PM des LER - Landeselternrat Sachsen

„Eltern für Eltern“
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Dresden, den 25.02.2016
Kritischer Lehrermangel in Sachsen! Müssen sächsische Schüler jetzt Autodidakten werden?
Was Eltern landesweit täglich seit Jahren spüren, beklagen und vor warnen, ist nun schwarz auf weiß
bestätigt worden.
Gestern wurden die tatsächlichen Zahlen für Neueinstellungen von Lehrerinnen und Lehrern für Sachsen bekannt
gegeben, nicht erst seit heute wissen wir, dass etwa 10 Prozent der sowieso schon knapp kalkulierten Stellen, auf Grund
fehlender Bewerber nicht besetzt werden konnten.
„Erst ist das System auf Kante genäht, nun gibt es auch keine Nachwuchslehrer/innen mehr“. So der Tenor der Eltern im
Land, die wenig überrascht waren, als die Zahlen heute veröffentlicht wurden.
So greifen, ganz normal die Gesetze der Marktwirtschaft und nun scheint guter Rat teuer. Das Kultusministerium, als
verantwortliche Behörde muss nun dringend Lösungen umsetzen, damit keine Abstriche etwa durch Rationalisierungen
von Klassengrößen oder Schulauslastungen, als weitere nicht hinnehmbare Folgen für unsere Kinder angeordnet werden.
Jetzt helfen nur echte, nachhaltige Anreize im Wettbewerb zu anderen Bundesländern und eine gezielte
Ausbildungsoffensive an Universitäten und Hochschulen.
Mit diesen ministerialen Maßnahmen können wir Eltern dahingehend unterstützen, indem wir Kooperationen fördern, die
den Pädagogen mehr Wertschätzung und Akzeptanz in der Gesellschaft verschaffen und gutes Schulklima fördern.
Wovor wir allerdings warnen, sind Abstriche bei der Bildungsqualität und Abschlussquoten unter dem wachsenden
Mangel an Personal. Hier sind dringend neue Wege und erhebliche lernpädagogische Fortschritte gefragt, die auch in der
Schulgesetznovellierung ihren Platz finden müssen.
Aus Sicht der Eltern sind zudem die Zeiten vorbei, wo es Gehaltsunterschiede der einzelnen Schularten geben muss, da
der Aufwand und die Arbeitsleistung heute in allen Schularten gleich anspruchsvoll sind.
Auch sollten Höherstufungen nicht starr nach Jahren, sondern nach Bedarf und leistungsorientiert erfolgen. Den
Bildungsagenturen werden nun neue Wege abverlangt und mögliche Bewerber sollten sicherlich umsichtiger behandelt
werden und längere Bedenkzeit bekommen, um sich mit ihren möglichen Einsatzorten vertraut machen zu können.
Ein wichtiger Appell geht auch an die Universitäten Dresden und Leipzig, der Universität Chemnitz eine größere Rolle und
Zukunftssicherung bei Lehrerausbildung zukommen zulassen. Es müssen in der Region um Chemnitz auch Referendare
Ihren Praktikumsplatz und somit Zugang zur Region bekommen oder um auch generell Schulen im ländlichen Raum und
Ihre Besonderheiten kennen lernen zu können. Den Universitäten wird zudem eine besondere Rolle zuteil, müssen sie für
eine ausgewogene, am Bedarf orientierte Fächerkombination sorgen. Dabei fordern wir Eltern, dass mehr auf
pädagogisch-didaktische, als auf fachspezifische Qualitäten geachtet werden sollte und jungen Lehranwärtern durch mehr
Praxis Naturwissenschaften schmackhaft gemacht wird, schließlich müssen sie ja unseren Kindern eines Tages auch
praxisgerecht naturwissenschaftliches Wissen vermitteln können.
Bei Rückfragen:
Peter Lorenz
Vorsitzender
0171-43 45 382