Europäische Kommission - Pressemitteilung EU kündigt auf der Konferenz „Women Deliver“ neue Unterstützung in Höhe von 19 Mio. EUR an, um die Rolle von Frauen und Mädchen zu stärken Brüssel, 19. Mai 2016 Die EU hat heute ihre Unterstützung für die Teilhabe von Frauen und Mädchen erneut bekräftigt, indem sie 19 Mio. EUR an Fördermitteln für auf Gleichstellungsfragen ausgerichtete internationale Projekte angekündigt hat. Neven Mimica, EU-Kommissar für internationale Zusammenarbeit und Entwicklung, gab dies heute auf der Konferenz „Women Deliver“ in Kopenhagen bekannt, einer der weltweit größten Veranstaltungen zu Rechten, Gesundheit und Wohlergehen von Frauen und Mädchen. Neven Mimica erklärte: „Die Kommission ist fest entschlossen, allen Formen der Gewalt gegen Frauen und Mädchen ein Ende zu setzen, auch der Früh- oder Zwangsehe, die nicht nur eine Verletzung der Menschenrechte darstellt, sondern auch ein eklatantes Beispiel für Diskriminierung ist, die ihre Wurzeln in geschlechtsspezifischen Ungleichheiten hat. Um es einfach auszudrücken: Die Gleichstellung der Geschlechter und die weltweite Entwicklung bleiben eine Utopie, solange nicht allen Formen geschlechtsbezogener Gewalt ein Ende gesetzt wird. Der heutige Beitrag der EU in Höhe von 19 Mio. EUR wird uns diesem Ziel einen Schritt näher bringen.“ Der neue finanzielle Beitrag der Europäischen Kommission, der auf eine Förderung der Teilhabe der Frau ausgerichtet ist, wird Frauen und Mädchen in Afrika, im Nahen Osten und in Asien zugutekommen. Mit den geplanten Finanzhilfen werden drei Projekte unterstützt, die die nachhaltige Abschaffung der Kinderehe, die Verbesserung der Geschlechtsverteilung bei Geburt und die Bekämpfung der weiblichen Genitalverstümmelung zum Ziel haben. Sie werden mit Unterstützung des Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen (UNFPA) und des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen (UNICEF) durchgeführt. Hintergrund: Rund 700 Millionen heute lebender Mädchen und Frauen wurden als Kinder verheiratet, und weitere 280 Millionen heute lebender Mädchen werden bis zu ihrem 18. Lebensjahr verheiratet werden, wenn dieses Problem nicht dringend angegangen wird. Dies ist einer der Gründe, warum die Kinderzwangsehe unter Ziel Nr. 5 für die Gleichstellung der Geschlechter, für die sich die EU nachdrücklich engagiert und die sie zusammen mit vielen internationalen Partnern fördert, in die Ziele für nachhaltige Entwicklung aufgenommen wurde. Zudem steht die Gleichstellung der Geschlechter im Mittelpunkt der Entwicklungszusammenarbeit der EU. Zur Bewältigung dieser komplexen Frage hat die EU im September 2015 einen neuen Aktionsplan für die Gleichstellung (Gleichstellung der Geschlechter und Stärkung der Rolle von Frauen – Veränderung des Lebens von Mädchen und Frauen mithilfe der EU-Außenbeziehungen) für den Zeitraum 2016-2020 vorgelegt. Die heute angekündigte finanzielle Unterstützung entspricht uneingeschränkt dem neuen Aktionsplan für die Gleichstellung und den Zielen der nachhaltigen Entwicklung. Die Europäische Kommission folgt dem Konzept des Aufbaus neuer und der Stärkung bestehender Partnerschaften zur Verwirklichung aller Ziele bis 2030. Während der Konferenz „Women Deliver“ wird Kommissar Mimica an einer Diskussion mit dem Titel „Männer in Machtpositionen: was sie für Mädchen und Frauen leisten“ (Men with Power: Delivering for Girls and Women) teilnehmen, in der es um die Rolle von Männern und Jungen bei der Verwirklichung der Gleichstellung der Geschlechter und der Beseitigung von Geschlechterstereotypen geht. Weitere Informationen über Maßnahmen, die von der Europäischen Kommission unterstützt werden: Die EU unterstützt Maßnahmen gegen die Kinderehe, mit denen der Anteil der Frauen im Alter von 20 bis 24, die vor Vollendung ihres 18. Lebensjahres (Volljährigkeit) verheiratet werden, in den Zielgebieten bis Ende 2020 um mindestens 10 % verringert werden soll. Die Maßnahmen umfassen auch die Sensibilisierung der betroffenen Gemeinschaften und die Aufklärung der Eltern sowie wirtschaftliche Anreize für Mädchen und ihre Familien, damit Mädchen durch den Erwerb von Kompetenzen Entfaltungsmöglichkeiten erhalten. Zugleich wird Advocacy-Arbeit zur Schaffung der entsprechenden politischen Rahmenbedingungen gefördert. Die EU trägt dazu bei, dass die Verstümmelung/Beschneidung weiblicher Genitalien schneller abgeschafft wird, eine gefährliche Praxis, die in bestimmten Gebieten in Afrika, Asien, dem Nahen Osten und Lateinamerika nach wie vor verbreitet ist. Familien und Gemeinschaften wird geholfen, die Abschaffung der weiblichen Genitalverstümmelung zu verstehen und zu akzeptieren, während für Mädchen und Frauen, die gefährdet sind oder Opfer von Genitalverstümmelung bzw. Beschneidung geworden sind, geeignete Dienste in hoher Qualität bereitgestellt werden. Schließlich wird die Europäische Union zusammen mit dem Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen Maßnahmen unterstützen, mit denen der Geschlechtsselektion bzw. der Bevorzugung von Söhnen entgegengewirkt werden soll, um in bestimmten Ländern in Asien und im Kaukasus die Geschlechtsverteilung bei Geburt zu verbessern. Diese Frage ist im Zusammenhang mit der geschlechtsbedingten Diskriminierung von entscheidender Bedeutung. Neuere Analysen zeigen, dass die ungleiche Geschlechtsverteilung zugunsten männlicher Kinder in einigen asiatischen Ländern ausgeprägter wird, wo in bestimmten Gebieten die Geschlechtsverteilung bei Geburt 130 Jungen auf 100 Mädchen erreichen kann (normalerweise liegt die Geschlechtsverteilung bei Geburt zwischen 102 und 106 Jungen auf 100 Mädchen). Weitere Informationen Mehr über Gleichstellungspolitik im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit: https://ec.europa.eu/europeaid/sectors/human-rights-and-governance/gender_en Factsheet zu Gleichstellungsfragen: http://europa.eu/rapid/press-release_MEMO-16-642_en.htm Factsheet zur Genitalverstümmelung bei Frauen: http://europa.eu/rapid/press-release_MEMO-15-4201_en.htm IP/16/1807
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