Spargel direkt vom Erzeuger Die Spargelsaison

1
26. April 2016
Die heiß ersehnte Saison geht endlich los
Regional und saisonal: Spargel direkt vom Erzeuger
Die Spargelsaison in Schleswig-Holstein ist eröffnet, wegen des
kühlen Aprils etwas später als üblich. Die neu ernannte Spargelherzogin Elin I. des Herzogtums Lauenburg hat heute gemeinsam
mit Kammerpräsident Claus Heller den ersten Anstich auf dem Hof
von Aloys Rosen in Alt-Mölln im Süden des Landes vorgenommen. Claus Heller, Präsident der Landwirtschaftskammer, sagte,
er erwarte eine erfolgreiche Saison mit besten Qualitäten, allerdings müssten sich die Verbraucher wegen des Mindestlohns auf
leicht höhere Preise für den frischen, geschmackvollen Spargel
einstellen. Wie sich das Angebot in der Saison entwickeln werde,
hänge maßgeblich von der Temperatur ab. Der April war sehr kühl,
sodass die Saison leicht verspätet mit noch kleinen Mengen startet. Spargel braucht Temperaturen um die 12 Grad, um zu wachsen. In der Saison werden etwa 1.600 Tonnen oder 32 Millionen
Stangen des königlichen Gemüses bereitstehen, die zu 90 Prozent
direkt vermarktet werden.
Etwa 60 Betriebe im Lande produzieren auf ca. 400 Hektar vorwiegend
weißen Spargel. Doch auch grüner Spargel wird von vielen Betrieben
angeboten. Hier auf dem Betrieb Rosen werden zudem neue Spargelsorten gezüchtet (weitere Infos dazu in Anlage).
Wie die Landwirtschaftskammer mitteilt, kann der frisch gestochene
heimische Spargel jetzt überall in unserem Bundesland flächendeckend direkt Ab-Hof, in Hofläden, an Straßenständen oder auf dem
Wochenmarkt gekauft werden, wie zum Beispiel auf dem Betrieb von
Familie Rosen in Alt-Mölln. Auch wenn der Spargelanbau sich schwerpunktmäßig auf die Region um Hamburg, den klimatisch begünstigten
Landesteil zwischen Lübeck und Lauenburg sowie den Raum Neumünster konzentriert, kann man während der Saison in allen Regionen
Schleswig-Holsteins frischen Spargel direkt vom Erzeuger erwerben.
Die saisonal und regional beste Ware hat ihren Preis. „Heimischer
Spargel ist von der Qualität nicht mit Ware aus Übersee zu vergleichen,
die gerade zu Beginn der Saison oft zu Dumpingpreisen angeboten
wird“, betonte Kammerpräsident Claus Heller.
2
Gläserne Produktion direkt vom Hof
Viele Spargelbetriebe in Schleswig-Holstein setzen sich mit Engagement (Hoffesten, Informationsbroschüren, Saisonaktionen) für den direkten Kontakt zu ihren Kunden in der Saison ein.
Sie schaffen Transparenz, öffnen ihre Höfe und laden Verbraucher ein, sich über Anbau- und
Produktionsbedingungen von ihrem Spargel vor Ort zu informieren und das königliche Gemüse aus der Region zu genießen. Spargel auf dem Bauernhof einkaufen und sich gleichzeitig
frische Landluft um die Nase wehen lassen, ist in Schleswig-Holstein bestens möglich. Daher
lautet der Werbeslogan, mit dem der Arbeitskreis Spargel für sein Produkt wirbt: „Spargel aus
Schleswig-Holstein schmeckt nach Land und mehr!“
Der Arbeitskreis Spargel ist 1990 durch Initiative einiger schleswig-holsteinischer Spargelbetriebe in Zusammenarbeit mit der Landwirtschaftskammer gegründet worden. Er trägt seitdem
zu einem regen Erfahrungsaustausch zwischen den Betriebsleitern sowie der Beratung und
den Betrieben bei und unterstützt die Öffentlichkeitsarbeit. Dem Arbeitskreis gehören derzeit
44 schleswig-holsteinische Betriebe an.
Qualität und Frische sichern
Je frischer desto besser – diese Regel gilt für Spargel noch mehr als für anderes Gemüse.
Nicht ohne Grund wird der deutsche Markt für Frischspargel zum großen Teil durch inländischen
Spargel beliefert. Die Frische der kurzen Wege spielt dabei eine entscheidende Rolle. Da der
Spargel zu ca. 93 % aus Wasser besteht, können schon geringe Gewichtsverluste im Normalfall
zur Unverkäuflichkeit des Spargels führen. Deshalb sollte der Spargel möglichst direkt Ab-Hof
oder auf dem Wochenmarkt gekauft und auf Ware aus der Region geachtet werden. Das richtige
Stechverfahren und der Umgang mit der kostbaren Ware sind entscheidend. Aus diesem Grund
werden auf vielen Betrieben eine ausführliche Einweisung und eine intensive Schulung der neuen Mitarbeiter durchgeführt und eine erfolgsorientierte Entlohnung geboten. Die Kosten der
Spargelerzeuger je Kilogramm sind in den vergangenen Jahren gestiegen. Spargelstecher sind
erfahrene Arbeitskräfte, meist kommen sie aus Polen. Auf zahlreichen Betrieben bestehen seit
vielen Jahren konstante Arbeitsverhältnisse. Die Qualität des Spargels hängt entscheidend von
der Ernte und Aufbereitung der empfindlichen Stangen durch diese Fachkräfte ab.
Frischetest machen
Beim Spargeleinkauf hilft der Frischetest: Frischer Spargel hat geschlossene Spitzen, knirscht
(quietscht) beim Aneinanderreiben, und die Schnittstellen sind feucht und nicht eingetrocknet.
Gemüse kühl halten
Ein wichtiger Aspekt für Qualität und Frische des Spargels ist die Kühlung. Sobald die Spargelstange aus dem Boden geholt wird, muss dafür gesorgt werden, dass sie möglichst schnell
zum Hof kommt und gekühlt wird. Auf manchen Betrieben werden dazu schon Maßnahmen
auf dem Feld ergriffen, wie zum Beispiel Tauchbecken mit Brunnenwasser. Auf dem Hof angekommen, sollte das Erntegut auf vier Grad Celsius heruntergekühlt werden und dann bis
zum Zubereiten möglichst geringen Temperaturschwankungen unterliegen. Die Belieferung
der Stände und Hofläden erfolgt bei den Direktvermarktungsbetrieben kontinuierlich, sodass
die Verbraucher sicher sein können, frischen Spargel zu erhalten, der vor Kurzem erst geerntet, aufbereitet und optimal gelagert wurde. Sollte der Spargel nach dem Kauf nicht gleich auf
dem Teller landen, kann auch der Verbraucher etwas für die Erhaltung der Qualität tun, indem
der Spargel möglichst schnell mit einem feuchten Küchenhandtuch umwickelt im Kühlschrank
eingelagert wird.
3
Einkaufsmöglichkeiten für Spargel
Informationen über Einkaufsmöglichkeiten von frischem Schleswig-Holsteiner Spargel direkt
vom Erzeuger finden sich im Faltblatt Spargelstraße Schleswig-Holstein oder im
Internet unter www.lksh.de (Stichwort Verbraucher/Einkaufen auf dem Bauernhof).
Die Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein ist eine Körperschaft des öffentlichen
Rechts. Sie ist ein neutraler Dienstleister, deren Kernauftrag in Grundlagenarbeit, Ausbildung und Beratung besteht. Damit unterstützt die Landwirtschaftskammer die Produktion hochwertiger Nahrungsmittel und das Erzielen angemessener Einkommen auf
den Betrieben.
Weitere Anfragen an: Daniela Rixen, Pressesprecherin der Landwirtschaftskammer
Schleswig-Holstein, Telefon: 0 43 31-94 53-110, E-Mail: [email protected]