Tschernobyl - Kirche im WDR

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Tschernobyl
Es war heute auf den Tag genau vor 30 Jahren, da explodierte in Tschernobyl
ein Atomreaktor. Damals gab es noch die Sowjetunion. Und die hat am Anfang
alles versucht, um den Unfall zu verheimlichen und klein zu reden. Bis es
irgendwann nicht mehr ging, weil sich die radioaktive Strahlenwolke bis weit
nach Europa ausgebreitet hatte. Bei uns in Deutschland wurden damals die
Kinderspielplätze gesperrt, man sollte keine Pilze essen und kein Gemüse aus
dem eigenen Garten.
Nach ein paar Monaten war der Spuk dann wieder vorbei. Jedenfalls für UNS.
Aber nicht für die Menschen in Weißrussland. Da sind heute immer noch ganze
Regionen radioaktiv verseucht. Das Essen, die Milch, das Wasser zum
Waschen oder Baden – es ist immer noch verstrahlt und gefährlich, vor allem für
Kinder: Ihr Immunsystem ist dauerhaft geschädigt.
Umso wichtiger ist es für sie, da mal rauszukommen. Jahr für Jahr holen
Kirchengemeinden und Vereine Kinder aus Weißrussland für ein paar Wochen
hierher nach Deutschland. Damit sie sich erholen und neue Kraft tanken
können. Sie genießen das gesunde Essen. Und beim Spielen draußen oder bei
Ausflügen müssen sie endlich mal nicht an die gefährliche Strahlung denken.
Der radioaktive Stoff hat eine Halbwertszeit von 30 Jahren. Seit dem Tag der
Katastrophe von Tschernobyl hat sich seine Strahlung bis heute also gerade
mal halbiert. Die Ferien für die Tschernobyl-Kinder sind deshalb immer noch
wichtig – und sie werden es noch lange bleiben.
Sprecherin: Alexa Christ
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