Schädlinge im Haus Tipps zum Umgang mit Insekten und anderen

(UN-)HEIMLICHE UNTERMIETER - TIPPS ZUM
UMGANG MIT INSEKTEN UND ANDERN
«EINDRINGLINGEN»
Eine Veranstaltung des Hausvereins Zürich
21. Januar 2016, Pädagogische Hochschule Zürich
Referent: Marcus Schmidt, Beratungsstelle Schädlingsbekämpfung
Umwelt- und Gesundheitsschutz Stadt Zürich
Hausverein Zürich | Postadresse: Hausverein Zürich, 8000 Zürich | www.hausverein.ch/zuerich
Beratung: 0844 25 25 25 | [email protected] | Sekretariat: 044 586 76 96 (TB) | [email protected]
„ (Un-)heimliche Untermieter“ ?!
Tipps zum Umgang mit Insekten und anderen „Eindringlingen“
Beratungsstelle Schädlingsbekämpfung
Marcus Schmidt
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Gesundheits- und
Umweltdepartement GUD
Umwelt- und
Gesundheitsschutz UGZ
Beratungsstelle
Schädlingsbekämpfung BSB
Stadt Zürich
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25. Februar 2015
Seite 2
Team
Stadt Zürich
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25. Februar 2015
Seite 3
Unsere Aufgaben
Beratung
Überwachung
Inspektionen
Verbesserung
der Stadthygiene
bezüglich
Schädlingen
Bekämpfung
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Öffentlichkeitsarbeit
„Desinfektionen“
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1. Beratung
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Insektenbestimmung: Mit welchem
„Krabbeltier“ habe ich es zu tun?
• Insekt sammeln und schicken oder vorbeibringen.
Kasten vor dem Büro zum Deponieren
beschrifteter Proben
• Internet: über 50 Merkblätter; Aktuelle Schädlinge
Bitte kein Klebeband!
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Sprays: Das wollen wir nicht!
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Anzahl Anfragen pro Jahr
3500
3000
Anzahl Anfragen
2500
2000
1500
1000
500
0
1994
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1996
1998
2000
25. Februar 2015
Seite 8
2002
2004
2006
2008
2010
2012
Häufig gemeldete „Schädlinge“
Wespen 14.8%
Andere Tiere
45.8%
Ameisen 6.6.%
Bettwanzen 5.2 %
Stiche 5%
Trop. Schaben 4%
Waldschaben 3.9%
Marm. Baumwanze 2.2%
Ratten 3.6 %
Dörrobstmotten 3.1%
Mäuse 2.6%
Staubläuse 3%
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Seite 9
Empfehlungen der Beratungsstelle Schädlingsbekämpfung 2007 bis 2014
2.8
1.9 1.5
Keine Bekämpfung
3.4
Professionelle Bekämpfung
11.3
33.3
Bekämpfung ohne Chemie
Keine Angaben
13
Mehrere Empfehlungen
32.8
Bekämpfung mit Insektizid
Wespen-Umsiedlung
Bekämpfung mit Köder
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3. Inspektionen
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Seite 11
4. Nagerbekämpfung auf öffentlichem Grund
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5. Öffentlichkeitsarbeit
www.stadt-zuerich.ch/schaedlingsbekaempfung
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6. „Desinfektionen“ nach aussergewöhnlichen
Todesfällen (AGT)
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Insektenvielfalt in der Schweiz
Ordnung (O.) bzw. Familie (F.) oder
Unterordnung (UO.)
Schweiz
Weltweit
ca. 20
> 3’600
760
40’000
Hautflügler = Hymenoptera (O.)
> 6’500
100’000
- Ameisen = Formicidae (F.)
ca. 130
12’000
Schaben = Blattodea (O.)
Wanzen = Heteroptera (O.)
- Wespen = Stechwespen (F.)
560
- Bienen = Apidae (F.)
580
18’000
Käfer = Coleoptera (O.)
6’430
350’000
Schmetterlinge = Lepidoptera (O.)
3’524
150’000
Fliegen und Mücken = Diptera (O.)
6’427
120’000
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Mücken: 2500 Arten
Fliegen: 4000 Arten
Gebänderte Waldschwebfliege
Drosophila
melanogaster
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Märzfliege
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Bettwanze
(Cimex lectularius)
Bettwanzen
• Probleme weltweit nehmen drastisch zu
• Australien registriert zwischen1999 und 2006
eine Zunahme von 4500 %
• USA: 71 % mehr Bettwanzen seit 2001
• London: jährliche Zunahme zwischen 2002 und
2007 von 26 %
• Zürich:
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Bettwanzen in den USA
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Seite 19
Bettwanze
Bettwanze
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Seite 20
Bettwanze
Bettwanze
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UGZ
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Seite 21
„Tapetenflundern“
Bettwanze
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DpS
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Seite 22
Bettwanze Stiche
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PCN
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Seite 23
Bettwanze Ausbreitung
Bettwanzen: Einschleppung
• Mit gebrauchten Möbeln oder Matratzen
• Im Gepäck aus den Ferien
• Aktive Einwanderung von befallenen
Wohnungen im Haus oder aus
Vogelnestern
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Seite 24
Wanzenspuren
Bettwanzen: Spuren
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BSB
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Seite 25
Bettwanzen: Spuren
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BSB
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Seite 26
Bettwanze Prävention
Bettwanzen: Vorbeugung
• Gebrauchte Möbel auf Wanzenbefall
(Kotspuren) kontrollieren
• Vorsicht bei Stichen in den Ferien
• Nach Übernachtung in befallenem Zimmer,
das Gepäck nicht ins Haus nehmen
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Wärmebehandlung
Aufheizen des Raumes
während mind. 48 Stunden
auf über 50° C
Denaturierung des
Körpereiweisses
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Seite 28
Kodex für Bettwanzenbekämpfung
Informationen zu Bettwanzen & Bekämpfung
www.formaco.ch
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Seite 29
Waldschaben
• Bernstein-Waldschabe
• Einheimisches Insekt
• Gerne in Parkanlagen, Vorgärten,
um und an Häusern
• Fliegen gerne bei heissem Wetter
• Können im Haus nicht länger
überleben: Lebenszyklus 2-jährig
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Seite 30
Unterscheidung Waldschabe - Deutsche Schabe
Waldschabe
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Seite 31
Deutsche Schabe
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Seite 32
Schabenbekämpfung mit Köder-Gel
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Seite 33
Schabenentwicklung in Zürich
250
200
150
100
50
0
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Seite 34
Essigfliegen = Taufliegen = „Fruchtfliegen“
• Einheimische Insekten
• Ernähren sich von faulendem
Obst
• Abfall regelmässig entsorgen
→ keine Vermehrung in der
Wohnung
• Staubsauger kann helfen
• Ev. Falle aufstellen
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Marmorierte Baumwanze
• Ursprünglich aus dem fernen Osten, eingeschleppt
• Vorkommen: Pflanzensaftsauger im Freiland
• Problem: Massenhaftes oder auch vereinzeltes
Auftreten in Wohnräumen im Herbst und während
des Winters
• Harmlos!
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Seite 36
14 – 16 mm
Ältere
Nymphen
Marmorierte Baumwanze
Eigelege (eben geschlüpft)
Adulte (ausgewachsen)
Junge Nymphe
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Bilder: UGZ
Dörrobstmotten („Lebensmittelmotten“, „Schaben“)
Ein Schmetterling
Raupen
Puppen
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Seite 38
Dörrobstmotten Lebenszyklus
Ei
Motte
Larven =
Raupen
• Entwicklungsdauer:
4 Wochen bis über 40
Wochen!
• Wanderlarven
• Puppen in Ritzen
versteckt
Puppe
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Seite 39
Dörrobstmotten: Bedeutung und Befall
• Häufigster Schädling an Nahrungsmitteln
im Haushalt
• Die Raupe frisst in Vorräten:
•
•
•
•
Nüsse
Getreideprodukte
Schokolade
Gewürze etc.
• Schmetterling lebt nur kurze
Zeit
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Länge: 1 mm -1.9 cm
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Seite 41
Dörrobstmotten: Vorbeugen und bekämpfen
• Dichte Vorratsbehälter!
• Kühlschrank
• Klebefallen (Pheromon) sind ungeeignet!
• Kontrolle aller Vorräte, kurze Lagerung
• Meistens keine Chemie notwendig
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Seite 42
Kleidermotte
Haarbüschel
7 – 8 mm
Larve im Köcher
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Seite 43
Kleidermotte – Nahrung und Schaden
Nahrung
•Keratinhaltige Stoffe
•Wolle, Pelze, Federn, Haare
•Verunreinigte Stellen
•Wolleanteil > 20%
Teppich nach Mottenbefall
Schaden der Larve
•Lochfrass
•Abfressen von Pelzhaaren
•Zernagen von div. Stoffen
Zuska
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Kleidermotte Vorbeugung
• Keine Vogelnester am Haus
• Mottenstrip im Kleiderkasten genügt nicht immer
•
Konzentration!
• Gefährdete Bekleidung in dichte Plastiksäcke
• Lüften und Ausklopfen bei Sonnenlicht
• Imprägnierte Bodenbeläge
• Regelmässige Kontrolle
• Kein Schutz: Zedernholz,
Lavendel
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Seite 45
2 - 3 mm
Teppichkäfer
Reichmuth
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Seite 46
5 mm
Pelzkäfer
2 - 3 mm
Attagenus smirnovii
3 – 6 mm
Attagenus
pellio
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bis 9 mm
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Seite 47
Wespen
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Wespen: Bedeutung
• Einheimische Tiere
Regulierung des
Naturhaushalts, ökologisches Gleichgewicht
• Vertilgen Insekten, bestäuben Blüten
• Nahrung für Vögel, Spinnen und räuberische
Insekten
• 1-jähriger Zyklus, Volk stirbt im Herbst ab!
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Seite 49
Wespen: Bedeutung
• Nur 2 Arten werden für
Menschen lästig:
•
Deutsche Wespe
•
Gemeine Wespe
• Andere Arten: Belassen
oder Umsiedeln
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Seite 50
Wespen: Jahreszyklus
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Seite 51
Wespennester: Feldwespe
Foto: Thomas Rickinger
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Seite 52
Wespennester:
Mittlere Wespe
Sächsische Wespe
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Seite 53
Hornisse
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Seite 54
Deutsche Wespe und Gemeine Wespe
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Seite 55
Wespenbekämpung
• Nur bekämpfen, wenn Wespen
wirklich stören
• Frühling: Nicht jede Nestgründung
ist erfolgreich
• Erdnester: nicht mit Spray sondern
mit Giesskanne
• Ab ca. Juli: Verwaltung informieren:
Schädlingsbekämpfungsfirma
beauftragen
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Professionelle Wespennestbekämpfung
• Umsiedlung in Betracht ziehen
• Fachleute (auch Feuerwehr)
brauchen Fachbewilligung und
werden geschult
• Minimaleinsatz des Insektizides
• Nest wird (wenn möglich) entfernt
• Gefahr von Stichen ist minimiert
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Wespen: Was tun bei Stichen?
• Bei Stichen am Kopf oder in den Rachen:
Sanität Tel. 144
• Bei Stichen an anderen Körperstellen: Stichstelle
sofort mit Hitze behandeln oder mit Eis kühlen
• Kühlende Salbe gegen Insektenstiche oder frisch
aufgeschnittene Zwiebel
• Bei Allergieverdacht
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Sofort Sanität oder Arzt
Gesetzliche Grundlage
• Kantonale Verordnung über
allgemeine und Wohnhygiene
(Kanton Zürich, 1967):
Die Gemeinden sorgen für
die Bekämpfung von
Schädlingen
Sie können den Grundeigentümer zur Kostentragung
verpflichten
• Befallene Gebäude werden beobachtet bis zur Tilgung
• Inspektionen in benachbarten Gebäuden sind möglich bei
Verdacht auf Befall
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Gesetzliche Grundlage
• Art. 256: Übergabe der Wohnung in einem zum Gebrauch
tauglichen Zustand + Erhaltung desselben
• Art. 257f: Sorgfältiger Gebrauch der Räumlichkeiten und
Rücksicht auf Nachbarn
• Art. 257g: Mängel melden, sonst Haftung möglich
• Art. 257h: Mieter muss Arbeiten bzw. Kontrollen in der
Wohnung dulden
• Art. 259a: Mängelbeseitigung durch Vermieter
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Gesetzliche Grundlage
Wer bezahlt?
• Auftraggeber
• Verursacher
• Kein Verursacher? → Vermieter
• Befall mehrerer Wohnungen? → Vermieter
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Vorgehen bei Schädlingsbefall
• Wichtig: Um welche Art handelt es sich?
• Bei Handlungsbedarf: Selber machen oder Profi?
• Offerten von mehr als einer Firma einholen,
Fachbewilligung wichtig
• Wer zahlt, wer ist der Verursacher?
Merkblatt „Rechtslage bei Schädlingsbefall“
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Seite 62
Danke für Ihre Aufmerksamkeit!
http://www.biohonigbonn.de
Noch Fragen?
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