Systematische Erfassung von Lagerungsschäden ein - ig

IG-NOPPS
“Die Systematische Erfassung von Lagerungsschäden
ein Lernprozess”
Fehlerkultur in der OP-Pflege?
September 2015, Luzern
Jürgen Schmidt
Gliederung
Rückblick 2014: Die so genannte Professionalisierung der OP-Pflege
Fehler: Konsequenzen und Status quo
Fehlermanagement im Spital
Positive Dimensionen einer Fehlerkultur
Die Formel einer erfolgreichen Fehlerkultur
Fazit: Fehler beinhalten ungenutzte Potenziale!
Gliederung
Rückblick 2014: Die so genannte Professionalisierung der OP-Pflege
Fehler: Konsequenzen und Status quo
Fehlermanagement im Spital
Positive Dimensionen einer Fehlerkultur
Die Formel einer erfolgreichen Fehlerkultur
Fazit: Fehler beinhalten ungenutzte Potenziale!
Die so genannte «Professionalisierung» der OP-Pflege
Rückblick auf den Vortrag 2014
Konsequenzen der so genannten „Professionalisierung“
Bild: http://www.klinikum-nuernberg.de/DE/ueber_uns/Fachabteilungen_KN/md/anaes/docs_pics/op-darstellung_knn_kns/
Fotos/op_006.jpg
Die so genannte «Professionalisierung» der OP-Pflege
Rückblick und Thema heute: Kostendruck – Fehlerquote
Swiss-DRGs,
Evidenzbasierte Pflege,
Apparate-Medizin
…
Pflege wird immer weiter rationalisiert.
Pflege wird zugleich auch fehleranfälliger.
Was vordergündig gespart wird, schlägt auf die Qualität
durch und beinhaltet Fehlerpotenziale.
Bild: http://www.klinikum-nuernberg.de/DE/ueber_uns/Fachabteilungen_KN/md/anaes/docs_pics/op-darstellung_knn_kns/
Fotos/op_006.jpg
Gliederung
Rückblick 2014: Die so genannte Professionalisierung der OP-Pflege
Fehler: Konsequenzen und Status quo
Fehlermanagement im Spital
Positive Dimensionen einer Fehlerkultur
Die Formel einer erfolgreichen Fehlerkultur
Fazit: Fehler beinhalten ungenutzte Potenziale!
Fehler im Spital
Stand der Dinge



Jedes Jahr infizieren sich 500.000
Menschen in Deutschland mit
Krankenhauskeimen (70.000
Schweiz)
Jedes Jahr werden 40.000 Vorwürfe
gegen medizinische Behandlungsfehler erhoben: 12.000 werden
anerkannt (Deutschland)
17.000 Todesfälle deutscher Kliniken
wären jährlich vermeidbar gewesen
(bis zu 3.000 Schweiz).
Gutachterlich
anerkannte
Schäden durch Fehler
verfolgte Schäden
Von Patienten vermutete,
aber nicht verfolgte Schäden
Von Experten erkennbare Fehler: körperliche,
psychische und soziale Schäden
Nicht erkannte Fehler: körperliche,
psychische und soziale Schäden
Fehler sind unerwünschte Abweichungen vom erwarteten
Prozess oder Ergebnis.
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4/23/2016
Fehler als Chance
Borgwart, J./Kolpatzik, K. (2010): Aus Fehlern lernen, Fehlermanagement in Gesundheitsberufen, S. 3.
http://www.nzz.ch/wissenschaft/medizin/im-kampf-gegen-krankenhauskeime--was-wirkt-wirklich-1.18369982
http://www.tagesanzeiger.ch/wissen/medizin-und-psychologie/Stark-abweichende-Sterberaten-in-Schweizer-Spitaelern/story/12792299
Fehlerquellen in Unternehmen
Prozent
Mensch, Technik, Umwelt als Fehlerquellen
65%
Mensch
15 %
Umwelt
20%
Technik
Fehlerquellen
Fehler sind menschlich!
Hochreither, P. (2005): Erfolgsfaktor Fehler, persönlicher Erfolg durch Fehler, Göttingen, S. 18
Die Angst vor dem Fehler in der Pflege
Spital/Pflegeheim
Prozent
Wenn ein Fehler passiert ist…
23,4 %
Angst vor „zweitem Fehler“
Fast ein Viertel der Pflegenden gibt an Angst zu haben,
das ein unterlaufener Fehler erneut passiert.
1.000 Pflegende aus 30 Krankenhäusern und 46 Pflegeheiimen
Die Sorgen nach dem Fehler in der Pflege
(Krankenhaus/Pflegeheim)
Wenn ein Fehler passiert ist…
Was
machen
Fehler mit
Ihnen?
Borgawrt, J./ Kolpatzik, K. (2011): Aus Fehlern lernen, 1.1000 Pflegende aus 30 Krankenhäusern und 46 Pflegeheiimen, S. 44
Rund ein Drittel der Spitäler verfügt über eine
Fehlerkultur
Prozent
Wie Krankenhäuser mit Fehlern umgehen
Sehr häufig Häufig
Nie
4%
13 %
8%
21 %
So gut wie nie
Manchmal
22 %
32 %
Eher selten
Chance zum Lernen
Befragung: „In Ihrer Klinik werden Fehler
als Chance zum Lernen gesehen“
Ade, J. /Ruhl S.( 2013): Veränderungsprozesse in Kliniken: Wie steht es um die kontinuierliche Verbesserung und Fehlerkultur
wirklich?500 Krankenhausmitarbeiter, Management & Krankenhaus, 8/2013, S. 5.
Gliederung
Rückblick 2014: Die so genannte Professionalisierung der OP-Pflege
Fehler: Konsequenzen und Status quo
Fehlermanagement im Spital
Positive Dimensionen einer Fehlerkultur
Die Formel einer erfolgreichen Fehlerkultur
Fazit: Fehler beinhalten ungenutzte Potenziale!
Beispiele für das Fehlermanagement im Spital
Ärzte lernen von Piloten

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
Wenn einem Swiss-Piloten ein Fehler unterläuft, schreibt er einen Rapport
Er sendet ihn an die Safety-Abteilung.
Diese analysiert den Fall und macht die gewonnenen Erkenntnisse allen
Piloten in einem monatlichen Rundschreiben zugänglich.
Basel hat CIRS (Critical incident reporting system) als eine der
ersten Kliniken (Anästhesie) weltweit eingeführt.
https://pilotsofswiss.files.wordpress.com/2012/01/cockpit1.jpg
Beispiele für das Fehlermanagement im Spital
Lagerungsschäden


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
Lagerungsschäden werden erkannt
Systematische Erhebung der Inzidenz von Dekubitus und anderen
Lagerungsschäden
Etablierung von Richtlinien
Bei der Einarbeitung neuer MA wird besonderer Wert gelegt auf
Material/Prozesse zur Vermeidung von Lagerungsschäden
Zusammenarbeit/Analyse/Massnahmen
http://www.krankenhaus-korbach.de/uploads/pics/_DSC0361_bearb_klien_01.jpg
Beispiele für das Fehlermanagement im Spital
Ausgangslage USB:
1. Problem Lagerungsschäden und wird nicht „schön geredet“
2. Quelle: Meldesystem CIRS, Rückmeldungen der Bettenstationen – d.h.
unsystematische Erfassung, abhängig: Engagement MA welcher der den
Schaden den möglichen Zusammenhang zum OP erkennt
3. letzten Jahren wurde viel neues Material angeschafft
4. Einarbeitung neuer MA wird besondere Beachtung/Prozesse zur
Vermeidung von Lagerungsschäden
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4/23/2016
Beispiele für das Fehlermanagement im Spital
Massnahmen:
Richtlinien (Ziel: schnell verfügbar durch gute Systematik der Ablage; schnelles
Aufnehmen der relevanten Information durch einheitlichen Aufbau der Papiere,
APN; Sekretariat)
Zusammenarbeit mit den Operateuren mit dem Ziel der Vereinheitlichung des
Materials und der spezifischen Präventionsmassnahmen
Wundmanager Kontakt zw. Verantwortlichen Lagerungspflege und
Pflegefachverantwortliche Bettenstationen u.a. mit dem Ziel, dass die
Lagerungspflege VORAB informiert wird über Pat. mit besonders hohem Risiko)
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4/23/2016
Beispiele für das Fehlermanagement im Spital
Massnahmen:
Systematische Erhebung des spezifischen Risikos der einzelnen Pat. für
Dekubitus und andere Lagerungsschäden VOR dem OP
Systematische Erhebung der Inzidenz von Dekubitus und anderen
Lagerungsschäden
Praktische Beispiele in der Folgepräsentation
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4/23/2016
Gliederung
Rückblick 2014: Die so genannte Professionalisierung der OP-Pflege
Fehler: Konsequenzen und Status quo
Fehlermanagement im Spital
Positive Dimensionen einer Fehlerkultur
Die Formel einer erfolgreichen Fehlerkultur
Fazit: Fehler beinhalten ungenutzte Potenziale!
Positive Dimensionen einer Fehlerkultur
Die positiven Konsequenz
Worin bestehen die positiven Effekte von Fehlern?
Bild: http://bilder.bild.de/fotos-skaliert/schere-im-koerper-vergessen-30820281-28496282/3,w=650,c=0.bild.jpg
Positive Dimensionen einer Fehlerkultur
Die positiven Konsequenz
Mit Fehlern positiv umzugehen,
beinhaltet ein großes Erfolgspotenzial: Qualität!
Löber, N. (2011) : Fehler und Fehlerkultur im Krankenhaus, Eine theoretisch-konzeptionelle Betrachtung, Wiesbaden, S. 219
Gliederung
Rückblick 2014: Die so genannte Professionalisierung der OP-Pflege
Fehler: Konsequenzen und Status quo
Fehlermanagement im Krankenhaus
Positive Dimensionen einer Fehlerkultur
Die Formel einer erfolgreichen Fehlerkultur
Fazit: Fehler beinhalten ungenutzte Potenziale!
Fehlermanagement: Haltung!
Fehler passieren –
auch im Spital.
Für eine Fehlerkultur ist die
gemeinsame Haltung die Basis:
Fehler sind menschlich – auch im
Spital!
Quelle: Piero Masztalerz Cartoons http://www.schoenescheisse.de/
Fehlermanagement: Potenziale heben
Swiss
Die Formel
DRG für die Einführung von positivem Fehlermanagement
Fehlerkultur
+ Fehler identifizieren
+ Fehler besprechen
+ Verbesserungsprozesse
einleiten
= Potenziale heben
Bild: Piero Masztalerz Cartoons http://www.schoenescheisse.de/
Gliederung
Rückblick 2014: Die so genannte Professionalisierung der OP-Pflege
Fehler: Konsequenzen und Status quo
Fehlermanagement im Spital
Positive Dimensionen einer Fehlerkultur
Die Formel einer erfolgreichen Fehlerkultur
Fazit: Fehler beinhalten ungenutzte Potenziale!
Fazit
Fehler sollten möglichst gar nicht erst
entstehen.
Den Null-Fehler-Ansatz gibt es nicht:
schon gar nicht im Spital
Haltung: positive Fehlerkultur!
Mit Fehlern aktiv umgehen.
Aus Fehlern lernen.
Fehler beinhalten ungenutzte Potenziale!
Kontakt
Jürgen Schmidt
Leiter Operationspflege
UNIVERSITÄTSSPITAL BASEL
Spitalstr. 21
CH-4031 Basel
E-Mail: [email protected]