schulterspiegelung (arthroskopie)

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Informationen zur
Schulterarthroskopie und Rotatorenmanschettennaht
Das Schultergelenk ist eines der komplexesten
Gelenke
des
Körpers.
Aufgrund
der
minimalistischen knöchernen Sicherung erfordert
das Gelenk eine umso stabilere Verankerung des
Gelenks durch Bänder und Muskulatur. Die
sogenannte Rotatorenmanschette spielt dabei
eine tragende Rolle. Sie besteht aus 4 Muskeln
(M. supraspinatus, M. infraspinatus, M.
subscapularis und M. teres minor) und ermöglicht
die Bewegung des Armes in alle Richtungen.
Zwar nicht zum Schultergelenk direkt gehörend aber des Öfteren verantwortlich für Beschwerden in diesem
Bereich ist das Acromio-Claviculargelenk (AC-Gelenk). Es wird gebildet durch das Schulterdach/Acromion, als Teil
des Schulterblattes und durch das Schlüsselbein (Clavicula).
Zu Schmerzen im Schulterbereich kann es zum Einen aufgrund von Schädigungen an der Rotatorenmanschette
oder zum Anderen aufgrund von degenerativen Prozessen am AC- oder Schultergelenk selber kommen.
Patienten mit Verletzungen der Rotatorenmanschette merken dies am ehesten durch plötzlich auftretende,
bewegungsabhängige Schmerzen und Kraftverlust. Degenerative Prozesse kommen schleichend und machen vor
allem nachts Beschwerden.
Als mögliche Therapien sind folgende Schritte zu nennen, welche meist nur eine symptomatische Behandlung
darstellen:
-
Schmerzmitteltherapie inkl. Infiltration mit Kortison
Adaptation des Lebensstils
Physiotherapie zur Stärkung der Muskulatur
Um die Symptomatik dauerhaft beheben zu können empfiehlt es sich eine Schulterspiegelung
(Schulterarthroskopie) durchzuführen. Im Rahmen dieses Eingriffes kann zum einen
eine Abtragung von Knochen unter dem Schulterdach durchgeführt und das
degenerierte AC-Gelenk verbreitert werden, um so eine Reibung der Knochen
aufeinander zu vermeiden. Zum anderen kann, falls nötig die geschädigte oder
gerissene Rotatorenmanschette refixiert werden.
Im Folgenden wird die Operation schrittweise erklärt.
Die Operation wird unter Vollnarkose durchgeführt und dauert ca. 90 min. Nachdem Sie eingeschlafen sind,
werden Sie in einer sogenannten Beach-Chair Lagerung positioniert und fixiert. Es wird in zwei Etappen operiert:
1. Schulterarthroskopie: Mittels zwei ca. 1cm grossen Schnitten werden
Portale für das Einführen der Kamera und der arthroskopischen
Instrumente geschaffen. Nachdem sich der Operateur einen Überblick des
Zustandes der Rotatorenmanschette und des subakromialen Raumes
geschaffen hat, beginnt er mit der ggf. nötigen sogenannten
Akromioplastik.
Bei diesem Schritt wird der anatomisch zu schmale Raum unter dem
Schulterdach mittels eines Shavers durch Abfräsen des Knochens
vergrössert.
Anschliessend wird der aufgrund von
degenerativen Prozessen verkleinerte Raum
zwischen dem Schlüsselbein und dem
Schulterdach wieder vergrössert. Dies
geschieht ebenfalls durch den Einsatz des
Shavers (AC-Gelenksresektion).
2. Mini-Open Schnitt: Mit einem weiteren, ca. 5cm langen Zugang wird die
Rotatorenmanschette dargestellt um allfällig abgerissene Sehnen zu refixieren.
Hierzu werden Titan- oder resorbierbare Anker im Kopf des Oberarmknochens
versenkt, an denen extrem reissfeste Fäden befestigt sind. Die abgerissenen Sehnen
werden so mit einer speziellen Nahttechnik und nachdem die Knochenoberfläche
aufgeraut wurde an ihrem Ursprungsort verankert. Je nach Ausmass des Schadens
müssen mehrere Anker verwendet werden, um eine optimale Fixierung zu gewährleisten. Die Titananker
verbleiben permanent im Gelenk, gewisse Anker lösen sich mit der Zeit auf. Das Q-Fix-System erlaubt eine
völlig metallfreie Fixierung der Sehnen.
Ggf. kann dieser Operationsschritt auch arthroskopisch durchgeführt werden.
Bei besonders ausgeprägten Läsionen gibt es die Möglichkeit eine sogenannte Pitch-Patch
Technik anzuwenden, bei der ein flächiges Implantat zur Stärkung/Fixierung der Sehnen
eingebracht wird.
Zum Abschluss wird der Zugang schichtweise verschlossen, allenfalls eine Drainage
eingelegt und mit einem Klebeverband abgedeckt. Es wird Ihnen eine Ultrasling-Bandage
angelegt um eine optimale Stützung des Armes zu gewährleisten. Nach der Operation
werden Sie in den Aufwachraum oder direkt zurück auf die Station gebracht. Die
Drainageschläuche werden innerhalb von 24h nach der Operation gezogen. Ca. drei bis
fünf Tage nach der Operation können Sie nach Hause entlassen werden. Die Fäden werden
nach etwa 10 Tagen gezogen. Nach dem Spitalaufenthalt beginnt die intensive
Rehabilitationsphase. Falls eine Rotatorenmanschettennaht durchgeführt wurde, gelten folgende Anweisungen:
-
1. bis 6. Wochen postoperativ: Passive Bewegungen mit beschränktem Radius, Arm in Ultrasling
Ab 7. Woche postoperativ: Aktive Bewegung ohne Last.
Nach 3 Monaten postoperativ: Beginn des intensiven Kraftaufbaus.
Bitte befolgen Sie die Anweisungen der Physiotherapie genauestens, um einen erneuten Abriss der Sehnen zu
verhindern.