058-16 Diplom im Landtag

Diplomgrad soll bundesweit anerkannt
werden
Minister Brodkorb: Akkreditierungsagenturen
dürfen sich nicht über Landesrecht stellen
Schwerin, 21. April 2016
Nummer: 058-16
Wissenschaftsminister Mathias Brodkorb setzt sich für
eine bundesweite Anerkennung des Diploms ein. Nach
einem Beschluss des Bundesverfassungsgerichts in
Karlsruhe zum derzeitigen Akkreditierungswesen von
Studiengängen sieht der Minister dafür gute Chancen.
Außerdem fordert er seine Länderkollegen auf, das
Akkreditierungswesen zu verändern und die in der
Vergangenheit gemachten Fehler des BolognaProzesses zu korrigieren.
„Das Diplom genießt in der Fachwelt hohes Ansehen
und steht für eine hochqualifizierte Ausbildung“, betonte
Wissenschaftsminister Mathias Brodkorb. „Mit der
Einführung der Bachelor- und Master-Studiengänge in
Deutschland ist fast zeitgleich ein Beschluss der Länder
gefasst worden, wonach die Hochschulen ihre
Studiengänge in aufwändigen und teuren Verfahren bei
Akkreditierungsagenturen überprüfen lassen müssen. Es
kann
aber
nicht
sein,
dass
sich
die
Akkreditierungsagenturen über das Landesrecht stellen.
Unser Landeshochschulgesetz sieht eine Verleihung des
Diplomgrads ausdrücklich vor“, sagte Brodkorb.
An der Fachhochschule Stralsund und an der Universität
Rostock können Absolventinnen und Absolventen in
insgesamt fünf Studiengängen anstelle des Bacheloroder Mastergrades den Diplomgrad erhalten. Die
Hochschulen haben von einer entsprechenden Regelung
im Landeshochschulgesetz Gebrauch gemacht. Die
zuständigen Akkreditierungsagenturen haben jedoch die
Akkreditierung dieser Studiengänge aufgrund der Option
„Diplom“ versagt. Die Fachhochschule hat sich im Mai
2014 entschlossen, vor dem Verwaltungsgericht
Greifswald
Klage
gegen
die
zuständige
Ministerium für Bildung,
Wissenschaft und Kultur
Mecklenburg-Vorpommern
Werderstraße 124
D-19055 Schwerin
Telefon: 0385 588-7003
Telefax: 0385 588-7082
[email protected]
www.bm.regierung-mv.de
V. i. S. d. P.: Henning Lipski
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Akkreditierungsagentur
einzureichen.
Das
Land
unterstützt diese Klage beispielsweise, indem es die
finanziellen
Kosten
des
Verfahrens
für
die
Fachhochschule trägt.
„Das Land steht zu seiner Zusage und wird die
Fachhochschule Stralsund bei diesem Vorhaben mit
allen
Kräften
unterstützen“,
betonte
Wissenschaftsminister Mathias Brodkorb. „Darüber
hinaus ist jetzt der geeignete Zeitpunkt, die
Qualitätssicherung von Studiengängen neu zu
organisieren. Die Hochschulrektorenkonferenz hat vor
fast sechs Jahren mit den ‚Institutionellen Audits‛ einen
guten Ansatz gegeben. Es ist Zeit, die Fehler der
Vergangenheit zu korrigieren und die Qualitätssicherung
an den Hochschulen in jene Hände zu geben, die davon
am meisten verstehen: die Hochschulen“, so Brodkorb.