Schaden Übersicht 2.5.16

Wien, 2. Mai 2016
Überblick über Schäden (Frost, Schnee)
Bundesland
Kärnten
Steiermark
Burgenland
Niederösterreich
kleinregional
Oberösterreich
mehrere hundert Hektar
betroffen
Tirol
Inntal Haiming/Innsbruck Land
Geschädigte Kultur (außer Wein; eigene Liste)
Wintergerste (Schnee), Mais, Soja, Kürbis, Weizen +/10.000 ha, 30 bis 100 %
Schneebruch Laubwald (80% der Bäume in mehreren
Regionen)
Äpfel jeweils 50 bis 100 %
Birnen 50 bis 100 %
Steinobst (Kirsche, Marille etc.) 90 %
Hagelnetze: Zerstörung der gesamten Anlagen auf
mehreren hunderten Hektar
Hopfen
Spargel
Holunder
Mais, Soja, Kürbis: je nach Kulturstadium 30 bis 100 %,
Frühkartoffeln
Obst (Südburgenland) 70 %
Mais, Soja,
Sonderkulturen
Rübe
Zuckermais
Grünspargel
Frühkartoffeln
Obst: stark betroffen
Steinobst (vor allem Marille) sehr stark betroffen
Mais
Kürbis Wiederanbau
Rübe Wiederanbau
Kernobst
Kirsche
Marille
Strauchbeeren
Erdbeere
Frühkartoffeln
Gemüse
Obst
Weinbau: Stand der Frostschäden
Nach dem Spätfrostereignis in der Nacht von Montag auf Dienstag vergangene Woche und
nach zwei weiteren Kälteeinbrüchen gab es zusätzliche Frostereignisse mit massiven
Auswirkungen auf alle Weinbaugebiete Österreichs. Neben Strahlungsfrösten aufgrund
klarer Nächte mit der Bildung von Kaltluftseen, gab es vielfach auch Frostschäden durch
Kaltluftströmungen, wodurch in vielen Gebieten auch höher gelegene und qualitativ gute
Lagen massiv geschädigt wurden.
In vielen Gebieten wurde auch versucht, Maßnahmen, wie Räuchern und Luftverwirbelung
durch Hubschraubereinsatz zu ergreifen, wobei derartige Notmaßnahmen wohl nur im
Temperaturgrenzbereich geholfen haben. Untenstehend der Versuch, aufgrund der
Meldungen die erfrorenen Flächenanteile in den Gebieten abzuschätzen:
Niederösterreich
Westliches Weinviertel 20 %
Östliches Weinviertel 40 %
Südliches Weinviertel: 20%
Wachau 20 %, wobei massivste Schäden in der westlichen Wachau (90%) durch
Kaltluftströmungen zu verzeichnen sind
Kamptal 40 %
Kremstal, Wagram 30 %
Traisental 15%
Carnuntum 60 %
Thermenregion 40 %
Niederösterreich gesamt: 30 bis 40 %
Burgenland
Seewinkel 50 %
Leithagebirge, Eisenstadt 40 %
Mittelburgenland 50 %
Südburgenland 50 %
Burgenland gesamt: rund 50 %
Steiermark
In der ersten Frostnacht gab es einen Ausfall von rund 1.000 Hektar, wobei dabei am
stärksten die West- und Südsteiermark betroffen waren. Am Mittwoch gab es massiven
Schneefall in allen Weinbaugebieten und weitere zwei Frostnächte, weswegen in der
Steiermark mittlerweile ein Ertragsausfall von 60 bis 70 % befürchtet wird.
Wien
Aufgrund der Stadtnähe weniger betroffen: 10%
Laut Hagelversicherung sind rund 11.000 Hektar Weinbaufläche (knapp ein Viertel der
österreichischen Weinbaufläche) frostversichert.
Forstwirtschaft: Frost- und Schnee-Schäden
Die Frost- und Schneeereignisse in der letzten Aprilwoche haben auch in den Wäldern, vor
allem Kärnten und Südoststeiermark, zu Schäden geführt.
Speziell die frisch ausgetriebenen Laubholzbestände waren stark betroffen. Die Bäume
brachen teilweise unter der zusätzlichen Last des Schnees zusammen.
Durch den Frost wurde auch die Verjüngung in Mitleidenschaft gezogen. Neben den jungen
Laubholzpflanzen, wie z.B. Nuss, die gerade die Knospen geöffnet haben, ist auch bei der
Tanne mit Ausfällen zu rechnen.
Schäden sind aber auch in forstnahen Bereichen wie z.B. Christbaumkulturen und
Pflanzgärten aufgetreten, wo ebenfalls die jungen Triebe bzw. Pflanzen erfroren sind.
Eine Schadensbezifferung kann derzeit noch nicht vorgenommen werden, die Erhebungen
dazu laufen.
Exakte Schadenszahlen erst in den nächsten Tagen
In allen Regionen ist der Schaden zum jetzigen Zeitpunkt nach bis zu vier Frostnächten nicht
exakt bezifferbar, da erst nach dem Wiedereintreten einer normalen Witterung Erfrierungen
feststellbar sind. Auch der unterschiedliche Entwicklungsstand der Kulturen nach Regionen
ist mitentscheidend für die Höhe des Schadens.
Der derzeitige Gesamtschaden wird auf über 200 Mio. Euro geschätzt, Tendenz steigend.
Genaue Schadenssummen sind erst in den nächsten Tagen zu erwarten.