E-Magazin

Ausgabe 10 | 19. Mai 2016
Inhalt
Cybercrime und Betrug im Treasury
nehmen zu
2
Erpressung per Datenverschlüssung / Zentrale Ansprechstellen
24 Stunden erreichbar
Ob Cybercrime oder klassischer Betrug – wie hoch die Zahl der Angriffe
auf Treasury-Abteilungen ist und wie groß der Schaden ist, der dadurch bei
deutschen Unternehmen entsteht, kann niemand genau sagen. Klar ist jedoch: Die Bedrohung wächst, und nicht alle Unternehmen sind ausreichend
darauf vorbereitet.
3
9
11
Notional Pooling vor dem Aus?
Basel III, IFRS und Negativzinsen machen das
Cash-Management-Produkt unattraktiv.
„Wir wollten den Investoren Zeit geben“
Frank Seiler, Vice President Corporate Treasury,
über die Schuldscheinemission von Stada
So sichert Mann+Hummel den Affinia-Deal
Der Autozulieferer hedged den Milliardendeal in
den USA mit einem Deal Contingent Forward.
Aufmacher
6
2
Cybercrime und Betrug im Treasury
nehmen zu
Cash Management
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Moody’s: VW setzt verstärkt auf ABS
Asset Management
8
4 . CA S H
MANAGEMENT
CA M PUS
Der Roboter als Anlageberater für
Corporates?
Austa usch a uf A u g en h öh e
3
Notional Pooling vor dem Aus?
Software
4
Hacker zünden nächste Stufe bei
Swift-Attacke
Personen & Positionen
9
9
„Wir wollten den Investoren Zeit
geben“
Aktuelle Stellenangebote
4Veranstaltungen
10 Treasury nicht im CFO-Fokus
Finanzen & Bilanzen
Risiko Management
5Top-Finanzierung
11 So sichert Mann+Hummel den
5
Flaute am Hybridmarkt
Affinia-Deal
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Aufmacher 2
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Ausgabe 10 | 19. Mai 2016
Sie schlagen immer wieder zu: Cyber-Kriminelle und Betrüger erweitern ihr Repertoir ständig.
Cybercrime und Betrug im Treasury nehmen zu
Erpressung per Datenverschlüssung / Zentrale Ansprechstellen der Polizei 24 Stunden erreichbar
O
b Cybercrime oder klassischer Betrug
– wie groß der Schaden ist, der dadurch
bei deutschen Unternehmen entsteht,
kann niemand genau sagen. Klar ist jedoch: Die
Bedrohung wächst, und nicht alle Unternehmen
sind ausreichend darauf vorbereitet. Gerade im
Cybercrime gibt es ständig neue Entwicklungen:
Derzeit sind die häufigsten Formen laut Kriminalkommissar Moritz Huber Ransomware und Distributed Denial of Service-Angriffe (DDoS). „Unter
Ransomware versteht man eine Software, die alle
Dateien des betroffenen Computers verschlüsselt
und ein Erpresserschreiben der Täter auf dem
Computer des Opfers hinterlegt“, erklärt Huber,
der in der Zentralen Ansprechstelle Cybercrime
des LKA Baden-Württemberg tätig ist. Eine solche
Attacke kann das Treasury ebenso wie andere Unternehmensbereiche treffen. Die Schadsoftware
wird vor allem über Email-Anhänge wie ein Virus
verbreitet. Über Administratorenrechte kann die
Verschlüsselung auch ganze Netzwerke inklusive
der Cloud eines Unternehmens lahmlegen. „Im
Anschluss werden die Unternehmen erpresst –
entweder sie zahlen eine bestimmte Summe an
die Täter oder die Daten bleiben verschlüsselt.“
Im Fall eines solchen Angriffs sollte man das betroffene Gerät sofort vom Internet trennen und
den Computer ausschalten: „So kann der Verschlüsselungsprozess in einigen Fällen aufgehalten werden“, erklärt Huber. Unternehmen sollten
zudem niemals auf die Forderungen der Täter
eingehen. Selbst wenn diese die Daten wieder
entschlüsseln, gebe es keine Garantie, ob das vollständig geschieht oder ob sie sich weiterhin durch
eine Hintertür Zugang zu den Systemen sichern,
so Huber. Die Polizei kann in einigen Fällen konkret helfen: „Sogenannten White Hat Hacker, also
IT-Experten, die ihr Wissen gegen Cybercrime einsetzen, gelingt es manchmal, Tools zu entwickeln,
die sie der Allgemeinheit kostenlos zur Verfügung
stellen. Mit der Vermittlung dieser Software können wir die Geschädigten bei der Behebung der
entstandenen Schäden unterstützen“, sagt Huber.
Die DDoS-Angriffe verlaufen ähnlich – hier
wird gedroht, durch Überbelastung zum Beispiel
die Internetseite oder die Zahlungssysteme außer
Gefecht zu setzen. Vor allem für Unternehmen,
die Ware online vertreiben, kann das zu erheb-
»»Die Täter konnten in einem Fall
17 Millionen Euro erbeuten.«
Rüdiger Kirsch, Euler Hermes
lichen Schäden führen. Ebenfalls im Fokus von
Cyber-Kriminellen steht derzeit das globale Zahlungssystem Swift (siehe Bericht Seite 4).
Aufgrund der zunehmenden Bedrohung sollten Unternehmen sich verstärkt Gedanken über
Backup-Systeme machen, rät Andrej Ankerst,
Head of Cash Management bei BNP Paribas in
Deutschland und Österreich: „Wenn man beispielsweise nicht auf das eigene elektronische
Zahlungssystem zugreifen kann, dann muss es
Ausweichmöglichkeiten geben – etwa ein externes Internetportal der Bank oder Faxüberweisungen.“ Wer solche alternativen Zahlungswege
zulasse, müsse sich jedoch wiederum bewusst
gegen klassischen Betrug schützen. „Zum Beispiel könnten Faxüberweisungen in solch einem
Krisenfall in enger Abstimmung zwischen Kunde
und Bank mit einer spezifischen Authentifizierung
ausgeführt werden“, meint Ankerst. Denn die
größten Schäden entstehen nach wie vor durch
klassische Betrugsfälle, die ohne Hacking oder ITManipulation auskommen. Das Schreckgespenst
„Fake President“ (siehe DerTreasurer 19/2015)
geht weiter um. Obwohl die Betrugsmasche mittlerweile bekannt ist, gelang es Tätern in einem
Fall, 17 Millionen Euro zu erbeuten, berichtet Rüdiger Kirsch, der sich beim Versicherer Euler Hermes mit diesen Fällen befasst. Die Betrüger geben
sich als vermeintliche CEOs oder CFOs aus und
veranlassen Überweisungen ins Ausland. Sie zielen dabei auf die Schwachstelle Mensch und setzen Mitarbeiter aus der Buchhaltung unter Druck.
„Die Betrüger lassen zum Beispiel gefälschte
Verschwiegenheitserklärungen unterschreiben,
die vermeintlich von der Anwaltskanzlei des Unternehmens geschickt werden“, berichtet Kirsch.
Wenn eine solche Überweisung getätigt
wurde, gilt es, schnell zu handeln: „In einigen
Fällen konnten Gelder auf ausländischen Konten
eingefroren werden“, sagt Kriminalkommissar
Huber. Dann besteht zumindest über die Gerichte
die Chance, das Geld zurückzubekommen. „Jedes Bundesland hat eine Zentrale Ansprechstelle
für Cybercrime, die 24 Stunden am Tag sofort Hilfe
leisten kann.“ Auch bei Betrugsversuchen wie
dem „Fake President“, die im engeren Sinne nicht
zum Cybercrime gehören, sind diese zumindest
eine gute erster Anlaufstelle.ako
Cash Management 3
Ausgabe 10 | 19. Mai 2016
News
Notional Pooling vor dem Aus?
KYC lähmt Kunde-BankBeziehung
Basel III, IFRS und Negativzinsen machen Produkt unattraktiv für Banken
Swift veröffentlicht FAQ
zu CIPS
Der Finanznachrichtendienstleister Swift hat vor zwei
Monaten eine Kooperation
mit CIPS geschlossen, Chinas
neuem grenzüberschreitendem Zahlungssystem. In
einem FAQ-Dokument erklärt
Swift jetzt, wie die Zusammenarbeit aussehen soll und
wie sich Renminbi-Zahlungen
ändern sollen.
N
otional Pooling ist zum Auslaufmodell geworden. Immer weniger
Banken bieten ihren Kunden dieses
Cash-Management-Produkt an: „Wir
haben Notional Pooling zwar weiter im Portfolio, führen es aber nur
noch für ausgesuchte Firmenkunden
durch“, sagt ein Transaktionsbanker
einer Großbank. „Der Gesamtertrag
auf den Namen muss passen.“ Kurz:
Das Unternehmen muss andere, lukrative Geschäfte mit der Bank tätigen.
Das ist keine Einzelmeinung: Bei
vielen Geldhäusern heißt es, man
müsse das Produkt anbieten, vertreibe
es jedoch nicht gerne. Denn das Pooling-Modell, bei dem Liquidität nicht
physisch zentralisiert wird, ist durch
Basel III unattraktiv geworden. Anders
als beim Zero Balancing findet im Rahmen von Notional Pooling kein echter
Ausgleich der Konten statt. Verbindlichkeiten und Forderungen werden
lediglich gegeneinander aufgerechnet.
Überzogene Konten sind für Banken
teuer, weil sie Eigenkapital hinterlegen
müssen. Überschüsse wiederum könn-
ten als „Hot Money“ gewertet werden, das schnell abfließen kann. Hier
greift ab 2018 die strenge Liquidity
Coverage Ratio (LCR).
Für Unternehmen verliert Notional
Pooling ebenfalls an Attraktivität: Das
iStock/Thinkstock/Getty Images
Für Banken wird es teurer
und aufwendiger, die KnowYour-Customer-Vorschriften
zu erfüllen, wie eine Thomson-Reuters-Umfrage unter
800 Banken und Firmenkunden ergab. 89% der befragten Kunden haben schlechte
KYC-Erfahrungen gemacht,
13% wechselten daher die
Bank. Ein Drittel klagt über
On-Boarding-Zeiten von mehr
als zwei Monaten.
In Großbritannien ist Notional Pooling ein Thema.
IFRS-Interpretationskomitee hat kürzlich entschieden, dass eine übliche Notional-Pooling-Struktur nicht mehr die
Verrechnungsanforderungen gemäß
IAS 32 erfüllt. Eine Verrechnung wäre
demnach nur noch möglich, wenn zum
Quartalsende tatsächlich ein Geldtransfer stattfindet, schlussfolgert die
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC.
Treasury-Abteilungen müssten dies bei
ihrer Cash-Management-Strategie berücksichtigen.
Die Änderungen treffen hauptsächlich britische und amerikanische
Unternehmen, die Notional Pooling
häufig einsetzen. Deutsche TreasuryAbteilungen nutzen dagegen überwiegend Zero-Balancing-Strukturen.
Es gibt allerdings Ausnahmen, denn
manche führen über diesen Mechanismus Konten in verschiedenen Währungen zusammen. Beim Multi-CurrencyNotional-Pool entfallen die Kosten
für den Währungsumtausch. „Dieses
Konstrukt ist aber hochkomplex und
wird durch die Negativzinsen im
Euro-Raum noch komplizierter“, sagt
der Transaktionsbanker. Viele Banken
müssen negative Habenzinsen immer
noch manuell buchen, in Kombination
mit positiven Zinsen im Dollar- oder
Pfundraum ist dies ein schwieriges
Unterfangen. Bald dürfte Notional
Pooling im angelsächsischen Raum zu
dem werden, was es in Deutschland
längst ist: ein Nischenprodukt.deb
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Software 4
Ausgabe 10 | 19. Mai 2016
News
Hacker zünden nächste Stufe bei Swift-Attacke
Blockchain senkt
Kosten erheblich
PDF-Applikation wird manipuliert / Swift warnt Banken vor Hacker-Kampagne
Reval mit neuer
Plattform
Der TMS-Anbieter Reval
hat die Version 16.0 seiner
Cloud-Plattform eingeführt.
Kunden haben jetzt unter
anderem direkten Zugang
zur Oracle Cloud. Auch neue
Bankanbindungsoptionen wie
Ebics und Swift Alliance Lite 2
können in 16.0 genutzt werden, ebenso wie die bisherigen Möglichkeiten NTT Data
und Fides Service Bureau.
D
er Hackerangriff auf die Zentralbank von Bangladesch war kein
Einzelfall: Man wisse von einer „kleinen Anzahl“ an Betrugsfällen bei Kunden, teilte der Finanznachrichtenanbieter Swift mit. Das Schadprogramm,
das auf eine Schnittstelle zum SwiftNetzwerk abzielt, ist unter anderem
bei einer weiteren Bank entdeckt worden. Medienberichten zufolge könnte
es sich dabei um die Vietnam Tien
Phong Bank handeln. Auch ein SwiftServicebüro soll betroffen sein.
Das grundsätzliche Vorgehen der
Hacker ist ähnlich wie im Fall Bangladesch. Dieses Mal gibt Swift aber detailliertere Auskunft über die Methoden der Angreifer: Nachdem diese in
die Banksysteme eingedrungen sind,
sollen sie sich Zugang zu den Anmeldedaten verschafft haben, mit denen
Swift-Nachrichten erstellt, freigeschaltet und übermittelt werden können.
Mit Hilfe der erbeuteten Daten initiieren die Hacker gefälschte Zahlungen,
die über das Swift-Netzwerk laufen.
Im letzten Schritt verschleiern sie, dass
SWIFT
Die Blockchain-Technologie
könnte die Abwicklung von
Wertpapieren und Derivaten
fundamental verändern,
glaubt die Beratung BearingPoint. Transaktionen
könnten von 24 Stunden auf
0,1 Sekunden verkürzt werden, gleichzeitig würden die
durchschnittlichen Kosten pro
Transaktion von 40 Euro auf
5 Euro sinken.
Im Visier der Hacker: das Zahlungssystem Swift
es sich um falsche Anweisungen gehandelt hat. Den Betrug erkennt das
Opfer erst dann, wenn die Zahlung
nicht mehr rückgängig gemacht werden kann. Die Schadsoftware schafft
es also gleich mehrmals, die Sicherheitssysteme der Bank zu überwinden.
Es gibt auch neue Erkenntnisse
über das Vorgehen der Hacker: So
weist Swift darauf hin, dass ein Ansatzpunkt im PDF-Reader liegt. Der
betroffene Kunde habe diese Applikation genutzt, um selbstgenerierte
PDF-Reports von Zahlungsbestätigungen auszulesen. Hier entfernten
die Hacker alle Spuren des Betrugs.
Swift betonte erneut, dass das eigene
Netzwerk nicht gehackt worden sei,
und appellierte an seine Kunden, die
Sicherheitssysteme zu verbessern. Der
Finanznachrichtendienstleister warnt
vor einer „hoch anpassungsfähigen“
Kampagne, die auf die Zahlungssysteme der Banken ziele.
Doch auch Unternehmen müssen ihre Systeme überprüfen: Einige
Treasury-Abteilungen nutzen Swift per
Direktanschluss oder über ein Servicebüro, um die globale Bankenkommunikation zu harmonisieren. Swift schließt
aber zunehmend auch Kooperationen
mit TMS-Anbietern, um sich für Firmenkunden attraktiv zu machen.deb
Veranstaltungen
01.06., in Düsseldorf
„„
Straight-through-Processing im
Treasury
08.06., in Salzburg
„„
Cash Management und
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Finanzen & Bilanzen 5
Ausgabe 10 | 19. Mai 2016
News
Top-Finanzierung
Debütschuldschein für
Sixt Leasing
Wepa Hygieneprodukte begibt neue Anleihe
Nachfrage nach KfWFörderung sinkt
Im ersten Quartal des Jahres
sind die Förderzusagen der
KfW leicht gesunken. Insgesamt hat die Bank 15,6 Mrd.
Euro an Fördergeldern zugesagt. Das sind 10% weniger
als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Der Rückgang ist
vor allem auf die internationalen Finanzierungen zurückzuführen, das Zusagevolumen
im Inland ist um 25% auf
12,2 Mrd. Euro gestiegen.
Getrieben wurde dies laut
KfW vor allem durch die
starke Nachfrage nach Immobilienfinanzierungen und Investitionen von Unternehmen
in Energieeffizienzprojekte.
Deutsche Rohstoff
Deutsche Rohstoff will
Anleihe kündigen
Die Deutsche Rohstoff plant,
die 2013 begebene Anleihe
vorzeitig zu kündigen. Eigentlich läuft das Papier noch bis
2018. Das Unternehmen will
einen neuen Bond platzieren
und auf diesem Weg Finanzierungskosten sparen. Für
die bisherigen Anleger soll es
ein Umtauschangebot geben.
Die betroffene Anleihe hat ein
ausstehendes Volumen von
51,4 Mio. Euro und wird mit
8% verzinst.
W
epa Hygieneprodukte ist erneut
an den Kapitalmarkt gegangen
und hat mit einer Anleihe 450 Millionen Euro eingesammelt. Der besicherte Bond hat eine Laufzeit bis Mai
2024 und wird mit 3,75 Prozent verzinst. Die Transaktion wurde von Deutsche Bank und HSBC begleitet und
war nach Angaben des Unternehmens
fast fünffach überzeichnet. Die Anleihe
wurde von der Ratingagentur Moody’s
mit B1 bewertet, das Unternehmensrating hat die Agentur im Vorfeld der
Emission bei Ba3 bestätigt. Moody’s
hob den Ausblick bei allen Ratings auf
positiv an.
Obwohl der neue Bond zum HighYield-Segment gehört, konnte das
Familienunternehmen aus Arnsberg,
das Taschentücher und Toilettenpapier
produziert, bei der aktuellen Emission
einen deutlich günstigeren Zinssatz
WEPA Hygieneprodukte GmbH
Sixt Leasing hat zum ersten
Mal einen Schuldschein begeben. Die Transaktion hat ein
Volumen von 30 Mio. Euro
und läuft über vier Jahre.
Nach Angaben des Unternehmens liegt die Marge am
unteren Ende der Vermarktungsspanne. Die Emission
wurde von der BayernLB arrangiert. Der Schuldschein ist
für Sixt Leasing ein Jahr nach
dem Börsengang ein weiterer
Schritt zur Diversifikation
der Finanzierungsstruktur.
Auch eine ABS-Struktur ist in
Planung.
Wepa begibt zum zweiten Mal eine Anleihe.
erzielen als noch vor drei Jahren.
2013 hatte Wepa (Umsatz: 1 Milliarde
Euro) zum ersten Mal eine Anleihe
emittiert, die mit 6,5 Prozent verzinst
wird. „Mit dem Erlös der neuen Emission wollen wir den bisherigen Bond
ablösen“, erklärt Wepa-Finanzchef
Ralph Dihlmann. Das Volumen des alten Bonds beläuft sich aktuell auf 327
Millionen Euro. Wepa refinanziert die
Anleihe damit im Juni vorzeitig, das
Laufzeitende ist erst 2020. Neben
den sinkenden Finanzierungskosten
kann das Unternehmen so auch das
eigene Fälligkeitenprofil verlängern.
Mit den verbleibenden Mitteln will
Wepa Wachstumsprojekte finanzieren
und 30 Millionen Euro zurückzahlen,
die das Unternehmen aus der revolvierenden Kreditfazilität gezogen hat. Parallel zur Anleiheemission stockt Wepa
außerdem das Kreditvolumen dieser
revolvierenden Fazilität von 90 auf
125 Millionen auf und verlängert die
Laufzeit bis 2021. Im Rahmen dieser
Amend & Extend-Transaktion hat das
Familienunternehmen laut Dihlmann
die Bedingungen der Vereinbarung
verbessern können.
Das Unternehmen wappnet sich
mit den beiden Finanzierungsmaßnahmen für kommende Wachstumsinvestitionen. Schon in den vergangenen
Jahren hat sich Wepa laut Moody‘s gut
auf diese Zeit vorbereitet, indem das
Unternehmen sich deutlich entschuldet hat.ako
Flaute am Hybridmarkt
Kaum Neuemissionen in diesem Jahr / Total gibt den Auftakt
E
s ist still geworden am Markt für
Hybridanleihen. In diesem Jahr haben bislang erst zwei Unternehmen
hybride Euro-Bonds begeben. Im März
sammelte das finnische Unternehmen
Outotec so 150 Millionen Euro ein. Im
Gegensatz zu der kleinen Emission
setzte im Mai der französische Ölkonzern Total ein Zeichen: 1,75 Milliarden
Euro sammelte das Unternehmen
mit dem Bond ohne Endfälligkeit ein,
der mit 3,875 Prozent verzinst wird
und nach sechs Jahren erstmals gekündigt werden kann. „Die aktuelle
Total-Emission zeigt, dass der Markt
durchaus aufnahmefähig ist für Hybridanleihen“, sagt Paula Weisshuber,
die bei der Bank of America Merrill
Lynch den Bereich Debt Capital Markets für Deutschland und Österreich
verantwortet. Und das obwohl gerade
der Rohstoff- und Ölsektor zuletzt
stark unter Druck stand. Die Kosten
dieser Finanzierung haben sich jedoch
deutlich erhöht. Im vergangenen Jahr
platzierte Total eine Hybridanleihe mit
einem ersten Kündigungsrecht nach
sechs Jahren, die lediglich mit 2,25
Prozent verzinst wird.
Zuletzt hatte die Volatilität am
Anleihemarkt den Hybridbonds zu
schaffen gemacht. „Die nachrangigen
Bonds sind von Unsicherheiten am
Markt besonders schnell betroffen,
und das zeigt sich dann im Sekundärmarkt sehr deutlich“, so Weisshuber.
Während der restliche Bondmarkt
durch die Kaufankündigung der EZB
neuen Schwung erhielt, blieben Hy­
bridanleihen zunächst außen vor –
sie sind vom Kaufprogramm der EZB
ausgeschlossen. Langfristig könnte
das Instrument aber durchaus davon
profitieren, dass die EZB nicht als
Großinvestor einsteigt. „In diesem
Umfeld bietet der Hybridmarkt eine interessante Möglichkeit für Investoren,
eine höhere Verzinsung ihrer Investments zu erzielen“, sagt Weisshuber.
Mit einem kurzfristig wiederkehrenden
Boom am Hybridmarkt rechnet Weiss­
huber jedoch zunächst nicht. Denn
die Flaute sei hauptsächlich von der
Zurückhaltung auf Emittentenseite getrieben. „Erst wenn wir in Europa noch
mehr M&A-Aktivität sehen, wird auch
am Hybridmarkt die Aktivität stark zunehmen“, sagt sie. Denn gerade bei
großen Zukäufen sei das Instrument
zur Stärkung von Kapitalstruktur und
Rating am attraktivsten.
Die Unsicherheit, die S&P vergangenes Jahr kurzzeitig im Hinblick auf
die Anerkennung des teilweisen Eigenkapitalcharakters der Bonds geschürt
hatte (siehe DerTreasurer 22/2015), ist
nach Weisshubers Ansicht jedenfalls
nicht der wesentliche Grund für die
Zurückhaltung.ako
Finanzierungsticker
+++ Evonik-Industries-Rating durch Moody’s von Baa2 auf Baa1 angehoben, der
Ausblick ist stabil +++ Rating von Rudolf Wöhrl wurde von Euler Hermes auf die
Negativ-Watchlist gesetzt +++ MyBucks plant den Börsengang +++ RWE-Rating
von Moody’s auf Baa3 herabgestuft, der Ausblick ist stabil +++ KTG Energie bei
Ratingnote BB+ von Creditreform bestätigt, Ausblick ist stabil +++ Ausblick des
Ba1-Ratings von HeidelbergCement durch Moody’s auf positiv verbessert +++
Finanzen & Bilanzen 6
Ausgabe 10 | 19. Mai 2016
News
Moody’s: VW setzt verstärkt auf ABS
Bochum begibt erste
Anleihe
Volkswagen Financial Services steigert Verbriefungsanteil im Finanzierungsmix
Synlab platziert
Floating Rate Notes
Synlab hat über ein Tochterunternehmen neue Senior
Secured Floating Rates Notes
begeben. Die Transaktion hat
ein Volumen von 190 Mio.
Euro. Die Papiere wurden
zu einem Kurs von 99,5%
platziert und laufen bis 2022.
Weitere Details zur Verzinsung nannte das Unternehmen nicht.
S
eitdem der Abgasskandal VW erschüttert hat, setzen die Wolfsburger vermehrt auf ABS-Finanzierungen.
Darauf weist Moody’s in einem aktuellen Report hin. Auf rund 6 Milliarden
Euro hat beispielsweise Volkswagen
Financial Services die Emission von
ABS-Papieren hochgeschraubt, seit
der Skandal im September 2015 bekannt wurde. Bereits seit einigen Jahren wächst der Verbriefungsanteil am
Finanzierungsmix von VW Financial
Services: 2010 lag er bei rund 10 Prozent, 2015 waren es bereits 16 Prozent. Laut Moody’s zeigt das Tempo
der ABS-Emissionen, wie wichtig das
Instrument für VW bei der Finanzierung inzwischen geworden ist.
Und dass, obwohl die ABS-Emissionen die Kapitalquoten des Konzerns durchaus belasten. Der Anteil
an Asset-Backed Securities, die die
VW Bank einbehalten hat, ist 2015
auf 9,2 Milliarden Euro angestiegen.
Der Wert lag damit mehr als doppelt
so hoch wie im Jahr 2014. Dadurch
dass sie einen so wesentlichen Teil der
Emissionen einbehält, steigt auch der
Anteil der risikogewichteten Aktiva
in der Bilanz deutlich, für die Kapital
vorgehalten werden muss. Auch hätten die Verbriefungstransktionen laut
Moody’s die Nebenwirkung, dass die
VW
Die Stadt Bochum hat zum
ersten Mal eine Anleihe
emittiert. Der kommunale
Bond hat ein Volumen von
115 Mio. Euro. Das ursprünglich angestrebte Volumen von
100 Mio. Euro konnte somit
übertroffen werden. Der
Kupon liegt bei 1% bei einer
Laufzeit von zehn Jahren.
Commerzbank, Deutsche
Bank und Helaba haben die
Transaktion begleitet.
VW setzt verstärkt auf ABS-Transaktionen.
Haftungsmasse für Anleihegläubiger
von unbesicherten Bonds geringer
wird. Denn Vermögensgegenstände,
die im Rahmen einer ABS-Transaktion finanziert wurden, können im
Fall einer Zahlungsunfähigkeit nicht
für einen „Bail-in“, also eine Beteiligung der Gläubiger an den Verlusten,
heran­gezogen werden. Dass VW bereit
ist, diese negativen Nebeneffekte, vor
allem in Hinblick auf die Kapitalquoten, hinzunehmen, unterstreicht laut
Moody‘s, wie wichtig ABS für VW
geworden sind. Während am Sekundärmarkt für Unternehmensanleihen
im Zuge des Abgasskandals deutliche
Bewegungen sichtbar waren, hatte
der Skandal wenig Auswirkung auf die
Performance der ABS-Emissionen. Der
Konzern hat sich über die langjährige
Aktivität eine stabile Investorenbasis
am ABS-Markt aufgebaut, von der
VW jetzt profitiert. Moody’s geht davon aus, dass die ABS-Papiere auch
während der Rückrufaktionen der
betroffenen Fahrzeuge stabil bleiben
werden. Eine Ratingaktion sei mit dem
Moody’s-Report nicht verbunden.
Einen der ersten Schritte Richtung
Bondmarkt hat VW Financial Services
jedoch in der vergangenen Woche in
China gemacht. Über eine chinesische
Tochter platzierte sie eine RenminbiAnleihe. Bisher hatte sie sich dort auf
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Ausgabe 10 | 19. Mai 2016
News
Der Roboter als Anlageberater für Corporates?
Zinsstatistik der
Bundesbank im Minus
Robo Advisor: Angebote für institutionelle Investoren nehmen zu
H
inter dem futuristischen Begriff
Robo Advice verbirgt sich eine
regelbasierte aktive Anlageempfehlung, die Computerprogramme auf
Basis von Algorithmen erstellen. Der
Anleger muss zu Beginn Angaben unter anderem zur Risikoaffinität, zu Investmentzielen, dem Anlagehorizont,
eventuellen Cash In- und Outflows
oder auch Sparraten angeben und
bekommt dann eine individualisierte
Anlageempfehlung. Vor allem bei Privatkunden sind die Hoffnungen der
Anbieter groß. „Gerade jüngere und
internetaffine Anleger werden verstärkt in diese Anlageform wechseln“,
erwartet Thomas Seibel, Partner der
Unternehmensberatung Capco.
Für Corporates ist Robo Advice
bisher kein Thema, doch das könnte
sich in einigen Jahren ändern. „Schon
jetzt sehen wir eine zweite Welle der
Entwicklung im Markt“, sagt Seibel
– die Ausweitung auf institutionelle
Investoren. Der Trend hat in den USA
bereits eingesetzt und beginnt auch in
Deutschland zaghaft. „Eine der größ-
ten deutschen Asset-ManagementGesellschaften befindet sich gerade
dabei, eine Robo-Advice-Plattform
aufzubauen, die in einer späteren Ausbaustufe wahrscheinlich auch institu-
ktsimage/iStock/Thinkstock/Getty Images
Banken drohen nicht mehr
nur mit dem Strafzins, mittlerweile müssen Unternehmen
tätsächlich für ihre Bankeinlagen zahlen. Das geht aus
der aktuellen Zinsstatistik
der Bundesbank hervor. Im
März ist der Zins für Einlagen
der Unternehmen mit einer
Laufzeit bis zu einem Jahr auf
-0,3% und damit erstmals
ins Minus gesunken. Insgesamt wurden rund 15 Mrd.
Euro neue Mittel angelegt.
Laut der Bundesbank haben
vor allem großvolumige
­Transaktionen zu dem negativen Zins geführt. Laut der
Beratungsfirma Barkow Consulting können diese Großtransaktionen aufgrund des
Berechnungsverfahrens zwar
überproportionalen Einfluss
auf die Statistik haben, doch
im Januar lag der Wert – bei
gleicher Berechungsmethode
– noch bei 0,8%.
Klingt futuristisch: Ratschläge vom Roboter
tionelle Investoren nutzen können“,
berichtet Seibel. In Deutschland seien
derzeit rund 2 Milliarden Euro über
solche Plattformen angelegt, in den
USA rund 60 Milliarden US-Dollar. Der
Markt wächst. Laut Seibel werden sich
„die Assets under Management der
automatisierten Anlageberatung in
Deutschland bis 2020 verzehnfachen“.
Die Vorteile liegen zum einen bei den
Kosten: „Im Gegensatz zu einem ak-
tiven Asset Manager ist die Nutzung
eines Robo Advisors deutlich günstiger“, sagt Wesselin Kruschev, Principal
Consultant bei Capco. Im Retailbereich lägen die Preise je nach Anbieter
bei rund 40 Basispunkten, wobei die
Kosten abhängig von der Komplexität
des Produkts schwanken. „Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass das subjektive Empfinden von Asset Managern
für die Empfehlung keine Rolle spielt“,
so Kruschev. Für einige Anleger könne
das reizvoll sein. Dass Robo Advice zu
besseren Ergebnissen führe als herkömmliches aktives Asset Management, lasse sich allerdings nicht ablesen: „Das hängt vom Einzelfall ab, es
lässt sich keine durchgehend bessere
Performance erkennen.“ Ob Robo Advisor auch für Corporates eine Alternative zum aktiven Manager werden
könnten, lässt sich noch schwer absehen. Die großen US-Anlageschwergewichte BlackRock und Vanguard positionieren sich in den USA jedenfalls
schon in dem Geschäft – zum Teil auch
für institutionelle Investoren.ako
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Ausgabe 10 | 19. Mai 2016
VDT
Markus Fischer, Vorstand
des Verbands
Deutscher
Treasurer
(VDT), ist
neues Vorstandsmitglied bei dem Transportsystementwickler CargoBeamer.
Das hat der Manager gegenüber DerTreasurer bestätigt.
Bei CargoBeamer kümmert
sich Fischer neben dem
Finanzbereich auch um die
Ressorts Personal, Recht,
Verwaltung und Qualitätsmanagement sowie die Tochtergesellschaften aus dem
Bereich Terminals.
Helaba
Hans-U. Oesterreich, bisher
Head of
Client Services Trade &
Supply Chain
Finance bei
der SEB in
Deutschland, ist am 1. Mai
zur Helaba gewechselt. Dort
unterstützt er das Großkundengeschäft in Asien und
Middle East in den Produktbereichen Trade Finance,
ECA-gedeckte Bestellerfinanzierung und Supply Chain
Finance.
Cord Kunze hat die HSBC
nach sechs Jahren verlassen.
Das bestätigte die Bank
gegenüber DerTreasurer. Er
war zuletzt Managing Director im Bereich Equity Capital
Markets für Deutschland
und Österreich. Kunze war
2009 gemeinsam mit Achim
Schecker, der weiter Head
of Equity Capital Markets
bleibt, von der Credit Suisse
zur HSBC gekommen. Erst vor
kurzem hatte auch Gabriele
Schnell, Head of Payments &
Cash, die HSBC verlassen.
„Wir wollten den Investoren Zeit geben“
Frank Seiler, Vice President Corporate Treasury bei dem Arzneihersteller Stada, spricht
mit DerTreasurer über die Schuldscheinemission.
D
er Arzneihersteller Stada hat den
Schuldscheinmarkt angezapft und
so 350 Millionen Euro eingenommen.
Das in Bad Vilbel ansässige Unternehmen, das vor kurzem von Hedgefonds
attackiert wurde, will mit dem Schuldschein ein Ende dieses Jahres auslaufendes Darlehen über 188 Millionen
Euro refinanzieren und war auch mit
diesem Betrag an den Markt gegangen. Doch die hohe Nachfrage nach
dem Papier sorgte dafür, dass das
Stada-Treasury das Volumen beinahe
verdoppelt hat: „Bereits in der ersten
Vermarktungswoche war klar, dass
die Emission ein großer Erfolg werden
würde“, sagt Frank Seiler, Vice President Corporate Treasury bei Stada.
Der Schuldschein ist in vier Tranchen aufgeteilt, die über fünf und
sieben Jahre laufen. „Diese Laufzeiten haben sich für uns bewährt, da
sie sehr gut in unser Fälligkeitenprofil
passen“, erklärt Treasury-Chef Seiler
die Aufteilung. Die Tranchen sind fest
und variabel verzinst, zu den genauen
preislichen Konditionen will sich Seiler
nicht äußern. „Wir zahlen für die 350
Millionen Euro weniger Zinsen als für
die bestehenden 188 Millionen Euro
Schuldscheindarlehen.“ Die Zinskosten dürften sich entsprechend halbiert
haben. Das zusätzliche Geld braucht
Stada nicht sofort. Bis sich ein konkretes Projekt für das Treasury ergibt,
will der Treasurer das Geld aus dem
Schuldschein nutzen, um das Working
Capital zu finanzieren und sich eine
Reserve zu halten.
Anfang März war Stada, das im
abgelaufenen Geschäftsjahr 2,1 Milliarden Euro umgesetzt hat, mit dem
Schuldschein in die Vermarktung ge-
Stada
News
Frank Seiler ist seit 2009 als VicePresident Corporate Treasury für Stada tätig und berichtet direkt an
CFO Helmut Kraft. Seiler verantwortet die Bereiche
Corporate Treasury, Creditmanagement, Bankenbetreuung, Kapitalmarkttransaktionen und unterstützt
bei verschiedenen Finanzprojekten wie M&AAktivitäten und operativen Optimierungen.
gangen, platziert wurde dieser Ende
April. Seiler hatte aufgrund der hohen
Nachfrage sogar mit einer Verkürzung
der Angebotszeit geliebäugelt, sich
letztlich aber dagegen entschieden.
„Da wir unsere Jahreszahlen erst Ende
März vorgelegt haben, wollten wir
unseren Investoren mehr Zeit geben,
sich mit den Geschäftszahlen vertraut
zu machen – insbesondere da Stada
über kein externes Rating verfügt“,
sagt der Treasurer. Investoren müssen
sich daher mit Hilfe der begleitenden
Banken ihr eigenes Bild über die Hessen machen.
Am Ende beteiligten sich über 110
Investoren an der Emission, die die
Landesbank Hessen-Thüringen und
die Landesbank Baden-Württemberg
begleitet haben. Nicht nur lokale
Sparkassen, sondern auch Geldgeber aus dem Ausland investierten in
den Stada-Schuldschein – laut Seiler
einen „ordentlichen zweistelligen Millionenbetrag“. Die Tickets der einzelnen Investoren lagen dem Treasurer
zufolge zwischen 500.000 Euro und
mehr als 10 Millionen Euro. Auf einen
Punkt ist Seiler besonders stolz: „Unter den Investoren befindet sich auch
ein Corporate, was zeigt, dass unser
Credit-Profil im Markt gut ankommt.“
Das Unternehmen komme aus dem
Bereich Family Offices.
Stada gehört zu den regelmäßigen Schuldscheinemittenten im Markt,
zuletzt platzierte Seiler mit dem
­Treasury-Team vor rund zwei Jahren
ein solches Papier. „Der Schuldschein
ist für uns ein fester Bestandteil unserer Finanzierung neben Anleihen und
Krediten.“ Durch die aktuelle Transaktion herrsche jedoch ein leichtes Übergewicht seitens des Schuldscheins.
Weitere
Finanzierungstransaktionen sind bei Stada in diesem Jahr
nicht geplant. Denn die Hessen wollen
in den kommenden Monaten die Net-
»»Unter den Investoren
ist ein Corporate.«
toverschuldung, die derzeit bei dem
3,3-fachen des bereinigten Gewinns
vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) liegt, auf einen Wert von
unter 3 drücken, da dies bei den Ratingagenturen dem Investmentgrade
entspricht. „Auch wenn wir kein externes Rating haben, ist diese Kennzahl
Bestandteil der Unternehmenssteuerung“, sagt Seiler. jae
AKTUELLE STELLENANGEBOTE
Treasury Manager (m/w)
Ipek Demirtas hat ihren
Vertrag bei dem strauchelnden Küchenhersteller Alno um
drei weitere Jahre verlängert.
Der Vertrag der Finanzchefin
bei den Baden-Württembergern läuft nun bis Ende März
2020. Demirtas ist seit 2011
CFO des Unternehmens.
Arbeitgeber:
Dr. Schwerdtfeger Personalberatung
Arbeitsstandort:westliches Niedersachsen
Jobkategorie:Treasurer
Bewerberlevel: Junior Level (2–4 Jahre Berufserfahrung) oder Senior Level (ab 5 Jahre)
Arbeitgeberinfo: Unser Mandant ist ein international führendes Unternehmen mit Hauptsitz im westlichen Niedersachsen, das
in der Rohstoffveredelung aktiv ist und sich auf die Entwicklung und Herstellung innovativer Qualitätsprodukte für verschiedene
industrielle Anwendungsfelder, insbesondere die Lebensmittelindustrie spezialisiert hat. Zum Stellenangebot
Bitte kontaktieren Sie [email protected], um Stellenanzeigen zu schalten.
Personen & Positionen 10
Ausgabe 10 | 19. Mai 2016
News
Commerzbank
Den früheren CommerzbankChef Martin Blessing zieht
es in die
Schweiz: Im
September
wird er
Mitglied der
Konzernleitung der Großbank UBS.
Blessing berichtet dort an
Group CEO Sergio Ermotti
und verantwortet als President UBS Switzerland das
Geschäft der Bank in der
Schweiz. Er wird außerdem
Chef des Bereichs Personal &
Corporate Banking. In dem
Segment sind Finanzprodukte
für Firmen, private und
institutionelle Kunden gebündelt. Die Aufgaben übernimmt der frühere Commerzbank-Chef von Lukas
Gähwiler, der auf eigenen
Wunsch zurücktritt und
innerhalb der UBS eine neue
Funktion als Chairman für die
Region Schweiz übernehmen
wird.
Treasury nicht im CFO-Fokus
Finanzchefs priorisieren aktuell das Accounting
D
as Treasury verliert für deutsche
Finanzchefs zunehmend an Bedeutung. Das hat das CFO-Panel der
DerTreasurer-Schwesterpublikation FINANCE herausgefunden. Der Bereich
wird von den meisten CFOs weniger
stark priorisiert als noch vor einem
Jahr. Im Frühjahr 2015 zählte das
­Treasury noch für 21 Prozent der CFOs
zu ihren drei wichtigsten Bereichen, im
Herbst 2015 sagten dies bereits nur
noch 14 Prozent. Inzwischen zählen
sogar nur noch 7 Prozent der CFOs
das Treasury zu ihren drei wichtigsten
Prioritäten.
Eine Erklärung dafür könnte sein,
dass die Treasury-Abteilungen in den
vergangenen Jahren einige Großprojekte wie die Umstellung auf den einheitlichen Euro-Zahlungsverkehrsraum
Sepa oder die Derivateregulierung
nach Emir zu stemmen hatten. Diese
sind nun in vielen Unternehmen abgeschlossen, und die CFOs wenden sich
anderen Themen zu. Dank der Niedrigzinsen ist auch die Finanzierungslage
für viele Firmen derzeit entspannt.
IMPRESSUM
Verlag
FRANKFURT BUSINESS MEDIA GmbH
Der F.A.Z.-Fachverlag
Frankenallee 68–72, 60327 Frankfurt am Main
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Geschäftsführer: Torsten Bardohn, Dr. André Hülsbömer
Anders sieht es im Accounting aus:
Hier halten vor allem die Standardsetzer die Finanzabteilungen in Deutschland zurzeit ordentlich auf Trab. Der
neue Standard IFRS 15 beschäftigt
Konzerne wie die Telekom seit geraumer Zeit. Auch IFRS 16 mit Fokus
auf der Leasingbilanzierung wird insbesondere bei Handelsunternehmen
oder Fluggesellschaften zu großen
Veränderungen führen. Diese Entwicklungen könnten ein Grund dafür sein,
dass viele CFOs die Buchhaltung höher priorisieren. Noch im Herbst 2015
zählte der Bereich Accounting für nur
8 Prozent der Befragten zu den drei
wichtigsten Arbeitsfeldern, inzwischen
geben 26 Prozent das Accounting als
eine ihrer Top-3-Prioritäten im gegenwärtigen Arbeitsalltag an.
Am häufigsten haben die Finanzchefs laut der Umfrage das Controlling
unter die Top-3 gewählt. Für rund 56
Prozent der Befragten zählt es zu den
drei wichtigsten Arbeitsfeldern. Das
Controlling wahrt damit seine herausgehobene Bedeutung.sar
Vorsitzender der Geschäftsleitung: Bastian Frien
Redaktion: Markus Dentz (mad, verantwortlich),
Desirée Backhaus (deb), Jakob Eich (jae),
Antonia Kögler (ako), Sabine Reifenberger (sar)
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Herausgeber: Bastian Frien
Mitherausgeber:
BNP Paribas, Deutsche Bank, Reval, SEB AG,
treasury executives 53° gmbh
Partner:
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Litreca AG, Omikron Systemhaus GmbH & Co. KG
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zweiwöchentlich (24 Ausgaben im Jahr)
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Risiko Management 11
Ausgabe 10 | 19. Mai 2016
News
So sichert Mann+Hummel den Affinia-Deal
OFAC warnt Banken vor
Iran-Geschäft
Autozulieferer nutzt für Milliardendeal in den USA den Deal Contingent Forward
Vier Monate nach der weitgehenden Aufhebung der
Iran-Sanktionen meiden die
meisten Banken weiterhin
das Iran-Geschäft. Zwar
bekräftigen Rechtsanwälte,
dass europäische Banken,
die Geschäfte in Euro und
ohne US-Personen abwickeln,
rechtlich korrekt handeln.
Auch US-Außenminister John
Kerry appellierte gerade in
London an Europas Banken,
ihr Iran-Geschäft wieder aufzunehmen. Doch das Risiko
ist nicht gebannt: Die USExportkontrollbehörde OFAC
warnte den EU-Bankenverband jüngt vor Iran-Business.
Das Wort der Behörde hat
Gewicht, denn auf sie gehen
die Milliardenstrafen zurück.
urchatmen bei Mann+Hummel:
Auch die letzte Wettbewerbsbehörde hat die Übernahme der Filtersparte des US-Konzerns Affinia
durchgewinkt. Neun Monate nach
der Verkündung des 1,3 MilliardenUS-Dollar schweren Deals ist jetzt das
Closing erfolgt. Damit greift auch das
Sicherungsgeschäft für den Kaufpreis,
das der Automobilzulieferer im September abgeschlossen hatte. Die Entscheidung war auf einen sogenannten
Deal Contingent Forward gefallen, wie
Wilhelm Deißmann, Director Liquidity
Management bei Mann+Hummel erklärt: „Eine Option war uns zu teuer.
Aber bei einem normalen Forward wären wir gezwungen gewesen, die USDollar abzunehmen, auch wenn die
Übernahme nicht zustande gekommen
wäre.“ Der Deal Contingent Forward
wird dagegen nur durchgeführt, wenn
es tatsächlich zum Abschluss kommt.
Verweigern die Kartellbehörden oder
die Aktionäre des Übernahmeziels ihre
Zustimmung, kann das Unternehmen
kostenlos von dem Sicherungsgeschäft
zurücktreten. „Auch die Gebühr für
das Geschäft hätten wir in dem Fall
nicht zahlen müssen“, so Deißmann.
Auch ZF, SAP, Infineon und Linde haben dieses Instrument bereits genutzt.
Mann+Hummel sicherte sich eine
Laufzeit von sieben Monaten – Mitte
Mann + Hummel
Thinkstock/Getty Images
D
Hauptsitz von Mann+Hummel in Ludwigsburg
April ist das Geschäft ausgelaufen,
gerade noch rechtzeitig, als das Closing absehbar war. „Ich würde allen
Unternehmen raten: nehmt längere
Laufzeiten. Am Preis ändert das wenig, eine Verlängerung würde aber
richtig teuer“, sagt Deißmann. Am
Ende war es für die Ludwigsburger
fast ein Nullsummenspiel: Der EuroDollar-Wechselkurs liegt heute wieder
dort, wo er auch beim Abschluss des
Sicherungsgeschäftes gelegen hatte.
„Zwischendurch war das Risiko aber
durchaus sichtbar.“
Mann+Hummel hat die Finanzierung mit vier Banken aufgesetzt:
Deutsche Bank, ING, BNP Paribas
und LBBW. Nur zwei Häuser wollten
oder konnten einen Deal Contingent
Forward stellen: „Deshalb haben wir
uns noch Angebote von weiteren Häusern eingeholt, um Vergleichswerte zu
erhalten“, sagt Deißmann. Schließlich
hängen die Kosten für den Forward in
hohem Maße davon ab, wie die Bank
die Wahrscheinlichkeit des Closings
einschätzt. Die Bank prüft die Finanzierung, den Kaufvertrag und setzt
Kartellanwälte ein. „Die Unterschiede
im Preis können durchaus signifikant
sein“, so Deißmann. Den Zuschlag bekamen die BNP Paribas und Goldman
Sachs. Am Ende hat es sich für den
Autozulieferer gelohnt, nur 30 bis 40
Prozent einer vollen Optionsprämie
einzusetzen und dennoch für den vollen Betrag abgesichert zu sein.deb
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