Entwicklung und Evaluation eines neuen Verfahrens zur multiplexen SNP-Analytik auf der Basis der Luminex-Technologie Ziel des geplanten Projektes ist es ein Verfahren auf der Basis der neuen LuminexTechnologie zu entwickeln und zu evaluieren, das es erlaubt, mehrere genetische Polymorphismen (Single Nucleotide Polymorphisms, SNPs) in Blutproben von Patienten gleichzeitig nachzuweisen. Das geplante Nachweisverfahren soll so aufgebaut sein, daß zunächst kurze Bereiche in der Umgebung bekannter SNPs mit Hilfe einer multiplex-PCR aus Patientenblut amplifiziert werden. Diese Amplifikate sollen als Ausgangsmaterial für die eigentliche Analytik dienen. Die Grundlage des Primer-Extension-Verfahrens bilden synthetische Oligonukleotid-Sonden (Primer). Jeder Primer soll so konstruiert werden, daß er jeweils komplementär zum unmittelbaren Umfeld des zu untersuchenden SNPs ist und am 3'-Ende mit demjenigen Nukleotid endet, das komplementär zu einem der bekannten SNP-Allele ist. Am 5'-Ende des Primers soll ein sogenannter "Universal Tag" (eine sonst nirgends vorkommende Nukleotid-sequenz) angehängt werden, der der späteren Auswertung der Reaktionsergebnisse dient. Der Primer soll dem Amplifikat der PCRReaktion zugegeben und mit diesem hybridisiert werden. Als weiteres Substrat für die Nachweisreaktion sollen mit Cyanin-3 (Cy3) fluoreszenzmarkierte Didesoxynukleosid-Triphosphate (ddNTPs) zugegeben werden. Ist nun das zum verwendeten Primer komplementäre SNP-Allel in der Probe enthalten, so kann das 3'-Ende des Primers vollständig an das entsprechende Amplifikat binden und wird von der in der PCR-Reaktion enthaltenen DNA-Polymerase durch Anhängen eines Cy3-ddNTPs fluoreszenzmarkiert (Primer-Extension). Falls das SNP-Allel, das nicht zum verwendeten Primer komplementär ist, in der Probe enthalten ist, kann diese Fluoreszenz-markierung nicht erfolgen. Dieses Verfahren soll mit mehreren Primern gleichzeitig durchgeführt werden, wobei jeder Primer einen anderen SNP erkennt und jeweils einen anderen spezifischen Universal Tag am 5'-Ende trägt. Abschließend soll eine Suspension aus verschiedenen Mikrosphären-Populationen hinzugegeben werden, bei der jede Population durch einen bestimmten Fluoreszenzfarbton und einen bestimmten komplementären "Unversal Tag" ("AntiTag") auf der Ober-fläche charakterisiert ist. Anhand ihrer "Tag"- Sequenz können so die Reaktions-produkte der Primer-Extension-Reaktionen (Primer mit oder ohne Fluoreszenzmarkierung) spezifisch gebunden und somit sortiert werden. Die quantitative Auswertung der gebundenen Primer soll dann vollautomatisch ohne weitere Reinigungsschritte im Luminex100-Analysegerät erfolgen. Kontakt: Dr. Ilja Hagen, Telefon: 0941 / 943-5011, Email: [email protected]
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