Medieninformation - Main-Taunus

Medieninformation
Hofheim, 22. April 2016
Flüchtlingsunterkünfte auf dem Prüfstand
Zuweisungszahlen im Main-Taunus-Kreis gehen weiter zurück – Baron: Projekte neu bewerten
Vor dem Hintergrund sinkender Flüchtlingszahlen überdenkt der Main-Taunus-Kreis die Planungen
für neue Unterkünfte. Wie Kreisbeigeordneter Johannes Baron mitteilt, bleiben die Zahlen hinter dem
zurück, was noch im vor wenigen Monaten erwartet worden war. „Wir wollen Leerstände und
unnötige Ausgaben vermeiden und prüfen daher bei jeder Unterkunft in der Planungsphase, ob sie
nötig ist, ob in dieser Größe und zu welchem Zeitpunkt“, so Baron.
Nach den neuen Zahlen des Landes Hessen werden dem Main-Taunus-Kreis bis Ende Juni
insgesamt 227 Flüchtlinge zugewiesen; solche Werte wurden bis vor kurzem schon innerhalb von
zwei bis drei Wochen erreicht. In jüngster Zeit kamen mitunter überhaupt keine neuen Flüchtlinge im
Kreis an, dann bewegten sich die Zahlen nach Barons Angaben wieder im „ein- bis niedrigen
zweistelligen Bereich“. Im vergangenen Jahr hingegen habe die Tendenz eindeutig nach oben
gezeigt, so dass der Kreis zusätzliche Unterkünfte planen musste.
Welche der Projekte in der Planungsphase nun verändert, zeitlich gestreckt oder gar gestoppt
werden sollen, wird derzeit beim Kreis überprüft: „Wir wollen die Kommunen und die Anwohner
nicht unnötig belasten. Daher gehen wir alles Geplante durch.“ Das Ergebnis werde der Kreis in den
kommenden Wochen mitteilen.
Derzeit sind im Main-Taunus-Kreis den Angaben zufolge 2802 Personen aufgenommen. Die meisten
davon sind untergebracht in Hattersheim (423), Hofheim (365) und Kelkheim (342), gefolgt von
Flörsheim (330), Eppstein (234), Liederbach (203), Schwalbach (181) und Bad Soden (157). Die
wenigsten wurden in Hochheim (147) aufgenommen, in Kriftel (142), Eschborn (140) und Sulzbach
(138).
Die Aufnahmequoten – also Flüchtlinge im Verhältnis zur Bevölkerungsgröße - am besten erfüllt
haben dabei Liederbach und Eppstein (übererfüllt mit 140 und 101 Prozent). Exakt erfüllt hat die
Quote mit 100 Prozent die Stadt Hattersheim. Das Mittelfeld bilden Sulzbach (94), Flörsheim (93),
Kriftel (78), Schwalbach (74), Kelkheim (71) und Hofheim (53). Am Schluss folgen Hochheim (48),
Bad Soden (44), Eschborn (41). Bei diesen Zahlen sind aber laufende Bauvorhaben nicht
berücksichtigt. Zudem wurden manche Unterkünfte kürzlich eröffnet, sind aber noch nicht voll
belegt.
Ob dem Kreis bis zum Sommer exakt 227 Personen zusätzlich zugewiesen werden, lässt sich nach
Barons Angaben nicht verlässlich sagen. Die Zahlen, die das Regierungspräsidium Darmstadt
vierteljährlich mitteilt, seien nur vorläufige Berechnungen. Sie könnten sich im laufenden Quartal
noch ändern. Das mache die Planung von Unterkünften „äußerst schwierig“.
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