Gegen Mobbing im Schulalltag

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Spiele für ein respektvolles Miteinander
Gegen Mobbing im Schulalltag
Spätestens, wenn Konflikte und Streit zwischen Kindern und Jugendlichen
zum Mobbing wird, muss dringend etwas unternommen werden, am besten aber,
ehe es dazukommt: mit Spielen, Projekten und Gesprächen
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ULI GEISSLER Mädchen und Jungen erleben täglich schaft zeigen sich auch in einem verän-
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Situationen, die von Gewalt und Erniedrigung geprägt sind. Dabei zeigt
sich, dass Gewalt in seiner Vielschichtigkeit nicht ausschließlich körperlich
zum Ausdruck kommt, sondern sich
sehr viel perfidere Formen entwickelt
haben. Oftmals sind auch vermeintlich
Unbeteiligte oder Ahnungslose in die
Struktur dieses massiven Psychoterrors eingebunden, Schülerinnen und
Schüler, Lehrkräfte, Eltern, Freunde,
Nachbarn.
Die Veränderung von Wertsetzungen
und Werterhalt in der aktuellen Gesell-
derten Verhalten in der Gemeinschaft.
Allgemeingültige Verhaltenskodizes haben kaum mehr Bestand und die soziale
Unterschiedlichkeit oder oftmals stark
problembeladene individuelle Erfahrungen sorgen für permanentes Konfliktpotenzial. Unterschiedliche mediale
Einflüsse und geringe Erfahrungen mit
konstruktiven Lösungsverfahren und
-möglichkeiten für aufkommende
Konflikte sind ein idealer Nährboden
für sogenannte Mobbingprozesse.
Angeregt durch das überregionale
Film- und Theaterprojekt zum Thema
Mobbing und Gewalt „Coole Monkeys“, einer Initiative der „Spiel- und
Theaterwerkstatt Villigst“ in Kooperation mit dem Amt für Jugendarbeit der
Evangelischen Kirche von Westfalen
wurde die Idee aufgegriffen und im
Rahmen der Kinder- und Jugendkulturarbeit der Evang.-Luth. Kirche in
Bayern adaptiert.
Das Projekt „Coole Monkeys Bayern
– Musical gegen Mobbing im Schulalltag“ befasst sich mit der Problematik
„Mobbing im Schulalltag“. Es beobachtet und analysiert die Gegebenheiten in der täglichen Lebenswirklichkeit
von Jugendlichen und bietet erste Hinweise und Möglichkeiten, gemeinsam
mit Jugendlichen präventiv und auch
nachsorgend derartigen Situationen zu
begegnen.
Eine Gruppe Jugendlicher der Staatlichen Wirtschaftsschule Bad Windsheim
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Was bedeutet Mobbing?
Der Begriff „Mobbing1“ wird in
Deutschland abgeleitet vom englischen
Wort „to mob“ im Sinne von anpöbeln, schikanieren und „fertigmachen“.
In anderen Ländern wird dafür jedoch
oftmals auch der Begriff „Bullying“ von
„bully“ verwendet und meint einen tyrannischen Menschen, einen brutalen
Despoten.
Für den Schulalltag passt das Wort
Mobbing im Sinne einer regelmäßigen,
bewussten, destruktiven Handlung einer oder mehrerer Personen gegenüber
einer einzelnen Person. Es bezeichnet
eine Form offener und/oder subtiler
Gewalt gegen Personen über längere
Zeit mit dem Ziel der sozialen Ausgrenzung. Es kann sich dabei um verbale
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und/oder physische Gewalt handeln.
Mobbing unter Kindern und Jugendlichen ist keine völlig neue Erscheinung,
gehänselt, gelästert oder geschlagen
wurde unter Kindern eigentlich zu allen
Zeiten. Allerdings darf Mobbing auch
nicht verwechselt werden mit kurzfristigen Streitereien, Konflikten oder
aggressiven Auseinandersetzungen.
Es bezeichnet alle böswilligen Handlungen, die kein anderes Ziel haben,
als das Mädchen oder den Jungen aus
der Klasse, der Gruppe oder aus dem
Wohnviertel zu schikanieren. Mobbing
vergeht nicht von allein. Im Gegenteil,
die Situation der betroffenen Kinder
und Jugendlichen wird immer schlimmer, wenn nichts geschieht.
Zunächst suchen die Opfer das
„Problem“ erst einmal bei sich selbst.
Nur selten informiert zum Beispiel
eine Schülerin oder ein Schüler die
Lehrkraft oder erzählt den Eltern oder
Gruppenleitern, was tagtäglich passiert. Die Folgen wirken sich auf die
gesamte Persönlichkeit aus: Verlust
des Selbstvertrauens (nicht nur im
Leistungsbereich), Schlafstörungen
und Konzentrationsprobleme. Durch
die wahrgenommene Isolierung und
Einsamkeit entwickeln sich depressive
Tendenzen und Passivität, Lernunlust
und Schulvermeidung. Reaktionen wie
Kranksein, Stottern, Albträume oder
Suizidgedanken können eintreten.
Mobbing ist also eine bewusste negative Konfliktbewältigung, welche
durch unfaire Organisationsstrukturen
und Rahmenbedingungen begünstigt
wird, wenn es beispielsweise üblich ist,
dass Spannungen und Konflikte nicht
ausreichend und geregelt bearbeitet
werden.
Was in einer Mobbingsituation zu
tun ist:
• Als erstes das Opfer schützen und
„aus der Schusslinie“ bringen; die
oder den Mobber stoppen;
• dem Opfer zuhören und Glauben
schenken;
• Zeugenaussagen sichern;
• Täter oder Täterinnen eindeutig identifizieren;
• Regeln für den Umgang untereinander festlegen;
• verlässliche Hilfe zusichern und bieten;
• Verfahren klären und überprüfen,
wie eine Wiedergutmachung durch
den / die Täter vorzunehmen ist;
• Respekt als Grundvoraussetzung vereinbaren, Schuldzuweisungen nicht
zulassen;
• das Opfer wertschätzen und in seiner
Persönlichkeit stärken.
Für das Opfer braucht es das Angebot
weiterer Hilfe, für die Zukunft muss
man präventiv tätig werden. Über das
eigene Engagement hinaus gibt es eine
Reihe von Hilfsangeboten; hierzu ist
eine Zusammenstellung auf der „Krasse
Klasse“-DVD (siehe S. 15) zu finden.
Spielerisch ins Thema kommen
Ein paar spielerische Ideen können helfen, mit einer Klasse oder Gruppe das
unangenehme und heikle Thema anzugehen und methodisch eine inhaltliche
Weiterarbeit einzuleiten.
Ein wenig Spaß beim Kennenlernen
kann das nachfolgende Spiel einleitend
bringen.
Sag die Wahrheit
Wer sich besser kennt, versteht sich
besser. So wird die Mobbinggefahr ein
wenig eingedämmt.
Anzahl: ab 6
Material: kleine Zettel für alle, Stifte
Zeitbedarf: 10–20 Minuten
Ort: überall
Jede/r notiert auf einen Zettel drei
Dinge nach Vorgabe (siehe unten), wobei je zwei stimmen sollten und eine
Aussage falsch ist. Jemand aus der
Runde beginnt, wiederholt die gestellte Frage („Drei Wünsche von mir, einer
davon ist falsch“) und liest die eigenen
drei Antworten dazu möglichst neutral vor. Die Runde rät und gibt Tipps
ab, welches die Falschaussage ist. Die
Gruppe sollte sich einigen, welche Aussage sie als falsch einstufen. Die aktive
Spielerin bzw. der aktive Spieler nennt
die richtige Lösung. Dann kommt die
oder der Nächste an die Reihe.
Variante: Einzeltipps mit Erfolgspunkten für richtige Tipps; am Ende
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setzte das „Musical gegen Mobbing im
Schulalltag“ als kooperierendes Projekt
zwischen der Evangelischen Jugend
Bad Windsheim und der Staatlichen
Wirtschaftsschule um.
„Krasse Klasse“ wurde von der
„Aktion Mensch“ im Rahmen des
Programms „Die Gesellschafter – In
welcher Gesellschaft wollt ihr leben“
mit der Höchstförderung bedacht sowie vom „Bundesverband Kulturarbeit in der evangelischen Jugend e. V.
(bka)“ unterstützt. Außerdem wurde es
über den Bundesjugendring und „Nationalen Aktionsplan zur Umsetzung
der UN-Kinderrechtskonvention“ mit
einem Zuschuss ausgezeichnet. Für
eine Anerkennung bei den Beteiligten sorgte nicht zuletzt der 1. Preis für
herausragende Projektarbeit, der von
der Landes-Eltern-Vereinigung für
Wirtschaftsschulen in Bayern verliehen wurde. Herauszuheben ist neben
der Förderung und Würdigung die gelungene Kooperation von Schule und
evangelischer Jugendarbeit.
Eine nun erhältliche Materialsammlung (DVD und Audio-CD) für Schule
und Jugendarbeit mit dem Titel „Krasse
Klasse“ ist gegen eine Schutzgebühr erhältlich. Bezugsanschrift am Ende des
Beitrags. Nachfolgend einige Anregungen für die Pädagogische Praxis.
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gewinnt, wer die meisten richtigen
Tipps abgegeben hat.
Beispiele für Fragen:
• 3 Wünsche, einer davon falsch.
• 3 Interessen, eine davon falsch.
• 3 Reiseziele, eines davon falsch.
• 3 Mahlzeiten, eine davon falsch.
• 3 Fahrzeuge, eines davon falsch.
• 3 Wohnorte, einer davon falsch.
• 3 Bücher, eines davon falsch.
• 3 Lieblings-Musikgruppen, eine
davon falsch.
• 3 Lieblingssportarten, eine davon
falsch.
• 3 Freizeitbeschäftigungen, eine
davon falsch.
… Weitere eigene Fragen können formuliert werden.
Wir gehören zusammen! Wo Kinder sich
als Gemeinschaft
erleben, ist wenig
Raum für dauerhaft verletzende
Mobbing-Stopp
Dieses Spiel hilft, Mobbing-Situationen
zu erkennen und Veränderungsstrategien zu entwickeln.
Anzahl: ab 6
Material: –
Zeitbedarf: 25–45 Minuten
Ort: überall
Die Teilnehmenden erhalten die Aufgabe (eventuell in kleinen Gruppen), sich
Mobbingsituationen auszudenken und
diese dann in einer kleinen erdachten
Szene vorzuspielen. Im Anschluss an
die Darbietung wird über die Situation
gesprochen.
Eine gute Möglichkeit, Verhaltensmuster zu erkennen oder auch perspektivisch Strategien für Verhaltens-
änderungen zu entwickeln, ist die
„Stopp“-Methode.
Dabei ruft jemand der Zusehenden
in dem Augenblick „Stopp“, wenn sie
oder er glaubt, dass sich die Spielszene
in Richtung Mobbing entwickelt.
Möglichkeit 1
Austausch über die Einschätzung, dass
es sich um eine Mobbing-Situation
handelt.
Weshalb glaubst du, dass hier gemobbt wurde, wird oder es gleich geschieht? Welches sind für dich/euch die
Anzeichen, dass gemobbt wird?
Möglichkeit 2
Welche Idee hast du/habt ihr, die
Szene anders weiterzuspielen und die
Mobbing-Situation zu verändern oder
aufzulösen? Wer eine Idee hat, wechselt als Spieler/in in die Szene. Sie wird
erneut gespielt, allerdings nun mit der
Veränderung. Auch danach erfolgt eine
Austauschrunde darüber, wie sich die
Veränderung ausgewirkt hat.
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Vom Wut-Hut zum Mut-Hut
Aus verschiedenen Gründen sind oder
werden Menschen wütend. Im Spiel
entdeckt die Gruppe, was Einzelne
wütend macht und ärgert.
Anzahl: ab 4
Material: DIN-A7-Karteikärtchen oder
Blanko-Spielkarten, Stifte, ein alter Hut
Zeitbedarf: 25–45 Minuten
Ort: überall
Alle bekommen einige DIN-A7-Karteikärtchen oder auch Blanko-Spielkarten
und Stifte. Ein paar Minuten sollen die
Mitspielenden über Situationen nachdenken, die sie wütend, ärgerlich oder
traurig machen. Nach etwa drei Minuten malt oder skizziert jede und jeder
der Gruppe für sich „geheim“ jeweils
eine der Situationen, die zu Wut, Trauer
oder Ärger führt, auf jeweils ein Kärtchen.
Die Spielleitung sammelt dann alle
Kärtchen ein, mischt diese und trägt die
erste Situation vor. In einer respektvollen Gruppe kann diese Vorleseaufgabe
von allen Beteiligten vorgenommen
werden. Alle Karten werden in den
Wut-Hut geworfen. Wer an die Reihe
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Konflikte
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Schimpf- und Lobvulkan
Anzahl: ab 6
Material: –
Zeitbedarf: 2–5 Minuten
Ort: überall
Das Spiel macht Spaß, auch wenn
zunächst unangenehme und schlimme Worte zu hören sind. Es gibt zwei
Möglichkeiten, es zu spielen.
Version 1: Alle rufen zwei bis drei
Minuten lang, wie es ihnen einfällt
Schimpfworte und ihnen bekannte Herablassungen („Du Esel …“) durcheinander. Der Zeitraum kann freilich von
der Spielleitung variiert werden. Ist die
Zeit abgelaufen, gilt es, in dem glei-
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chen Zeitraum nette Bezeichnungen
und Kosebegriffe zu finden („Liebling“,
„Herzstück“, „Heldin“ …).
Krasse Klasse
Version 2: Es werden zwei Teams gebildet. Das Team A hat die Aufgabe,
Schimpfworte und Herablassungen zu
Team B zu rufen, Team B soll mit Nettigkeiten und Kosebegriffen kontern.
Nach drei Minuten wird die Aufgabe
gewechselt.
Und hier noch Spiele zum spaßigen
Abbau von angestauten Aggressionen
und zur Beziehungsstärkung in der
Gruppe:
Die aus dem Projekt entstandene Materialsammlung
„Krasse Klasse“ enthält eine DVD mit der Aufzeichnung des Musicals – die auch in einzelnen Abschnitten
abspielbar ist. Außerdem enthält sie Informationen und
Hilfsangebote zum Thema „Mobbing“. Praxisbezogene
Anregungen wie Spiel- und Übungsanleitungen, das Textbuch sowie eine Audio-CD mit den Liedern des Musicals,
auch in Instrumental-Fassung, runden das Materialpaket
ab.
Die Materialsammlung eignet sich zur Themenbearbeitung mit Schulklassen, Kinder- und Jugendgruppen. Die
Materialbox kostet 10 Euro. Zu bestellen unter:
E-Mail: [email protected]
Knülle
Anzahl: 4–20
Material: viele Tageszeitungen
Zeitbedarf: 5–10 Minuten
Ort: überall
Zuerst werden Kleingruppen mit drei
bis vier Leuten gebildet. Jede Gruppe
bekommt die gleiche Anzahl Tageszeitungen (ohne Werbebeilagen!) und soll
nach dem Startsignal die Zeitung Blatt
für Blatt so klein wie möglich zusammenknüllen. Die Gruppe, deren Zeitung nach fünf Minuten das geringste
Volumen einnimmt, hat die beste Komprimierungsmethode entdeckt.
Zugkraft
Anzahl: 4–20
Material: eventuell ein langes Seil
Zeitbedarf: 5–10 Minuten
Ort: überall
Hier kommen Kraft und Finesse ins
Spiel.
Ein Kreis wird auf den Boden gekratzt, gemalt oder mit einem Seil
gelegt, Durchmesser etwa drei Meter.
Alle stellen sich außen um diesen Kreis
herum und fassen sich an den Händen
bzw. greifen das Seil. Nach dem Startsignal versucht jede/r, alle anderen in
den Kreis zu ziehen, ohne selbst hingezogen zu werden.
Variante: Der Kreis wird bei einer
größeren Gruppe in vier Segmente
unterteilt. Am Außenrand eines jeden
Segmentes steht etwa ein Viertel der
Gesamtgruppe. Wieder fassen alle das
Seil und versuchen nun, die anderen in
ihr jeweiliges Segment zu ziehen.
Viele Leute, wenig Platz
Anzahl: ab 5
Material: eventuell ein altes Handtuch,
eine Zeitung, ein Stück Pappe
Zeitbedarf: 10–15 Minuten
Ort: überall
Hier sind Körperkontakt und planerisches Miteinander gefordert. Die Aufgabe besteht darin, möglichst viele
Menschen auf geringstem Raum unterzubringen. Es sind allerdings keine
Hilfsmittel erlaubt. Der „Platz“ kann
ein Kanaldeckel sein, ein ausgebreitetes, altes Handtuch, eine Zeitung, ein
Stück Pappe ... Alle Spielenden sollen
schließlich auf diesem „Platz“ untergebracht sein (stehend, sitzend, kauernd,
hängend, schwebend ...). Vorsicht:
Manche Spielerinnen oder Spieler übertreiben bei ihrer Begeisterung für das
Spiel. Darauf achten, damit es nicht zu
Verletzungen kommt.
1 Erstmals verwendete der Ethnologen Konrad Lorenz
(Anfang der 70er-Jahre) den Begriff. Er beschrieb damit
Angriffe, welche Gruppen von Tieren gegen ein einzelnes Tier vornahmen, um es zu vertreiben.
Später wurden von Peter-Paul Heinemann (1972)
aggressives Verhaltens von Kindern auf Schulhöfen
gegenüber anderen so bezeichnet. Der so bezeichnete Begründer moderner Mobbingforschung, Heinz
Leymann, beschrieb mit Mobbing (zuletzt 1995)
systematische Vorgänge in der Arbeitswelt, im Verlauf
derer Mitarbeitende erniedrigt und „fertig“ gemacht
oder aus dem Betrieb beziehungsweise der Organisation
verdrängt wurden.
Adresse
Uli Geißler
Amt für evang. Jugendarbeit
Hummelsteiner Weg 100
90459 Nürnberg
E-Mail: [email protected]
gruppe & spiel 1/13
kommt, zieht eine Karte aus dem Hut
und liest den Text vor. Die Spielleitung
achtet stets auf fairen Umgang mit den
einzelnen Situationen.
Über jede Situation kann in der
Runde ein kurzer Austausch darüber
erfolgen, wer eine ähnliche Situation
auch kennt oder sich vorstellen kann,
wie jemand dabei empfindet.
Wurden alle Kärtchen vorgelesen,
beginnt ein wichtiger Prozess in der
Gruppe. Es geht nun darum, Änderungsmöglichkeiten oder Lösungsideen
zu entwickeln. Dazu werden die Karten
erneut gemischt und verdeckt abgelegt.
Die erste Karte wird gezogen, vorgelesen und alle sammeln nun Gedanken und Ideen, wie sich die Situation
verbessern, positiv ändern oder gelöst
werden kann. Diese Vorschläge werden
auf ein Blankokärtchen geschrieben
und zusammen mit dem gezeichneten
Kärtchen vor der Spielleitung abgelegt.
Wurden alle Kärtchen besprochen
oder ist der gemeinsam vorgesehene Zeitraum der Zusammenkunft zu
Ende, wandelt sich der Wut-Hut in
einen Mut-Hut. Dort hinein werden
die Kärtchen geworfen und wer mag,
kann den Mut-Hut vorsichtig aufsetzen, denn gute Ideen muss man „behüten“ und gut darauf aufpassen, dass
sie nicht verlorengehen! Die Gruppe jedenfalls hat nun einige Ideen, wie sie
bestimmte unangenehme Situationen
für Menschen verhindern, verändern
oder verbessern kann.
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