Gesamtmüllmenge wächst Zwar trennen die Bürger zumeist sorgfältig – Aber der Anteil der Wertstoffe nimmt ständig zu LINDAU/KEMPTEN (ee) - Kunst- stoffverpackungen in den grünen Sack, Blechdosen und Milchtüten in den Container, Altpapier in die blaue Tonne, Küchenabfälle und Gartenschnitt in die Biotonne, und ja, der Rest dessen, was an Abfällen im Haushalt anfällt, in die altgewohnte schwarze Tonne. Müll trennen ist nicht ganz einfach, aber die Bürger beherrschen es zumeist. Im Gegensatz zum Müll vermeiden. Das zeigt die jüngste Statistik des Kemptener Abfallzweckverbands: Im vergangenen Jahr sind rund 165 000 Tonnen Abfälle zusammengekommen. Als Anfang der 90er Jahre der Müllnotstand im Verbandsgebiet des ZAK ausgebrochen war, hatten sich die ZAK-Verantwortlichen ein Ziel gesetzt: Die Gesamtmüllmenge – damals mit Gewerbeabfällen mehr als 110 000 Tonnen – muss deutlich schrumpfen. Erreicht hat das der ZAK dank konsequenter Abfalltrennung, siehe oben. Knapp 37 000 Tonnen Restmüll aus Haushalten mussten im vergangenen Jahr im Kemptener Müllheizkraftwerk verbrannt werden, dazu kamen zwölftausend Tonnen Sperrmüll. Die Bevölkerungszahl im Verbandsgebiet – das sich von Dietmannsried bis Oberstdorf, von Nonnenhorn bis Hindelang erstreckt – ist deutlich gestiegen. Damit erklären sich die ZAK-Verantwortlichen den im Vergleich zum Jahr 2000 wieder etwas höheren Restmüllanteil. Deutlich nach oben bewegt sich seit etlichen Jahren aber die Menge der Wertstoffe. Die können zwar wiederverwertet werden, bringen dem ZAK und seinen Tochtergesellschaften teilweise auch gute Erlöse, etwa für Schrott oder Altpapier. Die Entwicklung zeigt aber auch: Immer mehr Dinge des Alltags werden irgendwie noch extra verpackt, in Folie geschweißt. Fast 118 000 Tonnen Wertstoffe haben die Bürger im vergangenen Jahr dem ZAK zum Recyceln überlassen – ziemlich genau ein Viertel mehr als noch im Jahr 2000. „Hängt mit unserem Wohlergeben zusammen“, sinnerte der ZAK-Verbands- und Aufsichtsratsvorsitzende Gebhard Kaiser in der jüngsten Sitzung. Verbandsräte wie der Lindauer Steffen Riedel halten diese Tendenz „für bedenklich“. Auch Karl Heinz Lumer, Geschäftsführer der ZAK Abfallwirtschaft und ZAK Energie GmbH, sieht diese Entwicklung. „Aber auf das Konsumverhalten der Bürger und damit die Müllvermeidung haben wir leider keinen Einfluss“, stellte er bedauernd fest. Die Menge der Wertstoffe – etwa Kunststoffverpackungen – wächst ARCHIVFOTO: CF deutlich.
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