Editorial Aus meiner Sicht Manche Wissenschaftler behaupten, dass die Bejagung der Füchse keinen Einfluss auf deren Populationsdichte hätte. Mein gesunder Menschenverstand sagt mir: Je der Fuchs, der erlegt wurde, frisst garan tiert keine Reptilien, Junghasen oder Vo gelküken mehr. Wer es mit dem Arten schutz ernst meint oder den Rückgang von Offenlandarten beklagt, kann den Faktor Prädation nicht ignorieren. Sind wir bereit, aus vermeintlichen Gründen des Tierschutzes auf ein wirkungsvolles Instrument zum Eingreifen zu verzich ten, das übrigens auch andere Natur schutzverbände unter dem Begriff „Wild tiermanagement“ zum Schutz von Boden brütern einsetzen? Liebe Jägerinnen und Jäger, Das JWMG soll Bürokratie abbauen, pra xis und tierschutzgerecht sein sowie den Arten und Naturschutz unterstützen. Trotzdem wurden Fuchs und Fangjagd drastisch beschränkt: Bestimmte Lebend fallen sind zwar weiterhin erlaubt, Tot schlagfallen dagegen grundsätzlich ver boten. Was bedeutet dies für Praxis und Arten schutz? Eine sehr effektive Methode der Raubwildbejagung wird deutlich einge schränkt. Hinzu kommt die Erschwernis bei der Jungfuchsbejagung. Hier hat das JWMG eine zusätzliche bürokratische Hürde mit der Gründung und Anerken nung von Hegegemeinschaften als Vor aussetzung aufgebaut. Die Quittung: wachsende Fuchspopula tionen in Wald, Feld und Siedlungen. Stadtfüchse auf Spielplätzen und Marder in Dachstühlen sind schon „normal“. Un sere heimischen Raubsäuger sind flä chendeckend im Ländle verbreitet. Die Populationen wachsen, und sie sind in keinster Weise gefährdet. Die Zeche da für zahlen ihre Beutetiere. Als jagende Naturschützer würden wir gerne im Sin ne von Feldhamster, Rebhuhn oder Kie bitz helfend eingreifen, doch der Gesetz geber hat uns da auf Druck von anderen, die sich Tier, Arten und Naturschutz auf die Fahnen schreiben, Knüppel zwi schen die Beine geschmissen. Die Bejagung von Fuchs & Co. ist aber auch noch aus einem anderen Grund ge boten: Eine Studie der Tierärztlichen Hochschule Hannover hat Füchse, Stein marder und Marderhunde aus Schles wigHolstein auf Infektionskrankheiten und Parasiten untersucht. Vor allem Füchse und Marderhunde waren mit Pa rasiten wie Hundespulwurm, Haarwür mer, Fuchsbandwurm, Dunkerschem Muskelegel, Hakenwürmer u.a. Parasi ten befallen, die auch Hunden gefährlich werden. Bei dieser langen Liste schauert es mich. In BadenWürttemberg grassieren dazu noch Staupe und Räude. Jeder weiß, dass eine hohe Populationsdichte Seuchenge schehen und Übertragung der Erreger begünstigt. Stellt man sich nun vor, dass diese Krankheiten und Parasiten zuneh mend auch in unsere Wohngebiete ge schleppt werden, steigt die Gefahr für Haustiere und Menschen erheblich, und nicht alle Hunde sind geimpft. Will die Mehrheit der Bevölkerung das? Wir Jäger können nur hoffen, dass eine neue Landesregierung die praxisfremden Teile im JWMG überarbeiten will. Eines steht jetzt schon fest: Wenn Probleme durch Wildtiere zu groß werden, wird trotz restriktiver Gesetzeslage nach uns Jägern als Feuerwehr gerufen! Ihr Armin Liese Pressesprecher und Medienreferent
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