Wo bleibt wieviel übrig? Wilfried Grupe Sonntag, 15. Mai 2016 Abstract Der hohe Bruttoverdienst ist nicht allein ausschlaggebend, wenn man als qualifizierte Fachkraft in einer fremden Großstadt eine neue Stelle sucht. Teilweise sehr hohe Wohnungsmieten schmälern den Verdienst. Diese Dokumentation ergänzt meinen Report "Fachkräftemangel in der IT? [www.wilfried-grupe.de]". Er untersucht die Differenzen zwischen ortsüblichen Einkommen und Mieten aus zwei verschiedenen Perspektiven: a) das verfügbare Einkommen pro Einwohner, und b) die Bruttolöhne /-gehälter je Arbeitnehmer. Beide werden in Relation zu den ortsüblichen Bruttokaltmieten für eine 30 m²-, 60 m²- und 100 m²-Wohnung gestellt. Die Einkommen vermindern sich zusätzlich um Mietneben- und ggf. Mobilitätskosten, die an dem jeweiligen Standort anfallen. Seit Jahren steigen die Mieten und Nebenkosten in vielen Städten schneller als die Einkommen. Da stellt sich die Frage: wo bleibt wieviel übrig? Table of Contents Verfügbares Einkommen ./. Miete .......................................................................................... 1 Der Großstadt-Mythos ......................................................................................................... 6 Bruttolöhne, -gehälter ./. Miete .............................................................................................. 6 Die Mietbelastungsquote .................................................................................................... 11 Mietspiegel ...................................................................................................................... 12 Quellennachweis ............................................................................................................... 13 Verfügbares Einkommen ./. Miete Die Meldung ist nicht neu: Mietwohnungen in München sind teuer. In fast jeder Wohnungskategorie und -größe liegen München, Berlin, Hamburg, Köln und weitere Städte auf den teuren Plätzen. Teure Mieten sind aber kein Problem, wenn auch das Einkommen entsprechend hoch ist. Betrachtet wird in diesem Abschnitt das verfügbare Einkommen, das gezahlte Steuern und Sozialversicherungsbeiträge, ebenso erhaltene Transfers einschließt und jenem Betrag entspricht, der für Konsum oder Sparen verwendet werden kann. Das durchschnittliche verfügbare Einkommen pro Einwohner betrifft die unterschiedlichsten Bevölkerungsgruppen: Selbständige, Arbeitnehmer, Studenten, Arbeitslose, Rentner usw. In dieser Hinsicht toppt Heilbronn 1) seit einigen Jahren sogar Starnberg und den Landkreis München. Die Grafiken stellen die durchschnittlichen verfügbaren Einkommen pro Einwohner abzüglich der Jahres-Bruttokaltmiete für unterschiedliche Wohnungsgrößen dar. Obwohl es standortbedingt große Abweichungen geben kann, wurden hier Durchschnittswerte zugrunde gelegt. 1 Bereits die Zahlen von 2009 zeigten, daß Heilbronn mit einem verfügbaren Einkommen pro Kopf von 31.020 Euro die Position von Dauerspitzenreiter Starnberg übernimmt. Die Gründe liegen nach Einschätzung des Heilbronner Oberbürgermeisters zum einem in den sehr erfolgreichen Firmengründungen während der Industrialisierung und im 20. Jahrhundert. Zum anderen wohnen viele der rund 14.000 Mitarbeiter des benachbarten Audi-Werks Neckarsulm in Heilbronn. siehe [http://www.stimme.de/heilbronn/nachrichten/stadt/Heilbronner-verdienen-ammeisten;art1925,2335723] 1 Wo bleibt wieviel übrig? Verfügbares Einkommen je Einwohner 1: 2: Heilbronn München Düsseldorf Ulm Siegen Neuss Ludwigsburg 8: 9: 10: Mülheim an der Ruhr Fürth Reutlingen 11: 12: 13: Erlangen Solingen Stuttgart 14: 15: 16: 17: 18: Remscheid Aschaffenburg Würzburg Heidelberg Hamburg 19: 20: 21: 22: 23: 24: 25: 26: 27: 28: 29: 30: 31: 32: 33: 34: 35: 36: 37: 38: 39: 40: 41: 42: 43: 44: 45: 46: 47: 48: 49: 50: 51: 52: 53: 54: 55: 56: 57: 58: 59: 60: Potsdam Konstanz Bielefeld Regensburg Wiesbaden Münster Bonn Tübingen Ingolstadt Moers Wolfsburg Karlsruhe Pforzheim Nürnberg Mönchengladbach Bamberg Köln Wuppertal Bremen Hagen Koblenz Mainz Trier Frankfurt Paderborn Leverkusen Krefeld Essen Darmstadt Passau Hannover Bottrop Recklinghausen Freiburg im Breisgau Aachen Bochum Braunschweig Osnabrück Göttingen Lübeck Zwickau Saarbrücken 61: 62: 63: 64: 65: Augsburg Mannheim Chemnitz Bremerhaven Oldenburg 66: 67: 68: 69: 70: 71: 72: 73: 74: 75: 76: 77: 78: 79: 80: 81: 82: 83: Dortmund Kassel Oberhausen Kiel Flensburg Berlin Hamm Ludwigshafen am Rhein Jena Dresden Erfurt Herne Magdeburg Offenbach am Main Gelsenkirchen Halle (Saale) Rostock Leipzig Verfügbares Einkommen je Einwohner (geschätzt) 3: 4: 5: 6: 7: Quellen: www.vgrdl.de Eigene Berechnungen Wilfried Grupe Stand: 14.05.2016 2 Wo bleibt wieviel übrig? Verfügbares Einkommen je Einwohner ./. Bruttokaltmiete 30m² 1: 2: Heilbronn Remscheid Mülheim an der Ruhr Siegen Solingen Neuss Düsseldorf 8: 9: 10: Ulm Aschaffenburg Potsdam 11: 12: 13: Ludwigsburg Fürth München 14: 15: 16: 17: 18: Erlangen Hagen Mönchengladbach Bielefeld Wuppertal 19: 20: 21: 22: 23: 24: 25: 26: 27: 28: 29: 30: 31: 32: 33: 34: 35: 36: 37: 38: 39: 40: 41: 42: 43: 44: 45: 46: 47: 48: 49: 50: 51: 52: 53: 54: 55: 56: 57: 58: 59: 60: Pforzheim Heidelberg Regensburg Hamburg Konstanz Münster Wolfsburg Bonn Krefeld Bremen Bamberg Essen Paderborn Würzburg Bottrop Zwickau Leverkusen Tübingen Koblenz Wiesbaden Chemnitz Ingolstadt Trier Bochum Hannover Karlsruhe Bremerhaven Köln Mainz Passau Oberhausen Lübeck Braunschweig Nürnberg Osnabrück Saarbrücken Aachen Stuttgart Göttingen Dortmund Darmstadt Oldenburg 61: 62: 63: 64: 65: Frankfurt Kiel Kassel Augsburg Flensburg 66: 67: 68: 69: 70: 71: 72: 73: 74: 75: 76: 77: 78: 79: 80: Herne Freiburg im Breisgau Magdeburg Jena Dresden Mannheim Erfurt Gelsenkirchen Hamm Halle (Saale) Rostock Berlin Ludwigshafen am Rhein Leipzig Offenbach am Main Was bleibt übrig vom verfügbaren Einkommen in einer 30 m² Wohnung? 3: 4: 5: 6: 7: Verfügbares Einkommen Überschuss Bruttokaltmiete Quellen: www.vgrdl.de www.wohnungsboerse.de Eigene Berechnungen Wilfried Grupe Stand: 14.05.2016 3 Wo bleibt wieviel übrig? Verfügbares Einkommen je Einwohner ./. Bruttokaltmiete 60m² 1: 2: Heilbronn Siegen Remscheid Mülheim an der Ruhr Solingen Neuss Fürth 8: 9: 10: Ulm Reutlingen Düsseldorf 11: 12: 13: Bielefeld Ludwigsburg Aschaffenburg 14: 15: 16: 17: 18: Hagen Moers Mönchengladbach Wuppertal Pforzheim 19: 20: 21: 22: 23: 24: 25: 26: 27: 28: 29: 30: 31: 32: 33: 34: 35: 36: 37: 38: 39: 40: 41: 42: 43: 44: 45: 46: 47: 48: 49: 50: 51: 52: 53: 54: 55: 56: 57: 58: 59: 60: Erlangen Potsdam Krefeld Bremen Essen Recklinghausen Bottrop Koblenz Zwickau Heidelberg Paderborn Chemnitz Bonn Tübingen Regensburg Münster Konstanz Bremerhaven Leverkusen Würzburg Nürnberg Karlsruhe Wiesbaden Bochum Passau Hamburg Trier Bamberg Wolfsburg Hannover Stuttgart Osnabrück München Saarbrücken Oberhausen Lübeck Ingolstadt Braunschweig Köln Dortmund Hamm Göttingen 61: 62: 63: 64: 65: Aachen Darmstadt Flensburg Kassel Kiel 66: 67: 68: 69: 70: 71: 72: 73: 74: 75: 76: 77: 78: 79: 80: 81: 82: 83: Mainz Herne Freiburg im Breisgau Oldenburg Magdeburg Gelsenkirchen Mannheim Augsburg Halle (Saale) Erfurt Dresden Jena Ludwigshafen am Rhein Rostock Frankfurt Leipzig Berlin Offenbach am Main Was bleibt übrig vom verfügbaren Einkommen in einer 60 m² Wohnung? 3: 4: 5: 6: 7: Verfügbares Einkommen Überschuss Bruttokaltmiete Quellen: www.vgrdl.de www.wohnungsboerse.de Eigene Berechnungen Wilfried Grupe Stand: 14.05.2016 4 Wo bleibt wieviel übrig? Verfügbares Einkommen je Einwohner ./. Bruttokaltmiete 100m² 1: 2: Heilbronn Siegen Remscheid Solingen Neuss Mülheim an der Ruhr Hagen 8: 9: 10: Aschaffenburg Mönchengladbach Bielefeld 11: 12: 13: Wuppertal Fürth Pforzheim 14: 15: 16: 17: 18: Moers Reutlingen Bottrop Ludwigsburg Recklinghausen 19: 20: 21: 22: 23: 24: 25: 26: 27: 28: 29: 30: 31: 32: 33: 34: 35: 36: 37: 38: 39: 40: 41: 42: 43: 44: 45: 46: 47: 48: 49: 50: 51: 52: 53: 54: 55: 56: 57: 58: 59: 60: Ulm Zwickau Koblenz Erlangen Chemnitz Paderborn Krefeld Bremerhaven Düsseldorf Regensburg Bochum Essen Leverkusen Saarbrücken Trier Würzburg Hamm Bamberg Oberhausen Münster Passau Potsdam Herne Bonn Tübingen Karlsruhe Flensburg Wolfsburg Heidelberg Bremen Lübeck Gelsenkirchen Aachen Wiesbaden Magdeburg Braunschweig Nürnberg Dortmund Stuttgart Osnabrück Halle (Saale) Kassel 61: 62: 63: 64: 65: Göttingen Kiel Hannover Darmstadt Erfurt 66: 67: 68: 69: 70: 71: 72: 73: 74: 75: 76: 77: 78: 79: 80: 81: 82: 83: Konstanz Mainz Köln Mannheim Oldenburg Ludwigshafen am Rhein Hamburg Augsburg Ingolstadt Leipzig Dresden Jena Rostock München Berlin Freiburg im Breisgau Offenbach am Main Frankfurt Was bleibt übrig vom verfügbaren Einkommen in einer 100 m² Wohnung? 3: 4: 5: 6: 7: Verfügbares Einkommen Überschuss Bruttokaltmiete Quellen: www.vgrdl.de www.wohnungsboerse.de Eigene Berechnungen Wilfried Grupe Stand: 14.05.2016 5 Wo bleibt wieviel übrig? Die Differenz zwischen verfügbaren Einkommen und hohen Mietpreisen beschert München bei durchschnittlichen 60 m²-Wohnungen den Rangplatz 51 (Vormonat: 54). Hamburg liegt auf Platz 44 (Vormonat: 42), Köln auf Rang 57 (unverändert). Die Bundeshauptstadt Berlin, die mehr Einwohner zählt als Hamburg und München zusammen, findet sich unter den Schlusslichtern unverändert an 82. Stelle. Der Großstadt-Mythos Gängige Fragen nach hohem Verdienst und guten Berufschancen werden gemeinhin mit "Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt und Stuttgart" beantwortet. Wer einen Job sucht, fast egal als was, braucht angeblich nur in eine dieser Städte zu ziehen, schon erscheint die Zukunft gesichert. Ist das wirklich so? Eine "Großstadt" ist nach einer Begriffsbestimmung der Internationalen Statistikkonferenz von 1887 eine Stadt mit mindestens 100.000 Einwohnern. In Deutschland gibt es nach dieser Definition 76 Großstädte, davon sind vier Millionenstädte mit jeweils mindestens einer Million Einwohnern: Berlin, Hamburg, München und Köln. In diesen 76 Großstädten leben ca. 25 Millionen Menschen, das sind etwa 31% der Gesamtbevölkerung. Mehr als zwei Drittel der Bevölkerung in Deutschland leben damit nicht in einer Großstadt. 57 dieser Großstädte - also drei Viertel - haben eine Einwohnerzahl von weniger als 300.000; sie zählen zu den "kleinen" Großstädten. Bruttolöhne, -gehälter ./. Miete Betrachtet werden in diesem Abschnitt die durchschnittlichen Bruttolöhne bzw. Bruttogehälter pro Arbeitnehmer, die zur besseren Vergleichbarkeit auf Nettolöhne umgerechnet wurden. In dieser Hinsicht liegen Wolfsburg, Ingolstadt, Ludwigshafen und Erlangen vor München, Frankfurt, Stuttgart, Leverkusen, Hamburg und Düsseldorf. Berlin liegt auf Platz 53. Die Differenz zwischen Nettolöhnen, -gehältern und hohen Mietpreisen schiebt München bei durchschnittlichen 60 m²-Wohnungen auf den Rangplatz 45. Hamburg liegt auf Platz 23, Köln auf Rang 34, Berlin auf 66. Stelle. 6 Wo bleibt wieviel übrig? Bruttolöhne, -gehälter je Arbeitnehmer 1: 2: Wolfsburg Ingolstadt Ludwigshafen am Rhein Erlangen München Frankfurt Stuttgart 8: 9: 10: Leverkusen Hamburg Düsseldorf 11: 12: 13: Regensburg Wiesbaden Darmstadt 14: 15: 16: 17: 18: Ludwigsburg Nürnberg Köln Mannheim Neuss 19: 20: 21: 22: 23: 24: 25: 26: 27: 28: 29: 30: 31: 32: 33: 34: 35: 36: 37: 38: 39: 40: 41: 42: 43: 44: 45: 46: 47: 48: 49: 50: 51: 52: 53: 54: 55: 56: 57: 58: 59: 60: Krefeld Offenbach am Main Karlsruhe Bonn Ulm Augsburg Mainz Siegen Essen Reutlingen Mülheim an der Ruhr Fürth Remscheid Kassel Braunschweig Wuppertal Hannover Aschaffenburg Bremen Koblenz Hagen Heidelberg Dortmund Münster Bremerhaven Pforzheim Herne Bielefeld Konstanz Aachen Bochum Saarbrücken Bamberg Oberhausen Berlin Tübingen Gelsenkirchen Passau Recklinghausen Paderborn Würzburg Solingen 61: 62: 63: 64: 65: Freiburg im Breisgau Jena Mönchengladbach Hamm Kiel 66: 67: 68: 69: 70: 71: 72: 73: 74: 75: 76: 77: 78: 79: 80: 81: 82: 83: Moers Göttingen Bottrop Oldenburg Trier Dresden Lübeck Osnabrück Potsdam Erfurt Rostock Flensburg Leipzig Heilbronn Magdeburg Zwickau Chemnitz Halle (Saale) Bruttolöhne, Bruttogehälter je Arbeitnehmer (geschätzt) 3: 4: 5: 6: 7: Quellen: www.vgrdl.de Eigene Berechnungen Wilfried Grupe Stand: 14.05.2016 7 Wo bleibt wieviel übrig? Bruttolöhne, -gehälter (2/3) je Arbeitnehmer ./. Bruttokaltmiete 30m² 1: 2: Wolfsburg Ingolstadt Ludwigshafen am Rhein Erlangen Leverkusen Frankfurt Düsseldorf 8: 9: 10: München Regensburg Hamburg 11: 12: 13: Krefeld Neuss Remscheid 14: 15: 16: 17: 18: Wiesbaden Mülheim an der Ruhr Essen Darmstadt Offenbach am Main 19: 20: 21: 22: 23: 24: 25: 26: 27: 28: 29: 30: 31: 32: 33: 34: 35: 36: 37: 38: 39: 40: 41: 42: 43: 44: 45: 46: 47: 48: 49: 50: 51: 52: 53: 54: 55: 56: 57: 58: 59: 60: Ludwigsburg Wuppertal Siegen Mannheim Hagen Bonn Köln Bremerhaven Kassel Oberhausen Herne Braunschweig Stuttgart Augsburg Ulm Nürnberg Gelsenkirchen Dortmund Hannover Karlsruhe Bremen Bochum Pforzheim Mainz Aschaffenburg Koblenz Saarbrücken Solingen Fürth Jena Münster Paderborn Mönchengladbach Aachen Bielefeld Bamberg Bottrop Heidelberg Kiel Passau Berlin Konstanz 61: 62: 63: 64: 65: Dresden Hamm Zwickau Tübingen Rostock 66: 67: 68: 69: 70: 71: 72: 73: 74: 75: 76: 77: 78: 79: 80: Chemnitz Erfurt Oldenburg Magdeburg Lübeck Göttingen Potsdam Osnabrück Freiburg im Breisgau Leipzig Halle (Saale) Trier Flensburg Würzburg Heilbronn Was bleibt übrig vom Nettogehalt in einer 30 m² Wohnung? 3: 4: 5: 6: 7: Nettolöhne/-gehälter Überschuss Bruttokaltmiete Quellen: www.vgrdl.de www.wohnungsboerse.de Eigene Berechnungen Wilfried Grupe Stand: 14.05.2016 8 Wo bleibt wieviel übrig? Bruttolöhne, -gehälter (2/3) je Arbeitnehmer ./. Bruttokaltmiete 60m² 1: 2: Wolfsburg Ludwigshafen am Rhein 3: 4: 5: 6: 7: Leverkusen Erlangen Krefeld Frankfurt 8: 9: 10: Remscheid Siegen Neuss 11: 12: 13: Düsseldorf Essen Hagen 14: 15: 16: 17: 18: Mülheim an der Ruhr Wuppertal Regensburg Bremerhaven Darmstadt 19: 20: 21: 22: 23: 24: 25: 26: 27: 28: 29: 30: 31: 32: 33: 34: 35: 36: 37: 38: 39: 40: 41: 42: 43: 44: 45: 46: 47: 48: 49: 50: 51: 52: 53: 54: 55: 56: 57: 58: 59: 60: Ludwigsburg Stuttgart Wiesbaden Nürnberg Hamburg Mannheim Herne Kassel Dortmund Gelsenkirchen Offenbach am Main Karlsruhe Oberhausen Bonn Braunschweig Köln Bremen Recklinghausen Bochum Fürth Hannover Augsburg Koblenz Reutlingen Bielefeld Pforzheim München Saarbrücken Ulm Hamm Mönchengladbach Solingen Aschaffenburg Passau Paderborn Moers Bottrop Jena Aachen Mainz Kiel Münster 61: 62: 63: 64: 65: Chemnitz Zwickau Bamberg Heidelberg Tübingen 66: 67: 68: 69: 70: 71: 72: 73: 74: 75: 76: 77: 78: 79: 80: 81: 82: 83: Berlin Rostock Magdeburg Dresden Halle (Saale) Erfurt Osnabrück Leipzig Lübeck Konstanz Freiburg im Breisgau Göttingen Oldenburg Flensburg Trier Potsdam Würzburg Heilbronn Ingolstadt Was bleibt übrig vom Nettogehalt in einer 60 m² Wohnung? Nettolöhne/-gehälter Überschuss Bruttokaltmiete Quellen: www.vgrdl.de www.wohnungsboerse.de Eigene Berechnungen Wilfried Grupe Stand: 14.05.2016 9 Wo bleibt wieviel übrig? Bruttolöhne, -gehälter (2/3) je Arbeitnehmer ./. Bruttokaltmiete 100m² 1: 2: Wolfsburg Ludwigshafen am Rhein 3: 4: 5: 6: 7: Leverkusen Erlangen Hagen Krefeld 8: 9: 10: Remscheid Neuss Herne 11: 12: 13: Wuppertal Bremerhaven Siegen 14: 15: 16: 17: 18: Regensburg Gelsenkirchen Mülheim an der Ruhr Oberhausen Recklinghausen 19: 20: 21: 22: 23: 24: 25: 26: 27: 28: 29: 30: 31: 32: 33: 34: 35: 36: 37: 38: 39: 40: 41: 42: 43: 44: 45: 46: 47: 48: 49: 50: 51: 52: 53: 54: 55: 56: 57: 58: 59: 60: Essen Hamm Koblenz Pforzheim Saarbrücken Ludwigsburg Bochum Mannheim Kassel Darmstadt Solingen Mönchengladbach Bottrop Aschaffenburg Karlsruhe Bielefeld Dortmund Paderborn Wiesbaden Stuttgart Braunschweig Bonn Fürth Düsseldorf Augsburg Nürnberg Zwickau Reutlingen Chemnitz Moers Passau Aachen Offenbach am Main Frankfurt Ulm Köln Hamburg Bamberg Magdeburg Halle (Saale) Bremen Münster 61: 62: 63: 64: 65: Flensburg Hannover Kiel Mainz Erfurt 66: 67: 68: 69: 70: 71: 72: 73: 74: 75: 76: 77: 78: 79: 80: 81: 82: 83: Trier Tübingen Lübeck Jena Leipzig Oldenburg Göttingen Heidelberg Osnabrück Berlin Würzburg Dresden Rostock München Heilbronn Konstanz Potsdam Freiburg im Breisgau Ingolstadt Was bleibt übrig vom Nettogehalt in einer 100 m² Wohnung? Nettolöhne/-gehälter Überschuss Bruttokaltmiete Quellen: www.vgrdl.de www.wohnungsboerse.de Eigene Berechnungen Wilfried Grupe Stand: 14.05.2016 10 Wo bleibt wieviel übrig? Die Mietbelastungsquote Ortsübliche durchschnittliche Bruttokaltmieten stellen zwar einen Richtwert dar, der unter Anderem für die Gehaltskalkulation wesentlich ist. Mindestens genauso interessant ist das allgemeine sowie das fachspezifische durchschnittliche Bruttoeinkommen, das in einer Stadt üblicherweise gezahlt wird. Je nach individueller Situation errechnet sich hieraus das Nettoeinkommen, aus dem die Bruttokaltmieten bezahlt werden müssen. Es stellt sich die Frage, wie hoch der Saldo ist: was bleibt übrig? Dabei darf nicht vergessen werden, daß sich dieser Saldo nochmals um Mietnebenkosten, Mobilitätskosten usw. vermindert. Unberücksichtigt bleibt auch, ob eine derzeit gut verdienende Fachkraft die teils horrenden Mieten auch dann noch bezahlen kann, wenn sie längerfristig erkrankt oder arbeitslos wird. Der Anteil der durchschnittlichen Bruttokaltmiete vom durchschnittlichen Nettoeinkommen wird üblicherweise als "Mietbelastungsquote" bezeichnet. Diese Kennzahl ist ein gebräuchlicher Indikator für die Feststellung, ob im Zeitvergleich die Mieten schneller steigen als die Einkommen. Damit ist die Mietbelastungsquote auch ein Maßstab für die Attraktivität eines Standorts für ortsansässige oder neue Unternehmen: steigende Mieten bedeuten steigende Personalkosten und fallende Gewinnmargen. Hohe Mietbelastungsquoten können daher Konsequenzen für die Standortentscheidungen der Arbeitgeber mit sich bringen. Hohe Personalkosten sind nur ein Faktor von mehreren, die für die Standortentscheidung neuer oder ortsansässiger Firmen wichtig sind: Energiekosten, Unternehmenssteuern, IHK-Beiträge einerseits, Subventionen und andere Vergünstigungen andererseits, der Anteil verfügbarer Fachkräfte, Absatzchancen, Kundennähe u.a.m. spielen ebenfalls wesentliche Rollen. Angesichts der beträchtlichen Standortkonkurrenz, die sich viele Städte im In- und Ausland gegenseitig liefern, könnten Firmen leicht auf die Idee kommen, in günstigere Regionen dieser Erde abzuwandern. Nicht nur, weil die Anteilseigner höhere Gewinne erwarten, sondern weil die Unternehmen dazu gezwungen sind: wenn die Konkurrenz anderswo deutlich billiger produzieren kann, dürfte das Anlaß sein für eine Überprüfung eines bestehenden oder geplanten Standorts. Abwandernde Unternehmen gefährden wiederum die Steuereinnahmen einer jeden Kommune. Daher ist eine hohe Mietbelastungsquote ein Alarmzeichen für die Verantwortlichen - und ein Anlaß, die Bautätigkeit massiv anzukurbeln, um die Höhe der durchschnittlichen Mietkosten einzudämmen. Es lohnt sich, die vieldiskutierte Mietpreisbremse [http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/immobilien/ mieten-entwicklung-in-berlin-muenchen-koeln-frankfurt-13264766.html] ebenfalls unter diesem Aspekt zu betrachten. Wegen stark gestiegener Strom- und Energiepreisen fordert der Bundesverband GdW auch eine Nebenkosten-Bremse [http://www.manager-magazin.de/immobilien/artikel/a-978356.html]. (Aus der Perspektive von Investoren, die in einer Stadt Wohnraum vermieten wollen, ist neben dem durchschnittlichen Nettoverdienst der Arbeitnehmer auch das durchschnittliche verfügbare Einkommen der Einwohner relevant.Die Einwohner einer jeden Stadt bestehen nicht ausschliesslich aus Arbeitnehmern, sondern aus allen Bevölkerungsgruppen. Es gibt Städte, in denen das durchschnittliche verfügbare Einkommen der Einwohner deutlich höher liegt als der durchschnittliche Nettoverdienst der Arbeitnehmer.) Das Thema ist noch aus anderem Grund brisant. Nicht zuletzt bedingt durch die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank, sind in den Metropolen Berlin, Hamburg, München, Köln, Düsseldorf, Frankfurt und Stuttgart in den vergangenen Jahren die Kauf- und Mietpreise für Immobilien deutlich schneller gestiegen als die Einkommen. Besonders drastisch fiel dieser Anstieg in München aus. Durch das hohe Kaufpreisniveau in den Top-Lagen überträgt sich dieser Trend nicht nur in die Einzugsbereiche der Großstädte, sondern auch in wirtschaftsstarke Zentren wie Oldenburg *) [http://www.handelsblatt.com/finanzen/immobilien/nachrichten/immobilien-haus-undwohnungspreise-laufen-einkommen-davon/11297634.html]. 11 Wo bleibt wieviel übrig? Es ist absehbar, daß sich die Problematik weiterhin verschärft. Die WELT berichtet am 09.07.2015 von einer Studie der Bertelsmann-Stiftung, nach der die Bevölkerung in Deutschland trotz wahrscheinlich hoher Zuwanderung bis 2030 um eine halbe Million auf dann 79,97 Millionen Einwohner weiter sinken wird. Dabei dürfte der Trend in die großen Städte anhalten, während sich der ländliche Raum weiter ausdünnt. Den Stadtstaaten Berlin (+10,7%) und Hamburg (+7,5%) wird ein beträchtliches Wachstum vorausgesagt, ebenso den Flächenstaaten Bayern (+3,5%) und Baden-Württemberg (+2,1%). Drastisch steigen wird aber auch die Zahl der Hochbetagten um mehr als 47,2% auf mehr als 6,3 Millionen Menschen. Das stellt viele Gemeinden vor Probleme. Andere Meldungen scheinen den Trend in die Großstadt zu bestätigen. So wird für die Landeshauptstadt Hannover ein Einwohnerzuwachs 2 konstatiert, während das Flächenland Niedersachsen insbesamt mit einem "dramatischen Einwohnerrückgang" 3 zu kämpfen hat. Als teuerste Stadt im Listing der Wohnungsmieten weist München auch die höchste Mietbelastungsquote auf. Dies wird nur teilweise ausgeglichen durch die hohen durchschnittlichen Bruttogehälter pro Arbeitnehmer, die der bajuwarischen Landeshauptstadt bei kleinen Wohnungsgrößen einen eher mittleren Rangplatz bescheren. Je größer die Wunschwohnung, desto schlechter ist das Ranking. Berlin - teilweise gelobt als die Stadt mit vergleichsweise günstigen Wohnungsmieten - steht auf den hintersten Rangplätzen, wenn man die Wohnungsmieten zu den Durchschnittsverdiensten in Relation setzt. Mietspiegel Noch ein Wort zur "durchschnittlichen" Bruttokaltmiete: eine gängige Maßzahl ist hier die monatliche Kaltmiete pro m² Wohnfläche. In jeder Großstadt gibt es jedoch Wohnlagen sehr unterschiedlicher Qualität mit entsprechend unterschiedlichen Mietpreisen. Hinzu kommen beträchtliche Differenzen in der individuellen Ausstattung einer jeden Wohnung. All diese Unterschiede werden in der "durchschnittlichen Bruttokaltmiete" ignoriert und auf eine abstrakte Zahl reduziert, die die tatsächliche Bandbreite des Angebots nicht annähernd umfasst und aus der sich im Regelfall kein konkreter Anspruch ableiten läßt. Es läßt sich denken, daß die "durchschnittlichen Bruttokaltmieten" nicht hinreichen, die komplexen Wohnungsmärkte in Großstädten abzubilden. Auf verfügbare Marktdaten zur Wohnungsvermietung ist ebenfalls nur bedingt Verlaß. Zwar kann man die in Maklerportalen online gestellten Vermietungsangebote auswerten; aber über die Miethöhe und bedingungen der tatsächlich abgeschlossenen Verträge gibt es m.W. keine gesicherten, repräsentativen Informationen. Daneben gibt es zweifellos einen bedeutenden Anteil von Mietverträgen, die nicht online angeboten, sondern direkt abgeschlossen werden. Auch die vieldiskutierten Mietspiegel stellen keine wirkliche Hilfe dar. So meldete die WELT [http://www.welt.de/finanzen/immobilien/article127435064/Mietspiegel-passen-oft-vorne-undhinten-nicht.html] am 29.04.2014: "Mietspiegel passen oft vorne und hinten nicht". Für die Mietspiegel in der 3,4-Mio-Metropole Berlin wurden demnach 6.000 Befragungen mit Vermietern und noch einmal 6.000 Befragungen mit Mietern durchgeführt, quer durch alle Quartiere. Die Lagen der Häuser in Berlin wurden dann in drei Kategorien unterteilt: einfach, mittel und gut. Alle ab dem Jahr 1950 fertiggestellten Wohnhäuser gelten als Neubauten. Marginalien berechtigen zu Mietminderung oder höherer Mietforderung; aber besondere Ausstattungsmerkmale (Balkon zur Südseite, Dachgeschosswohnungen mit bestem Blick über die ganze Stadt) bleiben unberücksichtigt. Die Daten stammen vom September 2012. 2 vgl. [http://www.haz.de/Hannover/Aus-der-Stadt/Uebersicht/Hannover-legt-um-4000-Einwohner-zu] siehe [http://www.haz.de/Nachrichten/Der-Norden/Uebersicht/Niedersachsen-kaempft-gegen-Einwohnerschwund]vgl. www.abendblatt.de/region/niedersachsen/article205335971/Dramatischer-Einwohnerschwund-in-Niedersachsen.html]" 3 12 [http:// Wo bleibt wieviel übrig? Experten kritisieren die Verfahren zur Erhebung und Auswertung der Datenlage als zu grob und ungenau. Die mit erheblichem Aufwand erstellten Mietspiegel erlauben demnach keine hinreichend verläßliche Aussagen über die tatsächlichen Mieten. Daher erscheint die jeweils aktuelle Informationslage für einen Ortsfremden, der in einer Großstadt (oder deren Einzugsbereich, in den "Schlafstädten") eine Wohnung sucht, recht mangelhaft. Möglicherweise wird diese Info ja benötigt, um in einer bevorstehenden Bewerbung die Gehaltsvorstellungen zu beziffern. Quellennachweis Die Daten für die Berechnung der durchschnittlichen verfügbaren Einkommen der privaten Haushalte pro Einwohner entstammen den Informationen des Arbeitskreises "Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder" (www.vgrdl.de); Einkommen der privaten Haushalte in den kreisfreien Städten und Landkreisen der Bundesrepublik Deutschland, aktuellste Fassung. Um verwendbare Näherungswerte für 2016 zu erhalten, habe ich die Werte aus der Tabelle "Verfügbares Einkommen der privaten Haushalte" auf das Jahr 2016 hochgerechnet. Die für die Berechnung der durchschnittlichen verfügbaren Einkommen pro Einwohner verwendeten Daten basieren also auf eigenen Berechnungen, die fehlerhaft sein können. Die Daten für die Berechnung der durchschnittlichen Bruttokaltmiete wurden mit freundlicher Genehmigung der PWIB Wohnungs-Infobörse GmbH, Planegg der Webseite www.wohnungsboerse.net entnommen; auf dieser Grundlage habe ich eigene Berechnungen durchgeführt, die fehlerhaft sein können. Wegen der beträchtlichen Bandbreiten, die sowohl den durchschnittlichen verfügbaren Einkommen privater Haushalte als auch den Bruttokaltmieten unterliegen, sind die berechneten Ergebnisse selbstverständlich nur als grobe Orientierungswerte anzusehen. Eine Verantwortung für die Richtigkeit übernehme ich nicht. Table 1. Impressum Autor Wilfried Grupe V.i.S.d.P.: Wilfried Grupe Adresse Klus 6, 37643 Negenborn Webseite http://www.wilfried-grupe.de eMail [email protected] Telefon 0151 750 360 61 13
© Copyright 2024 ExpyDoc