Biberach - E-Bikes, Pedelecs und Co. kauft man nicht so einfach wie ein Trekkingrad, man setzt sich auch nicht eben mal drauf, tritt in die Pedale und los geht es. Das haben mehr als 100 Interessenten solcher Gefährte bei einem Aktionstag auf dem Verkehrssicherheitsplatz in Baltringen erfahren. Weil dem so ist, wurde einiges aufgeboten an Experten, um Aufklärung zu betreiben. Da war vor allem der Fachvortrag "Rund ums Pedelec" von Harald Belz vom deutschen Verkehrssicherheitsrat. Vier Mal referierte er jeweils eine Stunde lang über Pedelecs und E-Bikes. Bei der Unterscheidung zwischen diesen beiden Typen fängt es schon mal an. Meist wird alles in einen Topf geworfen. Pedelecs sind Fahrräder mit Tretunterstützung. EBikes hingegen sind Kraftfahrzeuge, die auch ohne Tretunterstützung gefahren werden können. Harald Belz gab wertvolle Tipps für den Kauf. Er machte deutlich, wie wichtig die richtige Haltung auf dem Rad ist, erklärte, wie man den passenden Sattel findet und das Rad gegen Diebstahl sichert. Denn dieser Fahrradtyp sei für Diebe sehr begehrenswert. Beim Preis raubte er wohl so manche Illusion: 2000 bis 3000 Euro müssten schon aufgebracht werden. Und man müsse ein gutes Vertrauensverhältnis zum Fahrradhändler haben. Bei der Theorie ist es nicht geblieben. Volkmar Baier von der Fahrschule Bayer aus Ulm machte den Unterschied zum herkömmlichen Fahrrad beim Bremsverhalten deutlich. Vor allem wies er darauf hin, wie man Gefahrensituationen erkennt und vermeidet. Wer dann so richtig Lust hatte, mit einem Pedelec oder E-Bike ein paar Runden auf dem Verkehrssicherheitsplatz zu drehen, der hatte eine reiche Auswahl. Vier Fahrradhändler aus dem Landkreis waren zugegen und stellten ihre Fahrzeuge nach einer persönlichen Einführung kostenlos zur Verfügung. Die Fachleute wurden bombardiert mit Fragen: Wie groß ist die Reichweite? Wie sieht es aus mit der Rücktrittbremse? Welche Einstiege gibt es? Die Händler beantworteten alles geduldig. Ein "hohes Interesse" an Pedelecs und E-Bikes registrierte Raymund Sary von Sarys Fahrradgalerie in Ochsenhausen. Er sagt: "Man kann ein E-Bike nicht im Sack kaufen, man muss es ausprobieren." Zufrieden über den Verlauf des Aktionstags ist Severin Gierner, Vorsitzender vom Verein Biberacher Bürgerbewegung für eine alternative Verkehrspolitik. Er holt gern sein Pedelec aus der Garage, "weil es eine feine Sache ist, man kommt auch mal eine Steigung hinauf". Der Verein veranstaltet jährlich kleine Aktionen. In diesem Jahr war es der Aktionstag "Pedelec und E-Bike für aktive Senioren" zusammen mit dem Kreisseniorenrat und dem Landratsamt Biberach.
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