Der domestizierte Deutsche: Weichei oder

Der domestizierte Deutsche:
Weichei oder Warmduscher?
So, da haben Sie´s! „Wir sehen, dass Männer in Deutschland gar
nicht mehr wissen, wie man mit Gewalt umgeht“, und: „Gott sei
Dank“, das sagt der Gewaltforscher Jörg Baberowski!
Rainer Hill
Also vom angeblichen Tätervolk nun zum Opfervolk! Ganz große
Klasse. Aber lassen wir das mal mit dem Tätervolk. Erinnern
Sie sich noch an Ihre Jugend, oder an alte Filme? James Dean,
der junge Marlon Brando. Ja, die wilden Fünfziger (Jahre), der
Rock ´n´ Roll kam auf, jugendliche Rockerbanden, die sich
gegenseitig das Leben und die Reviere streitig machten, da kam
so mancher Mann auch schon mal mit einem blauen Auge nach
Hause. Es folgten die 60er, noch mit Beat und noch mehr Rock
´n´ Roll, die Jugend rebellierte – und gegen Ende der 60er
Demonstrationen und Straßenschlachten, Prügeleien mit der
Polizei, der Obrigkeit; die Alt-68er können sicher heute noch
ein Lied davon singen, damals taten sie es jedenfalls.
Und dann nahm das Elend seinen Lauf, es folgte die FlowerPower-Zeit: Make love, not war!, Hippies bevölkerten die
Parks, Rauschgift machte sich breit. Frauen traten endlich
mehr für ihre Rechte ein und Männer liefen mit langen Haaren
und manchmal auch in langen Gewändern herum.
Aber damit nicht genug. In den 80ern fingen Männer an, Minipli
zu tragen, also eine Art Dauerwelle, einige lernten Stricken
und bisexuell zu sein, das gehörte schon fast zum guten Ton.
Zum guten Ton gehörte aber auch definitiv ein Sprachgebrauch,
den man nicht anders als Pseudogelaber bezeichnen kann.
Aggressionslos und tolerant – und natürlich mit
selbstgestricktem Rentierpullover.
Man schlug nicht mehr aufeinander ein, sondern diskutierte
alles aus, ordentlich und manierlich, man war ja schließlich
kein Wilder.
Seit den Neunzigern erobert der Mann nun die Welt der Frau
vollends für sich. Na ja, er trug zwar keine Röcke… obwohl
schon der eine oder andere, aber lassen wir das. Nein, gemeint
sind Styling und „Körpergefühl“ oder -bewusstsein. Babyrosa
und Babyblau, Antifaltencreme, Peelings, Gesichtsmaske,
manikürte Finger- und Fußnägel, das volle Programm jedenfalls.
„Unterstützt wird der Mann dabei auch noch von den
Genderfaschisten, die mindestens das männliche Geschlecht am
liebsten ja sowieso abschaffen wollen.
Wo bleibt da die Identität?
Erschwerend kommt hinzu, dass der Mann seiner eigentlichen,
oder ursprünglichen Rolle, als Hüter von Haus und Hof und als
Beschützer der Familie genau dieser enthoben wurde. Dank der
sogenannten Emanzipation durch die Feministinnen und der
Zerstörung der Familie durch den Staat. Wie also, und vor
allem was, soll der Mann nun beschützen?
Und jetzt haben wir also die Einreisenden und die Eingereisten
mit ihren archaischen, uralten Lebenseinstellungen und
Verhaltensmustern, die uns vorkommen wie aus dem letzten oder
vorletzten Jahrhundert. Bei denen gibt es noch Großfamilien,
Revierverhalten und ein Gewaltpotenzial, welches dem deutschen
Manne schon längst abhanden gekommen ist, außer an der
Spielekonsole vielleicht. Zwei Welten treffen aufeinander, das
ist so, als wenn ein Rudel Schakale in den Hühnerstall
einfällt. Den Hühnern bleibt auch nur noch, mit den Schnäbeln
zu picken und zu gackern.
Wissen Sie, früher lehrte man die Kinder: Nur Idioten prügeln
sich und Gewalt ist keine Lösung.
Grundsätzlich nicht falsch, aber wer angegriffen wird, sollte
sich verteidigen können und wollen.