Massenprügelei mit drei Toten auf Moskauer Friedhof [Hartmut Hübner] Zu einer Schlägerei zwischen rund dreihundert Angehörigen kaukasischer und mittelasiatischer Nationalität kam es gestern auf dem Howansker Friedhof im Südwesten der russischen Hauptstadt. Etwa 200 Männer aus Tschetschenien und Dagestan lieferten sich eine Auseinandersetzung mit Tadshiken und Usbeken, bei denen Knüppel, Eisenstangen, Äxte, Messer und sogar Feuerwaffen verschiedenen Kalibers eingesetzt wurden. Ergebnis: drei Tote – ein 22jähriger Tadshike, der praktisch auf dem Friedhof wohnte und zwei bislang Unbekannte, die von einem Auto überfahren wurden. Darüber hinaus wurden 26 Verletzte, die Hälfte davon mit Schussverletzungen, in Krankenhäuser eingeliefert. Nach dem Bekanntwerden der Auseinandersetzungen am Samstagvormittag rückten rund dreihundert Polizisten aus Moskau und dem Umland an und trennten mit Knüppeln und Warnschüssen die unerbittlich einander bekämpfenden Gruppen. Im Ergebnis wurden 111 Personen festgenommen. Nun sind Reibereien zwischen Migrantengruppen, die auf Baustellen in Moskau arbeiten, keine Seltenheit, wie auch der Moskauer Bürgermeister für Handel und Dienstleistungen Alexej Nemerjuk einräumte. „Allerdings ist es das erste Mal, dass auf einem Friedhof eine Schlägerei dieses Ausmaßes stattfand“, erklärte er. Die Reaktion folgte promt – der Direktor des Friedhofes wurde umgehend seines Postens enthoben. Außerdem wird die Bewachung des Friedhofes verstärkt. Grund für die Auseinandersetzung war das lukrative Geschäft auf den Friedhöfen der russischen Hauptstadt. Die dort anfallenden Arbeiten, wie Ausheben und Pflege der Gräber, werden sehr oft von Arbeitsmigranten, meist aus Mittelasien, erledigt und nicht selten mit Wissen und Duldung der Friedhofsverwaltung schwarz und gut bezahlt. Es wird auch berichtet, dass freie Grabstellen, die es in Moskau praktisch nicht mehr gibt, unter der Hand für horrende Summen verkauft werden. Dieses Geschäft auf dem angesehenen Howanski-Friedhof wollte sich offensichtlich eine Gruppierung aus dem Nordkaukasus unter den Nagel reißen. Nach Informationen aus dem Moskauer Innenministerium wurden gegen die Festgenommenen Strafverfahren gemäß Paragraph 105 des Strafgesetzbuches der Russischen Föderation wegen Mordes von zwei oder mehr Personen, begangen durch eine organisierte Gruppe nach vorheriger Absprache, Paragraph 222 StGb Russlands „Ungesetzlicher Erwerb von Schusswaffen“ und Paragraph 213 StGb „Rowdytum, verübt durch eine Personengruppe nach vorheriger Absprache“ eingeleitet. (Hartmut Hübner/russland.RU) Zweiter Jahrestag des OdessaMassakers Das Stadtzentrum von Odessa ist am heutigen zweiten Jahrestag des Massakers auf dem Kulikowo-Feld für den Privatverkehr gesperrt, ebenso verschiedene Straßenbahnlinien und ganze Straßenzüge. Entsprechend menschenleer ist das Zentrum. Auf dem Kulikowo-Feld selbst sind dagegen – den Fernsehaufnahmen nach zu schätzen – einige Tausend Menschen und es werden immer mehr. Vor Metall-Suchgeräten bilden sich lange Schlangen mit Menschen, die Blumen niederlegen wollen. Der Blumenberg wächst unaufhörlich weiter und dazwischen sind auch durchgestrichene Hakenkreuze zu sehen. Die Kontrollen der Miliz, der Sonderkommandos, freiwilligen „Dienstmänner“ und Sondertruppen des ukrainischen Geheimdienstes (mit Sicherheit auch ein paar Tausend) sind strenger geworden, denn es gab eine Meldung, dass dem Kulikowo-Feld benachbart Sprengsätze deponiert seien. Und tatsächlich wurden drei Handgranaten gefunden, wie TASS meldet. Zwischenzeitlich gab es im ukrainischen Fernsehen die Meldung, Demonstranten würden die Zufuhrt zum Flughafen sperren. Es wurden Bilder von martialisch aussehenden Männer – teils mit nicht weniger gefährlichen aussehenden Hunden – gezeigt. Wenn das Demonstranten waren, sind sie eindeutig auf Krawall gebürstet. Weitere Bestätigungen dazu gibt es bis dato nicht – sei es, weil es eine Falschmeldung war oder bewusst verschwiegen wird. Um 16 Uhr ist der Platz gedrängt voll. Schilder von Abordnungen aus anderen Ländern sind zu sehen, Die Menschen rufen hin und wieder Parolen. (hmw/russland.ru) Meldung wird bei Bedarf vervollständigt Und ewig Plutonium strahlt das [Von Wolfgang Pomrehn] – 30 Jahre nach Tschernobyl kann von einem Ende der Folgen noch lange nicht die Rede sein. Vor genau 30 Jahren ereignete sich im ukrainischen Tschernobyl, nördlich von Kiew und unweit der weißrussischen Grenze, der bis dahin folgenschwerste Unfall in der Geschichte der zivilen Atomenergienutzung. Der damals erst seit drei Jahren im Betrieb befindliche Reaktor 4 des dortigen Atomkraftwerks sollte zur jährlichen Revision herunter gefahren werden und geriet dabei völlig außer Kontrolle. Eine Mischung aus Bedienungsfehlern der Mannschaft und einem problematischen Design des Reaktors vom Typ RBMK, so 2002 die Nuclear Energy Agency der OECD in einer Übersichtsdarstellung, führte dazu, dass es schließlich zu einer sehr raschen Entwicklung von Wasserdampf kam und der dadurch entstehende Druck den Reaktorbehälter sowie das Dach des Gebäudes wegsprengte. weiter bei Telepolis >>> Die Sperrzone – Hölle Paradies zugleich und [Von Michael Barth] – Was würde geschehen, wäre der Mensch von heute auf morgen von dieser Erde verschwunden? Wie sähe ein Leben nach der Spezies Mensch aus? Ein kleiner Vorgeschmack dessen lässt sich an der Ukrainisch-Weißrussischen Grenze beobachten – in der kleinen Stadt Prypjat, etwa vier Kilometer entfernt vom Unglücksreaktor Tschernobyl, in der einst 50.000 Menschen lebten. Am 26. April 1986 explodierte der Kernreaktor in Tschernobyl. Zwar wurde bereits am Tag danach die Werkssiedlung Prypjat abgeriegelt, die offizielle Evakuierung wurde jedoch erst am 21. Mai angeordnet. Seitdem ist die Stadt sich selbst überlassen. Als die Menschen für immer gingen – man sagt, Prypjat sei noch mindestens 100 Jahre lang kontaminiert – ließen sie viele ihrer Habseligkeiten in der Eile zurück. Zurück blieben auch ein paar Haustiere in einer Geisterstadt. Was geschieht nun mit einer verwaisten Stadt, die sich selbst überlassen ist? Was bleibt übrig von den Hinterlassenschaften des Menschen? Auch wenn es zynisch klingen mag, ein Paradies erwacht aus seinem Dornröschenschlaf. Die Tür wird weit geöffnet für eine Renaturalisierung, der Weg für eine Evolution wie nach der Eiszeit ist geebnet. Nirgendwo sonst auf dieser Welt dürfte es anschaulicher sein, den Kreislauf der Natur einzusehen, ohne dass der Mensch künstliche Grenzen setzt, dem natürlichen Gang einen Riegel vorschiebt und er sich nicht die Erde untertan macht. Der Putz bröckelt, Gärten verwildern Zuallererst werden – während in den Gebäuden bereits der Putz an den Wänden zu bröseln beginnt – die einst sorgsam gepflegten Gärten der Siedlungen am Stadtrand verwildern. Unkraut und Insekten werden nicht mehr in ihrer Ausbreitung gehemmt, niemand geht mehr gegen Mäuse und andere Nagetiere vor. Die mittlerweile halb verwilderten Haustiere, Katzen und Hunde, werden nicht mehr vom Menschen gefüttert, sondern müssen selbst zusehen, wie Nahrungskette ist gesichert. sie sich ernähren. Die Währenddessen rücken die Wälder des angrenzenden PrypjatGebiets immer näher an die heutige Sperrzone heran. Auf einmal sehen sich die einstigen Haustiere mit Tieren konfrontiert, die sie noch nie zu Gesicht bekamen. Wildschweine, früher als Schaden für die Landwirtschaft bejagt, stöbern nun in aller Seelenruhe durch das Unterholz und durchwühlen den Boden auf der Suche nach Nahrung, die es für sie jetzt in Hülle und Fülle gibt. Rothirsche, ja sogar die scheuen Elche, die jeglichen Kontakt mit dem Menschen mieden, weil sie als begehrte Jagdtrophäen herhalten mussten, wagen sich immer näher an den einstigen Stadtrand. Ihnen im Gefolge ihre natürlichen Feinde. Marder, Luchse und der Wolf wittern, dass ihnen vom Menschen keine Gefahr mehr droht. Selbst Braunbären ziehen marodierend durch die ehemalige Stadt. Hinzu gesellen sich noch, so schätzt man, rund 200 verschiedene Vogelarten sowie etwa 50, noch vom Menschen ausgewilderte, Przewalski-Pferde. Idylle mit Tücken Sergej Satschak, Biologe im Radioökologischen Labor in Slawutitsch, dokumentiert die Veränderungen. Zudem nimmt er mit seinem Geigerzähler Untersuchungen an Tieren vor. Auch wenn die Strahlung heute nur noch drei Prozent von 1986 beträgt, liegt sie immer noch um das Tausendfache über der natürlichen Umgebungsstrahlung. Skelettfunde mit zehnfach höherer Strahlung als normal seien durchgängig zu beobachten. Zwar seien die Tiere hochgradig verstrahlt, jedoch gleiche dies die Natur mit verstärkten Geburtenraten wieder aus. Zudem sei ein heranwachsender Tumor geduldig. Das erklärt er anschaulich am Beispiel einer Maus, an der die höchstmögliche Kontaminierung nachgewiesen wurde, aber dennoch keine auffälligen äußerliche Symptome zeigte. Mäuse seien für ihn sowieso das perfekte Forschungsobjekt der Region um Tschernobyl, da sie unmittelbar am Boden beheimatet sind und sich sowohl von darin lebenden Insektenlarven, als auch von Pflanzenteilen ernähren. Boris Sorotschinsky, Botaniker an der Akademie der Wissenschaften in Kiew, untersucht indes die Pflanzen in der Sperrzone, die vielen Tieren als Nahrungsgrundlage dienen und von ihren Jägern dadurch mitaufgenommen werden. Er erklärt, dass die radioaktiv kontaminierten Teilchen, welche beim Fallout nieder gingen, mittlerweile etwa 30 Zentimeter in den Boden eingedrungen seien und dadurch nicht nur die Wurzel der Pflanzen sondern auch das Laub belastet ist. Auch wenn der Radioökologe des Ecocenter Tschernobyl, Leonid Bogdan, beweist, dass sich Strontium nur in den Kernen der Obstgehölze ablagere und das Fruchtfleisch, auch von Beeren, absolut unbedenklich sei. Hand aufs Herz, niemand hätte jemals geahnt, dass es überhaupt wieder Leben um Tschernobyl geben werde. Heute ist die Region eines der größten Territorien für Wildtiere in ganz Europa. Wenngleich auch mit Tücken. Aber eines ist gewiss – der Mensch hat verloren, die Natur jedoch, wenn auch zu einem hohen Preis, gewonnen. Und das in nur drei Jahrzehnten. [Michael Barth – russland.RU] Das schwarze Pferd [Erzählung von Hanns-Martin Wietek] Rings um mich eine weite, unendlich erscheinende Ebene. Eine endlose Landschaft, eine russische, die den Menschen auf seine wahre Größe zusammenschrumpfen lässt, eine Landschaft, in der man nur überleben kann, wenn man sich unterordnet, wenn man eins wird mit der Natur. Es tauchen Gestalten auf in dem immer näher kommenden verschwimmenden Horizont. Ach ja, s’ist Lew Nikolajewitsch, der mit wie immer zerzaustem Bart zu den drei Holzhäusern schlendert. Schön sind sie, mit grüner Farbe, reichlich geschnitzte Fensterrahmen – ja so kenne ich Tolstoi von vielen Photographien. Jetzt sehe ich, ein schwarzes, stämmiges Pferd mit einem großen Kummet, einen Bauernwagen hinter sich herziehend, grast zwischen den Blockhäusern. Schön wär‘, wenn mein zwillingshafter Vorfahr – oder bin ich‘s selbst – Pjotr Alexejewitsch auftauchte. Es war lustig, als uns die Leute verwechselten und „Kropotkin, Kropotkin“ riefen, als ich kam, „Pjotr Alexejewitsch ist wieder da!“ Vielleicht ist’s besser so, er holte mich sonst heim. In der leichten weiten Senke vor mir, zieht eine Herde von winzigen Kühen gemächlich vorbei, es dauert lange bis sie meinem Blick entschwinden. Keine Laute, nur das ständige leise Rauschen des Windes. Schön wär’s, sich einfach aufzulösen und mit dem Wind zu verwehen. Wer wird noch kommen, mich heimzuholen? Kommt! Kommt alle. Aber etwas stört. Die Birken! Wo sind die Birken? Das kann Russland nicht sein! Die russischen Weiten mit meinen geliebten Birkenwäldern. Weißrussland! Und doch ist’s Russland – Die Nebelfetzen lösen sich auf, Lew Nikolajewitsch nickt mir noch einmal zu und verschwindet mit traurigem Gesicht. Aber warum traurig? Und jenseits der Senke das größte Naturreservat der Welt. Hör ich Posaunen? Fast 1400 km 2 und keine Posaunen?! In dem riesigen Gebiet keine Menschen! Niemand, der den Bäumen sagt, wie sie wachsen sollen! Niemand, der das Gras für zu lang befindet! Der zu den Pflanzen sagt ‚du sollst leben du musst sterben‘. Umgekehrt, die Pflanzen befinden über Tod und Leben des von Menschenhand Geschaffenen. Und erst die Tiere! Es muss eine Neuauflage des Paradieses sein! Tierarten, die sich längst von den Menschen, von hier, verabschiedet hatten. Große und kleine. Bisons, Elche, Wölfe, Urpferde, auch Bären! Sie alle kennen die Spezies ‚Mensch‘ nicht. Vogelarten, von denen man glaubte, sie seien fast ausgestorben; Insekten, Schlangen, Gewürm – alles feiert scheint’s paradiesische Urstände! Wo bleiben die Posaunen! HÖR‘ ICH IMMER NOCH KEINE POSAUNEN? Und es kommt ein kläglich furzender Ton der großen Basstuba. Ja, jenseits der Senke liegt das größte Naturreservat der Welt – aber es ist für Menschen das Reservat des Todes. Es ist das »Staatliche Radioökologische Reservat Polesie (Polesie State Radioecological Reserve)«. Was die Wenigsten wissen: Der Super-GAU in Tschernobyl hat in der Ukraine „nur“ einen Umkreis mit dem Radius 30 km vernichtet und auf ewige Zeiten verstrahlt und für Menschen unbenutzbar gemacht. Der Wind kam damals aus dem Süden, hat die Wolken nach Weißrussland getrieben und im Süden (benachbart zu Tschernobyl) und im Osten Weißrusslands weite Gebiete verstrahlt. Das «Reservat Polesie« ist eines der am schlimmsten betroffenen. Dort wurden über 20.000 Menschen evakuiert. Zutritt nur nach besonderer Erlaubnis und dann nur mit Führern und zu bestimmten Zeiten und Wetterlagen und nur für eine bestimmte Dauer. Und selbstverständlich auf eigene Verantwortung. Und doch werden es immer mehr, die sich mit Selfies den besonderen „Kick des Todes“ holen wollen. Auch ich wollte in die „Todeszone“. Nicht um des Kickes Willen, sondern weil ich sehen wollte, wie sich Tier- und Pflanzenwelt für die von Menschen erlittene Schmach rächen. Und außerdem wollte ich mit den Menschen, die benachbart zum Reservat leben, sprechen. In Mazyr gelangte „der deutsche Journalist“ ganz schnell zum Chef des Ministeriums Abteilung usw., was nur soweit half, als dass wir eine weitere Adresse bekamen. Schlussendlich: zurzeit kein Zutritt (aber vielleicht werde vor Ort anders entschieden), da die Strahlenbelastung in der Luft 12-mal höher als für das Gebiet erlaubt ist. Es war gerade eine lange Trockenperiode, der Fluss Pripiat, der sonst gewaltig breit ist, war zu einem Rinnsal geworden, durch das man hindurchwaten konnte. Der radioaktive Staub vom Boden schwebte in der Luft. Im Dorf Beresowka, etwa 20 km vor dem Reservat, suchten wir Anschluss. Zu den mir auf den Nägeln brennenden Fragen gab es eigentlich nur lakonische Antworten wie „das ist lange vorbei“, „wir haben uns daran gewöhnt“, „was sollen wir klagen“, „Schade nur, dass die jungen Leute alle in die Stadt gezogen sind“. „Wir sind der Heimat verbunden und haben unseren Heimatverein – das Leben ist schön“ und wir kamen in den Genuss (keine Ironie) weißrussischen Brauchtums. Mein Wunsch sollte auch in Erfüllung gehen, denn eine der Anwesenden arbeitet dort bei der Verwaltung des Reservats und kannte alle (Schleich)wege, wie man auch ohne Kontrolle hineinkommt. Wir fuhren zur „Grenze“, dort standen drei grüne russische Holzhäuser mit verzierten Fensterrahmen und ein schwarzes Pferd mit großem Kummet, einen Wagen hinter sich herziehend, graste zwischen den Häusern. Wie es sich gehört, wurde aufgefahren, was immer Keller und Küche aufbot, die Trinksprüche, angefangen bei einem Spruch auf die Frauen über die deutsch-russische Freundschaft bis auf deutsche Journalisten und vieles mehr nahmen, unterbrochen von unzähligen Liedern auf die Heimat, die Liebe und die Trauer, kein Ende. Es wurde später und später und mir blieb nur noch ein Blick. (Hanns-Martin Wietek/russland.ru) Russlands schlimmster Atomunfall [Video] Der schlimmste Atomunfall neben Tschernobyl und Fukuschima ereignete sich 1957 in der Tscheljabinsk-Region im südlichen Ural. Heute ist sie bekannt unter dem Namen des betreffenden Kraftwerks Majak, auch wenn die offizielle Bezeichnik eigentlich der Kyschtym-Unfall ist. Eine Explosion setzte große Mengen an Radionaktivität frei. In der damals verschlossenen Sowjetunion blieb viel über die Auswirkungen geheim und nur ein Bruchteil der von der Verstrahlung betroffenen 250.000 Menschen wurde evakuiert. russland.TV berichtet anlässlich des Jahrestags von Tschernobyl über diese frühere Katastrophe und zeigt Aufnahmen aus der Region. https://www.youtube.com/watch?v=AQvnr2BzZ94 Die Notlandung von [Video aus YouTube] Astana Eine Notlandung ohne Bugrad musste ein Flugzeug der kasachischen Gesellschaft Bek Air in Astana/Kasachstan hinlegen. Durch viel Glück wurde niemand der etwa 100 Passagiere verletzt. Dafür wurde das Video von der Bruchlandung ein absoluter Hit auch im russischen YouTube – den wir hier zeigen, eingebettet aus dem russischen YouTube und mit über einer Million Zuschauern. https://www.youtube.com/watch?v=DdTkBHbMyyU Rostow-Absturz: FlyDubaiPilot soll wegen Müdigkeit gekündigt haben [Von Peter Mühlbauer] – Mitarbeiter erheben anonym Vorwürfe gegen Billigfluglinie. Am letzten Samstag stürzte in der südrussischen Stadt Rostow am Don eine Boeing-737-800 der Linie FlyDubai ab, wobei alle 55 Passagiere und alle sieben Crewmitglieder ums Leben kamen (vgl. Flugzeugabsturz in Rostow am Don [Update]). Die Ursache des Absturzes ist bis jetzt nicht sicher geklärt – Beobachter vermuten, dass der der Pilot möglicherweise nicht mit den Sichtverhältnissen und dem starken Wind zurecht kam. Nun sagten Kollegen dieses Piloten, die anonym bleiben wollen, der BBC, dass Aristos S., der zypriotische Kapitän der Boeing-737-800, zum Absturzzeitpunkt seinen Job bereits gekündigt hatte und nur noch die Zeit bis zum Ablauf der dreimonatigen Kündigungsfrist abflog. Als Grund für seinen Abschied soll er unter anderem Müdigkeit angegeben – und er war den BBC-Informanten nach nicht der einzige, der bei FlyDubai darunter litt. Seit Jahresbeginn sollen fast 25 von insgesamt etwa 600 FlyDubai-Piloten deshalb ihren Arbeitgeber gewechselt haben. weiter bei Telepolis >>> Deponie „Krasny Bor“: Gewässerverschmutzung und verschwundene Gelder Die berüchtigte Deponie „Krasny Bor“ im Leningrader Gebiet bei St. Petersburg ist wegen des Verschweigens von Informationen über den Ausfluss giftiger Abwässer und dem Verschwinden grosser Geldsummen in die Schlagzeilen geraten. Staatliche Behörden und Umweltaktivisten untersuchen die Umgebung der Deponie und die umliegenden Gewässer, die teilweise in die Newa münden. Die Umweltaktivisten sprechen von insgesamt zwei Dammbrüchen, durch die am 10. und 13. März rund 100 Kubikmeter toxische Abwässer in das Flüsschen Bolschoi Ischorez geraten sein sollen, das in die Newa mündet. Die staatliche Umweltbehörde Rosprirodnadsor erfuhr davon aus den Medien und hat bereits ein Verfahren gegen die Deponie-Leitung wegen des Verschweigens des Unfalls wegen Umweltverschmutzung eingeleitet. Allerdings sind die Geldstrafen im Fall einer Verurteilung sehr klein. Wie die Leitung der Deponie bekannt gab, ist die Situation unter Kontrolle. Die Senkung des Pegels im Deponiebeckens sei als reine Sicherheitsmassnahme im Beisein von Umweltspezialisten vorgenommen worden, schreibt das Nachrichtenportal 47news.ru. weiter beim St. Petersburger Herold >>> Russische Stimmen zum Brüsseler Terroranschlag Franz Klinzewitsch, der Erste stellvertretende Vorsitzende des Ausschusses für Verteidigung und Sicherheit im Föderationsrat, sagte, dass „man die heutigen Terroranschläge in Brüssel als einen massiven Angriff auf Europa bezeichnen kann und dass sie fast identisch mit den Anschlägen in Paris sind. „Sie zeigen die gleiche Taktik: So viele Menschen wie möglich töten und noch schlimmer, an verschiedenen Orten zugleich, um eine Massenpanik zu erzeugen. Es ist absolut offensichtlich, dass beide Operationen von einem Zentrum geplant wurden“, sagte der Senator. Aber „so schrecklich das auch klingt, ich will nicht ausschließen, dass beide Vorgänge nur Generalproben sind. Ich will daran erinnern, dass Frankreich im Juni Gastgeber der Fußball-Europa-Meisterschaft ist.“ „Die Anschläge von Paris und von Brüssel machen deutlich, „dass die Menschheit mit einer schrecklichen und durch nichts aufzuhaltenden Macht konfrontiert ist. Und wir müssen ehrlich gestehen, dass die Welt sich als unvorbereitet erwiesen hat, diese terroristische Bedrohung effektiv zu bekämpfen. Die Anstrengungen zur Koordination müssen deutlich erhöht werden. Russland ist zu einer solchen Koordinierung bereit und wir werden unsere Erfahrungen bei der Bekämpfung des Terrorismus mit einbringen.“ Laut dem Vorsitzenden des Russischen Föderationsrates des Ausschusses für Internationale Angelegenheiten, Konstantin Kosatschew, erfordert die terroristische Bedrohung im „europäischen Haus“ eine schnelle Bündelung der Kräfte auf der Grundlage der gemeinsamen Werte unabhängig von politischen Ambitionen und taktischen Zielen. Er zitierte Putins Worte auf der UN-Generalversammlung „nicht durch Ambitionen, sondern durch gemeinsame Werte und Interessen bei der Gestaltung einer wirklich breiten antiterror-Koalition“ könne man Erfolg haben. Aber leider verfolge jeder mögliche Partner immer nur seine eigenen Interessen. Er erinnerte auch daran, dass der Föderationsrat im November einen Appell an die Parlamente der Welt geschickt und sie aufgefordert hat, „politische Differenzen beiseite zu legen, und entschlossen eine umfassende und wirksame zwischenstaatliche Zusammenarbeit im Kampf gegen den internationalen Terrorismus in Angriff zu nehmen.“ Der Vorsitzende des Ausschusses für internationale Angelegenheiten der Duma, Alexej Puschkow, verknüpfte die Bombenexplosionen mit der Politik der NATO. Die Terroranschläge hätten gezeigt, wie recht diejenigen haben, die die Bedrohung der Welt nicht in Russland, sondern im internationalen Terrorismus sehen und geografisch sei diese in der Zone von hoher Instabilität im Nahen und Mittleren Osten angesiedelt. „NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg sagte auf der Münchener Konferenz, dass die Bedrohung durch Russland die wichtigste Aufgabe für das Bündnis sei. Dabei ist allen klar, dass die Bedrohung aus dem Süden kommt.“ „Während die NATO eifrig mit Vorbereitungen für die Bereitstellung mehrerer militärischer Einheiten in den baltischen Ländern und in den Vereinigten Staaten beschäftigt ist und die NATO-Länder Ihre militärische Präsenz in Osteuropa drastisch verstärken, werden die Menschen buchstäblich nebenan, in Brüssel, der Stadt des NATO-Hauptquartier, in die Luft gesprengt“, sagte Puschkow. „Mit anderen Worten, dies ist ein weiteres Beispiel dafür, dass die NATO-Prioritäten völlig falsch sind. Es ist ein völliges Unverständnis der aktuellen internationalen Situation. Ich muss sagen, die westliche und Europäische öffentliche Meinung ist völlig verwirrt, denn statt der realen Bedrohung eines wirklichen Feindes, wird Russland als angeblicher Feind hingestellt.“ Eine grundlegende Revision der Außenpolitik und der Prioritäten sei notwendig. „Ein Akt der Rache für den Verlust Ihres Führers“ Der ehemalige Chef des russischen Geheimdienstes (FSB), Nikolai Kowaljow, hält die Anschläge in Brüssel für Racheakte für die Verhaftung Salah Abdeslam, des vermeintlichen Chefs der Terroristen, die für die Anschläge in Paris verantwortlich sind. „Er ist einer der Führer im Untergrund.“ Und dieser Racheakt bedeute, dass die europäischen Geheimdienste mit ihrer Annahme recht und vorzüglich gearbeitet hätten. (Hanns-Martin Wietek/russland.ru)
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