Werferschulter M. Engelhardt (Osnabrück) Bild eines Handballspielers mit abduzierten und außenrotierten Arm Wurfsportarten Handball – Wasserball - Baseball Voraussetzungen: • Kombinierte Abduktions- und Außenrotationsbewegung in extremer Außenrotation des Schultergelenkes • Adäquate Laxität • Ausreichende Stabilität Wurfbewegung – 6 Phasen in weniger als 2 Sekunden Phase 1-3 Ausholbewegung ca. 1,5 sec. („wind up“, „early cocking“, „late cocking“) Mit Aktivierung der Außenrotatoren (infraspinatus, teres minor und kranialer Anteil M. supraspinatus) Phase 4 Beschleunigung („acceleration“) Humeruskopf innerhalb 0,05 sec. innenrotiert durch Aktivierung latissimus dorsi, pect. major, serratus ant. und subscapularis Phase 5 Abbremsung („deceleration“) durch exzentrische Kontraktion der am Wurf beteiligten Muskeln Kompressionskräfte auf Schulter bis 1090 N Phase 6 Rückkehr der Muskulatur in Ruhezustand („follow through“) • extreme Außenrotation – Abduktion und • maximale Innenrotationsgeschwindigkeit des glenohumeralen Gelenkes in der Beschleunigungsphase führen zu • kontrakter posterior-inferiorer Kapsel • ventraler Kapselüberdehnung • muskulärer Imbalance im Schulterbereich Schmerzhafte Werferschulter durch inneres Impingement (posterior-superiores Impingement) • Kontakt des Tub. maj. mit post.- sup. Glenoidrand (bei abduziertem und außenrotierten Arm) • Einklemmen des post.-sup. RM (Supra(Infraspinatus) und des post.-sup. Labrums Mögliche Schädigungen • • • • • Rotatorenmanschette Labrum lange Bizepssehne Kapsel osteokartilaginäre Strukturen „Werfer-Schulter“: Ätiologie Extrinsisch Primär und Intrinsisch sekundär Ossäre Morphologie s. nächste Folie Vaskularisation Degeneration Trauma Rotatorenmanschette MarkoMikro-trauma Kapsel-Bandapparat „Werfer-Schulter“: Ätiologie In Folge von (sekundär) • Skapulothorakale Dyskinesie sensomotorisches Defizit Ermüdung • „Diaboloeffekt“: Kapsel GHG Anpassung in Verlängerung anterior – Verkürzung posterior „G.I.R.D“ (gelenohumeral internal rotation deficit) • Rotatorenmanschette Feuersequenz SSC und ISP Ermüdung • Beweglichkeit zervicothorakaler Übergang – Technikfehler Hypomobilität in Extension (+ Kyphose), Rotation Diagnostik klinische Untersuchung • • • • • Nach glenohumeralem IR-Defizit prüfen RM testen Beurteilung von Laxität oder Instabilität Subacromiales Impingement prüfen Posterior-superiores Impingement prüfen (posteriorer Schmerz in Werferposition) • Stabilitätstestung Bizepssehnenanker • Prüfung Skapulafunktion Diagnostik Bildgebung • Rö true ap., axial, outlet • Arthro-MRT (Goldstandard) RM-Partialrupturen artikularseitig Läsionen Bizepssehnenanker/Labrum) -SLAP-Läsion Evtl. noch MRT-Bild einfügen Therapie konservativ • Sportpause • Physiotherapie Dehnung kontrakter post. Kapselanteile Glenohumerale Zentrierung + Wiederherstellung der muskulären Balance Optimierung thorakoskapulärer Rhythmus Rumpfstabilität • NSAR Therapie operativ • bei Versagen der konservativen Therapie (keine Beschwerdebesserung nach 3 Monaten) • nur die dem Schmerz zugrundeliegende Pathologie operativ versorgen Repair oder Bizepssehnentenodese Debridement oder RM-Rekonstruktion (ventrale Kapselplikatur/post. Kapselrelease) Rückkehr im professionellen Wurfsport auf das alte Niveau oft nicht mehr möglich!
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