Eine Sonderbeilage für Lehrer-werden-in-Sachsen.de „Als Lehrer bin ich mehr Pädagoge als Fachwissenschaftler.“ Interview mit Oliver Damm Seite 4 Zum guten Le hrer muss man ge b o r e n s e in ! Ta t s ä c h li c h ? S e it e 1 2 B ed ar fs g er ec h t st u d ie re n : W ie k a n n ic h m e in e E in s t e ll u n g s chancen verb essern? S e it e 1 4 KLASSE LEHRER 1 Die Beratungsangebote der sächsischen Universitäten für Lehramtsstudierende rale Stud ienbe 0351 ratun 4633 g 6063 studie nbera tung tu-dr @ esden .de St ud Ze hr Be ienb ntra r a Dr mt atu era le .S sin ng tu o te fü ng lv 0 so 341 ejg res r – zv lvej 97 Rh sier .u g. ni rh 320 inow te -le in 0 ip ow 5 zig @ .de ür um f Zentr dung und il g rb Lehre lforschun he Schu aktisc r lp u sch s ZLS r ü f Büro udien de St orf Hinsd Lydia 447 9730 0341 zig.de ip le unisps@ Derzeit sind die Gedanken an Ihren künftigen Beruf s icher von vielen Fragezeichen begleitet: Das Studium in der Tasche – wie geht es dann weiter? Finde ich eine S telle in meiner Wunschregion? Sollte ich als Gymnasiallehrer w irklich ein Einstellungsangebot an einer Oberschule annehmen? Le ung berat udien t S rale 5555 Zent 5315 @ 0371 tung a r e nb e studie hemnitz.d tu-c Lust auf noch mehr Infos zum Lehrerberuf? Dirk Jentsch, der 29-jährige Mathe- und Physiklehrer aus Dresden, bloggt auf www.buntekreide.de über seinen Alltag in der Schule. Sie haben ein Lehramtsstudium aufgenommen und wün schen sich eine langfristige Perspektive? Da haben Sie beste Aussichten. Infolge des Generationenwechsels benötigen wir in den nächsten 15 Jahren zahlreiche gut ausgebildete und motivierte junge Lehrerinnen und Lehrer in allen Schularten, Fächern und Regionen Sachsens. Fach dend schaftsra e Sc t all h g u e m le n e / G rund inbilfsrab schu s@gm len x.de Prüfu ngsäm je na ter ch Sc h Absch ulart und luss Fach Beru schaftsra fspäd t agog fsrb ik p @ tu-dr mail.zih. esden .de Wer hilft mir wann weiter? St u S St die tud ud nb e He ier era ntis en tu ch stu n de i n e 0 rie nt 34 tte n Le g S ew isc 1 9 H i ti 73 em pzig L i@ he un stu 140 pel i-l die 6 eip nb zig era t .de u ng . Liebe Leserinnen und Leser, rtes t alisie Zentr üfungsam rpr er Lehre mer d nen nnum in Telefo chpartner keit ig re ständ Ansp ch Zu je na [email protected] -dr ox.tu mailb Prakt ikum sbüro Moniq ue Ris sman 0371 n 5313 4974 moniq u zlb.tu e.rissman n@ -chem nitz.d e Cl Ze Zent o ür sb rdt um rha el tik Ge hleg 7 ak c 3 m Pr chi e S 35 ew@ de 3 . . c a Jo atri 463 ero den u s Be 51 sb re 03 kum tu-d ti x. ak o pr ailb m nt ra le au s Pr 03 d ü zp 71 ia P fun a tu 9@ 531 feif gsa f -c ve m 3 t he rw 15 er 9 m a ni ltu 0 tz n .de g. s m entru des Z uppe erbildung r g h Fac r Lehr fü -zlb@ ruppe e fachg hemnitz.d c tu- ED IT O R IA L Brunhild Kurth Sächsische Staatsministerin für Kultus Trotz vielversprechender Berufsaussichten ist es sinnvoll, bei der persönlichen Planung den Arbeitsmarkt zu beachten. Der Direktor der Sächsischen Bildungsagentur verrät Ihnen mehr dazu und gibt Ihnen Tipps, die zu einem reibungs losen Berufseinstieg beitragen. Generell Studierte Fächer Studienfachberater innerhalb der entsprechenden Fakultäten Anmeldung zur Ersten Staatsprüfung Bewerbung Vorbereitungsdienst Referate 42 der Sächsischen Bildungsagenturen, Regionalstellen Dresden und Leipzig für Grundschule, Gymnasium und berufsbildende Schule: Sächsische Bildungsagentur, Regionalstelle Dresden 0351 84390 Mit der vorliegenden Lektüre möchten wir Sie bei solchen und ähnlichen Entscheidungen begleiten und Ihnen Lust auf den Lehrerberuf in Sachsen machen. Sie lernen etwa einen beherzten Oberschullehrer aus Schneeberg kennen und erfahren bei einem Besuch an der Lehrerausbildungsstätte Chemnitz mehr über Ihren nächsten Ausbildungsabschnitt. Berufseinstieg Ich freue mich auf Verstärkung in unseren Lehrerzimmern durch Sie! Telefonhotline der Sächsischen Bildungsagentur 0800 0004497 [email protected] für Oberschule, Förderschule: Sächsische Bildungsagentur, Regionalstelle Leipzig 0341 494550 Vorbereitungsdienst geschafft – und dann? Vor allem in den Anfangsjahren Ihres Berufslebens, wenn sie zum ersten Mal mit allen Anforderungen der Schule konfrontiert werden, stehen viele vor der Frage: Wie mit den alltäglichen Belastungssituationen umgehen? In dieser Situation haben alle Nachwuchslehrkräfte in Sachsen die Möglichkeit, sich unterstützen zu lassen. Sie erweitern beispielsweise Ihre Kompetenzen im Selbst- und Zeitmanagement, im professionellen Umgang mit Unterrichtsstörungen und entwickeln persönliche Strategien für die Arbeit mit Eltern. Die Teilnahme ist freiwillig und kostenfrei. Die Präsenzveranstaltungen finden vorzugsweise in der unterrichtsfreien Zeit statt. Anmeldung erforderlich! Die von erfahrenen Pädagogen und Psychologen begleitete Berufseinstiegs- Einen Überblick über das Trainingsprogramm sowie das Anmeldeformular phase hält über eine Dauer von zwei Jahren verschiedene Supervisions-, finden Sie unter www.bbeph.de. Coaching- und Trainingsangebote für junge Lehrerinnen und Lehrer bereit. 2 KLASSE LEHRER Impressum Fotos Martin Förster, Mike Hillebrand, Verteilerhinweis Die Informationsschrift Herausgeber Anja Jungnickel wird von der Sächsischen Staatsregierung im Sächsisches Staatsministerium für Kultus, Gestaltung Ketchum Pleon Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit heraus Carolaplatz 1, 01097 Dresden Auflage 48.500 Exemplare gegeben. Sie darf weder von Parteien noch von Redaktion Kornelia Gellner (V. i. S. d. P.), Druck Druckerei Vetters Wahlhelfern zum Zwecke der Wahlwerbung Telefon: (0351) 5642734, verwendet werden. E-Mail: [email protected] KLASSE LEHRER 3 IM PO R TR A IT Im Unterricht legt Oliver Damm Wert darauf, einen Praxisbezug herzustellen und darauf hinzuweisen, dass das Erlernte beispielsweise in Berufen wie Landschaftsgärtner oder im Bauwesen Anwendung finden kann. „Als Lehrer bin ich hier mehr Pädagoge als Fachwissenschaftler.” Unterrichten an einer Oberschule und dann auch noch fernab der n ächsten Großstadt. Für manche Studierende kommt das einem Horrorszenario gleich. Wir haben uns trotzdem aufs Land gewagt, um uns dieser Spezies zu nähern. Mit Oliver Damm, dem stellvertretenden Schulleiter der Oberschule Bergstadt Schneeberg, haben wir einen wirklich interessanten Interviewpartner gefunden. Er hat in Erfurt und Dresden studiert und unterrichtet nun die Fächer Geschichte und Kunst. Herr Damm, Sie sind seit 17 Jahren im Schuldienst. Sind Sie eigentlich noch gerne Lehrer? Ein klares Ja! Meinen Beruf sehe ich auch als Berufung. Wenn man sich einmal dazu bekannt hat, sollte man 100 Prozent geben – sonst merken das die Kinder und Jugend lichen. Haben Sie mit solchen Kolleginnen oder Kollegen, die Zweifel hegen, Erfahrung gemacht? Schon im Vorbereitungsdienst. Dort gab es einige, die sich erst an diesem Punkt bewusst wurden, dass sich das Lehr amt nicht mit ihren Vorstellungen vom Beruf deckt. Das fand ich schade, da sie in ihrer Ausbildung schon so weit fortgeschritten waren. Deswegen kann ich den Lehramts studierenden wirklich nur empfehlen, sich frühzeitig und so häufig wie möglich während ihrer Schulpraktika selbst zu erproben. Meinen Sie, dass Zweifler in den Beruf hineinwachsen können? Zu einem gewissen Grad ist das sicher möglich. Natürlich ist es Voraussetzung, dass man gerne mit Menschen um geht. Dann ist man in diesem Beruf richtig, gerade an der Oberschule, wo man mit Schülerinnen und Schülern ganz unterschiedlicher Voraussetzungen konfrontiert ist. Sie haben zunächst mit einem Pädagogikstudium begon nen, welches nicht speziell auf das Oberschullehramt zu geschnitten war. Richtig. Erst nach dem Grundstudium musste ich mich zwischen Gymnasial- und Oberschullehramt entschei den. Zentrale Entscheidungsgrundlage war für mich mein Wunsch, in Sachsen zu bleiben. Bereits damals gab es mehr Studierende im Studiengang Lehramt an Gymnasi en, als später in dieser Schulart eingestellt werden konn ten. Außerdem gab es während meiner eigenen Schulzeit im Unterricht bis zur zehnten Klasse keine Trennung zwischen Oberschülern und Gymnasiasten. Daher hat te ich keinerlei Berührungsängste. Das halte ich übrigens heute für ein großes Problem: Viele Abiturienten, die ein 4 KLASSE LEHRER Lehramtsstudium in Betracht ziehen, schließen dabei die Oberschule von Anfang an aus. Sie kennen nur das Gym nasium und wissen häufig nicht, wie Oberschüler ticken – dadurch kursieren viele Vorurteile. Ich würde mich sehr freuen, wenn sich Interessierte durch Praxiserfahrung an der Oberschule selbst ein Bild von der Situation verschaf fen würden. Was haben Sie aus Ihren eigenen Schulpraktika mitge nommen? Sie boten mir Gelegenheit, mich auszuprobieren und wert volle Erfahrungen zu sammeln. Als ich meine P raktika ab solvierte, war die Technobewegung gerade en vogue und beeinflusste den Kleidungsstil meiner Generation. So ging ich dann auch in den Klassenraum einer Landschule. Da waren Kollegen wie Schüler natürlich überrascht, doch ich hatte an dieser Stelle das Glück, Toleranz zu erfahren. Heute bemühe ich mich, als stellvertretender Schulleiter an meiner Schule ebenfalls Toleranz und ein offenes Welt bild zu vermitteln. Mit dem Stadt-Land-G efälle hat das meiner Ansicht nach aber wenig zu tun. Jede Schule hat ihr Eigenleben. Sie haben nach dem Studium zunächst an einer freien Schule gearbeitet. Wie empfanden Sie diese Zeit? Ich konnte sehr wichtige Erfahrungen sammeln, ins besondere die Bedeutung der Schule als ein soziales System. Wie sie sich präsentiert, hängt davon ab, wie die Beteiligten sie gestalten. Ob es sich um eine freie oder staatliche Schule handelt, spielt dabei meiner Meinung nach eine untergeordnete Rolle. Beide Modelle bieten Vor- und Nachteile. Wem ein sicherer Arbeitsplatz wich tig ist und wer in Sachsen zu guten Konditionen arbeiten möchte, findet an öffentlichen Schulen ein ansprechendes Angebot. Nutzen Sie solche Gestaltungsmöglichkeiten jenseits des eigenen Unterrichts? Ich leite unsere AG für Unterrichtsentwicklung, das habe ich meiner vorhergehenden Tätigkeit als P rozessmoderator KLASSE LEHRER 5 Trotzdem, Hand aufs Herz – mit wel chen Herausforderungen haben Sie hier besonders zu kämpfen? In Schneeberg arbeite ich erst seit 2014. Es ist oft nicht einfach, sich an einer neuen Schu le und in einer neuen Region einzufinden, da will ich gar nichts beschönigen. Meine Partnerin arbeitet in Dresden, wir sehen uns dort am Wochenende und ich schätze diesen Ausgleich. Die Herausforderungen des Gene rationenwechsels wirken sich natürlich auch auf die Stundenplanerstellung aus. Der Leh rerbedarf für die Oberschulen ist groß und wird weiter steigen. Daher stehe ich auch Sei teneinsteigern grundsätzlich aufgeschlossen gegenüber und begrüße diese Entwicklung bei entsprechender Förderung und Qualifi zierung, wenn die Altersabgänge dadurch adäquat abgefedert werden können. Ein As Nach einer kurzen Theorieeinheit zum Thema „Land Art“ suchen sich die Sechstklässler draußen pekt, der mir am Herzen liegt, sind die Schü natürliche Materialien und legen im Schulgarten Mandalas aus Steinen. ler mit sonderpädagogischem Förderbedarf. Mit ihnen muss ein guter Umgang im Sinne der Inklusion gefunden werden. Wir dürfen nicht nur das Fachliche im Blick haben, son dern besonders auch das Menschliche. Dar für Schulentwicklung in Sachsen zu verdanken. Außerdem in liegt möglicherweise auch der bedeutendste Unterschied bin ich stellvertretender Schulleiter. Ich stehe also an einem zum Gymnasium: An einer Oberschule zählt die soziale zentralen Punkt von Schulgestaltung und -entwicklung. In Komponente mehr als das r eine Fachwissen. Als Lehrer bin dieser Funktion kann ich sowohl unterrichtliche als auch ich hier mehr Pädagoge als Fachwissenschaftler. organisatorische Aufgaben übernehmen. Haben Sie eine Art persönliches Erfolgsrezept, um mit Was macht Ihre jetzige Schule besonders? diesen Anforderungen klarzukommen? Wir haben etwa 200 Schüler, alle kennen sich. Mei Ich verfolgte immer den Ansatz, meine Schüler als eine Art ne Kollegen und auch die Eltern engagieren sich sehr für Coach zu begleiten, sie also dort abzuholen, wo sie stehen. die Attraktivität unseres Hauses. Zwischen der Gemeinde Denn man kann sie sich schließlich nicht backen: Die sind Schneeberg und unserer Schule besteht ein reges Mitein so, wie sie sind. Und aus ihren individuellen Möglichkeiten ander: Die Stadträte sind in Arbeitsgruppen in die Schule möchte ich als Lernberater das Beste herausholen. Mit Re integriert; Schüler, Lehrer und Eltern beteiligen sich an den geln gebe ich den Schülern dabei die erforderlichen Struktu von Schneeberger Vereinen organisierten Festen, und der ren. Wir arbeiten mit Menschen aus der Mitte unserer Ge Bürgermeister nimmt aktiv Anteil an der Entwicklung der sellschaft. Das, was wir bei diesen Schülern jetzt erreichen Schule. Außerdem investieren die Kommunen gerade im oder nicht, werden wir zukünftig spüren. Daher finde ich ländlichen Bereich sehr viel in Bildung: das Motto des Sächsischen Ministeriums für So gibt es eine gute bauliche Substanz, Kultus „Jeder zählt“ gerade für die Ober interaktive Tafeln, Medienkoffer und schule sehr passend. Dennoch ist Schule ein ansehnlich ausgestattete Fachkabinette. Angebot. Ich bemühe mich sehr, dieses at Die Umgebung von Schneeberg prägt traktiv zu gestalten und den Schülern dessen sicherlich auch das Leben der Schüler und Bedeutung klarzumachen. Der Entschluss, Lehrer. das Angebot anzunehmen oder nicht, liegt Unsere offenen Ganztagsangebote aber letztlich bei jedem Schüler selbst. wie Schnitzen oder Klöppeln sind Es gibt sicherlich auch Momente, in de eng mit den Traditionen der Region nen Sie stolz sind? verknüpft. Außerdem nutzen wir die Kürzlich setzten wir im Kunstunterricht Nähe zu Chemnitz, um dortige Muse Stop-Motion-Filme um. Einige Schüler en zu besuchen. E ntferntere Ziele sind produzierten zu Hause eigene Werke und gut im Rahmen eines Tagesausfluges präsentierten sie mir. In solchen Momenten erreichbar. Ich selbst steige zum Aus merke ich, dass sie nicht nur als Konsumen gleich gerne auf mein Fahrrad. Ein ten, sondern auch als Produzenten aktiv traumhafter Radweg führt von hier sind. Das macht mich tatsächlich ein biss bis ins tschechische Karlsbad. chen stolz. Vier Fragen an Frau Dr. Reinartz Dr. Andrea Reinartz ist Geschäftsführerin am Zentrum für L ehrerbildung, Schul- und Berufsbildungsforschung (ZLSB) der TU Dresden. Im Gespräch mit KLASSE gibt sie Auskunft zum Studiengang „Lehramt an Mittelschulen“ für Studierende mit Berufsziel Oberschullehrer/-in. Welche Bereiche umfasst der Studiengang „Lehramt an Mittelschulen“? Im Rahmen des neunsemestrigen Studien ganges werden zwei Unterrichtsfächer, einschließlich ihrer Fachdidaktiken, sowie parallel dazu die Fächer Erziehungswissenschaft und Psychologie (Bildungswissenschaften) studiert. Daneben gibt es die schulpraktischen Studien und den Ergänzungs bereich. Welche Besonderheiten hat die TU Dresden den Lehramtsstudierenden mit Berufsziel Oberschullehrer/-in zu bieten? Wir bieten an der TU Dresden 17 Fächer mit ins gesamt 62 verschiedenen Kombinationsmöglich keiten an. Vor allem das Fach WTH (Wirt schaft-Technik-Haushalt/Soziales) ist stark im Aufwind. Neben dem frühzeitigen Beginn der schulpraktischen Studien setzen wir besonders auf die Möglichkeit zur individuellen Schwerpunkt setzung im Studium. In den Fachdidaktiken gibt es sehr interessante projektorientierte Veranstaltun gen, beispielsweise in Kooperation mit D resdner Museen. Im Ergänzungsbereich kann neben einem einzigartigen Spektrum an Sprachkursen auch eine Vielzahl von Angeboten aus nahezu allen Fakultäten der TU gewählt werden. Wie stehen die Chancen auf einen Studienplatz und wie sind meine Einstellungschancen nach abgeschlossener Ausbildung? Bewerber für den Studiengang Lehramt an Mittel schulen haben bei uns sehr gute Chancen auf einen Studienplatz in den von ihnen gewünschten Fächern. Laut den Prognosen des K ultusministeriums sind auch die Einstellungschancen als Oberschullehrer/in zukünftig sehr gut. In vielen Fächern gibt es einen besonders hohen Bedarf, unter anderem im MINT-Bereich, in Deutsch, Englisch, Kunst und WTH. Viele unserer Studienbewerber/-innen sind ausschließlich auf ein Gymnasiallehramts studium fixiert. Dies liegt wohl daran, dass sie als Gymnasiallehrkraft später auch an einer Ober schule unterrichten könnten. Zudem stehen gerade diejenigen Interessenten für ein Lehramtsstudium, die die Mittelschule nicht selbst in ihrer Schulzeit kennen gelernt haben, dieser Schulart teilweise mit einer gewissen Skepsis gegenüber. In meinen Aus wertungsveranstaltungen zum Blockpraktikum A habe ich dann immer wieder den Fall erlebt, dass sich solche Vorbehalte nach dem ersten Praktikum ins Positive wenden können. Gleichzeitig bedeutet dies für unsere Studienberatung am ZLSB, dass wir ehemalige Oberschülerinnen und -schüler an den beruflichen Gymnasien noch stärker als bis her ermutigen sollten, über ein Lehramtsstudium nachzudenken. Was leistet das ZLSB speziell für Studierende des Lehramts an Mittel- bzw. Oberschulen und daran Interessierte? Unser Arbeitskreis „Mittelschule“ organisiert spezielle Info-Veranstaltungen für Lehramtsstu dierende mit Berufsziel Oberschullehrer/-in. Dabei arbeiten wir eng mit Vertreterinnen des Vorberei tungsdienstes zusammen. Wir informieren Studi eninteressierte und sind auf Ausbildungsmessen präsent. Zukünftig werden wir diese Aktivitäten weiter verknüpfen und einen zentralen Anlauf punkt für alle die Lehrerbildung tangierenden Fragen im ZLSB einrichten. Die Interviews führte Katharina Erk. 6 KLASSE LEHRER KLASSE LEHRER 7 FO TO R EP O R TA GE Ein Besuch an der Lehrerausbildungsstätte Chemnitz Die jungen Lehrerinnen und Lehrer in Ausbildung, die an der Lehrerausbildungsstätte Chemnitz in den modernen Seminarräumen unterrichtet werden, befinden sich auf der Zielgeraden: Bald stehen sie als Grund-, Oberschul- oder Gymnasiallehrerinnen und -lehrer vor ihren eigenen Klassen. Seit gut drei Jahren lernen die angehenden Lehrerinnen und Lehrer im neu sanierten Rawema-Haus an der Straße der Nationen. Kurz vor Beginn der Som merferien: Endspurt auch für die Lehrbeauftragten im Lehrerzimmer. Feierliche Zeugnisvergabe nach vielen Jahren des Lernens: Die jungen Damen und Herren dürfen sich nun stolz Grundschullehrerinnen und -lehrer nennen. Auf ihre Initiative hin wurde 2011 die Lehrerausbildungs stätte Chemnitz eingerichtet: Dr. Hedda Beuchel. Während des Vorbereitungsdienstes ist es ihr besonders wichtig, einen erfolgreichen Berufsstart der künftigen Lehrerinnen und Lehrer zu sichern. 8 KLASSE LEHRER In der Bibliothek finden sich gängige Unterrichtswerke und Anregungen zur Unterrichtsgestaltung. KLASSE LEHRER 9 B IL D U N G SP O LI TIK „Jeder zählt“ – die Vielfalt des Lehrerberufs In Sachsens Klassenzimmern arbeiten Lehrer mit einer bunt gemischten Schülerschar. Den Anspruch, diese Vielfalt anzunehmen und als Chance zu begreifen, schreibt sich die sächsische Bildungspolitik mit dem Motto „Jeder zählt“ auf die Fahne. 30,4 % dieser Schüler werden integrativ an einer Regelschule unterrichtet Florian aus der 3a lernt an der Grundschule Nie derlößnitz in Radebeul. Vielleicht kann der Dritt klässler mit geistiger Behinderung nach der vierten Klasse an die Oberschule wechseln – dank dem Schulversuch ERINA. Das steht für „Erprobung von Ansätzen zur inklusiven Beschulung von Schü lern mit sonderpädagogischem Förderbedarf in Modellregionen“. Perspektivisch soll die Möglich keit des integrativen Unterrichtens von Schülern mit sonderpädagogischem Förderbedarf an allen weiterführenden Schularten geschaffen werden. Im Rahmen von ERINA erproben Lehrer neue Unter richtsformen mit lernzieldifferenten Bildungsan geboten, bauen regionale Kooperationsstrukturen auf und bilden sich weiter – Inklusion als Bereiche rung zu begreifen und nicht als Problem – auch das ist Ziel des Schulversuchs. Doch nicht nur der gemeinsame Unterricht von Kindern mit und ohne Handicap macht den Leh rerberuf so facettenreich. Inzwischen besuchen mehr als 25.000 Schüler mit Migrationshinter grund sächsische Schulen. Die kulturelle Herkunft und die Vorkenntnisse dieser Schüler sind so un terschiedlich wie sie selbst. Und genau darin liegen auch die Potenziale, die sie mitbringen. Um diese voll auszuschöpfen, gibt es das Fach „Deutsch als Zweitsprache“ als Regelfach. In Form eines dreigliedrigen Integrationskonzeptes meistern spe ziell ausgebildete Betreuungslehrer die Integration dieser zwei- und mehrsprachig aufwachsenden Kinder. Nachdem in Vorbereitungsklassen aus gewählter Grund-, Ober- und Berufsschulen in Sachsen zunächst die alltagssprachlichen Grund lagen geschaffen werden, erwerben die Schüler im 26.878 Schüler mit sonder pädagogischem Förderbedarf lernen an Sachsens allgemeinbildenden Schulen 69,6 % dieser Schüler besuchen allgemeinbildende Förderschulen mit folgenden Schwerpunkten 2Sehen 3Hören 52 Geistige Entwicklung 4 Körperliche und motorische Entwicklung 4Sprache 17 emotionale und soziale Entwicklung 54 Lernen 10 Klinik- und Krankenhausschulen 9Förderschulzentren ächsten Integrationsschritt erste bildungssprach n liche Kompetenzen und es beginnt möglichst zügig die Integration in die Regelklassen. Zuletzt erfolgt mit der dritten Etappe bei vollständiger Integration in den Regelklassen die zusätzliche Unterrichtung im Fach Deutsch als Zweitsprache zur Weiterentwicklung der Bildungssprache. Um den gegen wärtig großen Personalbedarf für die Unterrichtung von Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund abzudecken, sind auch die Universitäten gefragt. Staatsministerin Brunhild Kurth schätzt ein: „Die zunehmende Heterogenität der Schüler gehört zu den großen Herausforderungen im Berufsalltag für künftige Lehrerinnen und Lehrer. Eine gute Vor bereitung darauf im Rahmen der Ausbildung lohnt sich für jeden, und wer den Lehrerberuf als Beru fung versteht, wird diese Herausforderungen auch gern annehmen können.“ Einige Schritte, um der zunehmenden Vielfalt der Schüler in Sachsen gerecht zu werden, sind inzwi schen getan. Doch der Weg ist noch lange nicht zu Ende, weder für die schulische Praxis noch bei der V orbereitung auf diese Herausforderungen im R ahmen der Lehrerausbildung. Im Zuge der geplanten Verlängerung des Vorbereitungsdienstes auf 18 Monate sollen sich junge Lehrer daher ziel gerichteter auf inklusiven Unterricht vorbereiten können und für ein integratives Schulklima sensibi lisiert werden. Alle Junglehrer haben weiterhin die Möglichkeit, das Angebot „begleitete Berufsein stiegsphase“ (mehr dazu auf Seite 2) zu nutzen. Kornelia Gellner 25.671 Schüler mit Migrationshintergrund lernen an Sachsens Schulen aus mehr als 141 Ländern 3.751 Schüler mit Migrationshintergrund lernen in Vorbereitungsklassen 290 Vorbereitungsklassen gibt es in Sachsen Quelle: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, Kamenz, 2015 10 KLASSE LEHRER KLASSE LEHRER 11 BER U FS ID EN TI TÄT Zum guten Lehrer muss man geboren sein! Tatsächlich? Oder ist Unterrichten ein Handwerk, welches jeder erlernen kann? 12 Uwe Schmidt Uta Franke Stefanie Lischen Dr. Volker Kreß Leiter des Referats für externe Evaluation, Sächsisches Bildungsinstitut Hauptausbildungsleiterin im Vorbereitungsdienst für das Lehramt an Mittelschulen, Leipzig Hauptausbildungsleiterin im Vorbereitungsdienst für das Lehramt an Grundschulen, Dresden Hauptausbildungsleiter im Vorbereitungsdienst für das Lehramt an berufsbildenden Schulen, Dresden Bekannte Entscheidungshilfen für den Lehrerberuf sind unter anderem, dass man Kinder mag, geduldig ist und eine hohe S ozialkompetenz vorweisen kann. Der Lehrerberuf ist ein Handwerk, das erlernt werden kann und muss. Das notwendige Fach- und Methodenwissen wird im Stu dium vermittelt. Neben den Charakter eigenschaften gehören Professionalität und Lehrkompetenz ebenso dazu. Und diese bekommt man nicht vordergründig im Stu dium beigebracht, sondern sie entwickeln sich vor a llem im Lehrerdasein. Ist man an fangs noch stark mit den täglichen Unter richtsvorbereitungen beschäftigt, zeigt sich schon bald, dass mehr zum Lehrer beruf gehört. So ist es eine immerwährende Auf gabe Schülerinnen und Schüler zu motivie ren, den Unterrichtsstoff praxisnah und handlungsorientiert zu vermitteln, sowohl die leistungsstarken als auch die leistungs schwachen Schüler mitzunehmen und dabei selbst für das Fach zu brennen. Lehrerkompetenzen sind weder angeboren, noch werden sie uns in die Wiege gelegt. Aber es gibt durchaus wünschenswerte Voraussetzungen, wie zum Beispiel Begeis terung und Leidenschaft für die gewählten Fächer, Freude am Umgang mit Kindern und jungen Heranwachsenden, Verantwor tungsbereitschaft und Gestaltungskraft. Gute Lehrer sind in vielerlei Hinsicht Ex perten: Sie verfügen über fundiertes fach spezifisches und pädagogisches Wissen. Das erwirbt man sich zunächst im Studium und im Vorbereitungsdienst, muss es jedoch ein Berufsleben lang erneuern und vertie fen. Um lernwirksamen Unterricht gestal ten zu können, muss man in der Lage sein, sowohl das Lernen als auch die Lerninhalte seiner Fächer durch eine pädagogische Bril le zu sehen, mit den Augen der Schüler zu betrachten. Gute Lehrer stellen hohe Anfor derungen an sich selbst und an ihre Schüler, sie schaffen die Grundlage für Lernerfolge und schätzen diese wert. Sie erwerben ein hohes Maß an Kommunikations- und Bera tungskompetenz und nehmen ihre Vorbil drolle bewusst an. Kann man all diese Din ge lernen? Ja, mit Ausdauer, Beharrlichkeit und Hingabe. Kann das jeder lernen? Nein, natürlich nicht. Es gibt genügend Handwerkszeug, welches Lehrerinnen und Lehrern zu gutem Un terricht verhilft. Die Kultusministerkon ferenz hat die wesentlichen Kompetenzen des Lehrerberufs in den Standards für die Lehrerbildung gut gebündelt. Darüber hi naus kommt den personalen Kompetenzen eine große Bedeutung für professionelles Lehrerhandeln zu: Inwieweit bin ich in der Lage, mit Belastungen und Konflik ten umzugehen? Nutze ich Möglichkeiten der Selbstreflexion zielgerichtet? Wie sind meine Kompetenzen in den Bereichen Kör per- und Stimmeinsatz oder Zeitmanage ment ausgebildet? Ein berufliches Selbstver ständnis darüber, dass der Lehrerberuf eine herausfordernde Aufgabe darstellt, wenig Routine im Unterrichtsalltag bietet und der Lehrer die klare Trennung von Arbeitszeit und Freizeit selbst verantwortet – all das ist wichtig, um eine Berufszufriedenheit zu erfahren. Vielleicht ist manchen Lehre rinnen und Lehrern mehr Handwerkszeug angeboren; andere erarbeiten sich dieses im Laufe ihrer Dienstjahre. Von beidem etwas: Die Freude, etwas Neues zu lernen und sich daran zu begeistern, ist Menschen angebo ren. Ein guter Lehrer bleibt neugierig, hat Lust auf Veränderung und strahlt das aus. Wer selbst lernt, weiß, wie es sich anfühlt, Ziele anzustreben, dabei Fehler zu machen und diese zu überwinden. Das Handwerkszeug, zum Beispiel aktivie rende Lernangebote zu gestalten, kann sich prinzipiell jeder aneignen. Viel wichtiger als Didaktik und Methodik ist jedoch eine Grundhaltung, die künftige Lehrer/-innen entweder mitbringen oder entwickeln soll ten, um lange Freude am Beruf zu haben: aufrichtiges Interesse an den Schülern und an der Lebenswelt, in der diese aufwachsen. KLASSE LEHRER KLASSE LEHRER 13 EI SE Lehrerbedarf in Sachsen Lehramtsstudierende in Sachsen Anteile Schularten Anteile Schularten Wintersemester 2013/14 12,5 % 12,5 % Grundschule 25 % 10 % Oberschule 9 % Gymnasium 13 % Förderschule 25 % 21 % Sachsens Schulen im Porträt Quelle: SMK 2014 BEDA R FSHIN W 25 % Berufsbildende Schulen 47 % 2 BSZ für Technik und Wirtschaft, Pirna, Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge Regional bestens vernetzt Derzeit besteht eine deutliche Diskrepanz zwischen dem Lehrerbedarf in den einzelnen Schularten und Fächern auf der einen Seite und dem aktuellen Studierverhalten sowie den Präferenzen unserer Bewerber für den Schuldienst auf der anderen Seite. Wir haben bei Béla Bélafi, dem Direktor der Sächsischen Bildungsagentur, nachgefragt, was wirklich bei der Gestaltung eines erfolgreichen Berufseinstiegs hilft. Bedarfsgerecht studieren: Wie kann ich meine Einstellungschancen verbessern? „Sehr gute Einstellungsmöglichkeiten eröffnen sich insbeson dere an Grundschulen, Oberschulen und Förderschulen. Auch an den berufsbildenden Schulen wächst der Lehrernachwuchs bedarf. Außerdem werden in allen Schularten Lehrkräfte für die MINT-Fächer benötigt. Wenn Sie diese Bedingungen des Lehrerarbeitsmarktes berücksichtigen, können Sie Ihre Ein stellungschancen durch verschiedene Maßnahmen erhöhen“, sagt Bélafi. Dies bedeutet konkret: Wer sich in den ersten Studiensemestern befindet, stellt sich vor dem Hintergrund der Rahmenbedingungen auf dem A rbeitsmarkt möglicherweise die Frage, ob ein Wechsel der Fächer oder der Schulart sinnvoll erscheint. Ansprech partner dabei ist in jedem Falle die Studienberatung der Universität. „Haben Sie Ihre Ausbildung im Gymnasiallehramt abge schlossen, kann es hilfreich sein, über den Tellerrand zu blicken. Bewerberinnen und Bewerber für die Schulart Gymnasium erhalten bei uns in Sachsen, wenn sie kein Ein stellungsangebot an einem Gymnasium bekommen können, häufig ein Einstellungsangebot an einer anderen Schulart. Nähere Informationen finden Sie hier: TU Dresden: tu-dresden.de/weiterbildung/ zentrum_fuer_weiterbildung Universität Leipzig: www.uni-leipzig.de/+lew Gerade an den sächsischen Oberschulen werden sehr viele Nachwuchslehrerinnen und -lehrer benötigt. Deshalb wurde auch für die Absolventinnen und Absolventen der Lehramts studiengänge für das Gymnasium die Möglichkeit geschaffen, ihren Vorbereitungsdienst an Oberschulen zu absolvieren“, gibt Bélafi zu bedenken. Außerdem können räumliche Flexibilität und die Bereit schaft, auch außerhalb der Großstädte zu unterrichten, beim Berufseinstieg helfen. Denn Lehrkräfte werden sachsenweit gebraucht. Und bevor Sie eine Berufstätigkeit jenseits der Großstädte für sich ausschließen: Denken Sie daran, dass Sachsen ein dicht besiedeltes Land mit einer gut ausgebau ten Infrastruktur ist, die Sie zumindest einmal im Praktikum ausprobieren sollten. Als eine weitere Möglichkeit bieten die Universitäten in Dresden und Leipzig Lehramtsstudieren den sowie ausgebildeten Lehrkräften die Möglichkeit, ein Erweiterungsfach zu studieren. Inhalte und Dauer sind iden tisch mit denen eines Vollzeitstudiums des jeweiligen Faches. Es empfiehlt sich, das Erweiterungsfach nach den bestehen den Bedarfen auszuwählen und nicht schon in den ersten Studiensemestern damit zu beginnen. Schulartspezifische Hinweise zum Fächerbedarf entnehmen Sie dem Informationspapier „Lehrer/-in werden in Sachsen – Hinweise des Kultusministeriums zur Entwicklung des Lehrerbedarfs“. Online abrufbar unter Lehrer-werden-in-Sachsen.de. „Es ist schon etwas Besonderes, wir wie uns hier begegnen“, freut sich Schullei terin Petra Werlisch über das familiäre Lernklima an ihrer Schule. V or zwei Jahren hat sie die Aufgabe übernom men, zwei Schulen zu einer zusam menzuführen. Beide Schulen hatten bis dahin eine ganz unterschiedliche orga nisatorische Struktur, und „die Heraus forderung bestand darin, dass man aufein ander zugehen und die Stärken des Anderen kennen lernen, akzeptieren und wertschätzen musste“, erinnert sich die Pädagogin. Nicht nur Referendare fühlen sich wohl und würden nach ihrem Vorberei tungsdienst am liebsten am Beruflichen Schulzentrum für Technik und Wirt schaft in Pirna bleiben, auch ehemalige Schüler zeigen ihre Dankbarkeit, wenn sie sich an Tagen der offenen Tür nach ihren Lehrern und der Entwicklung der Schule erkundigen. Schüler-In itiativen wird am BSZ für Technik und Wirtschaft viel Raum gegeben: Die Verschiebung der Anfangszeit von 7 auf 7.30 Uhr, Unterrichtseinheiten von 90 statt 45 Minuten, mehr Sitzgele genheiten in den Fluren und verlängerte Öffnungszeiten der Cafeteria sind Bei spiele für Veränderungen, die Schüler an geregt haben. Auch nach dem offiziellen Unterrichts ende ist in den beiden Gebäuden der Schule – dem Hauptgebäude in der Pillnitzer Straße und der Außenstelle auf der Siegfried-R ädel-Straße – noch lange nicht Schluss: Die Lehrerband probt, eine Keramikgruppe ist kreativ, Schüler aus dem Abschlussjahrgang des Wirtschaftsgymnasiums basteln mit den „Neuen“ und mit Unterstützung ei nes Lehrers an einer Schul-App, andere nutzen die Drei-Felder-Sporthalle oder den großzügigen Sportplatz mit der Be achvolleyball-Anlage. Zur Infrastruk tur gehören außerdem eine Bibliothek, moderne Fachkabinette und Werkstät ten, die eine praxisnahe Ausbildung erlauben. Großen Wert legt Schulleiterin Wer lisch auf die Zusammenarbeit mit dem lokalen Handwerk und der Wirtschaft. In Kooperation mit dem Landrat samt, der Agentur für Arbeit P irna, Gastronomen in der Region und an deren Kooperationspartnern wird seit drei Jahren ein gemein sames Projekt zur Berufsorientierung für die Schü lerinnen und Schüler im L andkreis durchgeführt. Eine Dampferfahrt auf der Elbe, bei der Oberschüler verschiedene gastrono m ische Betrie be und Berufe kennen lernen, selbst Fingerfood herstellen und dieses zum Abschluss gemeinsam mit ihren E ltern verkosten, soll zur Tradition wer den. G emeinsammit dem IMPRO e. V., Interessen verband Metall- und Präzisionstechnik O sterzgebirge, rich tet das BSZ jährlich auch den „Tag der Metalltechnik“ aus, bei dem Ober schüler in den Ferien eigene Werkstü cke fertigen können. Auch „BSZ Live“ und weitere Berufsorientierungs projekte laden ein, einen E inblick in Berufe und Ausbildungsmöglichkei ten der Region zu erhalten. So spüren Interessenten schon früh etwas von der Schulphilosophie: „Jeder Schüler zählt.“ Weitere Schulporträts unter Lehrer-werden-in-Sachsen.de 14 KLASSE LEHRER KLASSE LEHRER 15 Sieh zu, dass du Land gewinnst! Sachsenstipendium.de Das Sachsenstipendium für Lehramtsstudierende Studieren Sie im Studiengang Lehramt an Grundschulen, an Mittelschulen oder Sonderpädagogik? Sind Sie bereit, als Lehrer/-in in Sachsen jenseits der Großstädte zu arbeiten? Haben Sie bereits mindestens vier Fachsemester erfolgreich studiert? Dann bewerben Sie sich für das Sachsenstipendium! Als Stipendiat erhalten Sie eine materielle Förderung in Höhe von 300 Euro monatlich und haben beste Möglichkeiten, sich intensiv auf Ihren künftigen Berufsstart auf dem Land vorzubereiten. Nähere Informationen dazu finden Sie hier: www.sachsenstipendium.de KLASSE LEHRER 16
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