Pressemitteilung Erster Europäischer Tag gegen die Straflosigkeit von Völkermord, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen Den Haag, 23.05.2016 In Den Haag hat heute unter niederländischem Ratsvorsitz der erste Europäische Tag gegen die Straflosigkeit von Völkermord, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen stattgefunden. Die von Eurojust durchgeführte Veranstaltung war in Zusammenarbeit mit der Europäischen Kommission und dem Europäischen Netz für die Ermittlung und Strafverfolgung von Völkermord, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen organisiert worden. Der niederländische Justizminister Ard van der Steur betonte aus diesem Anlass, die EU sei kein Zufluchtsort für Täter, die grausame Verbrechen begehen. Bewusstsein schärfen und Ermittlungen fördern Zweck dieser Initiative ist es, das Bewusstsein für die Verabscheuungswürdigkeit von Völkermord, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen zu schärfen. Außerdem soll der Europäische Tag die Ermittlungstätigkeit und Strafverfolgung auf nationaler Ebene fördern. Er soll die gemeinsamen Anstrengungen der EUMitgliedstaaten und der Europäischen Union bei der Durchsetzung des internationalen Strafrechts würdigen; die Stellung der Opfer solcher Verbrechen in Strafprozessen thematisieren; die Entschlossenheit Europas bei der Bekämpfung der Straflosigkeit solcher Verbrechen bekräftigen. Aufgabe der Staaten Justizminister van der Steur: »Es ist in erster Linie Aufgabe der Staaten, gegen Personen zu ermitteln und vorzugehen, die internationaler Kernverbrechen beschuldigt werden. Internationale Strafgerichtshöfe sind oft nur die letzte Instanz und nicht in der Lage, alle Verletzungen des internationalen Strafrechts zu ahnden.« Weiter hob der Minister hervor: »Die EU will kein Zufluchtsort für Täter sein, die grausame Verbrechen begehen.« Hilfe für Opfer hat Priorität Die EU-Kommissarin für Justiz, Verbraucherschutz und Geschlechtergleichstellung, Věra Jourová, sagte: »Die Europäische Kommission hat die Unterstützung von Verbrechensopfern zu einem Schwerpunktthema gemacht. In Strafverfahren vor Gerichten in der Europäischen Union genießen Opfer unabhängig von ihrer Staatsangehörigkeit und ihrem Wohnsitz umfassende Rechte nach EURecht. Gemeinsam mit den Mitgliedstaaten bemüht sich die EU darum, ihre internen und externen Maßnahmen zur Bekämpfung schwerer internationaler Verbrechen so gut wie möglich aufeinander abzustimmen. Es kommt entscheidend darauf an, dass die nationalen Strafverfolgungsbehörden eng und zügig miteinander zusammenarbeiten. Auf EU-Ebene kommt in dieser Hinsicht Eurojust und Europol eine maßgebliche Rolle zu.« EU kein Zufluchtsort für Kriminelle Eurojust-Präsidentin Michèle Coninsx sagte: »Die Erfahrung zeigt, dass die Ermittlungen und die Strafverfolgung bei internationalen Verbrechen wie Völkermord, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen auf zwischenstaatliche Kooperation angewiesen sind. Ein einzelner Staat ist nicht in der Lage, die Täter effizient und erfolgreich zu verfolgen und zu belangen. Es bedarf unbedingt einer gemeinsamen Antwort der europäischen Justiz, um zu gewährleisten, dass die EU kein Zufluchtsort für Kriminelle wird. Die 1607 abgeschlossenen und 1339 laufenden Verfahren in den Mitgliedstaaten im Zusammenhang mit internationalen Kernverbrechen machen deutlich, dass der Kampf gegen die Straflosigkeit solcher Verbrechen tatsächlich stattfindet und von den nationalen Behörden als aktuelle Herausforderung begriffen und angegangen wird.« Hintergrund: Strategie des Genozid-Netzes, verabschiedet am 15./16. Juni 2015 von den Justiz- und Innenministern der EU Interviewanfragen und weitere Informationen: EUROJUST Ulf Bergström, Leiter Kommunikation und Außenbeziehungen Tel.: +31 (0)70 412 5508 Mobil: +31 (0)646 764 209 E-Mail: [email protected] Matevž Pezdirc, Leiter des Sekretariats des Genozid-Netzes Tel.: +31 (0)70 412 5514, Mobil: +31 (0)646 595 095 E-Mail: [email protected] Niederländisches Justizministerium Karen Temmink, Sprecherin E-Mail: [email protected] Tel.: +31 (0)625 657 676 Büro von EU-Kommissarin Jourová Melanie Voin, Pressesprecherin für Justiz, Verbraucherschutz und Geschlechtergleichstellung E-Mail: [email protected] Tel.: +32 (0)2 29 58659 Mobil: +32 (0)460 758 659
© Copyright 2024 ExpyDoc