Baufinanzierungszinsen in stabiler

 Zinskommentar von Dr. Klein & Co.
Bauzinsen in stabiler Seitenlage
Immobilienkäufer und Anschlussfinanzierer werden in den kommenden Wochen weiterhin äußerst
attraktive Finanzierungskonditionen vorfinden, so Vorstandssprecher Stephan Gawarecki von Dr. Klein &
Co. Hausbesitzer, die eine Anschlussfinanzierung benötigen, träfen derzeit ebenfalls auf ein attraktives
Umfeld.
„Immobilienkäufer und Anschlussfinanzierer werden in den kommenden Wochen weiterhin äußerst attraktive
Finanzierungskonditionen vorfinden“, so Stephan Gawarecki, Vorstandssprecher von Dr. Klein & Co. „Dies
beruht auf der Fortsetzung der expansiven Geldpolitik der EZB. Da auch von der US-Notenbank kein klares
Votum zu einer Leitzinserhöhung kam, erwarten wir auf kurze bis mittlere Sicht schwankend niedrige
Baufinanzierungszinsen.“
Gawarecki empfiehlt Immobilienkäufern, beim Kredit eine lange Zinsbindung zu wählen, um das
Zinsänderungsrisiko zu vermeiden. 20-jährige Zinsbindungen zum Beispiel gebe es bei einem gewissen
Eigenkapitaleinsatz der Kunden gegenwärtig bereits für unter 2,0 Prozent. Mit einer hohen Tilgung könne das
Darlehen dann schneller reduziert werden.
Hausbesitzer, die eine Anschlussfinanzierung benötigen, träfen derzeit ebenfalls auf ein attraktives Umfeld. „Wir
stellen fest, dass im März der Anteil an Forward-Darlehen einen neuen Rekordwert erzielt hat – die Tendenz wird
anhalten“, so Gawarecki.
Die Entwicklung der Baufinanzierungszinsen werde von verschiedenen weltpolitischen Ereignissen beeinflusst.
Ein Thema, das die Schlagzeilen beherrscht, ist der sogenannte Brexit. Ein möglicher Austritt Großbritanniens aus
der Europäischen Union – das EU-Referendum findet am 23. Juni statt – hätte weitreichende Folgen, da etablierte
Handelsbeziehungen angepasst werden würden.
Unsicherheit bestehe auch hinsichtlich der impulslosen Weltkonjunktur, der weiterhin niedrigen Rohölpreise und
einem möglichen Wiederaufflammen der Griechenlandkrise. Die Auswirkung der Flüchtlingskrise auf die
Wirtschaft ist ebenso schwer einzuschätzen.
EZB bleibt bei der Lockerung der Geldpolitik
Wie erwartet hat die Europäische Zentralbank (EZB) auf ihrer Sitzung am 21. April keine weiteren Maßnahmen
ergriffen, sondern ihren im März eingeschlagenen Weg einer deutlichen Lockerung der Geldpolitik beibehalten.
Die Baufinanzierungszinsen befinden sich daher nach wie vor auf einem historisch niedrigen Niveau bei leichten
Schwankungen nach oben und unten. Der Bestzins für 10-jährige Hypothekendarlehen liegt Anfang Mai bei 1,08
Prozent.
Um die Inflation und Konjunktur in Europa anzukurbeln hat die EZB auf ihrer April-Sitzung den Leitzins
unverändert auf seinem Tiefststand von 0,0 Prozent belassen. Der Strafzins für Banken, den sie für ihr bei der EZB
geparktes Geld zahlen, blieb bei -0,4 Prozent. Darüber hinaus begann die EZB ihr Anleihekaufprogramm auf 80
Milliarden Euro pro Monat aufzustocken. Notenbank-Chef Draghi wies darauf hin, dass die Zinsen für einen
längeren Zeitraum auf dem derzeitigen oder sogar einem niedrigeren Niveau blieben und die Notenbank ihr
Mandat voll ausnutzen werde.
Auf Kritik aus Deutschland hinsichtlich einer möglichen Mandatsverletzung der EZB erwiderte Draghi, dass es
Aufgabe der Notenbank sei, die Preisstabilität für die gesamte Euro-Zone zu sichern, nicht nur für Deutschland.
Die EZB sei unabhängig und folge dem Gesetz, nicht Politikern.
Im Frühjahr haben sich einige Indikatoren für die Euro-Zone aufgehellt. So hat sich das Wachstumstempo im
ersten Quartal auf 0,6 Prozent verdoppelt, die Arbeitslosenquote fiel mit 10,2 Prozent auf den niedrigsten Stand
seit 2011. Die Verbraucherpreise gingen jedoch im April um 0,2 Prozent zurück und sind somit nach wie vor weit
von der Preisstabilitätsgrenze der EZB, die bei 2,0 Prozent liegt, entfernt.
Fed: Alle spekulieren, wann der Leitzins erhoben wird
Auf ihrer Sitzung am 27. April hat sich die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) nicht deutlich zu einer weiteren
Leitzinserhöhung geäußert. Fachleute gehen aufgrund der optimistischeren Äußerungen unter anderem
hinsichtlich des US-Arbeitsmarktes davon aus, dass die Fed noch in diesem Jahr ein bis zwei Zinsanhebungen
durchführen wird. Dies würde die im Dezember 2015 eingeläutete Zinswende fortsetzen.
Tendenz
Kurzfristig: schwankend seitwärts
Langfristig: steigend
Dieser Artikel erschien am 12.05.2016 unter folgendem Link:
http://www.dieimmobilie.de/zinskommentar-von-dr-klein--co-baufinanzierungszinsen-in-stabiler-seitwaertsbewegung-1463056594/
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