Kochen mit Kuhmist Besonderer Besuch im Recycling Zentrum Ahrental bei Innsbruck: Eine afrikanische Delegation kam auf Einladung des Welthauses der Diözese Innsbruck, um sich übers Tiroler Abfallmanagement zu informieren. „Der Besuch wurde zu einem gegenseitigen Austausch übers Recycling“, berichtet Ing. Alexander Würtenberger von der ATM-Abfallwirtschaft Tirol Mitte, die gemeinsam mit der IKB-Innsbrucker Kommunalbetriebe die Anlage betreibt. Josephine Lubyayi (Caritas MADDO, Uganda) und Andrew Ogwal (YES-Youth Environmental Service, Uganda) präsentierten interessante Upcycling-Produkte wie etwa Sandalen aus Autoreifen. „Es gibt viele innovative Projekte, die vor allem die Einkommenslage der Menschen verbessern und das Wissen rund ums Abfallmanagement weitergeben“, erklärt Dr. Sibylle Auer, Bildungsreferentin des Welthauses der Diözese Innsbruck. Besonders interessant war deshalb die Geschichte von Gast Josephine Lubyayi. Sie lebt mit ihrem Mann und sechs Kindern auf einem kleinen Bauernhof in der Nähe des Viktoriasees. Vier Kühe, Gemüse, Kaffee- und Bananenpflanzen sorgen für das Einkommen der Familie. Die Vorzeigebäuerin hält nicht nur Kurse und empfängt Schulklassen auf ihrem Hof, sondern betreibt auch eine eigene Biogasanlage. Darin entsteht aus Kuhmist und -urin ein Gas, das zum Kochen verwendet wird. Beeindruckt zeigte sie sich beim Rundgang im Recycling Zentrum Ahrental, dass hier ein Blockheizkraftwerk (BHKW) mit Deponiegas betrieben wird. Das Kraftwerk produziere so viel Strom, um 1.000 Haushalte zu versorgen. Die Abwärme werde zum Heizen der Aufbereitungsanlage und für die Warmwasserproduktion verwendet, berichtet Ing. Otto Reichholf, B.Eng. (Geschäftsführer Recycling Zentrum Ahrental): „Unsere Gäste präsentierten uns innovative Ideen mit ihren Möglichkeiten, wir konnten ihnen die modernsten Techniken der Abfallaufbereitung zeigen.“ Abfall ist Wohlstand Unter dem Motto „Waste is wealth“ (Abfall ist Wohlstand) sensibilisiert die Organisation YES-Youth Environmental Service (Partner der Dreikönigsaktion Österreich) die Menschen in Uganda für richtige Abfalltrennung. Sand, Asche, Feuer und ein großer alter Plastiksack zählen beispielsweise zur Ausstattung der Frauengruppe, die sich der Wiederverwertung von Altmetall verschrieben hat. Mitten in ihrem Wohnviertel versammeln sie sich auf der staubigen Straße, um Altmetall einzuschmelzen und daraus neue Pfannen zu gießen. Das hat den Vorteil, dass das Metall von der Straße und den Müllhalden entfernt wird und den Frauen sich damit eine neue Einkommensquelle erschließt. Caritas MADDO ist langjähriger Partner von Bruder und Schwester in Not und schult ebenso wie YES die Menschen in Hygiene- und Sanitärfragen, fördert das Wissen um organische Dünger zur Verbesserung der Ernte und errichtet Biogasanlagen. Fotodownload (Rechte: AAG): Afrika trifft Tirol in Sachen Abfallmanagement: v. l. GF Ing. Otto Reichholf, B.Eng. (Recycling Zentrum Ahrental), Dr. Sibylle Auer (Welthaus Diözese Innsbruck), Andrew Ogwal (YES-Youth Environmental Service, Uganda), Ing. Alexander Würtenberger (ATM), Mag. Astrid Bayer-Schragl (ATM), Josephine Lubyayi (Caritas MADDO, Uganda) und Mag. Christian Leonhartsberger (ATM). Rückfragen: Mag. Birgit Oberhollenzer-Praschberger Berchat 280, 6135 Stans fon 05242-63636 mobil 0676-7282800 [email protected] www.oberhollenzer.at
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