Gold – Der sichere Hafen für Anleger? Der industrielle Nutzen von Gold spielt mit etwa 15% der jährlichen Fördermenge am Markt nur eine sehr untergeordnete Rolle. Überwiegend wird Gold in der Schmuckindustrie genutzt und nur zu geringem Anteil in der Industrie und als Zahngold. Wem gehört das Gold? Zentralbanken Schmuckbesitzer Kunstgegenstände Privatbesitz Etwa 64% der existierenden Goldbestände verteilen sich auf Schmuckbesitzer und Kunstgegenstände, die keine Auswirkungen auf die aktuelle Preisbildung haben dürften. Unter den Zentralbanken befinden sich ca. 62% des Goldbestandes in der Hand von drei Staaten (USA, D, F) und dem Internationalen Währungsfonds. Diese einseitige Verteilung lässt eine Rückkehr zu goldgedeckten Währungen als sehr unrealistisch erscheinen. Während man in 1996 noch von 46.000 t förderungsfähigen Goldvorräten ausging, liegen heutige Schätzungen bei etwa 100.000 t. Die industrielle Goldnachfrage hat sich in den vergangenen Jahren kaum verändert, so dass die aktuelle Preisentwicklung vor allem emotional getrieben ist durch eine investorenseitige Nachfrage. Diese resultiert aus den Schuldenkrisen der USA und Europas mit dem einhergehenden Vertrauensverlust in die dortigen Währungen. Sobald sich diese Situation stabilisiert und ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum entsteht, kann Gold unter Preisdruck kommen und im Wert sinken. Die historische Schwankungsbreite liegt ähnlich wie bei Aktien bei 21-22%. Auch Wechselkursüberlegungen sollten bei einer Investition eine Rolle spielen. So resultiert ein guter Teil des Preisanstieges aus den Kursverlusten des USD gegenüber anderen Währungen. Trotz all dieser Punkte geht die Mehrzahl der Analysten von einem weiter steigenden Goldpreis aus, da ein Ende der Schuldenkrisen derzeit nicht in Sicht ist. Darüber hinaus kaufen derzeit China und Indien im großen Stil Gold auf und tauschen dies u.a. gegen US-Staatsanleihen ein. Dies wird den Goldpreis voraussichtlich auf absehbare Zeit weiter nach oben treiben. Wir betrachten Gold nicht als Form der Geldanlage, sondern eher als eine Art Versicherung für ein Worst-Case-Szenario. Gerade in Zeiten von Konjunkturkrisen und Rezessionen kann Gold ein Gegengewicht zu fallenden Aktienkursen sein und einen Inflationsausgleich bieten. Gold erwirtschaftet weder Zinsen noch sonstige Erträge, hat aber als „Wertaufbewahrungsmittel“ noch nie seinen kompletten Wert verloren und lebt im Wesentlichen von seinem Mythos. Als Beimischung von 5-10% in einem diversifizierten Portfolio halten wir Gold für vertretbar. Dies gilt jedoch auch für weitere Rohstoffe, wie Industriemetalle, die gerade in den Schwellenländern einen enormen Nachfrageschub erfahren. Wir zeigen Ihnen gerne, wie Sie auch mit kleinen Beträgen oder sogar in Form von Sparplänen in Edel- und Industriemetalle investieren können. Historie: In Folge der großen Depression war in den USA der private Goldbesitz in den Jahren von 1933 bis 1974 verboten. Es stand hierauf eine Strafe von bis zu 10 Jahren Gefängnis. Das Gold musste zu einem Festpreis bei der Zentralbank abgeliefert werden.
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