Pressemitteilung 27.04.2016 Gemeinsam entschieden für eine Reform des Sexualstrafrechtes Dortmund, 27.04.2016. „Nein heißt Nein“ ist die zentrale Aussage des Offenen Briefes eines breiten Bündnisses von Menschen- und Frauenrechtsorganisationen an die Bundeskanzlerin. Der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) als Träger von Beratungs- und Interventionsstellen für Gewaltopfer sowie dem OnlineBeratungsportal „gewaltlos.de“ ist Mitunterzeichner des Briefes. Seit langem fordert der Frauenwohlfahrtsverband, dass die sexuelle Selbstbestimmung im Sexualstrafrecht als Leitgedanke durchgängig gelten muss. Daher hält der SkF den jetzigen Gesetzentwurf der Bundesregierung, der morgen im Bundestag beraten wird, für den richtigen Schritt in die richtige Richtung. „Ergänzend sollte aber ein zusätzlicher Straftatbestand der „tätlichen, sexuellen Belästigung“ eingeführt werden, mit der auch das sogenannte Grapschen juristisch abgebildet wäre; gemeinschaftlich begangene Straftaten müssen aus Sicht des Frauenverbandes zudem gesetzlich schwerer bewertet werden,“ fordert Dr. Anke Klaus, Bundesvorsitzende des SkF. Über den aktuellen Entwurf hinaus, fordert der SkF die Bundesregierung auf, sicher zu stellen, dass die im Februar dieses Jahres eingesetzte Reformkommission zügig eine generelle und konsistente Strafrechtsänderung auf den Weg bringt. Zukünftig muss gesetzlich eindeutig sein, dass jegliche vorsätzliche, nicht einvernehmliche sexuelle Handlung strafbar ist, ohne dass Gewalt, Gewaltandrohung oder die Gegenwehr des Opfers als Voraussetzungen vorliegen müssen. „Im Sinne unseres gesellschaftlichen Zusammenhaltes sind grundlegende Klarstellungen notwendig, die unserem heutigen Verständnis von sexueller Selbstbestimmung und Integrität entsprechen“, erläutert Renate Jachmann-Willmer, Bundesgeschäftsführerin des SkF. Der SkF unterstützt mit rund 14.000 Mitgliedern und 9.000 Ehrenamtlichen sowie 6.500 beruflichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in bundesweit 143 Ortsvereinen Frauen, Kinder, Jugendliche und Familien, die in ihrer aktuellen Lebenssituation auf Beratung oder Hilfe angewiesen sind. Sein Angebot umfasst u. a. 120 Schwangerschaftsberatungsstellen, 91 Betreuungsvereine, 40 Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe, 37 Frauenhäuser, 36 Kindertageseinrichtungen, 34 MutterKind-Einrichtungen, 31 Dienste der Kindertagespflege sowie 22 Adoptions- und 37 Pflegekinderdienste. Der SkF ist Mitglied im Deutschen Caritasverband. Nadine Mersch, Stabsstelle Sozialpolitik und Öffentlichkeitsarbeit Sozialdienst katholischer Frauen Gesamtverein e.V. Agnes-Neuhaus-Str. 5, 44135 Dortmund, Tel. 0231 557026-25, Fax 0231 557026-60, E-Mail: [email protected]
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