HAUPT

SE 2138 WS2006 Forschungsmethoden der Sozial- und
Wirtschaftswissenschaften I (Quantitative Sozialforschung)
Dr. Regina Dittrich
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PLANUNG UND ABLAUF
EMPIRISCHER UNTERSUCHUNGEN
Mag.Wilfried Heupl
Matrikel Nr.: 9051515
e-mail: [email protected], Office: +41 52 644 7272, Mobile: +41 79 621 5090
PLANUNG UND ABLAUF EMPIRISCHER UNTERSUCHUNGEN
INHALTSVERZEICHNIS
1. Untersuchungsphasen: Auswahl und
Umsetzung eines Forschungsproblems
(S.166 und S.167 zeigen Überblick)
2. Case Study über die Untersuchung einer
Hypothese zum Energiesparverhalten
3. Prüfungsfragen
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PLANUNG UND ABLAUF EMPIRISCHER UNTERSUCHUNGEN
CASE STUDY ENERGIESPARVERHALTEN
• Die Studie wurde von den Universitäten Bern und München
im Jahre 1991 durchgeführt
• 1992 wurde in Bern eine erneute Erhebung als Panel realisiert
• 1993/1994 wurde auf Basis dieser Studien in der Schweiz eines
landesweite Befragung mit einer Zufallsstichprobe von ca. 3000
Personen unternommen (Schweizer Umweltsurvey)
• Diese Präsentation bezieht sich nur auf den Aspekt der
Energiesparhypothese und im wesentlichen nur auf die Berner
Stichprobe
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PLANUNG UND ABLAUF EMPIRISCHER UNTERSUCHUNGEN
1. UNTERSUCHUNGSPHASEN - HAUPTPHASEN I - V
HAUPTPHASE I
Formulierung
und
Präzisierung
des
Forschungsproblems
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PLANUNG UND ABLAUF EMPIRISCHER UNTERSUCHUNGEN
1. UNTERSUCHUNGSPHASEN - HAUPTPHASEN I - V
HAUPTPHASE I
Formulierung
und
Präzisierung
des
Forschungsproblems
HAUPTPHASE II
Planung
und
Vorbereitung
der
Erhebung
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PLANUNG UND ABLAUF EMPIRISCHER UNTERSUCHUNGEN
1. UNTERSUCHUNGSPHASEN - HAUPTPHASEN I - V
HAUPTPHASE I
Formulierung
und
Präzisierung
des
Forschungsproblems
HAUPTPHASE II
Planung
und
Vorbereitung
der
Erhebung
HAUPTPHASE III
Datenerhebung
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PLANUNG UND ABLAUF EMPIRISCHER UNTERSUCHUNGEN
1. UNTERSUCHUNGSPHASEN - HAUPTPHASEN I - V
HAUPTPHASE I
Formulierung
und
Präzisierung
des
Forschungsproblems
HAUPTPHASE II
Planung
und
Vorbereitung
der
Erhebung
HAUPT- HAUPTPHASE III
PHASE IV
Datenerhebung
Datenauswertung
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PLANUNG UND ABLAUF EMPIRISCHER UNTERSUCHUNGEN
1. UNTERSUCHUNGSPHASEN - HAUPTPHASEN I - V
HAUPTPHASE I
Formulierung
und
Präzisierung
des
Forschungsproblems
HAUPTPHASE II
Planung
und
Vorbereitung
der
Erhebung
HAUPT- HAUPTPHASE III
PHASE IV
Datenerhebung
Datenauswertung
HAUPTPHASE V
Berichterstattung
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PLANUNG UND ABLAUF EMPIRISCHER UNTERSUCHUNGEN
1. UNTERSUCHUNGSPHASEN - HAUPTPHASEN I – V / 1-9
Phase 1
HAUPTPHASE I
Formulierung
und
Präzisierung
des
Forschungsproblems
Phase 2-5
HAUPTPHASE II
Planung
und
Vorbereitung
der
Erhebung
Phase 6
Phase 7-8
HAUPT- HAUPTPHASE III
PHASE IV
Datenerhebung
Datenauswertung
Phase 9
HAUPTPHASE V
Berichterstattung
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PLANUNG UND ABLAUF EMPIRISCHER UNTERSUCHUNGEN
1. UNTERSUCHUNGSPHASEN – PHASE 1
HAUPTPHASE I
Formulierung
und
Präzisierung
des
Forschungsproblems
PHASE 1 -> FORMULIERUNG DES
FORSCHUNGSPROBLEMS
Bei einer hypothesenprüfenden Untersuchung
heisst “ein Forschungsproblem klar definieren”,
dass die Forschungshypothese (abhängige und
unabhängige Variable(n) präzise angegeben
werden kann).
Evaluationsstudien sind Sonderfälle der Prüfung
von Hypothesen zur Wirkung von z.B.
organisatorischen oder gesetzlichen Massnahmen.
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PLANUNG UND ABLAUF EMPIRISCHER UNTERSUCHUNGEN
1. UNTERSUCHUNGSPHASEN – PHASE 1
HAUPTPHASE I
Formulierung
und
Präzisierung
des
Forschungsproblems
PHASE 1 -> FORMULIERUNG DES
FORSCHUNGSPROBLEMS
Von einer klaren Definition bei einer deskriptiven
Studie (anderes klar angebbares Forschungsziel)
sprechen wir, wenn man exakt weiss, bei genau
welcher Population welche Merkmale geschätzt
werden sollen.
Am Anfang einer Untersuchung steht immer die
Frage:
-> WAS GENAU MÖCHTE ICH WISSEN
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PLANUNG UND ABLAUF EMPIRISCHER UNTERSUCHUNGEN
CASE STUDY
PHASE 1 -> FORMULIERUNG DES
FORSCHUNGSPROBLEMS
Bei der Studie in Bern und München sollen folgende 2 Hypothesen einer
empirischen Prüfung unterzogen werden:
Hypothese 1: Je höher der Grad des Umweltbewusstseins, desto
grösser sind die Bemühungen, Heizenergie zu sparen
Hypothese 2: Wenn in einem Mehr-Parteien-Mietshaus die
Heizkosten verbrauchsabhängig berechnet werden, dann sind die
Energiesparbemühungen grösser als bei kollektiver
Heizkostenabrechnung
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PLANUNG UND ABLAUF EMPIRISCHER UNTERSUCHUNGEN
1. UNTERSUCHUNGSPHASEN – PHASE 2
HAUPTPHASE I
Formulierung
und
Präzisierung
des
Forschungsproblems
HAUPTPHASE II
Planung
und
Vorbereitung
der
Erhebung
PHASE 2 -> KONSTRUKTION DES
ERHEBUNGSINSTRUMENTES
Begriffe aus der Forschungshypothese
werden definiert und operationalisiert (der
Messung zugänglich gemacht)
Handelt es sich um komplexe,
mehrdimensionale Begriffe (wie z.B.
Umweltbewusstsein) wird zunächst
eine Konzeptspezifikation durchgeführt
(einzelne Dimensionen/Variablen des
Begriffs werden herausgearbeitet)
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PLANUNG UND ABLAUF EMPIRISCHER UNTERSUCHUNGEN
1. UNTERSUCHUNGSPHASEN – PHASE 2
HAUPTPHASE I
Formulierung
und
Präzisierung
des
Forschungsproblems
HAUPTPHASE II
Planung
und
Vorbereitung
der
Erhebung
PHASE 2 -> KONSTRUKTION DES
ERHEBUNGSINSTRUMENTES
Zur Messung der Variablen bieten sich
verschiedene Mess- und
Skalierungsmethoden an.
Die geeignete Zusammenstellung der
Messoperationen für sämtliche Variablen
bilden das Erhebungsinstrument (z.B. bei
der Befragung ist dies der Fragebogen)
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PLANUNG UND ABLAUF EMPIRISCHER UNTERSUCHUNGEN
CASE STUDY
PHASE 2 -> KONSTRUKTION DES
ERHEBUNGSINSTRUMENTES
Die Dimensionen (Variablen) von Umweltbewusstsein
- Evaluative (Bewertungs)dimension = Umweltbewertung
- Kognitive (Wissens)dimension = Umweltwissen
- Intentionale (Handlungsbereitschafts)dimension
Die Definition gibt noch keine Auskunft darüber, wie die
Variablenwerte gemessen werden können (Problem der
Operationalisierung) und ob die 3 Teildimensionen zu einem Index des
Umweltbewusstseins zusammengefügt werden sollten (Problem der
Inddexbildung).
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PLANUNG UND ABLAUF EMPIRISCHER UNTERSUCHUNGEN
CASE STUDY
PHASE 2 -> KONSTRUKTION DES
ERHEBUNGSINSTRUMENTES
Operationalisierung am Beispiel der Bewertungsdimension von
Umweltbewusstsein (S 184)
-Umweltbewertung (unabh. Variable)
-Art der Heizkostenabrechnung (unabh. Variable)
-Indikator für Energiesparen (abh.Variable ist Energiesparverhalten)
Spätestens an dieser Stelle muss man sich für eine Erhebungsmethode
entscheiden. In dieser Studie war der Entscheid für eine telefonische
Befragung als Erhebungsinstrument
-Unabhängigen Variablen und die abhängige Variable können in einer
einzelnen Erhebung ohne viel Aufwand erfasst werden
-Telefondichte in der Population sehr hoch
-Es ist kein Bildmaterial erforderlich
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PLANUNG UND ABLAUF EMPIRISCHER UNTERSUCHUNGEN
1. UNTERSUCHUNGSPHASEN – PHASE 3
HAUPTPHASE I
Formulierung
und
Präzisierung
des
Forschungsproblems
HAUPTPHASE II
Planung
und
Vorbereitung
der
Erhebung
PHASE 3 -> FESTLEGUNG DER
UNTERSUCHUNGSFORM
Untersuchungsebene
(Individual- oder Kollektivebene,
Mehrebenenuntersuchung)
Querschnitt-, Trend-, Panel-,
Kohortendesign
Experimentelles Design, Ex-post-factoDesign, quasi-experimentelles Design
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PLANUNG UND ABLAUF EMPIRISCHER UNTERSUCHUNGEN
1. UNTERSUCHUNGSPHASEN – PHASE 3
PHASE 3 -> FESTLEGUNG DER UNTERSUCHUNGSFORM
1. Designentscheidung - Untersuchungsebene
Bei Aggregat- oder Kollektivhypothesen sind die Untersuchungseinheiten
Kollektive, Bei Kontexthypothesen Kollektive und Inividuen
(Mehrebenenuntersuchung),
Bei Individualhypothesen sind die Untersuchungseinheiten Individuen
2. Designentscheidung - Zeitliche Aspekte der Datenerhebung
Querschnitt- und Längsschnitterhebung mit Varianten Trendstudie oder
Panelstudie, Kahortenstudie (aus Demographie, mit zunehm. Bedeutung)
3. Designentscheidung
Ist eine Vergleichs- oder Kontrollgruppe explizit zu berücksichtigen?
Bei Experimentellen oder Quasi-experimentellen Designs zerfällt die
Stichprobe in mindestens 2 Gruppen: beim einfachen Design in eine
Experimental- und eine Vergleichsgruppe
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PLANUNG UND ABLAUF EMPIRISCHER UNTERSUCHUNGEN
1. UNTERSUCHUNGSPHASEN – PHASE 3
PHASE 3 -> FESTLEGUNG DER UNTERSUCHUNGSFORM
Die Datenerhebung bei einem Querschnittdesign bezieht sich auf einen
Zeitpunkt oder eine kurze Zeitspanne, in der eine einmalige Erhebung
der Eigenschaften (Variablenwerte) bei N Untersuchungseinheiten
vorgenommen wird
Trend- und Paneldesigns sehen dagegen wiederholte Erhebungen zu
mehreren Zeitpunkten vor (Unterschied = Stichprobe)
Kahortendesign (Kahorte = Bevölkerungsgruppe, die durch ein zeitlich
gemeinsames, längerfristig prägendes Startereignis definiert wird wie z.B.
Geburt)
Gilt es Zeitströme zu erfassen, so werden Längsschnittdaten benötigt.
Diese werden zur Prüfung von zeitbezogenen Hypothesen verwendet.
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PLANUNG UND ABLAUF EMPIRISCHER UNTERSUCHUNGEN
1. UNTERSUCHUNGSPHASEN – PHASE 3
PHASE 3 -> FESTLEGUNG DER UNTERSUCHUNGSFORM
Aus dem Gesichtspunkt der Varianzkontrolle braucht es die Bildung von
Vergleichsgruppen = Zuweisung von Untersuchungseinheiten zu den
Kategorien der unabhängigen Variable einer zu prüfenden Hypothese (exante oder ex-post)
Experimentelle Designs - Zuweisung vor der Erhebung
Ex-post-facto-Designs - Zuweisung nach der Erhebung (Survey- und
Umfragestudien)
Quasi-Experimentielle Designs - Zwischentyp. Vergleichsgruppen
werden im vorhinein festgelegt, aber keine zufällige Zuweisung der
Untersuchungseinheiten
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PLANUNG UND ABLAUF EMPIRISCHER UNTERSUCHUNGEN
CASE STUDY
PHASE 3 -> FESTLEGUNG DER
UNTERSUCHUNGSFORM
Wird von der Annahme ausgegangen, dass das Umweltbewusstsein
gemäss H1 vermutlich das Energiesparverhalten, nicht aber umgekehrt
das Verhalten das Umweltbewusstsein beeinflusst, dann kann die
Hypothese anhand von Querschnittdaten geprüft werden. Hier genügt
eine punktuelle Querschnitterhebung.
Interessiert man sich für die Veränderung oder die Stabilität des
Umweltbewusstseins im Zeitablauf, dann ist ein Panelstudie mit den
gleichen Befragten einzuplanen.
Quasi-experimentielles Design (2 vergleichbare Gruppen, die sich im
wesentlichen nur nach der Art der Heizkostenabrechnung
unterscheiden). In Bern existieren beide Arten der Abrechnung in
ausreichendem Ausmass.
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PLANUNG UND ABLAUF EMPIRISCHER UNTERSUCHUNGEN
1. UNTERSUCHUNGSPHASEN – PHASE 4
HAUPTPHASE I
Formulierung
und
Präzisierung
des
Forschungsproblems
HAUPTPHASE II
Planung
und
Vorbereitung
der
Erhebung
PHASE 4 -> STICHPROBENVERFAHREN
- Definition der Population
- Art der Stichprobenziehung
- Umfang der Stichprobe
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PLANUNG UND ABLAUF EMPIRISCHER UNTERSUCHUNGEN
CASE STUDY
PHASE 4 -> STICHPROBENVERFAHREN
“Die Population ist in unserer Untersuchung die Berner Bevölkerung,
genauer gesagt: “erwachsene Personen in der Region Bern, die in
Haushalten mit Telephonanschluss leben”
In Bern wurde ein Stichprobenumfang von 400 Befragten angestrebt
Diese Zahl reicht zur Hypothesenprüfung und zur groben Schätzung
deskriptiver Sachverhalte.
Einige Bemerkungen:
- Regel zur Gewährleistung der Zufallsauswahl einhalten (Bsp. S188)
- Haushaltsstichprobe vs. Personenstichprobe (wer ist am Telefon)
- Ist Zielperson im Haushalt anwesend? (Termin Vereibarung)
- Erreichbarkeit der Haushalte
- Ausschöpfunsquote bei erheblichen Anstrengungen 60-70%
- Allgemein gilt: je grösser die Stichprobe, desto genauer die Schätzung
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PLANUNG UND ABLAUF EMPIRISCHER UNTERSUCHUNGEN
1. UNTERSUCHUNGSPHASEN – PHASE 5
HAUPTPHASE I
Formulierung
und
Präzisierung
des
Forschungsproblems
PHASE 5 -> PRETEST
HAUPTPHASE II
Planung
und
Vorbereitung
der
Erhebung
Ein neu konstruiertes
Erhebungsinstrument – sei es ein
Fragebogen oder ein
Beobachtungsschema – muss einem
Prestest unterzogen werden. Nicht
selten sind zwei oder gar mehrere
Pretests erforderlich, um ein
zufriedenstellendes Instrument zu
entwickeln. Zeigen sich Probleme,
muss das Erhebungsinstrument
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überarbeitet werden
PLANUNG UND ABLAUF EMPIRISCHER UNTERSUCHUNGEN
CASE STUDY
PHASE 5 -> PRETEST
Eine Befragung von 20 bis 50 Personen mit der vorläufigen
Fragebogenversion dürfte im vorliegenden Fall genügen, um
Mängel des Fragebögens zu entdecken und auch die
Befragungszeit abschätzen zu können. Nach dem Pretest ist eine
Überarbeitung und meist wohl auch eine Kürzung des
Fragebogens erforderlich. Bei einer grösseren Zahl von Mängeln
und umfangreicher Überarbeitung empfiehlt sich ein zweiter und
eventuell sogar dritter Pretest. Erst wenn ein ausgetestes
Erhebungsinstrument vorliegt, sollte mit der Haupterhebung
begonnen werden
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PLANUNG UND ABLAUF EMPIRISCHER UNTERSUCHUNGEN
1. UNTERSUCHUNGSPHASEN – PHASE 6
HAUPTPHASE I
Formulierung
und
Präzisierung
des
Forschungsproblems
HAUPTPHASE II
Planung
und
Vorbereitung
der
Erhebung
HAUPTPHASE III
Datenerhebung
PHASE 6 ->
DATENERHEBUNG
Die Phase 6 umfasst die
Feldarbeit (Erhebung der
Daten)
- Befragung
(persönlich, telephonisch, schriftlich)
- Beobachtung
- Inhaltsanalyse
- Nicht-reaktive Methoden
(Verhaltensspuren)
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PLANUNG UND ABLAUF EMPIRISCHER UNTERSUCHUNGEN
CASE STUDY
PHASE 6 -> DATENERHEBUNG
Schulung des Interviewstabes (Probeinterviews)
Interviewtätigkeit wurde nicht ausgelagert, jede(r) Teilnehmer(in) aus
dem Forschungspraktikum hat ca. 10 Interviews übernommen
Gespräche konnten vom Universitätsinstitut oder von zu Hause geführt
werden
Befragte Haushalte 1 Woche vor Interview anschreiben (Inhalt kann
Thematik der Studie erwähnen, aber nicht genaues Forschungsziel)
Ziel: Verminderung der Verweigerungsquote
Feldkontrolle
- Verhinderung von regelwidrigen “Arbeitserleichterungen”
oder Fälschungen (z.B. Supervisor in Telephonlabors)
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PLANUNG UND ABLAUF EMPIRISCHER UNTERSUCHUNGEN
1. UNTERSUCHUNGSPHASEN – PHASE 7
HAUPTPHASE I
Formulierung
und
Präzisierung
des
Forschungsproblems
HAUPTPHASE II
Planung
und
Vorbereitung
der
Erhebung
HAUPT- HAUPTPHASE III
PHASE IV
Datenerhebung
Datenauswertung
PHASE 7 ->
AUFBAU
EINES
ANALYSEFÄHIGEN
DATENFILES
- Datenerfassung
- Fehlerkontrolle
- Fehlerbereinigung
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PLANUNG UND ABLAUF EMPIRISCHER UNTERSUCHUNGEN
CASE STUDY
PHASE 7 ->
AUFBAU EINES ANALYSE-FÄHIGEN DATENFILES
Als Resultat der Haupterhebung in Bern erhielt man 392 Interviews, die
Münchner Vergleichsstichprobe umfasste 965 Personen.
Bei den geschlossenen Fragen werden die Codeziffern, bei offenen
Fragen die Antworten in eine Computerdatei übertragen.
Anschliessend Fehlerkontrolle und Fehlerkorrektur.
Bei besonders wichtigen Informationen werden Rückrufe bei den
Befragten vorgenommen.
Datenschutz ist zu beachten. Werden Daten nach der Fehlerkorrektur
nicht mehr benötigt, werden Daten in der Ablage anonymisiert. Bei
Panelerhebungen werden Daten bis zur letzten Panelwelle archiviert.
Konflikte zwischen Datenschutz und wissenschaftlichen Zielen prekär
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PLANUNG UND ABLAUF EMPIRISCHER UNTERSUCHUNGEN
1. UNTERSUCHUNGSPHASEN – PHASE 8
HAUPTPHASE I
Formulierung
und
Präzisierung
des
Forschungsproblems
HAUPTPHASE II
Planung
und
Vorbereitung
der
Erhebung
HAUPT- HAUPTPHASE III
PHASE IV
Datenerhebung
Datenauswertung
*) Univariate Statistik: Veteilungen, Mittelwerte, Streuungen
PHASE 8 ->
STATIST.
DATENANALYSE
- Bildung von
Indizes,
Itemanalysen,
Skalenwerte
- Univariate
Statistik*)
- Zusammenhangsanalysen
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PLANUNG UND ABLAUF EMPIRISCHER UNTERSUCHUNGEN
CASE STUDY
PHASE 8 -> STATIST. DATENANALYSE
Das arithmetische Mittel für die 367 Befragten betrug 3,6. Die meisten
Befragten neigen dazu, Umweltziele und Massnahmen positiv zu
bewerten. Andererseits zeigt die rein deskriptive Schätzung der
Häufigkeiten und Prozentwerte für verschiedene Umweltaktivitäten in
Bern (auch in München), dass zwischen Umweltbewusstsein und
Umweltverhalten eine erhebliche Distanz besteht
Untersuchung Hypothese 1
Ein einfacher Test von H1 d-h., ein Vergleich der Indexwerte der
Umweltbewertung von Personen, die Heizenergie sparen, mit
derjenigen Personengruppe, die keine Sparbemühungen erkennen
lassen, ergibt kein signifantes Ergebnis. Es ist kein Effekt des
Umweltbewusstseins auf das Sparen von Heizenergie
nachweisbar. H1 kann damit als falsifiziert gelten.
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PLANUNG UND ABLAUF EMPIRISCHER UNTERSUCHUNGEN
CASE STUDY
PHASE 8 -> STATIST. DATENANALYSE
Untersuchung Hypothese 2
Untersucht man Hypothese 2 zum vermuteten Einfluss
individueller Anreize auf das Sparen von Heizenergie
so ist das Resultat ein deutlicher und statistisch signifikanter
Effekt des individuellen Anreizfaktors auf die Bemühungen,
Heizenergie zu sparen. Sind es bei der Umlageregel nur 17,5% der
Mieter, die sich umweltbewusst verhalten, so sind es bei
verbrauchsabhängiger Abrechnung mit 37% etwas doppelt so
hoch.
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PLANUNG UND ABLAUF EMPIRISCHER UNTERSUCHUNGEN
1. UNTERSUCHUNGSPHASEN – PHASE 9
HAUPTPHASE I
Formulierung
und
Präzisierung
des
Forschungsproblems
HAUPTPHASE II
Planung
und
Vorbereitung
der
Erhebung
HAUPT- HAUPTPHASE III
PHASE IV
Datenerhebung
Datenauswertung
HAUPTPHASE V
Berichterstattung
PHASE 9 ->
UMSETZUNG DES
FORSCHUNGSERGEBNISSES
33
PLANUNG UND ABLAUF EMPIRISCHER UNTERSUCHUNGEN
1. UNTERSUCHUNGSPHASEN – PHASE 9
PHASE 9 -> UMSETZUNG DES
FORSCHUNGSERGEBNISSES
Ergebnisse und deren Interpretation werden im Forschungsbericht
festgehalten. Es sind auch die einzelnen methodischen Schritte genau und
nachvollziehbar zu dokumentieren.
Um eine wissenschaftliche Diskussion der Befunde möglich zu machen,
müssen die Operationalisierung der Variablen, die Art der
Stichprobenziehung und alle weiteren methodischen Entscheidungen
sauber aufgezeichnet werden.
Der Bericht oder Teile der Arbeit sind meist zur Publikation in
Fachzeitschriften vorgesehen.
Sind die Forschungsergebnisse von praktischem Interesse sind Medien,
Bürgerinitiativen, politische Verantwortliche oder andere
Entscheidungsträger die Ansprechpartner.
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PLANUNG UND ABLAUF EMPIRISCHER UNTERSUCHUNGEN
CASE STUDY
PHASE 9 -> UMSETZUNG DES
FORSCHUNGSERGEBNISSES
Die vorliegende Beispieluntersuchung ist kritisierbar.
Würde man unterschiedliche Ergebnisse erzielen, wenn as
Umweltbewusstsein auf andere Weise operationalisiert wird?
Ist der gewählte Indikator für das Sparen von Heizenergie wirklich
valide?
Schneidet die Umlageregel nur deshalb schlechter ab, weil dieser
Abrechnungsmodus ev. häufiger in Altbauten Verwendung findet, die im
allgemeinen ev. weniger wärmeisoliert sind (Drittvariableneffekt)?
-> WILL MAN ES WISSEN, MUSS MAN ES EMPIRISCH
UNTERSUCHEN
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PLANUNG UND ABLAUF EMPIRISCHER UNTERSUCHUNGEN
1. UNTERSUCHUNGSPHASEN – SEKUNDÄRANALYSE
Bevor eine eigene, neue Erhebung durchgeführt wird, wäre zu prüfen, ob
die Forschungsfrage nicht auch mit einer Sekundäranalyse bentwortbar
ist. Im Falle einer Sekundäranalyse entfallen die Schritte 4-6.
Insbesondere könnte auf die äusserst aufwendige Datenanalyse verzichtet
werden. Viele Datensätze abgeschlossener Projekte werden in
Datenarchiven gespeichert.
Archivierte Daten erhöhen die Kontrolle der Primärforschung und auch
wer nicht in den Genuss von hohen Fördersummen für kostenintensive
Erhebungen kommt, hat per Sekundäranalyse gute Chancen, hochwertige
Forschungsresultate zu erzielen.
Diese Möglichkeiten werden heute noch viel zu selten in Anspruch
genommen.
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PLANUNG UND ABLAUF EMPIRISCHER UNTERSUCHUNGEN
3. PRÜFUNGSFRAGEN
Frage 1 - Beschreiben sie die 5 Hauptphasen im Ablauf einer
empirischen Studie
Frage 2 - Beschreiben sie kurz die 9 Phasen innerhalb der 5
Hauptphasen einer empirischen Untersuchung
Frage 3 - Welche Schritte einer empirischen Untersuchung
würden wegfallen und welche Vorteile könnte man erzielen,
wenn die Forschungsfrage auch mit einer Sekundäranalyse
beantwortbar ist?
Frage 4 - Beschreiben sie die inhaltlichen Elemente eines
guten Forschungsberichtes
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