Novene zum Krönungsfest am 5. Juni 2016 Gottesmutter, lasse dich K rönen zur D R eimal wunderbaren Mutter, K Ö nigin und Siegerin vo N Schönstatt. D U bist der große Missio N ar, du wirst G nadenwunder wirken. 2 Novene vom 03.04. – 04.06.2016 als Vorbereitung für die Krönung der Gottesmutter zur Dreimal Wunderbare Siegerin „Du bist der große Missionar Du wirst Wunder wirken.“ J.K. 3 Vor 50 Jahren rief Pater Kentenich auf der Liebfrauenhöhe die Gottesmutter zur Dreimal Wunderbaren Siegerin aus. Es war die Antwort auf viele Erfahrungen, die er im Laufe seines Lebens, besonders in der Zeit des Exils in Milwaukee gesammelt hat. In allen noch so schweren und menschlich undurchschaubaren Lebenslagen hat Maria einen Weg gefunden, wie sie ihn und das ganze Schönstattwerk bewahrt, schützt und wachsen lässt. Am 5. Juni 2016 wollen wir neu die Gottesmutter zur Dreimal Wunderbaren Siegerin krönen, und ihr vor allem unsere Initiativen, aber auch unser Unvermögen, den Glauben an die heutige Welt und Zeit weiterzugeben, anempfehlen. Zugleich ist es unsere Dankesgabe zum 100 jährigen Jubiläum der Schönstattfamilie, auch in unserer Diözese Rottenburg-Stuttgart. Wir spüren, SIE wirkt. Denn immer wieder sehen wir neue „Knospen“ entstehen und sehen, wie SIE in der Welt wirkt. Mit dieser Novene, die am Sonntag der Barmherzigkeit, dem 3. April 2016 beginnt, wollen wir uns auf die Krönung vorbereiten, damit wir zu guten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die Siegerin werden. Auf der Krone, mit der wir krönen werden, steht ihr Titel: MTA. Dieser ist von den Lilien der Königin umrahmt. Unter der Krone sind die Siegespalmen eingraviert. Die Palmen stehen für den Sieg, wie auch für die Barmherzigkeit. Beides drücken sie aus, denn jene, die siegt, wird auch Barmherzigkeit walten lassen. Diese übergroße Liebe und Wandlungskraft will Grundlage sein, wie wir auf die Gottesmutter setzen und ihre vertrauen. 4 Gebetsimpuls Kreuzzeichen Lied: Gegrüßet seist du, Königin 1. Gegrüßet seist du, Königin, o Maria, Erhab'ne Frau und Herrscherin, o Maria, Freut euch, ihr Cherubim, Lobsingt, ihr Serafim, Grüßet eure Königin. Salve, salve, salve, Regina. 2. O Mutter der Barmherzigkeit, o Maria, Sei uns gegrüßt, gebenedeit, o Maria, … 3. Du bist des Lebens Süßigkeit, o Maria, Der Engel und der Menschen Freud', o Maria, … Besinnung für jede Woche/Tag (siehe nächste Seiten) Erneuerung des Liebesbündnisses Vater unser Krönungsgebet: Dreimal wunderbare Mutter, Königin und Siegerin von Schönstatt. Ich bau auf Deine Macht und Deine Güte, vertrau auf sie mit kindlichem Gemüte, ich glaub, vertrau in allen Lagen blind, auf Dich, Du Wunderbare und Dein Kind. Du bist der große Missionar. Du wirst Wunder wirken. Amen 5 Erste Woche: 03.04. – 09.04.2016: „Und die Mutter Jesu war dabei“ Und am dritten Tage war eine Hochzeit in Kana in Galiläa, und die Mutter Jesu war da. Jesus aber und seine Jünger waren auch zur Hochzeit geladen. Und als der Wein ausging, spricht die Mutter Jesu zu ihm: Sie haben keinen Wein mehr. Jesus spricht zu ihr: Was geht's dich an, Frau, was ich tue? Meine Stunde ist noch nicht gekommen. Seine Mutter spricht zu den Dienern: Was er euch sagt, das tut. Es standen aber dort sechs steinerne Wasserkrüge für die Reinigung nach jüdischer Sitte, und in jeden gingen zwei oder drei Maße. Jesus spricht zu ihnen: Füllt die Wasserkrüge mit Wasser! Und sie füllten sie bis obenan. Und er spricht zu ihnen: Schöpft nun und bringt's dem Speisemeister! Und sie brachten es ihm. Als aber der Speisemeister den Wein kostete, der Wasser gewesen war, und nicht wusste, woher er kam – die Diener aber wussten es, die das Wasser geschöpft hatten –, ruft der Speisemeister den Bräutigam und spricht zu ihm: Jedermann gibt zuerst den guten Wein und, wenn sie betrunken werden, den geringeren; du aber hast den guten Wein bis jetzt zurückbehalten. Das ist das erste Zeichen, das Jesus tat, geschehen in Kana in Galiläa, und er offenbarte seine Herrlichkeit. Und seine Jünger glaubten an ihn. Joh 2, 1-11 6 Besinnung: Die Mutter Jesu war dabei. Maria gehört mitten in die Kirche. Dort, wo Christen sich um Jesus Christus versammeln, wo sie zusammenkommen, wo sie für Christus in Gemeinde und Kirche etwas tun, beten oder feiern, gehört die Mutter Jesu dazu. Maria ist seit dem Ende des II. Vatikanischen Konzils, wie es scheint, immer mehr aus dem kirchlichen Leben verbannt worden. „Wir können uns doch auch direkt an Christus wenden“, sagen viele. Das stimmt und doch ist Maria der einfachste Weg zu Christus und zum Heil. Sie weist auf ihn hin, durch sie scheint Christus, der Retter hindurch. Jesus hatte sie immer an der Seite. Haben wir Mut, wieder von Maria zu sprechen. Nehmen wir sie selbstverständlich in unser Gebet und in unsere Fürbitte auf. Geben wir ihr wieder Raum in unserer Mitte. - Habe ich in meiner Wohnung ein Plätzchen für sie bereitet? - Lebt sie in meinem Herzen? - Welche Kronengabe möchte ich ihr am 5. Juni auf der Liebfrauenhöhe überreichen? - Welche Not und Sorge vertraue ich ihr an? - Wo sehe ich in Kirche und Welt, dass etwas Neues entsteht? 7 Zweite Woche: 10.04. – 16.04.2016: Christus Sieger Denn das Wort vom Kreuz ist denen, die verloren gehen, Torheit; uns aber, die gerettet werden, ist es Gottes Kraft. Es heißt nämlich in der Schrift: Ich lasse die Weisheit der Weisen vergehen /und die Klugheit der Klugen verschwinden. Wo ist ein Weiser? Wo ein Schriftgelehrter? Wo ein Wortführer in dieser Welt? Hat Gott nicht die Weisheit der Welt als Torheit entlarvt? Denn da die Welt angesichts der Weisheit Gottes auf dem Weg ihrer Weisheit Gott nicht erkannte, beschloss Gott, alle, die glauben, durch die Torheit der Verkündigung zu retten. Die Juden fordern Zeichen, die Griechen suchen Weisheit. Wir dagegen verkündigen Christus als den Gekreuzigten: für Juden ein empörendes Ärgernis, für Heiden eine Torheit, für die Berufenen aber, Juden wie Griechen, Christus, Gottes Kraft und Gottes Weisheit. 1 Kor 1, 18-24 8 Besinnung: Jesus Christus ist der Sieger(.), Sieger über das Kreuz und damit Sieger über den Tod. Der Tod aber ist eine Frucht der Sünde, der Gottesferne. Dies ist das eigentliche Geheimnis Gottes, dass er uns aus unserer Gottferne wieder in sein Licht und in seine Nähe gebracht hat. Wir dürfen an unserem eigenen Leib und Leben seine Liebe und seine Geborgenheit erfahren. Maria selbst ist mit ihrem ganzen Sein und Leben mit Christus, dem Sieger verbunden. Ihr Leben war ein Leben für Christus. Sie hat ihn in sich getragen, sie gab ihm den menschlichen Leib, sie gab ihm alles, was Mensch an ihm war. Damit ist sie in außerordentlicher Weise mit Jesus Christus verbunden und hat an allem teil, was Jesus für uns bedeutet. Wenn wir darum Jesus als Sieger erklären, so können wir dies auch von Maria sagen, wobei wir wissen, dass dann die Unähnlichkeit weit größer ist als die Ähnlichkeit. Doch sie selbst trägt auch den Sieg davon. Sie ist die Ersterlöste, die am eigenen Leib diesen Sieg erfahren hat und kann so auch uns zur Siegerin werden, zu einem großen Hoffnungsbild für das eigene Leben. Ihr Sieg geht aber in die gleiche Richtung wie der ihres Sohnes. Es geht um den Sieg über die Gottesferne, gegen das Gottesdunkel in unserer Zeit. - Wo hinein soll dieses Siegeslicht in meinem Leben leuchten? - Wer soll heute in meiner Umgebung dieses Licht des Sieges erfahren? - Was setze ich dafür ein? - Was erwarte ich von Gott? 9 Dritte Woche: 17.04. – 23.04.2016: Die Kinder der Welt Jesus sagte zu den Jüngern: Ein reicher Mann hatte einen Verwalter. Diesen beschuldigte man bei ihm, er verschleudere sein Vermögen. Darauf ließ er ihn rufen und sagte zu ihm: Was höre ich über dich? Leg Rechenschaft ab über deine Verwaltung! Du kannst nicht länger mein Verwalter sein. Da überlegte der Verwalter: Mein Herr entzieht mir die Verwaltung. Was soll ich jetzt tun? Zu schwerer Arbeit tauge ich nicht, und zu betteln schäme ich mich. Doch - ich weiß, was ich tun muss, damit mich die Leute in ihre Häuser aufnehmen, wenn ich als Verwalter abgesetzt bin. Und er ließ die Schuldner seines Herrn, einen nach dem andern, zu sich kommen und fragte den ersten: Wie viel bist du meinem Herrn schuldig? Er antwortete: Hundert Fass Öl. Da sagte er zu ihm: Nimm deinen Schuldschein, setz dich gleich hin und schreib «fünfzig». Dann fragte er einen andern: Wie viel bist du schuldig? Der antwortete: Hundert Sack Weizen. Da sagte er zu ihm: Nimm deinen Schuldschein und schreib «achtzig». Und der Herr lobte die Klugheit des unehrlichen Verwalters und sagte: Die Kinder dieser Welt sind im Umgang mit ihresgleichen klüger als die Kinder des Lichtes. Lk 16, 1-8 10 Besinnung: Dieses Gleichnis macht mir deutlich, dass (es bereits Jesus war, der im Menschen immer das Göttliche gesucht hat.) Jesus immer das Göttliche im Menschen gesucht hat. Auch die Kinder dieser Welt tragen den göttlichen guten Keim der Liebe in sich. Sie handeln richtig, wenn sie die Liebe und die Freude in ihr Herz hineinlassen. Wenn wir Maria zur Siegerin krönen wollen, brauchen wir einen wachen und offenen Blick für die Welt. Wir dürfen uns nichts und niemandem verschließen, denn in allem können wir Gott finden. Wir müssen uns nur auf die Suche nach Gott machen, wissend, dass er in allem was lebt gegenwärtig ist und uns darin entgegenkommt. Hier liegt der Schlüssel zum Sieg. Fragen wir uns: - Wem bin ich heute begegnet? - Was will mir Gott damit an Liebe und Zuneigung schenken? - Wo hat er mein Herz erfasst und wo konnte ich anderen das Herz öffnen? - Wie lässt er sich an dem, was heute in meiner Welt und im Weltgeschehen passiert, erkennen? 11 Vierte Woche: 24.04. – 30.04.2016: Habt Mut, ich habe die Welt besiegt An jenem Tag werdet ihr in meinem Namen bitten und ich sage nicht, dass ich den Vater für euch bitten werde; denn der Vater selbst liebt euch, weil ihr mich geliebt und weil ihr geglaubt habt, dass ich von Gott ausgegangen bin. Vom Vater bin ich ausgegangen und in die Welt gekommen; ich verlasse die Welt wieder und gehe zum Vater. Da sagten seine Jünger: Jetzt redest du offen und sprichst nicht mehr in Gleichnissen. Jetzt wissen wir, dass du alles weißt und von niemand gefragt zu werden brauchst. Darum glauben wir, dass du von Gott gekommen bist. Jesus erwiderte ihnen: Glaubt ihr jetzt? Die Stunde kommt und sie ist schon da, in der ihr versprengt werdet, jeder in sein Haus, und mich werdet ihr allein lassen. Aber ich bin nicht allein, denn der Vater ist bei mir. Dies habe ich zu euch gesagt, damit ihr in mir Frieden habt. In der Welt seid ihr in Bedrängnis; aber habt Mut: Ich habe die Welt besiegt. Joh 16, 26-33 12 Besinnung: Jesus traut uns zu, dass wir mutig, (und) voll Tatkraft und Energie auf die Welt zugehen, weil Gott uns voll Liebe im Blick hat. Das ist eine großartige Ermutigung und Stärkung. Wir sind die Lieblingsbeschäftigung Gottes, darum können wir ganz offen und frei auf die Welt und die Menschen zugehen und uns ihren Sorgen und Nöten, aber auch ihren Irrwegen stellen. Dabei kommen wir aber nicht von Gott weg, sondern je mehr wir uns den anderen Menschen nähern, wie fremd sie uns auch scheinen, je näher kommen wir Gott selbst. Durch den Sieg Jesu gibt es nichts mehr, was uns von Gott trennt. Überall ist er, überall ist er gegenwärtig, überall gibt er sich zu erkennen. Es ist das Verdienst Pater Kentenichs, dass er uns diese Wahrheit des Glaubens so einfach offenbart hat. Gott handelt und gibt sich zu erkennen durch Zweitursachen. So wie der Mensch handelt, so handelt Gott. So wie der Mensch liebt, so liebt Gott. So wie der Mensch Gutes tut, so will Gott gut zum Menschen sein. Die Voraussetzung ist natürlich, dass ich alles in seinem Geist tun will und mich ihm dadurch öffne. - Wo lebe ich aus Gottes Geist? - Wo könnte ich mutiger auf andere zugehen? - Wo kann ich den Geist der Versöhnung und des Friedens heute stiften? 13 Fünfte Woche: 01.05. – 07.05.2016: Wer wagt, gewinnt Als Jesus am Ufer des Sees Genezareth stand, drängte sich das Volk um ihn und wollte das Wort Gottes hören. Da sah er zwei Boote am Ufer liegen. Die Fischer waren ausgestiegen und wuschen ihre Netze. Jesus stieg in das Boot, das dem Simon gehörte, und bat ihn, ein Stück weit vom Land wegzufahren. Dann setzte er sich und lehrte das Volk vom Boot aus. Als er seine Rede beendet hatte, sagte er zu Simon: Fahr hinaus auf den See! Dort werft eure Netze zum Fang aus! Simon antwortete ihm: Meister, wir haben die ganze Nacht gearbeitet und nichts gefangen. Doch wenn du es sagst, werde ich die Netze auswerfen. Das taten sie, und sie fingen eine so große Menge Fische, dass ihre Netze zu reißen drohten. Deshalb winkten sie ihren Gefährten im anderen Boot, sie sollten kommen und ihnen helfen. Sie kamen und gemeinsam füllten sie beide Boote bis zum Rand, sodass sie fast untergingen. Als Simon Petrus das sah, fiel er Jesus zu Füßen und sagte: Herr, geh weg von mir; ich bin ein Sünder. Denn er und alle seine Begleiter waren erstaunt und erschrocken, weil sie so viele Fische gefangen hatten; ebenso ging es Jakobus und Johannes, den Söhnen des Zebedäus, die mit Simon zusammenarbeiteten. Da sagte Jesus zu Simon: Fürchte dich nicht! Von jetzt an wirst du Menschen fangen. Und sie zogen die Boote an Land, ließen alles zurück und folgten ihm nach. Lk 5, 1-11 14 Besinnung: Wer wagt, gewinnt! Dieses Sprichwort kennen wir alle. Es ist uns sehr vertraut. Nur wer etwas wagt, kann auch den Sieg davon tragen. Die Jünger haben es gewagt, auf Jesus zu vertrauen und ihr Leben auf seine Karte zu setzen. Sie wussten nicht, wie es ausgehen wird, sie wussten aber, dass Jesus von Gott kommt und dass auf diesen menschenfreundlichen und barmherzigen Gott Verlass ist. So ist auch Maria die Frau des Wagnisses. In der Verkündigungsstunde hat sie nicht gewusst, was durch den Gottessohn auf sie zukam, aber sie stellte sich diesem Wunsch Gottes ganz und gar. So hat sie den größten Gewinn und das größte Geschenk ihres Lebens erhalten und blieb (diese) „Siegerin“ bis heute. Wer wagt, gewinnt. Das Leben aus dem Glauben braucht immer wieder das Wagnis. Das „gut-bürgerliche“ Leben in unseren Gemeinden ist oft kein guter Nährboden für den echten und lebendigen Glauben, denn wie schnell haben wir uns in unserer eigenen Bequemlichkeit eingerichtet und es uns wohl sein lassen. Wie gerne schimpfen wir darüber, was andere nicht tun, als selbst Hand anzulegen. Doch Jesus braucht Menschen, die den Glauben wagen. Vielleicht können wir in diesem Jahr der Barmherzigkeit wieder das Wagnis des Glaubens lernen, da wir ja wissen, dass Gott uns immer in Händen hält. Nur der kann siegen, der sein Leben wagt! Dies hat Pater Kentenich durch seine Verbannung in größtem Maße erfahren, so dass er vor 50 Jahren auf der Liebfrauenhöhe Maria zur Siegerin erklärt hat. Er hat alles gewagt, weil er wusste: Maria wird einen Weg des Sieges finden! Vertrauen auch wir und werden wir mutig, zu unserem Glauben zu stehen und noch mehr, ihn zu künden. Glaube will überall verkündet sein! - Wo kann ich mutig meinen Glauben leben? 15 6. Woche: 08.05. – 14.05.2016 Ich will dir die Krone des Lebens geben Seid voll Freude, meine Brüder, wenn ihr in mancherlei Versuchungen geratet. Ihr wisst, dass die Prüfung eures Glaubens Ausdauer bewirkt. Die Ausdauer aber soll zu einem vollendeten Werk führen; denn so werdet ihr vollendet und untadelig sein, es wird euch nichts mehr fehlen. Fehlt es aber einem von euch an Weisheit, dann soll er sie von Gott erbitten; Gott wird sie ihm geben, denn er gibt allen gern und macht niemand einen Vorwurf. Wer bittet, soll aber voll Glauben bitten und nicht zweifeln; denn wer zweifelt, ist wie eine Welle, die vom Wind im Meer hin und her getrieben wird. Ein solcher Mensch bilde sich nicht ein, dass er vom Herrn etwas erhalten wird: Er ist ein Mann mit zwei Seelen, unbeständig auf all seinen Wegen. Der Bruder, der in niederem Stand lebt, rühme sich seiner hohen Würde, der Reiche aber seiner Niedrigkeit; denn er wird dahinschwinden wie die Blume im Gras. Die Sonne geht auf und ihre Hitze versengt das Gras; die Blume verwelkt und ihre Pracht vergeht. So wird auch der Reiche vergehen mit allem, was er unternimmt. Glücklich der Mann, der in der Versuchung standhält. Denn wenn er sich bewährt, wird er den Kranz des Lebens erhalten, der denen verheißen ist, die Gott lieben. Jak 1, 2-12 16 Besinnung: Wenn wir die Gottesmutter zur dreimal wunderbaren Siegerin krönen, so setzen wir damit nicht nur einen religiösen Akt, dass wir ein Glaubensgeheimnis in ein Symbol verwandeln wollen. Nein, vielmehr machen wir deutlich, was die Aufgabe der Gottesmutter ist und wie wir sie erkannt haben. Sie will uns Menschen zu Christus, zu Gott führen. Und sie will es nicht allein, sondern durch unsere oft kleine Mithilfe. Dabei geht es darum, sich selbst mit Haut und Haar dieser Aufgabe zu verschreiben. Nicht indem ich mich selbst aufgebe, sondern indem ich mit allem, was mir zur Verfügung steht an diesem Werk Gottes mitarbeite, die Herzen der Menschen zu erreichen. Ob arm oder reich, ob jung oder alt. Jeder kann sich darin einbringen, mit dem, was er hat, was er kann, mit seinen Talenten und Fähigkeiten. Den Sieg erringt auch nicht einer alleine oder nur „die Hauptamtlichen“ in der Kirche, nein, diesen Sieg erringen wir nur in Gemeinschaft als die eine Kirche, in deren Mitte die Gottesmutter uns vorangeht und den Weg uns zeigt. Schauen wir in dieser Woche auf unser alltägliches Leben. - Wofür gebe ich mein Geld aus? - Welchen Tätigkeiten schenke ich am meisten Zeit? - Wohin fällt mein Auge und wofür setze ich mich ein? Es gibt nichts in meinem Leben, auch kein Besitz, der nicht dafür sein kann, dass ich anderen von der Liebe und Güte, der Barmherzigkeit Gottes erzähle. 17 7. Woche: 15.05. – 21.05.2016 Jagd dem Siegespreis nach Christus will ich erkennen und die Macht seiner Auferstehung und die Gemeinschaft mit seinen Leiden; sein Tod soll mich prägen. So hoffe ich, auch zur Auferstehung von den Toten zu gelangen. Nicht dass ich es schon erreicht hätte oder dass ich schon vollendet wäre. Aber ich strebe danach, es zu ergreifen, weil auch ich von Christus Jesus ergriffen worden bin. Brüder, ich bilde mir nicht ein, dass ich es schon ergriffen hätte. Eines aber tue ich: Ich vergesse, was hinter mir liegt, und strecke mich nach dem aus, was vor mir ist. Das Ziel vor Augen, jage ich nach dem Siegespreis: der himmlischen Berufung, die Gott uns in Christus Jesus schenkt. Das wollen wir bedenken, wir Vollkommenen. Und wenn ihr anders über etwas denkt, wird Gott euch auch das offenbaren. Phil 3, 10-15 18 Besinnung: Paulus spricht in seinem Brief an die Gemeinde in Philippi von der Jagd nach dem Siegespreis. Dabei gibt er eine Blickrichtung vor, nämlich nach vorne, in die Zukunft. Als Menschen sind wir immer wieder in der Versuchung, nach hinten zu schauen, der guten Vergangenheit nachzujammern, das Geschehene zu glorifizieren. Das ist zum einen verständlich, aber zum anderen auch schädlich. Denn es gibt uns nicht die Chance nach vorne zu schauen, was Gott und Welt heute und morgen von uns verlangen. Was heute angesagt und für das Kommen des Reiches Gottes verlangt wird. Die Krönung der Gottesmutter zur Siegerin macht uns deutlich, wohin unser Blick fallen muss, nach vorne! Die Zukunft ist unser, nicht die Vergangenheit. Jetzt ist die Zeit, jetzt ist die Stunde … heißt es in einem Kirchenlied. Ja, das wollen wir uns immer wieder bewusst machen. Der volle Einsatz ist für heute und morgen verlangt. Damit Gott und Welt Zukunft hat und einer guten Zukunft entgegen geht, darum gibt es mich und dich, darum leben wir und können jeden Tag neu zum Leben JA sagen. Freue ich mich, heute zu leben? Sehe ich in dem Menschen, der mir heute entgegenkommt das Anliegen, das Gott ihn mir schickt? Bin ich mir bewusst eine Mitarbeiterin/ein Mitarbeiter im Reich Gottes zu sein? 19 8. Woche: 22.05. – 29.05.2016 Der Sieg im Liebesbündnis Meine Kinder, ich bin nur noch kurze Zeit bei euch. Ihr werdet mich suchen, und was ich den Juden gesagt habe, sage ich jetzt auch euch: Wohin ich gehe, dorthin könnt ihr nicht gelangen. Ein neues Gebot gebe ich euch: Liebt einander! Wie ich euch geliebt habe, so sollt auch ihr einander lieben. Daran werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid: wenn ihr einander liebt. Joh 13, 33-35 20 Besinnung: Das Liebesbündnis mit Maria ist in Schönstatt die originelle Form des Lebens aus dem Taufbündnis. In einer Erklärung heißt es: „Es ist Ausdruck und Sicherung des Bündnisses mit der Heiligen Dreifaltigkeit und zugleich das Mittel, in dieses Bündnis vital immer mehr hineinzufinden. So verstanden ist das Liebesbündnis „Lebensquelle und Mitte der Spiritualität Schönstatts", sein Herz. Die Liebe zu Maria, die in diesem Bündnis zum Ausdruck kommt, wächst lebensmäßig schnell und sicher in einen ständigen, lebendigen Kontakt mit dem Gott des Lebens und der Geschichte. Durch das Liebesbündnis wird Schönstatt zu einer wirklichen Familie, da alle, die es schließen, sich als Kinder der Gottesmutter und als Geschwister untereinander wissen und verstehen.“ Aus dem so gelebten Liebesbündnis wächst ein starkes Sendungsbewusstsein; wir schließen es nicht einfach für uns selbst, sondern um wirksames Werkzeug in Marias Hand zu werden und mit ihr uns einzusetzen für die Erneuerung der Welt. Für diese Sendung in Kirche und Welt steht nun als sichtbares Zeichen das Romheiligtum und –zentrum auf Belmonte in Rom. Es soll ein Ort sein, in dem wir ganz bewusst auf die Kirche zugehen, ihr unsere Spiritualität als Hilfe anbieten, aber er soll uns auch immer wieder daran erinnern, dass wir eine Sendung haben, die tief hineinreicht in alle gesellschaftlichen Kreise, in die geistlichen Bewegungen und für alle, die glauben. In dieser Woche wollen wir ganz bewusst unser Liebesbündnis erneuern und uns der Gottesmutter neu zur Verfügung stellen. O meine Gebieterin, o meine Mutter… 21 9. Woche: 30.05. – 05.06.2016 Siegerin – du bist der große Missionar, du wirst Wunder wirken Das Wort des Herrn erging an mich: Menschensohn, die Einwohner Jerusalems sagen von deinen Brüdern, deinen Verwandten und dem ganzen Haus Israel: Sie sind fern vom Herrn; das Land ist uns zum Besitz gegeben. Darum sag: So spricht Gott, der Herr: Auch wenn ich sie weit weg unter die Völker geführt und in alle Länder zerstreut habe, so bin ich doch in den Ländern, wohin sie gekommen sind, beinahe zum Heiligtum für sie geworden. Darum sag: So spricht Gott, der Herr: Ich führe euch aus allen Völkern zusammen, sammle euch aus den Ländern, in die ihr zerstreut seid, und gebe euch das Land Israel. Und sie werden dorthin kommen und alle ihre abscheulichen Götzen aus dem Land entfernen. Ich schenke ihnen ein anderes Herz und schenke ihnen einen neuen Geist. Ich nehme das Herz von Stein aus ihrer Brust und gebe ihnen ein Herz von Fleisch, damit sie nach meinen Gesetzen leben und auf meine Rechtsvorschriften achten und sie erfüllen. Sie werden mein Volk sein und ich werde ihr Gott sein. Ezechiel 11, 14-19 22 Besinnung: Am Ende der Woche feiern wir nun die Krönung der Dreimal wunderbaren Siegerin. In uns wächst ein großer Heilsoptimismus. Wir wissen, wenn wir mit Gott verbunden sind, wird uns letztlich alles gelingen, denn Gott lässt seine Welt und Schöpfung, seine gute Gabe nicht untergehen. Auch wenn es langsam geht und wir vielleicht über Jahre und Jahrzehnte nichts sehen, so wissen wir doch, dass Gott mit einem wachen Auge auf alles schaut und es auch im Auge behält. „Wen die Gottesmutter angeschaut hat, den behält sie auch im Auge“, sagte mir einmal eine Schwester auf der Liebfrauenhöhe. Ja, das glaube ich. Wen wir ins Heiligtum geführt haben, der wird in besonderer Weise im Blick der Gottesmutter bleiben, auch wenn es für unser Auge ganz anders scheint. Doch Gott und damit auch die Gottesmutter sieht ins Herz und wird die Wunder wirken, die die Menschheit für heute braucht. Dreimal Wunderbare Siegerin: Du bist der große Missionar, du wirst Wunder wirken. In einzigartiger Weise haben wir in den Tagen erkannt, wie sehr wir mit der Sendung der Gottesmutter verwoben sind, wie sehr wir aber dabei auch in Gottes Barmherzigkeit eintreten und uns von ihr getragen wissen. Wenn wir die Gottesmutter krönen, so soll nun beides mitschwingen. Die Macht Gottes, wie er sich unter uns in den vielen Regungen des Herzens erweist und unsere Ohnmacht, dass wir es nicht alleine können. Und gleichzeitig aber auch unser Wissen, dass der Sieg ohne uns nicht errungen werden kann und nur mit uns und mitten unter uns der Gottesmutter, die Welt glauben kann an unserem Ort und an vielen Orten. 23 Herzliche Einladung zum Krönungsfest „...weil du mir wertvoll bist!“ am 5. Juni 2016 ab 9.00 Uhr Schönstatt-Zentrum Liebfrauenhöhe. Text der Novene: Diözesanleiter Pfarrer Klaus Rennemann 24 Schönstatt-Bewegung im Bistum Rottenburg-Stuttgart Diözesanleiter Pfarrer Klaus Rennemann Liebfrauenhöhe 5 72108 Rottenburg a. N. 25
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