Internationale DLG-Qualitätsprüfung für Fisch & Seafood Experten-Test auf höchstem Niveau Jedes Jahr analysiert das DLG-Testzentrum Lebensmittel rund 600 Fisch & Seafoodprodukte. Mit ihren an wissenschaftlichen Erkenntnissen orientierten Qualitätsstandards hat die DLG in den letzten Jahrzehnten maßgeblich zur Qualitätsförderung in diesen Segmenten beigetragen. DLG-Methodik und Test-Design Die traditionsreichen DLG-Qualitätsprüfungen fördern dank ihres hohen wissenschaftlichen Anspruchs und aktuellen Test-Designs gezielt die Produktqualität. Sie leisten damit auch im Fischbereich einen wichtigen Beitrag zur Qualitätstransparenz. Die Internationalen DLG-Qualitätsprüfungen werden von der Zertifizierungsstelle der DLG e.V. veranstaltet. Sie ist nach der DIN EN ISO/ IEC 17065 für die Zertifizierung von Lebensmitteln sowie nach DIN EN ISO/IEC 17024 für die Zertifizierung von Sensorik-Experten akkreditiert. Die Qualitätsprüfungen sind produktspezifisch konzipiert. Im Zentrum steht die sensorische Analyse der Lebensmittel (Aussehen, Zusammensetzung, Konsistenz, Geruch und Geschmack). Ergänzend dazu finden produktgruppenabhängig Zubereitungsprüfungen, Verpackungs- und Kennzeichnungsprüfungen sowie chemische, mikrobiologische und physikalische Analysen in akkreditierten Laboratorien statt. Die Testmethode und der Ablauf der Prüfung verlaufen nach standardisierten Schemata, die eine Reproduzierbarkeit der Testergebnisse möglich machen. Ziel der sensorischen Produktanalyse durch ein geschultes Experten-Panel ist die objektive Beurteilung der fachlichen Fehlerfreiheit eines Lebensmittels gemäß der technologischen Möglichkeiten, der bestehenden Verkehrsauffassung und der guten Herstellerpraxis (sorgfältige Rohstoffauswahl, optimale Verarbeitung und Zubereitung). Internationale DLG-Qualitätsprüfung für Fisch & Seafood: Weitere Informationen unter www.DLG.org/Fischtest.html www.DLG.org Fischverderb im Fokus Die sensorische Beurteilung von Qualitätsmerkmalen bei Fischen ist die bedeutendste Methode zur Bestimmung der Frische und Qualität in der Fischbranche. Besondere Bedeutung wird dabei auf Methoden für die sensorische Bewertung von frischem Fisch sowie auf Methoden zur Erfassung der qualitativen Veränderungen post mortem gelegt. Diese sind für den Verbraucher bei der Kaufentscheidung von Frischfisch entscheidend und sie spielen eine wichtige Rolle bei der Bestimmung DLG-Prüfspektrum: • Fertig- und Feinkostprodukte auf Fisch – und Seafood-Basis • Räucherfische • Salzfische, Anchosen • Fein- und Kaltmarinaden • Bratfischware • Kochfischware • Fischdauerkonserven • Sushi • Andere Fischerzeugnisse, wie Krabben, Surimi etc. DLG-Testkriterien: • Produktspezifische sensorische Analyse u.a. Äußere Beschaffenheit, Konsistenz, Geruch, Geschmack • Zubereitungsprüfung nach Herstellerangaben (TK-Produkte) • Verpackungs-, Kennzeichnungsprüfung • Nährwertangaben, Handling • Analytische Parameter (Stichproben) Parameter Frischer Fisch Geruch Kaum vorhanden, angenehm, charak- Unangenehm, scharf, sauer, teristisch nach Seetang, Meer nach Ammoniak, fischig Gelagerter Fisch Aussehen Glänzend, irisierende Pigmentierung, Stumpfe Pigmentierung ohne Glanz, keine Blutflecken am Kopf oder auf teilweise fehlend Kiemendeckel Festigkeit des Körpers fest und elastisch Schlaff, weiche Textur, plastisches Verhalten Schleim durchsichtiger feuchter Schleim Koaguliert, klebrig, trüb Schuppen Glänzend und festsitzend Ausfallend, lose in Schuppentaschen Haut Stramm und fest anliegend Verschrumpelt, ver- und entfärbt, leicht abzulösen Augen Klare und strahlende Pupille, konvex, durchscheinende Hornhaut Trübe Pupillen, konkav bis vollständig eingesunken Kiemen Feucht, glänzend, dunkelrot, Filamente erkennbar Trocken, graubraun, senffarben, zerfließend Tabelle 1: Schema zur sensorischen Abgrenzung zwischen frischem und gelagertem Fisch der Frischequalität des Ausgangsmaterials für mögliche weitere Verarbeitungsschritte. Wie Prof. Dr. Oehlenschläger im DLG-Expertenwissen „Spezielle Sensorik bei Fisch und Fischerzeug nissen“ beschreibt, erreicht in Magerfischen die Geschmacksnote „süß“ ihr Maximum etwa 2–4 Tage nach dem Tod. Bis zu diesem Zeitpunkt weist der Muskel eher einen neutralen, meist leicht metallischen Geschmack auf. In Eis gelagerter Fisch erreicht nach 7–10 Tagen das Stadium der Geschmacklosigkeit. Nach diesem bewirkt die Invasion des anfänglich sterilen Muskels mit Bakterien das Auftreten eines großen Bereichs flüchtiger, unangenehm schmeckender und riechender Verbindungen, die dem Stoffwechsel der Mikroorganismen entstammen. Obwohl die Aromakomponenten, die für den sensorischen Eindruck „Verderb“ verantwortlich sind, komplex sind, kommt dem Trimethylamin (TMA), eine besondere Bedeutung zu. TMA, Verursacher des bekannten Verderbsgeruchs „fischig“, wird aus dem geschmacklosen Trimethylaminoxid (TMAO) durch mikrobiologischen Abbau gebildet. Da TMAO fast ausschließlich in Seefischen vorkommt, treten „fischige“ Noten beim Verderb von Süßwasserfischen weniger auf. Hohes Vertrauen in „DLG-prämiert“ Umfragen und Studien renommierter Marktforschungsunternehmen bestätigen regelmäßig die hohe Bekanntheit und Akzeptanz der DLG-Prämierungen. Die hohe Glaubwürdigkeit basiert auch auf der Informationstransparenz der Auszeichnungen. Diese wird über die Internet-Adresse www.DLG.org auf der Medaille und durch das Verbraucherportal www.DLG-Verbraucher.info gewährleistet. www.DLG.org Fachvokabular Sensorik Das Umsetzen von sensorischen Eindrücken in Sprache stellt in der täglichen Betriebspraxis eine große Herausforderung dar, denn bislang fehlt eine einheitliche Kommunikationsbasis. Die neue DLG-Publikation „Fachvokabular Sensorik“ bildet den Einstieg in die komplexe Thematik, die sensorischen Wahrnehmungen sprachlich zu vereinheitlichen. Das Fachbuch beinhaltet beschreibende Begriffe, ihre Definitionen und Referenzmaterialien, die u.a. auch für Getränke relevant sind. Es ist ein praktisches Arbeitsmittel, eine Nachschlagemöglichkeit und ein Schulungsinstrument für alle, die sich beruflich mit Lebensmittelsensorik beschäftigen. Weitere Infos unter www.dlg-verlag.de/shop Watermanagement in Fischerzeugnissen Fremdwasser in Fischprodukten muss seit 2015 deklariert werden. Was bedeutet das für Frischund TK-Fisch? Im Rahmen des DLG-Symposiums Fisch & Seafood in Frankfurt am Main stellte Prof. Dr. Jörg Oehlenschläger Neues zum Watermanagement in Fischerzeugnissen vor. Zusammenfassend ist festzuhalten: • Fischfleisch hat keinen konstanten Wassergehalt, er variiert mit einer gewissen Bandbreite • Der Wassergehalt von unverarbeiteten Fischerzeugnissen weicht von dem natürlichen Wassergehalt ab. • Zugesetztes Wasser kann bei Fischen mit geringem Wassergehalt kaum erkannt werden • Ein Einsatz des Quotienten Wasser/Protein ist unsicher, wenn Fischhydrolysate zum Einsatz kommen Wissenschaftliche Leitung der DLG-Qualitätsprüfung Fisch & Seafood: Dr. Elke Müller-Hohe, Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt (CVUA) Freiburg • Befolgung der Lebensmittel Informationsverordnung (LMIVO) führt dazu, das viele Fischereierzeugnisse als „XXX mit Wasser“ bezeichnet werden müssen. • Bei unverarbeiteten Fischereierzeugnissen (Filet, Portionen usw.) ist Wasser in der Liste der Zutaten aufzuführen. Qualitätsaspekt Ein Wassergehalt in Fischereiprodukten, der ähnlich dem natürlichen Wassergehalt ist, führt zu einem saftigen, nicht trockenem Erzeugnis mit angenehmer Textur und gutem Mundgefühl. Ein zu niedriger Wassergehalt ergibt ein trockenes Produkt mit weniger gute Textur. Ein zu hoher Wassergehalt führt zu wässrigen, schwammigen Produkten mit unangenehmen sensorischen Eigenschaften. Mehr Kompetenz im Umgang mit Lebensmitteln Sorgt die neue Lebensmittelinformations-Verordnung (LMIV) tatsächlich für mehr Klarheit bei Verbrauchern? Welche Rolle spielen Informationen auf Verpackungen überhaupt für Verbraucher? Antworten auf diese Fragen gibt eine umfassende Studie, die die DLG durchgeführt hat. Sie ist abrufbar unter: www.dlg-verbraucher.info/de/lebensmittel-wissen/studien www.DLG.org Resistenzproblematik als große Herausforderung bzw. hgang. DLG-Lebensmitteltag e icht gesamte g eines Antibiotikaresistenz in der Lebensmittelkette halten Tierärzte er s al 5 Stunden ildung Pflichtfortb nn anerka t. rt nkfu n Fra 3. Dezember 2015 i am in Ma Die Wirksamkeit von Antibiotika wird zunehmend durch das Vorkommen resistenter Keime eingeschränkt. Das hat weitreichende Folgen für die Gesundheit von Mensch und (Nutz-)Tier ebenso wie für den gesundheitlichen Verbraucherschutz bzw. die Lebensmittelsicherheit. Das Weltwirtschaftsforum zählt Antibiotikaresistenzen mittlerweile zu den größten Risiken der Weltwirtschaft. Denn steigende Kosten durch die Behandlung resistenter Infektionserreger und erhöhte Morbiditäts- und Mortalitätsraten sind die Folge. Es besteht also akuter Handlungsbedarf. Welchen Beitrag kann speziell die Lebensmittelkette zur Minderung der Entstehung und Ausbreitung von Resistenzen leisten? Dieser wichtigen und aktuellen Frage widmet sich jetzt die DLG im Rah- men der Fachtagung „Antibiotikaresistenz in der Lebensmittelkette“ am 3. Dezember 2015 in Frankfurt am Main. Die Tagesveranstaltung fokussiert die Primärproduktion bis zur Lebensmittelgewinnung und -verarbeitung sowie die Schnittstellen in der Lebensmittelkette. Angesprochen sind Lebensmittelproduzenten, Handel sowie in der Lebensmittelüberwachung tätige Tierärzte. Hochkarätige Referenten geben einen umfassenden Überblick über den Status quo des komplexen Resistenzgeschehens, die bisher eingeleiteten Maßnahmen und die Herausforderungen der Zukunft mit Handlungsoptionen. Das vollständige Programm mit Anmeldemöglichkeit ist abrufbar unter: www.DLG.org/Veranstaltungen_LM In-House-Seminare im Trend Immer häufiger treten Organisationen und Unternehmen mit individuellen Themenwünschen an die DLG-Akademie heran. In enger Absprache mit dem Kunden entwickeln die Sensorik-Experten der DLG deshalb spezifische Angebote, die als Inhouse-Seminare durchgeführt werden. Im Mittelpunkt der für jeden Kunden individuell konzipierten Seminare stehen die Vermittlung sensorischer Grundlagen und Methoden sowie die Bewertung von Produkten auf Basis sensorischer Qualitätsstandards. Die Lehrinhalte werden auf die Bedürf- DLG-Akademie In den Bereichen Lebensmitteltechnologie, Sensorik und Qualitäts management bietet die DLG ein breites Spektrum an Veranstaltungen, Seminaren und Fortbildungen. Alle Termine unter: www.DLG-Akademie.de DLG e.V. Testzentrum Lebensmittel Eschborner Landstr. 122 60489 Frankfurt a. M. Tel.: +49 69 24788-380 Fax: +49 69 24788-115 [email protected] www.DLG.org nisse der jeweiligen Unternehmen sowie den Wissensstand und den Fortbildungsbedarf der Teilnehmer abgestimmt. Seminare für den Einzelhandel haben andere Schwerpunkte als Fortbildungsangebote für spezialisierte Lebensmittelproduzenten. Jetzt schon vormerken: DLG-Fachtag „Fisch & Seafood“ 18. November 2015, Atlantic Hotel Sail City, Bremerhaven www.DLG.org
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