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AUSGABE 3 / 2015
DEUTSCHE GESELLSCHAFT ZUR RETTUNG SCHIFFBRÜCHIGER
Längsseits
Zur blauen Stunde: Vor der Seebrücke in Zingst zeigt der Seenotrettungskreuzer THEO FISCHER/Station Darßer Ort die Leistungsfähigkeit seines
Feuerlöschmonitors. Dicht gedrängt stehen die Zuschauer am Strand des Ostseeheilbades.
Tausende beim Tag der Seenotretter im Jubiläumsjahr
Tag der Seenotretter im Jubiläumsjahr
150 Jahre DGzRS: Das waren ganz besondere Stunden mit den Seenotrettern
auf den Stationen an Nord- und Ostsee.
Längst hat der letzte Sonntag im Juli
einen Stammplatz im Kalender vieler
Touristen und Küstenbewohner. Rund
22.000 Menschen nutzten am 26. Juli
2015 die Gelegenheit, den Besatzungen
der Seenotrettungskreuzer und -boote
einmal ganz nahe zu sein. Die DGzRS
dankt sehr herzlich allen Helfern und Besuchern, die den Tag auch im Jubiläumsjahr der Seenotretter zu einem großen
Erfolg gemacht haben!
Die Resonanz war erneut sehr positiv:
Für Dieter Rautenstengel war es beispielsweise „ein gelungener Tag auf Helgoland“, wie er auf der Facebook-Seite
der Seenotretter schreibt. Und Jörg Zim-
mermann hatte einen tollen Tag auf Amrum, den er selbstverständlich mit einer
Unterschrift auf dem „Fördererflyer“ abschloss. Stefan Leo bedankte sich für ein
„tolles Erlebnis“ in Laboe, das ihn an die
Ablösung der THEODOR HEUSS vor 30
Jahren denken ließ, die er damals miterlebt hatte.
Die Besatzungen der DGzRS berichteten
auf den teilnehmenden Stationen aus
erster Hand von ihrer gefahrvollen Arbeit. Denn die meisten der jährlich mehr
als 2.000 Einsätze finden unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt – oft bei
„Nacht und Nebel“, weit draußen auf
See, rund um die Uhr und bei jedem Wetter. Am Tag der Seenotretter jedoch
konnten sich die Besucher auf vielen Stationen selbst ein Bild von der Einsatzbereitschaft und Leistungsfähigkeit der
Seenotretter machen. Höhepunkte waren auch in diesem Jahr Vorführungen
und Besichtigungen der Seenotrettungskreuzer und -boote: So konnten die
Besucher der Stationen Amrum und
Neustadt in Holstein mit der ERNST
MEIER-HEDDE und der HENRICH
WUPPESAHL die modernsten Rettungseinheiten der DGzRS ansehen. Beide
waren Ende Mai 2015 im Rahmen der
Veranstaltungswoche zum 150-jährigen
Bestehen der DGzRS getauft worden. Die
ERNST MEIER-HEDDE wurde am 25. Juli
und die HENRICH WUPPESAHL am 26.
Juli 2015 offiziell in Dienst gestellt.
Viel zu sehen gab es ebenfalls in Zingst:
Die Gemeinde hatte anlässlich des 150.
Geburtstages der Seenotretter eine eindrucksvolle Veranstaltung für Kinder
und Erwachsene organisiert. Zugleich
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wurde damit ein zweites Jubiläum der
Seenotretter in diesem Jahr gewürdigt:
Vor 25 Jahren ist die DGzRS auf ihre angestammten Stationen zwischen Poel
und Ueckermünde zurückgekehrt und
hat den Seenotrettungsdienst auch wieder an der Küste Mecklenburg-Vorpommerns übernommen.
Unter anderem in Wilhelmshaven, Heiligenhafen und Maasholm zeigten gleich
mehrere Rettungseinheiten der DGzRS
Mensch-über-Bord-Übungen. In Langballigau übten die Seenotretter gemeinsam mit dänischen Marinefliegern die
Zusammenarbeit zwischen schwimmenden
Rettungseinheiten
und
Hubschraubern. Auf einigen Stationen
besuchten ausländische Kollegen die
deutschen Seenotretter, darunter Borkum und Laboe. Mancherorts rundeten
historische Rettungseinheiten, Modellboote, Musik und Filme, Speisen und
Getränke das Programm ab.
Ein Nachbau des Seenotrettungsbootes
HECHT/Station Zinnowitz flitzt in Stralsund
durch den Stadthafen (rechts). Das Original
zeigt dagegen in Ueckermünde, was in ihm
steckt (oben).
Vormann Jens Pagel (Prerow) hat zum 150.
Geburtstag der DGzRS eine Torte erhalten.
Zur Station Lippe/Weißenhaus sind viele Menschen gekommen, um einen Eindruck von der
Arbeit der Besatzungen zu bekommen.
Andrang im Amrumer Tonnenhafen vor dem neuen Seenotrettungskreuzer ERNST MEIER-HEDDE (l.). DGzRS-Vorsitzer Gerhard Harder sprach am
Vortag zur offiziellen Indienststellung (r.).
Wie Schiffbrüchige aus dem Wasser an Bord genommen werden, zeigen die Maasholmer Seenotretter bei der „Mensch-über-Bord“-Übung mit
dem Seenotrettungsboot WUPPERTAL.
Foto: Lea Führung
Spektakuläre Rettungsdemonstration in Langballigau: Die Seenotretter üben gemeinsam mit
dänischen Marinefliegern die Zusammenarbeit zwischen schwimmenden Rettungseinheiten
und Hubschraubern.
Auf Poel können die Besucher Wiederbelebungsmaßnahmen üben. Foto: Jörg Zürner
Mal von innen sehen: Beim Open Ship in
Laboe besichtigen die Gäste den Seenotrettungskreuzer BERLIN.
Über die Toppen geflaggt: Das neueste Seenotrettungsboot HENRICH WUPPESAHL ist am Tag
der Seenotretter in Neustadt in Holstein offiziell in Dienst gestellt worden.
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Erstmals dabei: das neu eröffnete Informationszentrum SchleswigHolstein in Laboe
Großes Interesse in Heiligenhafen: Aus Großenbrode ist der Seenotrettungskreuzer BREMEN zur Nachbarstation gekommen.
Fördererfamilie aus Peine: Christian (2. v. l.) und Hinrich Heuser (r.) sind
bereits Förderer der Seenotretter. In Bremerhaven ist es auch Martina
Heuser (l.) geworden. Vielleicht folgen bald Clarissa und Friedrich.
In Schleswig zeigen die Seenotretter gemeinsam mit Mitarbeitern des
Arbeiter-Samariter-Bundes und der Sportbootschule Ramm, wie bei
einem Einsatz Verletzte abgeborgen und transportiert werden.
Gut zielen: Bei einer Übung in Heiligenhafen stellt ein Seenotretter
mit einem Leinenwurfgerät eine Verbindung zur Rettungsinsel her.
Viele Besucher wie hier auf Norderney nutzen die Möglichkeit, einen
Seenotrettungskreuzer zu besichtigen.
In List lockt der Tag der Seenotretter ebenfalls viele Gäste in den Hafen
an den Liegeplatz der PIDDER LÜNG.
Volksfestcharakter auf Juist: Dort fand der Tag der Seenotretter bereits
am Sonnabend statt.
Jede Menge los in Neustadt in Holstein vor dem Seenotrettungskreuzer HANS HACKMACK/Station Grömitz
Musik in Schleswig kommt auch von den Seenotrettern selbst.
Jeder Euro hilft: Das Sammelschiffchen ist wie hier in Timmendorf auf Poel selbstverständlich
dabei.
Foto: Manuel Miserok
Ein Höhepunkt sind immer die Rettungsvorführungen wie hier in
Maasholm mit dem Seenotrettungskreuzer NIS RANDERS und dem
Seenotrettungsboot WUPPERTAL.
Gemeinsame Sache: In Timmendorf ist außer dem Seenotrettungsboot GÜNTHER SCHÖPS auch die in Kühlungsborn stationierte KONRAD-OTTO dabei.
Foto: Jörg Zürner
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Feuerlöschübung vor der Seebrücke in Zingst mit dem Seenotrettungskreuzer THEO FISCHER/Station Darßer Ort
Musik und mehr auf der Bühne bei der Jubiläumsveranstaltung in
Zingst
Großes Medieninteresse in Zingst: Vormann Siegfried Tornow im Gespräch mit einem NDR-Fernsehteam.
Zur Eröffnung einer Fotoausstellung mit beeindruckenden Bildern von
Diplom-Fotodesigner Thomas Steuer sind auch viele DGzRS-Ehrenamtliche sowie Geschäftsführer Udo Helge Fox (r.) ins Zingster Kurhaus gekommen. Dort waren die Fotos vom 25. Juli bis 10. September
2015 zu sehen.
Peter Krüger, Geschäftsführer der Kur- und Tourismus-GmbH Zingst
(l.), überreicht eine Spende in Höhe von 2.500 Euro an die Seenotretter:
Michael Schroiff, stellvertretender DGzRS-Vorsitzer (r.), nimmt den
symbolischen Spendenscheck in Zingst gemeinsam mit Andreas Böhme von der Freiwilligen-Besatzung der dortigen Station entgegen.
Lenken wie die Großen: In Zingst kann auch
die Zugmaschine für den Trailer des Seenotrettungsbootes ZANDER besichtigt werden.
Früher und heute: Vor dem Seenotrettungsboot ZANDER der Station Zingst stehen der freiwillige Seenotretter Tom Sievert (l.) in moderner und der DGzRS-Ehrenamtliche Dieter Haase in
historischer Einsatzkleidung.
Anlässlich des 150-jährigen Bestehens der DGzRS hat die Gemeinde Zingst eine besondere Jubiläumsveranstaltung organisiert – mit vollem Erfolg, wie die
zahlreichen Besucher an beiden Tagen zeigen.
Der freiwillige Seenotretter Martin Hoyer
erklärt zwei Besuchern, wie ein Leinenwurfgerät funktioniert und wann es die Besatzungen einsetzen.
Annegret und Walter Müller, ehrenamtliche Mitarbeiter der
DGzRS, präsentieren am Seenotretter-Infowagen das spezielle
T-Shirt zum Tag der Seenotretter.
Freuen sich auf die besondere Jubiläumsveranstaltung in Zingst (v. l.): Ortsvorsteher Eckhard
Lipke, Bürgermeister Andreas Kuhn, DGzRS-Ehrenamtlicher Dieter Haase in historischer Seenotretter-Kleidung, Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe, der stellvertretende DGzRS-Vorsitzer Michael Schroiff und der Europaabgeordnete Werner Kuhn.
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Bundespräsident Gauck erlebt Seenotretter im Einsatz
Zum 150. Geburtstag der Seenotretter
Ende Mai besuchte Bundespräsident
Joachim Gauck, Schirmherr der DGzRS,
„seine“ Seenotretter. Am 12. August
2015 konnte er sie bei der Sail 2015 in
Bremerhaven in Aktion erleben.
Bundespräsident Gauck hielt sich während der Eröffnungsparade an Bord des
knapp 30 Meter langen Traditionsseglers „Grönland“ auf. Von dort nahm er als
Schirmherr der Veranstaltung die rund
sieben Kilometer lange Eröffnungsparade von Rahseglern, Traditionsschiffen
und Sportbooten ab.
Während der feierlichen Eröffnungsparade erlitt ein kleines Motorboot mit
zwei Personen und einem Hund an Bord
direkt neben der „Grönland“ einen
Maschinenschaden. Das Tochterboot
CHRISTIAN des in Bremerhaven
stationierten Seenotrettungskreuzers
HERMANN RUDOLF MEYER nahm das
havarierte Boot schnellstens „auf den
Haken“ und schleppte es inmitten der
Parade ab. Personen kamen nicht zu
Schaden.
Direkt neben der „Grönland“ mit Bundespräsident Gauck an Bord ist es zu einem Einsatz der
Seenotretter gekommen: Das Tochterboot CHRISTIAN schleppt ein Motorboot ab, das während
der Parade einen Maschinenschaden erlitten hatte.
Neues Seenotrettungsboot bewährt sich
Das neue Seenotrettungsboot HENRICH
WUPPESAHL der Freiwilligen-Station
Neustadt in Holstein hat am 27. Juni
2015 bei seiner ersten Einsatzfahrt seine
Leistungsfähigkeit unter Beweis gestellt.
Die modernste Rettungseinheit der 9,5-/
10,1-Meter-Klasse der DGzRS befreite in
der Lübecker Bucht eine auf Grund gelaufene Motoryacht und ihre zweiköpfige Besatzung aus einer misslichen Lage.
Gegen 13 Uhr alarmierte die SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS die freiwilligen Seenotretter der Station Neustadt
in Holstein: Ein Spaziergänger hatte in
der Lübecker Bucht rund eine Seemeile
(etwa 1,85 Kilometer) südlich von Pelzerhaken den Eindruck gehabt, einen Kitesurfer in Not beobachtet zu haben. Vor
Ort stellte sich jedoch heraus, dass niemand Hilfe benötigte.
Bewährte sich bei seiner ersten Einsatzfahrt: das neue Seenotrettungsboot HENRICH WUPPESAHL der Station Neustadt in Holstein.
Gerade als sich die dreiköpfige Besatzung der HENRICH WUPPESAHL auf den
Rückweg machen wollte, schickte die
SEENOTLEITUNG BREMEN die freiwilligen Seenotretter gegen 13.45 Uhr erneut in den Einsatz: Eine elf Meter lange
Motoryacht war in der Nähe auf Grund
gelaufen, und die zweiköpfige Crew
konnte sich aus eigener Kraft nicht mehr
aus ihrer misslichen Lage befreien. Beim
Havaristen angekommen, stellten die
freiwilligen Seenotretter bei westlichen
Winden der Stärke 4 (bis zu 28 km/h)
und einem halben Meter Seegang routiniert eine Leinenverbindung her.
Anschließend zog das 380 PS starke
Seenotrettungsboot die Motoryacht
„Starlight“ ins tiefere Wasser und begleitete sie sicherheitshalber in den Yachthafen „Ancora Marina“ von Neustadt.
Bootsführer Johannes Heyne war nach
der ersten Einsatzfahrt sehr zufrieden
mit seinem neuen Schiff: „Unser neues
Seenotrettungsboot hat sich wirklich
hervorragend bewährt“, lobte er.
Schwelbrand auf Fischkutter südöstlich von Rügen
Feuer im Schiff: Jeder Seemann kennt
die Gefahren einer solchen Situation.
Die Seenotretter sind am 8. Juni 2015
vor dem Peenemünder Haken dem
Fischkutter „Einheit“ mit Schwelbrand
an Bord zu Hilfe gekommen. Zwei Rettungseinheiten der DGzRS liefen zu dem
gut 18 Meter langen Havaristen südöstlich der Insel Rügen.
Gegen 20.40 Uhr meldete sich der Fischkutter „Bergen“ (Heimathafen Ueckermünde) über den Notrufkanal 16 bei
den Seenotrettern. Die „Bergen“ und der
etwa gleich große Kutter „Einheit“ (Heimathafen Karlshagen) hatten zuvor
Freest mit Ziel Bornholm verlassen.
Querab der kleinen Insel Ruden, nördlich
des Peenemünder Hakens, hatte die
zweiköpfige Besatzung der „Einheit“ einen Schwelbrand im Vorschiff entdeckt.
Die Besatzung des Seenotrettungskreuzers EUGEN/Station Greifswalder Oie
hatte den Notruf aufgefangen. Umgehend verließ die EUGEN ihre Station. Die
SEENOTLEITUNG BREMEN alarmierte
außerdem das von Freiwilligen gefahrene
Seenotrettungsboot
HEINZ
ORTH/Station Freest und die Freiwillige
Feuerwehr Freest.
Das Seenotrettungsboot HEINZ ORTH der DGzRS hat Feuerwehrleute auf den Fischkutter „Einheit“ übergeben, um einen Schwelbrand zu bekämpfen. Längsseits der „Einheit“ liegt außerdem der Kutter „Bergen“ (hinten).
Während die HEINZ ORTH sechs Feuerwehrleute an Bord nahm, ging die „Bergen“ bei der „Einheit“ längsseits, um sie
in Schlepp zu nehmen.
Der havarierte Kutter hatte aus Sicherheitsgründen seine Maschine abgeschaltet und trieb nun manövrierunfähig auf der Ostsee. Vor dem Fischereiha-
fen von Freest übergab die HEINZ ORTH
die Feuerwehrleute auf den Havaristen.
Unterdessen war auch die EUGEN eingetroffen. Beide Rettungseinheiten begleiteten den Schleppverband nach Freest.
Dort übernahmen die Freiwillige Feuerwehr Freest und die Wasserschutzpolizei
Wolgast die weiteren Maßnahmen.
Schnelle Hilfe für schwer erkrankten Seemann
Für einen schwer erkrankten russischen
Seemann sind die Seenotretter der
DGzRS aus Laboe am 18. August 2015 in
der Kieler Bucht im Einsatz gewesen. Der
Mann klagte über starke Bauchschmerzen und benötigte dringend ärztliche
Hilfe.
Zeitgleich organisierte die SEENOTLEITUNG BREMEN die Abbergung des
Schwerkranken durch einen SAR-Hubschrauber der Marine. Dieser traf kurz
nach dem Seenotrettungskreuzer vor
Ort ein.
Nachdem der Notarzt den Zustand des
65-jährigen Patienten stabilisiert hatte,
wurde dieser mit einem Rettungskorb
direkt vom SAR-Hubschrauber aufgewinscht und in ein Krankenhaus geflogen.
Zunächst brachte der Seenotrettungskreuzer BERLIN einen freiwilligen
Seenotarzt der DGzRS sowie einen als
Rettungsassistenten ausgebildeten Seenotretter an Bord des 163 Meter langen
Containerschiffes „Hooge“ (Flagge
Gibraltar). Es lag auf der Reede „Kiel
Leuchtturm“ vor Anker.
Das Übersteigen von der BERLIN auf die
„Hooge“ über die Lotsenleiter war bei
zwei bis drei Metern Seegang und stürmischem Ostwind der Stärke 8 (bis zu 74
km/h) sehr schwierig und erforderte
umsichtige nautische Manöver.
Die Seenotretter aus Laboe und Marineflieger sind im Einsatz für einen erkrankten Seemann.
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LÄNGSSEITS · AUSGABE 3 / 2015
Viel Arbeit zwischen Norderney und Wangerooge
Gleich drei Einsätze haben am 15. Juli
2015 die Einheiten der DGzRS zwischen
Norderney und Wangerooge in Atem gehalten. Die Alarmierungen erfolgten
binnen weniger Minuten um 20.38 Uhr,
20.44 Uhr und 20.46 Uhr.
Zwischen Spiekeroog und Wangerooge
war eine acht Meter lange Segelyacht
aus Emden mit fünf jungen Leuten an
Bord einlaufend ins Seegatt in Schwierigkeiten geraten. Maschinenprobleme
und Navigationsprobleme hatten den
Skipper veranlasst, die Seenotretter zu
alarmieren. Trotz relativ geringer Windstärke (ca. Beaufort 3) herrschte ein
steiler, ruppiger Seegang. Die Freiwilligen-Besatzung der Station Wangerooge
begleitete die Segelyacht mit dem Seenotrettungsboot WILMA SIKORSKI sicher
in den Hafen von Wangerooge.
Das Seenotrettungsboot ELLI HOFFMANN-RÖSER der Freiwilligen-Station
Baltrum befand sich zu diesem Zeitpunkt nördlich von Langeoog auf Kontrollfahrt und zugleich auf der Suche
nach einem treibenden Kitesegel. Über
die Rettungsleitstelle Ostfriesland ging
die Alarmierung einer Segelyacht ein:
Das Boot hatte vor den Inseln Grundberührung erlitten, ein Besatzungsmitglied war schwer gestürzt und stand
offenbar unter Schock. Die zweiköpfige
Besatzung hatte geplant, durch das Seegatt zwischen Langeoog und Spiekeroog
die Insel Spiekeroog anzulaufen.
Da die Schwere der Verletzung zu diesem Zeitpunkt nicht einschätzbar war
und die Besatzung nur eine äußerst unklare Positionsangabe machen konnte,
wurde das Seenotrettungsboot NEU-
HARLINGERSIEL der Freiwilligen-Station
Neuharlingersiel nachalarmiert. Ebenso
wurde die Freiwillige Feuerwehr Spiekeroog um Mithilfe von Land aus gebeten.
Sie sichteten den Havaristen vom Strand
aus und konnten den Seenotrettern so
eine Angabe zur Position übermitteln.
Gemeinsam brachten die Seenotretter
den Havaristen nach Spiekeroog, wo eine Notärztin sich um die Besatzung
kümmerte.
Der Seenotrettungskreuzer BERNHARD
GRUBEN der Station Norderney wurde
um Hilfe gebeten, um eine hochschwangere Frau, die dringend ärztliche Hilfe
benötigte, ans Festland zu bringen. Der
Transport verlief ohne Komplikationen,
und die Frau wurde in Norddeich an den
Rettungstransportwagen übergeben.
Im Seegatt zwischen Langeoog und Spiekeroog ist das Seenotrettungsboot ELLI HOFFMANN-RÖSER (Foto links) gemeinsam mit dem Seenotrettungsboot NEUHARLINGERSIEL (Foto rechts) für eine Segelyacht mit Grundberührung im Einsatz gewesen.
Foto (links): Sven Claußen
Internationaler Einsatz für Skipper aus Berlin
Mensch gerettet – Schiff gesunken: Das
ist die Bilanz eines reibungslosen internationalen Einsatzes dänischer und
deutscher Seenotretter am 5. August
2015 vor der Südspitze der dänischen
Ostseeinsel Alsen.
Was war passiert? Auf einer deutschen
Segelyacht war aus unbekannter Ursache ein Feuer ausgebrochen und der
Skipper aus Berlin war in letzter Sekunde
in eine Rettungsinsel übergestiegen. Sofort fuhren die alarmierten Seenotretter
der DGzRS und ihre dänischen Kollegen
zur Unglücksstelle. Diese befand sich am
Eingang des kleinen Belts etwa fünf Seemeilen (rund neun Kilometer) östlich der
Halbinsel Kegnæs.
Als das Patrouillenboot „Diana“ der dänischen Marineheimwehr, ein SAR-Hubschrauber der dänischen Marine und der
Seenotrettungskreuzer NIS RANDERS
der DGzRS-Station Maasholm vor Ort
ankamen, hatte bereits die Besatzung
des dänischen Angelbootes „Kora“ den
Schiffbrüchigen aus der Rettungsinsel
abgeborgen.
Die deutschen Seenotretter nahmen
den 67-jährigen Alleinsegler an Bord
und brachten ihn ins rund zehn Seemeilen (etwa 19 Kilometer) entfernte
Maasholm (Schleswig-Holstein). Dort
übergaben sie den Mann an den Landrettungsdienst, weil der Verdacht auf
eine Rauchgasvergiftung bestand.
Die rund zehn Meter lange Segelyacht
konnte nicht mehr gerettet werden: Sie
sank am Unglücksort. Die Seenotretter
informierten die Schifffahrt über den
Untergang.
Erfolgreiche Suche der Seenotretter in der Ostsee
Die Suche nach einem vermissten Sportboot mit zwei Urlaubern vom Campingplatz in Rettin (Holstein) ist am 18. Juli
2015 glücklich ausgegangen: Die Seenotretter der Station Grömitz fanden die
beiden Männer in ihrem antriebslos treibenden Boot. Die beiden haben die ungeplant auf See verbrachte Nacht gut
überstanden.
Mit Sonnenaufgang um 5.30 Uhr war
durch die SEENOTLEITUNG BREMEN eine
umfangreiche Suche in der Neustädter
Bucht eingeleitet worden. Vor Ort wurde
sie vom Seenotrettungskreuzer HANS
HACKMACK der Station Grömitz geleitet. Eingebunden waren außerdem der
Seenotrettungskreuzer BREMEN (Station Großenbrode) und die Seenotrettungsboote HENRICH WUPPESAHL (Freiwilligen-Station Neustadt) und HANS
INGWERSEN (Freiwilligen-Station Travemünde) sowie das Bundespolizeiboot
„Eschwege“ und ein Fahrzeug der Wasserschutzpolizei. Hubschrauber konnten
aufgrund einer durchziehenden Gewitterfront nicht eingesetzt werden.
Die beiden Männer aus dem Kreis Segeberg und dem Sauerland (48 und 31 Jahre alt) waren nach Aussagen einer der
beiden Ehefrauen am 17. Juli 2015 vom
Campingplatz Rettin (bei Neustadt) mit
einem offenen, etwa sechs Meter langen
Sportboot gestartet. Sie waren lediglich
mit T-Shirts und Badehosen bekleidet. Es
gab Hinweise, dass sie möglicherweise
Am frühen Morgen sichten die Seenotretter das vermisste Boot.
Richtung Travemünde unterwegs waren.
Kommunikationsmittel hatten die beiden nicht an Bord. Als sie in der Nacht
von ihrem Ausflug noch nicht zurückgekehrt waren, alarmierten die Ehefrauen
die Polizei.
Das von der SEENOTLEITUNG errechnete
Suchgebiet wurde von den eingesetzten
Suchfahrzeugen systematisch abgefahren. Die Schifffahrt in der Neustädter
Bucht wurde um erhöhte Aufmerksamkeit gebeten.
Die Besatzung des Seenotrettungskreuzers HANS HACKMACK fand die beiden
Männer schließlich nur 1,5 Seemeilen
(ca. 2,7 Kilometer) von der Küste ent-
fernt. Das Boot hatte bereits am Abend
einen Maschinenschaden erlitten und
war seitdem mit Wind und Strömung in
der Bucht vertrieben. In relativer Landnähe hatte einer der beiden Männer sogar
versucht, Richtung Strand zu schwimmen, hatte seinen Plan jedoch aufgeben
müssen. Die beiden leicht bekleideten
Männer hatten sich gegen die nächtliche Kälte und Regen notdürftig mit der
Schiffsplane abgedeckt.
Als die Seenotretter die beiden an Bord
nahmen, waren sie in sehr guter körperlicher Verfassung und zeigten keine Unterkühlungserscheinungen. Das Boot
wurde von der HANS HACKMACK mit in
den Hafen geschleppt.
Zwei junge Leute aus dem Watt vor Cuxhaven gerettet
Die Cuxhavener Seenotretter der DGzRS
haben am 13. August 2015 zwei junge
Leute aus dem Watt befreit. Die beiden
waren bereits bis zur Brust versunken.
Zahlreiche Zuschauer mussten vom
Deich aus mit ansehen, wie es den beiden nicht mehr gelang, sich aus dem
sogenannten Bauhafen unterhalb der
Kugelbake an Land zu retten, obwohl
das Ufer nicht weit entfernt war.
Eine direkte Hilfe von Land aus war jedoch nicht möglich. Kurz nach 20 Uhr
wurden die Seenotretter von der Feuerwehr Cuxhaven alarmiert. Der in unmittelbarer Nähe stationierte Seenotkreuzer HERMANN HELMS setzte sofort sein
Tochterboot BIENE aus, das durch den
weichen Schlamm bis auf nahezu zwei
Meter an die beiden Versunkenen heranfahren konnte.
mit Decken und Getränken versorgt. Die
beiden waren froh, wieder festen Boden
unter den Füßen zu haben.
Ein Seenotretter im Überlebensanzug
robbte an die beiden heran. Ihm gelang
es, nacheinander zuerst die Frau (19),
dann den Mann (22) aus dem Schlick zu
ziehen und durch die Bergungspforte
des Tochterbootes in Sicherheit zu bringen.
Die beiden Touristen aus der Gegend von
Nürnberg wurden im Hafen von den
Seenotrettern mit Frischwasser vom
Schlick befreit und anschließend an Bord
Seenotretter Andreas Hahn im Überlebensanzug. Er zog die beiden jungen Leute aus
dem Watt.
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Deutsche Segler vor Langeland aus Seenot gerettet
Zwei deutsche Segler verdanken den
Seenotrettern aus Maasholm und reibungsloser internationaler Zusammenarbeit vermutlich ihr Leben: Die Besatzung des Seenotrettungskreuzers NIS
RANDERS der DGzRS holte in der Nacht
zum 9. Juli 2015 die beiden Männer bei
stürmischem Wetter südöstlich der dänischen Insel Langeland von ihrem havarierten Segelboot – wenig später ging es
unter.
Kurz vor 1 Uhr hatte die dänische Küstenfunkstelle Lyngby Radio über den
Notrufkanal 16 einen „Mayday“-Ruf aufgefangen: Zwei deutsche Segler meldeten Wassereinbruch, Motorschaden und
kaputte Segel. Die Dänen baten die SEENOTLEITUNG BREMEN um Unterstützung, da dänische Rettungseinheiten
von der gemeldeten Position südöstlich
der dänischen Insel Ærø zu weit entfernt
waren. Der Seenotrettungskreuzer NIS
RANDERS lief von seiner Station Maasholm (Schleswig-Holstein) zum etwa 18
Seemeilen (rund 33 Kilometer) entfernten Havaristen. Gleichzeitig flog ein SARHubschrauber der dänischen Marine zur
Unglücksstelle.
Vor Ort konnte die Hubschrauber-Besatzung das sieben Meter lange Segelboot
„Pauline“ zunächst nicht entdecken. Erst
als die Segler nach Aufforderung eine rote Rakete abschossen, war klar: Das manövrierunfähige Boot befand sich etwa
drei Seemeilen (rund 5,5 Kilometer) südöstlich der dänischen Insel Langeland
am Südausgang des Großen Belts und
Der Seenotrettungskreuzer NIS RANDERS/Station Maasholm in seinem Revier
damit etwa zwölf Seemeilen (rund 22 Kilometer) von der ursprünglich gemeldeten Position entfernt. Sofort änderte die
NIS RANDERS ihren Kurs.
Gegen 2 Uhr fand der SAR-Hubschrauber
den Havaristen, musste jedoch zurück
ans Festland fliegen, um zu tanken. Unterdessen erreichte ein dänischer Fischkutter die Unglücksstelle und blieb vor
Ort, um notfalls direkt eingreifen zu können. Als die NIS RANDERS etwa um 3 Uhr
bei der „Pauline“ ankam, stellten die Seenotretter bei Windstärken von sieben bis
acht Beaufort (bis zu 74 km/h) aus westsüdwestlicher Richtung und etwa zwei
Metern Seegang eine Leinenverbindung
her, um das Segelboot nach Bagenkop
auf Langeland zu schleppen.
Doch bis dahin kam der Schleppverband
nicht. Unterwegs meldeten die Segler
plötzlich, dass sie starken Wassereinbruch haben und ihr Boot zu sinken
droht. Die Seenotretter verloren keine
Sekunde: Sie setzten das Tochterboot
ONKEL WILLI aus, holten die beiden total
erschöpften sowie verängstigten Männer von ihrem Segelboot und brachten
sie an Bord der NIS RANDERS. Dort versorgten sie sie mit wärmenden Decken.
Kurze Zeit später ging die „Pauline“ unter. Die Seenotretter informierten die
Schifffahrt über den Untergang.
Als der Seenotrettungskreuzer gegen
6.30 Uhr und nach 62 Seemeilen (rund
115 Kilometern) wieder im Hafen von
Maasholm festmachte, war der Gesundheitszustand der beiden Männer stabil.
Die Seenotretter übergaben die Schiffbrüchigen an die örtliche Polizei, die sich
um die weitere Versorgung der Segler
kümmerte.
Stark unterkühlte Kitesurferin in Sicherheit gebracht
Eine stark unterkühlte und entkräftete
Kiterin verdankt ihre Rettung aus der
Kieler Förde den freiwilligen Seenotrettern der DGzRS. Die Besatzung des
Seenotrettungsbootes WALTER ROSE
brachte die junge Frau am 2. Juli 2015 in
Sicherheit.
Gegen 13.45 Uhr erfuhr die SEENOTLEITUNG BREMEN unabhängig voneinander durch zwei Beobachter an Land, dass
in der Strander Bucht eine Kitesurferin in
Not geraten war. Der 27-Jährigen gelang
es offenbar nicht mehr, ihr ins Wasser
gestürztes Segel wieder zu starten.
Mit drei Freiwilligen an Bord verließ die
WALTER ROSE ihre Station Schilksee. Bereits nach kurzer Suche fanden die Seenotretter die Kitesurferin eine knappe
Seemeile (etwa anderthalb Kilometer)
vor der Küste. „Inzwischen war ein Surfer
Seenotrettungsboot WALTER ROSE auf der
Kieler Förde
bei der Frau. Sie hielt sich an seinem
Brett fest“, schildert Jürgen Naumann,
Schiffsführer der WALTER ROSE, die Situation vor Ort.
Die Seenotretter nahmen die entkräftete Kitesurferin an Bord und versorgten
sie. Die Körpertemperatur der Frau war
bereits auf nur noch etwa 33 Grad Celsius abgesunken, obwohl sie einen Neoprenanzug trug. Die WALTER ROSE
brachte die Gerettete nach Schilksee, wo
der Landrettungsdienst die weitere Versorgung übernahm. Auch das Kitesegel
wurde geborgen.
Im Nachteinsatz für schwer kranken Hund
Ein schwer kranker Hund verdankt dem
schnellen Eingreifen der freiwilligen
Seenotretter der DGzRS aus Wangerooge vermutlich sein Leben. Da der Hund
umgehend medizinische Hilfe benötigte, brachten sie ihn in der Nacht zum
2. August 2015 mit dem Seenotrettungsboot WILMA SIKORSKI sofort von
der ostfriesischen Insel ans Festland
nach Harlesiel.
Der Alarm erreichte die freiwilligen Seenotretter der DGzRS-Station Wangerooge gegen 1.45 Uhr: Bei einem Hund bestand nach Aussage eines Tierarztes der
Verdacht auf eine Magendrehung – nur
mit einer Notoperation innerhalb kürzester Zeit könne sein Tod verhindert werden. Die Besatzung der WILMA SIKORSKI
zögerte keine Sekunde: Bereits nach wenigen Minuten war das Seenotrettungsboot einsatzklar und mit dem Hovawart
an Bord auf dem Weg ans Festland nach
Harlesiel (Ortsteil der Stadt Wittmund).
Hier warteten schon Mitarbeiter der
„Tierrettung Friesland e. V.“ auf den tierischen Krankentransport.
Monty verdankt den Seenotrettern sein Leben, davon sind Edna Keller und Stefan Schülgen
überzeugt.
Foto: privat
Sie übernahmen den Hund und brachten
ihn in die Tierklinik Oldenburg. Dort operierten ihn die Tierärzte sofort und retteten dem Hund so vermutlich das Leben.
„Hätten die Seenotretter nicht so schnell
reagiert, wäre Monty tot. Vielen herzlichen Dank für den Einsatz“, sagte Hundebesitzer Stefan Schülgen erleichtert.
17 Kinder aus gefährlicher Lage befreit
Eine Hamburger Kindergruppe verdankt
den glücklichen Ausgang ihrer Segelreise den freiwilligen Seenotrettern der
DGzRS aus Schleswig. Der Segelverband
aus 17 Kindern, drei Erwachsenen und
sechs Jollen ist am 28. Juli 2015 auf der
Schlei in Not geraten. Die Besatzung des
Seenotrettungsbootes WALTER MERZ
brachte die Kindergruppe und ihre Boote
sicher nach Haddeby.
treffen der alarmierten Seenotretter.
Währenddessen segelten die anderen
Boote weiter schleiaufwärts nach Borgwedel.
Als die WALTER MERZ beim Havaristen
eintraf, übernahmen die Seenotretter zunächst von der Jolle die drei Kinder und
versorgten sie medizinisch. Anschlie-
ßend richteten sie das gekenterte Boot
auf und schleppten die beiden Jollen
nach Borgwedel. Aufgrund der kabbeligen See, des starken westlichen Windes
und der zum Teil sehr erschöpften Kinder
entschieden sich die Seenotretter, die 17
Elf- bis Dreizehnjährigen an Bord der
WALTER MERZ zu nehmen und alle sechs
Jollen nach Haddeby zu schleppen.
Zunächst sah es für die freiwilligen Seenotretter aus Schleswig nach einem Routineeinsatz aus: Eine etwa fünf Meter
lange Jolle war gegen 12.30 Uhr auf der
Schlei zwischen Missunde und Borgwedel gekentert und konnte von der Besatzung nicht wieder selbst aufgerichtet
werden. Das Boot gehörte zu einem Segelverband einer 20-köpfigen Kindergruppe aus Hamburg, die mit ihren sechs
Jollen von Schleimünde nach Haddeby
unterwegs waren.
Eines der Boote hatte die dreiköpfige Besatzung des Havaristen aufgenommen
und wartete am Unglücksort auf das Ein-
Sechs Jollen schleppt das Seenotrettungsboot WALTER MERZ nach Haddeby.
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LÄNGSSEITS · AUSGABE 3 / 2015
Ungewöhnliche Einsätze
den Tisch“ bedeutete das für die Besatzung auf dem Seenotrettungskreuzer
THEO FISCHER von der Station Darßer
Ort.
Vormann Andreas Lange vor der THEO
FISCHER mit dem Luftballon-Pferd
„Schwimmer in Not!“, so lautete die
Meldung, die unabhängig voneinander
durch zwei Passanten am Strand vor
Zingst gemeldet wurde. Die Person
würde wild mit den Armen winken, so
die übereinstimmende Aussage.
Bei Windstärke 6 und ruppiger See galt
es, keine Zeit zu verlieren. „Hebel auf
Vor Ort war der „Schwimmer“ bald gefunden: Mit dem Tochterboot bargen
die Seenotretter ein kleines LuftballonPferd. Die weißen Beine ragten hoch
aus dem Wasser, vom Wind hin und her
geknickt.
Die Seenotretter aus Schleswig haben
im Juli und August 2015 zweimal eine
auf der Schlei treibende Schilfinsel wieder ans südliche Ufer des Missunder
Noors zurückgeschoben. Das etwa 30
Meter breite und 90 Meter lange Eiland
hatte sich aufgrund der herrschenden
Wind- und Wasserströmung vom Land
gelöst und drohte auf der gegenüber-
liegenden Seite Anleger sowie dort liegende Boote zu beschädigen. Die Entstehung solcher Phänomene, die meist
Abrisse des Schilfgürtels am Ufer sind,
ist in der Schlei besonders bei starkem
Ostwind nichts Ungewöhnliches.
Mit dem Bug der WALTER MERZ „schubsen“
die Schleswiger Seenotretter die auf der
Schlei treibende Schilfinsel zurück ans Ufer.
Foto: Helge Buttkereit
Manövrierunfähiges Fahrgastschiff eingeschleppt
Glücklicher Ausgang einer Ausflugsfahrt: Die
freiwilligen Seenotretter der DGzRS
aus Langballigau haben
am 31. Juli 2015 ein manövrierunfähiges Passagierschiff sicher in den
Hafen von Flensburg geschleppt. An Bord der
„Wappen von Boizenburg“ befanden sich 45
Menschen, von denen niemand verletzt wurde.
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Die freiwilligen Seenotretter
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11.15 Uhr alarmiert wurden:
Das Passagierschiff „Wappen
von Boizenburg“ trieb aufgrund
eines Ruderschadens manövrierunfähig in der Höhe von Glücksburg auf der Flensburger Förde. Sofort legte die Besatzung des Seenotrettungsbootes
WERNER KUNTZE den Hebel auf den Tisch und lief mit Höchstgeschwindigkeit zum Unglücksort.
Dort stellten die Seenotretter schnell eine Leinenverbindung
zum Havaristen her und schleppten das 28 Meter lange Ausflugsschiff bei westlichen Winden der Stärke 4 bis 5 (bis zu 38
km/h) sicher in den Hafen von Flensburg.
Das Seenotrettungsboot WERNER KUNTZE schleppt das manövrierunfähige Passagierschiff „Wappen von Boizenburg“ in den Hafen von
Flensburg.
Zwei Nachteinsätze für Fischkutter vor Borkum
Gleich zweimal sind die Borkumer Seenotretter der DGzRS in der Nacht zum
29. Juli 2015 westlich der ostfriesischen
Insel für Berufsfischer im Einsatz gewesen: Ein Fischkutter hatte starken Wassereinbruch und Maschinenschaden
und der andere ein Netz in den Propeller
bekommen. Beide trieben manövrierunfähig im Fahrwasser und benötigten
dringend Hilfe.
Gegen 2 Uhr setzte die zweiköpfige Besatzung des Fischkutters „Nordlicht“
(Heimathafen Greetsiel) auf dem internationalen Sprechfunkkanal 16 einen
Notruf ab, den die Seenotküstenfunkstelle BREMEN RESCUE RADIO mithörte:
In den Maschinenraum des Kutters
drang so viel Wasser ein, dass es den beiden Fischern nicht gelungen war, es mit
Bordmitteln zu stoppen. Außerdem war
der Motor ausgefallen und sie trieben
etwa eineinhalb Seemeilen (rund 2,8 Kilometer) westlich der Insel Borkum manövrierunfähig im Fahrwasser der Ems.
Die SEENOTLEITUNG BREMEN schickte
umgehend den Seenotrettungskreuzer
ALFRIED KRUPP in den Einsatz.
Als die Seenotretter kurze Zeit später
beim Havaristen eintrafen, stellten sie
bei westlichen Winden der Stärke 5 (bis
zu 38 km/h) sowie eineinhalb Metern
Seegang routiniert eine Leinenverbindung her und nahmen den 20 Meter langen Fischkutter längsseits. Zudem übergaben sie Lenzpumpen an die Fischer,
Der Seenotrettungskreuzer ALFRIED KRUPP ist in der Nacht zum 29. Juli zwei Mal für Berufsfischer ausgelaufen.
damit sie den starken Wassereinbruch
unter Kontrolle bringen konnten. Anschließend schleppte die ALFRIED KRUPP
die manövrierunfähige „Nordlicht“ sicher in den Hafen von Borkum.
Gerade als sich die Seenotretter gegen
4.45 Uhr wieder in ihre Kojen legen wollten, alarmierte sie die SEENOTLEITUNG
BREMEN erneut: Ein weiterer Fischkutter
hatte ein Netz in den Propeller bekommen und benötigte dringend Hilfe.
Er trieb mit zwei Fischern an Bord manövrierunfähig im Hubertgat etwa zwei
Seemeilen (rund vier Kilometer) nördlich
der unbewohnten Düneninsel Rottu-
merplaat. Sofort warfen die Borkumer
Seenotretter die vorgewärmten Maschinen ein zweites Mal in dieser Nacht an
und liefen zum Unglücksort aus.
Beim Fischkutter „Flamingo“ (Heimathafen Greetsiel) angekommen, setzten sie
das Tochterboot GLÜCKAUF aus und
stellten eine Leinenverbindung her.
Das gut acht Meter lange Tochterboot
brachte den mit 18,5 Meter deutlich größeren Havaristen nach Borkum. Dort
übernahm der Fischkutter „Friedrich
Conradi“ (Heimathafen Greetsiel) die
„Flamingo“ und schleppte sie in den Hafen von Greetsiel.
Zwei Kajakfahrer aus der Schlei gerettet
Die Schleswiger Seenotretter der DGzRS
haben am 17. August 2015 zwei Kajakfahrer aus der Schlei gerettet und sicher
an Land gebracht. Die beiden Männer
waren vor Schleswig bei stürmischem
Wetter mit ihren Booten gekentert.
Während zwei der vier Männer aus eigener Kraft das rettende Ufer erreichten,
klammerten sich die beiden anderen in
der durch den starken Ostwind (bis zu
sieben Beaufort) aufgewühlten Schlei
an ihre Boote fest.
Gegen 17.50 Uhr erreichte die Seenotretter der Freiwilligen-Station Schleswig
der Alarm: In Höhe der Dänischen Schule
waren einige hundert Meter vom Ufer
entfernt vier Kajakfahrer bei stürmischem Wetter mit ihren Booten gekentert und ins Wasser gestürzt. Bereits wenige Minuten später traf das Seenotrettungsboot WALTER MERZ vor Ort ein.
„Ohne unsere Hilfe wären sie nicht mehr
an Land gekommen“, sagt Vormann Paul
Cugier. Die Seenotretter nahmen die beiden erschöpften Männer an Bord und
brachten sie mit dem Seenotrettungsboot WALTER MERZ an Land.
Das Seenotrettungsboot WALTER MERZ ist
für zwei Kajakfahrer im Einsatz gewesen.
Dort übergaben sie die Kajakfahrer an
den Landrettungsdienst.
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LÄNGSSEITS · AUSGABE 3 / 2015
Motorbootcrew zwischen Pier und Frachtschiff im
Elbehafen Brunsbüttel gefangen
Erfolgreiche Suche nach orientierungsloser Floßbesatzung in
der Ostsee
Nachdem das Glück zwei Motorbootfahrer zunächst verlassen hatte, kehrte es
in Form der Seenotretter aus Brunsbüttel zurück: Die Freiwilligen-Mannschaft
des Seenotrettungsbootes GILLIS GULLBRANSSON hat am 4. Juli 2015 die zweiköpfige Besatzung der „Fortuna“ (lateinisch: „Glück“) aus einer gefährlichen
Lage befreit. Nach Motorproblemen war
das Boot im Brunsbütteler Elbehafen
zwischen die Pier und ein großes Frachtschiff geraten. Ebenfalls glücklich ging
ein Einsatz der Seenotretter aus Prerow/Wieck (Ostsee) für ein junges Paar
in der nächsten Nacht zu Ende.
Brunsbüttel. Der Einsatz auf der Unterelbe sollte höchst ungewöhnlich enden,
begann aber zunächst wie Routine: Gegen 10.35 Uhr meldete sich der Skipper
mit Motorproblemen über den international einheitlichen UKW-SprechfunkNotrufkanal 16 bei der SEENOTLEITUNG
BREMEN der DGzRS.
Während die Freiwilligen der Station
Brunsbüttel das Seenotrettungsboot
GILLIS GULLBRANSSON besetzten, spitzte sich die Situation zu: Das Ehepaar an
Bord, unterwegs von Winsen/Luhe zur
Ostsee, schaffte es zwar noch, die Massengutpier des Elbehafens anzusteuern.
Doch aufgrund des starken Ebbstroms
gelang es ihm nicht, dort festzumachen.
Meter um Meter trieb sein Boot zwischen den 180 Meter langen Frachter
„Atlantic Clover“ (Flagge: Panama) und
die Pier.
Am Liegeplatz: das Seenotrettungsboot
STRALSUND der Station Prerow/Wieck
Das Seenotrettungsboot GILLIS GULLBRANSSON hat angetaut und das Motorboot befreit.
Als die Seenotretter kurz darauf eintrafen, war das Paar in Gefahr: „Der Schwell
eines vorbeifahrenden großen Schiffes
hätte dazu führen können, dass der
Frachter das kleine Boot zerdrückt“,
schildert Jochen Wilfarth, Bootsführer
der GILLIS GULLBRANSSON. Er ließ das
Seenotrettungsboot mit dem Ebbstrom
auf den Havaristen zutreiben. Zügig und
routiniert übergaben die Seenotretter
eine Schleppleine. Zur Sicherheit übernahmen sie das Ehepaar, bevor die GILLIS
GULLBRANSSON antaute und die „Fortuna“ glücklich befreite. An Bord des Seenotrettungsbootes versorgte die Crew
die Motorbootfahrer bei Außentemperaturen von mehr als 35 Grad Celsius zunächst mit reichlich Wasser. Im sicheren
Schlepp der GILLIS GULLBRANSSON erreichte die „Fortuna“ den Brunsbütteler
Yachthafen.
Prerow/Wieck. Ebenfalls glücklich ausgegangen ist eine Bootstour eines Paares
im Bodstedter Bodden der Ostsee in der
Nacht zum 5. Juli 2015. Die jungen Leute
hatten ein Floß mit Deckshaus gechartert und vor Wieck über Nacht den Anker
ausgebracht, der jedoch in starken
Windböen eines Gewitterausläufers
nicht hielt. Das Boot trieb über den Bodstedter Bodden.
Gegen 1.10 Uhr in der Nacht rief das verängstigte und orientierungslose Paar
das Charterunternehmen an, das die
DGzRS um Hilfe bat. Mit dem Seenotrettungsboot STRALSUND der Station
Prerow/Wieck suchte eine FreiwilligenBesatzung nach dem Floß. Eine Positionsangabe konnte das Paar nicht
machen. „Wir haben die beiden deshalb
telefonisch gebeten, mit einer Taschenlampe Lichtzeichen zu geben. So haben
wir sie auf der anderen, südlichen Seite
des Boddens zwischen Bodstedt und
Pruchten gefunden“, berichtet Vormann
Jens Pagel.
Das Floß lag sicher im dichten Schilfgürtel und war für die STRALSUND nicht
mehr zu erreichen. Das junge Paar watete deshalb den Seenotrettern entgegen.
Sie brachten die Urlauber sicher nach
Wieck, wo sie den Rest der Nacht verbrachten.
Jubiläumsdokus in Hörfunk und Fernsehen
Hunderte von Reportagen, Berichten
und besonderen Artikeln zum Jubiläum
der Seenotretter sind in den vergangenen Monaten in nahezu allen reichweitenstarken deutschen Print- und
Online-Medien erschienen – von der
überregionalen Tageszeitung bis zum
Hochglanzmagazin.
Trotz – 150 Jahre Seenotretter“. Selten
gezeigte Archivaufnahmen waren in
dem Mitte Juni ausgestrahlten und
mehrfach wiederholten 45-MinutenFilm ebenso zu sehen wie Zeichentrickszenen, mit denen historische Ereignisse
aus der DGzRS-Geschichte greifbar wurden.
Hörfunk- und Fernsehsender haben anlässlich des 150-jährigen Bestehens der
DGzRS Jubiläumsreportagen und Sondersendungen produziert. Während
Radiostationen von der Küste bis zum
Alpenrand die meisten Reportagen und
Features über die Seenotretter rund um
den 29. Mai 2015 sendeten, haben die
großen Fernsehsender in den Tagen und
Wochen nach den zentralen Jubiläumsveranstaltungen
Dokumentationen
über die Seenotretter ausgestrahlt.
Mitte August wiederum sendete das
ZDF seine Reportage „SOS auf der Ostsee“. Drei Mal zehn Drehtage verbrachte
ein TV-Team auf der Station Laboe. Der
30-Minuten-Film, von dem eine 45Minuten-Version im September auf
ZDFinfo ausgestrahlt wird, zeigt das
Leben der Seenotretter auf der BERLIN
von der Bordroutine bis zu Einsätzen.
Vier besondere Produktionen sollen an
dieser Stelle stellvertretend genannt
werden. Radio Bremen Fernsehen hat
die 30-minütige Reportage „Frau über
Bord“ hergestellt. Sie wurde in den dritten Fernsehprogrammen gezeigt. Mode-
Szene aus der NDR-Doku „Dem Sturm zum
Trotz – 150 Jahre Seenotretter“ Bild: DM-Film
ratorin Yvonne Ransbach ließ sich dafür
aus der Nordsee retten, erlebte die Gefahren des Watts am eigenen Leib, griff
in der DGzRS-Werfthalle zum Pinsel und
moderierte während der internationalen Schiffsparade vor Bremerhaven.
Der NDR drehte in der ersten Jahreshälfte 2015 mit vielen Zeitzeugen die historische Dokumentation „Dem Sturm zum
Im kommenden Frühjahr schließlich
wird ein Vierteiler über die „Männer des
Meeres“ auf DMAX zu sehen sein. In jeder Folge ist die Besatzung des Seenotrettungskreuzer HERMANN HELMS/Station Cuxhaven mit von der Partie. Die
Dreharbeiten sind bereits abgeschlossen. Weitere Produktionen sind bereits
angefragt.
Diese Momentaufnahme mit dem modernsten Seenotrettungskreuzer ERNST MEIER-HEDDE der DGzRS an seinem neuen Liegeplatz im Tonnenhafen auf Amrum hat Pavel Kaplun eingefangen. Der Fotograf stellte den Seenotrettern das stimmungsvolle Bild honorarfrei zur Verfügung.
Herzlichen Dank!
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LÄNGSSEITS · AUSGABE 3 / 2015
Bücherschapp
Küstenland Schleswig-Holstein –
Leben am und mit dem Meer
Rüdiger Kremer
375 Seiten, ISBN 978-3-89876-746-0,
Verlagsgruppe Husum, 39,95 Euro
Seine
Lage
zwischen zwei
Meeren
ist
prägend für
SchleswigHolstein. Rüdiger Kremer
stellt in seinem Buch das
nördlichste
Bundesland
aus der maritimen Perspektive umfassend vor. Ausgehend von den historisch
gewachsenen Grundlagen betrachtet er
die „Meeresthemen“ und ihre Relevanz
für das Land: Schiffbau und Schifffahrt,
Fischerei und Meeresforschung, Küstennatur und Küstenschutz sowie Freizeit
und Tourismus. Und auch den Seenotrettern widmet er in seinem Buch ein
ausführliches Kapitel. Die detaillierte
Darstellung Schleswig-Holsteins fügt
sich zu einem Gesamtbild, das sowohl
Geschichte und Gegenwart beleuchtet,
als auch einen Ausblick auf die maritime
Zukunft des Landes zulässt.
Aus Liebe zum Meer
Ute Bareiss et al.
ISBN: 9783956671845, Verlag 3.0 Zsolt
Majsai, 12,50 Euro
„Aus
Liebe
zum Meer“ ist
eine leichte
Lektüre für
verregnete
Herbsttage.
An der maritimen Anthologie beteiligten sich zehn
Autoren mit
Ku r z g e schichten, die
nicht unterschiedlicher sein könnten. In einigen Erzählungen wird der Leser mit auf eine
Kreuzfahrt genommen, in einer anderen
blickt er in das Auge eines Wals, dann
wieder erlebt er mit einer alten Frau ihren letzten Tag. Auch eine SeenotretterGeschichte ist enthalten.
Beide Bücher sind im Seenotretter-Shop
erhältlich (www.seenotretter-shop.de).
Die Kleinen vertreten die Großen
Auf die Teilnahme am diesjährigen Hamburger Hafengeburtstag vom 8. bis 10. Mai 2015 haben die Seenotretter aufgrund ihrer Jubiläumsveranstaltungen zum 150-jährigen Bestehen
der DGzRS im gleichen Monat verzichtet. Dennoch waren Einheiten der DGzRS vor Ort – und
zwar im „Miniatur-Wunderland“ in der Speicherstadt. Dort zeigte die Interessengemeinschaft
„Mikromodell“, was ihre kleinen Ausgaben der BERLIN und der HERMANN HELMS so im Wasser
können.
Foto: Interessengemeinschaft „Mikromodell“
Kunststoffnachbau der
HANNES GLOGNER
Adrian Streubel aus Bietigheim-Bissingen (Baden-Württemberg) bewundert
seit langem die Seenotretter und ihre
Schiffe: „Es beeindruckt mich, was die
Schiffe aushalten und wie sie gebaut
sind“, schreibt der 14-Jährige. Nun setzte
er in seiner heimischen Bauwerft den
Seenotrettungskreuzer HANNES GLOGNER samt Tochterboot FLINTHÖRN aus
Kunststoffklötzchen zusammen. Ob sein
Nachbau ähnlich robust wie das Original
ist, hat er allerdings noch nicht getestet.
Nachbau aus Kunststoff
ERNST MEIER-HEDDE in Öl
Fotos gibt es mittlerweile vom modernsten Seenotrettungskreuzer der DGzRS
jede Menge – Gemälde bisher vermutlich nur eines. Manfred Vorpahl aus
Buxtehude hat die ERNST MEIER-HEDDE
unmittelbar nach der Taufe mit Pinsel
und Ölfarben auf einer Leinwand verewigt. Vielen herzlichen Dank für das
gelungene Bild!
Manfred Vorpahl mit seinem Gemälde
MOBIL
Nr. 117 / RNZ Magazin / Rhein-Neckar-Zeitung
Pfingst-Ausgabe, 23./24./25. Mai 2015
3
Der Seenotkreuzer „Hermann Rudolf Meyer“ vor Bremerhaven. Fotos/Repro: Axel Baumann/Krappe
F
rostig ist es an diesem frühen Frühlingsmorgen. Als ob
er
sich
wärmen
wollte, hat sich der
Himmel über Norddeutschland in einen dicken, schmuddelweißen Nebelmantel gehüllt. Der einzige Farbtupfer ist die weithin leuchtende rote Signalfarbe des Seenotkreuzers „Hermann Rudolf Meyer“. Am Alten Vorhafen zwischen Geeste und Weser warten Mannschaft und Schiff auf ihren Einsatz.
„In unserer Region tummeln sich viele Freizeitskipper. Deshalb geht es überwiegend von Ostern bis Oktober rund.
2000 Quadratkilometer beträgt unser Revier. Von Brake an der Unterweser, Richtung Vogelinsel Mellum, Leuchtturm Roter Sand bis zur Westkante der Insel Neuwerk“, sagt Klaus-Dieter Muth, während er in der kleinen Kombüse frischen
Tee aufbrüht. Er ist einer von 25 aktiven
Freiwilligen der Bremerhavener Station
der Deutschen Gesellschaft zur Rettung
Schiffbrüchiger (DGzRS). 30 bis 40 Einsätze sind es pro Jahr für die „Hermann
Rudolf Meyer“. Insgesamt sind die 60
Schiffe, die sich auf 54 Stationen zwischen Borkum in der Nordsee bis Ueckermünde an der Ostsee verteilen, im
vergangenen Jahr knapp 2200 Mal ausgelaufen. 768 Menschen wurden gerettet.
Wobei Sport- und Berufsschifffahrt gleichermaßen betroffen waren.
Mit Hosenbojen an Bord hieven
Am 29. Mai ist es genau 150 Jahre her,
dass die DGzRS in Kiel gegründet wurde. Auslöser sind Mitte des 19. Jahrhunderts tragische Schiffsunglücke mit zahlreichen Toten vor allem in der Nordsee
vor den ostfriesischen Inseln. Doch zunächst ist es nicht leicht für die Verfechter und Wegbereiter, die Bevölkerung an der Küste zu motivieren, ihr Leben freiwillig zur Rettung fremder Menschen einzusetzen. Nach und nach bilden
sich kleine Rettungseinheiten an Nordund Ostsee.
Sie schließen sich 1865 zur „Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger“ mit Sitz in Bremen zusammen. Offene Ruderboote aus kanneliertem Eisenblech, Raketenapparate, um
Taue zu den Schiffbrüchigen zu schießen
und diese mittels Hosenbojen an Bord zu
hieven, sind die ersten Ausstattungsmaterialien. Die Retter selbst tragen Ölzeug
und Korkschwimmwesten. Ab 1911 erleichtern dieselbetriebene Motorboote die
riskante Arbeit. 1957 wird der erste moderne Seenotkreuzer vom damaligen
Bundespräsidenten Theodor Heuss auf
dessen Namen getauft. Heute hat die Institution eine der innovativsten Flotten der
Welt. Durchschnittlich 30 Jahre bleiben
die Schiffe im Dienst.
Von Anfang an setzte man auf Freiwilligkeit und Unabhängigkeit. Die
DGzRS ist ein rechtsfähiger Verein kraft
staatlicher Verleihung, der aber keinerlei Unterstützung aus Steuergeldern erhält, sondern sich nur aus freiwilligen
Zuwendungen wie Mitgliedsbeiträgen,
Spenden, Nachlässen oder Bußgeldern
finanziert. Bereits 1875 werden die ersten Sammelschiffchen, das Symbol der
Seenotretter, aufgestellt. 15.000 sind es
immer noch, die zwischen Sylt und
Oberstdorf vornehmlich auf Theken in
Gaststätten und Hotels für die DGzRS
werben. 180 fest angestellte Mitarbeiter
und 800 Freiwillige sind derzeit für die
Seenotrettung tätig.
Retter in der Not
Die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger wird 150 Jahre alt –
800 Freiwillige im Einsatz / Von Dagmar Krappe
Ulrich Fader am Steuer.
Torsten Möllenberg beim Anlegen.
Ihren Namen erhielten die 20 Seenotkreuzer und 40 Rettungsboote häufig
nach großen Mäzenen, Orten, aus denen
besonders viele Spenden kommen, oder
Männern, die während einer Rettungsaktion ihr Leben verloren. „Der Name
„Hermann Rudolf Meyer“ geht auf den
1979 verstorbenen Verleger des Bremer
Weser-Kuriers zurück“, erzählt Vormann Ulrich Fader: „Das sieben Meter
lange Tochterboot in der Heckwanne
wurde nach seinem Enkel Christian benannt.“ Insgesamt kamen seit Gründung
der DGzRS 45 Retter ums Leben. Die letzten schweren Unglücke ereigneten sich
1967 vor Helgoland und 1995 vor Borkum. Wobei nicht die Schiffe das Problem waren. Sie sind seit Jahrzehnten im
Netzspantensystem komplett aus Aluminium gebaut und als Selbstaufrichter
konstruiert. „Das bedeutet, sie richten
sich selbst nach einem Durchkentern in
schwerster See wieder auf“, so Fader.
Unfälle und menschliches Versagen waren die Ursache. Für die unterschiedlichen Einsatzgebiete gibt es derzeit vier
verschiedene Kategorien von kleineren
Seenotrettungsboten und sechs Seenotkreuzer-Klassen von 20 bis 46 Meter Län-
ge, die alle mit einem Tochterboot ausgestattet sind. Das erste Schiff der neuen
28-Meter-Klasse entsteht derzeit auf der
Werft Fr. Fassmer in Berne-Motzen an der
Unter-Weser. „Die Taufe ist während der
„Jubiläumswoche der Seenotretter“ am
30. Mai in Bremerhaven vorgesehen“, sagt
Projektleiter Holger Freese: „Danach löst
es auf Amrum die jetzige „Vormann Leiss“
ab, die nach 30 Jahren ihren Dienst quittiert.
Zwei weitere Neubauten sind bereits
in Auftrag gegeben.“ Auf der Werft Tamsen Maritim in Rostock wird zeitgleich an
einem Rettungsboot der Klasse 9,5-/10,1Meter gebaut. Da die DGzRS 2015 nicht
nur ihren 150. Geburtstag begeht, sondern auch ihren 25-jährigen Einsatz in
Mecklenburg-Vorpommern seit der Wiedervereinigung, ist geplant, das Schiff am
29. Mai auf dem Bremer Marktplatz in
Anwesenheit des Schirmherrn der
DGzRS,
Bundespräsident
Joachim
Gauck, zu taufen.
„Seenotrettung ist eine der letzten
Männerdomänen“, bemerkt Ulrich Fader: „Es liegt in erster Linie daran, dass
es immer noch wenig Frauen mit Kapitänspatent gibt.“ Zur Stammbesatzung
der „Hermann Rudolf Meyer“ zählen neun
Festangestellte und 25 aktive freiwillige
Mitarbeiter. Vier Personen arbeiten im
zweiwöchigen Schichtdienst. „Das bedeutet, wir sind 14 Tage rund um die Uhr
vor Ort und haben danach zwei Wochen
frei“, sagt der 52-Jährige: „Neben mindestens zwei Nautikern muss auch ein
Maschinist an Bord und einer von uns als
„Ersthelfer See“ ausgebildet sein. Wenn
erforderlich, fährt ein Arzt mit.“ Um die
medizinische Versorgung zu intensivieren, ist mittelfristig eine Zusammenarbeit mit der Universitätsklinik Charité
und dem Unfallkrankenhaus Berlin beabsichtigt. Dazu sollen die Seenotkreuzer mit einem auch für Nichtmediziner
einfach zu bedienenden telemedizinischen System ausgerüstet werden. In den
Berliner Kliniken können Notärzte am
Bildschirm analysieren, Diagnosen stellen, den Ersthelfern Anweisungen geben
und diese überwachen.
Seetauglich und teamfähig
Seit 12 Jahren ist Ulrich Fader Vormann des 23,1 Meter langen Seenotkreuzers. Der gebürtige Schwabe liebte
schon immer das Meer und ließ sich bei
der Reederei Hamburg Süd als Matrose
ausbilden. Die DGzRS rettete ihn vor der
Arbeitslosigkeit. Das ist über 30 Jahre her.
„Seetauglichkeit, Teamfähigkeit und
dass man menschlich zueinander passt,
sind die Grundvoraussetzungen, wenn
man auf so engem Raum zusammen arbeitet“, erklärt er: „Deshalb hat jeder, der
neu zu uns kommt, ein Jahr Probezeit.“
Neben Ulrich Fader verrichten noch
Torsten Möllenberg (54) und Stev Klöckner (48) als Festangestellte ihren Dienst.
Der vierte der echten Kerle, Klaus-Dieter Muth (62), „heuerte“ nach seiner Pen-
sionierung bei der Marine als Ehrenamtlicher an. Im Unterdeck hat jeder ein
bisschen Privatsphäre, die eigene Kabine. Dort befindet sich auch Stev Klöckners Reich, der Maschinenraum mit den
beiden Dieselmotoren, die den Aluminium-Kreuzer durch die aufgepeitschte
Nordsee treiben, wenn es drauf ankommt. 500 Liter Kraftstoff werden pro
Stunde bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 22 Knoten (40 Kilometern) verbraucht.
Über der Kombüse prangen fünf Sterne. „Die „Hermann Rudolf Meyer“ ist berühmt für sehr gute Küche“, meint Torsten Möllenberg. Gegessen wird am halbrunden Tisch in der Messe. Der auch dazu dient, Verletzte zu versorgen. Das
Oberdeck ist das Revier der beiden Nautiker Fader und Möllenberg. Die Brücke
ist mit modernsten Navigations-, Kommunikations- und Peilanlagen ausgestattet. Koordiniert werden alle Einsätze
über die Seenotleitung Bremen, das
MRCC (Maritime Rescue Co-ordination
Centre). Rund um die Uhr arbeiten hier
Funker und Nautiker im Drei-SchichtDienst. Sie unterstützen auch deutsche
Schiffe oder Seeleute im Ausland. Von
Bremen aus werden im Notfall ärztliche
Beratung, Such- und Rettungsmaßnahmen bis in die entlegendsten Winkel der
Weltmeere organisiert.
Während die Crew in Bremerhaven an
der Nordsee einen ruhigen Tag verlebt,
geht am späten Nachmittag bei der Seenotleitung Bremen ein Hilferuf aus der
Ostsee ein. Im dicksten Nebel hat sich ein
Mann im kleinen Schlauchboot südlich
von Fehmarn zum Angeln aufgemacht
und die Orientierung verloren. Als die
Kollegen des Seenotkreuzers „Bremen“
von der Station Großenbrode den tollkühnen Fischer nach mehrstündiger Suche am frühen Abend wieder sicher an
Land bringen, köchelt in der GourmetKombüse der „Hermann Rudolf Meyer“
in Bremerhaven bereits eine kräftige
Kartoffel-Lauch-Suppe. In jeder Hinsicht fünf Sterne für die Seenotretter!
Woche der Seenotretter
Die Seenotretter sind nicht nur an der
Küste ganzjährig im Einsatz, sondern
machen mit zahlreichen Aktionen bundesweit auf ihre Arbeit aufmerksam. Termine und Orte unter o.g. Internetadresse. Ein fester Termin ist der „Tag der Seenotretter“, der jährlich am letzten JuliSonntag stattfindet. 2015 am 26. Juli. Zum
150. Jubiläum wird es in Bremen und Bremerhaven eine „Woche der Seenotretter“ geben. Aktuelles unter: www.150jahre-seenotretter.de. Bremen: bis 21.
Juni 2015, täglich 10 – 18 Uhr: Sonderausstellung „150 Jahre Seenotrettung“ in
der Unteren Rathaushalle.
Infos gibt es bei der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (
DGzRS – Die Seenotretter), Werderstraße 2, 28199 Bremen, www.seenotretter.de.
ZAHLEN, BITTE
Ins Zeug gelegt, um andere zu retten: Die Seenotretter vor 150 Jahren.
Quelle: Rhein-Neckar-Zeitung, Text & Fotos: Dagmar Krappe, 23./24./25. Mai 2015
Gegründet: 29. Mai 1865 in Kiel
Sitz: Bremen
Festangestellte: 180
Freiwillige: 800
Stationen an Nord- und Ostsee: 54
Seenotkreuzer: 20
Seenotrettungsboote: 40
Einsätze 2014: 2183
Gerettete 2014: 768
Gerettete seit Gründung: fast 82 000
Menschen
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LÄNGSSEITS · AUSGABE 3 / 2015
Thomas Stasch war „Seenotretter für einen Tag“
Kaum zehn Minuten an Bord, schon
durfte er zum Einsatz mitfahren: „Mein
Kindheitstraum ist wahr geworden: Ich
habe für einen Tag bei den Seenotrettern angeheuert!“ Der Rheinländer Thomas Stasch ist überglücklich: Er erlebte
am Wochenende 29./30. August 2015 in
Laboe den Alltag auf dem Seenotrettungskreuzer BERLIN. Für 24 Stunden
war er mit den Menschen zusammen,
deren selbstlosen Einsatz für das Leben
anderer er seit mehr als drei Jahrzehnten bewundert. Der Siegburger ist der
Gewinner des Online-Wettbewerbs
„Werde Seenotretter für einen Tag“ der
DGzRS.
Als Freizeitskipper hatte Stasch bislang
lediglich eine Ahnung davon, was es bedeuten kann, rauszufahren, wenn andere reinkommen. Wenige Stunden bevor
er an Bord der BERLIN gehen durfte, bekam er nun am eigenen Leib zu spüren,
was die Seenotretter im Extremfall leisten müssen.
Um bestmöglich auf seine Aufgabe vorbereitet zu werden, absolvierte der 43Jährige zunächst ein anspruchsvolles
Überleben-auf-See-Training. Dafür stellte die Firma OffTEC den Seenotrettern
ihr modernes Ausbildungszentrum in
Enge-Sande zur Verfügung.
Bei mehr als zwei Metern Seegang,
Sturm und Dunkelheit trieb er im Überlebensanzug gemeinsam mit erfahrenen Seenotrettern im Wasser, lernte den
Umgang mit der Rettungsweste und
musste eine Rettungsinsel besteigen.
Gewinner Thomas Stasch (vorne, 2. v. l.) mit seiner Lehrgangsgruppe aus Seenotrettern
verschiedener Stationen an Nord- und Ostsee
„Mein Respekt vor den Seenotrettern ist
dadurch noch gewachsen“, sagte Stasch
nach dem Training.
Wenige Stunden später heuerte er auf
der DGzRS-Station Laboe an. Bereits wenige Minuten nach seiner Ankunft fuhr
er am Samstagabend den ersten Einsatz
mit: Eine mit fünf Seglern besetzte
Yacht mit Motorschaden benötigte die
Hilfe der Seenotretter.
Auf der Fahrt zur Position nahe Kiel
Leuchtturm erläuterte Seenotretter
Henry Hildebrandt dem Gewinner die
richtige Technik zur Übergabe der Wurf-
Überleben-auf-See-Training im modernen Ausbildungszentrum der
Firma OffTEC in Enge-Sande mit Thomas Stasch (M.)
leine. Vor Ort genügte Thomas Stasch
ein einziger Wurf: Die Segler holten die
Schlepptrosse nach, und innerhalb kürzester Zeit war die Schleppverbindung
hergestellt.
Auch die Nacht verbrachte Stasch an
Bord der BERLIN. Wie bei Seenotrettern
üblich, liefen auch in seiner Kammer die
Funkempfänger die ganze Nacht lang
mit. „In dem viel befahrenen Revier der
Kieler Förde ist es auf dem international
einheitlichen Not- und Anrufkanal 16
nie lange ganz still. Das war schon gewöhnungsbedürftig“, berichtet der
technikaffine IT-Spezialist.
Jeder Lehrgangsteilnehmer muss im Wasser eine umgestürzte Rettungsinsel umdrehen.
Gutes Augenmaß: Thomas Stasch übergibt
die Wurfleine an einen Havaristen.
Im Einsatz auf der BERLIN: Vormann Michael Müller erläutert Wettbewerbsgewinner Thomas
Stasch auf der Fahrt zum Havaristen den Kurs des Seenotrettungskreuzers.
Selbst am Ruder: Nahe Kiel Leuchtturm fährt
Gewinner Thomas Stasch die STEPPKE.
Am nächsten Morgen forderte ihn die
Männer-WG auf See turnusgemäß um 7
Uhr für die Bordroutine: Frühstück machen und „Rein Schiff“ standen an, bevor
es mit der BERLIN zur Kontrollfahrt auf
die Ostsee hinausging. „Das Gefühl, bei
voller Fahrt neben dem Vormann auf
dem oberen Fahrstand zu stehen, war
unbeschreiblich“, sagte Stasch mit
leuchtenden Augen.
Zwischen Ende Mai und Anfang August
hatten sich rund 600 Frauen und Männer beim Wettbewerb „Werde Seenotretter für einen Tag“ um den Platz auf
der BERLIN beworben. Sie mobilisierten
Freunde und Bekannte, um Stimmen zu
sammeln. Stasch nutzte alle sozialen
Netzwerke und begeisterte Journalisten
für seine Geschichte. Am Ende gehörte
er mit 526 Stimmen zu den zehn erstplatzierten Bewerbern, unter denen der
Gewinner ausgelost wurde.
Stasch ist selbst Segler und beherrscht Seemannsknoten wie den Palstek.
Das Medieninteresse ist groß: Thomas Stasch im Interview mit einem Fernsehteam der ARD.
Begeistert, erstaunt und glücklich zugleich: Thomas Stasch bedient an der Seite von Seenotretter Henry Hildebrandt die Feuerlöschmonitore.
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LÄNGSSEITS · AUSGABE 3 / 2015
Nach 69 Jahren
wieder auf Station
Der ostfriesische Küstenort Dornumersiel-Westeraccumersiel stand vom 3. bis
5. Juli 2015 ganz im Zeichen der Seenotretter.
Das Besondere am vielfältigen Programm für die Besucher: Das historische
Ruderrettungsboot AUGUST GRASSOW
kehrte nach 69 Jahren erstmals wieder
zu der Station zurück, auf der es von
1907 bis 1946 im Einsatz war.
Die DGzRS hatte die Station 1960 aufgelöst. Heute wird das Boot vom Verein
Historische Seenotrettung Horumersiel
unterhalten.
Erste Begegnung seit 69 Jahren: Ruderrettungsboot AUGUST GRASSOW vor dem Gebäude der
Rettungsstation Westeraccumersiel – vom ehemaligen Hafen ist nichts mehr zu erkennen.
Foto: Manuel Miserok
Wir sind Weltmeister!
Große Freude bei der „Vereinigung Hildesheimer Schiffsmodellbauer“: Bei der
Weltmeisterschaft im Schiffsmodellbau
vom 6. bis 14. Juli 2015 im ungarischen
Bánk haben Peter Lichter, Frank Trams
sowie Merten und Rolf Demitz den Titel
in der F6-Wertung (Gruppenmanöver)
der Klasse der vorbildgetreuen Segelund Motorboote errungen.
Die weltbesten Modellbauer fuhren unter anderem mit Nachbauten der Seenotrettungskreuzer HERMANN HELMS/Station Cuxhaven und HERMANN RUDOLF
MEYER/Station Bremerhaven zum Sieg.
Die vier Hildesheimer erhielten den
Weltmeistertitel für ihre Mannschaftsmanöver auf dem See Bánki, bei denen
sie mit vier Modellen einen Rettungseinsatz für einen brennenden Fischkutter
und einen über Bord gegangenen Fischer nachstellten. „Bei der F6-Wertung
müssen zwei bis fünf Modellbauer ein
vorher beschriebenes Szenario zweimal
exakt ausführen“, erläutert der Vereinsvorsitzende Rolf Demitz. Und dies gelang den vier Modellbauern perfekt: Die
Wertungsrichter gaben ihnen die höchste Punktzahl, und damit war ihnen der
Sieg nicht mehr zu nehmen.
Ein solch bezaubernder Brief liegt
sehr selten im Briefkasten der DGzRSZentrale in Bremen: „Die Seenotretter
sind tolle Menschen“, steht in roten
Buchstaben auf weißem Papier, und
daneben löscht ein Seenotrettungskreuzer ein brennendes Schiff. Absender ist der neunjährige Nils aus Lübbecke in Nordrhein-Westfalen, der mit
seinem Schreiben einfach mal Danke
sagen wollte. Schließlich ist er großer
Bewunderer der Seenotretter – und
die sagen Danke für die wunderbaren
Zeilen!
Ihren Bericht . . .
Das Hildesheimer F6-Team präsentiert seine Modelle (v. l.): Merten Demitz hinter seinem Fischkutter „Hildesia“, Peter Lichter hinter der HERMANN HELMS, Rolf Demitz hinter der HERMANN
RUDOLF MEYER und Frank Trams hinter dem Polizeiboot „Sylt“.
schicken Sie uns bitte direkt an die
Redaktion per E-Mail an die Adresse
[email protected], per Fax an
+49 (0)421 · 53707 690 oder per Post
an die DGzRS, „Längsseits“,
Werderstraße 2, 28199 Bremen.
Vom Nordmeer bis nach Stuttgart
In den vergangenen Sommermonaten
sind die Seenotretter wieder im Binnenland, an der Küste und auf See unterwegs gewesen, um auf ihre gefahrvolle
Arbeit aufmerksam zu machen. Erneut
haben die ehrenamtlichen Mitarbeiter
der DGzRS ungezählte Stunden gespendet, haben Messestände betreut, waren
auf maritimen Veranstaltungen aktiv
und beantworteten bei Ausstellungen
viele Fragen der Besucher. Herzlichen
Dank für das großartige Engagement!
Hoher Besuch auf dem „Hamburger Fischmarkt“ in Stuttgart am Seenotretter-Stand: Beim offiziellen Eröffnungsrundgang am 9. Juli 2015 schauten Stuttgarts Bürgermeister Michael Föll
(r.) und sein Gast aus Hamburg, Staatsrat Rolf Bösinger (l.) sowie Fischmarkt-Chef Klaus Moritz
(4. v. l.) auch bei den ehrenamtlichen Mitarbeitern der DGzRS vorbei.
Foto: 7aktuell.de
Auf einer Kreuzfahrt mit der „Bremen“ durch
das Europäische Nordmeer im Juni und Juli
2015 hat der DGzRS-Ehrenamtliche Dr. Andreas Trümper (r.) einen Vortrag über die Arbeit der Seenotretter gehalten. Für Kapitän
Jörn Gottschalk ist es eine Ehrensache, dass
ein Sammelschiffchen auf dem Tresen der Rezeption des Hapag-Lloyd-Schiffs steht.
Navigationslehrer Adolph Bermpohl ist einer der Wegbereiter der DGzRS gewesen: Im
Stadtmuseum seiner Geburtsstadt Gütersloh lieferte eine Sonderausstellung vom 16. Juli bis
6. September 2015 spannende Einblicke in die 150-jährige Geschichte der Seenotretter: Holger
Stucke (v. l.) aus der DGzRS-Zentrale, der ehrenamtliche Mitarbeiter Hermann Schürmann,
Güterslohs stellvertretender Bürgermeister Matthias Trepper und Museumsleiter Dr. Rolf
Westheider bei der Ausstellungseröffnung.
Foto: Uwe Caspar
Auf der weltweit wichtigsten Fachmesse für
die Rettungs- und Brandschutzbranche „Interschutz“ vom 8. bis 13. Juni 2015 in Hannover haben die Seenotretter gezeigt, dass Rettung und Sicherheit nicht nur Themen an
Land sind. Die DGzRS-Ehrenamtlichen wie
Kurt Nath informierten das Publikum über
die Aufgaben der Seenotretter.
Bei den Wassersporttagen des Braunschweiger Motorboot-Clubs (BMC) am 13. und 14. Juni
2015 haben auch die Seenotretter Flagge gezeigt: Mit bewegenden Geschichten am Informationsstand und spannenden Filmen im BMC-Vereinsheim gewannen die DGzRS-Ehrenamtlichen
wie Dietmar Dobrindt (l.) und Jens Lösche sieben neue Fördermitglieder. Außerdem war das
Sammelschiffchen mit rund 144 Euro gut gefüllt.
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LÄNGSSEITS · AUSGABE 3 / 2015
Schüler falten Sammelschiffchen
Die Klasse 1a der Fuchshofschule in
Schorndorf (bei Stuttgart) hat sich im
Juli 2015 mit dem Thema „Schwimmen
und Sinken“ beschäftigt. Damit es konkret und anschaulich wird, hat die Klassenlehrerin Michaela Wirth die Aufgaben der Seenotretter vorgestellt. Zumal
viele ihrer Schülerinnen und Schüler
gerne an Nord- und Ostsee Urlaub machen und einige schon einmal Rettungseinheiten der DGzRS-Flotte gese-
hen hatten. „Die Kinder interessierten
sich sehr für die Arbeit der DGzRS und
waren begeistert von der Leistung der
Seenotretter“, sagte Michaela Wirth
nach Abschluss der Unterrichtseinheit.
Wer sich ebenfalls ein eigenes Sammelschiffchen basteln will, findet den Vordruck mit Schritt-für-Schritt-Anleitung
unter www.seenotretter.de/luettje
-seenotretter. Viel Spaß beim Falten!
SeenotretterTorte zum
Geburtstag
So sieht der perfekte Geburtstag für Tom
aus Rheda-Wiedenbrück aus: Seenotretter-Torte auf dem Tisch, Peter Neumanns
Bildband „Respekt“ und das Jubiläumsjahrbuch als Geschenke. Schließlich ist
der Neunjährige schon seit mehr als vier
Jahren großer Bewunderer der Seenotretter: „Ich finde es einfach toll, dass die
Besatzungen bei Windstärke 12 rausfahren und ihr Leben für andere riskieren.“
Die Seenotretter wünschen nachträglich
alles Gute!
Die Klasse 1a der Fuchshofschule in Schorndorf hat sich im Unterricht mit den Seenotrettern beschäftigt und auch Papier-Sammelschiffchen gefaltet.
Bälle statt Welle
Die freiwilligen Seenotretter aus Travemünde haben sich am 13. Juni 2015 auf
ungewohntes Terrain begeben: Statt gegen Wellen auf der Ostsee kämpften sie
beim 15. Friendship-Cup gegen Fußballer
im Brügmanngarten. Außer den Seenotrettern nahmen weitere 17 Mannschaften an dem Freizeitturnier teil, das vom
„Haus der Jugend“ ausgerichtet wurde.
„Auch wenn es am Ende nicht zu einem
der vorderen Plätze reichte – Spaß hatten
wir auf jeden Fall eine Menge“, sagte Vormann Horst-Dieter Eder nach den Begegnungen auf dem Kleinfeld. Jeweils fünf
Spielerinnen und Spieler kämpften um
Tore und Punkte.
Tom mit seinen Geschenken und seiner Geburtstagstorte.
Die „BVB Beach Boys“ konnten schließlich
den Siegerpokal in die Luft strecken. Doch
der eigentliche Gewinner war das „Haus
der Jugend“ in Travemünde: Es erhielt alle
Einnahmen der Veranstaltung für seine
Arbeit.
Mitglied
des Monats
Tauschten Fenderbälle gegen Fußbälle: Die Travemünder Seenotretter nahmen am 15. Friendship-Cup im Brügmanngarten teil.
Das Bürgernetz Bürgerschaftliches Engagement (BBE) hat die Seenotretter
zum „Mitglied des Monats September“
gekürt. Die Wahl orientiert sich „vor allem an der Vielfalt der Themen im Netzwerk sowie an den inhaltlichen Schwerpunkten der Arbeit des BBE und seiner
Mitglieder“, schreibt das BBE. In seinem
September-Newsletter wies das Netzwerk auf die Arbeit der Seenotretter hin,
und auf seiner Website (www.b-b-e.de)
ist seit Anfang September ein ausführlicher Text über die Aufgaben der DGzRS
zu lesen.
Fotos: Patrick Ohligschläger für DIE ZEIT (S e enotrettung); Illustrationen: Matthias S chütte (S ammler); Jon Frickey für DIE ZEIT ( Wapp en, Le o)
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u
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Retten!
Wenn in der Kieler Bucht Menschen in Seenot
geraten, ist Kapitän Michael Müller zur Stelle.
JUDITH SCHOLTER war bei ihm an Bord des Boots »Berlin«
A
n Deck der Berrlin
stehen zw
wei Männer
in leuchtend roten
Anzügen, wachsam,
wach
mit Ferngläsern vor
den Augen.
Augen. Sie halhal
ten Ausschau nach
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inem kleinen Boot, das einen Motorschaden hat und es nicht mehr allein in
den nächsten Hafen schafft. V
Vor
or w
wenieni
gen Minuten hat die R
Rettungsleitstelle
ettungsleit
ettungsleitstelle
See auff der Berrlin angerufen und
dem Kapitän Michael Müller
den Auftrag erteilt: Rausfahren
und das liegen gebliebene Boot
suchen!
Die Berrlin ist ein Spezialschifff,
das Menschen helfen soll, die in
Seenot geraten sind. Der Kapitän
cht nur das K
Kommando
ommando auf
hat nicht
dem Boot, sondern auch bei der
Suche. Er hat die Berrlin raus aus
ihreem Hafen in Laboe in der Kieler
Bucht gesteuert und seinen Leuten Die »Berlin« im Einsat z: Oben hä lt d,ied ie Hilfe
enschen
die Anw
nw
weisung
eisung gegeben, ganz ge- Besat zung Ausschau nachnMda s Tochterboot zu
ed a r f k a n
nau zu gucken. Es ist nämlich gar brauchen. BeienB werden. Unter Deck prü f t der
s er g e l a s s
nicht so einfach, auf dem großen Waasschinist, ob a lles in Ord nung ist
M
Meer etwas zu finden, von dem
man nicht
genauweiß,
w wo
icht genau
w
eiß,
woesesist.ist.
Michael Müller ist 47 Jahre alt, hat auff, und neun Seeleute starben, weil es
kurze graue Haare und einen richtigen keine Rettungsboote
Rettungsboote
ettungsboo in der Nähe gab.
Seemannsbart. Er ist auf der Berrlin Danach hat sich ein Verein gegründet,
der V
Vormann,
o
ormann,
so heißt der Kapitän die »Deutsche Gesellschaft zur R
Retet
eines Seenotrettungsschiffs. Der Name tung Schiffbrüchiger«. Und aus dem
kommt von früher.. Zu der Zeit, als die ist eine riesige Organisation geworden.
Retter noch mit R
Ruderbooten
ra
uderbooten rausge
rausgeÜberall an den Küsten Deutschlands
fahreen sind, guckte nur der Chef nach liegen heute die Schiffe
hiffe des V
Ver
ereins. 20
vorne – eben der V
Vormann.
ormann. Alle ande
aande- große und 39 kleinere Boote sind rund
ren ruderten und saßen mit dem Rü- um die Uhr einsatzbereit, falls auf dem
cken in
in FFahrtrichtung.
Wasser jemand H ilfe braucht.
Die Seenotrettung ist eine alte ErDie Berrlin ist 27,5 Meter lang und
findung:
ng: Vor
Vor 155 Jahren lief einmal
ei
damit eines der größten Schiffe im Einhiff auf ein Riff in der Nordsee satz. Man nennt diese großen Schiffe
ein Schiff
»R
Rettungskreuzer«, und sie sind
sogar so groß, dass sie huckepack
noch ein kleines Boot dabeihaa-ben. Das T
Tochterboot
ochterboot der Berrlin
heißt Steppke. Michael Müller
kann es zu W
Wasser
asser lassen,
n, wenn
wenn
ein Schiffbrüchiger rausgezogen
werd
erden muss: Das geht von der
Steppkee aus nämlich besser als von
der großen Berrlin.
Oft helfen Michael Müller und
seine Crew Surfern oder Kitesurfern oder retten
e
Schwimmer oder Menschen, die von Bord eines Boot
Bootes gefallen sind. Manchmal kommt die Berrlin
h einem
i
K euzfahr
e f h tschifff zu Hilfe,
auch
Kr
wenn
n an Bord jemand krank geworden
ist und an Land zu einem Arzt muss. Da
kann ja nicht das ganze Kreuzfahrtschiff
wei
mächti
ei mächtiumdrehen. Die Berrlin hat zw
ge W
Wasser
asserkkanonen, falls auff einem
ein anan
deren Schifff mal ein Feuer ausbricht.
Un
nd einmal hat die Besatzung sogar
ein
nR
Reh
eh gerettet, das in Laboe ins Haa-fenbecken
nbecken gefallen war. »W
Wir
ir haben
h
es
am Fell gepackt und rausgezogen«,
sagt Michael Müller.
Der Einsatz an diesem Tag
Tag ist
i nicht
so außergewöhnlich. Schnell hat die
kaput
Mannschaft das Boot mit dem kaputten Motor gefunden. Es schaukelt auf
aus
den Wellen, ohne Motor ist es aussichtslos, wieder in den Hafen zu gege
langen. »Bei diesem W
Wind
sollt so ein
ind sollte
Boot gar nicht mehr draußen sein«,
grummelt der Kapitän. Dann gibt er
das Kommando, die Steppkee zu Wasser
zu lassen.
assen. Zw
Zwei seiner Kollegen
Kollegen sollen
damit
mit zu dem Boot fahren un
und dem
Mann an Bord eine Leine zuw
uw
werfen.
Die kann er an seinem Mast festknoten
und sich von der Steppkee abschleppen
lassen.
Quelle: DIE ZEIT Nr. 29, Text: Judith Scholter, Fotos: Patrick Ohligschläger, 16. Juli 2015
h!
Los geht’s: Der Maschinist auff der
Berrlin zieht an dem Hebel für eine
Klappe, die den hinteren T
Teil
eil des
Schiffs, das Heck, öffnet. Die Steppke
gleitet ins W
Wasser
assser, und oben auf der
Brücke drückt Michael Müller einen
Knopf an seinem Funkgerät. Er gibt an
die Zentrale durch: »Berrlin, Berrlin,
17.50 Uhr, wir sind vor Ort, haben das
LeinenTochterboot ausgesetzt, stellen Leinen
verbindung her.«
Vier Mann Besatzung hat die Berrlin
immer an Bord,
d damit solche Einsätze
möglich sind. Die meisten sind Männer,,
wenige
enige Frauen, die für
es gibt nur ganz w
die Seenotrettung arbeiten. Die Crew
bleibt immer zw
wei
ei W
Wochen
ochen durchgehend an Bord,
d denn auch wenn die
Berrlin keinen Einsatz hat, ist die Besatzung jederzeit startbereit. Die Seemäner K
Kombüse
ombüse und schla
schlaner kochen in der
Rumpf
umpf ihres
e Schiffes in
fen unten im R
n. W
Wenn
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Telefon
elefon
kleinen Kajüten.
klingelt und jemand Hilfe braucht,
müssen sie ihr Schiff in Windeseile klarmachen zum Retten.
Ret
etten.
Auch Medikamente sind mit an
Bord, und die Besatzung kann Erste
Hilfe leisten. Wie
Wie nötig das sein kann,
hat der V
Vormann
ormann Michael Müller schon
als Kind erlebt. Als er ungefähr 14 Jahre
alt war,, ist er mal mit einem Freund in
einem Angelkutter raus aufs Meer gefahren. Der Freeund wurde
d von einem Petermännchen, einem giftigen Fisch, gestochen und bekam einen allergischen
Schock. Zum Glück war damals die Seenotrettung zur Stelle.
Heute hat Michael Müller selbst die
ord
d. Er manövriert sein
Übersicht an Bor
großes Schifff vor
o die Steppke, die das
kleine Boot im Schlepptau hat, und
fährt voraus – in den sicheren Hafen.
26
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LÄNGSSEITS · AUSGABE 3 / 2015
Niedersachsens „Vormann“
trifft Seenotretter
Minister
im Museum
Robert Habeck, stellvertretender Ministerpräsident des Landes SchleswigHolstein, hat im Juni 2015 das private
Seenotrettungsmuseum auf Fehmarn
besucht. Der Minister war nach einem
Rundgang durch die Ausstellung begeistert über die Art, wie das Betreiber-Trio
das Thema der Öffentlichkeit präsentiert. Besonders beeindruckte ihn der
ehemalige
Seenotrettungskreuzer
ARWED EMMINGHAUS auf seinem Liegeplatz über dem Meer. Am Ende versprach Habeck, beim nächsten Familienbesuch auf der Ostseeinsel auf jeden Fall
wieder vorbeizuschauen.
Der „Vormann“ des Landes Niedersachsen, Ministerpräsident Stephan Weil, im Gespräch mit
DGzRS-Vormann Erwin Clausen
Foto: Niedersächsische Staatskanzlei
Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil hat am 23. Juli 2015 einen unmittelbaren Eindruck von der Arbeit der
Seenotretter erhalten.
Während einer Fahrt mit einem Muschelkutter auf der Außenjade begegneten Weil und weitere Gäste aus der Landespolitik dem Seenotrettungskreuzer
VORMANN STEFFENS/Station Hooksiel.
Mit dem Tochterboot ADELE demonstrierten die Seenotretter die Leistungsfähigkeit ihrer Rettungseinheit. Vormann Erwin Clausen und sein Kollege
Hans-Ulrich Hoffeins von der Freiwilligen-Station Wilhelmshaven erläuterten
dem interessierten Landesvater an Bord
des Kutters die ausschließlich durch freiwillige Zuwendungen finanzierte Arbeit
der DGzRS.
Aus Rettungsschuppen wird
Touristencafé
Einen guten Blick hat der DGzRS-Ehrenamtliche Fred Knauer aus Rostock im
Juli 2015 bei seiner Reise durch das polnische Międzyzdroje (ehemals Misdroy) bewiesen: Er entdeckte den 1906
erbauten Rettungsschuppen der einstigen Station der DGzRS auf der Insel
Wolin (deutsch: Wollin) an der Pommerschen Bucht. Privatleute bauten
das Gebäude im vergangenen Jahr zu
einem gemütlichen Café um. Seitdem
können Besucher im historischen Ambiente bei Essen und Trinken eine Verschnaufpause vom Bummel durch das
Ostseebad einlegen.
Museumsmacher Lars (l.) und Björn Carstensen (r.) mit Robert Habeck vor dem Museumskreuzer ARWED EMMINGHAUS.
Foto: Schwennsen/Lübecker Nachrichten
Wir trauern um . . .
… Peter „Piet“ Busch, der von 1981 bis
2007 freiwilliger Seenotretter auf den
Stationen Damp und Eckernförde und
Vormann in Damp gewesen ist. Er
starb am 18. Juli 2015 im Alter von 74
Jahren.
… Dr. Wolfgang Finkler, der am 11. Juni
2015 im Alter von 49 Jahren gestorben ist. Dr. Finkler war von 2011 bis
2014 freiwilliger Seenotarzt auf der
Station Langballigau.
Ehemaliger Rettungsschuppen der DGzRS
auf der Insel Wolin
… Udo Rieck. Er ist von 1994 bis 2001
als Einkäufer in der DGzRS-Zentrale
tätig gewesen. Rieck starb am 28. Juli
2015 und wurde 75 Jahre alt.
Sammelschiffchen als Blumenmeer
Bremen-Besucher konnten in den Sommermonaten ein kaum zu übersehendes
Schiff aus Blumen bewundern. Tausende
von Menschen sahen und fotografierten
Woche für Woche ein gepflanztes Sammelschiffchen
der
Seenotretter.
Deutschlands wohl bekannteste Spendendose blühte zum 150-jährigen Bestehen der DGzRS auf.
Bremen zeigte für die Seenotretter Flagge – oder besser gesagt Boot: Der Umweltbetrieb Bremen würdigte die Arbeit
der DGzRS mit dieser besonderen Gestaltung des weithin sichtbaren Beetes
vor der Wallmühle. Der beste Blick auf
das außergewöhnliche Pflanzmotiv aus
rund 27.000 weißen und roten Eisbegonien, Purpurglöckchen und Silberblatt
bot sich von der Herdentorbrücke, die
Woche für Woche Tausende von Menschen zu Fuß, mit dem Auto oder in der
Straßenbahn passieren.
Aus rund 27.000 Pflanzen besteht dieses Blumenmeer vor der Bremer Wallmühle. Zu Ehren der
vor 150 Jahren gegründeten DGzRS zeigt es das weithin bekannte Sammelschiffchen der Seenotretter.
Foto: Aerial Evolutions, Georg von Stackelberg
Neuer Kinospot der Seenotretter
Eine Familie in höchster Seenot und ein
sich durch den Sturm kämpfendes rotweißes Schiff, darauf Männer im Wettlauf mit der Zeit, den Gewalten der See
und des Wetters: Der neue Kinospot der
DGzRS ist ein spannender Actionfilm in
einer Minute. Produziert hat den hochemotionalen 60-Sekunden-Spot die
Stuttgarter Leithaus GmbH Filmproduktion. In den Hauptrollen: zwei gestandene Seenotretter aus Grömitz an der
Lübecker Bucht.
Vorrangiges Ziel des Spots ist es, Aufmerksamkeit und Sympathie für die Seenotretter zu schaffen, aber natürlich
auch, zum spontanen Spenden zu motivieren. Dies kann ganz einfach per
Smartphone und QR-Code oder unter
www.seenotretter.de/spenden geschehen. Den QR-Code finden die Kinobesucher auf einem im Foyer hängenden
Filmplakat – so packend designt wie bei
einem Blockbuster.
„Wir sind seit nunmehr über 18 Jahren
Überzeugungstäter und eine Filmproduktion mit ,maritimer Prägung‘.
Deshalb ist es uns eine Herzensangelegenheit, die Seenotretter nach Kräften zu
unterstützen“, sagt Leithaus-Geschäftsführer
Andreas Kunert. Alle Mitwirkenden und das gesamte Produktionsteam haben
zugunsten der Seenotretter
auf Honorare verzichtet.
Auch den größten Teil der
technischen Herstellungskosten trägt Leithaus. Die
Filmmusik beispielsweise
wurde eigens von Christoph Zirngibl komponiert
und vom Babelsberger
Filmorchester eingespielt –
ebenfalls honorarfrei.
Leithaus ist in Gesprächen
mit den großen Kinovermarktern wie auch direkt
mit den Kinos an den deutschen Küsten, um Freischaltungen für den Spot
zu akquirieren. Denn einen
Werbeetat haben die rein
spendenfinanzierten Seenotretter nicht. Sie sind auf
Unterstützung aus allen
Teilen des Landes angewiesen.
GUIDO
FÖRSTER
PAULINA
HANSEN
KAI
KNUTSEN
BERND
PANZER
SANDRA
QUADFLIEG
150 JAHRE
SEENOTRETTER
FREIWILLIG – UNABHÄNGIG – SPENDENFINANZIERT
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So sieht das Kinoplakat zum Seenotretter-Spot aus.
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LÄNGSSEITS · AUSGABE 3 / 2015
Ein Mal mit einem Seenotrettungskreuzer fahren –
zum Jubiläum war das möglich
„Unsere Förderer sind das Rückgrat der
Seenotretter. Ohne sie könnten wir nicht
rausfahren. Vor diesen Menschen habe
ich Respekt. Sie ermöglichen unsere Unabhängigkeit – seit 150 Jahren“, sagt
Michael Müller, Vormann des Seenotrettungskreuzers BERLIN/Station Laboe.
Deshalb hat sich die DGzRS zu ihrem
150-jährigen Bestehen mit einer ganz
besonderen Aktion bei ihren aktiven
Spendern bedankt: Sie verloste einmalig
150 Fahrten mit einem Seenotrettungskreuzer.
Und die Resonanz war überwältigend:
Mehr als 10.000 Förderer füllten den
Teilnahmeschein aus und schickten ihn
an die DGzRS-Zentrale in Bremen. Unter
allen Einsendungen zogen die Seenotretter 75 Gewinner, die – in kleinen
Gruppen nacheinander – am 15. und 16.
August 2015 jeweils mit einer Begleitperson auf der VORMANN JANTZEN mit-
fahren durften. Für die besondere Jubiläumsaktion gab es viel Lob, wie die ausgewählten Stimmen zeigen.
Die Tour mit dem Kreuzer war für Stefan Soost
aus Hamburg „eine großartige Gelegenheit,
die Seenotretter hautnah zu erleben“.
Als Segler bewundere er den Mut und die Einsatzbereitschaft der Seenotretter, sagt Dr.
Alexander Basse aus Königstein.
Einige der 75 Gewinner der Jubiläumsaktion der Seenotretter
Aus den mehr als 10.000 Einsendungen zieht
DGzRS-Mitarbeiterin Nora Jäger (l.) im Beisein von Geschäftsführer Nicolaus Stadeler
und Justiziarin Andrea Vogt die 75 Gewinner.
Torsten Bornschein – hier mit seiner Frau Sabrina – aus Saarbrücken hat großen Respekt
vor der Leistung der Besatzungen.
Ein unvergessliches Erlebnis war die Fahrt für
das Ehepaar Andrea Dasch und Gerd Riehm
aus Hamburg.
Die Stunden auf dem Kreuzer sind ein „tolles
und eindrucksvolles Erlebnis“ gewesen, so
Matthias Schmitt aus Schweinfurt.
„Es war eine faszinierende Zeit auf der
VORMANN JANTZEN“, sagt Martin Stöber
aus Hannover.
„Als Freizeitsegler brauche ich jemanden, der
rausfährt, wenn andere im Hafen bleiben“,
begründet Ute Stollorcz aus Dortmund ihr
finanzielles Engagement für die Seenotretter.
Engagiertes Schülerprojekt in Ludwigsburg
zu „150 Jahre Seenotretter“
Informationsmaterial beschaffen, Plakate gestalten und Texte schreiben: Das
sind nur einige der vielen Aufgaben gewesen, die die Klasse 7c der GottliebDaimler-Realschule in Ludwigburg von
Februar bis Juli 2015 in ihrem Projekt
„Wirtschaften – Verwalten – Recht“ zu
erledigen hatte. Das Thema: „150 Jahre
Seenotretter“. Den Abschluss bildete am
8. Juli 2015 ein Informationsabend mit
begleitender Ausstellung, zu dem rund
60 Schüler, Lehrer, Eltern und Verwandte
kamen.
An dem Abend wurde deutlich, mit
welch großem Einsatz und Akribie sich
die Schülerinnen und Schüler dem Thema gewidmet hatten: Die Ausstellung
zeigte einen sehr informativen Abriss
der 150-jährigen Geschichte und der
Aufgaben der DGzRS. Außerdem erzählten die Siebtklässler den Besuchern,
warum sie sich das Thema ausgesucht
hatten, und führten einen eindrucksvollen Film über die Seenotretter vor. Daneben war Günter Eichmann, ehrenamtlicher Mitarbeiter der DGzRS, in die Schule
gekommen, um die Arbeit der DGzRS
vorzustellen sowie die vielen Fragen des
Publikums fachkundig zu beantworten.
Die Klasse 7c der Gottlieb-Daimler-Realschule in Ludwigburg präsentierte in einem Schulprojekt gemeinsam mit dem DGzRS-Ehrenamtlichen Günter Eichmann (r.) und ihrem Klassenlehrer Michael Lüft (4. v. l.) die Arbeit der Seenotretter.
Und der Lohn für ihre motivierte Arbeit:
viel Lob der Besucher und ihres Klassenlehrers Michael Lüft sowie voll beladene
Sammelschiffchen. Einige Besucher erwarben zudem gegen eine Spende
Schlüsselanhänger, Schlüsselbänder, Tra-
getaschen und Kugelschreiber. Den gesamten Erlös der Veranstaltung in Höhe
von 440 Euro überwies die Klasse 7c auf
das Spendenkonto der Seenotretter. Vielen herzlichen Dank für den engagierten
Landeinsatz!
An angestammten „Ankerplatz“ auf Föhr zurückgekehrt
Nach der Wiedereröffnung der Seefahrerkneipe „Glaube, Liebe, Hoffnung“ auf
Föhr ist das Sammelschiffchen der See-
notretter an seinen angestammten „Ankerplatz“ in dem Traditionslokal zurückgekehrt. Die DGzRS stellte Wirt Franco
Seenotretter-Vorsitzer Gerhard Harder (r.) stellte gemeinsam mit Klingelmann Knudt Kloborg
(v. l.) und dem ehrenamtlichen DGzRS-Mitarbeiter Hans-Erich Brathering das traditionsreiche
Sammelschiffchen wieder in der Seefahrerkneipe „Glaube, Liebe, Hoffnung“ auf.
Di Costanzo dazu ein historisches BlechSammelschiffchen zur Verfügung. Es
handelt sich um dasselbe Schiffchen,
das in dieser Kneipe bereits zuvor jahrzehntelang das Symbol für die Unabhängigkeit der rein spendenfinanzierten Arbeit der Seenotretter gewesen
war.
Föhrs Klingelmann Knudt Kloborg hat es
bereits ausgerufen und damit überall
auf der Insel bekanntgemacht: Die Übergabe des Sammelschiffchens übernahm
Gerhard Harder, Vorsitzer der Seenotretter, am 29. Juli 2015 gemeinsam mit
dem ehrenamtlichen DGzRS-Mitarbeiter
auf Föhr, Hans-Erich Brathering. Bereits
wenige Minuten später war die erste
„Ladung“ im Bauch des Sammelschiffchens verstaut: Ein Gast der Traditionskneipe steckte spontan einen Obolus für
die Seenotretter hinein.
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LÄNGSSEITS · AUSGABE 3 / 2015
Danke!
∙ Spende zum Seenotretter-Jubiläum:
Die Mitarbeiter der Firma W. Ludolph
aus Bremerhaven haben in den vergangenen Monaten jede Menge ältere nautische Geräte auseinandergebaut, repariert und wieder zusammengesetzt. Die funktionsfähigen
Kompasse, Tiefenmesser und andere
nautischen Instrumente verkaufte
das Unternehmen zu günstigen Preisen und spendete den Erlös an die
Seenotretter. Den erzielten Betrag
rundete die Geschäftsführung großzügig auf. Geschäftsführer Ingo Blazek sowie die Ludolph-Mitarbeiter
Wilfried Delle und Matthias Grüttner
überreichten am 15. Juli 2015 einen
symbolischen Spendenscheck in Höhe von 1.000 Euro auf dem Seenotrettungskreuzer HERMANN RUDOLF
MEYER an Vormann Torsten Möllenberg.
∙ In guten Händen: Den Verein „Marine-Yacht-Klub Hohe Düne“ mit Sitz in
Rostock-Warnemünde gibt es seit
dem 31. Mai 2015 nicht mehr. Zuvor
hatten die Mitglieder beschlossen,
ihn aufzulösen und das verbliebene
Vereinsvermögen von rund 3.350
Euro satzungsgemäß an die Seenotretter zu spenden. Einen symbolischen Spendenscheck über die
Summe nahm Vormann Reiner Scholz
am 16. Juli 2015 auf dem Seenotrettungskreuzer ARKONA/Station
Warnemünde von Stabsbootsmann
Markus Hömberg und Fregattenkapitän Dirk Koop entgegen.
Stabsbootsmann Markus Hömberg (r.) und
Fregattenkapitän Dirk Koop (l.) übergeben
den symbolischen Spendenscheck an Vormann Reiner Scholz.
Sammelschiffchen-Törn
unter Kleingärtnern
Silvya Häger (v. l.), Brigitte Fuß, Rosi Sas und Reiner Evers vom Kleingartenverein überreichen
die vollen Sammelschiffchen an DGzRS-Mitarbeiter Tim Pawlowski (M.).
Nur wenige Tage nach dem 150. Geburtstag der Seenotretter am 29. Mai
2015 hat der Kleingartenverein „Gartenfreunde Bremen-Süd“ seinen 40. Geburtstag gefeiert.
Am 6. Juni 2015 stellten die Mitglieder
ihre Gießkannen, Spaten und Harken in
den Schuppen und setzten sich im Vereinsheim zusammen, um bei Musik, Getränken und Speisen auf die vergangenen 40 Jahre zurückzublicken. Und weil
einige Gartenfreunde gute persönliche
Erfahrungen mit den Seenotrettern gemacht hatten, „schipperten“ an dem Tag
zwei Sammelschiffchen durch die
Reihen. Am Ende waren die Laderäume
mit 220 Euro gefüllt.
Das Geld überreichten Silvya Häger, Brigitte Fuß, Rosi Sas und Reiner Evers vom
Kleingartenverein am 10. Juni 2015 in
der Seenotretter-Zentrale in Bremen an
DGzRS-Mitarbeiter Tim Pawlowski. Auf
dem Museumskreuzer H.-J. KRATSCHKE
erzählten sie, wie es zur Spendenidee
kam.
Zum einen ist die DGzRS „eine wirklich
unterstützenzwerte Organisation“ und
zum anderen hätten zwei Vereinsmitglieder bereits vom schnellen Eingreifen
der Seenotretter profitiert.
„Laden am Hafen“ spendet
für die Seenotretter
Er ist nicht zu übersehen: Der „Laden am
Hafen“ in List auf Sylt. Seit nunmehr 30
Jahren befindet er sich am Hafen. Anlässlich ihres Firmenjubiläums übergab
Inhaberin Ruth Rauh am 24. Juli 2015 eine Spende von 3.000 Euro an die Seenotretter.
Zu ihrem besonderen Firmenjubiläum –
50 Jahre in List und 30 Jahre am Hafen –
hat Inhaberin Ruth Rauh sich entschlossen, etwas Besonderes zu tun: „Weil ich
dankbar bin, dass ich so zuverlässige, liebenswürdige Mitarbeiterinnen habe,
dachte ich mir, was bietet sich da mehr
an als eine Spende am Hafen! Und was
haben wir bei uns am Hafen? Die Seenotretter!“
So übergab sie gemeinsam mit ihren
Mitarbeiterinnen am 24. Juli 2015 am
Liegeplatz des Seenotrettungskreuzers
PIDDER LÜNG die Spende an Vormann
Claus Dethlefs. „Wir freuen uns sehr,
wenn unsere Arbeit auch in unserem direkten Umfeld so wahrgenommen
wird“, sagte Dethlefs. „Wir sind Nachbarn, der ‚Laden am Hafen‘ und unsere
Station. Diese Unterstützung ist sehr
wichtig für uns, denn wir finanzieren unsere Arbeit ausschließlich durch Spenden.“
Die Mitarbeiterinnen von Ruth Rauh (Bildmitte) freuen sich mit über das besondere
Geschenk an die Seenotretter
Neue „Ankerplätze“ bei Heidebrecht Danke!
Am Stammsitz der Getränkeland Heidebrecht GmbH in Elmenhorst hat Jörg
Westphal, Leiter des Informationszentrums Mecklenburg-Vorpommern
der Seenotretter, am 2. Juni 2015 an die
Regionalleiter des Getränkemarktes 39
Sammelschiffchen übergeben.
Die Einheiten der „32-Zentimeter-Klasse“ gingen anschließend von Elmen-
horst auf die Reise in 39 GetränkelandMärkte an der Küste, um dort Geldmünzen und -scheine für die Seenotretter zu
sammeln. Und das ist nur ein Teil des
Engagements: So spendete das Unternehmen den Erlös einer Tombola beim
Hoffest am 6. Juni 2015 in Elmenhorst
von rund 480 Euro an die DGzRS. Weitere
Aktionen sollen folgen, versprach die Geschäftsführung des Getränkemarktes.
Die Regionalleiter von Getränkeland Heidebrecht erhalten von Jörg Westphal (r.), Leiter des
DGzRS-Informationszentrums Mecklenburg-Vorpommern, einige Sammelschiffchen.
Konzert für die Seenotretter
Der Shantychor „Windjammer“ aus
Zeven hat am 29. März 2015 sein 15jähriges Bestehen mit einem Benefizkonzert zugunsten der Seenotretter
gefeiert. Mehr als 250 Zuschauer waren
in den Zevener Rathaussaal gekommen,
um sich auf eine musikalische Seereise
zu begeben.
Die Sängerinnen und Sänger interpretierten mit großem Können und geübten Stimmen eine Reihe von Seemannsliedern, die im Rathaussaal eine Atmosphäre wie in einer Seemannskneipe an
∙ Sehen, hören und spenden: Die Ev.ref. Kirchengemeinde Aumund ist am
Vorabend des „Festivals Maritim“ in
Bremen-Vegesack vom 31. Juli bis
2. August 2015 für die Seenotretter
aktiv gewesen. Bei zwei Veranstaltungen am 30. Juli 2015 in der Stadtkirche
Vegesack sammelte sie für das Rettungswerk. Ab 17 Uhr verzauberten
zunächst der „Seemannschor Vegesack“ mit seinen Liedern über die Seefahrt und Schauspieler Michael-Hans
Herrmann mit einer maritimen Lesung das Publikum. Anschließend gab
es unter dem Motto „Seamusic aus
Europa“ schon einmal einen musikalischen Vorgeschmack auf das internationale Festival an den nächsten drei
Tagen. Die Kirchengemeinde verzichtete bei beiden Veranstaltungen auf
Eintritt und bat die Gäste stattdessen
um Spenden für die DGzRS – 640 Euro
landeten in den Sammelschiffchen
und Kollektenbeuteln. Außerdem befüllten die Besucher am Festivalsonntag die Sammelschiffchen am Seenotretter-Stand mit knapp 500 Euro.
der Küste entstehen ließ. Am DGzRS-Infostand erfuhren die Gäste, wie wichtig
die Seenotretter für die Sicherheit an der
deutschen Nord- und Ostseeküste sind.
Viele von ihnen befüllten das Sammelschiffchen, das am Ende des Konzertes
mit rund 90 Euro beladen war. Den Veranstaltungserlös in Höhe von 500 Euro
übergaben die Sängerinnen und Sänger
am 29. Juni 2015 an Horst Schween, ehrenamtlicher Mitarbeiter der DGzRS, und
Hans-Joachim Katenkamp, Leiter des Informationszentrums Niedersachsen.
Horst Schween (3. v. r.), ehrenamtlicher Mitarbeiter der DGzRS, und Hans-Joachim Katenkamp
(10. v. r.), Leiter des DGzRS-Informationszentrums Niedersachsen, mit den Mitgliedern des
Shantychores „Windjammer“ aus Zeven
Foto: Wolfgang Millert
Mit Scheinen und Münzen beladen die
Musikliebhaber des „Festivals Maritim“
die Sammelschiffchen der Seenotretter.
∙ Ungewöhnliche Idee: Eine rührende
Geschichte ist kürzlich in der OnlineAusgabe der „Langeoog-News“ zu lesen gewesen. Redakteur Klaus Kremer
berichtete von Julias aus Haltern am
See und Valentin aus Dinslaken: Die
beiden Kinder waren am 17. Juli 2015
ins Rathaus marschiert, weil sie einen
Teil der 40 Euro spenden wollten, die
sie bei einem spontanen Straßenkonzert gesammelt hatten. Aishah Schuirmann von der Marketingabteilung der
Kurverwaltung nahm sich der beiden
Nachwuchsmusiker an und versprach,
das Geld an die Seenotretter weiterzuleiten. Vielen herzlichen Dank für die
musikalische Unterstützung.
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LÄNGSSEITS · AUSGABE 3 / 2015
Danke!
· Jetzt auch Spender: Seit einigen Jahren ist die Internetagentur „Interwall
– Agentur für digitale Medien und
Kommunikation GmbH“ für die technische Umsetzung und Organisation
des Seenotretter-Shops zuständig.
Jetzt engagierte sich der Dienstleister
als Spender ebenfalls für die Seenotretter: Am 31. Juli 2015 überreichten
Philipp Köhler und Florian Gutsche
von „Interwall“ auf dem Seenotrettungskreuzer HANNES GLOGNER einen symbolischen Spendenscheck in
Höhe von 5.000 Euro an DGzRSGeschäftsführer Nicolaus Stadeler
und Vormann Uwe Gerdelmann.
Seenotretter-Film begeistert Kinder
Ann-Sophie, Lucas, Felix, Caja, Jan und
Tim kommen aus Nordrhein-Westfalen
sind seit ihrem Sommer-Urlaub auf
Spiekeroog begeisterte SeenotretterFreunde. Und das kam so: Im Juli 2015
saßen die sechs Kinder im Inselkino und
schauten sich einen Film über die Seenotretter an.
Als der Vorhang fiel, war klar: Die Kinder
wollen die Seenotretter mit einer Spende unterstützen. Also verkauften sie vor
ihrem Ferienhaus „Süderloog 5“ Muscheln und geschnitzte Wichtel zugunsten der Seenotretter. Die eingenommenen 152,39 Euro steckten sie im Beisein
von Uli Köllmann und Peter Hartmann,
Im Inselkino überreichen die sechs Kinder das
gesammelte Geld an die beiden DGzRSEhrenamtlichen Uli Köllmann (l.) und Peter
Hartmann.
ehrenamtliche Mitarbeiter der DGzRS,
im Inselkino ins Sammelschiffchen.
Herzlichen Dank für das Engagement!
Seit 30 Jahren schippert ein
Sammelschiffchen in Singhofen
„Interwall“ spendet: Philipp Koehler (l.)
und Florian Gutsche (r.) überreichen den
Spendenscheck an Vormann Uwe Gerdelmann (2. v. l.) und DGzRS-Geschäftsführer
Nicolaus Stadeler.
∙ Bücherverkauf bringt’s: Das lesenswerte Kinderbuch „Emma und Max:
Aus Seenot gerettet!“ ist in den vergangenen Monaten viele Male über
den Ladentisch gegangen: Es ist im
Boyens Buchverlag erschienen und
erzählt die Geschichte von der Möwe
Emma und dem Raben Max. Beide geraten vor Cuxhaven in Seenot und erleben hautnah, wie aufregend und
wichtig die Arbeit der Seenotretter
ist. Von jedem verkauften Exemplar
spendet der Verlag einen Euro an die
DGzRS: Jetzt ist die erste Überweisung über rund 1.260 Euro auf dem
Seenotretter-Spendenkonto eingegangen. Das Kinderbuch ist im Übrigen auch im Seenotretter-Shop erhältlich.
Die „Freunde der südlichen Nordsee“
aus dem rheinland-pfälzischen Singhofen sind seit 30 Jahren mit den Seenotrettern eng verbunden: Seit 1985 ist bei
gemeinsamen Treffen und Reisen immer
ein Sammelschiffchen an Bord. So auch
am 7. Juni 2015, als „die Freunde“ mit
Freunden in der Mehrzweckhalle Singhofen ihr 35-jähriges Bestehen feierten.
Eine sehenswerte maritime Ausstellung
mit historischen Plakaten, auf Reisen
gesammeltem Strandgut und vielen
Gemälden vermittelte den Besuchern
einen Eindruck vor allem von Nord- und
Ostseeküste. Und bei den Seemannsliedern des Musikers Gunter Gruner und
des Shantychors „Lahntalmöven“ aus
Bad Ems konnten die Gäste von ihrer
nächsten Reise ans Meer träumen. Wie
wichtig dort die Seenotretter für die Sicherheit sind, erzählten die „Freunde der
südlichen Nordsee“ selbstverständlich
ebenfalls.
Dazu passend überreichte Stefan Clos
vom Landgasthof „Obermühle“ in Singhofen einen symbolischen Spendenscheck in Höhe von 200 Euro an „die
Freunde“, die das Geld an die DGzRS
weiterreichten. Der Betrag ist der Erlös
mehrerer Flohmärkte. Zusammen mit
den 200 Euro haben die „Freunde der
südlichen Nordsee“ in den vergangenen
drei Jahrzehnten fast 5.000 Euro an die
DGzRS gespendet. „Wir werden weitersammeln“, versprachen sie den Seenotrettern.
Bei der Spendenübergabe dabei (vorne v. l.): Spender Stefan Clos sowie die „Freunde der südlichen Südsee“ Rolf Joppich, Fritz Wiederhold, Erich Klopp und Bernd Bitscheid. Dahinter stehen
Mitglieder des Shantychors „Lahntalmöwen“ und Musiker Gunter Gruner (2. v. r.).
Rechenleistung für die Seenotretter
Zum 150-jährigen Bestehen der Seenotretter hat der Technologie-Konzern Fujitsu ein leistungsfähiges Notebook im
Wert von 1.000 Euro an die DGzRS gespendet. Der zuverlässige Geschäfts-PC
wird zukünftig in der DGzRS-Zentrale in
Bremen eingesetzt.
Zur Übergabe an die Werderstraße gekommen waren am 18. Juni 2015 Alexander Gütschow, Regional Sales Manager
der Fujitsu Technology Solutions GmbH,
und Kerstin Schwimmbeck, Vorstandsmitglied der OAS AG für den Bereich ITLösungen. Die OAS AG ist seit Jahren
Servicepartner der DGzRS und für alle
Fragen rund um Hard- und SoftwareLösungen zuständig. Das IT-Systemhaus
hatte dankenswerterweise die Spende
an die Seenotretter vermittelt.
Kerstin Schwimmbeck, Vorstandsmitglied
der OAS AG, und Alexander Gütschow, Fujitsu
Technology Solutions, übergeben das Notebook an DGzRS-Geschäftsführer Nicolaus
Stadeler.
Segelmacherei spendet
Die Segelmacherei Simoneit Sail & Service hat anlässlich des 150-jährigen
Bestehens der Seenotretter 1.500 Euro
an die DGzRS gespendet. Das Geld sammelte das Unternehmen während einer
Werksbesichtigung bei Elvström-Sails in
Dänemark, deren Produkte die Neustädter Segelmacherei seit über 20 Jahren
vertreibt.
Aus welchen Materialien werden die Segel hergestellt? Wie werden sie verarbeitet? Und welches Tuch passt am besten
zum eigenen Schiff? Solche Fragen wurden bei der Besichtigung im dänischen
Aabenraa beantwortet. Dorthin waren
über 50 Simoneit-Kunden am 21. März
2015 gereist, um sich die Produktion an-
Danke!
· „Seenotretter“-Familie aus Warstein:
Britta und Daniel Hillebrand können
einfach nicht anders. Auch ihre zweite
Tochter Rike ist beim Tag der Seenotretter Förderin der DGzRS geworden –
gerade mal neun Wochen nach ihrer
Geburt. Und wie schon 2013, als ihre
heute zweijährige Tochter Kristin
beim Tag der Seenotretter in Grömitz
regelmäßige Unterstützerin der Seenotretter geworden war, begrüßte
der DGzRS-Ehrenamtliche Joachim
Fahlke die neue Förderin an Bord des
Seenotrettungskreuzers HANS HACKMACK. „Für meine Frau und mich ist
es selbstverständlich, dass unsere
zweite Tochter ebenfalls die Seenotretter unterstützt“, schrieb Daniel Hillebrand an die DGzRS. „Unsere Kinder
sollen früh lernen, dass nicht alles
selbstverständlich ist, was es auf der
Welt gibt. Man muss auch selber etwas dafür tun, damit Vereine und Organisationen weiter bestehen. Und
bei den Seenotrettern sieht man, was
mit seiner Spende passiert.“
zusehen – für die Wassersportler lehrreiche Stunden in einer der größten Segelmachereien Europas.
Da jeder Skipper selbst mit dem besten
Segel bei einem Törn einen Notfall haben kann, bei dem er die Hilfe der DGzRS
benötigt, nutzten die Inhaber der Neustädter Firma, Katrin und Frank Simoneit, die Fahrt für eine Spendenaktion
zugunsten der Seenotretter. Dabei kamen 1.500 Euro für eine in ihren Augen
„herausragende Hilfsorganisation“ zusammen. Die offizielle Übergabe fand
am 30. Mai 2015 auf der „hanseboot
ancora boat show“ an Bord des Seenotrettungskreuzers HANS HACKMACK/
Station Grömitz statt.
Vormann Guido Förster (2. v. r.) und Jörg Ahrend (2. v. l.), Leiter des DGzRS-Informationszentrums Schleswig-Holstein, nehmen den Spendenscheck von Katrin und Frank Simoneit, Inhaber der Segelmacherei Simoneit Sail & Service, entgegen.
DGzRS-Ehrenamtlicher Joachim Fahlke (r.)
begrüßt Rike Hillebrand (auf dem Arm
von Mama Britta) als neue Förderin – Papa
Daniel und Schwester Kristin sind ebenfalls dabei.
∙ Schüler spenden: In die Klasse 6b des
Mariengymnasiums Jever gehen Verkaufstalente und Seenotretter-Freunde. Dies haben die 28 Schülerinnen
und Schüler am 16. Juli 2015 bewiesen. Beim Tag der offenen Tür boten
sie auf dem Schulhof Kuchen und Getränke zugunsten der DGzRS an. Der
Lohn für ihr großes Engagement am
Verkaufstresen: Eine mit 222,22 Euro
gut gefüllt Ladenkasse. Herzlichen
Dank für den Landeinsatz!
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LÄNGSSEITS · AUSGABE 3 / 2015
Danke!
· Spende statt Startgeld: Die Deutsche
Bank hat am 12. Juni 2015 bereits
zum zwölften Mal den „Charity Golf
Cup“ zugunsten der DGzRS auf dem
Platz des Clubs zur Vahr in Garlstedt
bei Bremen ausgerichtet. Startgeld
mussten die Teilnehmer erneut nicht
bezahlen, da der Finanzdienstleister
lieber um eine Spende für die Seenotretter gebeten hatte. Das Institut rundete die Summe am Ende großzügig
auf, so dass Dr. Martin Klinkhammer,
Mitglied der Geschäftsleitung der
Deutschen Bank in Bremen, 25.000
Euro an Michael Schroiff, stellvertretender DGzRS-Vorsitzer, überreichte.
Tombola-Erlös für eine
Kompakttrage
Fast schon ein Klassiker ist die Spendengala anlässlich des jährlichen „Human
Resource Management Campus“ für
Personalentscheider. Veranstalter Andreas von Studnitz, Managementberater aus Rendsburg, verloste bei der
abendlichen Tombola am 11. Juni 2015
gespendete Preise zugunsten der Seenotretter.
In diesem Jahr finanzierte die DGzRS mit
dem Erlös des Abends eine neue Kompakttrage im Wert von rund 1.350 Euro
für den Seenotrettungskreuzer HANS
HACKMACK in Grömitz. Die beiden freiwilligen Rettungsmänner Dieter Krause
und Sven Wittko zeigten Wolfgang Kopetzky, Personaldirektor der HapagLloyd AG, die Funktionsfähigkeit der Trage.
Wolfgang Kopetzky, Personaldirektor der Hapag-Lloyd AG, testet die neue Kompakttrage
für die HANS HACKMACK gemeinsam mit
den freiwilligen Seenotrettern Dieter Krause
(l.) und Sven Wittko.
Dr. Martin Klinkhammer (l.), Mitglied der
Geschäftsleitung der Deutschen Bank in
Bremen, übergibt den symbolischen
Spendenscheck an den stellvertretenden
DGzRS-Vorsitzer Michael Schroiff.
Foto: Deutsche Bank
Mit Möbelkauf für mehr
Sicherheit auf See sorgen
· Großzügige Stand-Up-Paddler: Wegen Blitz, Donner und Regen hat die
Wassersportschule Grömitz den diesjährigen SUP-Cup am 25. Juli 2015 vor
dem Ostseebad kurzfristig absagen
müssen. Die mit dem Turnier verknüpfte Spende an die Seenotretter
fiel dagegen dem Wetter nicht zum
Opfer: Die Stand-Up-Paddler verzichteten auf Rückzahlung ihrer Startgelder, so dass Jörg Eschenbach, Inhaber
der Wassersportschule, 700 Euro an
Guido Förster, Vormann des Seenotrettungskreuzers HANS HACKMACK,
übergeben konnte.
Geschäftsführer Thomas Frisch (l.) und Jörg Westphal, Leiter des DGzRS-Informationszentrums
Mecklenburg-Vorpommern, mit dem symbolischen Spendenscheck
Vormann Guido Förster (r.) hält gemeinsam mit Jörg Eschenbach (l.) von der Wassersportschule Grömitz und der freiwilligen Seenotretterin Julia Krause den
„Wanderpokal“ des Stand-Up-PaddlingCups Grömitz: die Ein-Meter-Klasse der
Seenotretter.
Wer sich vom 1. bis 6. Juni 2015 bei Hoco-Möbel in Samtens auf Rügen mit
neuen Stühlen, Tischen, Schränken oder
anderen Sachen eingedeckt hat, hat
gleichzeitig etwas für die Sicherheit auf
See getan: Von jedem in dieser Zeit abgeschlossenen Kaufvertrag spendete
das Unternehmen fünf Prozent der
Rechnungssumme an die DGzRS.
Den Erlös in Höhe von 1.600 Euro rundete das Möbelhaus großzügig auf 2.000
Euro auf. Das Geld überreichte Geschäftsführer Thomas Frisch am 8. Juni
2015 an Jörg Westphal, Leiter des
DGzRS-Informationszentrums Mecklenburg-Vorpommern.
Mit der Spendenaktion gratulierte HocoMöbel den Seenotrettern zu ihrem 150.
Geburtstag. „Ich bin Segler und unterstütze die DGzRS daher auch privat als
Förderer. Sie ist für mich die einzige vertrauenswürdige Organisation, bei der
man sehen kann, wo die Spenden bleiben und wie verantwortungsbewusst
mit dem Geld umgegangen wird“, sagte
Thomas Frisch.
Veranstaltungen
Einzelveranstaltungen
Hafenfeste, Open Ship, Rettungsvorführungen, Messen, Ausstellungen
19.09.
19.-20.09.
19.-20.09.
20.09.
20.09.
26.09.
27.09.
27.09.
30.09.-04.10.
02.-04.10.
03.10.
06.10.
07.10.
10.-18.10.
14.10.
16.10.
31.10.-08.11.
07.-15.11.
22.11.
03.-06.12.
07.12.
Gütersloh – Abendliederandacht zu Gunsten der Seenotretter mit den Klostermusikanten aus Kellenhusen und den
Luttermöwen aus Isselhorst, Ev. Johanniskirche Friedrichsdorf, Entenweg 14a, 19 Uhr
Berlin – 24. Berliner Reisemesse mit Infostand der Seenotretter, Winters Hotel (Im Spiegelturm), Freiheit 5, 10 bis 18 Uhr
Basel – 60-jähriges Bestehen des „MSC Basel“ mit Infostand der Seenotretter, Gartenbad, Egliseestraße 85, 10 bis 17 Uhr
Bochum – Hafenfest mit Modellschaufahren des „SMC Bochum“ und Infostand der Seenotretter, Freibad Bochum-Werne,
Bramheide 17-19, 10 bis 18 Uhr
Berlin – Modellschiffe auf dem Museumsteich des Deutschen Technikmuseums mit Infostand der Seenotretter, Trebbiner Str. 9,
9 bis 17 Uhr
Dingolfingen – 20 Jahre Shantychor Dingolfingen mit Infostand der Seenotretter, Stadthalle, 18 bis 23 Uhr
Bonn – Schaufahren des „SMC Bonn“ auf dem Bötchensee mit Infostand der Seenotretter, Charles-de-Gaulle-Str. 5, 10 bis 16 Uhr
Krefeld – Schaufahren des „MBC Krefeld“ mit Infostand der Seenotretter, Naturfreibad Hüls, Hölschen Dyk 30, 11 bis 17 Uhr
Dortmund – Messe „Dortmunder Herbst“ mit Infostand der Seenotretter, Westfalenhallen, Strobelallee 45, jeweils 10 bis 18 Uhr
Wilhelmshaven – 14. Jade-Weser-Port-Cup mit Infostand der Seenotretter, Großer Hafen – Bontekai
Berlin – „Tag der offenen Tür“ der Landesvertretungen mit Infostand und Fahrsimulator der Seenotretter, Landesvertretung
Mecklenburg-Vorpommern, In den Ministergärten 3, 11 bis 18 Uhr
Celle – Vortrag „Die Seenotretter – Geschichte, Arbeit, Herausforderung im 21. Jahrhundert“ mit dem Film „Die Seenotretter“,
Stadtbibliothek, Lauensteinplatz, 14 Uhr
Bremen – Vortrag „Die 150-jährige Geschichte der DGzRS – von den Anfängen bis in die Neuzeit“ von Dr. Christian Ostersehlte,
Haus der Wissenschaft, Sandstraße 4/5, 18 Uhr
Hannover – Erlebnis- und Einkaufsmesse „infa“ mit Infowagen der Seenotretter, Messehallen, Hermesallee, jeweils 10 bis 18 Uhr
Celle – Vortrag zum 150-jährigen Bestehen der DGzRS und Exkurs „Freak Waves – Monsterwellen“, Volkshochschule, Trift 20,
18.30 Uhr, Voranmeldung unter 05141/33318 notwendig
Baltrum – Filmvorführung: „Retter ohne Ruhm“, Museum „Altes Zollhaus“, Westdorf 18, 20.30 Uhr
Hamburg – Messe „Hanseboot“ mit Stand der Seenotretter, Messe- und Congresszentrum, Messeplatz 1, tägl. 10 bis 18 Uhr,
Mittwoch bis 20 Uhr
Essen –Verbraucherausstellung „Mode, Heim, Handwerk“ mit Infostand der Seenotretter, Messehallen, Norbertstraße 2,
jeweils 10 bis 18 Uhr
Bonn – Rheinisches Lesefest mit Käpt’n Book im Deutschen Museum mit Infostand der Seenotretter, Ahrstraße 45, 10 bis 18 Uhr
Hannover – Ausstellung „Pferd und Jagd“ mit Infowagen der Seenotretter, Messegelände, Hermesallee, jeweils 10 bis 18 Uhr
Celle – Vortrag „150 Jahre Seenotretter in Deutschland“, Katholisches Pfarrheim St. Ludwig, Julius-von-der-Wall-Str. 1, 20 Uhr
Regelmäßig wiederkehrende Veranstaltungen
Open Ship, Rettungsvorführungen, Filmvorträge, Infotage
Borkum
Büsum
Burgstaaken
Dahme
Grömitz
Hörnum
Horumersiel
Kellenhusen
Laboe
Langeoog
List
Norderney
Norderney
Norderney
Spiekeroog
Westerland
Wilhelmshaven
Filmvortrag „150 Jahre DGzRS“, Kulturinsel, Goethestraße 25, 20 Uhr: 16.09.
Open-Ship auf dem Seenotrettungskreuzer THEODOR STORM, Liegeplatz Westdeich, 17 bis ca. 18.30 Uhr;
anschließend Filmvortrag, im Forum der Sturmflutwelten „Blanker Hans“, 19 Uhr: 21.10.
Fisch- und Flohmarkt mit Infomobil der Seenotretter, Open-Ship auf dem Seenotrettungskreuzer BREMEN: 13.09., 03.10.
Open-Ship auf dem Seenotrettungskreuzer HANS HACKMACK an der Dahmer Seebrücke, 16 bis 18 Uhr; anschließend
Filmvortrag, Theatersaal im Haus des Kurgastes, Strandpromenade, 19.30 Uhr: 06.10.
Open-Ship auf dem Seenotrettungskreuzer HANS HACKMACK an der Grömitzer Seebrücke, 16 bis 18 Uhr; anschließend
Filmvortrag in der Hafenmeisterei Grömitz, 20 Uhr: 17.09.
Open-Ship auf dem Seenotrettungsboot HORST HEINER KNETEN am Liegeplatz Hafen, 17 bis 18 Uhr; anschließend Filmvortrag
im Hapimag-Resort Sylt, Rantumer Str. 23, 20 Uhr: 15.09.
Filmvortrag über Einsätze, Technik und die Menschen im Seenotrettungsdienst, Haus des Gastes, Zum Hafen 3, 19.30 Uhr:
07.10., 26.10.
Open-Ship auf dem Seenotrettungskreuzer HANS HACKMACK, Seebrücke, 16 bis 18 Uhr; anschließend Filmvortrag, Kursaal
Strandpromenade, 19.30 Uhr: 01.10.
Filmvortrag im DGzRS-Informationszentrum Schleswig-Holstein, Hafenstr. 4, um 18.30 Uhr; anschließend Open-Ship auf dem
Seenotrettungskreuzer BERLIN: 21.09., 19.10.
Filmvortrag, Haus der Insel, Kurstraße 1, 20 Uhr: 17.09., 01.10., 15.10., 23.10.
Filmvortrag im Erlebniszentrum „Naturgewalten Sylt“, 17 Uhr. Im Vorwege kann der Seenotrettungskreuzer PIDDER LÜNG am
Liegeplatz im Lister Hafen von 14.30 bis 16 Uhr besichtigt werden: 16.09., 28.09., 12.10., 28.10.
Schuppentag im historischen Rettungsbootschuppen, Weststrand, Ausstellung historischer Rettungsgeräte, 15 bis 17 Uhr:
26.09., 03.10., 24.10., 31.10.
Besichtigung des historischen Rettungsbootschuppens, Weststrand, 10 bis 12.30 Uhr; ab 11 Uhr moderierte
Übungsfahrten des Seenotrettungskreuzers BERNHARD GRUBEN: 11.10.
Filmvortrag, Alter Rettungsschuppen, Weststrand, 16 Uhr: 25.09., 23.10., 06.11., 20.11., 04.12., 18.12.
Filmvortrag, Inselkino, Noorderpad 25, 20.15 Uhr: 22.09., 10.10., 20.10., 30.10.
Filmvortrag, Insel-Tourismus-Service – Raum „Nordsee“, Strandstraße 35, 20 Uhr: 18.09.
Filmvortrag, Rehaklinik (Aula), Bremer Straße 2, 19.30 Uhr: 24.09., 22.10., 26.11., 15.12.
Alle Angaben erfolgen ohne Anspruch auf Vollständigkeit und ohne Gewähr für Termine.
Sofern nicht anders vermerkt, ist der Eintritt frei. Bitte beachten Sie lokale Aushänge und Presseankündigungen.
Alle Termine finden Sie auch auf der Internetseite der DGzRS: www.seenotretter.de/termine
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LÄNGSSEITS · AUSGABE 3 / 2015
Fünf Jahre offizielle Facebook-Seite
Die Besatzungen der Seenotrettungskreuzer und -boote haben mit ihren Bildern von Bord in den vergangenen fünf Jahren entscheidend zum
Erfolg der offiziellen Facebook-Seite der Seenotretter beigetragen.
Seit fünf Jahren können Freunde und
Förderer der Seenotretter auch soziale
Netzwerke nutzen, um sich über die Arbeit der DGzRS zu informieren und ihre
Gedanken oder Erlebnisse mit Freunden
zu teilen. Die meisten Fans, derzeit rund
50.000 Menschen, folgen den Seenotrettern bei Facebook. Seit August 2010
ist dort die offizielle Seite der DGzRS online (www.facebook.com/seenotretter).
Mehr als 1.000 eigene Nachrichten sowie Antworten auf ungezählte Fragen
Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
haben sich in den vergangenen fünf Jahren über diese Seite verbreitet.
tenbewohnern und Urlaubern haben
den Weg auf die Seite gefunden.
Die Facebook-Fans der Seenotretter sind
sehr aktiv. Überdurchschnittlich viele
kommentieren und teilen die Beiträge –
und erzählen damit ihren Freunden von
den Seenotrettern.
Über Zusendungen per E-Mail an
[email protected] freut sich die
DGzRS immer.
Besonders beliebt sind Fotos aus dem
Bordalltag. Aber auch Schnappschüsse,
Stimmungsbilder oder eindrückliche
Aufnahmen aus den Kameras von Küs-
Zentrale:
Werderstraße 2
28199 Bremen
Postfach 10 63 40
28063 Bremen
Übrigens: Schon immer hat die DGzRS
neue Möglichkeiten der Öffentlichkeitsarbeit frühzeitig genutzt. So sind die
Seenotretter seit 20 Jahren mit eigener
Website im Netz zu finden – 1995 gehörte die DGzRS zu den Online-Pionieren.
Telefon +49 (0)421 · 53 707 0
Telefon +49 (0)421 · 53 707 610/611
Telefax +49 (0)421 · 53 707 690
E-Mail [email protected]
www.seenotretter.de
Spendenkonto:
Sparkasse Bremen (BLZ 290 501 01)
Konto 107 2016
IBAN: DE36 2905 0101 0001 0720 16
BIC: SBREDE22