www.kirchenzeitung-koeln.de | Einzelpreis: 1,95 € 25. März 2016 | 12 INHALT / MEINUNG IN DIESER WOCHE vom 25. 3. bis 31. 3. 2016 Kalte Duschen und himmlische Feuer Bunte Osterbräuche aus aller Welt vom australischen Nasenbeutler bis zum Schweizer „Zwänzgerle“-Spiel Seite 10 Schulen: Orte der Pastoral und der Sendung� Seite 4 Fahrradtour mit Flüchtlingen�������������������������� Seite 8 Nagelprobe des Osterglaubens������������������������ Seite 15 Impressum������������������������������������������������������� Seite 17 Regionale Berichte������������������������������������������ Seite 33 Begleitung für Menschen mit Demenz������������� Seite 52 Rosenkranz und Grillwürstchen Pilgern ist in. Auch Wallfahrten unterliegen einem Wandel Seite 47 Titelbild: Die Osternacht ist die Nacht der Nächte. In die dunkle Kirche wird die am Osterfeuer entzündete Osterkerze als einzige Lichtquelle hineingetragen. Sie steht für den Auferstandenen, der die Dunkelheit des Todes besiegt und das Licht in die Welt gebracht hat. (Foto: Boecker) 2 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de (Karikatur: Plaßmann) „Realpolitik“ Auch im Blick auf die fürchterlichen Zustände im griechischen Idomeni sagte Kardinal Marx dieser Tage in einem Interview, er beneide keinen, der gegenwärtig gezwungen sei, „Realpolitik zu betreiben“. Denn kein Politiker – und auch kein Bürger – kann und darf die Augen vor dem wachsenden Elend der dort vegetierenden 14 000 Flüchtlinge verschließen, nicht vor dem Dauerregen, dem Schlamm, den sich ausbreitenden Krankheiten, den ganz und gar unwürdigen Lebensbedingungen. Doch die Grenzen der Balkan-Route bleiben geschlossen. Vermutlich für immer. „Realpolitik“ war es auch, dass Athen bislang die Flüchtlinge aus der Türkei nur „durchgewinkt“, nicht aber ihnen Schutz und Unterkunft gewährt hat. Also ist Griechenland nach EU-Recht jetzt in der Pflicht; und man sagt uns auch, dass genügend Unterkünfte im Land bereitgestellt werden können. Nach dem EU-Türkei-Deal ist Teil dieser „Realpolitik“ aber auch, dass die in Griechenland gestrandeten Flüchtlinge jetzt in die Türkei abgeschoben werden - freilich, wie zu hoffen ist, nach einem fairen Asylverfahren. Die Türkei hat sich im Gegenzug verpflichtet, gegen Zahlung von sechs Milliarden Euro bis 2018 Griechenland die syrischen Flüchtlinge abzunehmen. Die Mitgliedstaaten der EU werden dann in gleicher Zahl syrische Flüchtlinge „legal“ aufnehmen. Dass indessen Ankara in flagranter Weise gegen die Menschenrechte verstößt, keine hinreichend gesicherten rechtsstaatlichen Garantien den Schutzsuchenden zur Verfügung stellt und die Presse- und Meinungsfreiheit missachtet, gehört auch zu den wesentlichen Tatsachen der „Realpolitik“ dieser Tage. Die Türkei ist gleichwohl ein „sicheres Drittland“ geworden. Das alles ist ein „Deal“, auch ein Schacher zu nennen, ist aber praktische „Realpolitik“. Doch wird sie auf dem Rücken der aus Syrien, dem Irak und aus Afghanistan geflohenen Menschen ausgetragen. All ihre Hoffnungen im Großen und im Kleinen auf eine bessere Zukunft sind jetzt Stück für Stück zerstört. Zu dieser europäischen „Realpolitik“ – auch das gilt es zu sehen – steht der „humanitäre Imperativ“ quer, den Angela Merkel noch Ende des letzten Jahres von uns einforderte. Doch ist Europa – dank der Beharrlichkeit der Bundeskanzlerin – unter der Last der Flüchtlinge nicht auseinandergebrochen. Doch wer das Schicksal des einzelnen Flüchtlings in den Blick nimmt, dem fällt es schwer, dieser „Realpolitik“ Beifall zu zollen. Der aber ist allemal dann geschuldet, wenn man bedenkt, dass Zäune und Grenzen in Europa gegenüber den Schutzsuchenden noch die wesentlich inhumanere Alternative sind. Friedrich Graf von Westphalen Ausgabe 12/16 | 25. März 2016 OSTERN Ostern – Ein Fest der Verlegenheit? Liebe Leserin, lieber Leser, Ostern feiern. Wir feiern, dass Jesus als erster von den Toten auferstanden ist, dass unsere Vorstellungen von dem, was möglich und was unmöglich ist, auf den Kopf gestellt sind. Das, was Jesus bereits während seines Lebens gezeigt hat, dass die Letzten die Ersten sein werden, dass die Sünder Gottes bevorzugte Adressaten sind, dass er gekommen ist, um uns die Füße zu waschen, all das sind lebendige Vorzeichen seiner Auferstehung. Er ist nicht gekommen, damit wir Menschen tot bleiben; nicht in der Art wie wir leben und nicht in der Art wie wir sterben. Er ist gekommen, damit wir das Leben haben. Er ist gekommen, damit wir nicht länger aus der Angst um den Tod heraus schon im Leben wie Tote daherkommen. Nein, er will, dass wir bereits heute als Auferstandene leben. Ostern feiern bedeutet also nicht, an die Auferstehung Jesu allein zu glauben. Es bedeutet auch zu glauben, dass wir mit ihm auferstanden sind. Gemeinsam mit ihm leben wir bereits heute im Vertrauen darauf, dass bei Gott nichts unmöglich ist. Das verändert die Art und Weise, wie wir uns für eine Welt einsetzen, die gottgefälliger und gerechter ist. Das verändert die Art und Weise, wie wir an das Gute glauben und es verwirklichen. Das verändert die Art und Weise, welches Gesicht wir der Welt zeigen. An die Auferstehung zu glauben und so zu leben, dass wir diesen Glauben auch ausstrahlen, dazu lädt uns das Osterfest ein: Ostern zeigt uns, dass nicht einmal der Tod Grund gibt, an Gott und seiner Schöpfermacht zu zweifeln. So wie er seinen Sohn nicht dem Reich des Todes überlassen hat – so hat er auch uns nicht dem Reich des Todes überlassen: „Ihr seid mit Christus auferweckt“ (Kol 3,1). Ich wünsche Ihnen von Herzen ein gesegnetes Osterfest, an dem Ihnen der Glaube an die Auferstehung Jesu Christi Ermutigung und Freude schenke, selbst als Auferstandene zu leben – mit ihm. Ihr O stern ist das Fest aller Feste. Christus ist da von den Toten erstanden! Noch am Karfreitag musste er unter den größten Qualen am Kreuz den Tod erleiden. Vor Sonnenuntergang legten ihn seine engsten Freunde in ein Grab, das in einen Felsen gehauen war. Und damit niemand seinen Leichnam stehle, haben sie es versiegelt und Soldaten als Wache davorgestellt. Am Ostermorgen aber war das Grab leer. Gott hat den toten Jesus, seinen Sohn, zum Leben erweckt. Er hat ihn nicht einfach in das sterbliche Leben zurückgeholt, das er am Kreuz ausgehaucht hatte. Vielmehr hat er ihn mit seinem eigenen göttlichen Leben lebendig gemacht, mit seinem Leben, für das es keinen Tod gibt. Trotz dieser alles revolutionierenden Botschaft ist Ostern heute für viele – anders als Weihnachten – eher ein Fest der Verlegenheit. Viele können mit dieser Botschaft nicht mehr allzu viel anfangen. Sie können die Wirklichkeit der Auferstehung Jesu als Wahrheit für unser eigenes Leben nicht annehmen. Und tatsächlich fällt es manchem leichter, einen menschgewordenen Gott eher zu akzeptieren als einen, der von den Toten aufersteht. Aber genau beides gehört zusammen und macht unseren Glauben aus: dass Gott in seinem Sohn Jesus Christus Mensch geworden ist, als Mensch gelebt hat mit allem, was Mensch-sein ausmacht, mit Freude, mit Sehnsucht, mit Glück, mit Schmerz, mit Enttäuschung, mit Verrat. Und dass er – gekreuzigt und begraben – doch nicht im Reich des Todes geblieben ist. Gott hat seine Verheißung wahrgemacht und seinen Sohn am dritten Tage von den Toten auferweckt. „Das kann nicht sein!“, sagten damals und sagen heute Menschen, die meinen, unseren Glauben genau mit Ostern als unvernünftig entlarven zu können. In dieser Lesart wäre mit Jesu Tod alles zu Ende gewesen. Das Gegenteil aber feiern wir, wenn wir 25. März 2016 | Ausgabe 12/16 Detail aus dem 1449 in Nürnberg entstandenen Altar, der vor einigen Jahren mithilfe von Stiftungen für Kolumba, dem Kunstmuseum des Erzbistums Köln, erworben wurde. (Foto: Bkr) www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 3 IM BLICKPUNKT Seit acht Monaten leitet Dr. Bernadette SchwarzBoenneke die Hauptabteilung Schule / Hochschule im Erzbischöflichen Generalvikariat in Köln. Warum die Gesellschaft katholische Schulen braucht und dass diese in Zukunft auch als Kirchorte stärker profiliert werden sollen, darüber sprach die promovierte Theologin mit den Redakteuren der Kirchenzeitung. S ie ist Chefin über 32 erzbischöfliche Schulen – und Bernadette SchwarzBoenneke ist zurzeit dabei, sie alle zu besuchen. „Ich möchte die Situation der Schulen vor Ort kennenlernen, um damit auch ein Gespür für den je eigenen Charakter unserer Schulen zu bekommen“, sagt die 41-Jährige. Seit August ist sie Leiterin der Hauptabteilung Schule / Hochschule im Erzbischöflichen Generalvikariat – für Schwarz-Boenneke eine reizvolle Stelle, bei der sich alles zusammenfügt, was sie in ihrer bisherigen beruflichen Laufbahn im Bildungsbereich bereits an unterschiedlichen Aufgaben hatte: Während des Studiums der Philosophie und Theologie in München und Paris und der Promotion am Lehrstuhl für Dogmatik und Ökumene war sie als Jugendbildungsreferentin tätig. Danach arbeitete sie als Religionslehrerin und in der Lehrerfortbildung. Als leitende Mitarbeiterin einer Bad Homburger Stiftung gehörten unter anderem die Begleitung und Beratung von Schulen und Schulleitern in deren Schulentwicklung zu ihren Aufgaben. „Für mich war immer klar, dass ich als Theologin Grenzgängerin sein will“, sagt SchwarzBoenneke. „Ich will in gesellschaftlichen Bereichen arbeiten, wo wir Christen gefragt werden, warum das, was wir tun, wichtig ist, und wo es eine Relevanz für die Menschen und die Gesellschaft bekommt.“ 4 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Die Kirche als gesellschaftlicher Akteur – eine Rolle, die auch und besonders in den katholischen Schulen zum Tragen kommt, die in Schwarz-Boennekes Augen „besondere Kirchorte“ sind: „Für mich sind unsere katholischen Schulen Orte, an denen Kinder und Jugendliche verschiedenen Alters, aber auch die Lehrer und Eltern einen Lern- und Lebensraum des Glaubens haben.“ Als solche „Glaubenslernorte“ seien die katholischen Schulen nicht nur für die Kirche von Bedeutung. In der heutigen Bildungslandschaft sei es wichtig, dass die Kirche als Träger von Schulen Eltern ein besonderes Angebot für ihre Kinder mache. 23 000 Schülerinnen und Schüler Dieses Engagement lässt sich das Erzbistum einiges kosten. Der Betrieb der Erzbischöflichen Schulen, in denen knapp 1800 Lehrerinnen und Lehrer unterrichten und rund 23 000 Schülerinnen und Schüler lernen, ist mit rund 160 Millionen Euro einer der größten Posten im Finanzplan für das Jahr 2016. Hinzu kommen Projekte zur Gebäudeinstandhaltung, die Finanzierung der Katholischen Hochschulgemeinden sowie der Schulseelsorge, der schulischen Religionspädagogik und der Lehrerfortbildungen, sodass der Gesamtaufwand für den Bereich Schule und Hochschule inklusive Verwaltungskosten bei mehr als 176 Millionen Euro liegt. Nach Schulrefinanzierungszahlungen und anderen Erträgen fließen letztlich rund 56 Millionen Euro aus Kirchensteuermitteln in den Aufgabenbereich Schule und Hochschule. Dies entspricht mehr als 9 Prozent der zur Verfügung stehenden Kirchensteuermittel. „Orte der Pastoral und der Sendung“ Für Menschen da sein Viele Eltern würden eine katholische Schule zunächst einmal deshalb wählen, weil diese Schulen einen guten Ruf haben und weil sie möchten, dass ihr Kind eine gute Bildung bekomme. Doch darüber hinaus geben sie als Argument an, dass das Kind dort als Individuum mit seinen Stärken und Schwächen bewusster wahrgenommen würde als in staatlichen Schulen. „Bildung wird mehr und mehr ökonomisiert“, sagt Schwarz-Boenneke kritisch. „Und da sagen unsere Schulleiterinnen und Schulleiter ganz deutlich: Wir wollen ein Korrektiv darstellen.“ Da würden Kinder und Jugendliche nicht nur gefragt: Was wirst du später? Sondern auch: Wer bist du? Was macht dich aus? Welche Werte sind dir wichtig? Wo liegen deine Stärken? Im Gespräch mit Schülerinnen und Schülern würde „das Katholische“ nicht selten unter ferner liefen erwähnt, sagt Schwarz- (Foto: Becker) Ausgabe 12/16 | 25. März 2016 IM BLICKPUNKT Boenneke. Aber es werde ganz selbstverständlich genannt. Sicher gebe es einige, die damit nichts anfangen könnten. Aber es gebe eben auch diejenigen, die sagten, dass die katholische Schule die richtige Wahl war und dass sie im gelebten Schulalltag ein Verständnis dafür entwickelt haben. „Derentwegen aber auch um der anderen willen finde ich es notwendig, dass wir katholische Schulen haben“, ist Schwarz-Boenneke überzeugt. „Unsere Schulen sind der Raum, wo wir für Menschen da sind, die sonst vielleicht weniger mit Kirche oder mit Gemeinde zu tun haben.“ Eine der wichtigsten Herausforderungen für die kommenden Jahre sieht sie darin, das Profil der Erzbischöflichen Schulen noch stärker herauszuarbeiten und zu schärfen – verbunden mit den Fragen: Was macht eine katholische Schule als katholische Schule aus? Und wozu gibt es überhaupt katholische Schulen? „Ich möchte Schule nicht enggeführt sehen in der Frage: Was bringt es uns eigentlich – da kommen ja keine Priester oder keine Ordensleute raus?“, stellt SchwarzBoenneke klar. „Zuerst sind unsere Schulen Bildungseinrichtungen auf Basis eines christlichen Menschenbildes. Eine Erzbischöfliche Schule ist zuerst eine gute Schule.“ g“ Ein Faden, der alles durchwebt Gespräch mit Bernadette Schwarz-Boenneke, Leiterin der Hauptabteilung Schule / Hochschule 25. März 2016 | Ausgabe 12/16 Die katholischen Schulen zeichneten sich durch katholische Lehrer und einen bestimmten Prozentsatz an katholischen Schülern aus. Schulseelsorger feiern Gottesdienste, laden zu Gebetszeiten ein, gestalten die Feste im Kirchenjahr und unterrichten als Teil des Lehrerkollegiums. Doch diese auch nach außen sichtbaren Dinge seien nur ein Baustein des Katholischen, so Schwarz-Boenneke. „Das Katholische ist wie ein Faden, der alles durchwebt und die Kultur einer Schule prägt.“ Da zeige sich das Katholische in der Art und Weise, wie miteinander geredet und diskutiert werde oder wie Konflikte geführt würden. Hinzu komme dann noch das Engagement über die Schule hinaus, beispielsweise mit sozialen Projekten, wo die Kinder und Eltern aus ihrer christlichen Überzeugung heraus Verantwortung für andere übernehmen. Neben der Schärfung dieses Profils sei in den nächsten Jahren auch innerkirchliche Lobbyarbeit gefragt. Es müsse noch deutlicher werden, dass die katholischen Schulen „Orte der Pastoral und Orte der Sendung“ seien. Eine weitere Herausforderung sei, gute Lehrerinnen und Lehrer zu gewinnen. „Wir müssen als Arbeitgeber an Attraktivität gewinnen und noch mehr dafür werben, dass die katholischen Schulen für die Lehrer Arbeitsorte sind, an denen sie sich entfalten können und wo sie auf eine Art und Weise mit Kollegen, mit Schülern und Eltern zusammenarbeiten können, wie sie es an staatlichen Schulen www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 5 IM BLICKPUNKT nicht können“, fordert Schwarz-Boenneke. Das sei vor allem eine Frage der Schulkultur und der Personalentwicklung. Die Schule als besonderer Kirchort – dazu gehört für die Hauptabteilungsleiterin auch, mehr Berührungspunkte zwischen Schulen und Gemeinden zu schaffen und mehr gemeinsame Angebote zu machen. „Mit den Schulen erreichen wir Eltern und Kinder, die wir über die Gemeinde nicht mehr erreichen“, sagt Schwarz-Boenneke. Auch in Orten, wo das Gemeindeleben mehr und mehr wegbreche, könnten die Schulen als Orte ernstgenommen werden, an denen die Kirche präsent ist – so wie es in einigen Diaspora-Regionen in Deutschland schon geschehe, wo Menschen in der Schule Gottesdienste mitfeierten. Bildungsgerechtes Handeln im Blick Die überwiegende Zahl der katholischen Schulen, nämlich insgesamt 17, sind – aus ihrer Geschichte heraus – Gymnasien. Kann sie sich vorstellen, an einem sozialen Brennpunkt eine kirchliche Hauptschule zu errichten? „Erst einmal habe ich die Verantwortung dafür, dass die Schulen, die wir jetzt haben, gut weiterbestehen können“, sagt Schwarz-Boenneke. „Aber vom Anliegen her finde ich das richtig.“ Bei der Gründung von Ordensschulen habe in früheren Zeiten die Bildungsgerechtigkeit im Vordergrund gestanden. Diese Frage wolle sie mit dem Erzbischof diskutieren, der auch davon spricht, „an die Ränder zu gehen“. „Für mich wäre das genau unser heutiges Verständnis von bildungsgerechtem Handeln.“ Zurzeit werde eine Übersicht der Erzbischöflichen Schulen erstellt, es werde über Stärken und Entwicklungsbedarf gesprochen und dabei auch geschaut, wo es weiße Flecken gebe – nicht nur geografisch, sondern auch auf Schulformen bezogen. „Ich bin zum Beispiel ein Fan von Berufsschulen“, sagt SchwarzBoenneke. „Die erzbischöflichen Berufskollegs geben Menschen die Möglichkeit, jenseits ihrer Herkunft oder ihrer Erstausbildung sich weiterzubilden und sich zu entwickeln“, so die Hauptabteilungsleiterin. „In diesen Schulen bilden wir Erzieherinnen, Pflegefachkräfte und andere für unsere Gesellschaft relevante Berufe aus.“ Derzeit entsteht an der Berrenrather Straße in Köln ein neues Berufskolleg, an dem die drei bisherigen Standorte zusammengelegt werden. Neben den Erzbischöflichen Schulen ist die 41-Jährige auch für die Hochschulgemeinden zuständig, ist Ansprechpartnerin für die Hochschulen auf dem Gebiet des Erzbistums sowie für die Katholische Hochschule in Nordrhein-Westfalen. Ein weiterer Bereich sind die Bekenntnisschulen, die katholischen Grundschulen in öffentlicher Trägerschaft, bei denen es in Fort- und Weiterbildungen für Schulleiter und Lehrer insbesondere um die inhaltliche Unterstützung für das katholische Profil der Bekenntnisschulen gehe. Eine der größten Herausforderungen für die Hochschulen und die Bekenntnisschulen sieht Schwarz-Boenneke in der Frage, wie sich das Verhältnis von Religion und Staat in Zukunft weiterentwickele angesichts einer sinkenden Zahl von Mitgliedern in den großen Kirchen und einer zunehmenden Heterogenität der Weltanschauungen und Religionen. Der Kirche ein Gesicht geben Wenn es um die Auseinandersetzung mit Fragen der eigenen Religiosität und um die Weitergabe des Glaubens gehe, so hätten auch die Religionslehrerinnen und -lehrer an den öffentlichen Schulen eine bedeutsame Rolle. Sie in ihrer wichtigen Arbeit zu unterstützen, zum Beispiel durch Lehrerfortbildungen, aber auch durch Gespräche mit den Schulleitungen und der Schulaufsicht, sei eine grundlegende Aufgabe der Schulabteilung. Nicht nur die Schulseelsorger würden der Kirche ein Gesicht geben. „Jeder Lehrer, der als Getaufter und Gefirmter seinen Dienst tut und in der Schule tätig ist, ist Glied der Kirche“, sagt Schwarz-Boenneke. Die Religionslehrerinnen und Religionslehrer hätten eine Beauftragung vom Erzbischof. „Ich verstehe diese Beauftragung als ein Zutrauen und Vertrauen und als einen Sendungsauftrag.“ Die Lehrer würden jeden Tag Rede und Antwort stehen, Wissen vermitteln und Gesprächspartner von Kindern sein, die weniger und weniger aus religiösen Haushalten kommen oder überhaupt etwas mit Kirche zu tun hätten, so Schwarz-Boenneke. „Das sind Zeugen der Kirche Jesu Christi.“ Almud Schricke In der Erzbischöflichen Ursulinenschule in Bornheim-Hersel sind zwei Schulen in einem Boot vereint: ein Gymnasium und eine Realschule für Mädchen. 6 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de (Foto: Raspels) Ausgabe 12/16 | 25. März 2016 ERZBISTUM aktuell Einladung an Ehejubilare Fast 300 Gäste folgten der Einladung des Erzbistums Köln zu einem Tag der Ehrenamtlichen in der Flüchtlingshilfe. Weihbischof Ansgar Puff rief in seiner Einführung anhand biblischer Personen zu Gelassenheit, Gemeinschaft, Gottvertrauen und Gewaltlosigkeit in der Flüchtlingsthematik auf. (Foto: Raspels) Lebensschutz als Handlungsmaxime Ehrenamtstag für Helfer in der „Aktion Neue Nachbarn“ KÖLN. „Wir haben Sie eingeladen, damit Sie sich stärken können und in Ihrem Engagement in der Flüchtlingshilfe bestärkt werden.“ Diese Danksagung waren Kardinal Rainer Maria Woelki und Weihbischof Ansgar Puff als Gastgeber zu einem Ehrenamtstag der „Aktion Neue Nachbarn“ ein Herzensanliegen. Zugleich luden Sie zum Erfahrungsaustausch untereinander ein. Schließlich hatte man auch die Verzahnung von konkretem Engagement und allgemein-politischer Initiative im Blick. „Wir brauchen neben einer Willkommenskultur und einer Integrationskultur schließlich auch eine Verabschiedungskultur für die Flüchtlinge, die, aus welchen Gründen auch immer, wieder in ihre Heimat zurückkehren“, so Weihbischof Puff. Knapp 300 ehrenamtliche Helfer kamen ins Maternushaus in Köln. Seit November 2014 gibt es die Aktion Neue Nachbarn des Erzbistums Köln, in der sich rund 20 000 Ehrenamtliche für Flüchtlinge einsetzen. „Wir helfen den Flüchtlingen nicht, weil sie Christen sind, sondern weil wir Christen sind“, betonte Puff. Den Hilfesuchenden im Blick Mit einem gemeinsamen Wortgottesdienst in der Basilika St. Gereon eröffnete Kardinal Woelki den Tag. Er forderte legale Wege der Einwanderung und ein uneingeschränktes Recht auf Asyl. „Es ist notwendig, jedem Anzeichen von Menschenverachtung entgegenzutreten – auch wenn das zum Teil erheblichen Mut und Zivilcourage erfordert“, ermutigte der Erzbischof die Helfer. Der Kölner Erzbischof stellte die Hilfe für Flüchtende in den Zusammenhang eines umfassenden Lebensschutzes vom Beginn des Lebens bis zu seinem Ende, der unaufgebbarer Auftrag der Christen sei: „Das Leben 25. März 2016 | Ausgabe 12/16 hat vernichtet zu werden nicht aufgehört – und daher darf auch die Kirche nicht aufhören, auf menschenunwürdige Bedingungen zu zeigen und von der Politik Verantwortung zu fordern. Ganz gleich, an welchen Stellen das Leben von Menschen bedroht ist, es ist immer Aufgabe der Kirche, im Namen Jesu Christi ihre Stimme zu erheben und den Schutz des Lebens anzumahnen und entsprechend zu handeln.“ Auch in großer Runde sprachen die Ehrenamtlichen über ihre Arbeit. Dabei kamen unterschiedliche Ansichten zu Wort, beispielsweise wie viel Toleranz man gegenüber orientalischen Haltungen und Ansichten zeigen oder wie deutlich man auf die Einhaltung westeuropäischer Lebensweisen pochen soll. Ein Teilnehmer aus dem Rhein-Sieg-Kreis brachte seine Sicht so ins Gespräch: „In unserer Arbeit haben wir Menschen vor uns und um diese Menschen kümmern wir uns. Die Politik ist etwas anderes, da müssen wir auf einer anderen Ebene arbeiten.“ Eine Ehrenamtliche aus Monheim hob das „Grundvertrauen der Flüchtenden“ hervor, aus dem sie Kraft schöpfen. Großen Beifall erhielt eine Helferin aus Bonn, die die Unterstützung durch das Erzbistum Köln lobte: „Die Aktion Neue Nachbarn ist toll. Ich bin glücklich im Erzbistum Köln zu sein. Es macht so viel Freude, diese Arbeit zu tun.“ Für viele sprach ein Gast aus Kürten, indem er ein besseres Netzwerken der katholischen Kirche in ganz Europa in dieser Angelegenheit einforderte: „Wir Katholiken sind die best-vernetzte Gruppe in Europa. Da muss man die Bischöfe in den europäischen Nachbarländern besser einbinden.“ Die Ehrenamtlichen konnten in einem geistlich-spirituellen Begleitprogramm zur Stärkung aus 17 Angeboten wählen. Von den Helfern war ein solcher Tag des Innehaltens und der Einkehr B. Raspels angefragt worden. ➔➔ www.aktion-neue-nachbarn.de KÖLN/BRÜHL. Paare, die dieses Jahr ihr silbernes, goldenes oder diamantenes Ehejubiläum feiern, lädt die Ehepastoral im Erzbistum Köln zu zwei besonderen Festen ein. Am Sonntag, 17. April, gibt es ein Fest in Köln für Gold- und Diamant-Hochzeitspaare, das um 14.30 Uhr mit einer Messe in St. Andreas beginnt. Anschließend gibt es ein Programm und Kaffee in der Residenz am Dom. Anmeldungen zu dem Tag nimmt der Familienbund der Katholiken entgegen unter Telefon (02 21) 21 84 53 oder per E-Mail an [email protected]. Ein Tag für Paare rund um die Silberhochzeit findet am Sonntag, 22. Mai, in Brühl statt. Beginn ist um 11 Uhr im Begegnungszentrum margaretaS mit einer musikalischen Matinee, anschließend gibt es einen Mittagsimbiss und Workshops unter anderem im Max Ernst Museum und auf dem Liebesweg in Brühl. Der Tag endet mit einer Messe und persönlichem Ehesegen. Anmeldungen für diese Feier sind zu richten an die Ehepastoral unter Telefon (0 22 33) 7 12 55 37 oder per E-Mail [email protected] ➔➔ www.ehejubilaeum.info Hilfsfonds unterstützt Menschen in Not KÖLN. Schnelle Einzelfallhilfe für Menschen in Not macht ein neuer erzbischöflicher Hilfsfonds möglich. Daraus werden Familien und Einzelpersonen unterstützt, die wegen ihrer finanziellen Situation oder aufgrund von Alter, Krankheit oder Behinderung hilfsbedürftig sind. Um die Förderung zu beantragen, ist ein entsprechender Nachweis nötig, beispielsweise die fachliche Beurteilung eines Seelsorgers oder einer Betreuungsfachkraft. Finanziert wird der Fonds aus Nachlässen und Schenkungen, die dem Erzbistum mit der Auflage zugewendet wurden, bedürftige Einzelpersonen und Familien zu unterstützen. Damit dieser Zweck in der Realität besser verfolgt werden kann, wurden jetzt zehn Sondervermögen zum „Erzbischöflichen Hilfsfonds Köln für unverschuldet in Not geratene Menschen“ zusammengefasst. So ist ein jährliches Fördervolumen von rund 330 000 Euro entstanden. Der Fonds wird im Stiftungszentrum des Erzbistums verwaltet. Informationen zur Antragstellung und zur Fördermittelvergabe gibt es unter Telefon (02 21) PEK/KB 16 42 14 30 oder im Internet. ➔➔ www.stiftungszentrum-koeln.de www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 7 ERZBISTUM aktuell Mit Spaß bei der Sache waren Flüchtlinge und Einheimische auf der Radtour durch Bonn. (Foto: BBW) Positives erleben: Fahrradtour mit Flüchtlingen Streifzug durch die Bonner Kirchen- und Stadtgeschichte BONN. „Wir müssen Formen der Ansprache finden, bei denen die zu uns geflohenen Menschen etwas Positives erleben können, sich freuen und lachen können; etwas, das einen Gegenpol zu ihrem Erlebten setzt“, davon ist Dr. Udo Wallraf überzeugt. Die Radtour für Flüchtlinge und Einheimische, die er für das kirchliche Fahrradportal „pfarr-rad.de“ durch Bonn leitete, war ein solches Format. Dass die Tour trotz mäßigen Wetters und kleiner organisatorischer Hürden ein voller Erfolg wurde, konnte er noch nicht ahnen, als er morgens Luftballons und Sattelschoner an die rund 30 Teilnehmer verteilte. Auf dem Programm stand ein Streifzug durch die Kirchen- und Stadtgeschichte, die unseren „Neuen Nachbarn“ einen Einblick in die Bönn‘sche Kultur vermitteln sollte: von der Ausgrabungsstelle der „Dietkirche“ als erster Bonner Pfarrkirche und dem Beethovenhaus über Marktplatz und historisches Rathaus bis hin zum Bonner Münster, dem Hofgarten und dem Poppelsdorfer Schloss. Den Schlusspunkt setzte St. Elisabeth in der Südstadt – bei einer heißen Tasse Kaffee. An allen Stationen gab es kurze Informationen, die ein Dolmetscher ins Arabische übersetzte. Vielen Teilnehmern, die meist aus Syrien stammten, sah man an, dass sie nicht nur interessiert bei der Sache waren, sondern auch sichtlich Spaß daran hatten, mit dem Rad – ob eigenes oder geliehenes – unterwegs zu sein. Die jüngste Teilnehmerin war gerade neun Wochen alt und im Fahrradanhänger ihrer deutschen Eltern unterwegs. Die waren extra aus Köln gekommen, um bei der Aktion Anregungen für ihr eigenes ehrenamtliches Engagement zu sammeln. „Das war ein richtig guter Tag“, freute sich Wallraf, der auch persönlich ganz erfüllt war von den herzlichen Begegnungen. „So muss Kirche sichtbar werden – im Sinne der Menschlichkeit!“ Die Radtour war Bestandteil des innovativen, speziell an Männer gerichteten Programms, das die Gemeinde St. Thomas Morus in Kooperation unter anderem mit dem Referat Männerseelsorge des Erzbistums Köln als Teil der „Aktion Neue Nachbarn“ im Februar gestartet hat. Beate Behrendt-Weiss ➔➔ www.aktion-neue-nachbarn-bonn.de ➔➔ www.pfarr-rad.de Beten mit dem Smartphone Mit einer „Smartphone-App“ am Stundengebet der Kirche aktiv teilnehmen KÖLN. „Diese App ist als Entlastungsangebot gedacht für die Gläubigen. Wir brauchen uns nur den Bitten der Kirche anzuschließen.“ Bruder Paulus Terwitte spricht diese Sätze so leicht und betont, wie man ihn aus Sendungen, etwa auf dem Privatsender „SAT.1“, kennt. Ihn treibt ein Ziel: Den Menschen das Beten so leicht wie möglich zu machen. Eine traditionelle, aber keinesfalls veraltete, seit Jahrhunderten eingeübte Form ist das Stundengebet, das sich keinesfalls nur an Ordensleute und Kleriker richtet. „Das Stundengebet der Kirche ist eine Hilfe, das Herz Jesu zu erleben, das sich an den Psalmen gebildet hat. Ohne Psalmen kann ich Christus nicht verstehen“, stellt er fest. Um dieses Ziel weiter zu verbreiten, gibt es seit einiger Zeit die Möglichkeit, das Stundengebet der Kirche als „App“, also als Programm, auf sein Smartphone zu laden. Selbsterklärend gelangt der Beter damit dann zur Laudes, zur 8 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Vesper, zur Komplet, aber auch zu allen anderen Stundenbetrachtungen und zu den biblischen Lesungen des Tages. So habe man sein aktuelles „Tages-Gebetbuch“ immer bei sich. Das Programm basiert auf einem Angebot der Internetseite „katholisch.de“ und wird großzügig vom Erzbistum Köln und vom katholischen Pressebund gefördert. „Ich bin dem Erzbistum Köln dankbar, dass die Gläubigen sich so noch einfacher betend mit der katholischen Christenheit verbinden können“, lobt der Kapuzinerpater die Aktion. Im Kölner Maternushaus bot er jüngst eine Einführung in das Stundengebet anhand der App an, zu der das Erzbistum Köln im Zuge einer Förderung der „Spiritualität im Netz“ eingeladen hatte. Bernhard Raspels Bruder Paulus Terwitte OFMcap: Mit einem Wisch kommt der Nutzer direkt zur aktuellen Gebetsstunde. (Foto: Ras) ➔➔ stundenbuch.katholisch.de ➔➔ als App für alle Smartphones kostenlos unter dem Stichwort „Stundenbuch“ ladbar Ausgabe 12/16 | 25. März 2016 ERZBISTUM aktuell Den „Herrn der Ernte“ bitten – jeden Tag Gebetsgemeinschaft rogamus hält Sorge um geistliche Berufungen wach KÖLN. „Die Zahl der Beter steigt, der Altersdurchschnitt sinkt“, freut sich Pfarrer Regamy Thillainathan, Leiter der Diözesanstelle für Berufungspastoral und Direktor der rogamus-Gebetsgemeinschaft im Päpstlichen Werk für Geistliche Berufe (PWB). Gerne möchte der 32-Jährige noch mehr Menschen dafür gewinnen, der Gebetsgemeinschaft beizutreten. „,Bittet also den Herrn der Ernte, Arbeiter für seine Ernte auszusenden‘, heißt es im Lukasevangelium“, erklärt er. „Deshalb sollte die Sorge um geistliche Berufungen ein Anliegen aller Gläubigen sein.“ Jeder so, wie es in sein Leben passt Wer der Gemeinschaft rogamus beitritt, die 1999 gegründet wurde, verspricht dieser Sorge unter anderem im täglichen Gebet Ausdruck zu verleihen. Wenn ihn jemand fragt, wie das geht, verweist Pfarrer Regamy gerne auf Madeleine Delbrêl, die gesagt hat: „Dafür gibt es kein Buch mit Kniffen oder Rezepten. In einer Zeit, da die Existenzbedingungen sich immer schneller wandeln, muss jeder Einzelne selber neue Formen des Betens finden.“ Pfarrer Regamy: „Konkret heißt das: Wer täglich den Rosenkranz beten möchte, kann täglich den Rosenkranz beten. Wer das Berufungsgebet beten möch- Pfarrer Regamy Thillainathan ist Direktor der rogamus(Foto: KB) Gebetsgemeinschaft. te, das unser Erzbischof Kardinal Woelki geschrieben hat, kann das tun. Und wer abends im Bett in sein Nachtgebet den Gedanken aufnehmen möchte ,Herr, gib, dass Menschen sich von Dir rufen lassen und dass auch ich immer neu auf Deinen Ruf höre‘, der kann das tun. – Entscheidend bei rogamus ist, jeden Tag zu beten. Jeder so, wie es in sein Leben passt.“ Der Direktor des PWB in Köln möchte, dass rogamus „keine anonyme Masse von frommen Betern ist“, sondern eine Gemeinschaft von Menschen, die stellvertretend für alle Gläubigen im Erzbistum die Sorge um geistliche Berufungen wach halten. Zweimal im Jahr gibt es deshalb die Möglichkeit sich zu treffen in Köln, Bonn, Düsseldorf und Wuppertal. „Außerdem möchte ich einmal im Jahr eine große Wallfahrt anbieten“, sagt Pfarrer Regamy. „In diesem Jahr wird es vom 1. bis 3. Oktober nach Freiburg gehen zur Feier des 90. Jahrestages der Gründung des PWB.“ Rogamus solle keine „Einbahnstraße“ sein. Quartalsweise bekämen die Mitglieder Impulse geschickt, abwechselnd von ihm und von Kardinal Woelki. Nähere Informationen zu rogamus gibt es unter Telefon (02 21) 16 42 75 01 oder im Internet. Kathrin Becker ➔➔ www.berufen.de Oasentag und Chrisam-Messe Viele Priester und Diakone bei der Feier im Dom KÖLN. Die Chrisam-Messe mit der Weihe der heiligen Öle ist seit vielen Jahren Abschluss- und Höhepunkt eines gemeinsamen Oasentags für die Priester und Diakone der Erzdiözese Köln. Mehrere hundert Priester und Diakone folgten der Einladung Kardinal Rainer Maria Woelkis zur gemeinsamen Feier dieses wichtigen Gottesdienstes. Geweiht werden die von Diakonen in großen Metallkannen hereingetragenen Öle, die unter anderem für die Firmung, bei der Taufe, bei der Krankensalbung oder bei der Priester- und Bischofsweihe zum Einsatz kommen. RB 25. März 2016 | Ausgabe 12/16 www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 9 BERICHT Mehr als 213 Millionen Schokohasen wurden in diesem Jahr hierzulande produziert. Für viele Menschen gehören sie zu Ostern dazu - genauso wie die Ostereier. Doch rund um das höchste Fest der Christenheit gibt es noch mehr aus der Kategorie bunt und/ oder skurril. Wir stellen zehn der ungewöhnlichsten Osterbräuche aus aller Welt vor: Seltenes Getier Der Australier hat für den gemeinen Schokohasen wenig übrig. Stattdessen kommt auf dem Fünften Kontinent der Bilby aus zartem Schmelz daher. Das einheimische Tier gehört zur Gattung der Nasenbeutler. Den Hasen hingegen brachten europäische Siedler mit. Inzwischen hat er sich zu einer wahren Plage entwickelt, die den Bilby-Bestand bedroht. Kalte Duschen und himmlische Feuer Bunte Osterbräuche aus aller Welt Kalte Dusche In manchen Regionen Polens gibt es den „Tag des Wassergießens“. Vor allem junge Leute machen sich einen Spaß daraus, Vorbeikommende am Ostermontag nass zu spritzen. Die kalte Dusche soll Glück bringen. Der Brauch namens „Smigus-dyngus“ erinnert an das Jahr 966, als der polnische Herrscher Mieszko I. getauft und Polen christlich wurde. Schnelles Geld Die Schweizer nutzen Ostereier für ein Spiel namens „Zwänzgerle“. Dabei fordern Kinder Erwachsene heraus, eine Münze so zu werfen, dass sie im hartgekochten Ei steckenbleibt. Prallt die Münze ab, erhält das Kind das Geld; ansonsten verbleibt die Münze beim Werfer und der darf das Ei essen. Auf hohem Ross Vor allem im Osten Deutschlands wird noch der Brauch des Osterritts praktiziert. In der sorbischen Oberlausitz werden dazu alljährlich mehr als 1000 Reiter erwartet. Die in Zylinder und Gehrock gekleideten Männer verkünden mit Liedern und Gebeten die Osterbotschaft. Geflügelte Boten In Schweden bringen Osterküken den Kindern Süßigkeiten. Im unterfränkischen Ostheim vor der Rhön geht zu diesem Behuf ein Osterstorch um - mutmaßlich auf Anregung eines evangelischen Pastors im 17. Jahrhundert. Am Ostermontag kann es in Polen passieren, dass man eine kalte Dusche abbekommt. 10 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 12/16 | 25. März 2016 BERICHT Im sauerländischen Hallenberg wird in der sogenannten Rappelnacht mit Trommeln und Pfeifen der Auferstehung Jesu gedacht. re Jesu in den ersten 33 Minuten keine Verbrennungen. Wetterfeste Pilger Im indischen Bundesstaat Kerala erfreut sich eine Pilgerfahrt zum Berg des heiligen Thomas wachsender Beliebtheit. In safrangelben Gewändern machen sich die Teilnehmer bei auf einen beschwerlichen Weg über 400 Höhenmeter. Die Tradition ist noch jung: Als Ärzte dem Fischer Joseph Kudiassery 1999 eine zweite Herz-OP empfahlen, entschied er sich in seiner Verzweiflung, von seinem Heimatort 120 Kilometer zum Thomasberg zu pilgern. So sieht die australische Version des „Osterhasen“ aus. (Fotos: KNA) Höllischer Lärm Nichts für Weicheier sind die ersten Stunden des Ostersonntags im sauerländischen Hallenberg. Dort wird mit Trommeln und Pfeifen der Auferstehung Jesu von den Toten gedacht. Wie das Anzünden großer Feuer, so ist auch die „Hallenberger Rappelnacht“ zu Ostern wahrscheinlich heidnischen Ursprungs. Am Ende der kalten Jahreszeit sollten so die Wintergeister vertrieben und Dämonen abgewehrt werden. Himmlisches Feuer In der Oberlausitz gibt es vielerorts Osterritte. 25. März 2016 | Ausgabe 12/16 In Jerusalem versammeln sich orthodoxe Christen zum „Feuerwunder“ in der Grabeskirche. Dem Volksglauben folgend entzündet sich die Flamme alljährlich auf übernatürliche Weise in der Kapelle, die als Ort des Begräbnisses und der Auferstehung Jesu verehrt wird - und verursacht in Anlehnung an die 33 Lebensjah- Blühende Teppiche In Antigua Guatemala, der alten Hauptstadt Guatemalas, finden, wie vielerorts in Lateinamerika, in der „Semana Santa“ Prozessionen statt. Eine Besonderheit der „Heiligen Woche“ aber sind die bunten Blumenteppiche, die die Bewohner an allen Ecken und Enden der Stadt auslegen. Zu den 35 000 Einwohnern sollen in den Tagen um Ostern noch einmal über 100 000 Touristen von nah und fern kommen. Bunte Umzüge In den USA verabschieden die Menschen mit bunten Umzügen die kalte Jahreszeit. Die bekannteste dieser Osterparaden lockt in New York am Ostersonntag Tausende auf die Fifth Avenue. Bei den deutschen Ostermärschen ist der Anlass ernsterer Natur: Es geht um die Bewahrung von Schöpfung und Frieden - Dinge, die auch in der Verkündigung Jesu wichtig sind. Barbara Mayrhofer / Joachim Heinz www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 11 SONNTAG Zweiter Sonntag im Jahreskreis ERSTE LESUNG: In jenen Tagen begann Petrus zu reden und sagte: Ihr wisst, was im ganzen Land der Juden geschehen ist, angefangen in Galiläa, nach der Taufe, die Johannes verkündet hat: wie Gott Jesus von Nazaret gesalbt hat mit dem Heiligen Geist und mit Kraft, wie dieser umherzog, Gutes tat und alle heilte, die in der Gewalt des Teufels waren; denn Gott war mit ihm. Und wir sind Zeugen für alles, was er im Land der Juden und in Jerusalem getan hat. Ihn haben sie an den Pfahl gehängt und getötet. Gott aber hat ihn am dritten Tag auferweckt und hat ihn erscheinen las- sen, zwar nicht dem ganzen Volk, wohl aber den von Gott vorherbestimmten Zeugen: uns, die wir mit ihm nach seiner Auferstehung von den Toten gegessen und getrunken haben. Und er hat uns geboten, dem Volk zu verkündigen und zu bezeugen: Das ist der von Gott eingesetzte Richter der Lebenden und der Toten. Von ihm bezeugen alle Propheten, dass jeder, der an ihn glaubt, durch seinen Namen die Vergebung der Sünden empfängt. Apg 10,34a.37-43 ZWEITE LESUNG: Ihr seid mit Christus aufer- weckt; darum strebt nach dem, was im Himmel ist, wo Christus zur Rechten Gottes sitzt. Richtet euren Sinn auf das Himmlische und nicht auf das Irdische! Denn ihr seid gestorben, und euer Leben ist mit Christus verborgen in Gott. Wenn Christus, unser Leben, offenbar wird, dann werdet auch ihr mit ihm offenbar werden in Herrlichkeit. Kol 3,1-4 EVANGELIUM: Am ersten Tag der Woche gingen die Frauen mit den wohlriechenden Salben, die sie zubereitet hatten, in aller Frühe zum Grab. Da sahen sie, dass der Stein vom Grab weggewälzt war; sie gingen hinein, aber den Leichnam Jesu, des Herrn, fanden sie nicht. Während sie ratlos dastanden, traten zwei Männer in leuchtenden Gewändern zu ihnen. Die Frauen erschraken und blickten zu Boden. Die Männer aber sagten zu ihnen: Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten? Er ist nicht hier, sondern er ist auferstanden. Erinnert euch an das, was er euch gesagt hat, als er noch in Galiläa war: Der Menschensohn muss den Sündern ausgeliefert und gekreuzigt werden und am dritten Tag auferstehen. Da erinnerten sie sich an seine Worte. Und sie kehrten vom Grab in die Stadt zurück und berichteten alles den Elf und den anderen Jüngern. Es waren Maria Magdalene, Johanna und Maria, die Mutter des Jakobus; auch die übrigen Frauen, die bei ihnen waren, erzählten es den Aposteln. Doch die Apostel hielten das alles für Geschwätz und glaubten ihnen nicht. Petrus aber stand auf und lief zum Grab. Er beugte sich vor, sah aber nur die Leinenbinden dort liegen. Dann ging er nach Hause, voll Verwunderung über das, was geschehen war. Lk 24,1-12 Lesungen der Woche Lesejahr C Wochentagslesungen: Osteroktav Stundengebet: Erste Woche Der auferstehende Christus in der Kirche St. Bernadette in Lourdes. 12 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de (Foto: Raspels) Ostersonntag: In der Osternacht: L 1: Gen 1,1 bis 2,2 oder 1,1.26-31a; L 2: Gen 22,1-18 oder Gen 22,1-2.9a.10-13.15-18; L 3: Ex 14,15 bis 15,1; L 4: Jes 54,5-14; L 5: Jes 55,1-11; L 6: Bar 3,9-15.32 bis 4,4; L 7: Ez 36,16-17a.18-28; Epistel: Röm 6,3-11; Ev: Lk 24,1-12. L 1: Jes 62,1-5; L 2: 1 Kor 12,4-11; Ev: Joh 2,1-11. Am Tag: L 1: Apg 10,34a.37-43; L 2: Kol 3,1-4 oder 1 Kor 5,6b-8; Ev: Joh 20,1-9 oder Lk 24,1-12. Ostermontag: L 1: Apg 2,14.22-33; L 2: 1 Kor 15,1-8.11; Ev: Lk 24,13-35 oder Mt 28,8-15. Dienstag: L: Apg 2,14a.36-41; Ev: Mt 28,8-15. Mittwoch: L: Apg 3,1-10; Ev: Joh 20,11-18. Donnerstag: L: Apg 3,11-26; Ev: Lk 24,35-48. Freitag: L: Apg 4,1-12; Ev: Joh 21,1-14. Samstag: Apg 4,13-21; Ev: Mk 16,9-15. Ausgabe 12/16 | 25. März 2016 SONNTAG Sucht ihn bei den Lebenden! D ie Osterbotschaft, wie sie uns der Evangelist Lukas überliefert, beginnt mit einer Frage. Diese Frage hat die in aller Frühe zum Grab geeilten Frauen vollkommen überrascht. Sie fordert auch uns dazu heraus, die „Antenne“ unserer Religiosität immer wieder neu auszurichten. Die Frage lautet: „Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten?“ Die Frauen hätten den grausam gemarterten und am Kreuz elendig gestorbenen Meister gerne beweint. Die fürchterlichen Wunden wollten sie ehrfürchtig und pietätvoll mit wohlriechenden Ölen salben. Doch die Grabkammer ist leer. Es gibt keinen zu verehrenden Leichnam! Dass Jesus von Nazareth auferstanden ist besagt zuallererst und ganz einfach: er lebt! Er ist nicht passé. Das wiederum bedeutet: Der Zugang zu ihm geschieht nicht allein auf der Schiene der bloßen Erinnerung. Christlicher Glaube ist nicht der Kult rund um einen Meister, der in vergangenen Zeiten gepredigt hat. Nein. Er ist Beziehung zu einem Lebenden. Woran erkennt man einen Lebenden? An dem, was er wirkt. Ein Leichnam hat aufgehört zu denken, zu fühlen, zu handeln. Ein Lebender aber ist sozusagen immer in Aktion. Das gilt nun auch von Jesus: Er, der die Witwe von Naïm getröstet hat, der Zachäus beim Namen gerufen hat, der Dämonen ausgetrieben und die Fünftausend gespeist hat, der Simon Petrus berufen und Maria Magdalena fasziniert hat – Er lebt und wirkt weiter. Den Besuchern am Grab Christi in der Jerusalemer Grabeskirche möchte man mit dem Auferstehungs-Engel zurufen: „Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten?“ Der Auferstandene lebt und wirkt sein Heil unter uns. (Foto: Raspels) 25. März 2016 | Ausgabe 12/16 Er, der am Kreuz nicht geflucht, sondern geliebt hat, kann tatsächlich den einen Schächer in Liebe umarmen und dessen verpfuschtes Leben bleibend heilen; er kann auch die depressiven Emmausjünger zu neuem, frohem Aufbruch bewegen. Und er besitzt die Lebenskraft, auch uns heute ganz persönlich in Seine Nachfolge zu rufen. „Sucht den Lebenden nicht bei den Toten…“ ist zugleich die Aufforderung zu erkennen, wo und wie Er heute wirkt. Natürlich ist es nicht so, dass er am Montag einen Auftritt in Sydney hat und am Donnerstag den nächsten in Buenos Aires; auch kann man kein Autogramm von ihm erhalten. . . Als Auferstandener hat er nicht nur die Enge des Grabes gesprengt, sondern auch die eines biologischen Lebens, das an Orten und Zeiten gebunden ist. Das zu erklären ist gar nicht so einfach. Aber man kann es erfahren. Wo? In der Gemeinschaft der Kirche, in der Feier der Sakramente, im Zeugnis all jener, die heute seine Jünger sind. Nicht nur die Glocken unserer Kirchen lassen die Osterbotschaft erklingen – auch so manche Lebenshingabe am Krankenbett oder im Kloster, der unerschrockene Einsatz für Gerechtigkeit an Arbeitsplätzen und in Krisengebieten, der Mut zur Wahrheit im kleinen Alltag von Familien sowie an Schaltstellen von Wirtschaft und Politik, die Versöhnung, wo Hass tiefe Wunden geschlagen hat, die Bereitschaft zum Martyrium, wo Christen wegen ihres Glaubens verfolgt werden… all das gibt Zeugnis von der Lebenskraft des Auferstandenen. Es mag keine Schlagzeilen machen, aber es sind Tausende, die auch an diesem Osterfest die Taufe empfangen und somit ihr Leben im Herrn (auf Griechisch: Kyrios) verankern, der als Auferstandener fortlebt und weiter heilbringend wirkt. Er, der nicht mehr bei den Toten ruht, besitzt die unermüdliche Leidenschaft, auch uns in sein Heil einzubinden, uns beim Namen zu rufen und unseren Alltag in die Tiefe seiner Liebe und in die Weite seines Friedens zu führen. Es macht Sinn in das österliche Halleluja mit einzustimmen, denn ein durch das Kreuz hindurch Lebender vermag wirklich mit der Not der Welt umzugehen, sie zu richten, sie zu heilen, sie in Freude zu verP. Romano Christen FSCB wandeln. Unser Autor, Pater Romano Christen FSCB, ist Direktor des Erzbischöflichen Theologenkonvikts Collegium Albertinum in Bonn. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 13 Ich freue mich Ich freue mich. Jesus lebt! Ich freue mich! Der Baum freut sich und treibt neue Blätter und Blüten. Die Wiese freut sich und wird grün. Die Blume freut sich und öffnet ihre Blüte. Das Schaf freut sich über sein neugeborenes Lamm. Wir Menschen freuen uns und singen. Ich freue mich. Der Herr ist erstanden. Unbekannter Verfasser ZUM GEISTLICHEN LEBEN Nagelprobe des Osterglaubens Das Schönste, das dieser Erde geschenkt wurde: Die Auferstehung Jesu W as wir Ostern feiern, ist das eine. Hin- ist das Schönste, was den Menschen dieser es immer wieder die täglichen Bemühunterher das auch zu leben, ist das ande- Erde geschenkt ist. gen, den umfassenden Osterglauben einzulöre. Es ist das eine, sich der Osterfreude Von den Konsequenzen eines umfassen- sen. Wie sonst hätten damals die staunenden einfach zu überlassen, in der Osternacht zu den Osterglaubens berichtet die Apostelge- heidnischen Zeitgenossen von den Christen jubeln und zu feiern, und es ist ein anderes, schichte: „Die Gemeinde der Gläubigen war schließlich sagen können „Seht, wie sie eivon solcher Freude gestärkt, den Osterglau- ein Herz und eine Seele“ (Apg 4,32). Um es nander lieben“? Der Osterglaube muss seiben im Alltag zu praktizieren. nicht zu verschweigen: sie waren es in man- ne Nagelprobe bestehen. Damals wie heute. „Halleluja“ singen, in Osterlieder mit ein- cher Hinsicht nicht. Jetzt zeigt sich, ob unsere Osterfeiern nur äustimmen, das können zur Not alle, wenn nur ßerlicher Schein sind, oder ob sie „existenziein Funke an Glauben geblieben ist. Aber ell“ vollzogen werden. was bedeutet es, wenn wir die vertrauten Ver- Wo zeigt sich, dass wir seine Wege gehen? Erkenne ich den Auferstandenen auch im se singen „Jesus, dir jauchzet alles zu, Herr anderen wieder, in denen aus der Nachbarüber Leben und Tod bist du“? Wird in der schaft, den Kollegen am Arbeitsplatz, den Wer in der Apostelgeschichte und beson- Mietern im Hochhaus und den vielen, mit Osternacht unter Orgelklang dieses Lied angestimmt, wirkt es oft wie ein geheimer oder ders in den Briefen des Neuen Testamen- denen ich Tag für Tag zu tun habe? Dann tes weiterliest, erfährt, wie trüb es gelegent- wird das Geflecht von Gut und Böse zersogar offener Ausbruch unserer Gefühle. Seit Christi Auferstehung dürfen wir doch lich in den Gemeinden aussah. Trotzdem rissen, von Sympathie und Antipathie, von damit rechnen, dass auch unsere Auferwe- schwingt in der Aussage von „ein Herz und Jammern und Hoffnung. In der Last der Jahckung durch Gott garantiert ist. Auch wir eine Seele“ eine Ahnung von dem österli- re dürfen wir leben, was das Schönste ist, das werden einmal neu leben. Es gibt die Verbin- chen Ideal, das keine Utopie zu sein braucht. dieser Erde geschenkt wurde, den OsterglauErich Läufer Trotz allen menschlichen Versagens gibt ben. dung von österlicher Botschaft und persönlichem Schicksal. Wir dürfen darauf vertrauen, dass Gott uns annimmt und nicht im Tod fallen lässt. Im freudigen Osterlied wird freilich auch eine Bitte laut: „Gib, dass wir stets deiner Wege gehn, glorreich wie du aus dem Grabe erstehn.“ Wo zeigt sich, dass wir seiner Wege gehen? Wir brauchen nur auf die ersten Zeugen des Christentums zu achten, um die Antwort zu finden. Ihre Ostererfahrung haben sie nicht versteckt. Sie zeigten, wo man sehen kann, dass Jesus lebt. Wo man erfahren kann, dass er als der neu Lebende herrscht. Wo? Mitten in seiner Gemeinde. Im Verhalten des einen zum anderen. Im Umgang miteinander. Hier kommt es auf die Nagelprobe des Osterglaubens an. Jesus ist ja nicht auferstanden in irgendeine ferne Ewigkeit hinein. Er ist nicht weit, weit weg von uns, sondern er ist auferstanden in die Seinen hinein. Wie sonst könnte sich seine Herrschaft auswirken und erlebbar werden? Wer Der zweifelnde Apostel Thomas übersieht, dass nicht alles im Leben greifbar und beweisbar ist. Gerade der Glaube ist ein Wagnis, ist ein glaubt, in dem ist der Auf- Sicheinlassen auf Gott. Der Maler unseres Bildes, Hendrick ter Bruggen (1622), hat recht drastisch die Szene zwischen Jesus und Thomas dar(Fotos: Läufer, Ras) erstandene anwesend. Das gestellt. 25. März 2016 | Ausgabe 12/16 www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 15 KIRCHE UND THEOLOGIE Zu welchem Emmaus begleitete der Auferstandene seine Jünger? Viele Pilger besuchen Abu Gosh als Ort des biblischen Geschehens E s ist eine der berührendsten Oster-Erzählungen überhaupt. Wenn am Ostermontag das Evangelium von den zwei Jüngern auf dem Weg nach Emmaus vorgelesen wird (Lk 24,1315), dann ist das für nicht wenige Messbesucher so, als ob der Herr zu ihnen persönlich tritt. So zeitlos sind die Zweifel dieser Jünger, so intensiv ist der Wunsch, dass der Herr ihre Fragen beantwortet, dass man sich wünscht, er würde leibhaftig heute neben uns treten und sich mit uns auf den Weg machen. Lukas erzählt von der Begebenheit, die einerseits konkret an den Ostertag und an eine Umgebung im Radius von etwa elf Kilometern um Jerusalem gebunden ist, und von der man sich andererseits wünscht, dass sie sich im übertragenen Sinn zu jeder Zeit an jedem Ort der Welt ereignet. Christen fragen nach dem Geheimnis des Auferstandenen, nach seiner Person sowie seiner Botschaft und wie sie weitergeht. Aber nicht an seinen Erläuterungen erkennen sie ihn; beim Brechen des Brotes gehen ihre Augen auf. Trotzdem versuchen viele Heilig-Land-Pilger auf ihrer Wallfahrt, den Gang nach Emmaus auch geografisch nachzuvollziehen. Die schöne Kreuzfahrerkirche in Abu Gosh markiert einen von mehreren Orten, mit denen das biblische Emmaus und die OsterErfahrung der beiden Jünger verbunden wird. (Fotos: Ras) Wo aber liegt Emmaus? Die Lage des biblischen Emmaus ist nicht gesichert. Traditionell nehmen vor allem drei Orte für sich in Anspruch, das erwähnte Emmaus zu sein: Amwas, Abu Gosh und El Qubeibeh. Eusebius von Caesarea und Hieronymus bezeichneten im fünften Jahrhundert die Stadt Nikopolis – das heutige Amwas – als das Emmaus der biblischen Erzählung. Das Haus des Jüngers Kleopas sei in eine Basilika umgewandelt worden. Allerdings liegt dieser Ort weiter als 30 Kilometer von Jerusalem entfernt. In Abu Gosh wurde eine Kreuzfahrerkirche errichtet, die an den Gang nach Emmaus erinnern soll. Der Ort befindet sich tatsächlich in einer Distanz zu Jerusalem, die dem Bericht des Evangeliums entspricht, jedoch hieß er in neutestamentlicher Zeit nicht Emmaus und es fehlen ebenso wie im Fall von El Qubeibeh weitere Anhaltspunkte, die die mittelalterlichen Ortstraditionen stützen könnten. So unterstreicht diese örtliche Ungewissheit wieder einen Aspekt der biblischen Geschichte: Der Auferstandene ist überall dort gegenwärtig und wird dort erkannt, wo Christen sein Mahl miteinander feiern. BR Von Duns Scotus über Albertus Magnus zur Bioethik und Europa Philosoph Ludger Honnefelder wird 80 Jahre Er gehört zu den führenden Bioethikern – nicht nur in Deutschland. Dabei hatte er sich zunächst mit der mittelalterlichen Philosophie und Theologie beschäftigt. Am 25. März wird der Kölner Diözesanpriester Ludger Honnefelder 80 Jahre alt. A ls „Mittelalterspezialist“ begann Monsignore Professor Dr. Dr. h.c. Ludger Honnefelder nach seiner Priesterweihe mit Arbeiten über Johannes Duns Scotus in Bonn seine Laufbahn. Philosophie war für ihn aber nie eine Sache für bestimmte Schubladen, vielmehr geht es ihm immer ums Ganze. Und die großen Denker des Mittelalters wie Thomas von Aquin und Albertus Magnus stehen für ihn beispielhaft für eine gelungene Begegnung zwischen christlicher Theologie und griechisch-arabischer Wissenschaft. Von ihnen, davon ist er überzeugt, lasse sich auch heute noch lernen. 1989 übernahm der gebürtige Kölner als Nachfolger seines Lehrers Wolfgang Kluxen den Bonner „Konkordatslehrstuhl“ für die philosophische Ausbildung der katholischen Theologiestudenten. In dieser Funktion nahm er Anteil an der „philosophischen Grundausbildung“ von hunderten Theologen, ob sie nun später Priester wurden oder als „Laientheologen/theologinnen“ innerhalb oder außerhalb des kirchlichen Dienstes stehen. Längst hatte er sich da bereits über die Theologenzunft hinaus einen Namen gemacht, was sicher auch daran lag, dass er immer wieder die fachbereichsübergreifende Zusammenarbeit suchte – nicht zuletzt als langjähriger Leiter der Bischöflichen Studienförderung Professor Dr. Ludger Cusanuswerk. Honnefelder. Zunehmend erhielt er Anfragen zu den neuen Entwicklungen in den Lebenswissenschaften wie Gentechnik, Klonen, Präimplantationsdiagnostik, Organspende oder Sterbehilfe, die nicht nur für Medizin und Biologie Neuland darstellten, sondern auch für die Philosophie und nicht zuletzt für die Politik. „In Situationen der Ratlosigkeit pflegt die Philosophie ihre Geschichte zu befragen und den Punkt zu suchen, an dem das richtige Fragen ansetzen kann“, erläuterte Honnefelder in dem Buch „Welche Natur sollen wir schützen?“ (2009) seinen Ansatz. 16 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de In Bonn führte dies zur Gründung eines Instituts für Wissenschaft und Ethik, das Honnefelder von 1993 bis 2007 leitete. Als Bundesforschungsminister Jürgen Rüttgers (CDU) ein Deutsches Referenzzentrum für Bioethik initiierte, siedelte er es an diesem Institut an und machte Honnefelder auch zu dessen Direktor. Von dort aus ergaben sich immer neue Aufgaben der Politikberatung. Zudem war er jahrelang bis 2011 Leiter des erzbischöflichen Albertus-Magnus-Instituts, das seine Heimat im Bonner Collegium Albertinum hat. Nach seiner Emeritierung 2001 führte er nicht nur zahlreiche Projekte weiter, sondern absolvierte auch noch zwei Ehrenrunden in Berlin: Von 2005 bis 2007 war er an der Humboldt-Universität erster Inhaber der GuardiniStiftungsprofessur für Religionsphilosophie und katholische Weltanschauung, deren Ausrichtung er prägte. 2009 begann er im Rahmen einer weiteren Stiftungsprofessur ein dreijähriges Forschungsprojekt zur Entwicklungsgeschichte der europäischen Identität. Das Leitthema „Einheit der Wissenschaft in der Verschiedenheit der Disziplinen: Die mittelalterliche Universität und der Beginn der modernen Weltsicht“ schlug erneut den Bogen zurück zu KNA/BR seinen Anfängen. Ausgabe 12/16 | 25. März 2016 Leserbriefe Danke für das Rezept Zu: „Guck mal, was da keimt – Vitaminschiffchen mit Sprossen und Sesam“ in Nr. 9/16, Seite 50 Köstlich haben die Linsensprossenpuffer geschmeckt, die Helga Schmidt in der Kirchenzeitung vorgeschlagen hat. Wir haben gleich die doppelte Menge gebacken. Statt Frühlingszwiebeln haben wir Bärlauchblätter genommen, die schon im Garten sprießen. Vielen Dank für das Rezept für die Linsen-Plinsen, liebe Frau Schmidt! Waltraud Schnell, Kerpen-Buir Enttäuscht Zu: „Abschreiben ist doch erlaubt“ in Nr. 7/16, Seite 43 In dem Artikel „Abschreiben ist doch erlaubt“ über das 100-jährige Bestehen der Liebfrauenschule habe ich mit Befremden gelesen, dass die Liebfrauenschule ihren Neubeginn nach dem Zweiten Weltkrieg in der Brucknerstraße gehabt hat. Da ich selbst Liebfrauenschülerin war, möchte ich hierzu ergänzend mitteilen, dass der Neubeginn der Liebfrauenschule unter der Leitung von Schwester Maria Therasia 1947 an der Aachener Straße neben dem Dreifaltigkeitskrankenhaus war. Am 15. November 1952 war die Grundsteinlegung des neuen Schulgebäudes in der Brucknerstraße, die offizielle Einweihung erfolgte am 20. Oktober 1953 durch Weihbischof Ferche. Erst 1953 sind wir, die Schülerinnen des gymnasialen Zweiges und die Schülerinnen der Fachoberschule, in die Brucknerstraße übersiedelt und haben dort 1956 das Abitur gemacht. Weil wir die ersten Abiturklassen nach dem Krieg waren, wurden wir alle ohne Ausnahme im Mündlichen unter Vorsitz der zuständigen Schulrätin geprüft. Dies war die Voraussetzung für die neuerliche Anerkennung der Schule. Außer in der Festschrift wird die Zeit Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln von 1947 bis 1952 in anderen Publikationen nicht erwähnt. Darüber sind wir Ehemaligen der ersten Stunde besonders enttäuscht, da wir direkt am Aufbau der Schule durch Sammeln von unverbrannten Ziegelsteinen aus den Trümmern und Anreichen der Ziegel an die Bauarbeiter in der ersten Schulstunde mitgewirkt haben. Ursula Beer, Köln Verantwortungsvoll? Zu: „Kurienkardinal Müller gegen ‚staatlich gelenktes Mainstreaming‘“ in Nr. 9/16, Seite 8 und „Mertes zu Missbrauch: Rücktritte auf höchster Ebene fällig“ in Nr. 9/16, Seite 46 Welch eine Dialektik in beiden Artikeln! Der bekannte Jesuit Klaus Mertes führt den Leser zu der Annahme „Herr Müller muss weg“ (eine Anspielung auf den Filmtitel „Frau Müller muss weg“) und gleichzeitig erscheint „Herr Müller“ einige Seiten vorher als Hauptredner beim Fachsymposium der Bewegung „Communio e Liberazione“ in Köln unter anderem mit der Aussage, dass „Kinderschänder unfrei und Sklaven ihres vernunftwidrigen Tuns seien“. Im Mertes-Bericht ist dann wiederum zu lesen, dass er („Herr Müller“) selbst einen solchen Priester in seiner Diözese Regensburg hatte. So wird man schon nachdenklich, wie „verantwortungsvoll“ er mit seinem priesterlichen „Sklaven“ umgegangen ist, wenn er ihn wiederholt eingesetzt hat und dieser wiederholt rückfällig wurde. Stattdessen den Schuldfinger auf die staatliche Justiz zu richten, ist unwürdig und entlastet eher das „staatlich gelenkte Mainstreaming“, das er anprangert. Clemens Tommek, Köln Sinn und Zweck Zu: „‚Geschenk‘ für alle Liebespaare“ in Nr. 11/16, Seite 53 In dem Artikel weist der Verfasser darauf hin, dass die Kirche am 18. März 1966 die Exkommunikation von Katholiken, die eine sogenannte Mischehe eingegangen waren, abgeschafft hat. In seiner Auswirkung bedeutete das, dass jemand, der vor dem Stichtag eine solche Ehe geschlossen hatte, mit der höchsten Strafe der Kirche belegt worden ist. Nach diesem Termin geschlossene Mischehen wurden geduldet. Vor diesem Hintergrund sei die Frage nach dem Sinn (und auch nach dem Zweck) vieler Ver- beziehungsweise Gebote unserer Kirche gestattet. Der Apostel Paulus gibt in Gal 2,16 eine bedenkenswerte Antwort: „Weil wir aber erkannt haben, dass der Mensch nicht durch Werke des Gesetzes gerecht wird, sondern durch den Glauben an Jesus Christus, sind auch wir dazu gekommen, an Christus Jesus zu glauben, damit wir gerecht werden durch den Glauben an Christus, und nicht durch Werke des Gesetzes; denn durch Werke des Gesetzes wird niemand gerecht.“ Die letzten drei Wörter sind in der Einheitsübersetzung kursiv gedruckt. Elmar Wilkes, Hürth Wunderbar Zum Wettbewerb „Titelbild des Jahres“ Vielen Dank für unseren Gewinn von zwei Karten für das André-Rieu-Konzert. Es war wunderbar – die Musiker, die Kulisse, die „Überraschungen“ (Schnee, Luftballons) einfach traumhaft. Und nicht zuletzt André Rieu selbst, der es bestens verstand, sein Anliegen – „wie wichtig die Musik und besonders das gemeinsame Singen ist“ – sehr gut weiterzugeben. Rita Reiling-Kiepe, Coesfeld Vertrieb: Verlagsbezirk Rhein-Sieg-Kreis rrh., Oberbergischer Kreis und Kreis Altenkirchen (Dekanat Wissen) siehe unten. Herausgeber: Der Erzbischof von Köln Anzeigen: Klaus Boscanin Telefon: (02 21) 16 19-1 30, Fax: (02 21) 16 19-2 16 E-Mail: [email protected] (Anzeigenpreisliste Nr. 39 vom 1. Januar 2016) Chefredakteur: Robert Boecker Redaktion: Siegbert Klein (Chef vom Dienst), Kathrin Becker, Helmut Pathe, Bernhard Raspels, Almud Schricke E-Mails: <Nachname>@kirchenzeitung-koeln.de Vertrieb: Rüdiger Groß Telefon: (02 21) 16 19-1 49, Fax: (02 21) 16 19-2 05 E-Mail: [email protected] Der Zeitschriftenpreis beträgt monatlich 8,95 Euro inkl. MwSt. und Versandkosten. Bei Agenturzustellung beträgt der Gesamtpreis inkl. MwSt. monatlich 8,95 Euro. 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Abbestellungen können nur schriftlich unter Beifügung der letzten Bezugsquittung oder mit Angabe der Kundennummer erfolgen. Vertrieb und Anzeigen: Evelin Müller Telefon: (0 22 41) 98 00-13 E-Mail: [email protected] Anschrift der Redaktion: Ursulaplatz 1, 50668 Köln, Postfach 10 20 41, 50460 Köln Telefon: (02 21) 16 19-1 31, Fax: (02 21) 16 19-2 16 E-Mail: [email protected] Internet: www.kirchenzeitung-koeln.de Bei unverlangt eingesandten Manuskripten und Fotos keine Haftung und keine Rücksendung. Verantwortlich für den Inhalt der Pfarrnachrichten sind die jeweiligen Pfarrer. J. P. Bachem Medien GmbH, Ursulaplatz 1, 50668 Köln, Postfach 10 03 52, 50443 Köln Telefon: (02 21) 16 19-0, Fax: (02 21) 16 19-2 05 Geschäftsführung: Dipl.-Kfm. Lambert Bachem Herstellung: Lensing Druck GmbH & Co. KG, Auf dem Brümmer 9, 44149 Dortmund 25. März 2016 | Ausgabe 12/16 Der Zeitschriftenpreis beträgt monatlich 8,95 Euro inkl. MwSt. und Versandkosten. Bei Agenturzustellung beträgt der Gesamtpreis inkl. MwSt. monatlich 8,95 Euro. Hierin ist eine Zustellgebühr für die zuständige Ortsagentur auf deren Rechnung in Höhe von 1,00 Euro enthalten. Bei Auslandsbezug Preis auf Anfrage. Einzelpreis 1,95 Euro. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 17 Bücher Rätsel der Ikonen Virtuos erzählte Geschichten Dramatischer Segeltörn Ikonen sind für den westlichen Betrachter oft genug fremd und faszinierend gleichermaßen. Beim Besuch orthodoxer Kirchen in der Balkanregion, in Griechenland, Kreta, Zypern oder Russland, ist man von ihnen umgeben. Was steckt hinter diesen Bildern und Bilderrätseln? Wer hat sie gemalt? Warum tragen manche sogar eigene Namen? Was macht überhaupt ein Bild zur Ikone? Das handliche Buch gibt in konzentrierter Form einen fachlich soliden Überblick über die wichtigsten Ikonenthemen: das Bildprogramm, ihre liturgische Funktion, den Bilderstreit, die Ikonenweihe, über zeitliche Einordnungen, ihre Herstellung und andere Themen. Die Leser tauchen bei der Lektüre ein in die gelebte Frömmigkeit der Ostkirche. Neben der Entdeckerfreude werden sie mit größerem Respekt vor Ikonen verweilen. EL Wer einmal die Probleme der heutigen Zeit vergessen will, dem seien die Novellen von Stefan Zweig empfohlen. Drei anerkannte Schauspieler (Alexander Khuon, Wolfram Koch, Hanns Zischler) erzählen virtuos Geschichten aus einer Zeit, als die Damen noch in langen Röcken und mit Sonnenschirm, die Herren in Anzügen und Spazierstock durch Parks spazierten. In die „Gouvernante“ belauschen zwei Mädchen (heute Teenager genannt) ein Gespräch zwischen ihrer Mutter und ihrer Erzieherin. Der Lehrerin wird fristlos gekündigt, die Mädchen verstehen die Welt nicht mehr. Auf der letzten CD gibt es Essays, die nicht recht in den erzählerischen Kontext passen. DT Aloys Butzkamm: Faszination Ikonen. Geschichte – Bildsprache – Spiritualität. 235 Seiten. topos Verlagsgemeinschaft Kevelaer. ISBN 978-3-8367-1023-7. 13,95 Euro. Stefan Zweig: Die Stefan-Zweig-Box. – Erzählungen gelesen von Alexander Khuon, Wolfram Koch und Hanns Zischler. Laufzeit sieben Stunden, 17 Minuten. Argon Verlag. Ungekürzte Fassung. ISBN 978-3-86610-105-0. 19.95 Euro. 18 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Die Fotoreporterin Jean soll auf einer Insel ein paar Bilder machen, um eine Story über zwei junge Norwegerinnen, die hier vor 100 Jahren zu Tode kamen, zu illustrieren. Jean findet Dokumente, die den zurückliegenden Kriminalfall aufdecken, und verstrickt sich immer mehr in diese Geschichte. Zu dieser Tour hat sie ihren Mann, die kleine Tochter, ihren Schwager und dessen Freundin mitgenommen. Auf dem engen Boot entsteht eine Atmosphäre voll Spannung und Eifersucht. Beim Sturm kommt es zur Katastrophe. Autorin Anita Shreve verbrachte einige Jahre als Journalistin in Afrika und bereiste weite Teile Kenias, bevor sie in die USA zurückkehrte und Schriftstellerin wurde. Ihre Romane „Die Frau des Piloten“ und das für den Orange Prize nominierte „Gewicht des Wassers“ waren große internationale Erfolge. DPS Anita Shreve: Das Gewicht des Wassers. Aus dem Amerikanischen von Mechthild Sandberg. 291 Seiten. Piper Verlag. ISBN 978-3-4922-6186-9. 8,95 Euro. Ausgabe 12/16 | 25. März 2016 KULTUR „Er bedeckte mich mit Küssen seines Mundes“ Liebeslyrik im Kölner Dom zum Abschluss der lit.Cologne Zum ersten Mal wurde im Hohen Dom zu Köln persische Liebeslyrik mit den poetisch-erotischen Texten aus dem Hohen Lied des Alten Testaments vorgetragen. Der interreligiöse Abschlussabend der lit.Cologne war trotz eisiger Temperaturen bewegend. E s war schon ein besonderer Moment, als die deutsch-iranische Schauspielerin Jasmin Tabatabai mit ihrer wohlklingenden Stimme die ersten Verse aus dem Gedicht „Ich sehe Gottes Licht“ des Mystikers Hafis auf Persisch liest. So etwas hat es bislang noch nie im Dom gegeben. Bei eisigen Temperaturen erlebten die Zuhörer mitreißende Liebesschwüre, verzweifeltes Liebeswerben wie auch Texte der Sehn- sucht nach Liebe, die die Herzen wärmten. Eindrucksvoll ließen die Schauspieler Jasmin Tabatabai, Katharina Thalbach und Gustav Peter Wöhler mit ihren markanten Stimmen die Poesie der Texte aus verschiedenen Jahrhunderten lebendig werden. Die philosophisch-lyrischen Texte des bedeutendsten Mystikers und Gelehrten Rumi aus dem 13. Jahrhundert erzählen von der Liebe als alles umfassende Macht, ohne die die Welt untergehen wird. Mit großem Vergnügen verfolgten Vertreter des Domkapitels in der ersten Reihe auch die Texte über den Gottesmann, der „ohne Schwert ein Held ist“. Der Korangelehrte und bedeutende Mystiker Hafis aus dem 14. Jahrhundert zauberte mit seinem Humor und Sinn für Alltagssituationen manches Lächeln auf die Gesichter der Zuschauer. So beschreibt er die verzweifelten Versuche eines Liebenden, gegen das Bollwerk der Unentschiedenheit seiner Geliebten anzurennen, die immer Ja und Nein sagt. Sehr erotisch waren die ausgewählten alttestamentarischen Texte aus dem Hohen Lied aus dem 3. /4. Jahrhundert vor Christus. Sie entrückten das Publikum im Dom mit ihren bildreichen, sinnenfrohen Beschreibungen in eine orientalische Welt, in der Gottesliebe und Menschenliebe virtuos verwoben sind. Als christlich-musikalisches Pendant ließ das Kölner Ensemble „Vokalexkursion“ zwischen den Lesungsblöcken geistliche Musik des Abendlandes aus verschiedenen Jahrhunderten erklingen. Der Star des Abends war Katharina Thalbach. Für sie war es „erhebend“ und „eine große Ehre“, im Dom zu lesen. Dompropst Gerd Bachner war sehr bewegt von dieser historischen Lesung im Kölner Dom: „Auch die Lyrik der beiden Mystiker-Dichter kann zu einer interreligiös verbindenden Brücke werden.“BS Am Anfang war die Revolution Neues Buch beleuchtet 100 Katholikentage D ie Hunde kokettieren, wo es passend scheint, mit der Arbeiterfrage.“ Karl Marx war empört. Der Katholikentag in Düsseldorf hatte 1869 eine Sektion für soziale Fragen gegründet und dafür geworben, dass die Kirche sich stärker der „arbeitenden Klassen“ annehme. Er werde die Internationale Arbeiterassoziation mobilisieren, um gegen die Priester vorzugehen, schrieb Marx an Friedrich Engels. Die Drohung zeigt: Katholikentage hatten Einfluss, haben Kirche und Gesellschaft in Deutschland mitgeformt. Das zeigt auch das jetzt in Kolumba vorgestellte Buch „Hundert Katholikentage“, das die Münsteraner Kirchenhistoriker Hubert Wolf und Holger Arning zum 100. Deutschen Katholikentag Ende Mai in Leipzig verfasst haben. Die bei der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft veröffentlichte Publikation erzählt 100 spannende, unterhaltsame und informative Geschichten über 100 Treffen. Die Bedeutung des Katholizismus für Deutschland werde „chronisch unterschätzt“, so die beiden Historiker. Vermutlich auch deshalb, weil die Geschichtsschreibung bis heute stark protestantisch geprägt sei. Dabei gehen Wolf und Arning keineswegs unkritisch mit den Katholikentreffen um. Einerseits, so die Autoren, hätten die Katholikentage der von Papst und Bischöfen geforderten straffen Unterordnung immer wieder getrotzt und die Kirche vo- 25. März 2016 | Ausgabe 12/16 rangebracht. Oft hätten sie auch zukunftsweisende Ideen verfochten: Während in Europa der Nationalismus grassierte, hätten Katholikentage das Ideal einer internationalen Friedensordnung beschworen. Überlegungen zum Dritten Weg zwischen Sozialismus und Kapitalismus seien schließlich in das Konzept der Sozialen Marktwirtschaft gemündet. Gegen neue Entwicklungen Andererseits haben sich die Katholikentage auch oft neuen Entwicklungen entgegengestellt, etwa, wenn es um die Emanzipation der Frauen oder abweichende Formen des Zusammenlebens ging. „Gerade in Kunst und Wissenschaft verschliefen die Katholiken manche neue Entwicklung“, so die Autoren. Innerkirchlich seien Kritiker immer wieder mundtot gemacht worden. Die Geschichte der Katholikentage begann ausgerechnet mit einer Revolution. 1848 beanspruchten auch die Katholiken Versammlungs-, Vereins- und Pressefreiheit. Am 23. März 1848 wurde in Mainz der „Pius-Verein für religiöse Freiheit“ gegründet. Wenig später tagte dort die erste Generalversammlung katholischer Vereine - der erste Katholikentag der Geschichte. Ein Jahr vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs trafen sich die deutschen Katholiken dann ausgerech- net in der seit 1871 annektierten Festungsstadt Metz. Katholikentagspräsident Alois zu Löwenstein tat alles, um die französischsprachigen Bürger einzubinden - was ihm sofort den Vorwurf mangelnden Patriotismus einbrachte. Wolf und Arning haben viele überraschende Geschichten ausgegraben. So trat 1893 auf dem Würzburger Katholikentag ein Mann auf, der zuvor im Zentrum des wohl größten Skandals des Kirchenstaats des 19. Jahrhunderts gestanden hatte: Edgaro Mortara, Kind jüdischer Eltern in Bologna, war 1852 als Sechsjähriger von einer katholischen Magd heimlich notgetauft worden. Da eine Taufe nach Kirchenrecht zwingend eine katholische Erziehung erforderte, ließ Papst Pius IX. den Jungen aus seiner Familie entführen und in Rom erziehen. Die internationale Presse schäumte, Regierende protestierten. Doch in Würzburg präsentierte sich 40 Jahre später kein Papsthasser, der mit seinem Schicksal haderte. Sondern ein zum Priester geweihter Ordensmann, der sich nicht zuletzt der Missionierung von Juden widmete und vehement der Ansicht widersprach, er sei ein Opfer Christoph Arens der Jesuiten geworden. Holger Arning, Hubert Wolf: „Hundert Katholikentage. Von Mainz 1848 bis Leipzig 2016.“ Mit einem Geleitwort von Alois Glück und einem Ausblick von Thomas Sternberg. 256 Seiten mit 131 Abbildungen. Darmstadt, 24,95 Euro. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 19 MEDIEN RELIGIÖSE SENDUNGEN IM FERNSEHEN Wort des Bischofs Das „Wort des Bischofs“ ist eine Beitragsreihe des Erzbistums Köln. An Feiertagen, am Sonntag und zu besonderen Anlässen wendet sich Kardinal Rainer Maria Woelki mit einer Video-Botschaft an die Gläubigen. Regelmäßige Sendeplätze sind: domradio.de (Radio): sonntags jeweils um 8 und 18 Uhr. Unter domradio.de und erzbistum-koeln.de ab sonntags 8 Uhr. TV Partnersender: nach der Messe, gegen 11 Uhr. HÖRFUNK Radio Vatikan Empfang im Internet über www.radiovatikan.de. Im Radio: 16.00 und 18.00 auf Radio Horeb; 6.00 und 19.00 auf domradio.de. Täglich Nachrichten. Sonntag Sonntagsmagazin. Dienstag Radioakademie. Papst Franziskus – Das dritte Amtsjahr. Täglich auch: 7.30 Lateinische Messe. 16.00 und 20.20 Nachrichten/Magazin. 17.00 Vesper. 20.40 Lateinischer Rosenkranz. Radio Horeb Sonn- und feiertags 10.00 Messe. Werktags 9.00 Messe. Täglich 16.00 und 18.00 Radio Vatikan. Lokalradio Sonn- und feiertags von 8.00 bis 9.00 Magazin der Kirchen „Himmel und Erde“. Montag bis Freitag 5.45, Samstag 6.15 Augenblick mal. WDR 2 Sonn- und feiertags 7.45 Hör mal – Kirche in WDR 2. Es spricht Klaus Nelißen, Köln. Werktags 5.55 und Samstag 6.20 Kirche in WDR 2. WDR 3 Samstag 18.05 Vesper. Sonntag 7.05 Geistliche Musik. 8.30 Lebenszeichen. Panagia hilf! Ostern auf Folegandros. Montag 8.30 Lebenszeichen. Werktags 7.50 Kirche in WDR 3. Choral und Ansprache. Werktags 8 bis 9 Uhr, Köln TV (bis 31. März), Bibel TV (ab 1. April) und EWTN (Satellit Astra, Frequenz 12460 MHz): Gottesdienst. Übertragung aus dem Kölner Dom. Karsamstag, 26. März 10.05 bis 10.50 Uhr, Bayerisches Fernsehen (BR): Kalvarienberge. 15.50 bis 17.30 Uhr, 3sat: Der veruntreute Himmel. Spielfilm. 16.15 bis 16.45 Uhr, BR: Früher oder später Sterben kann jeder. 20 bis 20.15 Uhr, Bibel TV: Andacht (täglich). 20.30 bis 22.30 Uhr, EWTN und K-TV: Feier der Osternacht mit Papst Franziskus. 22 bis 23.30 Uhr, BR: Evangelische Osternacht. 22.30 bis 0.30 Uhr, EWTN: Feier der Osternacht aus dem Kölner Dom. 23.45 bis 23.50 Uhr, ARD: Das Wort zum Sonntag. Ostersonntag, 27. März 8.45 bis 9.05 Uhr, SAT.1: So gesehen. 9 bis 9.30 Uhr, ZDF: Sonntags. Frühlingserwachen und Aufbruch. 9.30 bis 10.15 Uhr, ZDF: Evangelischer Gottesdienst. 10 bis 11.30 Uhr, Bibel TV: Gottesdienst. Übertragung aus dem Kölner Dom. 10.05 bis 12.25 Uhr, ARD, BR, EWTN und K-TV: Feier der Ostermesse mit Papst Franziskus und Päpstlicher Segen „Urbi et Orbi“. 12.25 bis 13.55 Uhr, ARD: Sein Name war Franziskus. Spielfilm. Teil 2. 12.25 bis 12.55 Uhr, BR: Gott mit dir, du Land der Bayern. Oberpfalz. 14.45 bis 15 Uhr, Bibel TV: Bibellesen. 18.45 bis 19.15 Uhr, SWR FS: Ostern auf dem Land. 20.15 bis 21 Uhr, Phoenix: Strafsache Jesus. Der Faktencheck mit Petra Gerster. 20.15 bis 21.45 Uhr, NDR FS: Osterlandpartie. Festliches Eichsfeld. 21 bis 21.45 Uhr, Phoenix: Jesus und die verschwundenen Frauen. Vergessene Säulen des Christentums. 22 bis 1 Uhr, BR: Augustinus. Spielfilm. Zwei Teile. 23.15 bis 0.05 Uhr, ARTE: Walaam – Klang der russischen Orthodoxie. 23.45 bis 1.30 Uhr, 3sat: Papst Johanna. Film. Ostermontag, 28. März 9.05 bis 9.35 Uhr, 3sat: Glocken - Klang zwischen Himmel und Erde. 9.55 bis 12.20 Uhr, BR: Messiah. Oratorium in drei Teilen von Georg Friedrich Händel. 10 bis 12 Uhr, EWTN: Pontifikalamt im Kölner Dom. 10 bis 11 Uhr, ARD: Evangelischer Gottesdienst. 12 bis 12.30 Uhr, EWTN: Gebet des Regina Coeli mit Papst Franziskus. 22 bis 22.30 Uhr, Bibel TV: Das Gespräch. Mittwoch, 30. März 9.50 bis 11 Uhr, EWTN und K-TV: Mittwochs-Audienz des Papstes. 10.30 bis 11 Uhr, Bibel TV: Alpha und Omega. 11.30 bis 12.20 Uhr, 3sat: Kirche, Ketzer, Kurtisanen – das Konzil von Konstanz. 19 bis 19.45 Uhr, BR: Stationen. Der Katakombenpakt – Das geheime Vermächtnis des Konzils. 22.25 bis 0.05 Uhr, 3sat: Habemus Papam Ein Papst büxt aus. Fernsehfilm. WDR 4 Täglich 8.55 Kirche in WDR 4. WDR 5 Sonntag 8.35 Das Geistliche Wort. 9.05 Diesseits von Eden. Die Welt der Religionen. 10.00 Katholischer Gottesdienst aus der Pfarrkirche St. Pius in Osnabrück. Es predigt Pastor Thomas Stühlmeyer. 12.00 Urbi et Orbi. Päpstlicher Segen. 13.30 Lebenszeichen. Montag 8.35 Das Geistliche Wort. Werktags 6.55 Kirche in WDR 5. 13.30 Lebenszeichen. Deutschlandfunk Werktags 6.35 Morgenandacht. Sonn- und feiertags 6.10 Geistliche Musik. 8.35 Am Sonntagmorgen. Sonntag 12.00 Urbi et Orbi. Päpstlicher Segen. Montag 10.05 Katholischer Gottesdienst aus der Pfarrkirche St. Jakobus der Ältere in RodebergStruth. Es predigt Pfarrer Dominik Trost. Montag bis Freitag 9.35 Tag für Tag. Mittwoch 20.10 Aus Religion und Gesellschaft. Südwest-Rundfunk 2 Samstag 19.05 Geistliche Musik. Sonntag 7.55 Lied zum Sonntag. 8.03 Kantate. 12.05 Glauben. Brot des Lebens. Montag 7.50 Zum Ostermontag. Werktags 7.57 Wort zum Tag. 20 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de domradio.de Gottesdienste Karsamstag, 26. März, 22.30 Uhr: Feier der Osternacht aus dem Kölner Dom. Ostersonntag, 27. März, 10 Uhr: Pontifikalamt aus dem Kölner Dom. 18 Uhr: Chorvesper – Evensong, live auf domradio.de (22 Uhr im Radio). Ostermontag, 28. März, 10 Uhr: Pontifikalamt aus dem Kölner Dom. Werktags, 8 Uhr: Gottesdienst aus dem Kölner Dom live unter www.domradio.de. Täglich um 6 Uhr und um 22 Uhr: Laudes und Komplet mit Weihbischof Ansgar Puff. Beratung – Späte Liebe Wie schwierig ist es, sich im Alter noch auf einen ganz neuen Menschen einzustellen? Die domradio-Beratung beschäftigt sich mit der Liebe auf den späten Blick (Do., 31. 3., 10 bis 12 und 20 bis 22 Uhr). Tagesevangelium Pater Ralph Greis OSB. Von Montag, 28. März, bis Samstag, 2. April, um 8 Uhr spricht Pater Ralph Greis OSB, Dormition Abbey in Jerusalem, Gedanken zum Tagesevangelium. Reisen – Ausschau nach dem Frühling domradio-Reisen serviert einen bunten Frühlingsstrauß! Herab von den Gipfeln des Kyffhäusers, inmitten der Blütenpracht des Botanischen Gartens auf Madeira, im kleinen Wallfahrtsort Kenz, im Garten der Toskana (Fr., 1. 4., 10 bis 12 und 20 bis 22 Uhr). Ausgabe 12/16 | 25. März 2016 MEDIEN Rom am Rhein Der Archäologe Matthias Wemhoff begibt sich in der dreiteiligen Reihe „Rom am Rhein“ auf die Spur der Römer am Rhein. Die Pax Romana, der „Römische Frieden“, bescherte auch den Städten am Rhein eine Zeit der Blüte, wie die zweite Folge „Blüte und Bedrohung“ berichtet. Römische Villen zeugten vom hohen Lebensstandard der Bewohner. Aber auch die Industrie florierte, Glasprodukte vom Rhein waren im ganzen römischen Imperium begehrt. Während das Reich auf der linksrheinischen Seite prosperierte, kam es auf dem rechten Rheinufer immer wieder zu Überfällen der dort ansässigen Stämme der Franken und Alemannen. Um das fruchtbare Land dennoch nutzen zu können, errichteten die Römer den Limes. ZDF, So., 27. 3., 19.30 bis 20.15 Uhr Die römische Grabkammer in Köln-Weiden wurde im Jahre 1843 zufällig bei Ausschachtungsarbeiten entdeckt. Sie stammt (Foto: ZDF/Joachim Seck) aus dem zweiten Jahrhundert nach Christus. Auferstanden von den Toten 3sat: Zu Ostern Händels „Messiah“ und das Stift Klosterneuburg Das bereits zur Tradition gewordene Osterkonzert des Bach Consort Wien unter der Leitung von Rubén Dubrovsky wird 2016 erstmals im Stift Klosterneuburg stattfinden. Damit kehrt Händels „Messiah“ in seine ursprüngliche Aufführungssaison zurück: die Osterzeit. Bereits zum dritten Mal präsentiert das Bach Consort das feierliche „Osterkonzert“. Es singt der Salzburger Bachchor und es spielt das Bach Consort Wien unter Leitung von Rubén Dubrovsky. Solisten sind Michael Schade, Hanna Herfurtner, Gaia Petrone und Christian Immler. Händels „Messiah“ umreißt die zentrale Botschaft der christlichen Heilsgeschichte: Pro- phezeiung und Menschwerdung Jesu, Leiden, Tod, Auferstehung und Verheißung seiner Wiederkunft. Den Mittelpunkt bilden Passion und Auferstehung im zweiten Teil. Dazu verwendet das Libretto allerdings nicht die Leidensgeschichte, wie sie in den Evangelien konkret beschrieben und in Bachs Passionen nachvollzogen wird, sondern es beschränkt sich weitgehend auf metaphorische Texte aus dem Alten Testament. Erst für den eschatologischen Ausblick im dritten Teil des Oratoriums greift der Textdichter Charles Jennens auf das Neue Testament zurück. Bevor 3sat das Konzert am Ostersonntag un- ter dem Titel „Osterkonzert 2016 – Risen from the dead“ aus dem Stift Klosterneuburg ausstrahlt, stellt der Sender die Aufführungsstätte vor. Der Film „Wo sich Himmel und Erde begegnen. 900 Jahre Klosterneuburg“ taucht in die Geschichte des Stiftes, die Geschichte der Augustiner Chorherren und deren Aufgaben der Seelsorge ein. Er führt uns durch die prachtvolle Anlage und zeigt die immensen Kultur-Schätze, wie den weltberühmten Verduner Altar. 3sat, Mo., 28. 3., 9.35 bis 10.20 Uhr (Film über das Stift) 10.20 bis 11.30 Uhr (Konzert „Messiah“) Papst Benedikt XVI. und der Vatikan ARD-alpha zeigt Porträt des emeritierten Papstes Joseph Ratzinger war der erste deutsche Papst seit fast einem halben Jahrtausend. Sein Rücktritt vom Petrusamt 2013 wiederum war der erste freiwillige Amtsverzicht eines Papstes seit dem Mittelalter. Doch jenseits solcher statistischen Größen, was bleibt von seinem Pontifikat?, fragt der Film „Der Unbequeme – Joseph Ratzinger, der Glaube und die Welt von heute“ in ARD-alpha. Wie hat er das Erbe seines Vorgängers, Johannes Pauls II., verwaltet – und was hat sein kühner Schritt, durch Rücktritt den Weg für seinen Nachfolger Franziskus freizumachen, bewirkt? Wird eher der Pontifex maximus Benedikt XVI. in Erinnerung bleiben oder der Konzils-Theologe Joseph Ratzinger? Im Anschluss an diesen Film folgt der klei- ne Beitrag „Die Peterskirche und die Vatikanstadt in Rom“. Hier residieren die Päpste als Nachfolger Petri. Der Film gibt einen Eindruck vom prachtvollen Zentrum der katholischen Welt. ARD-alpha, Sa., 26. 3., 20.15 bis 21.45 Uhr (Papst Benedikt XVI.) 21.45 bis 22 Uhr (Vatikan) Immer wieder Shakespeare Zum 400. Todestag erinnert 3sat mit mehreren Beiträgen an den Dramatiker William Shakespeare. „Kulturzeit“ ehrt das Genie immer werktags um 19.20 Uhr mit dem „Shakespeare Memory“: aus Zitaten, Beiträgen und Gesprächen entsteht ein Bild des Dramatikers. Von den diesjährigen Osterfestspielen in Salzburg sendet 3sat am Samstag, 26. 3., von 20.15 bis 22.45 Uhr „Otello“. Giuseppe Verdi vertonte das Stück als Drama über Neid und Eifersucht in vier Akten. 25. März 2016 | Ausgabe 12/16 www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 21 KLEINANZEIGEN 22 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 12/16 | 25. März 2016 ERZÄHLUNG O ma, zu Ostern bist du aber bei uns – ja?“ Marnie tätschelte die Hand ihrer Großmutter. „Mama hat`s fest versprochen.“ Das Gesicht der alten Dame hellte sich auf. „Wirklich? Hier im Heim ist es ja nicht schlecht, aber daheim ist halt daheim. Und da dein Bruder jetzt auswärts studiert, habt ihr doch ein Zimmer frei.“ Am Karsamstag war das Haus der Bergers nach Mutters Osterputz wie neu. Im Garten sorgten Forsythiensträucher und Hyazinthen für erste Farbtupfer im Frühjahrsgrün. In der Küche duftete es nach dem Hefezopf. „Hm, da wird sich Oma aber freuen!“ Marnie schnüffelte die süßen Gerüche in sich ein. Frau Berger atmete auf. „Geschafft! Du kannst Oma gleich ein Stück von dem Hefezopf rüberbringen.“ Marnie starrte ihre Mutter an. „Ins Heim? Du hast doch gesagt, dass wir die Oma zu Ostern nach Hause …?“ Grit Berger blickte an der Tochter vorbei. „Ich habe halt vergessen, dass uns zu Ostern die Familie Gruber besucht. Und du weißt ja selber, dass Oma bei Gesprächen immer ihren Senf dazu tut. Das nervt!“ – Der Ostersonntag war schon mehrere Stunden alt, als die gesamte Familie Berger, zusammen mit ihren Gästen, Haus und Garten nach Marnie absuchte. Schließlich ging Herr Berger zum Telefon und kam achselzuckend zurück. „Sie ist tatsächlich wieder im Seniorenheim und will nicht nach Hause kommen.“ Unvernünftig schnell fuhr die Mutter durch die feiertäglich leeren Straßen in Richtung Seniorenheim. Vor dem Zimmer ihrer Mutter blieb sie stehen. Zitteriger Gesang, begleitet von holperigem Flötenspiel, drang zu ihr hinaus. Sie riss die Tür auf. Ein paar alte Damen saßen in der Runde, hatten die Gesichter über Notenblätter gebeugt, und alle – das sah Grit mit einem Blick – waren mit ganzem Herzen dabei. In ihrer Mitte stand Marnie und mühte sich redlich, ihrer Flöte ein paar richtige Töne zu entlocken. Marnie ließ ihr Instrument sinken. Ihre Augen blitzten die Mutter drohend an. „Ich bleibe heute bei Oma!“ Frau Berger spürte Zorn in sich aufsteigen, als teils belus- 25. März 2016 | Ausgabe 12/16 tigt, teils ernst dreinblickende Augenpaare sie begutachteten. „Die Marnie ist uns wie ein frischer Wind ins Haus geweht“, sagte eine der Damen. „Aber zuerst einmal frohe Ostern, junge Frau.“ „Ja, ja, frohe Ostern. Marnie, komm jetzt bitte!“ Fast körperlich spürte Grit die vorwurfsvollen Blicke der Heimbewohnerinnen. Ihre Mutter hatte den Kopf mit dem dünnen weißen Haar, das immer so unordentlich in alle Richtungen wuchs, gesenkt. Fahrig wischten ihre mageren Hände über ihren Schoß. Grits Ärger verwandelte sich in ein Gefühl, das sie verwirrte. Dieses merkwürdige Bohren in der Herzgegend ließ sie Worte aussprechen, die sie doch gar nicht hatte sagen wollen: „Meine Damen, würden Sie heute unsere Gäste sein? Auch mein Mann würde sich freuen!“ Marnies plötzlich aufstrahlender Blick und das freudig gerötete Gesicht ihrer Mutter berührten sie sehr. „Ich – ich sehe schon mal, ob der Heimbus frei ist!“ Als sie den Hof überquerte, drangen Fetzen der alten Osterweise an ihr Ohr: „Das Grab ist leer, der Held erwacht, der Heiland ist erstanden . . .“. „Marnie müsste regelmäßigen Musikunterricht bekommen. Man blamiert sich ja mit ihr.“ Frau Berger blieb stehen und atmete tief durch. Erst jetzt bemerkte sie die Helle dieses Ostertages, die prickelnde Frische, den besonderen Duft. – Immer wieder betrachtete sie im Laufe des Tages das Gesicht ihrer Mutter. Sie hatte gar nicht mehr gewusst, wie die alte Dame aussah, wenn sie sich glücklich fühlte. Ausgerechnet jetzt musste sie an den Spruch denken: „Eine Mutter kann wohl sieben Kinder ernähren, aber sieben Kinder nicht eine Mutter.“ Ob Marnie sie auch einmal abschieben würde, wenn sie alt, gebrechlich und allein war? Als die Heimbewohnerinnen zurückgeholt wurden, nahm Grit Berger ihre Mutter beiseite: „Mama, wenn Familie Gruber wieder abgereist ist, könntest du eigentlich dein Zimmer wieder beziehen, weil der Rolf doch jetzt ausgezogen ist. Wir brauchen dich mehr als wir dachten!“ Die alte Dame erwiderte nichts, aber ihre Augen sagten mehr als jedes Wort. Gabriele Lins www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 23 AUS DEM ERZBISTUM „Der innere Müll muss irgendwann raus“ Weihbischof Ansgar Puff über das Beichten Sünden gibt es vermutlich genug, dennoch sind die Beichtstühle leer. Schade findet das Weihbischof Ansgar Puff. Denn Beichten gehört für ihn zum inneren Frühjahrsputz, wie er im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur erläutert. Gerade vor Ostern sollte man als Christ zur Beichte gehen. Warum eigentlich? Puff: Weil man ja auch regelmäßig seinen Müll aus der Wohnung bringt. Der innere Müll muss irgendwann weg, sonst fängt es an zu stinken. Und die Müllabfuhr ist der Beichtstuhl. Wie funktioniert diese Art der Entsorgung? Puff: Das Prinzip des Beichtens ist ja bekannt: Man geht zum Priester, sagt ihm seine Sünden, und er spricht einen dann davon los. Beichte ist eigentlich ein ganz blödes Wort, vielmehr geht es um die Feier der Umkehr von der Sünde. Das Wort Sünde kommt von Absondern und meint Trennung von Gott. Wenn ich sage, diesen Gott brauche ich nicht mehr, dann bin ich Gott-los. Gott respektiert die Freiheit meiner Entscheidung. Wenn ich aber ohne Gott unglücklich bin, kann ich durch die Beichte umkehren. Gott. Der Priester kann den Menschen im Auftrag und sozusagen als Lautsprecher Gottes sagen, dass ihre Sünden vergeben sind. Woher kommt die Beicht-Praxis? Puff: Nein, das ist eine sehr schöne und beglückende Erfahrung. Allerdings finde ich manche Formen und die Vorbereitung der Beichte eher schwierig. Vielleicht ist das auch ein Grund, warum viele Leute nicht mehr kommen. Samstags zwischen halb fünf und fünf in eine Kirche zu gehen und ohne alles drauflos zu beichten, ist für viele irgendwie komisch. Ich war voriges Jahr mit Jugendlichen in Taizé, da gibt es immer nach dem Abendgebet die Möglichkeit, mit den Priestern zu sprechen. Zuerst erlebt man also diese meditativen Gesänge in der vollen Kirche, und dann kommt zwei Stunden lang ein Jugendlicher nach dem anderen und packt aus. Das sind nicht unbedingt Beichten, aber sehr existenzielle Gespräche. Also offenbar sind die Leute auf der Suche, aber sie brauchen dazu eine entsprechende Atmosphäre. Wir sollten also unser Beicht-Setting verbessern. Puff: Vorbild sind hier die ersten Christen, die in kleinen Gemeinschaften als Nachfolger Jesu Christi lebten. Wenn da jemand die Ehe brach oder einen umbrachte, wurde er von den Außenstehenden als Heuchler und gottlos entlarvt. Das schadete natürlich der Gemeinschaft. Die schloss ihn dann eine Zeit lang aus – zum Beispiel zu Beginn der Fastenzeit. An Gründonnerstag konnte der Betroffene dann zur Kirchentür kommen und bitten, wieder mitmachen zu dürfen. Darauf holte ihn der Priester als Vertreter der Gemeinschaft wieder herein. Und damit war klar, dass Gott ihm auch vergeben hat. Das ist der Vorläufer der heutigen Beichte. Woran liegt es, dass die Beichtstühle nicht mehr sonderlich voll sind? Puff: Ich glaube, dass die Leute mehr beichten, als sie ahnen – wenngleich nicht unbedingt sakramental bei einem Priester. Man geht zum Beispiel zum Psychologen oder redet mit einem guten Freund; Kinder beichten in der Regel ihre Sünden bei den Eltern. Es gibt ganz viel Suche danach, wie man leben oder neu anfangen kann trotz Schuld. Denn Techniken wie verdrängen, verharmlosen oder die Schuld auf jemand anderen schieben funktionieren ja nicht wirklich. Beim Beichten geht es zusätzlich um die Gemeinschaft der Kirche und das Verhältnis zu 24 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Sie selbst betätigen sich auch regelmäßig als so ein „Lautsprecher“ unter anderem mit Kommunionkindern oder Firmlingen. Eine lästige Pflicht als Priester? Was schlagen Sie vor? Puff: Wenn wir an einem schönen Sonnentag mit 20 Priestern und entsprechender Werbung draußen auf der Domplatte sitzen würden und sagen, „wenn Sie dicke Sorgen haben und nicht mehr wissen, mit wem Sie reden können – wir sind für Sie da“: Ich garantiere Ihnen, dann kämen die Massen gelaufen. Wir sind bei diesem Thema offenbar ein bisschen feige, dabei schließe ich mich mit ein. Also müssen wir vorläufig mit dem Vorhandenen auskommen. Was ist besser: fremder Beichtvater oder mein Gemeindepfarrer? Beichtstuhl oder offenes Beichtgespräch? Puff: Alles ist möglich, denn es geht ja um ein objektives Sakrament. Eine Vertrauensperson könnte Sie konkreter beraten, weil sie Sie kennt. Aber wenn Sie es nur Gott sagen wollen, wäre es vielleicht besser, zu einer fremden Person zu gehen. Auch die Alternative Beichtstuhl oder offenes Gespräch ist letztlich Geschmackssache. Bei Kommunionkindern erlebe ich aber immer wieder, dass die meisten in den Beichtstuhl möchten. Klar, für Kinder ist das irgendwie geheimnisvoll, aber die spüren auch, dass dieser Ort einen gewissen Schutz bietet. Ausgabe 12/16 | 25. März 2016 AUS DEM ERZBISTUM „Sichtbare Predigt“ Erstmals Passions- und Osterkrippe in der Klosterkirche NIKOLAUSKLOSTER. Wie selbstverständlich gehört sie zum Weihnachtsfest: die Krippe. Zumindest im Rheinland kaum bekannt ist aber der Brauch, eine solche Krippe auch an den Kar- und Ostertagen aufzustellen. Sie zeigt dann nicht das Christkind im Stall mit Ochs‘ und Esel, sondern den Einzug Jesu in Jerusalem am Palmsonntag, das letzte Abendmahl am Gründonnerstag, die Todesangst am Ölberg sowie die Kreuzigung auf Golgota am Karfreitag und die Auferstehung am Ostersonntag. Es handelt sich um eine altehrwürdige, besonders in Südeuropa verbreitete Tradition, die jetzt im Nikolauskloster der Oblatenmissionare bei Glehn lebendig wird. Der Kleinenbroicher Krippenbauer Heinz Schichel kam beim Besuch der Passionsspiele in Oberammergau auf die Idee, die Passions- und Osterkrippe auch im Rheinland bekannt zu machen. Gesagt, getan: Drei Monate hat er gearbeitet an den acht Stationen. Pater Felix Rehbock, der Rektor des Nikolausklosters, freut sich über das gelungene Werk: „Das ist wirklich etwas ganz Besonderes: traditionell, aber trotzdem für viele ungewohnt.“ Die Passions- und Osterkrippe sei „eine sichtbare Predigt“ und spreche Herz, Seele und Augen gleichermaßen an. Das Kunstwerk ist bis Dienstag nach Ostern täglich von 7 bis 18 Uhr in der KlosterDie Ereignisse von Golgota werden im Nikolauskloster dargestellt. (Foto: ZIM) kirche zu sehen. ZIM Dem österlichen Licht entgegen Premiere: Radwallfahrt von Neuss nach Benrath NEUSS/KAARST. Die Radwallfahrt „Tour ins Licht“ ist ein Experiment. Sie versucht, neue Wege zu erschließen und in Form einer nächtlichen Pilgerreise Menschen anzusprechen. Sie beginnt am Samstag, 23. April, um 4 Uhr an der Basilika St. Quirin in Neuss und steht ganz im Zeichen der österlichen Botschaft, die vom Dunkel der Vergänglichkeit ins Licht des Lebendigen führen will. Veranstalter ist die Redaktionsgruppe „Advents- und SommerZeit“ in Kooperation mit der Pfarrgemeinde St. Martinus in Kaarst und der Stabsabteilung „Kommunikation“ im Generalvikariat. Als Kooperationspartner sitzt der Allgemeine Deutsche FahrradClub in Neuss mit im Sattel, als Schirmherr Kreisdechant Monsignore Guido Assmann. Auf 20 Kilometern verbindet die Tour spirituelle Elemente mit Naturerfahrung und Gemeinschaftserleben. Sie führt nach Grimlinghausen, wo Dr. Peter Seul, leitender Pfarrer im Seelsorgebereich „Kaarst/Büttgen“, in der unbeleuchteten Kirche St. Cyriakus eine Statio hält. Nach der Rhein-Überquerung ist das nächste Ziel die Kirche St. Nikolaus in Düsseldorf, die mit Sonnenaufgang erreicht 25. März 2016 | Ausgabe 12/16 wird. Die letzte Etappe führt zur Wallfahrtskirche St. Cäcilia in Benrath, wo ein Gottesdienst gefeiert wird. Danach gibt es ein Frühstück. Nähere Auskünfte und Anmeldungen im Internet. ZIM ➔ www.tour-ins-licht.de Hat das Fahrrad schon bereitgestellt: Kreisdechant Monsignore Guido Assmann ist Schirmherr bei der „Tour ins Licht“. (Foto: ZIM) NEUSS, DORMAGEN UND GREVENBROICH: Thilo Zimmermann, Telefon (0 21 31) 46 10 27 [email protected] LANGWADEN. Auf die Feier seines Silbernen Professjubiläums freut sich der Prior des Klosters Langwaden, Pater Bruno Robeck (Foto). Der gebürtige Berliner trat nach dem Abitur in Charlottenburg 1988 bei den Zisterziensern ein. Er studierte Theologie in Einsiedeln in der Schweiz und Benediktbeuern in Bayern und wurde 1998 zum Priester geweiht. Bis zu seiner Ernennung zum Prior im Jahr 2004 war Pater Bruno als Gästepater tätig und hielt Einkehrtage für Gruppen und Einzelexerzitien. In seine Amtszeit als Prior fielen die Neustrukturierung der Betriebe des Klosters und die dringend notwendig gewordenen Sanierungsarbeiten am Klostergebäude. Sein Silberjubiläum feiert Pater Bruno am Samstag, 2. April, im 10-Uhr-Gottesdienst mit Generalabt Mauro-Giuseppe Lepori aus Rom. ZONS. Unter dem Motto „Du machst mich stark“ gibt die Band „Go t(w)ogether“ am Ostermontag, 28. März, um 19 Uhr in St. Martinus ein Konzert. Zu Neuer Geistlicher Musik wird die Kirche illuminiert. Neben Licht und Musik sollen Fotos und Texte den Besuchern ein besonderes Erlebnis bieten. GOHR. Die Pläne für ein Pfarrheim der Gemeinde St. Odilia standen im Mittelpunkt einer gut besuchten Versammlung in der Kirche. Voraussetzung für den Neubau ist zum einen, dass die Baukosten gesenkt werden können, und zum anderen, dass die Gesamtfläche der im Seelsorgebereich „Dormagen-Nord“ genutzten Räume reduziert wird. Die anderen Gemeinden hätten ihre Zustimmung signalisiert, hieß es bei dem von Pfarrer Klaus Koltermann moderierten Treffen. „Es wurden Fragen über den Ablauf, die Beauftragung von Architekten und die Kosten gestellt, die sachkundig beantwortet werden konnten“, so Heinz Kemper vom Ortsausschuss. Hermann-Josef Simonis vom Kirchenvorstand hat die Hoffnung, „in wenigen Monaten eine endgültige positive Entscheidung zu bekommen“. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 33 AUS DEM ERZBISTUM DÜSSELDORF: Ronald Morschheuser, Fax (0 21 73) 96 79 98 morschheuser@ kirchenzeitung-koeln.de RHEINBOGEN. Mit dem Titel „Pfarrbrief des Jahres 2015“ wurde das Gemeindemagazin „WIR“ der Seelsorgeeinheit Düsseldorfer Rheinbogen ausgezeichnet. Beim Diözesantag „Öffentlichkeitsarbeit“ nahm die „WIR“-Redaktion die Auszeichnung des Erzbistums Köln vom stellvertretenden Generalvikar Monsignore Markus Bosbach und Kommunikationsdirektor Dr. Ansgar Mayer entgegen. Aus der Begründung: „Preiswürdig erachtet die Jury die breitangelegte Darstellung eines anspruchsvollen theologischen Themas. Dabei geht die Redaktion das Wagnis ein, im kirchlichen Kontext Themen zu bearbeiten, die dort zum Teil als tabuisiert gelten.“ Die zum Wettbewerb eingereichte Sommerausgabe hatte sich mit den sieben Todsünden befasst. Gelobt wurde auch, dass „neben dem Schwerpunktthema weitere Rubriken mit der gleichen hohen Qualität stimmig erstellt und gestaltet sind“. DÜSSELDORF. Der SKFM Düsseldorf braucht für die Zeltunterkunft in der Ulmenstraße Herrenkleidung in den Größen 46 bis 52 und Schuhe von 41 bis 43. Insbesondere wird um Jeans, Sweatshirts und T-Shirts gebeten. Nähere Informationen gibt es bei Cordula Gnoß-Manhillen unter Telefon (02 11) 4 69 6-2 45 oder per EMail an [email protected]. LICHTENBROICH. Mit einem „Meditativen Gang in den Morgen“ können im Düsseldorfer Norden die Ostertage begonnen werden. Treffpunkt ist am Samstag, 26. März, um 6 Uhr die Kirche St. Maria Königin an der Krahnenburgstraße. ALTSTADT. Zur „Nach der Museen“ am Samstag, 9. April, ab 19 Uhr hat das „maxhaus“ an der Schulstraße Johannes Falk & Band eingeladen. Sie treten im Klosterhof auf. Außerdem gibt es historische Führungen durch das Katholische Stadthaus und die Kirche St. Maximilian. Kleine Vorträge und Improvisationen runden das Programm ab. Eintrittskarten gibt es im Vorverkauf im Foyer des „maxhauses“. Sie gelten auch für alle anderen beteiligten Veranstaltungsorte der „Nacht der Museen“. Kommunionkinder backen Hostien Besuch in der „Gläsernen Hostienbäckerei“ in Kevelaer MÖRSENBROICH/RATH. Eine besondere Erfahrung vermittelten die Katecheten aus der Gemeinde St. Franziskus-Xaverius den diesjährigen Kommunionkindern: Sie fuhren gemeinsam mit Eltern nach Kevelaer am Niederrhein und besuchten die dortige „Gläserne Hostienbäckerei“. Inhaber Thomas Held erklärte im „Mitmachraum“ den gespannt zuhörenden Mädchen und Jungen, wie aus Wasser und Weizenmehl die Hostie entsteht, welche Besonderheiten im Produktionsprozess zu berücksichtigen sind und was hinter dem Sakrament der Eucharistie steht. „Wir stellen nicht nur Hostien in unterschiedlichen Dicken, Farben und Größen her, sondern wollen mit unseren Führungen die Besucher mit theologischem Hintergrundwissen bereichern, das wir uns über die Jahre angeeignet haben“, so Held. „Dabei spielt das Alter der Besucher keine Rolle, weil wir uns individuell auf jede Altersgruppe einstellen“, erklärte er. Abschließend konnten die Kinder jene Hostien, die sie bei den Erstkommunionfeiern erstmals empfangen werden, an einer Die Kinder aus Mörsenbroich und Rath beim Stanzen ihrer eigenen Hostien für die speziellen Maschine Erstkommunion. (Foto: Privat) selbst ausstanzen. RM „Aufwind“ bietet Schutz und Hilfe Stadtteilinitiative „Flingern mobil“ mit neuem Projekt DÜSSELDORF. Mit dem Projekt „Aufwind“ reagiert die Katholische Stadtteilinitiative „Flingern mobil“ auf die wachsende Anzahl junger Männer vornehmlich aus Osteuropa, die sich im Drogenmilieu prostituieren. „Aufwind“ bietet in der Charlottenstraße 32 einen niedrigschwellig erreichbaren, geschützten Ort an. Während die Räume vormittags vom Projekt „Mobilé“ als Angebot an drogenabhängige Frauen und Männer genutzt wird, öffnet „Aufwind“ mittwochs und freitags von 19 bis 21 Uhr und donnerstags von 13 bis 15 Uhr seine Türen. Es gibt Getränke und Essen, Waschmaschi- ne und Trockner, eine Dusche und medizinischpflegerische Erste Hilfe. „Aufwind“ stellt auch eine Postadresse sicher und bietet die Nutzung des Internets an. Thomas Tackenberg, Fachbereichsleiter für Drogenhilfe bei „Flingern mobil“: „Hier finden die Betroffenen Abstand und können sich wieder hin zu einer sinnvollen Lebens- und Freizeitgestaltung orientieren.“ Dabei werden sie betreut von Tackenberg selbst und von Sozialpädagogin Kristina Klippel. Carsten Horn, Vorstandsvorsitzender von „Flingern mobil“: „Wir wollen den Wunsch nach Ausstieg aus der Szene aktiv begleiten.“ RM Präsentierten „Aufwind“: Klaus Kehrbusch, Carsten Horn, Kristina Klippel und Thomas Tackenberg (alle von Flingern mobil) und Manuel Hurschmann, der eine ähnliche Einrichtung in Essen leitet. (Foto: Privat) 34 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 12/16 | 25. März 2016 AUS DEM ERZBISTUM Alltag bedeutet nicht Untätigkeit HILDEN, LANGENFELD, MONHEIM: Ronald Morschheuser, Förderverein St. Nikolaus unterstützt Gemeindeleben GRUITEN. Nach zwei Jahren intensiver Vorbereitung sowie Bautätigkeit hatte der Förderverein St. Nikolaus Gruiten sein Großprojekt „Restaurierung des Alten Nikolausturms“ im März vergangenen Jahres abgeschlossen (die Kirchenzeitung berichtete). 145 000 Euro waren über eine Spende der NRW-Stiftung, aber auch durch unermüdlich gesammelte Fördermittel und andere Spenden in den Erhalt des früheren Kirchturms und ältesten Bauwerks auf dem Gebiet der Stadt Haan investiert worden. Viel Lob gab es von NRW-Stiftung, Landschaftsverband Rheinland und Erzbistum Köln dafür, dass das Projekt im Kostenrahmen geblieben war und in so kurzer Zeit hatte bewältigt werden können. Ein Buch mit dem Titel „940 Jahre St. Nikolaus bei Gruiten“ von Professor Dr. Jürgen Brand hat der Förderverein ebenfalls unterstützt. Zum Preis von zwölf Euro kann es im Pfarrbüro Haan oder in der Pfarrbücherei Gruiten gekauft werden. Zwischenzeitlich „ist wieder ‚Alltag’ eingekehrt, was jedoch nicht Untätigkeit bedeutet“, so der Vorsitzende des Vereins, Norbert Julius. So wurde im Jahr 2015 für die Kirche St. Nikolaus ein Strahler zur Beleuchtung des Fensters im Chor über dem Altar angeschafft. Er bringt die Farbigkeit des Fensters auch im Dunkeln zur Geltung. Die Steinbank vor dem restaurierten Heilig-Jahr-Kreuz konnte ebenso gekauft werden wie die Figur einer Magd zur Vervollständigung der Krippe. Im Altarraum von St. Nikolaus sind außerdem LED-Leuchten angebracht worden. „Auch für 2016 gibt es Wünsche für Verbesserungen in unserer Kirchengemeinde“, berichtet Julius. „Wir werden wieder Projekte für die Kirche, das Pfarrheim, die Bücherei oder andere Bereiche finanziell unterstützen und freuen uns, hierdurch zu einem aktiven Pfarr- und Gemeindeleben beitragen zu können.“ Mit 76 Mitgliedern ist der Förderverein gut aufgestellt. Der Vorstand möchte aber darüber hinaus weitere Mitglieder und Spender gewinnen, um noch mehr für die Gemeinde tun zu können. „Vor allem möchten wir Jüngere ansprechen, sich zu engagieren und vielleicht die nächste ‚Führungsgeneration’ zu werden“, erklärt Julius. RM Drache schluckt alle Beschwerden Haus Maria Frieden startet neues Projekt LANGENBERG. Im Kinder- und Jugendhilfezentrum Haus Maria Frieden nimmt sich ab sofort der Drache „Kirexx“ den Sorgen und Nöten der Bewohner an. Dennis Overhamm, der ein Jahr lang mit den Kindern und Jugendlichen sowie dem Landeskinderschutzbund ein Beschwerdemanagement erarbeitet hatte, enthüllte jetzt mit mutigen Kindern den farbenfrohen Beschwerdekasten. Alle Beschwerden, die der Drache völlig anonym annimmt, werden sofort weitergeleitet. „Wir sind sehr froh, dass wir eine eigene Nummer gegen Kummer haben, die schon seit Jahren zur Verfügung steht und die nun als erste Beschwerdeanlaufstelle auch diese Aufgabe übernimmt“, betont Peter Huyeng, Leiter des Hauses Maria Frieden. Das Beschwerdemanagement beschreibt den respektvollen Umgang auf Augenhöhe und die Möglichkeit, bei Unzufriedenheiten tätig zu werden. Mit der externen Beschwerdestelle ist sichergestellt, dass nichts verloren gehen kann. Zurzeit steht der Drache unter der Überdachung neben dem Freizeitraum, er soll aber bald in einer Art „Vitrine“ einen festen Platz bekommen. Dazu braucht es Sponsoren. Die Einrichtung sucht sich regelmäßig ein Leit- 25. März 2016 | Ausgabe 12/16 Fax (0 21 73) 96 79 98 [email protected] METTMANN, RATINGEN: Maximilian Moll, Telefon (02 02) 96 31 19 49 [email protected] HILDEN. Im Spätsommer soll das neue Pfarrzentrum, das „Atrium St. Jacobus“, fertig sein. Deshalb bitten die Verantwortlichen bis zum 31. März um Information, wer Räume des Atriums für seine kirchliche Arbeit nutzen möchte. Auch wer im alten Jugendheim oder im Nachbarschaftszentrum Räume in Anspruch genommen hat, wird um Meldung gebeten, ob nach der Bauzeit ein „Umzug“ ins Atrium geplant ist. Für die Kontaktaufnahme steht die Email-Adresse [email protected] zur Verfügung. LANGENFELD. Nach den Osterferien startet ein Kindermusicalprojekt in der Gemeinde St. Josef und Martin. Die Aufführungen sind für September geplant. Die Proben beginnen am Dienstag, 5. April. Für Grundschulkinder finden sie regelmäßig von 15.45 bis 16.30 Uhr und für Kinder und Jugendliche ab der fünften Schulklasse von 17.30 bis 18.30 Uhr statt. Treffpunkt ist der Pfarrsaal an St. Josef, Josefplatz. Weitere Informationen bei Kantor Matthias Krella unter Telefon (01 76) 23 86 39 78 oder per Email an Matthias [email protected]. NEVIGES. Der Dom-Chor Neviges gestaltet am Ostermontag, 28. März, um 10 Uhr im Mariendom das festliche Hochamt musikalisch. Unter der Leitung von Claus Tinnes singt der Chor unter anderem die „Messe in ES“ von Karl Kraft. Pater Paul Waldmüller zelebriert die Messe. Anschließend findet ein Frühstück für alle Chormitglieder im Pilgersaal statt. HEILIGENHAUS. „Auf den Spuren des kleinen Prinzen“ wandelt der Ludgerustreff vom 2. bis zum 6. Mai. Es handelt sich dabei um einen Seniorenbildungs-Urlaub in Bad Honnef. Mehr Informationen und Anmeldung bei der Leiterin der Bildungswoche, Christel Prätorius, unter Telefon (0 20 56) 38 82. Peter Huyeng, Leiter von Haus Maria Frieden, zeigt, wie der Beschwerdekasten funktioniert. (Foto: NAU) thema, das dann intensiv behandelt wird. Zuletzt lautete es „Mutig, mutig … beschweren erlaubt“ und behandelte Kinderrechte. NAU RATINGEN. An jedem zweiten Samstag im Monat lädt die Gemeinde St. Peter und Paul zur Veranstaltung „orgel.punkt12“ in die Pfarrkirche ein. Am 9. April spielt Kilian Homburg aus Bonn von 12 bis 12.30 Uhr „Hymnen an die Schöpfung“. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 35 AUS DEM ERZBISTUM REMSCHEID UND SOLINGEN: Michael Möller, Telefon (0 21 91) 34 05 37 [email protected] WUPPERTAL: Helmut Pathe, Telefon/Fax (02 02) 8 54 08 [email protected] LENNEP. „Was Gott aus kleinen Leuten machen kann“ ist das Thema des Kinderbibeltags am Samstag, 9. April, und Sonntag, 10. April. Es wird die Geschichte von Zachäus erzählt und gespielt. Mehr Informationen und Anmeldung bei Olivia Klose per E-Mail an [email protected] oder in den Pfarrbüros von St. Bonaventura. WALD. Die traditionelle Karfreitagsprozession der katholischen italienischen Gemeinde findet Karfreitag, 25. März, ab 15 Uhr statt. Start ist im Walder Stadtpark, Dülgenstaler Straße. Der Weg führt durch Wald und endet in St. Katharina. Dort bildet um 17 Uhr die Karfreitagsliturgie den Abschluss der Prozession. SOLINGEN-MITTE. Informationen und Diskussion rund um die Bibel stehen am Freitag, 1. April, um 19 Uhr auf dem Programm beim „Minor-Bibel-Talk“ im Mehrzweckraum des Clemenszentrums. . WUPPERTAL. Die Karfreitagsprozession der italienischen Mission in Wuppertal findet am Karfreitag, 25. März, bereits zum 36. Mal statt. Beginn ist um 16 Uhr am Deweertschen Garten mit dem Verrat durch Judas. Die Prozession endet auf der Hardt. Das Thema ist in diesem Jahr „Gott, der barmherzige Vater, schenkt uns seinen Sohn.“ WUPPERTAL. Für das Projekt „Jobpaten“ sucht der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF ) Ehrenamtliche, die Jugendliche und junge Erwachsene in der anspruchsvollen Lebensphase beim Übergang von der Schule in den Beruf begleiten. Um der großen Nachfrage nach Betreuung beim Einstieg in das Berufsleben nachzukommen, benötigt der SkF Wuppertal Ehrenamtliche, die jungen Menschen auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz mit Rat und Tat zur Seite stehen. Weitere Informationen zum Projekt „Jobpaten“ und Details zur Arbeit der Ehrenamtlichen bei Hanna Mühlinghaus unter Telefon (02 02) 9 31 26-19. „Café International“: Offen für alle Vielfältige Hilfen und Kontakte im Gemeindehaus von St. Josef KRAHENHÖHE. Die Atmosphäre ist familiär. Erwachsene und Kinder sitzen an den Tischen, unterhalten sich oder haben Spaß an Brettspielen. Mitten drin organisiert Ursula Winkelhoch den Transport der Möbel für die Familie Alhamoura-Kassr. Diese hat in Solingen eine Wohnung bekommen und kann nun aus der Turnhalle der Hauptschule Krahenhöhe ausziehen. Seit Ende Oktober 2015 existiert das „Café International“. Spontan hatten sich 27 ehrenamtliche Helfer bereit erklärt, sich hier zu engagieren. Jeden Sonntag kommen 40 bis 50 Gäste in der „Rolltreppe“, dem Gemeindehaus von St. Josef, zusammen, um Kontakte zu knüpfen oder Hilfen zu erhalten. Die reichen vom Starterset Geschirr bis zu Möbeln. Mittlerweile stehen nicht nur Solinger bereit, um im Café zu helfen, auch aus den Flüchtlingsfamilien heraus gibt es viele arbeitende Hände. Da wird Kaffee gereicht, oder auch beim Übersetzen geholfen. Es wird weder nach Religion noch nach Nationalität gefragt; das friedliche Miteinander klappt. Es freut Cheforganisatorin Ursula Winkelhoch besonders, dass auch PaFamilie Alhamoura-Kassr mit Schwester Thekla und Ursula Winkelhoch (Zweite von tenschaften der Hilfe rechts). (Foto: MÖ) entstanden sind. MÖ Charity-Dinner zum Geburtstag Bergisches Kinder- und Jugendhospiz Burgholz ein Jahr alt WUPPERTAL/REMSCHEID/SOLINGEN. „Das Kinder- und Jugendhospiz ist eine bergische Institution“, betont Jörg Heynkes, Geschäftsführer der Villa Media, mit Blick auf die in jüngster Zeit weniger werdende Zusammenarbeit zwischen den Städten Wuppertal, Solingen und Remscheid. Und Caritasdirektor Dr. Christoph Humburg ergänzt, „dass es im Besonderen ein ökumenisch getragener Ort ist“. Seit einem Jahr existiert das bergische Kinder- und Jugendhospiz Burgholz, dessen gleichberechtigte Gesellschafter Caritas und Diakonie sind. „Diese Zusammenarbeit ist auch ein kirchenpolitisches Signal“, so Humburg. Insgesamt 303 Gäste betreute das Hospiz mit seinen insgesamt 44 Mitarbeitern. Für die Nutzer ist das Hospiz kostenfrei. „Der Spendenbedarf liegt bei über 600 000 Euro“, so Diakoniedirektor Dr. Martin Hamburger. Mithilfe dieser Spenden wird die Arbeit im Wesentlichen finanziert. Zum einjährigen Bestehen soll bei einem Charity-Dinner das Feierliche mit dem Finanziellen verbunden werden. Dazu wird am Sonntag, 10. April, um 18 Uhr ein Abend in der Villa Media mit VierGänge-Menü, Unterhaltungsprogramm und Versteigerung stattfinden. Karten gibt es unter Telefon (02 02) 6 95 57 7-0 oder per E-Mail an [email protected] MM Jörg Heynkes (von links), Geschäftsführer Villa Media, Merle Fells, Einrichtungsleitung, Bärbel Hoffmann, Kerstin Wülfing, beide Geschäftsführung, Caritas-Direktor Dr. Christoph Humburg und Diakoniedirektor Dr. Martin Hamburger. (Foto: MM) 36 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 12/16 | 25. März 2016 AUS DEM ERZBISTUM OBERBERGISCHER KREIS, ALTENKIRCHEN: Heike Cosler, Telefon (01 71) 3 60 96 14 [email protected] Vertreter der muslimischen Gemeinschaft, der Gemeinde Engelskirchen und der katholischen Einrichtungen in Engelskirchen zogen Bilanz. (Foto: HC) „Brücken bauen“ Projekt in der Region einzigartig – viele Aktivitäten ENGELSKIRCHEN. Seit Februar 2015 gibt es das Projekt „Brücken bauen“. Jetzt zogen die Beteiligten eine erste Bilanz. In der Eyüp-Sultan-Moschee trafen sich Vertreter der Caritas, der Kirche, der muslimischen Gemeinschaft und der Gemeinde Engelskirchen. Das Projekt „Brücken bauen“ ist ein Beratungs- und Informationsangebot für Zuwanderer jeden Alters. Berivan Pektas von der Caritas berichtete über die bisherigen Aktivitäten. Ein interkultureller Gesprächs- kreis ist entstanden, Kinder haben eine Radiosendung gemacht, und es wurde gemeinsam mit Senioren gekocht. „Über Ostern gibt es eine Malaktion für Kinder mit anschließender Ausstellung im Jugendzentrum Ründeroth“, erklärte Pektas. Caritasdirektor Peter Rothausen betonte, dass das Projekt einzigartig in der Region sei. Es wird von Professor Josef Freise von der Katholischen Hochschule in Köln begleitet. Informationen unter Telefon (01 51) 61 34 58 49. HC Mein Buch – dein Buch Gegenseitiges Kennenlernen bei interkultureller Vorlesereihe OBERBERGISCHER KREIS. „Mein Buch, am Klang der verschiedenen Sprachen zu verdein Buch – lauter tolle Sprachen“. Unter die- mitteln ist nur ein Ziel der Veranstaltungsreisem Motto fand jetzt eine interkulturelle Vor- he. „Wir möchten mit diesem Projekt die Wertleseveranstaltung in der Klosterkirche Wipper- schätzung anderer Kulturen und Besinnung auf fürth statt. Andrea Bänker vom Caritas-Projekt die eigene Kultur vermitteln“, so Bänker. „Im „vielfalt.vielwert“ organisierte die Aktion ge- gemeinsamen Tun kommen wir einander nämeinsam mit Kooperationspartnern. Moderator her und lernen verschiedene Kulturen und Erwar Aaron Krings von der „youngcaritas Ober- zählweisen kennen.“ Die nächste Veranstaltung berg“. Junge Flüchtlinge und Schüler lasen ge- dieser Reihe findet zum „Welttag des Buches“ meinsam aus dem Buch „Der große Schnee- am 23. April in Radevormwald statt. Informamann“ von Seyyed Ali Shodjaie und Elahe tion zur Vorlesereihe unter Telefon (0 22 61) Taherian sowie dem Buch „Die Wut der klei- 30 61 30. HC nen Wolke“ von Habib Mazini und Alesxis Logié. Die Bücher sind aus den Landessprachen ins Deutsche übersetzt worden. Ann Sophie fand die unterschiedliche Sprachmelodie besonders interessant. „Ich habe gemeinsam mit Navid gelesen. Als er Persisch gelesen hat, hat es sich wie ein Rap angehört“, er(Foto: HC) zählte sie. Die Freude Moderator Aaron Krings (links) mit Ann Sophie (19) und Navid (17). 25. März 2016 | Ausgabe 12/16 LINDLAR. „Die frohe Botschaft Jesu – Aufbruch zu einer neuen Kirche“. Unter dieser Überschrift lädt der theologische Gesprächskreis im Jahr der Barmherzigkeit zur Beschäftigung mit dem apostolischen Schreiben „Evangelii Gaudium“ von Papst Franziskus ein. Die Treffen finden donnerstags von 15.30 Uhr bis 18 Uhr im Torhaus in Eibach statt. Termine sind: 31. März, 28. April, 19. Mai und 30. Juni. Informationen unter Telefon (0 22 66) 85 73. WIPPERFÜRTH. „Kochen und gemeinsam essen“ – unter diesem Motto findet am Dienstag, 19. April, um 17 Uhr ein Kochabend für Trauernde, Senioren und Alleinstehende im Haus der Familie statt. In Zusammenarbeit mit der Ökumenischen Hospizinitiative wird gemeinsam eine Mahlzeit zubereitet und sich ausgetauscht. Eine Trauerbegleiterin steht zum Gespräch bereit. Informationen und Anmeldung unter Telefon (0 22 67) 85 02. WIPPERFÜRTH. „Das kleine Ich bin Ich“. So lautet der Titel eines Theaterstücks für Eltern mit ihren Kindern ab vier Jahren. Auf liebevolle und witzige Weise wird von der ersten Identitätssuche erzählt, von dem Gefühl, nicht dazuzugehören und von dem wunderbaren Glück zu merken, dass man genau so, wie man ist, richtig ist. Das Stück wird am Donnerstag, 7. April, um 10.30 Uhr und um 15 Uhr im Pfarrheim St. Nikolaus aufgeführt. Informationen und Anmeldung unter Telefon (0 22 67) 85 02 oder im Internet. ➔ www.hdf-wipperfuerth.de. LINDLAR. Die ambulante Hospizgruppe bietet einen Hospizhelfer-Basiskurs an mit dem Ziel, ehrenamtliche Mitarbeiter für die Hospizarbeit zu ermutigen und zu qualifizieren. Der Kurs beginnt am Freitag, 15. April, um 18.30 Uhr im Haus der Meinerzhagenstiftung, Vossbruch 13. Informationen und Anmeldung unter Telefon (0 22 66) 46 40 40. DENKLINGEN. Am Barmherzigkeitssonntag, 3. April, wird um 15 Uhr in St. Antonius eine Gebetsstunde gehalten. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 37 aus dem erzbistum Rheinisch-Bergischer Kreis: Siegbert Klein, Mobil (01 77) 6 12 20 10 [email protected] Leverkusen: Kathrin Becker, Mobil (01 62) 9 40 70 14 [email protected] BERGISCH GLADBACH. Die Altenhilfeeinrichtung „Haus Blegge“ in Bergisch Gladbach-Paffrath hat demnächst einen neuen Betreiber. Die Missionsschwestern vom heiligsten Herzen Jesu in Hiltrup übergeben im Laufe des Jahres ihre Einrichtung der Caritas-Betriebsführungs- und Trägergesellschaft (CBT). Dazu sagt Schwester Josefia Schulte von den Missionsschwestern: „Die Betriebsübergabe des Hauses ist eine Entscheidung für die Einrichtung, deren langfristige Existenzsicherung uns am Herzen liegt. Deshalb freuen wir uns, dass wir mit der CBT einen katholischen Partner mit großer Branchenerfahrung gefunden haben, der die Einrichtung in unserem Sinne und ihrer bisherigen Ausrichtung weiterführen wird.“ Für die Bewohner und Mieter im „Haus Blegge“ ändert sich nichts. „Die Einrichtung bleibt das vertraute Zuhause der hier lebenden Damen und Herren“, so Schwester Josefia. Auch würden alle Mitarbeiter von der CBT übernommen. LEVERKUSEN. Auf den Spuren des Apostels Paulus führt eine Studienreise der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB), für die noch Plätze frei sind, vom 25. Mai bis 1. Juni nach Malta. Interessenten können sich bei Peter Cramer melden unter Telefon (02 14) 6 75 18 oder per E-Mail an [email protected]. KÜPPERSTEG. Eine Zwischenbilanz nach drei Jahren Pontifikat von Papst Franziskus zieht Diplom-Theologe Dr. Daniel Weisser am Freitag, 8. April, um 19.30 Uhr auf Einladung der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) Christus König im Augustinussaal, Pestalozzistraße 1a. Der Eintritt ist frei. SCHLEBUSCH. Geschwisterrivalitäten sind Thema bei einem Abend mit Diplom-Sozialpädagogin Yvonne Kunz, zu dem das Familienzentrum St. Andreas für Montag, 4. April, 19.30 bis 21.45 Uhr ins Familienzentrum, Münsters Gäßchen 32, einlädt. Die Teilnahme kostet 3,50 Euro. Zeigen, was man machen kann Architekturstudenten setzen sich mit Kirche auseinander REFRATH. Was wird aus der Kirche St. Ma- ten eine Ballett-Theater-Akademie, ein Juria Königin in Bergisch Gladbach-Franken- gendwohnheim, ein Künstlerhaus mit Kunstforst? Eine Antwort darauf wird es erst in ei- schule, eine integrierte Wohnanlage, ein nigen Monaten geben, wenn der Profanie- Wohlfühl- und Gesundheitspark, ein Tanzrungsantrag für die vom Schimmel befalle- und Theaterzentrum, ein Sportinternat, eine ne Kirche entschieden ist. Jedoch im Vorfeld Museumskirche in einem sozialen Wohnhaben sich 16 Studentinnen und Studenten park, eine Wohnlandschaft für Studenten und der Technischen Hochschule Köln mit Pro- junge Familien und einige mehr. KL fessor Michael Werling vom Institut für Baugeschichte und Denkmalpflege schon mal Gedanken gemacht, wie die Kirche und umliegende Gemeindegebäude einer neuen Nutzung zugeführt werden könnten. Bei den Entwürfen gehe es um Ideen, wie die Kirche bei einer neuen Nutzung erhalten bleiben könne, so Werling bei der Vorstellung der Projektentwürfe in der Kirche St. Elisabeth in den Auen. „Wir wollen nur zeigen, was man machen kann.“ Die Bandbreite der Entwür- Die Entwürfe der Studenten für eine alternative Nutzung der Kirche in (Foto: KL) fe war recht groß. Dazu gehör- Frankenforst fand reges Interesse. Wo die grünen Damen rosa Streifen tragen Ökumenische Krankenhaushilfe besteht seit 25 Jahren WIESDORF. Als die Einladung zum 25-jährigen Jubiläum kam, war das für Renate Portelli der perfekte Anlass zu sagen: Ich bin wieder dabei! Von der Gründung 1991 an war sie rund zehn Jahre Mitglied der ökumenischen Krankenhaushilfe am St. Josef Krankenhaus. Nun ist sie dort wieder im Einsatz, besucht Patienten, spricht mit ihnen, wäscht gegebenenfalls für sie und sagt: „Es ist, als wäre ich nie weggewesen.“ Am Josefstag, 19. März, haben die 14 Ehrenamtlichen, die aktuell in der Krankenhaushilfe aktiv sind, zusammen mit Ehemaligen ihr 25-Jähriges gefeiert. Seit der Gründung ist die Arbeit der „grünen Damen“, die in Leverkusen nicht nur Damen sind, sondern auch zwei Herren, und die nicht grün tragen, sondern rosa Streifen am Kragen und den Kitteltaschen haben, noch wichtiger geworden. Das St.-JosefKrankenhaus hat inzwischen eine der größten Geriatrien in NRW und viele der älteren Patienten, deren Kinder zum Teil weit weg wohnen, sind dankbar für jemanden, der ihnen hilft und vor allem auch zuhört. „Zeit zu haben und ein offenes Ohr ist das Wichtigste“, sagt Gisela Reinmuth, Leiterin der ökumenischen Krankenhaushilfe. Wer mehr über deren Arbeit wissen oder sich selbst engagieren möchte, bekommt nähere InforPatientin Irmgard Krumme freut sich über den Besuch von Renate Portelli von der mationen unter Telefon Krankenhaushilfe. (Foto: KB) (02 14) 4 65 43. KB 38 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.deAusgabe 12/16 | 25. März 2016 AUS DEM ERZBISTUM St. Hedwig bleibt lebendig Emmausgang und buntes Fest am Ostermontag ZANGE. Unermüdlich hält das kleine Team an ihren Platz gebracht, und die Kommuum Heinz-Josef Stommel, das seit mehr als nionkinder werden vorgestellt. Wie in den sechs Jahren regelmäßig Wortgottesfeiern, Jahren zuvor, wird dann vor der Kirche um Andachten und Ausstellungen in St. Hedwig das Osterfeuer getanzt, Stockbrot gebacken organisiert, die Kirche am Leben, deren Zu- und gemütlich zusammengesessen. In einem kunft noch immer ungewiss ist. Jetzt findet Mal-Workshop mit Gerda Stommel haben am Ostermontag bereits zum dritten Mal – sich die Kinder in der jüngsten Zeit schon und damit wird es nach rheinischer Auffas- mit dem Thema „Leben“ und den Emmaussung Tradition – ein Emmausgang von St. Jüngern beschäftigt. Die Ergebnisse dieses Servatius zur Kirche in Zange statt: nach Workshops werden nach dem Emmausgang dem 9.30-Uhr-Gottesdienst in St. Servatius in der Kirche zu sehen sein. CG wird in der Pfarrkirche eine Osterkerze gesegnet, die anschließend in feierlicher Prozession quer durch die Stadt nach St. Hedwig getragen wird. Schon in den vergangenen Jahren beteiligten sich an diesem Weg neben zahlreichen Christen auch die Kommunionkinder der Gemeinde. In St. Hedwig angekommen, wird die Osterkerze in Nach dem Emmausgang werden in St. Hedwig Bilder zum Thema „Leben“ gezeigt. Hier die (Foto: Privat) einer kleinen Andacht Künstler des vergangenen Jahres mit Workshop-Leiterin Gerda Stommel. Kleines Geld für große Hilfe Ortsausschüsse verteilen Spar-Gläser für „Samaritertage“ EITORF. Etwa 150 zu Spardosen umfunktionierte Einweck- und Marmeladengläser sind derzeit unter dem Motto „Ihr Kleines für unser Großes“ im Seelsorgebereich Eitorf unterwegs. Der Ortsausschuss Eitorf hatte im September 2015 erstmals die Idee, Kleingeld zu sammeln, um damit karitative Veranstaltungen, sogenannte „Samaritertage“, zu finanzieren. „Ganz im Sinne des barmherzigen Samariters möchten wir Menschen helfen, die uns am Rande unseres Lebens begegnen“, hieß es in der Erklärung dazu. Von dieser Idee ließen sich die übrigen Eitorfer Gemeinden gerne anstecken, und so wurden in allen Kirchen Spar-Weckgläser ausgegeben. Inzwischen sind die ersten randvollen Gläser im Pfarrbüro abgegeben worden. Das Ergebnis lässt hoffen: pro Glas wurden zwischen zehn und 15 Euro zusammengespart. Wenn die übrigen Gläser auch so viel Geld enthalten – in den Familienmessen Anfang April oder im Pfarrbüro während der Öffnungszeiten werden die übrigen Gläser gerne entgegengenommen – dann ließe sich damit schon etwas machen. Erste Aktionen sind bereits geplant: nach den Sommerferien sollen 25. März 2016 | Ausgabe 12/16 an einem Sonntagnachmittag bedürftige Familien zu Essen und Trinken, Spaß und Spiel im Pfarrheim von St. Patricius eingeladen werden. Für den Herbst ist angedacht, Kinder aus ärmeren Familien zu einem Kirmesbesuch einzuladen. CG EITORF, HENNEF, KÖNIGSWINTER, NEUNKIRCHEN, SIEGBURG, SANKT AUGUSTIN UND TROISDORF: Christa Gast, Telefon (0 22 44) 46 85 [email protected] BAD HONNEF. Zum Ostereiersuchen im Pfarrgarten lädt Pfarrer Bruno Wachten am Ostersonntag, 27. März, nach der 11.30-Uhr-Festmesse alle Kinder, besonders die Kommunionkinder, ein. KALDAUEN. Zum Gedenken an die namenlos gebliebenen 19 Zwangsarbeiter, die am 23. März 1945 durch einen militärischen Angriff auf der Hauptstraße zu Tode kamen, wird am Donnerstag, 7. April, um 15 Uhr eine von Schülern des Siegburger Anno-Gymnasiums gefertigte Skulptur in der Kapelle an der Kapellenstraße der Öffentlichkeit vorgestellt. Gemeinsam mit einer Holzkohlezeichnung, die den Weg der Frauen und Männer durch das damalige Dorf zeigt, wird die Skulptur auf Dauer in der Kapelle aufbewahrt. SANKT AUGUSTIN. Einen Facharbeitspreis „Religionen und Kulturen im Dialog“ schreibt die Philosophisch-Theologische Hochschule (PTH) der Steyler Missionare für Oberstufenschüler aus. Teilnehmen können Jugendliche, die eine gymnasiale Oberstufe in Nordrhein-Westfalen besuchen und in diesem Schuljahr eine Facharbeit über ein Thema aus dem Bereich des interreligiösen oder interkulturellen Dialogs schreiben. Einsendeschluss ist der 9. Mai. Als Preise winken Tablets und MP3-Player. Anmeldung unter Telefon (0 22 41) 23 7-5 58 oder per E-Mail an [email protected]. und im Internet. ➔ www.pth-augustin.eu UNKEL. Eine Töpferwerkstatt für vier- bis sechsjährige Kinder bietet das Familienzentrum am Samstag, 2. April, und Samstag, 30. April, von 10.30 Uhr bis 12 Uhr an. Anmeldung unter Telefon (0 22 24) 42 56 oder per E-Mail an [email protected] Sebastian kann sein prall gefülltes Glas in der Familienmesse oder im Pfarrbüro abgeben. (Foto: Privat) OBERPLEIS. Zur Saisoneröffnungsfahrt für Motorradfahrer mit Zwischenziel Altenberger Dom lädt Pfarrer Markus Hoitz am Samstag, 9. April, ein. Abfahrt ist um 11 Uhr ab Kirchplatz, Siegburger Straße 10. Abschluss ist um 17 Uhr mit der Abendmesse in St. Pankratius und anschließendem Grillen im Quadrum. Anmeldung an [email protected] www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 39 AUS DEM ERZBISTUM BAD MÜNSTEREIFEL, EUSKIRCHEN UND ZÜLPICH: Anja Krieger Telefon (0 22 51) 5 51 36 [email protected] BORNHEIM, MECKENHEIM UND RHEINBACH: Erhard Schoppert, Telefon/Fax (02 28) 32 22 55 [email protected] EUSKIRCHEN/ZÜLPICH. Die Jakobusfreunde Euskirchen laden zur Frühjahrswanderung „Auf den Spuren von Römern, Rittern und Pilgern“ rund um Zülpich ein. Am Samstag, 9. April, führt Hans-Gerd Dick auf dem etwa 13 Kilometer langen Rundweg unter anderem an Jakobspilger-Stele und Bürgerbegegnungsstätte Martinskirche entlang. Beginn ist um 10 Uhr auf dem Parkplatz „Gartenschaupark“ am Zülpicher Wassersportsee. Anmeldung unter Telefon (0 22 51) 42 08. EUSKIRCHEN. Den nächsten Hospizkurs bietet die Caritas in Zusammenarbeit mit dem Katholischen Bildungswerk an den vier Wochenenden 15. und 16. April, 20. und 21. Mai, 17. und 18. Juni sowie 8. und 9. Juli jeweils freitagabends von 18.30 Uhr bis 20.30 Uhr und am Samstag von 9.30 Uhr bis 17 Uhr an. Das Seminar für ehrenamtliche Hospizmitarbeiter ist als viermonatiger, verbindlicher Grundkurs zur Begleitung Schwerkranker und deren Angehörige angelegt, dem ein Aufbaukurs mit Praxisphase folgt. Auskünfte und Anmeldung unter Telefon (0 22 51) 12 65 10. ➔ www.caritas-eu.de RHEINBACH. Ein „Beautytag“ für Mädchen findet am Dienstag, 29. März, von 15 bis 19 Uhr im Jugendzentrum Live St. Martin statt. Näheres unter Telefon (0 22 26) 26 95. ➔ www.live-st-martin.de SWISTTAL. Eine Messe in englischer Sprache bereitet der Projektchor St. Nikolaus mit dem „Jungen Chor 95“ aus BonnDuisdorf vor. Geprobt wird mittwochs um 20 Uhr im Pfarrheim Buschhoven. Interessierte melden sich bei Chorleiter Ansgar Pöhler unter Telefon (0 22 26) 90 01 30. „Bäcker-Janns-Krüz“ steht wieder Restaurierung aus Gemeindespenden finanziert KUCHENHEIM. Unbekannte hatten 2010 das „Bäcker-Janns-Krüz“ am südöstlichen Ortsrand zerstört, dessen Ursprünge bis ins Jahr 1467 reichen. Der Leheninhaber der Oberen Burg, Johann von Kinzweiler, hatte ein Kreuz aus grauem Sandstein errich- Pfarrer Peter Berg (rechts) und Ortshistoriker Bernhard Bell vor dem knapp drei Meter hohen Kreuz. (Foto: AK) tet, das 1806 auf Veranlassung der französischen Verwaltung beseitigt wurde. Daraufhin schnitzte Franz Anton Schlaeger, Sohn von Johann Schlaeger, genannt Bäckerhannes, ein Holzkreuz nach dem Vorbild des beseitigten. Mehrmals restauriert und versetzt, wurde es 1990 als Kopie in Sandstein gefertigt und anstelle des Holzkreuzes aufgestellt, welches seitdem an der Schützenhalle steht. Dr. Conrad-Peter Joist, der die Geschichte des Kreuzes recherchierte, vermutet, dass das Arma-Christi-Kreuz, das die Leidenswerkzeuge zeigt („arma“ lateinisch für Werkzeug), im 18. Jahrhundert aus dem damals Vorhandenen ausgearbeitet und so später zur Vorlage für Schlaeger wurde. Im vergangenen Jahr ergriff Gemeindemitglied Theo Lanzerath die Initiative zur Restaurierung mit den Teilstücken des 2010 zerstörten Kreuzes. Durch einen Aufruf konnte die Wiederherstellung komplett aus Gemeindespenden finanziert werden. Der Standort am Rand des Neubaugebietes vereine Tradition und Moderne, so Pfarrer Peter Berg, der beim diesjährigen Fronleichnamsfest den Schlusssegen am Kreuz erteilen wird. AK Wohnen mitten im Leben „Jüngere Senioren“ als Vermittler von Wissen und Weisheit BORNHEIM. Ein Haus der Völker und Generationen soll schon bald das alte Mertener Kloster werden. Für das ehemalige Krankenhaus der Franziskanerinnen zu Olpe stellte die Leiterin des benachbarten Seniorenheims, Ursula Meeth, ein Konzept vor, das zum Staunen, Nachdenken und Applaudieren anregte. „Jüngere Senioren“ waren eingeladen und kamen zuhauf. Für diese Generation der noch aktiven Senioren wird unter dem Motto „Mitten im Leben“ ein eigener Wohntrakt eingerichtet. „Eine Wohngemeinschaft mit eigener Wohnung“, so Meeth. Vor Augen haben die „jungen Alten“ die Zukunft in vielfältiger Form. Im Garten tum- meln sich Kinder einer Tagesstätte. Ein Mutter-Kind-Haus nimmt junge Mütter mit ihrem Nachwuchs auf, die aus schwierigen Verhältnissen kommen und sich auf ein geregeltes Leben vorbereiten. „Hier können sich die Menschen mit Lebenserfahrung als Paten hilfreich erweisen“, erläuterte Juliane Basile, bei den Olpener Franziskanerinnen für Mutter-Kind-Gruppen zuständig. Wenn das entsprechende Personal gefunden ist, können in Merten sofort zwei Gruppen für je acht minderjährige Flüchtlinge eingerichtet werden. Auch hier soll Kontakt zu den älteren Bewohnern des Hauses hergestellt werden. ES WACHTBERG. Zu einem Besinnungswochenende unter dem Motto „Auszeit“ lädt die Pfarrgemeinde St. Marien für den 15. bis 17. April in die Zisterzienserabtei Marienstatt ein. Es wird begleitet von Pater Christian Modemann SJ und Gemeindereferentin Claudia SchützGroßmann. Informationen und Anmeldung im Pastoralbüro Berkum unter Telefon (02 28) 34 27 30. Seniorenhausleiterin Ursula Meeth (vorne rechts) führte „jüngere Senioren“ durch das ehemalige Krankenhaus. 40 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de (Foto: ES) Ausgabe 12/16 | 25. März 2016 AUS DEM ERZBISTUM Vernissage im Altenheim Bewohner malen unter Anleitung eines Künstlers BONN-POPPELSDORF. „Die Künstler sind anwesend!“ hieß es in dem Aushang, mit dem zu der Vernissage im Sebastian-Dani-Altenund Pflegeheim der Bonner Caritas eingeladen wurde. Die Künstler, das waren Bewohnerinnen und Bewohner, die an dem Angebot „Kunst am Abend“ teilgenommen hatten und jetzt einen Teil ihrer Werke präsentierten. Seit zwei Jahren bietet der Künstler, Kunsthistoriker und Kunst- therapeut Dr. Ulrich Eltgen ehrenamtlich diesen Malkurs an, den er auch persönlich als große Bereicherung empfindet. „Meine künstlerische Begabung habe ich von meiner Oma geerbt“, erzählt der gebürtige Freiburger, der seit über 30 Jahren im Rheinland lebt. „Die intensiven Gespräche mit ihr haben mir viel gegeben und mich dazu inspiriert, selbst etwas mit älteren Menschen zu machen.“ Da kam für ihn das Qualifizierungsangebot der Caritas zum Altenheimseelsorger vor zwei Jahren gerade recht. Im Sebastian-Dani-Altenheim bot sich dann die Gelegenheit, „mein neues Ehrenamt einzusetzen – mit meinem Medium, der Kunst“. Alle zwei Wochen leitet er seither das Angebot und begleitet das kreative Schaffen der Teilnehmenden mit Dr. Ulrich Eltgen (rechts) bietet seit zwei Jahren ehrenamtlich „Kunst am Abend“ im Sebastian- Sachverstand und HerDani-Altenheim. Die Vernissage begann mit einem Kaffeetrinken. (Foto: BBW) zenswärme. BBW Abriss der Markuskapelle geplant Godesberger engagieren sich für den Erhalt des Bauwerks BONN-BAD GODESBERG. An der Burgstra- stimmte Architekturteile zu sichern und die Abße in Bad Godesberg – zwischen CBT-Wohn- brucharbeiten von einem Archäologen überwahaus Markusstift und Cityterrassen - plant die chen zu lassen. Gegen den Abriss regt sich denKirchengemeinde St. Marien und Servatius noch massiver Widerstand, auch unter Lokalpoden Bau des neuen Kindergartens von St. Ma- litikern. Viele Godesberger Bürger hängen sehr rien sowie ein Mehrgenerationen-Wohnprojekt an diesem Bauwerk, das auch ein Mahnmal für mit 22 Wohneinheiten. Dafür soll die aus dem die misslungene Altstadtsanierung der 1960erEnde des 19. Jahrhunderts stammende Markus- Jahre ist, und haben darum unter anderem eine kapelle weichen. Schweren Herzens, aber ein- Online-Petition für den Erhalt der Markuskastimmig hätten sich die CBT als Träger und der pelle an das Erzbistum Köln initiiert. BBW Kirchenvorstand dafür entschieden, die Kapelle abzureißen, erläuterte Pfarrer Dr. Wolfgang Picken in einem Brief an die Gemeinde. Der erforderliche Neubau der Kita sowie der schlechte bauliche Zustand der Kapelle würden keine andere Option zulassen, zumal die Kapelle laut Behörden kein erhaltenswertes Denkmal sei. Es wurde aber zur Auflage gemacht, die Markuskapelle von innen und außen Für den Neubau des Kindergartens von St. Marien und eines Mehrgenerationenhauses (Foto: BBW) zu dokumentieren, be- soll die Markuskapelle weichen. 25. März 2016 | Ausgabe 12/16 BONN: Beate Behrendt-Weiß, Telefon (0 22 26) 1 55 43 [email protected] BORNHEIM, MECKENHEIM UND RHEINBACH: Erhard Schoppert, Telefon/Fax (02 28) 32 22 55 [email protected] BONN. Der esperanza Kinderladen der Bonner Caritas (Foto) benötigt neue Kleiderspenden, um weiterhin bedürftige Fa- milien zu unterstützen. Gebraucht wird alles rund ums Kind bis zum dritten Lebensjahr von Schwangerschaftsbekleidung bis zu Säuglings- und Kleinkinderkleidung oder Kinderwagen. Der Laden wird von Ehrenamtlichen unter Leitung einer Caritasmitarbeiterin geführt. Der Verkaufserlös kommt dem Projekt zugute. BONN-BAD GODESBERG. Alle Interessierten sind zum offenen Chorprojekt „Zweite Swing-Messe“ eingeladen. Nach dem großen Erfolg der „Mass in Swing“ im vergangenen Jahr hat Kirchenmusiker Dr. Joachim Sarwas eine weitere Swing-Messe komponiert, die am Sonntag, 24. April, im 11.30-Uhr-Familiengottesdienst in St. Marien, Burgstraße, aufgeführt werden soll. Die Proben sind am 5., 12., 18. und 19. April, jeweils um 20 Uhr im Pfarrzentrum. Anmeldung unter Telefon (02 28) 3 86 26 65. BONN-PÜTZCHEN. Zu einem neuen Kindermusikprojekt, in der eine kleine Maus und eine Spinne durch eine Musikgeschichte führen, lädt die Gemeinde St. Adelheid ein. Die Proben sind jeweils donnerstags von 16 bis 16.40 Uhr im Pfarrzentrum, Adelheidisplatz. Die Aufführung soll am Samstag, 2. Juli, um 14 Uhr in der Pfarrkirche sein. BONN. Nach den Osterferien startet im Familienzentrum St. Petrus ein Gitarrenkurs für Anfänger. Er umfasst sechs Abende, jeweils von 20 bis 21.30 Uhr im Kleinen Forum An St. Joseph, Kaiser-KarlRing 2. Beginn: Donnerstag, 7. April. Anmeldung unter Telefon (02 28) 96 39 99 09. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 41 AUS DEM ERZBISTUM BEDBURG, BERGHEIM, KERPEN, PULHEIM, BRÜHL, ERFTSTADT, FRECHEN, HÜRTH, WESSELING: Benedikt Boecker, Telefon (01 77) 8 77 24 94 [email protected] KERPEN-SINDORF. Das Handwerkszeug, um zukünftig mit der „Brief-Umschlagmethode“ zu arbeiten, vermittelt das Familienzentrum Horrem-Sindorf am Mittwoch, 20. April, um 20 Uhr in seinem Montessori-Kinderhaus. Dabei handelt es sich um eine Strategie der Selbstverwaltung. die das Leben vereinfachen kann. Anmeldung per E-Mail an [email protected]. KERPEN-HORREM. Zwischen Ostern und Pfingsten liegt die Zeit, in der für viele Menschen das Thema „Wundern und Staunen“ eine besondere Rolle spielt. Der Workshop „Wundern und Staunen“ für Familien mit Grundschulkindern will diesen Themenbogen aufnehmen. Die Teilnehmer können sich mit gemeinsamem Gestalten dem Thema nähern. Die Veranstaltung findet statt am Samstag, 23. April, von 14 Uhr bis 17 Uhr im Familienzentrum Christus König, Dechant-Buff-Straße 2-4, in Horrem. Anmeldung mit Altersangabe der Kinder bis Mittwoch, 13. April, unter Telefon (0 22 73) 60 39 16 oder per E-Mail an [email protected]. BERGHEIM. „Erbrecht, Testament und Stiften.“ Zu diesem Thema findet am Donnerstag, 21. April, von 9.30 Uhr bis 12 Uhr eine Informationsveranstaltung der Caritas im Pfarrheim Oberaußem, Friedenstraße 24, statt. Anwälte für Erbrecht sowie Mitarbeitende der Caritas-Stiftung im Erzbistum Köln und der Pax-Bank beraten die Teilnehmer. Themen sind die Testamentserstellung und Nachlassregelung sowie das Stiften. Anmeldung unter Telefon (0 22 33) 79 90 91 21 oder per E-Mail an kattrin@ caritas-rhein-erft.de. BRÜHL-VOCHEM. Für das Qualifikationsangebot „Sprachanker“, das das Katholische Bildungswerk für ehrenamtliche Sprachlehrkräfte anbietet, sind noch freie Plätze da. Die Module finden samstags am 9. und 16. April sowie 7. Mai jeweils von 10 bis 16 Uhr im Pfarrheim St. Matthäus, Agathastraße 9, statt. Anmeldung unter Telefon (0 22 71) 47 90 19 oder per E-Mail an [email protected]. Für Küsterin Halina Wegner symbolisieren Kerzen „das Licht der Welt“. (Fotos: BB) „Für mich ist es ein Wunderbild“ Überraschende Entdeckung nach dem Kerzenguss KERPEN-MÖDRATH. Schon seit vielen Jahren verziert Halina Wegner, seit 18 Jahren Küsterin an St. Quirinus, Kerzen zu besonderen Anlässen. Während sie früher selber Kerzen aus alten Wachsresten herstellte, kann sie heute aus gesundheitlichen Gründen nur noch gekaufte Kerzen verzieren. Für sie nimmt die Kerze eine wichtige Bedeutung in ihrem Leben ein: „Die Kerze ist mein Begleiter durch das Leben, vom Anfang bis zum Ende. Sie symbolisiert das Licht der Welt“, so Wegner. Die Erlöse aus den Verkäufen, zum Beispiel in der Osternacht, kommt den Messdienern für ihre Fahrt nach Rom zugute. „Oft ver- schenke ich jedoch die Kerzen, denn ich mache den Leuten gerne eine Freude“, sagt die bescheidene Küsterin. Jede Verzierung beginnt bei ihr mit der Herstellung einer Grundplatte aus Wachs, ehe diese mit selbst hergestellten Formen ausgestochen werden. Neulich traute die Küsterin ihren Augen kaum. Sie war grade dabei, eine Grundplatte herzustellen, als sie innehielt. Durch die Mischung des flüssigen Wachses war ohne ihr Zutun ein österliches Bild entstanden. Die Wachsplatte zeigte den gekreuzigten Jesus. „Ich bin sehr stolz und froh, so ein Bild zu besitzen“, sagt sie immer noch tief berührt. BB „Sie bauten ihre Kirche mit eigener Hand“ Spiritanerpater Urbanek berichtet über seine Zeit in Brasilien BEDBURG. Unter dem Leitwort „Das Recht ströme wie Wasser“ fokussierte sich die Misereor-Fastenaktion auf das Recht, die Gerechtigkeit und Menschenwürde am Beispiel Brasiliens. Aus diesem Anlass besuchte SpiritanerPater Winfried Urbanek die Pfarrgemeinde St. Lambertus Bedburg. Urbanek selbst hielt sich 26 Jahre in dem Schwellenland auf. Er kam 1964 nach Brasilien und verbrachte die ersten Jahre in einer kleinen Stadt mit 5000 Einwohnern. Schließlich wurde er nach São Paulo versetzt. Dort kam er in eine Spiritaner-Pfarrei mit 25 000 Christen im Nord-Osten der Stadt. Die Pfarrei habe aus vielen kleinen sogenannten Basisgemeinschaften bestanden. In denen trafen sich die Mitglieder in einer „Hauskirche“, um sowohl die Sonntagsevangelien als auch all- 42 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de tägliche Probleme anhand der Bibel zu besprechen. Schließlich kamen diese Gemeinschaften zu ihm und sagten, sie bräuchten eine Kirche. Da die finanziellen Mittel fehlten, sagte Urbanek zu ihnen: „So wie ihr eure Häuser und die eurer Freunde baut“, nämlich am Wochenende unter freiwilligem Einsatz, „so macht dies doch auch mit dem Gotteshaus.“ Er beschrieb, wie die Menschen von da an jeden Samstag und Sonntag von 6 Uhr bis 18 Uhr an der neuen Kirche arbeiteten. „Das schafften sie, indem sie arbeiteten und beteten“, sagte Urbanek. „Ich konnte viel von den Menschen für mein priesterliches Dasein mitnehmen.“ Er forderte seine Zuhörer auf zu beten, um mit der Hilfe Gottes auch eine Lösung für hiesige Probleme, vor allem in der Flüchtlingskrise, zu finden. BB Ausgabe 12/16 | 25. März 2016 AUS DEM ERZBISTUM Schwarzstickerei auf ungarischem Leinen KÖLN: Felicitas Rummel-Volberg, Telefon (02 21) 87 88 55 [email protected] Kreuzweg von Künstlerin Ulla Hoppe zu besichtigen KÖLN. Erst auf den zweiten Blick ist die Technik zu erkennen. Nicht schwarze Tusche war im Einsatz – die Künstlerin Ulla Hoppe benutzte stattdessen für ihre Kreuzwegbilder eine feine Sticktechnik, die grafische Schwarzstickerei. Sie wirkt sehr reduziert, spricht aber eine nicht weniger ausdrucksstarke Bildersprache. Hoppe wählte einfache, grafische Linien, mit denen sie die Leidensgeschichte Jesu in kleinen Bildtafeln erzählt, die bei Schmitt Paramente Polykarp Reuss, Auf dem Berlich 33, wochentags von 10 bis 18 Uhr zu sehen sind. Als Stickgrund benutzte die Künstlern altes, handgewebtes ungarisches Leinen, das gebleicht wurde und neben dem typischen Mittelknick eine Vielzahl von Falten aufweist. Die Fasern lassen sich nicht entfernen, da sie wegen ihres Alters an dieser Stelle gebrochen sind. Diese vermeintlichen Fehler wurden in die Gestaltung miteinbezogen. Ein weiteres Gestaltungsmerkmal sind die vermeintlichen Missverhältnisse in der Größendarstellung des Kopfes und der Hände. So etwa ist die körperliche Gewalt, die Jesus Mit Schwarzstickerei fertigte Künstlerin Ulla Hoppe die kleinen Bildtafeln. (Foto: RUM) erfahren muss, in der wesentlich größer dargestellten Faust seiner Peiniger zu erkennen. RUM Beratungsbüro auf vier Rädern Caritasverband besucht Jugendliche in fünf Stadtteilen CHORWEILER. Bequemer geht es kaum: Per mobilem Beratungscafé werden in fünf Kölner Stadtteilen arbeitslose junge Menschen im Alter von 18 bis 35 Jahren aufgesucht und angesprochen. Das neue Projekt des Caritasverbandes „Chancen geben – 100 Wege in Beschäftigung“ baut arbeitslosen Menschen Brücken in die Arbeitswelt. Zur Vorstellung des neuen Beratungscafés waren Peter Krücker vom Caritasverband und Projektpate Toni Schumacher, Vi- Toni Schumacher (Zweiter von links) und Peter Krücker (Mitte) bei der Vorstellung des Beratungscafés. (Foto: RUM) 25. März 2016 | Ausgabe 12/16 ze-Präsident des 1. FC Köln, an den Weserplatz gekommen. „Die Menschen brauchen einen Leuchtturm; wenn es keinen Fixstern gibt, verlieren wir sie ganz“, erläuterte der Ex-Torwart. Das Angebot richtet sich besonders an arbeitsmarkt- und bildungsferne junge Erwachsene ohne Schul- und Berufsabschluss, Schulabbrecher, Personen mit mangelnden Sprachkenntnissen, Menschen mit Fluchterfahrung, aus der Haft Entlassene. Ziel ist es, gerade die Menschen zu erreichen, bei denen die Teilnahme an bestehenden Maßnahmen bisher nicht zum Erfolg geführt hat. Auch solche, die resigniert haben, sollen angesprochen werden, wie Sozialarbeiterin Janine Lübbe erklärte. Die Kontaktaufnahme erfolgt unkompliziert. Die Sozialarbeiter fahren montags bis freitags mit dem mobilen Beratungscafé einen der fünf Stadtteile Chorweiler, Neubrück, Kalk, Meschenich und Finkenberg jeweils für zwei Stunden an. Die Kontakte erfolgen direkt oder über soziale Medien. Flyer in diversen Sprachen informieren über das Angebot. Mit von der Partie sind neben der Stiftung 1. FC Köln und dem Jobcenter unter anderem das Marriott-Hotel, die Ford-Werke, das Seniorenhaus zur Heiligen Familie und das Deutschordenswohnstift. Diese Betriebe bieten Praktikumsplätze an. RUM KÖLN. „Paarbeziehung leben in Elternschaft – Eltern sein und Liebespaar bleiben“ lautet das Thema eines dreiteiligen Seminars, das vom Familienforum Agnesviertel, Weißenburgstraße 14, angeboten wird. Am Samstag, 16. April, geht es von „Paarschätzen zu Familienressourcen“, am Samstag, 21. Mai, lautet die Überschrift „Ein Kind verändert alles! Aber vieles bleibt“. Zum Abschluss der Reihe am Samstag, 11. Juni, wird erörtert, warum in einer Beziehung beim Empfänger nicht immer das ankommt, was Mann oder Frau sendet. Frauke Dünkelmann und Uwe Weiland, beide Sozialpädagogen und Familienberater, leiten die Kurse, die jeweils von 15 bis 17.15 Uhr stattfinden. Anmeldung unter Telefon (02 21) 7 75 34 60. ➔ www.familienbildung-koeln.de KÖLN. Die Orgel von St. Kunibert musste sich nach rund 20 Jahren einer Reinigung und Generalüberholung unterziehen. Diese Routinearbeit wurde verbunden mit einer kleinen technischen Erweiterung. Durch eine „Superpedalkoppel“, die, ohne den Pfeifenbestand zu vergrößern, dem Pedal eine größere Prägnanz und Brillanz verleiht, wurde eingebaut. Außerdem wurden einige Register klanglich überarbeitet. Mit diesen Arbeiten wurde eine Optimierung des Klangbildes erreicht. Damit sich die Besucher vom neuen Klang überzeugen können, spielt Gerhard Blum am Ostersonntag, 27. März, um 17 Uhr österliche Musik von Guilmant und Widor. Am Ostermontag 28. März, um 11.15 Uhr beginnt die Messe mit der Großen Orgelsolomesse für Solo, Chor, Orchester und Orgel von Joseph Haydn. BAYENTHAL. Seit mehr als 20 Jahren bietet die Kirchengemeinde St. Matthias und St. Maria Königin Reisen unter dem Thema „Kulturen erleben – Menschen begegnen“ an. In diesem Jahr geht es ins Baskenland in Spanien vom 3. bis 11. September. Bilbao und das Guggenheim-Museum stehen neben der Kulturhauptstadt San Sebastian, Gernika, Vitoria Gasteiz auf dem Programm. Weitere Auskünfte zum kompletten Programm gibt es bei Hannelore Bartscherer unter Telefon (02 21) 38 51 80. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 43 44 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 12/16 | 25. März 2016 BERICHT Mehr als 250 Laiendarsteller stellen im Tiroler Ort Thiersee das Leben und Sterben Jesu dar. (Foto: Karg) Ein Dorf im Zeichen der Passion Alles sechs Jahre Spiele im Tiroler Ort Thiersee Ganz im Dienst der Verkündigung des Leidens und Sterbens Jesu steht in diesem Jahr wieder die Tiroler Gemeinde Thiersee. 250 der knapp 3000 Einwohner zählenden Gemeinde fiebern der Uraufführung der diesjährigen Passionsspiele am 12. Juni entgegen. Alle sechs Jahre finden in dem Ort südlich von Rosenheim nahe der deutschen Grenze die Mysterienspiele statt. Die Festspielsaison endet am 2. Oktober. Ursprung der Thierseer Passionsspiele ist ein Gelübde aus dem Jahr 1799, in dem die Gläubigen den Schutz vor Kriegsnöten erflehten. Immer neue Aspekte Trotz der über 200-jährigen Tradition der Spiele haben diese an Aktualität nichts eingebüßt. Dafür sorgen immer neue Schwerpunkte, die die Laiendarsteller hervorheben. 2016 steht die Frage im Vordergrund, wie man mit Religion umgeht, wie und was man glauben soll und kann. Regisseur Diethmar Straßer hat zu diesem Zweck junge Ehepartner in die Handlung eingeführt, die sehr unterschiedliche Erfahrungen mit dem Glauben haben und sich mit den anderen Ansichten der Partner auseinandersetzen müssen. So versuchen die Thierseer den historischen und sozialen Kontext der Passion zu verdeutlichen. Diethmar Straßer ist hauptberuflich an der Volksoper in Wien tätig. Die Passionsspiele in Thiersee leitet er schon zum dritten Mal. Es ist ihm ein großes persönliches Anliegen, den Spielen immer einen neuen Anstrich zu geben: „Auch wenn ich bereits zum dritten Male hier Regie führe, ist es mir sehr wichtig, mich nicht zu wiederholen.“ Der Erfolg gibt ihm recht, denn jedes Jahr kommen tau- 25. März 2016 | Ausgabe 12/16 sende Besucher nach Tirol, um sich von der Lebens- und Leidensgeschichte Christi ergreifen zu lassen. Das Konzept, neben dem Ablauf der Passion eine zweite Handlungsebene wie die der Ehepaare einzuführen, hat sich bewährt. Dort werden Menschen dargestellt, die im Evangelium nicht belegt und Jesus auch nie begegnet sind. Sie übertragen das biblische Geschehen ins Hier und Heute. So gibt es auch einen Römer, der mit einem einheimischen Juden befreundet ist. In der Art und Weise, wie die beiden die Botschaft Jesu aufnehmen und sich Gedanken dazu machen, werden kulturelle Unterschiede dargestellt. Zudem verdeutlicht die Beziehung des Juden und des Römers auch, welchen politischen Sprengstoff Jesus in den Augen der römischen Besatzungsmacht darstellte. Ursprünglich war der Text des Passionsspiels in Versform verfasst. Er erfuhr verschiedene Überarbeitungen und wurde schließlich von dem Thierseer Theologen Josef Mayrhofer in Prosa vervollständigt. Eine grundlegende Änderung erfuhr der Text zu den letzten beiden Aufführungen. Im Jahr 2005 wurde er in Zusammenarbeit mit Theologen der Universität Salzburg auf das Markusevangelium zurückgeführt. Die Rolle des Judas wurde 2011 in ein anderes Licht gerückt. Erstmals wurde er nicht als bloßer Verräter dargestellt, sondern als ein Mensch, der in Jesus einen Revolutionär im politischen Sinne suchte. Für die Passionsspiele, die seit 1926 in einem eigens erbauten Festspielhaus stattfinden, rückt das ganze Tiroler Dorf Thiersee zusammen. Der Obmann der Spiele, Johann Kröll, zeigt sich begeistert von dem großen ehrenamtlichen Engagement seiner MitbürES gerinnen und Mitbürger. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 45 KIRCHE UND WELT Kardinal Woelki vertritt den Papst in Luxemburg. Der Kölner Erzbischof Rainer Maria Woelki reist im Auftrag von Papst Franziskus nach Luxemburg zu den Feierlichkeiten anlässlich des Patronatsjubiläums. Vor 350 Jahren wurde die Gottesmutter Maria, die in Luxemburg vor allem als „Trösterin der Betrübten“ verehrt wird, zur Patronin der Stadt erhoben. Franziskus ernannte Woelki zu seinem Sondergesandten für den Abschluss der Muttergottesoktav am 1. Mai. Der Kardinal verliest dort eine Botschaft des Papstes. Orgelbau und Orgelmusik sollen Unesco-Kulturerbe werden. Deutschland bewirbt sich mit der Tradition und Kultur von Orgelbau und Orgelmusik um den Eintrag in die Unesco-Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit. Zwar sei Orgelmusik weltweit verbreitet, nirgends jedoch gebe es in Kirchen und Konzertsälen so viele Orgeln wie in Deutschland, betonte die Vereinigung der Orgelsachverständigen Deutschlands (VOD). Bundesweit seien rund 400 Orgelbaubetriebe aktiv. In den Gottesdiensten musizierten mehrere Tausend Organisten. Die Weltkulturorganisation Unesco wird über den Antrag voraussichtlich im kommenden Jahr entscheiden. Jugendliche pilgern zum orthodoxen Osterfest nach Bukarest. Eine Gruppe von 150 Jugendlichen aus ganz Europa will Ende April zum orthodoxen Osterfest nach Bukarest pilgern. Wie die ökumenische Gemeinschaft von Taizé mitteilte, werden die jungen Christen von Prior Frère Alois und mehreren Brüdern der Gemeinschaft begleitet. Ziel sei, durch die verschiedenen Begegnungen und die Gastfreundschaft orthodoxer Familien die ostkirchliche Spiritualität und Liturgie besser zu verstehen. Neue Internetseite zur Flüchtlingshilfe. Ein neues Internetangebot informiert über die Flüchtlingshilfe der katholischen Kirche in Deutschland. Auf der Seite seien Informationen über die Flüchtlingsarbeit der Bistümer, Hilfswerke und Orden zu finden, erklärte die Deutsche Bischofskonferenz. Außerdem gibt es eine Liste der Ansprechpartner in den Bistümern, Informationen zum katholischen Flüchtlingsgipfel, Dokumente, Interviews und aktuelle Meldungen. Auch die „Leitsätze des kirchlichen Engagements für Flüchtlinge“ sind dort eingestellt. ➔➔ www.fluechtlingshilfe-katholische-kirche.de Mit Wasser bewusster umgehen 900 Millionen Menschen haben kein sauberes Trinkwasser BONN. Aus Anlass des Weltwassertags am vergangenen Dienstag haben Organisationen und Verbände einen bewussteren Umgang mit Wasser angemahnt. Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick erinnerte daran, dass nach Schätzungen der Vereinten Nationen rund 900 Millionen Menschen auf der Erde keine Chance auf sauberes Trinkwasser hätten. Er kritisierte den Kauf wasserreichen Lands durch private Investoren. Das sogenannte „Water-Grabbing“ gehe zulasten der armen Bevölkerung. Dabei sei Zugang zu Wasser ein Menschenrecht. Ähnlich äußerte sich der Präsident des Missionswerks missio München, Wolfgang Huber. In vielen Gebieten Afrikas bedrohten fehlende Trinkwasserversorgungssyste- me und der Klimawandel die persönliche und wirtschaftliche Existenz von Hunderttausenden Menschen. Allein in Äthiopien seien aufgrund der aktuellen Dürre und infolge von Wassermangel rund 10 Millionen Menschen vom Hungertod bedroht, so Huber. Vor einer „gefährlichen Zuspitzung der globalen Wasserkrise“ warnte die Naturschutzorganisation WWF. Bis 2050 könne der weltweite Wasserbedarf um 55 Prozent ansteigen. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) forderte ein Abkommen für den Neubau von Wasserkraftwerken. Wasserkraft gelte meist als saubere und umweltfreundliche Energiequelle, doch vielerorts gehe ihre Nutzung mit Naturzerstörungen und Menschenrechtsverletzungen einher. KNA Hans Hobelsberger wird neuer Rektor Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen KÖLN. Der Paderborner Theologe Hans Hobelsberger (55) wird neuer Rektor der Katholischen Hochschule NRW (KatHO). Der Wissenschaftler übernimmt am 1. April die Hochschulleitung von Peter Berker (63), der das Amt seit Juli 2010 ausgeübt hat, wie die KatHO am Montag mitteilte. Um die Besetzung des Postens hatte es Streit gegeben; die NRW-Bischöfe als KatHO-Gesellschafter hatten mehrheitlich einen Bewerber für das Rektorenamt abgelehnt, weil er ein zweites Mal standesamtlich geheiratet hatte. Die KatHO NRW ist mit rund 4600 Studierenden an den Standorten Aachen, Köln, Münster und Paderborn die bundesweit größte staatlich anerkannte Fachhochschule in kirchlicher Trägerschaft. Sie bildet neben Fachkräften für das Sozial- und Gesundheitswesen auch Religionspädagogen aus. Hobelsberger lehrt seit 2010 Pastoraltheologie im Fachbereich Theologie in Paderborn, dem er bisher als Dekan vorstand. Nach seinem Theologiestudium an der Uni Regensburg arbeitete er dort als Assistent am Lehrstuhl für Pastoraltheologie und dann als Referent für Jugendseelsorge der Deutschen Bischofskonferenz. Hobelsberger ist mit der SPD-Politikerin und Vizepräsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Karin Kortmann, verheiratet. KNA Papst ist auf Instagram vertreten Franziskus veröffentlicht Fotos und Videos VATIKANSTADT. Papst Franziskus hat erste Beiträge auf der Foto- und Video-Plattform Instagram veröffentlicht. Das erste Bild zeigt den Papst kniend und mit geschlossenen Augen im Gebet versunken. Das am Samstagmittag freigeschaltete Konto zählte bereits nach wenigen Tagen mehr als 1,5 Millionen Abonnenten. Der Papst will unter dem Namen „@franciscus“ regelmäßig Bildmaterial veröffentlichen. Franziskus hatte Soziale Medien zuletzt vor pauschalen Vorwürfen in Schutz genommen. „Auch E-Mail, SMS, Soziale Netze und Chats können Formen ganz und gar menschlicher 46 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Kommunikation sein“, heißt es in seiner Botschaft zum katholischen Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel vom Januar. Ende Februar hatte Franziskus den Chef von Instagram, Kevin Systrom, im Vatikan empfangen. Der Papst verbreitet seine Botschaften bereits seit seinem Amtsantritt 2013 auf Twitter. Den Papst-Account gibt es in neun Sprachen; mehr als 25 Millionen Nutzer folgen ihm. Nur „befreunden“ kann man sich mit Franziskus im Internet noch nicht: Der 79-Jährige hat bislang keine offizielle Facebook-Seite. KNA / ALS ➔➔ https://www.instagram.com/franciscus/ Ausgabe 12/16 | 25. März 2016 BERICHT Rosenkranz und Grillwürstchen Pilgern ist in – Auch Wallfahrten unterliegen einem Wandel BERGISCH GLADBACH. Touristen bleiben weg, weil angeblich Pilger die Stadt überlaufen werden. Der Umsatz bricht im Einzelhandel ein und im Gastgewerbe bleibt die Hälfte der Betten leer.. So geschehen bei der Heilig-Rock-Wallfahrt vor Jahren, als die prognostizierten Pilger ausblieben. Für den Historiker von der Uni Trier, Professor Wolfgang Schmid, keine allzugroße Überraschung. Die Heilig-Rock-Wallfahrt sei zwar ein Großereignis, daran dürfe man nicht allzu hohe unternehmerische Erwartungen knüpfen, aber die Zahl der Wallfahrer sei schwierig zu schätzen, sagt Schmid bei einer Expertentagung in Bergisch Gladbach. Dort in der Thomas-Morus-Akademie haben sich Vertreter von Wallfahrtsorten und Organisatoren von Pilgerangeboten versammelt, um über die Herausforderungen von Wallfahrten im 21. Jahrhundert zu diskutieren. Wallfahrten für Karnevalisten In den Diskussionen wird deutlich: Der Pilger-Typus hat sich gewandelt. Der Wallfahrer von heute kommt und geht noch in der Regel am selben Tag. Die Mobilität durch Auto und Nahverkehr machen es möglich. Zeit zum Geldausgeben bleibt da kaum noch. Selbst Devotionalienhändler spürten deshalb die Konkurenz der Würstchenbuden. Einen Rückgang der Pilger verzeichnen fast alle Wallfahrtsorte. Der Generalsekretär der Wallfahrt in Kevelaer, Rainer Killich, spricht nicht gerne darüber. Genaue Zahlen gibt es kaum. Denn viele Pilger kämen nicht mehr in organisierten Gruppen, sondern höchst individuell und spontan, weil etwa die Sonne warm scheine und es nicht regne. Wie Killich erklärt, hätten Angebote für bestimmte Gruppen wie Biker oder Radler große Anziehungskraft. Explodiert seien die Wallfahrten für Karnevalisten. Und noch etwas hat sich verändert. Pilgern sei in, sagen die Experten, jedoch nicht das „fromme Laufen“. „Man sucht nach Sinn“, so der Geschäftsführer des Bayerischen Pilgerbüros, Wolfgang Zettler. Der Trierer Pastoraltheologe Martin Lörsch regt an, Wallfahrtsorte als „spirituelle Kraftorte“ für den individuellen Lebensweg auszubauen. Neben Traditionsbestände wie die Beichte müssten andere Elemente wie Kultur- und Naturerfahrung treten, denn beispielsweise die Hälfte der Jakobspilger sei nicht religiös unterwegs, sondern zu sich selbst. Auf den neuen Pilger-Trend reagiert das Erzbistum Köln mit Rad-Pilgertouren. Zu finden sind sie im Internet unter www.pfarrrad.de. Über das Fahrrad-Portal wolle man Menschen mit Kirche in Kontakt bringen, so Dr. Udo Wallraf, der die Idee hatte, das Freizeitbedürfnis mit kirchlichen Orten zu verknüpfen. „Wallfahrt als Firmvorbereitung ist perfekt“, sagt Pfarrer Christoph Biskupek aus Erkrath-Hochdahl. Er geht regelmäßig mit jungen Menschen alte Wege, um sie neu zu entdecken, wie die Fußwallfahrt der Matthiasbruderschaft nach Trier. Man müsse Jugendliche fordern. Ökumenisch ist der evangelische Pfarrer Dr. Manfred Gerland aus dem Eichsfeld unterwegs. Das Pilgern gewinne zunehmend Raum in der evangelischen Kirche. Es sei eine heilsame Erfahrung, den Glauben zu erleben. Die Erfahrung machen auch Pfarrer Markus Hoitz und Wolfgang Hoffstadt, die Wallfahrten per Motorrad organisieren. Es sei eine niederschwellige Begegnung für Männer mit Kirche, betont Hoitz. Siegbert Klein Seit 350 Jahren macht sich einmal im Jahr eine Schar von Pilgern von Leverkusen-Wiesdorf aus auf den Weg zum Gnadenbild in der St.-Remigius-Kirche in Bergheim. (Foto: Becker) 25. März 2016 | Ausgabe 12/16 www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 47 BERICHT Wie funktioniert politischer Katholizismus? Professor Sternberg spricht in Düsseldorf vor dem Kardinal-Höffner-Kreis DÜSSELDORF. Haben Katholiken in Deutschland eine Chance, gesellschaftlich wahrgenommen zu werden? Nicht so richtig, meint Proessor Thomas Sternberg. „Wer hat hier was zu sagen, fragt sich nicht nur jeder Medienmensch“, so der CDU-Abgeordnete im Düsseldorfer Landtag und Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) vorm Kardinal-Höffner-Kreis in Düsseldorf. Sternberg hat ein Beispiel parat: Am 16. Oktober habe das ZdK eine Erklärung zum Weltfreihandelsabkommen (TTIP) veröffentlicht. Am 11. November veröffentlichte die Deutsche Bischofskonferenz zum selben Thema eine Erklärung mit Datum vom 15. Oktober. „Wir muten der Öffentlichkeit zu, beide Erklärungen wahrzunehmen“, schüttelt der höchste Laienvertreter der Katholiken den Kopf. „Kuriosität am Rande: Sachkundige Laien haben das Wort der Bischöfe geschrieben.“ Das verstehe niemand. Im Gegensatz dazu spreche die synodal verfasste Evangelische Kirche Deutschlands (EKD) mit einer Stimme. „Wenn wir Katholiken politisch etwas verändern wollen, brauchen wir eine klare Stimme und nicht zwei oder drei“, mahnt Sternberg an. Man müsse in zentralen gesellschaftlichen Fragen auch den Schulterschluss mit den evangelischen Christen suchen. „Alleine werden wir kaum noch wahrgenommen.“ Zahlen stützen Sternberg. Während nach dem Zweiten Weltkrieg je 50 Prozent der deutschen Bevölkerung katholisch und evange- und diese in einer unverständlichen Sprache, anstatt unseren Glauben zu leben.“ Beispielsweise sollten Christen Flagge zeigen, wenn sie Sankt Martin feiern. „Kein Muslim fordert von uns, dieses Fest als Laternenfest zu begehen. Das sind wir selbst mit unserem Übereifer.“ Dass sich etwas ändert, darauf hofft Sternberg nicht zuletzt durch Papst Franziskus, der sich für eine synodale Kirche ausgesprochen hat, einem neuen Miteinander zwischen KleSiegbert Klein rus und Laien. Professor Thomas Sternberg ist Präsident des Zentral komitees der deutschen Katholiken und Abgeordneter der CDU im Düsseldorfer Landtag. (Foto: Klein) lisch waren, so beträgt der Anteil der Katholiken heute 30 Prozent, der Evangelischen 28 Prozent, der Muslime 5 Prozent und der Gläubigen anderer Religionen 6 Prozent. Der Rest von etwa 30 Prozent gehört keiner Religionsgemeinschaft an. „Wir Katholiken sind in der deutschen Gesellschaft eine Minderheit. Wenn wir politisch etwas durchsetzen wollen, brauchen wir mindestens die evangelischen Christen dazu“, so der Präsident des ZdK. Aber es sind nicht nur die kleinen Zahlen, die Sternberg Sorgen bereiten. „Wir produzieren viel zu viele überflüssige Erklärungen 48 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de KARDINALHÖFFNER-KREIS Der Kardinal-Höffner-Kreis ist ein Zusammenschluss von christlichen Abgeordneten der CDU/CSU-Bundestagsfraktion sowie Unternehmern und Wissenschaftlern. Der 1993 gegründete Kreis versteht sich als Forum engagierter Christen an der Nahtstelle zwischen Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Die Mitglieder treffen sich in regelmäßigen Abständen, um mit hochrangigen Vertretern der katholischen Kirche über gesellschaftspolitische Fragen zu diskutieren. Ausgabe 12/16 | 25. März 2016 KIRCHE UND WELT Sie verteilten Brot und wurden erschossen Bischof Ballin beklagt Gleichgültigkeit der Weltöffentlichkeit nach Mordanschlag ADEN. „Der Kirche bei uns geht es so wie Jesus – alle haben ihn verlassen. Niemand hat sich gemeldet. Es interessiert offenbar keinen, wenn das Christentum angegriffen wird.“ Mit diesen Worten beklagte der Apostolische Vikar im nördlichen Arabien, Bischof Camillo Ballin, gegenüber „Kirche in Not“ die Gleichgültigkeit der Weltöffentlichkeit nach einem Mordanschlag auf Christen in der jemenitischen Stadt Aden. Anfang März waren dort 16 Mitarbeiter einer katholischen Alten- und Behinderteneinrichtung erschossen worden, darunter vier Ordensfrauen. Sie gehörten dem Orden der „Missionarinnen der Nächstenliebe“ an, der von Mutter Teresa gegründet wurde. Bisher hat sich niemand zu dem Attentat bekannt. Sicherheitsbehörden vermuten jedoch einen islamistischen Hintergrund. Der Süden des Jemen gerät derzeit mehr und mehr in die Hand der Terrormiliz „Islamischer Staat“. Die Schwestern hatten bereits mehrfach Drohungen von Extremisten erhalten. Die Mehrheit der in dem Alten- und Be- Bischof Camillo Ballin, Apostolischer Vikar im nördlichen Arabien. (Foto: KIRCHE IN NOT) hindertenheim untergebrachten Menschen seien Muslime, sagte Ballin. „Die Schwestern gaben diesen Muslimen Brot. Im Gegenzug wurden sie erschossen.“ Kein normaler Muslim könne diese Bluttat gutheißen. Ballin betonte, dass die vier Ordensfrauen aus Hass auf den christlichen Glauben ermordet worden seien. „Man kann sie daher ganz klar Märtyrerinnen nennen“, sagte der Bischof. Er sehe die Opferbereitschaft der Schwestern als Ausdruck der Lebendigkeit der Gemeinschaft Mutter Teresas – und als Auftrag an die christliche Minderheit im Jemen: „Die Christen in unserer Region sind berufen, Jesus zu bezeugen, indem sie Gewalt erleiden“, sagte Ballin. Der Jemen wird seit Jahren von einem blutigen Konflikt heimgesucht, bei dem Stammes- und Religionsrivalitäten eine große Rolle spielen. Seit dem vergangenen Jahr kämpft das Nachbarland Saudi-Arabien auf Seiten der Regierung gegen Rebellengruppen. Islamistische Truppen haben Teile des Südjemen unter ihre Kontrolle gebracht. Angaben der Vereinten Nationen zufolge sind über 2,4 Millionen Menschen innerhalb des Landes auf der Flucht. Katholiken bilden im Jemen eine kleine Minderheit von wenigen tausend Gläubigen. Staatsreligion ist der IsTobias Lehner lam. Laien halten Gemeinde lebensfähig In der Regenzeit gibt es in Sambia keinen Weg zu den Gläubigen KÖLN. „Die Diözese Mansa ist eine Quelle der Berufungen“, sagt der Franziskanerpater und Bischof Patrick Chisanga (44). Vor 110 Jahren habe es die erste Mission im Raum seiner Diözese gegeben. Der Glaube sei bis heute noch tief verwurzelt, so der Bischof aus dem Süden Afrikas in einem Gespräch mit der Kirchenzeitung. Seine Diözese zählt eine Million Einwohner, von denen 300 000 Katholiken sind. Von Norden nach Süden misst das Bistum 600 Kilometer und von Westen nach Osten 80. 52 Priester sorgen sich um 25 Pfarrgemeinden. die leicht Ausdehnungen über 40 Kilometer Bischof Patrick Chisanga leitet die Diözese Mansa in Sambia. (Foto: Klein) 25. März 2016 | Ausgabe 12/16 haben. In jeder Gemeinde gebe es an die 30 Gebetszentren, die von Laien geleitet würden, so der Bischof. Am Sonntag könnten die Priester nur drei bis vier Zentren erreichen. Das Gelände wie auch die Straßen seien zu unwegsam. Von November bis März, der Regenzeit, sei es den Priestern nicht möglich, die Gebetszentren zu erreichen. Die verantwortlichen Laien hielten das Leben in der Gemeinde lebendig. Sie leiteten Wortgottesdienste und legten das Evangelium aus. An drei Tagen in der Woche mache er sich auch auf den Weg zu den Menschen. Es brauche viel Zeit, um das Bistum zu besuchen. Viele Menschen lebten an der Armutsgrenze. Kirche engagiere sich deshalb in Bildung und Ausbildung. „Unsere Schulen werden geschätzt“, so Bischof Chisenga. Diese seien notwendig, um junge Menschen frühzeitig anzusprechen. „Ein Schwerpunkt ist Bildung für Mädchen“, betont er. Traditionell würden diese mit 13, 14 Jahren verheiratet. Kirche würde sich für Gleichberechtigung stark machen, damit Mädchen selbstbestimmt ihr Leben gestalten können. Im Augenblick baue man die zweite Schule für Mädchen auf, weil die Nachfrage so groß sei. „In vielen Familien hat ein Bewusstseinswandel eingesetzt“, freut sich der Bischof aus dem Süden des SchwarSiegbert Klein zen Kontinents. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 49 SCHÖNES ZUHAUSE AKTION: WOMIT SCHMÜCKEN SIE DEN OSTERSTRAUCH? Objektiv betrachtet gibt es sicher schöneren Schmuck für den Osterstrauch als diese teils verblichenen, teils angeknacksten Eier von künstlerisch fragwürdigem Wert. Aber sie sind nunmal von meiner Schwester und mir, stammen zum Teil noch aus Kindergartentagen ... Womit schmücken Sie Ihren Osterstrauch? Haben Sie sich mal etwas besonders Schönes dafür gekauft? Oder etwas geschenkt bekommen? Haben Sie auch ausgeblasene Eier, vielleicht von Ihren Kindern oder Enkel bemalt? Oder etwas anderes Gebasteltes? Schreiben Sie uns – sehr gerne mit Foto – an die Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln, Ursulaplatz 1, 50668 Köln oder per E-Mail an die Adresse [email protected]. Die schönsten Einsendungen werden wir in einer der nächsten Ausgaben veröffentlichen.KB Nicht unbedingt von hohem künstlerischem, aber ideellem Wert: Ostereier aus Kindertagen. (Foto: Becker) Ilex als pflegeleichter Doppelgänger Für kranken Buchsbaum gibt es gute Alternativen D en mussten wir leider ausmachen“ – ein Satz, den Küster in der vergangenen Woche oft zu hören bekamen, wenn sie Gartenbesitzer um Buchsbaum-Zweige baten für Palmsonntag: Vielerorts haben die Raupen des Buchsbaumzünzlers die Sträucher von innen kahl gefressen. In anderen Gärten setzt eine Pilzkrankheit den Pflanzen zu: das sogenannte Triebsterben schädigt Blätter und Triebe. Manche Experten raten inzwischen davon ab, die Verluste wieder mit Buchs zu ersetzen. „Auf kleinbleibende, schnittverträgliche und immergrüne Gehölze muss jedoch niemand verzichten“, meldet jetzt das Grüne Medienhaus, eine Abteilung der Förderungsgesellschaft Gartenbau, und stellt Schmuckgehölz-Alternativen vor. nige bis halbschattige Standorte, gedeiht in Stadtklima und hält auch strenge Winter aus“, erklärt Gartenbauexperte Rainer Koch. Staunässe setze der Pflanze aber zu, weshalb sie für lehmige Böden nur bedingt Tatra-Seidelbast als Beeteinfassung Japanische Hülse sieht Buchs sehr ähnlich Optisch kaum von Buchsbaum zu unterscheiden ist danach die Japanische Hülse (mit botanischem Name Ilex crenata), insbesondere die Sorte „Dark Green“. Tests der Staatlichen Versuchsanstalt für Gartenbau in Heidelberg hätten gezeigt, dass sich der Doppelgänger gut in Form schneiden lasse. „Dabei verträgt dieser stachellose Ilex son- geeignet sei. Etwas größere Blätter hat die Sorte „Caroline Upright“, die durch ihren buschigen, aufrechten Wuchs für niedrige Hecken geeignet ist. Sie blüht weiß und bildet im Herbst schwarze Beeren aus. Optisch von Buchsbaum kaum zu unterscheiden ist die Japanische Hülse. Der Strauch lässt sich als Bodendecker, Hecke oder Formschnittgehölz verwenden. (Foto: GMH/GBV) 50 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Dem Buchsbaum sehr ähnlich sieht auch der Tatra-Seidelbast. Der Strauch mit niedrigem Wuchs verzweigt sich gut und ist sowohl als Beeteinfassung als auch als Bodendecker geeignet. Im April und noch einmal im Spätsommer verströmen seine violetten Blüten einen starken Duft. Ein dichtes Kleid aus rosa Blüten legt die Neuzüchtung „Bloombux“ (Rhododendron micranthum) im Juni an. Abgesehen von der üppigen Blüte und den immergrünen Blättern hat die neue Sorte wenig mit gewöhnlichen Rhododendron-Sträuchern gemein. „Bloombux“ bleibt klein und gedeiht in jeder lockeren Gartenerde. Genügsamkeit zeichnet auch die Polsterberberitze der Sorte „Nana“ mit dunkelgrünen, buchsbaumähnlichen Blättern aus. Die Zwergform wächst besonders langsam und kompakt, hat weniger Dornen als gewöhnliche Berberitzen und blüht im April intensiv rapsgelb. Ausgabe 12/16 | 25. März 2016 KLEINE KIRCHENZEITUNG Spannende Experimente Ausstellung für Kinder und Jugendliche unter dem Motto „Ist das möglich?“ I st das möglich, dass man einen Sprung in der Schüssel hören kann? Ist das möglich, dass mich der Fahrradhelm bei einem Unfall schützt? Ist das möglich, dass ein paar Fasern Pistolenkugeln aufhalten? Antworten auf diese und viele andere Fragen gibt es in einer Ausstellung mit dem Namen „Ist das möglich?“, die zurzeit im Industriemuseum Gesenkschmiede Hendrichs in Solingen zu sehen ist. Und das Beste ist: An mehreren Stationen im Ausstellungsraum kannst Du den Dingen selbst auf den Grund gehen und verschiedene Experimente machen. 400-fach vergrößert Mit einer Mikroskop-Kamera kannst Du Schaumstoffe, Kaffeefilter, Baumwolle, Zink und Stahl um das 400-fache vergrößern und dabei Dinge entdecken, die mit bloßem Auge gar nicht zu erkennen sind, zum Beispiel die feinen dünnen Fasern, aus denen ein Kaffeefilter hergestellt ist. In einem großen Tastkasten sind 24 Materialien verborgen, die Du mit den Händen ertasten kannst. Es ist gar nicht so leicht zu erraten, was man da gerade fühlt. Ist das möglich, dass etwas sehr Schweres auf ein paar Dosen ruht? Ja! Der Beweis: eine Palette mit einem 650 Kilogramm schweren Renault Twingo, der in einer Schrottpresse zusammengedrückt wurde – und jetzt auf nur vier Konservendosen steht. Mit einer sogenannten Mikrometerschraube kannst Du messen, wie dünn eine solche Dose ist, und Du erfährst, warum die Dosen so stabil sind, dass sie ein solches Gewicht überhaupt halten können. Mit ein bisschen Tüfteln kannst Du Dir außerdem eine Schuhsohle aus Pappstreifen bauen, die so kräftig ist, dass sie Dein Gewicht beim Gehen hält. Auch auf die Frage, ob man einen Sprung in der Schüssel hören kann, kannst Du selbst eine Antwort finden, indem Du eine Klangprobe machst – außer mit Pozellantassen und -tellern geht das in der Ausstellung auch mit dem Rad einer U-Bahn. Mithilfe eines Ultraschallgeräts kann man in einem Metallzylinder auf die Suche nach Materialfehlern gehen. Bei einer Reißfestigkeitsprüfung wird gezeigt, wie viel Zugkraft verschiede- Eine Hantel aus Stahlschaum zeigt, wie Materialien heute leichter gemacht werden. (Foto: Helene Claußen / Jan Hüsing, LVR-Industriemuseum) ne Stoffe aushalten, bevor sie zerreißen. Welche enormen Zugkräfte eine Slackline aushalten muss, erfährst Du, wenn Du über das gespannte Band balancierst. Und wer alle Stationen der Ausstellung erkundet hat, kann zum Abschluss sein Wissen in einer QuizALMUD SCHRICKE show testen. Infos In dieses Gerät kann man verschiedene Papiersorten einspannen und den Druck messen, den sie aushalten, bis sie zerplatzen. (Foto: Jürgen Hoffmann, LVR-Industriemuseum) 25. März 2016 | Ausgabe 12/16 Die Ausstellung „Ist das möglich?“ befindet sich im LVR-Industriemuseum Gesenkschmiede Hendrichs in Solingen. Sie ist bis 23. August zu folgenden Zeiten zu sehen: dienstags bis freitags von 10 bis 17 Uhr, samstags und sonntags von 11 bis 18 Uhr. Am 1. Mai und an Pfingstmontag ist geschlossen. Erwachsene zahlen 3 Euro, Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre haben freien Eintritt. www.industriemuseum.lvr.de www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 51 FAMILIE Begleitung für Menschen mit Demenz Ehrenamtliche betreuen Kranke und entlasten Angehörige Menschen mit Demenz brauchen Zuwendung, Geduld, Wertschätzung, Einfühlungsvermögen – und ein vertrautes Umfeld. Deshalb werden viele Erkrankte zu Hause von ihren Angehörigen gepflegt. Doch die Pflege im Dauereinsatz ist eine große Herausforderung und erfordert viel Kraft. Entlastung bringt das Programm „Gemeinsam – für Menschen mit Demenz“: Geschulte Begleiter übernehmen nach Absprache mit den Angehörigen die zeitweilige Betreuung eines Demenzkranken. E iner dieser sogenannten Demenzbegleiter ist Friedel Schmermund. Durch verschiedene Zeitungsartikel ist der 70-jährige Rentner aus Köln auf das Angebot der Demenzbegleitung aufmerksam geworden. „Die Berichte über die Situation der Menschen haben mich aufgerüttelt“, sagt Schmermund, der zuvor bereits in der Initiative „Kölsch Hätz“ tätig war, die sich unter anderem um einsame alte Menschen kümmert. Durch eine Weiterbildung zum „Generationen-Manager Gesundheit“ war er außerdem mit dem Thema Krankheiten im Alter vertraut. Zurzeit betreut Friedel Schmermund zwei deFriedel Schmermund. menzkranke Menschen (Foto: als) in Köln. „Wir sind nicht pflegerisch tätig, sondern bieten eine reine Betreuung an“, betont Schmermund. Mit einer Familie hat er feste Zeiten in der Woche vereinbart, meistens zwei Stunden, bei Bedarf und vorheriger Absprache auch länger. Bei der anderen Familie springt er kurzfristig ein, wenn die Angehörigen zum Beispiel einen Termin haben oder eine Einladung wahrnehmen möchten. „Je nachdem, in welcher Verfassung ein Demenzkranker ist, können ihn die Angehörigen zu bestimmten Terminen oder Anlässen nicht mitnehmen, ihn aber auch nicht alleine zu Hause lassen“, sagt Schmermund: „Die Entlastung der Angehörigen sehe ich als genauso notwendig an wie die Beglei- Menschen mit Demenz brauchen Zuwendung und Einfühlungsvermögen. (Model-Foto: Colourbox.de) tung der Erkrankten. Die Angehörigen müssen auch einmal eine Auszeit haben.“ Seit dem Jahr 2013 gibt es bei den Maltesern den Demenzbegleitdienst, dessen Kosten als sogenanntes niedrigschwelliges Betreuungsangebot in der Regel von den Krankenkassen übernommen werden. Nutzen können ihn Menschen ab der Pflegestufe Null, erklärt Uta Vogels, Koordinatorin für den Demenzbegleitdienst beim MalteserHilfsdienst in Köln. Sie ist für den Stadtbezirk Lindenthal zuständig, in dem ihren Schätzungen zufolge etwa 4500 Menschen von Demenz betroffen sind. Vogels besucht die Familien, die den Dienst in Anspruch nehmen möchten, und sucht dann einen passenden Demenzbegleiter aus. Ausbildung für Ehrenamtliche Viele Angehörige wünschten auch für ein demenzkrankes Familienmitglied im Pflegeheim einen Demenzbegleiter, damit jemand über die Pflege hinaus Zeit mit dem Erkrankten verbringt. Die Ehrenamtlichen erhalten eine Aufwandsentschädigung von 7,50 Euro pro Stunde. In der Ausbildung geht es um das Krankheitsbild der Demenz sowie um das Konzept „Silviahemmet“, an dem sich die Malteser im Umgang mit demenziell erkrankten Menschen orientieren. Große Bedeutung habe auch die BiografieArbeit, betont Uta Vogels. Weitere Themen der Ausbildung sind der Umgang mit dem Rollstuhl, Sturzprophylaxe, Ernährung und 52 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Erste Hilfe. Nach der Ausbildung gibt es jedes halbe Jahr eine weitere Fortbildung. Neben der Demenzbegleitung zu Hause oder im Pflegeheim gibt es das Café Malta, das im Kochstudio des Malteser-Krankenhauses St. Hildegardis angesiedelt ist. Bei Kaffee und Kuchen bieten Demenzbegleiterinnen und -begleiter dort an mehreren Tagen im Monat zwei Stunden lang verschiedene Angebote wie Singen und Spielen, Aktivitäten zu Festen im Jahreskreis, Waffeln backen oder Bewegungsstunden an – mit oder auch ohne Angehörige. „Wenn sie sich 24 Stunden am Tag um einen Demenzkranken kümmern, sind manche Angehörige froh, einmal zwei Stunden Zeit für sich zu haben und Dinge zu erledigen“, weiß Uta Vogels. Andere dagegen würden die Treffen nutzen, um sich mit anderen Angehörigen auszutauschen. Zwölf Demenzbegleiter sind zurzeit bei den Maltesern im Einsatz. Uta Vogels hofft, dass sich demnächst weitere Interessierte finden, die bereit sind, die 40-stündige Ausbildung zu machen und anschließend einen Demenzkranken zu betreuen. Der Demenzbegleitdienst würde die Lebensqualität der Erkrankten hochhalten, ihnen ermöglichen, ein selbstbestimmtes Leben zu führen und so lange wie möglich zu Hause zu bleiben. Auch Friedel Schmermund ist von dieser Aufgabe überzeugt: „Die Sache ist es wert, dass man sich die Zeit dafür nimmt.“ Almud Schricke INFO Die nächste Ausbildung zum Demenzbegleiter beginnt am 16. April. Der Kurs beinhaltet 40 Unterrichtseinheiten. Nach dem Abschluss des Kurses im Juni können die Teilnehmer beim Begleitdienst für Demenzkranke des Malteser Hilfsdienstes eingesetzt werden. Kursort ist das Hildegardis-Krankenhaus in Köln-Lindenthal. Die Kosten betragen 150 Euro, die bei anschließender Tätigkeit im Begleitdienst der Malteser zur Hälfte erstattet werden. Mehr Informationen zum Demenzbegleitdienst und zum Café Malta erteilt Uta Vogels, Koordinatorin für Menschen mit Demenz, unter Telefon (02 21) 94 97 60 14 oder per E-Mail: [email protected]. ➔➔ www.malteser-stadt-koeln.de Ausgabe 12/16 | 25. März 2016 LESERFORUM Für normale Menschen Neues Werk zum Thema „Kirchisch“ von Pater Reinhard Körner F ür normale Menschen! Wen ich damit meine? Nun, so genau festlegen will ich mich da nicht. Studenten der Universität Erfurt befragten einmal am Leipziger Hauptbahnhof die Passanten, ob sie einer Kirche oder Religionsgemeinschaft angehören; darauf antworteten manche: „Nein, ich bin normal.“ Solche Menschen meine ich, solche ungefähr. Und natürlich meine ich Sie – ganz gleich für wie normal Sie selbst sich halten. Ist Kirchisch eigentlich nichts für Sie? Es gibt weiß Gott genügend fremde Sprachen, die normale Menschen lieber lernen. Kirchisch klingt viel zu antiquiert und abgehoben, als dass es Lust auf Lernen machen würde, und die Leute, die es fließend sprechen, gekleidet in die dazu passenden Gewänder, wirken auch nicht immer so, als seien sie von dieser Welt. Ich sage ja nicht, dass Sie Kirchisch aktiv sprechen lernen sollen! Ich bin nur der Meinung, dass Sie es verstehen sollten, ein bisschen wenigstens. Aus mindestens zwei Gründen: Erstens sind wir alle doch Menschen! Da muss man schon wissen, wie der andere denkt und was ihm wichtig ist. Wie sollen wir denn sonst zusammenleben können auf diesem Planeten und in diesem Land, in Würde und in Frieden! Zweitens kann man ja von dem, was ein anderer denkt und sagt, immer auch noch irgend etwas für das eigene Leben lernen. Zum Beispiel als normaler Mensch von einem Christenmenschen. Das Problem ist nur, dass Kirchisch ziemlich schwer verständlich ist. Sowohl wegen der Vokabeln als auch wegen der Grammatik. Kirchisch spricht man nun mal nicht erst heute, und wie so manches in der Kirche, hinkt auch ihre Sprache der Zeit gern etwas hinterher. Ganz abgesehen von den leer gewordenen Wörtern und den Floskeln . . . Wie manches zu verstehen ist, dabei hilft dieses Buch. Reinhard Körner Reinhard Körner, Kirchisch für normale Menschen. St. Benno Verlag. 176 Seiten. 7,95 Euro. ISBN 978-3-7462-4579-9. „Diese Stelle ist ein Glücksfall“ Dr. Anna Pawlik arbeitet als Kunsthistorikerin beim Erzbistum Köln I hr erster Auftrag in der neuen Stelle führte Dr. Anna Pawlik in die romanische Kirche St. Gereon in der Kölner Innenstadt. „Es ging um den neu verlegten Fußboden nach historischem Vorbild in der Sakristei. Außerdem habe ich mit Kirchenvorstandsmitgliedern überlegt, wie die neuen Schatzschränke zu gestalten sind. Und dann haben wir noch über die anstehenden Restaurierungsarbeiten der romanischen Mosaike in der Krypta gesprochen. Spätestens an dem Punkt wusste ich: Ich bin hier an der richtigen Stelle.“ Schon vor einigen Monaten hat die junge Kunsthistorikerin ihr Büro im Altbau des Generalvikariates bezogen. Durch eine uralte Tür muss man treten, über einen knarrenden Holzboden gehen, um in das bücher- und aktenüberladene Büro der jungen Frau zu gelangen. Zwei Zimmer weiter hat Erz-Diözesanbaumeister und -Konservator Martin Struck sein Arbeitszimmer. Anna Pawlik ist die Nachfolgerin des im vergangenen Jahr viel zu jung verstorbenen Kunsthistorikers Dr. Martin Seidler. Für die 33-Jährige aus Kempen am Niederrhein, die über den Ministrantendienst und die Pfarrjugendleitung eine typische (?) katholische Sozialisation durchlaufen hat, ist mit der neuen Stelle in Köln ein Traum in Erfüllung gegangen. „Jetzt kann ich mein Herz für die Kirche mit meinem beruflichen Engagement hervorragend verbinden.“ Geträumt habe sie immer davon, einmal im Erzbistum Köln als Kunsthistorikerin für rund 1200 Kirchen zuständig zu sein und Gemeinden mit Rat und 25. März 2016 | Ausgabe 12/16 Dr. Anna Pawlik. (Foto: Boecker) Tat zur Seite stehen, zum Beispiel bei anstehenden Restaurierungen von Kunstwerken, oder vermittelnd zum Denkmalschutz. Pawlik studierte in Münster Kunstgeschichte, Geschichte und Germanistik. Obwohl die Berufsaussichten für Kunsthistoriker schwierig waren und sind, hat Pawlik, die leidenschaftlich gerne Saxophon spielt und joggt, nie etwas anderes werden wollen. „Es gab keinen Plan B. Ich habe immer gewusst, wohin mich mein beruflicher Weg führen würde“, sagt sie mit großer Entschiedenheit. Dass sie nach Stationen in der Essener Dom- schatzkammer und am Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg jetzt beim Erzbistum Köln mit einer unbefristeten Stelle gelandet ist, nennt sie einen „großen Glücksfall“. Der besondere Reiz ihrer Arbeit liegt für sie darin, „all die tollen Kunstwerke, die es in den Kirchen des Erzbistums gibt, aus nächster Nähe betrachten zu können, mit ihnen zu arbeiten, helfen zu können, sie zu erhalten, zu schützen und gegebenenfalls wissenschaftlich daran zu forschen“. In dem, was sie tue, habe sie viele Freiheiten, sagt Pawlik. In ihrer Funktion als „kirchliche Genehmigungsbehörde“ müsse sie in alle Fragen einbezogen werden, bei denen es um den Umgang mit Kunst in den Gemeinden gehe. Die ersten Monate ihrer Tätigkeit seien durch ein großes Wohlwollen geprägt, das ihr entgegengebracht werde. „Ich möchte – und das bitte ich ausdrücklich positiv zu verstehen – die Gemeinden an die Hand nehmen. Ich habe schon jetzt die Erfahrung gemacht, dass die von den Kirchengemeinden ehrenamtlich engagierten Frauen und Männer froh sind, in mir jemanden zu haben, der beratend zur Seite steht.“ Wenn die Spezialistin für mittelalterliche Skulpturen, darüber hat sie ihre Doktorarbeit geschrieben, nicht gerade ein Gutachten schreibt, irgendwo im Bistum unterwegs ist, Saxophon spielt oder joggt, dann beschäftigt sich die sympathische Wissenschaftlerin gerne mit Krimis und Romanen. Momentan ist es die New-York-Trilogie des 1947 geborenen Schriftstellers Paul Auster, die sie in den Bann Robert Boecker zieht. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 53 RÄTSEL Darüber freut sich, wer gerne Süßes mag. Die Lösung zeigen wir nächste Ausgabe. Die Lösung aus Nr. 11 sehen Sie in der Rätselmitte. 54 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 12/16 | 25. März 2016 25. März 2016 | Ausgabe 12/16 www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 55 Gesegnete Ostern wünschen Redaktion und Verlag der Kirchenzeitung
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