20.04.2016 PRESSEMITTEILUNG Nr. 04/2016 Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB) Friedrich-Ebert-Allee 4 65185 Wiesbaden www.bib-demografie.de Veröffentlichung gegen Quellenangabe honorarfrei, um ein Belegexemplar wird gebeten. Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an: Dr. Christian Fiedler Tel.: 0611 / 75 - 4511 [email protected] Grafik des Monats Junge Eltern arbeiten über 60 Stunden pro Woche Mütter von zwei Kindern, von denen das jüngere noch nicht schulpflichtig ist, wenden für Haushalt und Beruf im Schnitt etwa 61 Wochenstunden auf. Diese setzen sich zusammen aus Tätigkeiten im Haushalt (23 Stunden) und der Kinderbetreuung (17) sowie aus Erwerbsarbeit (15) und dem Pendeln (7). Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse, die das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB) auf Basis der Zeitverwendungserhebung erstellt hat. Daraus geht weiter hervor, dass sich mit zunehmendem Alter der Kinder die aufgewendete Zeit auf etwa 56 Wochenstunden reduziert. Zwar nimmt der Aufwand für die Kinderbetreuung deutlich ab, gleichzeitig steigt aber der Zeitbedarf durch den Wiedereinstieg ins Berufsleben. Wenn die Kinder volljährig sind, sinkt die Wochenarbeitszeit spürbar ab. Bei Männern verhält sich die Zeitverwendung im Lebensverlauf übrigens recht ähnlich, allerdings sind die einzelnen Tätigkeiten unterschiedlich gewichtet: So verbringen Männer deutlich weniger Zeit für Kinderbetreuung und Haushalt als Frauen. Im Gegensatz arbeiten sie pro Woche doppelt so lang im Beruf und bleiben auch im Lebensverlauf länger erwerbstätig. Über das gesamte Erwerbsleben hinweg gesehen ist die Arbeitsbelastung gerade von Frauen sehr ungleich verteilt. Um dies auszugleichen, sind flexible Lösungen notwendig: „Eltern mit Kleinkindern befinden sich in der Rushhour des Lebens. In dieser Phase sollte sich die Arbeitszeit stärker dem Familienzyklus anpassen, sodass Väter und Mütter zeitlich entlastet werden“, schlägt Dr. Martin Bujard vom BiB vor. Wenn die Kinder erwachsen und ausgezogen sind, arbeiten viele Frauen hingegen nur (noch) in Teilzeit und finden oftmals keine Beschäftigung, die ihrer Qualifikation entspricht. Zeitverwendung im Lebensverlauf von Frauen*) [h] 60 50 40 Haushalt Betreuung 30 Pendeln Erwerbsarbeit *) nicht berücksichtigt sind: Studentinnen, Arbeitslose, Ruheständlerinnen und dauerhaft Erwerbsunfähige 20 10 www.bib-demografie.de/rushhour_des_lebens 0 Weitere Daten zum demografischen Wandel in Deutschland und Europa finden Sie auch auf unserer Webseite unter www.bib-demografie.de und unter www.demografie-portal.de. jüngstes Kind 0-5 jüngstes Kind 6-11 jüngstes Kind 12-17 53-58 Jahre 59-64 Jahre Datenquelle: Zeitverwendungserhebung 2012/2013; Berechnung: BiB
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