Ernährung, Düngung der Obstgehölze

Ernährung, Düngung
der Obstgehölze
Peter Hilsendegen
DLR-Rheinpfalz, KoGa
Wormser Str. 111
D - 55276 Oppenheim
Tel. 06133/930-138
E-Mail: [email protected]
© DLR Rheinpfalz - Kompetenzzentrum Gartenbau
Ernährung der Obstgehölze





Ziel der Düngung
Bedarf, -ermittlung
Düngungsmethoden
Erstellung eines Düngeplanes
Fazit
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- Peter Hilsendegen -
2
Ernährung Obstgehölze
Ziele:
 Ausgewogene Ernährung
- Voraussetzung für Fruchtqualität,
gute Produktivität, streßstabile Bäume
 Störungen durch Unter- und/oder
Überversorgung vermeiden
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- Peter Hilsendegen -
3
Minimumgesetz
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- KoGa
aus:Grundstufe
Agrarwirtschaft
- Peter Hilsendegen -
4
SLFA Neustadt, Josef Schlaghecken
Nährstoffüberschuß-Versorgung in
Gartenböden (Durchschnitt aus 69 Proben 2004)
mg/100 g
Boden
140
120
100
80
Überschuß
Soll
60
40
20
0
Phosphor
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Kalium
Magnesium
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Quelle:
Bolap/Lufa
Speyer
5
Ernährung Obstgehölze
Auswirkung
Überversorgung
Unterversorgung
•Stickstoff
•Phosphor
•Kalium
•Magnesium
•Calcium
•Bor
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6
Ernährung Obstgehölze
Auswirkung
Überversorgung
Unterversorgung
•Stickstoff • kleine Früchte,
geringer Ertrag
•Phosphor • Blütenqualität und
Haltbarkeit schlecht
•Kalium
• kleine Früchte, säurearm, schlecht haltbar
•Magnesium • gelbe Blätter, Blattfall,
zuckerarme Früchte
•Calcium
•Bor
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•Stippe, weiche Früchte
• Blütenqualität
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7
Ernährung Obstgehölze
Auswirkung
Überversorgung
Unterversorgung
• schlecht haltbar,
wüchsig, anfällig
•Stickstoff • kleine Früchte,
geringer Ertrag
• Zn-Mangel
•Phosphor • Blütenqualität und
Haltbarkeit schlecht
• Unterversorgung an
Ca und Mg, Stippe
•Kalium
• kleine Früchte, säurearm, schlecht haltbar
• Unterversorgung an •Magnesium • gelbe Blätter, Blattfall,
Ca, Stippe
zuckerarme Früchte
•
-
•Calcium
• Blattrandnekrosen -
•Bor
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•Stippe, weiche Früchte
• Blütenqualität
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8
Ernährung Obstgehölze
Bedarf, Bedarfsermittlung:
 Bodenanalyse
 Blattanalyse
 visuelle Kontrolle: Wuchsstärke,
Ertragserwartung, Fruchtanalyse
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- Peter Hilsendegen -
9
Fazit Bodenanalyse
• Bodenanalyse ist sinnvoll
 Neuen Gärten/Flächen
 In alten Gärten meist nur zur
Feststellung einer Überversorgung (P + K)
• Diese resultiert aus langjährigem
Einsatz von Blaudünger (NPK) und
Kompost!
• Meist fehlt Magnesium.
• Wichtig: Erklärung der Ergebnisse
für den Kunden!
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- Peter Hilsendegen -
10
Bodenanalyse zur Bedarfsermittlung
Hilsendegen, DLR Rheinpfalz - Oppenheim
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- Peter Hilsendegen -
11
Mustermann
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12
?
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Bedarf muss selbst errechnet
werden:
100 kg Kieserit enthalten 27 kg MgO
d. h. 100.000 g auf 1 ha (10.000 qm)
d. h. 10 g/qm Kieserit
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13
Ernährung Obstgehölze
Die Versorgungsstufen der Bodennährstoffe
Versorgungsstufe
A unterversorgt
erhöht
B leicht unterversorgt
C optimal versorgt
D leicht überversorgt
E stark überversorgt
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Düngung
- Peter Hilsendegen -
mäßig erhöht
nach Entzug
vermindert
keine
14
Ernährung Obstgehölze
Nährstoffgehalte der Versorgungsstufen
P2O5
K 2O
A
0-6
0-7
0-3
0-0,4
B
7-10
8-14
4-7
0,4-0,7
C
11-15
15-25
8-12
0,7-0,9
D
16-22
26-38
13-18
0,9-1,4
E
>23
>39
>19
>1,4
mg/100g
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mg/100g
MgO
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mg/100g
B
mg/1000g
15
Beurteilung der Wuchsstärke
Optimale Länge des vorjährigen Triebes Voraussetzung für gute Erträge in guter Qualität
Birne
10-20 cm
Süßkirsche
Apfel
30 cm
Pflaume, Zwetsche
Sauerkirsche
50 cm
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21
Wenn Pflanzen in Gärten nicht wachsen:
Häufig:
 Standortprobleme/Verdichtungen/Stauschicht
 nicht standortgerechte Pflanzenwahl
 Wassermangel! (Niederschlagsdefizit,Grundwasserabsenkung)
 Das führt oft zu einer Schwächung (Stress)
 Nährstoffmangel
 Zunahme von Holzschädlingen (sek.)
 Magnesiummangel (leicht auswaschbar)
Selten:
 Kalimangel (eher auf leichteren Böden)
Eigentlich Nie:
 Phosphormangel (teilweise Abbauwürdig)
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Düngung Obst
Obstart
Düngung mit organischen
Düngern
Düngung mit mineralischen
Düngern
Steinobst
150 - 200 g Hornoska pro
(Kirsche, Zwetschge) Baum in 2 Teilgaben:
1. Gabe Anfang April und
2. Gabe Ende Mai
100 - 130 g Blaukorn Entec pro
Baum in 2 Teilgaben:
1. Gabe Anfang April und
2. Gabe Ende Mai
Kernobst
(Apfel, Birne)
125 g Hornoska pro Baum in 2
Teilgaben:
1. Gabe Ende März bis Anfang
April und
2. Gabe Ende Mai
70 - 100 g Blaukorn Entec pro
Baum in 2 Teilgaben:
1. Gabe Ende März bis Anfang
April und
2. Gabe Ende Mai
Beerensträucher
(Johannisbeere,
Himbeere,
Brombeere)
100 g Hornoska pro Strauch:
Ende März bis Anfang April
leicht einarbeiten
80 g Blaukorn Entec pro
Strauch in 2 Teilgaben:
1. Gabe Ende März, Anfang
April
2. Gabe Ende Mai
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26
Stickstoff-Düngung Obst
(Dünger + 2-4 l/m² Kompost)
Obstart
Organische Dünger
Mineralische Dünger
Steinobst
(Kirsche,
Zwetschge)
100 - 140 g Hornmehl pro
Baum:
Ende März leicht einarbeiten
50 g Kalkammonsalpeter pro
Baum in 2 Teilgaben:
1. Gabe Anfang April und
2. Gabe Ende Mai
Kernobst
(Apfel, Birne)
70 - 100 g Hornmehl pro
Baum:
Ende März leicht einarbeiten
35 g Kalkammonsalpeter pro
Baum in 2 Teilgaben:
1. Gabe Anfang April und
2. Gabe Ende Mai
Beerensträucher
(Johannisbeere,
Himbeere,
Brombeere)
100 g Hornmehl pro Strauch:
Ende Februar/Anf. März leicht
einarbeiten
30 g Kalkammonsalpeter pro
Strauch:
Ausbringung im April
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27
Stickstoffdüngung mit organischen Düngern (Böden mit hohem
Phosphat- + Kaligehalt) bei Gemüse
Kulturen
Stickstoffbedarf
Feldsalat
Radies
sehr gering
Gesamt-Düngermenge bei Verwendung von Hornmehl
30 g/m² Hornmehl:
gesamte Düngermenge vor der Saat leicht einarbeiten
Kopfsalat, Erbsen,
Bohnen, Zwiebel
gering
bis 50 g/m² Hornmehl:
gesamte Düngermenge bereits zur Saat/Pflanzung leicht
einarbeiten
Eissalat, Möhren,
Endivien, Rettich,
Kohlrabi, Spinat,
Rote Rüben, Gurke
mittel
bis 100 g/m² Hornmehl:
gesamte Düngermenge bereits zur Saat/Pflanzung leicht
einarbeiten
Tomate, Chinakohl,
Sellerie, Porree, Brokkol,
Kopfkohl früh
hoch
bis 150 g/m² Hornmehl in zwei Teilgaben:
50% der Düngermenge zur Pflanzung leicht einarbeiten
und 50% ca. 4 - 5 Wochen nach der Pflanzung anwenden
sehr hoch
bis 170 g/m² Hornmehl in zwei Teilgaben:
50% der Düngermenge zur Pflanzung leicht einarbeiten
und 50% ca. 4 - 5 Wochen nach der Pflanzung anwenden
Rosenkohl
Blumenkohl
Kopfkohl spät
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28
Richtiges Abmessen der Düngermengen
1. Messbecher „eichen“:
(jeweils einen Becher für organische und mineralische Dünger -unterschiedliches
Schüttgewicht- markieren)
• abgewogene Düngermenge in den Messbecher geben
• am Behälter jeweils mit einem wasserfesten Farbstift die Messskala markieren
2. Streuprobe:
• einen Quadratmeter ausessen:
Meterstab auf 2 m aufklappen, in der Mitte abknicken und im rechten Winkel
aufs Beet legen
• gewünschte Teilgabe von z. B. 25 g/m² gleichmäßig auf den m² streuen
85 g
3. Dünger streuen:
• Dünger für den Rest des Beetes mit
dem Becher abmessen
• Dünger in der Dichte der „Streuprobe“
gleichmäßig aufbringen
75 g
Mineraldünger
50 g
30 g
30 g
25 g
Hornmehl
15 g
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29
Allgemein:
Dünger (vor allem leicht lösliche Mineraldünger) in
kleinen Gaben streuen, um Versalzungen im Boden
zu vermeiden. Packungshinweis beachten!
Spezialdünger für einzelne Pflanzenarten (Rosen-,
Erdbeer-, Koniferen-, Beerendünger u.v.a.m.) sind in
der Regel nicht erforderlich.
Rasendünger enthalten häufig Langzeitdünger. Billiger
geht es mit einem Volldünger
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Was ist bei einer organischen Düngung
zu beachten?
Niemals Kalk und organische Dünger zusammen
ausbringen (Stickstoff entweicht als Gas)
Kompost
 3 - 4 l Kompost/qm reichen aus, um alle Kulturen
bedarfsgerecht zu ernähren! Darüber hinaus ist
dann kein weiterer Düngerbedarf notwendig!
 Kompost fördert das Bodenleben
 oberflächlich einarbeiten!
 nur im Frühjahr ausbringen (keine Nitratauswaschung
Winter !)
 nicht auf Zwiebel- und Wurzelgemüsebeete aufbringen
(fördert das Auftreten von Gemüsefliegen)
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31
Was darf auf den Kompost ?
Grundsätzlich eignen sich dazu alle verrottbaren pflanzliche und tierische
Abfälle, z.B:
 Krautige Pflanzen (Blumen, Gemüse, Kräuter)
 Küchenabfälle wie Obst (außer größeren Mengen behandelter Schalen von
Südfrüchten), Gemüse,
 Kartoffeln, Kaffee- und Teesatz, Holzasche u.a.
 Pappe, Küchen- und Zeitungspapier
 Einstreu und Mist aus der Kleintierhaltung
 Eierschalen (zerdrückt)
 Äste und Zweige vom Gehölzschnitt (geschreddert)
 Rasenschnitt (angewelkt, sonst kommt es zu Fäulnis)
Nur bedingt geeignet:
Laub in kleineren Mengen oder samentragende Unkräuter (nur in der Mitte
des Kompostes werden die nötigen Temperaturen während der Verrottung
erreicht)
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Ernährung Obstgehölze
Bedarf, Bedarfsermittlung:
 Bodenanalyse
 Blattanalyse
 visuelle Kontrolle: Wuchsstärke,
Ertragserwartung, Fruchtanalyse
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38
Bedarfsermittlung:
Visuelle Methoden
Stickstoff Mangelsymptome
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39
Bedarfsermittlung:
Visuelle Methoden
Phosphor Mangelsymptome
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40
Bedarfsermittlung: Visuelle
Methoden
Kalium Mangelsymptome
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41
Bedarfsermittlung: Visuelle
Methoden
Magnesium Mangelsymptome
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42
Bedarfsermittlung: Visuelle
Methoden
Bor Mangelsymptome
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43
Bedarfsermittlung: Visuelle
Methoden
Eisen Mangelsymptome
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44
Bedarfsermittlung: Visuelle
Methoden
Zink Mangelsymptome
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45
Bedarfsermittlung: Visuelle
Methoden
Mangan Mangelsymptome
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46
Ernährung der Obstgehölze





Ziel der Düngung
Bedarf, -ermittlung
Düngungsmethoden
Erstellung eines Düngeplanes
Fazit
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47
Ernährung Obstgehölze
Verfügbarkeit der Nährstoffe nach pH-Wert
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49
Ernährung Obstgehölze
Wirkung der N-Dünger auf Bodenreaktion
%N
Bodenreaktion
21
stark
versauernd
stark
versauernd
versauernd
versauernd
versauernd
neutral
neutral
alkalisch
alkalisch
Düngertyp
Schwefelsaures
Ammoniak
Schwefels.Ammoniak
mit Dicyandiamid
Ammoniakwasser
Ammonsulfatsalpeter
Harnstoff
Kalkammonsalpeter
Stickstoffmagnesia
Kalksalpeter
Kalkstickstoff
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25
10
26
46
27
22
15,5
20
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Kalkbilanz
± kg CaO
bei 100 kg N
-300
-300
-100
-100
-100
-50
-0
+100
+200
50
Bodenart:
Soll-Wert:
Ist-Werte:
Bodenart:
Soll-Wert:
Ist-Werte:
Bodenart,
ph-Wert und
Kalkbedarf
Bodenart:
Soll-Wert:
Ist-Werte:
Faustzahl:
Je schwerer der
Boden, desto
höher der phWert!
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Bodenart:
Soll-Wert:
Ist-Werte:
Sand
ph-Wert:
5,3 - 5,8
< 5,0
5,0 - 5,1
5,2 - 5,3
5,4 - 5,6
5,7 - 5,8
> 5,8
Empfehlung
CaO*/ Fläche g Dünger/m² bei CaO von
dt./ha kg/m²
80%
60%
15 0,15
188
250
20 0,20
250
333
15 0,15
188
250
15 0,15
188
250
10 0,10
125
167
0 0,00
0
0
lehmiger Sand
Empfehlung
ph-Wert:
CaO*/ Fläche g Dünger/m² bei CaO von
5,8 - 6,3
dt./ha kg/m²
80%
60%
< 5,0
20 0,20
250
333
5,0 - 5,5
20 0,20
250
333
5,6 - 5,9
15 0,15
188
250
6,0 - 6,3
10 0,10
125
167
>6,3
0 0,00
0
0
sandiger Lehm
Empfehlung
ph-Wert:
CaO*/ Fläche g Dünger/m² bei CaO von
6,3 - 6,8
dt./ha kg/m²
80%
60%
< 5,2
20 0,20
250
333
5,2 - 5,7
15 0,15
188
250
5,8 - 6,1
15 0,15
188
250
6,2 - 6,4
20 0,20
250
333
6,5 - 6,6
15 0,15
188
250
6,7 - 6,8
10 0,10
125
167
> 6,8
0
0
0
0
Lehm
ph-Wert:
6,8 - 7,0
< 5,5
5,5 - 6,0
6,1 - 6,2
6,3 - 6,4
6,5 - 6,6
6,7 - 6,8
6,9 - 7,0
> 7,0
- Peter Hilsendegen -
Empfehlung
CaO*/ Fläche g Dünger/m² bei CaO von
dt./ha kg/m²
80%
60%
25 0,25
313
417
20 0,20
250
333
15 0,15
188
250
20 0,20
250
333
20 0,20
250
333
15 0,15
188
250
10 0,10
125
167
0 0,00
0
0
Anwendung
2
2
3
3
jährlich
Jahre lang
Jahre lang
Jahre lang
Jahre lang
keine
Anwendung
jährlich
2 Jahre lang
3 Jahre lang
3 Jahre lang
keine
Anwendung
2
3
3
3
jährlich
jährlich
Jahre lang
Jahre lang
Jahre lang
Jahre lang
keine
Anwendung
2
3
3
3
jährlich
jährlich
jährlich
Jahre lang
Jahre lang
Jahre lang
Jahre lang
keine
51
Bedarfsgerechte Kalkung - soviel ist notwendig:
* Die tatsächlich zu streuende Düngermenge ist abhängig vom CaO -Gehalt des
jeweiligen Düngemittels!
Beispiel:
Dünger mit 80% CaO-Gehalt =
80g CaO/ 100g Dünger
benötigte CaO- Menge =
0,25 kg/m² = 250g/m²
zu streuende Düngermenge=
100g : 80g X 250g = 313g
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52
Ernährung Obstgehölze
Kalkung bei saurem Boden
• weniger geeignet: Branntkalk oder
kohlens. Kalk
 abrupte Veränderung des pH-Wertes
• besser: Dolomitkalk
(60% CaCO3 t 30% MgCO3) o.ä.
• jährl. Gabe: 1 t/ha bzw. 1 kg/10m²
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53
Verteilung der Düngermenge
Flächendüngung
Streifendüngung
- in bestehenden Obstanlagen
- Düngerbedarf nur für
Baumstreifenfläche
- vor der Pflanzung
- Düngerbedarf für gesamte
Obstfläche
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54
Ernährung Obstgehölze
Schaukeldüngung
• keine jährliche Düngung
• Düngung alle 2-3 Jahre mit doppelter bzw.
3-facher Menge des Jahresbedarfs
• sinnvoll bei P, K, Mg, B
• nicht bei Versorgungsstufe A
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55
Ernährung Obstgehölze
Spezielle Düngungsmaßnahmen im Obstbau
• Chloridempfindlichkeit beachten, zB. Kaliumchloriddünger bis zum Spätwinter ausbringen
• Calciumdüngung im Apfelanbau als Blattdüngung mit jeder Spritzung ab Ende Juni
• Zink- und Mangandüngung über Blattspritzung
zum Vegetationsbeginn
•Eisendüngung als Flüssigdüngung (Gießen oder
Lanzen) oder über Blattdüngung
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62
Ernährung der Obstgehölze





Ziel der Düngung
Bedarf, -ermittlung
Düngungsmethoden
Erstellung eines Düngeplanes
Fazit
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63
Düngeplan Obstgehölze während
Vegetationsruhe (P, K, Mg, B)
 Bodenanalyse alle 4 Jahre zur Korrektur der
Bodenversorgung im Winter/Frühjahr
 wenig mobile Nährstoffe (K, P) vor der
Pflanzung einarbeiten
 alle 2-3 Jahre unterversorgte Nährstoffe durch
Bodendüngung ergänzen, Schwerpunkt bei
Phosohor, Kalium, Magnesium, Bor
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64
Düngeplan Obstgehölze während der
Vegetation (N, Ca, B, Spurennährstoffe)
 Vegetationsbeginn:Stickstoffversorgung
überprüfen (NMin-Analyse) und ergänzen
 Bei Bedarf Stickstoffgabe im März vor Austrieb
(abhängig von Ertragserwartung, N-Niveau,
Wuchsstärke)
 evtl. Blattdüngung ab Austrieb entsprechend
dem jahreszeitlichen Bedarf, bes. N, Mg, B, Zn,
Mn, Fe
 Blattdüngung zur Knospeneinlagerung, bes. B,
Zn, P, N, Mg
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65
Düngung Obstbau 2000
Wichtigste Maßnahmen
zur Bodendüngung
 Winter: Phosphor-, Kali- und
Magnesiumwerte im Boden über-prüfen
und bei Bedarf ergänzen
 März: 30-50 kg/ha N-Dünger als ASS auf
Böden mit niedrigem N-Niveau im Vorjahr
 Mai: nach NMIN-Analyse N-Ver-sorgung
ergänzen mit ASS (Boden) oder Harnstoff
(Blatt)
Oppenheim
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Rheinpfalz SLVA
- KoGa
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66
Düngung Obstbau 2000
Wichtigste Maßnahmen
zur Blattdüngung
 ab Austrieb bis Mai: Spurenelemente zB.
B, Zn, Mn, N, Fe
 ab Juni: Ca-Blattdüngung zur besseren
Fruchtstabilität bei Steinobst und Äpfel
(Stippe),
evtl. ergänzt durch P-Gaben
 ab Juli: Mn-Blattdüngung für intensivere
Grundfarbe bei Äpfeln
Oppenheim
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Rheinpfalz SLVA
- KoGa
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67
Ernährung Obstgehölze
Fazit: Düngung Obstgehölze
 Ausgewogene Ernährung der Obstgehölze
verbessert Fruchtqualität, Produktivität und
Widerstandsfähigkeit der Bäume
 zufriedene Kunden
 Umsetzung der Bodenanalyse
 Beachtung der Bodenreaktion
 Flächen- oder Streifendüngung
 spezielle Düngungsmaßnahmen
 bedarfsorientierter Düngeplan
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72
Probenbegleitblatt Bolap
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73
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74
Erforderliche Menge Reinnährstoff [kg/ha]zum Erreichen bzw. zur Erhaltung der optimalen
Versorgungsstufe C
Gehalts
-klasse
P
K
Mg
B (als
Borax)
A
B
40
30
160
120
60
45
10
7,5
C
20
80
30
5
D
E
10
0
40
0
15
0
2,5
0
(LUFA SPEYER, 1992)
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75
Sollwerte der Nährstoffgehalte [mg/100g Boden] in der
Bewurzelungszone (LUFA SPEYER, 1992)
P2O5
K2O
MgO
Bor
alle
Böden
leichte
mittlere
Böden
schwere
alle
Böden
alle
Böden
11-15
15-20
18-25
10-18
11-15
0,91-1,20
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76
Bodenlabor
Anschrift
Telefon
Fax
Bolap Bodenberatungs- und
Landschaftspflege GmbH
www.bolap.de
Obere Langgasse 40
67346 Speyer
06232-60570
Fax 605730
KSM-Analytik GmbH
nur Umweltanalytik
Wilhelm-Maybach-Str. 19
55129 Mainz
06131-92200
Fax 922010
LGU Laborgesellschaft für
Umweltschutz
nur Umweltanalytik
Dr.-Julius-Leber-Str. 8
67433 Neustadt/W
06321-91780
Fax 917899
Inst. F. Boden-, Pflanzen-,
Weinanalyse Linden-Apoth.
Ritter-von-Geißler-Str. 5
67256 Weisenheim/Sand.
06353-989465
Fax 989466
LUFA Landw. Unters.- +
Forschungsanstalt Speyer
www.lufa-speyer.de
Obere Langgasse 40
67346 Speyer
06232-1360
Fax 136110
Bodenuntersuchungslabor Bolamix
Mühlenweg 3
56288 Leideneck
06762-5561
Fax 2859
Raiffeisen Service Waren GmbH &
Co. KG - Umweltdienste/Labor
Ulmenstr. 4
54597 Ormont
06557-920330
Fax 920366
Bodenlabor Ing. B. Riffel
Weinheimer Landstr. 115
55232 Alzey
06731-43859
Fax 43859
Wein-, Sekt- u. Zentrales
Bodenlabor H. Ruzycki
www.weinundbodenlabor.de
Wahlheimer Hof 8
55278 Hahnheim
06737-8394
Fax 8770
DLR Mosel, Abteilung Weinbau und
Önologie
Egbertstr. 18
54295 Trier
0651-9776-203
Fax 9776202
Stadtwerke Idar-Oberstein
Abt. Abwasserbeseitigung
Georg-Maus-Str. 2
55743 Idar-Oberstein
06781-5640
Fax 564264
ULW Umweltlabor Westpfalz
nur Umweltanalytik
Pariser Str. 201
67663 Kaiserslautern
0631-18425
Fax 17306
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- Peter Hilsendegen -
77
Düngung +
Nährstoffversorgung
Organisch + Mineralisch !
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78
Nährstoffversorgung in bayer. Gartenböden 2005
(n=28, in mg/100 g Boden), Quelle: Bayerische GA
pH-Wert: 7,1, Humusgehalt: 5 % (Durchschnitt)
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79
Häufigkeitsverteilung der Humusgehalte von Gartenböden und Klassifizierung
Quelle: Institut für Gartenbau, FH/FG
Weihenstephan, (H. Konnemann)
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80
Häufigkeitsverteilung der Gesamt-N-Gehalte und der daraus berechneten Nmin-Gehalte
von Gartenböden
© DLR
Quelle: Institut für Gartenbau, FH/FG
Weihenstephan,
(H. Konnemann)
Rheinpfalz
- KoGa
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81
Humusgehalte, darin enthaltener organisch gebundener N sowie
freiwerdende N- Mengen bei unterschiedlicher Mineralisierungsrate
Humus
-gehalt
(%)
organisch
gebundener
Stickstoff
(kg/ha)
frei werdender Stickstoff (kg/ha) bei einer
Mineralisationsrate von
1%
1,5 %
2%
2,5 %
1,5
3915
39
59
78
98
2,0
5220
52
78
104
130
2,5
6525
65
98
130
163
3,0
7830
78
117
156
196
5,0
13.050
130
195
260
325
Quelle: O. Walg,
DLR Rheinhessen-Nahe-Hunsrück
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82
Durchschn. Zufuhr an Nährstoffen im Vergleich: Kompostgabe
von 3l/m², Düngergabe von 100 g/m² (Voll- bzw. organ. Dünger)
Nährstoffe
Kompost (3l/qm)
Nitrophoska spezial
(100g/qm)
Hornoska
(100g/qm)
Minimum
Mittel
Maximum
Stickstoff
6
16
45
12
8
Phosphor
2
11
26
12
4
Kali
2
12
36
17
10
Magnesium
3
22
39
2
2
Calcium
8
116
406
-
-
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Quelle: FH Weihenstephan
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83
www.obstbau.net
www.dlr-rheinpfalz.rlp.de
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