Rosis Wirbelwind – Rond om de Säntis

Rosis Wirbelwind – Rond om de Säntis
Heute Steinach am Bodensee, übermorgen Schmerikon am Zürichsee –
oder vielleicht Weesen am Walensee? Bad Ragaz? Herisau oder Urnäsch?
Wattwil oder Unterwasser? Gossau, Wil? Das rollende Theater „Rosis
Wirbelwind“ besucht das Volk im “Chueflade met em Fööfliiber mittedrinn” –
was heisst: Es besucht das Volk im Sanktgaller- und Appenzellerland rund
um den Alpstein. Hautnah, intim wird es sein: für jeweils zwei Dutzend Gäste
pro Abend.
Direkt und familiär
„Rosiswirbelwind“ bedeutet spritzig-sinnliches Erzähl- und Musiktheater. Die
Gäste erleben – abwechselnd in vier winzig-kultigen Theatersälen –
höchst aktuelle Geschichten, aber auch Sagen, Mythen aus den Regionen
rund um den Säntis. Intim ist’s, familiär. Schauspieler/innen, Musiker/innen,
Gäste verkehren auf Augenhöhe. Und ganz nebenbei geschieht eine
Premiere: Die vier Vintage-Theatersäle werden klimaneutral und lautlos von
High-Tec-Elektromaschinen gezogen. Sowas gab’s – jedenfalls auf unserem
einzigartigen Blauen Planeten – noch nie.
Witzig-tiefgründig
Jede der vier Vorstellungen dauert 20 Minuten. Bezahlt wird – ähnlich wie auf
Jahrmarktbahnen oder in Jahrmarktbuden – pro Ereignis. Der Gast
entscheidet spontan, wo und wann er was erleben möchte. Und er
entscheidet sich ebenso spontan, wann er eine längere Genusspause im
Buffetzelt einlegen will – bei einem Glas Wein, einer wärmenden Suppe. Oder
gar bei einer – überm Feuerkorb – selbst gebratenen Wurst. Man unterhält
sich im Kerzenschein, hintergründig süffig-live begleitet von
einem Akkordeonisten. Rosis frühlingshafter oder auch schneebringender
Wirbelwind ist ein kreatives Minimaltheater: variantenreich, mal musisch, mal
witzig, mal tiefgründig, voller Überraschungen. Mit Höhepunkt im Herbst und
einem winterlichen Schlussbouquet in den Metropolen St.Gallen und Zürich.
Märklikarawane ade
Das Theaterprojekt „Rosis Wirbelwind – Rond om de Säntis“ ist eine
Weiterentwicklung des Zirkusprojekts „Märlikarawane“, das – von 2009 bis
2011 – ebenfalls zwischen dem Bodensee und dem Walensee unterwegs
war. Doch ganz anders als die gemächlich dahin tuckernde Märlikarawane mit
ihren qualmenden Traktoren, den schweren Zirkuswagen und den
Hotelwägeli ist Rosis Wirbelwind sehr flink, beweglich und – klimaneutral.
Zielpublikum sind diesmal Erwachsene, die sich während eines Abends
“hautnah” auf bis zu vier verschiedene Theaterabenteuer einlassen möchten.
Sinnlich
Rosis Wirbelwind berührt alle menschlichen Sinne. Die aus der Region um
den Säntis stammenden Schauspielerinnen und Musiker agieren inmitten
eines familiär kleinen Publikums. Dadurch werden die Gäste oft auch zum Teil
des Geschehens. Bühne und Zuschauerraum vermischen sich. Doch selbst
wenn jemand einen der winzigen Theatersäle am gleichen Abend mehrmals
besuchen würde – das Erlebnis wäre jedesmal ein Anderes. Die Nähe, der
direkte Kontakt zu den Agierenden macht’s möglich.
Wechselndes Team
Rosis Wirbelwind ist auf viele Freiwillige angewiesen. Dem entsprechend
wechseln die Akteure öfters von Tourneeort zu Tourneeort. Die grösste
Herausforderung ist eine möglichst reibungslose Logistik. Auch das Wetter
lässt sich nicht planen. Ein Muss für alle Mitwirkenden sind deshalb Flexibilität
und Teamgeist. Der Lohn: Bereichernde, unwiederholbare Erlebnisse sowohl
für die Gäste wie auch fürs Team. Unsere “Versuchstournee” von Ende April
hat – trotz Eiseskälte, Sturm, Schnee und Regen – die Akteure wie auch die
Gäste ausnahmslos begeistert. Das macht Lust weitere Tourneen über 2016
hinaus!
Schauspielerinnen & Schauspieler
Die Theaterleute sind: Clau Wirth, Rorschach; Caroline Capiaghi, Buchs;
Kathrin Raschle, St.Gallen; Adelina Filli, Rorschach; Claudia Rohrhirs,
Marbach; Anna Schindler, Herisau; Katrin Schatz, St.Gallen; Rosanna
Schmid, Wil; Hannes vo Wald (Hannes Irniger), Wald; Josephine François,
Speicher; Susan Edthofer, Engelburg; Monika Huber, Stein am Rhein; Sales
Huber, Niederhelfenschwil; Walter Raschle, St.Gallen; Nathalie Hubler,
St.Gallen; Eruk Soñschein (Kathrin Rieser), St.Gallen – und weitere
(angefragt werden beispielsweise Serenat Ezgican, Fabienne Multiflexibelle,
Regula Irniger, Xyloberto, Ismy, Kathrin Bosshart, Bettina Puppenspielerin
sowie einige mehr).
Musiker und viele Helfer
Das Begleitteam besteht aus: Julian Schleuniger, Wittenbach; Gianluigi
Comini, Abtwil; Sales Huber, Niederhelfenschwil; Ueli Meyer, Freidorf
(Akkordeon); Alfred Forster, Engelburg (Webmaster, Akkordeon); Dani
Untersee, Tübach, mit Freunden (Akkordeon, usw.); Salome Stadelmann,
Steinach; Albert Künzli, Engelburg; Elisabeth Künzli, Engelburg; Beda
Sonderer, Wittenbach; Hans Huber, Wittenbach; Rosi Huber, Wittenbach;
Othmar Stillhart, Wittenbach; Corina Schleuniger, Wittenbach (und
wahrscheinlich einigen mehr).
Tief Menschliches
Rosis Wirbelwind ermöglicht den Bewohnern der Regionen rund um den
Alpstein – im Zeitalter eines rasend schnellen, gesellschaftlichen Umbruchs
und eines ebenso rasend schnellen, hausgemachten Klimawandels –
theatermässig tief menschlich Angelegtes zu erleben: Nähe, Lifemusik,
Erleben mit Haut und Haar, direkten Austausch, Spontaneität. Bei Rosis
Wirbelwind gibt’s keine digitale Anonymität – denn da ist alles echt, fühlbar,
greifbar, riechbar, geniessbar, direkt erlebbar, über alle Poren spürbar. Da
gibt’s keine Klimaanlagen, da wirken Feuer, Wasser, Luft und Erde. Rosis
Wirbelwind weckt alle unsere Sinne.
Lagerfeuer, Kaminfeuer
Die römischen Cäsaren befriedigten ihr Volk bei „Brot und Spielen“ in den
damalig gigantischen Amphitheatern – den wohl ersten grossen MegaUnterhaltungsanlässen in der Geschichte der Menschheit. Nach dem
Untergang des Imperiums gab’s fürs einfache Volk über mehr als ein
Jahrtausend nichts Derartiges mehr. Grosse Theaterhäuser entstanden
erstmals wieder zu Shakespeares Zeiten. Im letzten Jahrhundert begann das
Kino das Theater zu verdrängen, und schon bald das Fernsehen das Kino ...
Mittlerweile ist Unterhaltung online auf x-welchen Bildschirmen jederzeit und
fast überall konsumierbar. Doch was hat uns Menschen über Jahrtausende
geprägt? Was schlummert tief, tief in uns drin? Das Bedürfnis nach
Nestwärme, nach direkter Kommunikation, so auch in der multiplen
Unterhaltung. So eben, wie sie bis zum Industrie- und Medienzeitalter im
Kleinen üblich war. Etwa mit dem Austauschen von Geschichten und dem
gemeinsamen Singen an kalten Abenden beim wärmenden Lagerfeuer in der
Natur, oder auf der Kachelofenbank zuhause.
Nähe spüren
World Wide Web: Fast alles ist digital erreichbar. Doch ist jeder Mensch ein
Autist? Auto. Selbst. Ich. Allein? Wir alle sind soziale Wesen, brauchen den
Austausch. Digital ist der Austausch – innerhalb weniger Jahre– weltweit
möglich geworden. Und doch benötigen wir das direkt Direkte, das Taktile,
das Riechbare, das Spürbare nach wie vor. Rosis Wirbelwind schafft
unmittelbaren menschlichen Kontakt mit uralten Gepflogenheiten, kombiniert
mit neusten technischen Möglichkeiten (umweltfreundlicher Mobilität). Wir
wollen keine Massen bewegen wie Göring zur Zeit des Deutschen Reichs.
Kultur soll nah am Mensch sein. Das ist unser Credo. Nah sein am Mensch in
unserer Region, weil „Kleines“ nur im Kleinen gedeiht. Mit Ausstrahlung und
mit Nachahmung – hoffentlich.
Ja, und wie weiter?
Fakt ist, dass wir – digital – weltweit vernetzt sind. Wir können unsere
Gedanken via Facebook und andere Kanäle innert Sekunden inflationär
verbreiten. Wir werden zudem überflutet von News aus Nachrichtenagenturen
in aller Welt. Das kann interessant sein. Doch die Menge der Informationen
erdrückt. Die Folge: Wir verweigern uns. Wir flüchten uns ins Kleine. Weil das
überschaubar Kleine ein Urbedürfnis ist. Genau deshalb ist
„Rosiswirbelwind.ch“ nachhaltig und höchstwahrscheinlich zukunftsträchtig.
Weil – Mensch bleibt Mensch.
Gerold Huber
(Idee, Regie, Logistik)
25.05.