Ausgabe 8 | 21. April 2016 Inhalt Die Digitalisierung verändert das Treasury 2 Treasurer-Panel: Herantasten an neue Technologien / FinTechs werden als Treiber gesehen Big Data, FinTechs, Blockchain – diese Schlagworte sind derzeit in aller Munde. Auch die Arbeit in den Finanzabteilungen wird sich dank der neuen Technologien verändern. Damit rechnet die Mehrheit der Befragten des 16. Treasurer-Panels. Sie erwarten allerdings eher einen schleichenden Veränderungsprozess als einen radikalen Umbruch. 7 9 Green Bonds: Der Markt gedeiht Für den Markt für grüne Anleihen erwarten Experten ein steigendes Emissionsvolumen. Allerdings existieren keine einheitlichen Kriterien. HSBC ordnet Führung neu Firmenkundenchef Stephen Price verlässt die HSBC. Der neue starke Mann ist Norbert Reis, bisher als Vorstand für Großkunden zuständig. Aufmacher 5 2 5Finanzierungsticker 6 Cash Management 3 Standards für Echtzeitzahlungen veröffentlicht Software 4 Litreca bietet neues Treasury-Modul an Unternehmen können mit Ltc|treasury den Zahlungsverkehr zentralisieren 4Veranstaltungen Finanzen & Bilanzen 5Top-Finanzierung Infineon schließt erstes US-PP ab ANZEIGE Boom am Schuldscheinmarkt hält an Mittelstandsanleihen: Weitere Auslese droht Asset Management 7 „Keinen bankgebundenen Anbieter“ Anja Stranz, Head of Cash Management bei Vattenfall Deutschland, berichtet über die Einführung der SCF-Plattform von CRX Markets. Green Bonds: Der Markt gedeiht Steigendes Emissionsvolumen erwartet / Keine einheitlichen Kriterien Personen & Positionen 8 „Wollten keinen bankgebundenen Anbieter“ 8 Aktuelle Stellenangebote 9 HSBC ordnet Führung neu Firmenkundenchef Stephen Price verlässt die Düsseldorfer Bank 12. Structured FINANCE 2 3.-24 . N OV EM B ER 2 016 , ICS INTERNATIONALES CONGRESSCENTER STUTTGART © Stuttgart-Marketing GmbH Die Digitalisierung verändert das Treasury 8 Die Leitveranstaltung für Treasurer und CFOs JETZT ANMELDEN JETZTMEDIENPARTNER ANMELDEN VERANSTALTER VERBANDSPARTNER Aufmacher 2 violetkaipa/iStock/Thinkstock/Getty Images Ausgabe 8 | 21. April 2016 Neue Technologien können auch im Treasury einen Mehrwert stiften, glaubt die Mehrheit der Befragten des Treasurer-Panels. Die Digitalisierung verändert das Treasury Treasurer-Panel: Herantasten an neue Technologien / FinTechs werden als Treiber gesehen B ig Data, FinTechs, Blockchain – diese Schlagworte sind derzeit in aller Munde. Neue Technologien zur Datenverarbeitung und -analyse verändern nicht nur die Produktionsprozesse vieler Unternehmen, auch die Arbeit in den Finanzabteilungen steht vor einem Umbruch, zeigen die Antworten der Befragten des 16. Treasurer-Panels: 64 der insgesamt 100 Befragten erwarten, dass die Digitalisierung direkte Konsequenzen für die künftige Arbeit der Treasury-Abteilung haben wird. Die wenigsten Treasury-Chefs rechnen allerdings kurzfristig mit disruptiven Entwicklungen: Drei Viertel der Befragten stimmten der These zu, dass neue Technologien „nach und nach“ Einzug in das Treasury halten werden. Für Lothar Meenen, Head of Trade Finance and Cash Management Deutschland bei der Deutschen Bank, ist dieses Ergebnis nicht überraschend: „Das Treasury ist kein Experimentierlabor, Stabilität und Sicherheit haben oberste Priorität.“ Die größte Wirkung dürfte die Digitalisierung nach Einschätzung der befragten Treasurer bei der Liquiditätssteuerung und im Cash Management entfalten. 55 Prozent gehen davon aus, dass neue Technologien in diesen beiden Treasury-Bereichen auf absehbare Zeit Nutzen stiften werden. Die Befragten erhoffen sich beispielsweise eine stär- kere Automatisierung der Liquiditätsplanung oder eine höhere Standardisierung der Bankenkommunikation. Diese Antworten zeigen: Die Treasurer erwarten sich von der Digitalisierung eher eine Optimierung bestehender Aufgaben statt völlig neue Arbeitsweisen oder Prozesse. Es gibt allerdings auch eine Reihe von Skeptikern: Immerhin jeder vierte Befragte rechnet nicht damit, dass die Digitalisierung direkte Auswirkungen auf die eigene Arbeit haben wird. Die meisten führen als Argument ins Feld, dass wichtige Prozesse im Treasury bereits digitalisiert sind. Das Können Sie sich vorstellen, neue Technologien in Ihrer Treasury-Abteilung einzusetzen? (Angaben in Prozent) Keine Antwort 12 Nein 14 Haben wir bereits im Einsatz 9 Ja, das prüfen wir bereits 13 Ja, sofern sie langjährig erprobt sind 52 N=100 Quelle: Treasurer-Panel ist nicht von der Hand zu weisen: Insbesondere der Zahlungsverkehr ist schon weitgehend automatisiert, seit der Sepa-Einführung kommen viele Firmen einem vollständigen Straight-ThroughProcessing der Euro-Zahlungen schon sehr nahe. Dies gilt allerdings weniger für das Risikomanagement. „Hier gibt es noch einige manuelle Prozesse, gerade bei der Exposure-Erfassung, die sich mit Hilfe neuer Technologien effizienter gestalten lassen könnten“, sagt Lothar Meenen. Obwohl sich die Mehrheit der Befragten von der Digitalisierung einen Nutzen für ihre Arbeit verspricht, setzen die wenigsten bislang schon neue Technologien ein. So geben lediglich 9 Prozent an, bereits Big-Data-Analysen oder FinTechAngebote in ihrer Treasury-Abteilung zu verwenden. Gut die Hälfte der Befragten könnte sich dies grundsätzlich vorstellen, allerdings erst, wenn die Technologien langjährig erprobt sind. Banken sind allerdings gut beraten, sich wegen der derzeitigen Zurückhaltung nicht auszuruhen. Das gilt vor allem deswegen, weil die Befragten die Banken eher als Getriebene neuer Technologien wahrnehmen: 39 Prozent der Befragten attestieren, die maßgeblichen Impulse der Digitalisierung kämen von den FinTechs. Banken landen mit 3 Prozent abgeschlagen hinter Technologiekonzerne (21 Prozent) und TMS-Anbietern (18 Prozent).deb Cash Management 3 Ausgabe 8 | 21. April 2016 News Standards für Echtzeitzahlungen veröffentlicht Schweiz stellt Zahlungssystem um Konsultationsphase läuft bis Juli / Auch einige Treasurer erhoffen sich Vorteile Zahlungsmoral verschlechtert sich Deutsche Lieferanten sind besonders oft von verspäteten Zahlungen betroffen, wie eine Umfrage des Kreditversicherers Atradius ergibt. 93% der Befragten geben an, 2015 von einem oder mehreren Geschäftskunden zu spät bezahlt worden zu sein (Westeuropa: 88,5%). 40% der deutschen Befragten wollen daher die Kreditwürdigkeit und die Geschäftsbilanzen ihrer Kunden stärker prüfen. D ie Einführung eines einheitlichen Euro-Zahlungsverkehrsverfahrens in Echtzeit rückt näher: Das European Payment Council (EPC), ein Gremium der europäischen Zahlungsdienstleister, hat jetzt das Regelwerk für den sogenannten Sepa Instant Credit Transfer vorgelegt. Bis zum 10. Juli haben Marktteilnehmer nun Zeit, ihre Kommentare einzureichen. Im November wird das EPC dann die finale Fassung der Standards vorlegen, die Ende 2017 in Kraft treten sollen. „In fünf Jahren dürften Echtzeitzahlungen die neue Normalität sein“, prognostiziert Kate Pohl, Leiterin Transaction Service Sales bei der ING in Deutschland. Im ersten Schritt sollen aber nur Beträge bis zu 15.000 Euro in Echtzeit abgewickelt werden. „Belgien und die Niederlande haben aber bereits erklärt, keine Limit-Beschränkungen vorzugeben“, sagt Pohl. Das steht ihnen laut EPC-Rulebook frei. „In Deutschland wird darüber noch diskutiert.“ Beim Design der Echtzeitzahlung hat sich das EPC eng an der Sepa-Überweisung orientiert, um den Banken eine möglichst schnelle und kostengünstige Einführung der neuen Zahlart zu ermöglichen. Dennoch steigen die technischen Anforderungen: Martin Poole/iStock/Thinkstock/Getty Images Nach drei Jahrzehnten hat die Schweiz ihr InterbankZahlungssystem SIC grundsätzlich überholt und auf den Standard ISO-20022 umgestellt. Das neue System soll es den Banken ermöglichen, ihren Zahlungsverkehr in Schweizer Franken effizienter abzuwickeln. Zahlungen in Sekundenschnelle sind bald möglich. Die teilnehmenden Anbieter müssen in der Lage sein, die Zahlungen rund um die Uhr – selbst am Wochenende – abwickeln zu können. Innerhalb von zehn Sekunden muss das Geld auf dem Konto des Empfängers gutgeschrieben werden. Offen ist allerdings noch, wie die Bank das Geld so schnell erhalten soll: „Echtzeit-Clearing, dass heißt 24/7, ist noch nicht möglich, deshalb soll Collateral gestellt werden“, sagt Pohl. Diese Sicherheiten wird wohl nicht jede Bank leisten können. Folge: Kleinere Institute könnten Schwierigkeiten haben, Instant Payments anzubieten. Anders als bei der Sepa-Überweisung und der -Lastschrift bleibt es ohnehin den Banken in den 34 Ländern der Sepa-Zone überlassen, ob sie ihren Kunden die Echtzeitüberweisung anbieten wollen. Ob sie dies tun, dürfte auch von der Nachfrage nach dieser neuen Zahlart abhängen: Zuweilen entsteht der Eindruck, Echtzeitzahlungen seien nur für Privatpersonen und Händler relevant. Eine aktuelle Umfrage von DerTreasurer unter 100 Treasurern deutet jedoch darauf hin, dass auch Industrieunternehmen von Echtzeitzahlungen profitieren könnten: Immerhin jeder dritte Befragte erhofft sich Vorteile für das eigene Geschäft. Zur vollen Nutzung müssten allerdings auch die Treasury-Abteilungen rund um die Uhr einsatzbereit sein.deb ANZEIGE NEHMEN SIE IHREM CASH-MANAGEMENT DIE GRENZEN. GLOBAL UND EFFEKTIV. Der Erfolg Ihrer weltweiten Handelsaktivitäten basiert auf einer effizienten Steuerung der Zahlungsströme und einer verlässlichen Planung. Steuern Sie Ihre Liquidität zentral und transparent über ein globales Cash-Pooling. 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Durch HOGFI sollen Zahlungsverkehrsnachrichten schneller implementiert und der Zugang zu Transaction Banking Services vereinfacht werden. D as Softwarehaus Litreca beginnt für gewöhnlich in hat eine neue Lösung der elektronischen Rechfür den Zahlungsverkehr nungsverarbeitung und läuft entwickelt. Das neue Modul dann in ein ERP-System ein“, Ltc|bank in Ltc|treasury ersagt Feuerherdt. Die Daten möglicht die integrierte Anmüssten von Mitarbeitern bindung der Banken an das oft manuell in das BanksysTreasury-System. Die Lösung Dirk Feuerherdt tem hochgeladen werden. setzt direkt auf das Modul Mit Ltc|treasury sei das Ltc|bank auf, das Litreca vor rund nicht mehr der Fall: Die Rechnungen einem Jahr eingeführt hat. Die neue werden stattdessen in der zentralen Lösung läuft auf allen ERP-Systemen. Datenbank abgelegt. „Die Dateien „Damit können sich Nutzer direkt können dadurch nicht manipuliert an die Hausbanken anbinden“, sagt werden, was compliance-relevant Dirk Feuerherdt, Bereichsleiter bei Li ist“, sagt Feuerherdt. Danach setze treca. Die für das Treasury relevanten ein automatisierter Freigabeprozess Informationen – auch Kontoauszüge, der Rechnung ein, den das nutzende Protokolle und Avise – werden in die Unternehmen individuell definieren Datenbank integriert. Unternehmen kann. „Ab einem gewissen Volumen sollen ihre Prozesse mit dem Modul kann das System dafür sorgen, dass automatisieren können, und der Zah- Rechnungen von einer zusätzlichen lungsverkehr soll so möglichst weit in Person überprüft werden.“ Der verantdie Verantwortung des Corporate Trea wortliche Treasurer oder CFO erhält in sury wandern. Denn häufig werden diesem Fall per Mail eine Anfrage zur nach Feuerherdts Erfahrung Zahlun- Bearbeitung. Auch die Zugriffsrechte gen noch ohne Wissen der Treasurer können auf diese Weise genauer hochgeladen: „Der Zahlungsverkehr definiert werden: Treasurer können Litreca Das Hamburger Systemhaus Hanse Orga ist eine Partnerschaft mit Taulia eingegangen, einem Spezialisten für Supply Chain Finance. Taulias Lösung knüpft an Hanse Orgas FS2 Working Capital und FS2 Cash Liquidity an, so dass Unternehmen ihr Working Capital Management optimieren können. beispielsweise in die datenschutzrechtlich geschützten Personaldateien nicht einsehen. Zudem hilft ein zentraler Monitor dabei, Transparenz über verarbeitete Zahlungsverkehrsdateien zu erhalten. Der Aufwand zur Einführung der neuen Lösung hält sich laut Dirk Feuerherdt in Grenzen: „Wenn Ltc|bank bereits vorhanden ist, muss nur noch die Bankenlandschaft integriert werden.“ Unternehmen zahlen dann Lizenzgebühren für die Treasurer, die Ltc|treasury tatsächlich nutzen. jae Veranstaltungen 11.-12.05., in Düsseldorf Devisenmanagement 23.-25.05., in Essen SAP Cashmanagement (FI) 01.06., in Frankfurt am Main Leasing im Überblick – ein Einstieg in alternative Finanzierungsformen ANZEIGE Finanzen & Bilanzen 5 Ausgabe 8 | 21. April 2016 News Top-Finanzierung Eurogrid platziert neue Anleihe Infineon schließt erste US-Privatplatzierung ab VAT Vakuumventile geht an die Börse Das Schweizer Unternehmen VAT Vakuumventile hat den Sprung an die Börse geschafft. Das Schweizer Unternehmen ist an der Six Swiss Exchange notiert. Der Ausgabepreis pro Aktie lag bei 45 Schweizer Franken. Die Private-Equity-Investoren Partners Group und Capvis haben den IPO vorangetrieben. Nach dem Börsengang halten sie noch etwa 45,8% des Aktienkapitals, rund 40% haben sie verkauft. Ihnen fließen etwa 540 Mio. Franken (rund 496 Mio. Euro) zu. Airbus, Lufthansa Neuer Schuldschein für Lufthansa Die Deutsche Lufthansa schließt sich dem Boom an und platziert einen neuen Schuldschein über 475 Millionen Euro. Ursprünglich wollte die Fluggesellschaft nur 300 Millionen Euro einsammeln. Über 80 Investoren beteiligten sich laut Lufthansa an der Transaktion, die Hälfte des Volumens kam dabei von Investoren außerhalb Europas. Der Schuldschein ist in Tranchen über vier und fünfeinhalb Jahre unterteilt. D er Halbleiterhersteller Infineon beginnt das zweite Quartal des Jahres mit einer Premiere. Zum ersten Mal in seiner Unternehmensgeschichte schließt die ehemalige Siemens-Tochter eine Privatplatzierung von Anleihen in den USA ab. Insgesamt 935 Millionen US-Dollar konnte Infineon auf diesem Weg einsammeln. Das entspricht umgerechnet rund 823 Millionen Euro. Es ist damit laut den Münchenern die größte US-Privatplatzierung eines Emittenten außerhalb der USA in den vergangenen zwei Jahren. An der Transaktion haben sich 28 Investoren beteiligt. Die Platzierung war in drei Tranchen unterteilt. Zwei Tranchen sind mit jeweils 350 Millionen Dollar gleich groß. Sie laufen über acht beziehungsweise zehn Jahre. Die dritte Tranche fällt mit 235 Millionen Dollar etwas kleiner aus und hat eine Laufzeit von zwölf Jahren. Die genauen Konditionen der Bonds teilte das Unternehmen nicht mit. Infineon hatte sich kürzlich erstmals extern raten lassen: S&P bewertet den Halbleiterhersteller seit Februar mit BBB (Ausblick stabil). Infineon hatte damals mitgeteilt, man erhoffe sich dadurch eine Verbreiterung des In- Infineon Eurogrid, der Mutterkonzern des Stromnetzbetreibers 50Hertz, hat eine neue Anleihe mit einem Volumen von 750 Mio. Euro platziert. Der Bond läuft über zwölf Jahre und wird mit 1,5% verzinst. Mit dem Bond sichert das Unternehmen sich laut eigenen Angaben den Großteil der Finanzmittel, die Eurogrid 2016 benötigen wird. Der Erlös soll zur Finanzierung des Investitionsprogramms dienen, das in den nächsten fünf Jahren insgesamt 3,5 Mrd. Euro umfassen soll. Infineon sammelt 935 Millionen US-Dollar ein. vestorenkreises sowie bessere Finanzierungskonditionen. 2015 hatte der Dax-Konzern bereits zwei ungeratete Anleihen emittiert. Bei der aktuellen Transaktion wurde Infineon von Bank of America Merrill Lynch und Goldman Sachs begleitet. Mit den neuen Mitteln will Finanzchef Dominik Asam ein Darlehen über 934 Millionen Dollar mit fünfjähriger Laufzeit zurückzahlen, das Infineon im August 2014 für die Übernahme des Konkurrenten International Rectifier abgeschlossen hat. Mit den 2015 begebenen Bonds wurde der Darlehensanteil in Euro bereits refinanziert. Die Brückenfinanzierung wurde zunächst von Bank of America Merrill Lynch und Citibank garantiert und anschließend syndiziert. Der Dax-Konzern hat das US-Unternehmen für rund 3 Milliarden Dollar gekauft. Gleichzeitig verbessert die neue Transaktion laut dem Finanzvorstand das Fälligkeitenprofil des Dax-Unternehmens deutlich. Infineon erzielte im Geschäftsjahr 2015 einen Umsatz von 5,8 Milliarden Euro.ako Boom am Schuldscheinmarkt hält an Hohes Dealvolumen im ersten Quartal / Trend zu Jumbo-Emissionen D er Schuldscheinmarkt bewegt sich auch 2016 auf hohem Niveau – das Emissionsvolumen bleibt mit 7,75 Milliarden Euro auf einem ähnlichen Level wie im letzten Quartal des vergangenen Jahres (7,83 Milliarden Euro). Es ist damit das Quartal mit dem drittgrößten Volumen, das jemals verzeichnet wurde. Das geht aus den aktuellen Marktdaten von Thomson Reuters hervor. Im Gegensatz zum Ende des vergangenen Jahres ging jedoch zum Jahresbeginn die Anzahl der Schuldscheintransaktionen zurück. Das Emissionsvolumen wurde mit 25 Deals erreicht, während sich im vorherigen Quartal sogar 41 Unternehmen an den Schuldscheinmarkt wagten. Der Trend zu Jumbo-Emissionen setzt sich damit auch in diesem Jahr fort. Zwei Unternehmen platzierten zu Beginn des Jahres Schuldscheine mit Milliarden-Volumen. Den zweitgrößten Schuldschein, den es bisher überhaupt gab, platzierte die österreichische Lebensmittelhandelskette Hofer. Das zu Aldi Süd gehörende Unternehmen sammelte im März 1,6 Milliarden Euro von Investoren ein. Ebenfalls im März ging der Automobilkonzern Porsche an den Markt und platzierte einen Schuldschein über 1,1 Milliarden Euro. Das zweite Quartal am Schuldscheinmarkt wurde ebenfalls bereits eingeläutet. Lufthansa sammelte in dieser Woche mit einem Schuldschein 475 Millionen Euro ein und damit über 50 Prozent mehr als ursprünglich geplant. Für ein Novum am Bondmarkt sorgte der Windturbinenhersteller Nordex. Das Hamburger Unternehmen platzierte den ersten „Green Schuldschein“. (Mehr über Green Bonds auf Seite 7). Kurz darauf zog Friesland Campina nach. Der niederländische Hersteller von Milchprodukten platzierte ebenfalls einen „Green Schuldschein“ über 300 Millionen Euro. Auf Bankenseite dominieren im Schuldscheinmarkt laut Thomson Reuters nach wie vor die Landesbanken, wobei eine sich besonders absetzt: Die LBBW vereinte im ersten Quartal mehr als 27 Prozent des Marktes auf sich. Mit deutlichem Abstand folgen ihr die BayernLB mit einem Marktanteil von 15 Prozent und die UniCredit mit 12,5 Prozent.ako Finanzierungsticker +++ Linde platziert neue Anleihe +++ Deutsche Telekom platziert Bond über 500 Mio. Euro +++ Bertelsmann platziert neue Anleihe über 500 Mio. Euro +++ Green City Energy emittiert Bond über 10 Mio. Euro +++ Karlsberg begibt Anleihe über 40 Mio. Euro +++ Steinhoff plant Emission von Wandelanleihen über 1 Mrd. Euro +++ Konux erhält in Finanzierungsrunde 7,5 Mio. US-Dollar +++ Leclanché plant Kapitalerhöhung über 70 Mio. Schweizer Franken +++ PNEWind-Rating bei BB- bestätigt, Creditreform zieht den Zusatz „Watch“ zurück +++ Sanha-Rating von Creditreform auf B gesenkt +++ Rickmers-Rating bei B- von Creditreform mit dem Zusatz „Watch“ versehen +++ Finanzen & Bilanzen 6 Ausgabe 8 | 21. April 2016 News Mittelstandsanleihen: Weitere Auslese droht Flaute am Kreditmarkt Finanzierungsanbieter Patrimonium rechnet akut mit Ausfällen über 500 Mio. Euro G erman Pellets, Singulus und Steilmann – die Liste der Emittenten von Mittelstandsanleihen, die pleite sind oder ihren Gläubigern einen Forderungsverzicht abringen mussten, ist lang. Da man schon mal den Überblick verlieren kann, hat Patrimonium, ein alternativer Finanzierungsanbieter mit Sitz in Baar (Schweiz), die Entwicklung seit 2010 statistisch ausgewertet. „Wir sind bei 173 Mittelstandsanleihen auf ein Marktvolumen von insgesamt 6,8 Milliarden Euro gekommen“, sagt Daniel C. Heine, Managing Director Private Debt von Patrimonium. „Von diesem Volumen sind bereits rund 23 Prozent ausgefallen.“ Ganz besonders gebeutelt sind die erneuerbaren Energien. Unternehmen aus diesem Sektor machen nach der Analyse mit 1,1 Milliarden Euro 16,2 Prozent des Gesamtmarktes aus. „Nach unseren Erkenntnissen sind stolze 68 Prozent der Emittenten aus der Energiebranche ausgefallen“, erklärt Heine. Auch für die noch übrigen Unternehmen aus anderen Branchen dürfte eine Refi- nanzierung schwierig werden. „Viele Unternehmen sind überschuldet und bräuchten eher Eigenkapital“, erklärt Heine und unterstreicht den Eindruck, dass Mittelstandsanleihen in der Fi- Patrimonium Das Neugeschäft mit Unternehmenskrediten nimmt weiterhin ab. Laut dem aktuellen Marktausblick der KfW hat sich das Kreditneugeschäft der Banken und Sparkassen mit Unternehmen und Selbständigen auch im letzten Quartal des vergangenen Jahres weiter reduziert. Es ist um rund 2% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gesunken. Bei Unternehmenskrediten verlangsamt sich der Abschwung laut der KfW zwar etwas, eine Trendwende zeichne sich jedoch nicht ab. Die Staatsbank rechnet für das erste Quartal sogar insgesamt mit einem stärkeren Rückgang um 4%.Grund für die zurückhaltende Nachfrage der Unternehmen nach Krediten ist nach Einschätzung der KfW die Sorge um die globale Konjunktur und eine hohe Verunsicherung seit Jahresbeginn. Daniel Heine, Patrimonium Asset Management nanzstruktur falsch eingesetzt wurden. Fatal: Bei den Insolvenzen ist das Ende der Fahnenstange noch lange nicht erreicht. „Wir rechnen mit weiteren Defaults in Höhe von 500 Millionen Euro“, sagt Heine. Viele Unternehmen seien angezählt. In einem weiteren Punkt hat Heine beob- achtet: „Bei den Ausfällen haben wir keinen Zusammenhang mit der Höhe des Kupons festgestellt.“ Sprich: Bei Mittelstandsanleihen gab es kein risikoadäquates Pricing. Insbesondere die Refinanzierung wird viele Emittenten vor große Herausforderungen stellen: Laut Patrimonium steht der Höhepunkt der Refinanzierungswelle im Jahr 2018 bevor, wenn insgesamt 41 Mittelstandsanleihen mit einem Volumen von rund 1,4 Milliarden Euro fällig sind. Nach Heines Auffassung wird sich der Markt spalten: Einerseits gebe es diejenigen, die signifikant überschuldet seien und für die es deswegen sehr schwierig werde. Auf der anderen Seite stehen „wirklich sehr gute Unternehmen, die trotzdem Probleme haben, bestehende Anleihen zu refinanzieren“. Hier sieht Heine auch für das eigene Debt-Fonds-Angebot Chancen. Konkret hat Patrimonium sich bereits an der Refinanzierung der Anleihe von Joh. Friedrich Behrens beteiligt, die im März zurückgezahlt wurde.mad ANZEIGE Jetzt auch in Stuttgart und München! Die norddeutsche Art. Wer bietet Lösungen, die exakt zu Ihren Anforderungen passen? Kein Unternehmen ist wie das andere. 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Wenn das Wachstum sich analog zum ersten Quartal fortsetzt, würde sich das Volumen der CorporateEmissionen weltweit im Gesamtjahr auf 15 Milliarden US-Dollar belaufen, im vergangenen Jahr waren es nur 9 Milliarden Dollar. Unternehmen sind bisher als Emittenten eher die Ausnahme. Die meisten Green Bonds werden von Banken und öffentlichen Instanzen platziert. Einige Marktbeobachter erwarten indes, dass chinesische Corporate-Emittenten das Volumen nach oben treiben werden. Seit Mitte März dürfen am Shanghai Stock Exchange Green Bonds von Unternehmen begeben werden. Trotz wachsender Volumina stecken die grünen Anleihen noch in den Kinderschuhen. „Green Bonds sind seit zwei oder drei Jahren am Markt präsent, aber es gibt noch keine ein- High-Yield-Markt im Umbruch Die Zahl der Unternehmen, deren Bonds das Investmentgrade-Rating verlieren, wächst immer schneller. Im vergangenen Februar wurde laut der Investmentgesellschaft T. Rowe Price weltweit eine Rekordzahl von 30 Anleiheemittenten herabgestuft. Bei der Geldanlage führe das zu neuen Chancen, da sich das Anlagespektrum im HighYield-Bereich vergrößert. heitlichen Kriterien“, erklärt Ralph Neher, Senior Banker bei der Société Générale. Es gibt lediglich gewisse Parameter, die Emittenten für die Emission einhalten müssen. Im Nachgang an die Emission soll die Transparenz cyano66/iStock/Thinkstock/Getty Images Das Niedrigzinsumfeld weitet sich aus. Die Geldpolitik der EZB sorgt vor allem am Anleihemarkt für weiter sinkende Zinsen. Das negative Vorzeichen hat sich auf die Papiere mit bis zu neun Jahren ausgeweitet. Im April sank außerdem die Umlaufrendite der deutschen Staatsanleihen zum ersten Mal auf 0%. Zartes Pflänzchen: Green Bonds für Corporates über die Mittelverwendung höher sein als bei herkömmlichen Anleihen. Die Erlöse müssen für Projekte verwendet werden, die einen positiven Effekt für die Umwelt haben. „Es gibt daneben auch sogenannte „Pure Play“-Anleihen, die nicht an ein Projekt gekoppelt sind, sondern bei denen das ganze Unternehmen einen Zweck verfolgt, der gut für die Umwelt ist“, erklärt BondExperte Sven Döbeling von der SEB. Wie grün eine Anleihe tatsächlich ist, bewerten Agenturen, die entlang der allgemeinen Green Bond Principles ihre eigene Bewertung für die Emissionen entwickeln. „Da die Kriterien eben nicht einheitlich sind, müssen sich Investoren dann noch einmal eine eigene Meinung über die jeweilige Anleihe bilden“, betont Sven Döbeling. Besondere Kündigungsrechte für den Fall, dass ein Emittent das Versprochene nicht einhält, gibt es nicht. Mehr Rendite können sich Investoren bei den Green Bonds ebenfalls nicht erhoffen. Die Anleihen werden genauso gepreist wie herkömmliche Bonds. Für Unternehmen bleibt der Green Bond – und seit der Emission von Nordex in diesem März auch der „Green Schuldschein“ – eine Möglichkeit, um die eigene Unternehmensfinanzierung mit einem Marketingansatz zu verknüpfen und sich als umweltbewusstes Unternehmen zu positionieren.ako ANZEIGE 4 . CAS H MANAGEMENT CAMPU S Austausch auf Augenhöhe 21. JUNI 2016, WOLKENBURG, KÖLN Der Jahrestreff für Treasurer und Cash Manager – jetzt anmelden! VERANSTALTER Die Impulsthemen 2016 Fraud und Cyber-Crime – die Methoden der Betrüger Transparenz bei Bankgebühren – die nächsten Schritte Herausforderung Negativzinsen: Geldanlage in schwierigem Umfeld Vor- und Nachteile einer integrierten Cash Management Software PARTNER Die Impulsgeber 2016 Stefan Blum, Senior Treasury Manager, Aduno Finance AG Meike Bohlen, Leitung Treasury, Nehlsen AG Gherri D’Innocenzo, Team Head Treasury Operations, Siemens Treasury GmbH Torsten Kohrs, Head of Treasury, Deutsche Lufthansa AG FÖRDERER Programm- und Referentenauszug Anmeldung und Informationen auf: www.cash-management-campus.de Personen & Positionen 8 Ausgabe 8 | 21. April 2016 Thomas Bittera/Real Henning Gieseke, seit 2013 Finanzchef der Supermarktkette Real, ist an die Spitze der Geschäftsführung aufgestiegen. Der 44-Jährige hat gemeinsam mit Einkaufschef Patrick Müller-Sarmiento den Vorsitz der Geschäftsführung eingenommen. Die beiden übernehmen die Position von Didier Fleury, der eine „strategische Position“ im MetroKonzern antreten soll. Sowohl Gieseke als auch MüllerSarmiento werden weiterhin für ihre Ressorts verantwortlich sein. Osram Klaus Patzak, CFO des Leuchtmittelkonzerns Osram, verlässt das Unternehmen. Das teilte das Münchener MDaxUnternehmen in einer Pressemitteilung mit. Der Grund seien „unterschiedliche Auffassungen über die strategische Entwicklung des Unternehmens“, schreibt Osram. Patzaks Vertrag wurde erst im vergangenen Jahr bis 2021 verlängert. Er ist seit 2011 CFO des Konzerns und hatte die frühere SiemensTochter 2013 im Zuge eines Spin-offs an die Börse gebracht. Patzak bleibt für Osram tätig, bis ein Nachfolger gefunden ist. Das Modeunternehmen Tom Tailor hat Thomas Dressendörfer zu Anfang Juli zum Finanzvorstand bestellt. Der 58-Jährige verantwortet in dieser Funktion künftig die Bereiche Finanzen, Rechnungswesen, Controlling, Investor Relations, Personal und Recht. Er folgt auf den seit 2005 amtierenden Axel Rebien, der das Unternehmen im gegenseitigen Einvernehmen Ende Juni verlassen wird. Seine nächste Station ist noch nicht bekannt. „Wollten keinen bankgebundenen Anbieter“ Anja Stranz, Head of Cash Management bei Vattenfall, über die Einführung der Supply-Chain-Finance-Plattform von CRX Markets S eit kurzem arbeitet die deutsche wesentlich weniger Zeit. Stranz zuNiederlassung des schwedischen folge könne man CRX Markets in etwa Vattenfall-Konzerns mit dem FinTech zwölf Wochen live schalten, wenn alle CRX Markets zusammen. Durch die Voraussetzungen erfüllt sind. Nutzung des Marktplatzes können Aufwendiger gestaltete sich zuVattenfall und seine Lieferanten das nächst die Kommunikation mit den Working Capital Management ver- Lieferanten, die auf das Tool zurückbessern. Vattenfall lädt zunächst die gebuchten und bestätigten Rechnungen mittels eines SAP Add-ons von CRX automatisch aus dem ERP-System in das Portal. Dort können Lieferanten angebundene Banken ihre Forderungen zur Finanzierung anbieten. Die Lieferanten sollen ihr Geld auf diese Weise früher als sonst und zu besseren Konditionen erhalten. CRX erhält eine Der Stromkonzern Vattenfall will CRX Markets gruppenweit nutzen. Vermittlungsgebühr. „Insofern ist es für alle Seiten eine gute greifen sollten. Viel Zeit eingeplant hat Lösung“, sagt Anja Stranz. Anja Stranz daher für die ersten GeAnfang 2015 startete die Leiterin spräche mit den Pilotlieferanten, denn des Cash Managements bei Vattenfall die vertraglichen Details wie die Zahdas Projekt: Gemeinsam mit dem Ein- lungsziele und Prozessfragen, musskauf wollte sie die Lieferantenfinan- ten einzeln abgeklärt werden – eine zierung des schwedischen Energie mitunter zeitraubende Angelegenheit. konzerns verbessern und schaute nach Die Ansprache erfolgte keineswegs möglichen IT-Lösungen. „Wir haben zufällig: „Wir haben im ersten Schritt speziell nach Anbietern gesucht, die vor allem Lieferanten kontaktiert, zu flexibel sind und nicht bankgebun- denen bereits bestimmte technische den“, sagt Stranz gegenüber DerTrea- Grundlagen von der Bestellung bis zur surer. Die Helaba brachte die Treasury- Rechnungslegung bestehen. Neben Expertin dann auf das relativ neue Tool dem Finanzierungsaspekt, nahmen wir des deutschen FinTechs CRX Markets, an, sie seien offener für neue Lösundas den Zuschlag erhielt. gen“, sagt Stranz. Die Taktik ging auf: Von der ersten Überlegung bis zur Die Quote sei „recht gut“ gewesen, ersten Finanzierung dauerte es etwa sagt die Treasury-Expertin, „60 bis 70 ein Dreivierteljahr, ehe es im Oktober Prozent dieser Unternehmen arbeiten 2015 live ging. Ganz so lange muss es jetzt über CRX.“ aber nicht dauern: „Wir mussten erst Auch unternehmensintern gab es andere IT-Prioritäten abarbeiten, be- Herausforderungen: „Der Einkauf war vor es mit CRX losgehen konnte“, sagt von Anfang an eingebunden, da er für die Cash Managerin. Die tatsächliche die Vertragsabschlüsse mit den LiefeEinführung des Tools sowie die Anbin- ranten verantwortlich ist und nunmehr dung an die CRX-Plattform benötigten auch SCF in die Gespräche aufnehmen soll“, sagt Stranz. „Die Einkäufer müssen das Konzept aus Sicht von Vattenfall und den Lieferanten verstehen, das Treasury hat als Berater agiert.“ Die Gesamtzahl der CRX-Nutzer ist noch überschaubar. Etwa zehn Lieferanten nutzen die Lösung aktuell, bis Jahresende soll das Drei- bis Vierfache an Kunden auf CRX zurückgreifen. „Wir konzentrieren uns nicht nur auf die großen Lieferanten, sondern auch auf kleinere ab einem gewissen Volumen“, erklärt Stranz. Der Einsatz des Tools rechne sich Stranz zufolge für Vattenfall bereits ab einem Gesamtrechnungsvolumen von etwa 6 Millionen Euro pro Jahr. Einmal eingeführt, hält sich der Aufwand aufgrund der hohen Automatisierung in Grenzen: „Das Treasury muss lediglich eine Limitsteuerung machen, das Monitoring erfolgt durch das Rechnungswesen. Der Zahlprozess für die Rechnungen bleibt völlig unberührt“, sagt Stranz. Die Managerin schaue einmal wöchentlich in das Tool, „Lieferanten können aber täglich finanzieren.“ In Zukunft kann sich die Cash Managerin vorstellen, dass die Lieferanten ein jährliches Rechnungsvolumen im dreistelligen Millionenbereich über CRX abwickeln. Ohnehin soll das Tool bei Vattenfall jetzt g ruppenweit ausgerollt werden. Die Niederlande sollen Ende Mai angeschlossen sein, die Region Nordic Anfang Juli. Auch die Anzahl der Banken soll mit der Zeit zunehmen: „Bis Mitte 2017 sollen vier Banken teilnehmen“, sagt Stranz. Mehr sollen es vorerst nicht sein, damit sich das Finanzierungsvolumen für das einzelne Haus lohnt. Derzeit sei nur die Helaba angeschlossen.jae Vattenfall News AKTUELLE STELLENANGEBOTE Bitte kontaktieren Sie [email protected], um Stellenanzeigen zu schalten. Fyber: sucht Cash Manager (m/w) in Berlin Opel: sucht Financial Analyst Cash Management (m/w) Senvion: sucht Treasury Manager (m/w) in Hamburg Wepa: sucht Referent Treasury (m/w) in Arnsberg-Müschede Deutsche Börse: sucht Treasurer (m/w) in Frankfurt am Main Personen & Positionen 9 Ausgabe 8 | 21. April 2016 HSBC ordnet Führung neu Ralf Brunkow ist neuer Vorsitzender des BDI-Ausschusses „Unternehmensfinanzierung und Finanzmärkte“. Der Head of Corporate Finance von Nordzucker trat die Nachfolge von Folkhart Olschowy (Wacker-Chemie) bereits im Februar an. Daneben engagieren sich im Ausschuss Thomas Empelmann (ThyssenKrupp) und Kurt Schäfer (Daimler). Brunkows Abteilung bei Nordzucker erhielt 2011 die Auszeichnung Treasury des Jahres für die erfolgreiche Refinanzierung eines milliardenschweren Akquisitionskredits. Der TMS-Anbieter Reval hat Duygu Cibik zum neuen Chief Customer Success Officer berufen. Sie wird den neugegründeten Bereich Customer Success Management leiten, der Kunden bei der erfolgreichen Zusammenarbeit mit Reval helfen soll. IMPRESSUM Verlag FRANKFURT BUSINESS MEDIA GmbH Der F.A.Z.-Fachverlag Frankenallee 68–72, 60327 Frankfurt am Main E-Mail:[email protected] HRB Nr. 53454, Amtsgericht Frankfurt am Main Firmenkundenchef Stephen Price verlässt die HSBC Geschäftsführer: Torsten Bardohn, Dr. André Hülsbömer M anagerrochade im king (Mittelstandsgeschäft) deutschen Firmenund Global Banking Corpokundengeschäft der HSBC: rates (das Geschäft mit interFirmenkundenchef Stephen nationalen Großkonzernen) Price verlässt die Bank, neuer sollen künftig unter einem starker Mann im FirmenkunDach zusammengelegt werdengeschäft wird Norbert den. Der neue Bereich, der Reis. Dieser hat bislang als Stephen Price „Corporate and Institutional Großkundenchef gemeinsam Banking“ heißt, wird von mit Price das Firmenkundengeschäft Norbert Reis als Vorstand geführt, der geleitet. Künftig wird Reis dafür im damit zusätzlich zu seiner bisherigen Vorstand allein zuständig sein. Verantwortung für das GroßkundenDer Brite Stephen Price kam geschäft auch das Mittelstandsge2013 aus der Londoner HSBC-Zen- schäft zugeschlagen bekommt. trale nach Deutschland und begleiDie Neuordnung hat weitere pertete direkt nach seinem Amtsantritt sonelle Konsequenzen. Christian Kolb die Wachstumsinitiative der Bank im wechselt aus London an den Rhein Mittelstandsgeschäft. Im Zuge dieser und übernimmt die operative Veranthat das Düsseldorfer Geldhaus sein wortung für das Mittelstandsgeschäft. Kreditvolumen an deutsche Firmen- Kolb war zuletzt von London aus in kunden stark ausgeweitet. Aufgrund leitender Position im Geschäft mit den der gesunkenen Zinsmargen sind die sogenannten „Multinational Clients“ Gewinne allerdings zuletzt nur unter- tätig. Reis‘ operative Aufgaben im proportional gestiegen. Großkundengeschäft übernimmt MarAuch strukturell ändert sich bei tin Hörstel. Er berichtete auch bisher der HSBC einiges: Die beiden bisher schon an Norbert Reis und steigt nun getrennten Ressorts Commercial Ban- eine Karrierestufe auf.jus HSBC News Vorsitzender der Geschäftsleitung: Bastian Frien Redaktion: Markus Dentz (mad, verantwortlich), Desirée Backhaus (deb), Jakob Eich (jae), Philipp Habdank (phh), Antonia Kögler (ako) Telefon: (069) 75 91-32 52 Telefax: (069) 75 91-32 24 E-Mail:[email protected] Verantwortlich für Anzeigen Dominik Heyer Telefon: (0 60 31) 73 86-17 15 Telefax: (0 60 31) 73 86-17 09 E-Mail:[email protected] Herausgeber: Bastian Frien Mitherausgeber: BNP Paribas, Deutsche Bank, Reval, SEB AG, treasury executives 53° gmbh Partner: ING Bank – Branch of ING-DiBa AG, Horváth & Partner GmbH, Litreca AG, Omikron Systemhaus GmbH & Co. KG Jahresabonnement: kostenlos Erscheinungsweise zweiwöchentlich (24 Ausgaben im Jahr) Layout: Daniela Seidel, FRANKFURT BUSINESS MEDIA GmbH © Alle Rechte vorbehalten. FRANKFURT BUSINESS MEDIA GmbH, 2016. 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Für unverlangt eingesandte Manuskripte und unverlangt zugestellte Fotografien oder Grafiken wird keine Haftung übernommen. ANZEIGE DIENSTAG, 3. MAI 2016, HAUS DER BAYERISCHEN WIRTSCHAFT, MÜNCHEN Praxisnah und interaktiv mit der Gelegenheit zum informellen Austausch: Der Roundtable „DerTreasurer“ ist eine exklusive Veranstaltung für Corporate Treasurer. Programm 16.00 Uhr Registrierung der Teilnehmer 16.30 Uhr Begrüßung Ender Tanar, Head of Global Corporates Germany, Austria & Switzerland 16.45 Uhr Cash Pooling in China – ein Erfahrungsbericht Roland Mittenhuber, Head of Corporate Finance and Treasury, OSRAM Licht AG 17.30 Uhr Die Rolle des Treasurers bei der Kapitalstrukturoptimierung Christian Leibl, Head of Capital Structure Advisory, Lloyds Bank Commercial Banking 18.15 Uhr Negativzins und Floor bei Darlehen und Zinsswaps Sascha Röber, Bereichsleiter Finanzmanagement, Schön Klinik SE 19.00 Uhr Get-together Moderation: Markus Dentz, Chefredakteur „DerTreasurer“ Weitere Informationen und Anmeldung auf: www.dertreasurer.de/events VERANSTALTER MITVERANSTALTER
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