Document - Boerse

P R E S S E I N F O R M AT I O N
Wien, 29. Juni 2016
Bank Austria EinkaufsManagerIndex im Juni:
Österreichs Industrie hat zur Jahresmitte 2016 an Fahrt gewonnen

Bank Austria EinkaufsManagerIndex steigt im Juni auf 54,5 Punkte und erreicht höchsten Wert
seit fünf Jahren

Neu- und Folgeaufträge auch aus dem Ausland führen zu kräftiger Produktionsausweitung und
Beschäftigungsaufbau

Steigende Einkaufspreise belasten Kosten- und Ertragslage der heimischen Betriebe

Verunsicherung durch bevorstehenden Brexit: Österreichs Industrie wird aktuelles
Wachstumstempo in zweiter Jahreshälfte 2016 nicht halten können – eine Verlangsamung der
Konjunktur wird erst 2017 stärker spürbar werden
Die Industriekonjunktur hat sich zur Jahresmitte 2016 spürbar verbessert. „Der Bank Austria
EinkaufsManagerIndex ist im Juni auf den höchsten Wert seit mehr als fünf Jahren geklettert. Mit einem
kräftigen Plus um 2,5 auf nunmehr 54,5 Punkte zeigt der Indikator eine deutliche Beschleunigung des
Wachstumstempos der heimischen Industrie an“, meint Bank Austria Chefökonom Stefan Bruckbauer. Die
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UniCredit Bank Austria AG
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Verbesserung des Bank Austria EinkaufsManagerIndex hat sich auf breiter Basis vollzogen. Alle
Teilkomponenten des Indikators zeigen im Juni nach oben. „Der deutliche Anstieg des Bank Austria
EinkaufsManagerIndex im Juni ist vor allem auf eine spürbar stärkere Nachfrage nach ´Made in Austria´
zurückzuführen, die eine Ausweitung der Produktion und die Anstellung neuer Mitarbeiter ermöglichte.
Auch gestiegene Auftragsbestände, deutlich höhere Einkaufsmengen und klar gestiegene Einkaufspreise
unterstreichen die Verbesserung der Industriekonjunktur in Österreich“, so Bruckbauer.
Der Produktionsindex des Bank Austria EinkaufsManagerIndex ist im Juni auf 56,3 Punkte gestiegen. Das
ist der höchste Wert seit zweieinhalb Jahren. Zwei Gründe sind dafür maßgeblich: die anhaltende
Ausweitung der Inlandsnachfrage sowie eine maßgebliche Steigerung der Auslandsaufträge im Juni.
„Erstmals seit Herbst vorigen Jahres hat die österreichische Industrie im Juni spürbare Impulse aus dem
Ausland erhalten. Die Neu- und Folgeaufträge vor allem aus Europa belebten die Produktion im
Gleichschritt mit der anhaltenden Zunahme der Inlandsnachfrage“, fasst Bank Austria Ökonom Walter
Pudschedl zusammen. Die Ausweitung der Produktionskapazitäten reichte offenbar nicht aus, die
erhöhte Nachfrage vollständig abzudecken. Die Auftragspolster der heimischen Industrie nahmen im Juni
weiter zu, sogar mit dem stärksten Plus seit über zwei Jahren.
Bank Austria EinkaufsManagerIndex und Teilindizes
Bank Austria AuftragsBeEMI
eingang Produktion schäftigung
Feb.16
Mär.16
Apr.16
Mai.16
Jun.16
51,9
52,8
52,0
52,0
54,5
52,7
54,7
52,4
51,2
54,7
55,1
56,0
53,5
53,9
56,3
50,2
49,9
52,2
51,7
54,4
Quelle: Bank Austria Economics & Market Analysis Austria, Markit Economics
Lieferzeiten
48,8
47,7
48,6
47,7
45,5
Vormaterial- Einkaufs- Auftragslager
preise 1) bestand 1)
46,2
46,0
47,4
49,4
49,3
44,0
42,7
46,7
48,8
52,2
51,2
52,1
50,6
52,9
55,2
1) nicht im Gesamtindex
„Infolge der deutlich stärkeren Nachfrage und der kräftigen Produktionsausweitung haben die
österreichischen Industriebetriebe im Juni wieder neue Arbeitskräfte eingestellt. Der
Beschäftigungsaufbau beschleunigte sich sogar deutlich gegenüber den Vormonaten“, so Pudschedl.
Nach dem Rückgang der Beschäftigung in der heimischen Industrie im Jahr 2015 um rund ein halbes
Prozent im Jahresvergleich begann im Jahresverlauf 2016 die Anzahl der Jobs zu steigen. Mit
saisonbereinigt über 581.000 Arbeitskräften sind aktuell um rund 2.500 Personen mehr in der
Sachgüterindustrie beschäftigt als vor einem Jahr.
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Erstmals seit fast einem Jahr stiegen im Juni die Preise für Rohstoffe und Vormaterialien an. Dennoch
wurden die Verkaufspreise angesichts des hohen Wettbewerbsdrucks im Durchschnitt gesenkt, wenn
auch weniger stark als im Vormonat. „Die Preisentwicklungen im Ein- und Verkauf verursachten den
zweiten Monat in Folge eine Kostenbelastung und Ertragsverschlechterung für die heimischen Betriebe
im Vergleich zum Vormonat“, so Pudschedl. Durch den fortgesetzten Abbau der Lager wird versucht der
Verschlechterung der Kosten- bzw. Ertragslage entgegenzuwirken. Die Bestände an Vormaterialien
werden mittlerweile seit rund zweieinhalb Jahren zurückgeführt, wenn auch im Juni nur noch minimal.
Die Fertigwarenlager wurden deutlich stärker abgebaut, jedoch angesichts der verbesserten Nachfrage
nunmehr mit spürbar vermindertem Tempo
Die seit über einem Jahr anhaltende Wachstumsphase der österreichischen Industrie erreichte im Juni
ihren Höhepunkt, wie der starke Anstieg des aktuellen Bank Austria EinkaufsManagerIndex signalisiert.
Maßgeblichen Anteil daran hatte die Verbesserung der Nachfrage aus dem Ausland, vor allem aus
Europa. Sie spiegelt sich auch im Anstieg des vorläufigen EinkaufsManagerIndex der Eurozone auf 52,6
Punkte wider. Dieser Bestwert des laufenden Jahres ist angetrieben von der starken
Aufwärtsentwicklung in Deutschland auf 54,4 Punkte. „Wir gehen davon aus, dass der Aufwärtstrend der
österreichischen Industrie mit Unterstützung aus Deutschland im Rücken in den kommenden Monaten
anhält. Jedoch sind mit dem Brexit dunkle Wolken am Konjunkturhimmel aufgezogen. Die
Industriedynamik dürfte daher nach unserer Einschätzung ihren Höhepunkt zur Jahresmitte bereits
erreicht haben. In der zweiten Jahreshälfte ist als Folge der Verunsicherung durch den bevorstehenden
Austritts des Vereinigten Königreichs aus der EU auch in Österreich eine Verlangsamung der
Industriekonjunktur zu erwarten. Diese wird 2017 deutlicher spürbar werden“, meint Bruckbauer. Mit
rund 2 Prozent im Gesamtjahr 2016 bleibt die Wachstumsprognose der Bank Austria für die
österreichische Industrie unverändert. Die gedämpften Aussichten für das zweite Halbjahr werden durch
die besser als erwartete Performance in den ersten Monaten des Jahres kompensiert.
Rückfragen:
Bank Austria Economics & Market Analysis Austria
Walter Pudschedl, Tel.: +43 (0) 5 05 05-41957;
E-Mail: [email protected]
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