Femoroacetabuläres Impingement 1. Einführung 2. Krankheitsbilder 3. Anatomie 4. Leistenschmerz 5. FAI – Femoroacetabuläres Impingement 5.1 Formen 5.1.1 Cam - Impingement 5.1.2 Pincer - Impingement 5.2 Ursachen 5.3 Symptome 5.4 Klinik 5.5 Spezialisierungstests 5.6 Behandlung Akute/chronische Leistenbeschwerden Anatomische Strukturen liegen nahe beieinander 5-18 % aller Sportverletzungen betreffen die Hüftgegend Intraartikuläre Läsionen werden zunehmend als Ursache für nicht erklärbare Hüft- und Leistenschmerzen anerkannt Verletzungen an der Hüfte Knöcherne Strukturen: ◦ Schambein ◦ Sitzbein ◦ Darmbein Gelenke: ◦ Hüftgelenk ◦ Symphyse ◦ Iliosakralgelenk ◦ Kapselbandstrukturen etwa jeder 3. Fußballspieler leidet im Laufe seiner Karriere an Leistenschmerzen (akut/chronisch) Leistenschmerz kann viele Ursachen haben „The groin is a clinical swamp“ Differentialdiagnostik wichtig! Definition (FAI): ◦ Einklemmung zwischen Femur und Acetabulum ◦ Zustand der entweder durch morphologische Veränderungen oder durch Hypermobilität des Hüftgelenks ausgelöst wird ◦ Eher kein Trauma Verletzung des Labrums A: Normales Hüftgelenk B: CamImpingement C: PincerImpingement D: Gemischte Form Cam - Impingement (Nockenwelle) ◦ Männer häufiger betroffen ◦ Strukturelle Veränderung am Femur ◦ Reduzierter anterior-offset Winkel Folgen: ◦ Geschieht dies mit großer Wucht wird auf Dauer der Knorpel am Rand der Gelenkpfanne zerstört und später die Gelenklippe in Mitleidenschaft gezogen Pincer Impingement (Zange) ◦ Frauen häufiger betroffen ◦ Strukturelle Veränderung am Acetabulum ◦ Figure of eight Folgen: ◦ Es kommt häufig zu Verletzungen der Gelenklippe ◦ An ihrer Stelle bildet sich dann ein knöcherner Ring Pfanne wird dadurch tiefer ◦ Sekundär: Verletzungen des Knorpels Beispiele für typische FAI-auslösende Bewegungen: Anamnese ◦ Stereotyp ◦ Oft mit langer Anamnese ◦ Meistens lokaler Leistenschmerz ◦ Schmerz auch am Trochanter major, Gesäß und am ventralen Oberschenkel möglich ◦ Erst intermittierend, später Dauerschmerz Schmerzen bei ◦ repetitiven Bewegungsmustern ◦ Drehen unter Gewichtsbelastung ◦ Endgradige Gelenkbewegung v.a. Flex, Iro, Add ◦ Sitzen, gehen, Treppe steigen Häufig plötzlicher Beginn, selten traumatischer Beginn Mechanische Symptome ◦ Bildgebende Verfahren ◦ Basisprüfung Hüfte (Flex, Iro, Add ↓/Schmerz?) ◦ Widerstandstest eventuell positiv ◦ Zusatztests Hüfte für intraartikuläre Pathologie Forcierte Innenrotation Fitzgerald Test Röntgen (Lauenstein) Sonographie CT (ossäre Strukturen – Anbauten erkennbar) MRT (dem MRA unterlegen) MRA (diagnostischer Goldstandard) Arthroskopie (Behandlung/unschlüssige Diagnose) Test 1 ◦ Passive Innenrotation aus 90° Hüftflexion Der Test ist positiv, wenn der bekannte Schmerz ausgelöst wird. Test 2 ◦ Bein in 90° Hüftflexion, leichte Adduktion und maximale Innenrotation einstellen. Dann axiale Stauchung ins Gelenk Sind alle Tests negativ, liegt wahrscheinlich kein FAI vor. ◦ Symptomauslösende Aktivitäten für 4- 8 Wochen vermeiden ◦ Alltagaktivitäten an das Problem anpassen ◦ Keine endgradigen Gelenkmobilisationen ◦ Eventuell Unterarmgehstützen verwenden um das Gelenk zu entlasten ◦ Kräftigung kleine Glutaeen, Innen- und Außenrotatoren Erster Schritt: Arthroskopie unter Traktion ◦ Riss der Gelenklippe wird genäht ◦ Ist die Gelenklippe verdrängt und beschädigt, wird diese wieder am Pfannenrand befestigt (Refixation) oder ein Teil wird entfernt (Resektion) ◦ Korrektur des Knochen (v.a. beim Cam- Impingement arthroskopisch möglich) Zweiter Schritt: Offene chirurgische Hüftluxation Allgemeinen Prinzipien der Rehabilitation ◦ ROM Richtwerte basieren auf den unterschiedlichen Wundheilungsphasen der verschiedenen Gewebe ◦ Kontrolle von Schwellung und Schmerz zur Verhinderung Atrophie ◦ angepasste Steigerung der Belastung und individuelle Sportrückkehr Flexion bis 90° Außenrotation bis 20° Abduktion nur passiv und nur bis 20° Adduktion und Innenrotation nicht erlaubt 15 kg Teilbelastung für 8- 12 Wochen
© Copyright 2024 ExpyDoc