FLÜCHTLINGSKRISE: JOBCENTER IN HALLE BRAUCHT MEHR MITARBEITER FÜR ANTRAGSFLUT Durch die wachsende Zahl an Flüchtlingen steigt auch die Zahl der vom Jobcenter betreuten Personen an. Das erklärte Geschäftsführer Jan Kaltofen im Sozialausschuss. Zuvor hatte es im vergangenen Jahr einen leichten Rückgang gegeben. Die steigenden Flüchtlingszahlen hatten sich beim Jobcenter noch nicht bemerkbar gemacht, weil diese erst nach einer gewissen Zeit in die Obhut des Jobcenters übergehen. Von den gut 34.000 vom Jobcenter betreuten Hartz IV-Empfängern waren im April 2.556 Flüchtlinge, Kaltofen rechnet im Laufe des Jahres noch mit einem Anstieg auf 3.500. Wie er sagte, kommen die Betroffenen „schubweise“, immer wenn diese ihre Aufenthaltsgenehmigung erhalten. Trotzdem könne man sicherstellen, dass alle ihre Leistungen pünktlich und zuverlässig bekommen. Unter anderem wurde ein Kassenautomat aufgestellt. Momentan kommen etwa 80 bis 100 Neuanmeldungen pro Woche. Das liegt teilweise auch an der Größe der Familien. So kämen teilweise Eltern mit bis zu 8 Kindern. Insbesondere in der bevorstehenden Urlaubszeit rechnet Kaltofen mit einem signifikanten Anstieg. Um den Anstieg abarbeiten zu können, braucht das Jobcenter mehr Mitarbeiter. „Derzeit befinden wir uns in der Personalauswahl“, sagt er. Ein Großteil der Flüchtlinge ist nicht sofort auf dem Arbeitsmarkt einsetzbar. Unter anderem fehlen die entsprechenden Sprachkenntnisse. Laut Kaltofen gibt es in Halle aber derzeit keine Probleme, die Flüchtlinge in Sprach- und Integrationskurse überzuleiten. Hier bestehe nur eine Wartezeit von wenigen Wochen. In anderen Regionen seien es Monate. „Ohne die Kurse gibt es keine Chance, die Integration zu erreichen“, so Kaltofen. Allerdings sind diese Kurse des Jobcenters nur ein erster Schritt. „Die Sprachkurse reichen nicht aus, um zum Beispiel eine Arbeitsschutzbelehrung zu verstehen.“
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