JAHRESBERICHT 2014 JAHRESBERICHT 2014 DEUTSCHE GESELLSCHAFT ZUR RETTUNG SCHIFFBRÜCHIGER III DEUTSCHE GESELLSCHAFT ZUR RETTUNG SCHIFFBRÜCHIGER BLICK NACH ACHTERN. VOLLE KRAFT VORAUS ! FREIWILLIG – UNABHÄNGIG – SPENDENFINANZIERT III D BLICK NACH ACHTERN. VOLLE KRAFT VORAUS ! 2013 2.081 718 438 36 1.480 1865 2014 Einsätze Menschen aus Seenot und drohender Gefahr gerettet Mal erkrankte oder verletzte Menschen von Seeschiffen, Inseln oder Halligen zum Festland transportiert Schiffe und Boote vor dem Totalverlust bewahrt Hilfeleistungen für Wasserfahrzeuge aller Art erbracht sowie Einsatzanläufe und Sicherungsfahrten absolviert 2.183 768 438 64 1.550 2015 82.000 Menschen verdanken den Seenotrettern schnelle Hilfe seit der Gründung der DGzRS vor 150 Jahren. JAHRESBERICHT 2014 DEUTSCHE GESELLSCHAFT ZUR RETTUNG SCHIFFBRÜCHIGER „Die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger ist eine Verbindung von Bürgersinn und Bürgermut: Der Bürgersinn, der die Menschen zusammenbringt, um völlig frei von staatlicher Unterstützung selbst die Mittel aufzubringen, die zur Erreichung des Gesellschaftszweckes erforderlich sind, und der Bürgermut derer, die auf den Schiffen Tag und Nacht ihren Dienst tun, um Menschen zu helfen. In einer Gesellschaft wie dieser stellt sich nicht die Frage nach dem Sinn des Lebens und dem Sinn der Aufgabe – sie ergibt sich ganz von selbst. Ich danke denen, die diese Schiffe fahren und die die Rettung aus Lebensgefahr ihrerseits vollbringen, ebenso auch jenen vielen anderen, die sich der Gesellschaft innerlich verbunden fühlen und ihr die Arbeit durch ihre laufende materielle und geistige Zuwendung ermöglichen.“ Dr. Richard von Weizsäcker, seinerzeit Bundespräsident (1984–1994) und Schirmherr der DGzRS, anlässlich der Taufe des Seenotrettungskreuzers BERLIN am 29. Mai 1985 (120 Jahre nach Gründung der DGzRS) 1 1 VOLLE KRAFT VORAUS ! BLICK NACH ACHTERN. List Langballigau Hörnum Schleswig Nordsee Amrum Nordstrand Damp Schilksee Eckernförde Eiderdamm Laboe Brunsbüttel Norderney Baltrum Langeoog Wangerooge Horumersiel Borkum Hooksiel Neuharlingersiel Norddeich Maasholm Büsum Helgoland Juist Gelting Cuxhaven Bremerhaven Wilhelmshaven Fedderwardersiel Bremen Sitz der Seenotleitung 6,8 Meter 7,0 Meter 8,5 Meter 9,5 / 10,1 Meter 20,0 Meter 23,1 Meter 23,3 Meter JAHRESBERICHT 2014 1 DEUTSCHE GESELLSCHAFT ZUR RETTUNG SCHIFFBRÜCHIGER Ostsee Breege Glowe Vitte/Hiddensee Darßer Ort Heiligenhafen Puttgarden Sassnitz Wustrow Großenbrode Greifswalder Oie Zingst Warnemünde Lippe Prerow/Wieck Lauterbach Stralsund Grömitz Freest Kühlungsborn Neustadt Travemünde Zinnowitz Timmendorf Ueckermünde Einsatzgebiet und Stationen der Seenotretter Grenze des Einsatzgebiets Stationen 28-Meter-Seenotkreuzer Stand 27. März 2015 27,5 Meter 28 Meter Maßstab 1 : 500 5m BERND JOCHAM 36,5 Meter Maßstab 1 : 500 Lindenstraße 3, 85457 Hörlkofen (T) 0 81 22 55 85 77 [email protected] www.jocham-schiffe.de 5m 36,5-Meter-Seenotkreuzer Stand 6. Mai 2014 BERND JOCHAM Lindenstraße 3, 85457 Hörlkofen (T) 0 81 22 55 85 77 [email protected] www.jocham-schiffe.de 46 Meter 2 BLICK NACH ACHTERN. VOLLE KRAFT VORAUS ! JAHRESBERICHT 2014 DEUTSCHE GESELLSCHAFT ZUR RETTUNG SCHIFFBRÜCHIGER 3 Inhalt 04 VORWORT DES VORSTANDS 06 UNSERE VISION – UNSERE STRATEGIE 07 UNSERE STRUKTUR UND UNSERE GOVERNANCE 08 150 JAHRE SEENOTRETTER 31 LAGEBERICHT 31 Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger im Überblick 32 Aufgaben, Grundlagen und internationale Einbindung 34 Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage 37 Mitarbeiter 37 Chancen und Risiken 39 Nachtragsbericht 39 Prognosebericht 43 ABSCHLUSS 43 Gewinn- und Verlustrechnung 44 Bilanz 46 Bestätigungsvermerk KONTAKT SPENDENKONTO IMPRESSUM 3 4 VOLLE KRAFT VORAUS ! BLICK NACH ACHTERN. Michael Schroiff Gerhard Harder Ingo Kramer Sehr geehrte Freunde und Förderer der Seenotretter! „Gäbe es die Seenotretter nicht: Man müsste sie erfinden!“ Mit diesen Worten hat unsere ehrenamtliche „Bootschafterin“, die bekannte Radio- und Fernsehmoderatorin Bettina Tietjen, ihre Überzeugung für die Arbeit unserer Gesellschaft zum Ausdruck gebracht. 150 Jahre ist es nun her, dass unsere Gründerväter die Seenotretter „erfunden“ haben. Die Grundwerte der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger sind anderthalb Jahrhunderte später unverändert. Damals wie heute beruht die DGzRS allseits auf Freiwilligkeit: auf der Freiwilligkeit der Seenotretter zum Einsatz rund um die Uhr und bei jedem Wetter sowie auf der Finanzierung ausschließlich durch Spenden und freiwillige Beiträge aus allen Teilen der Bevölkerung im ganzen Land. Das Jubiläum der Seenotretter ist zunächst einmal ein Anlass, an die Anfänge sowie die bewegte und bewegende Geschichte unserer Gesellschaft zu erinnern. Voller Dankbarkeit und Hochachtung blicken wir zurück auf das unermüdliche Wirken derer, die Mitte des 19. Jahrhunderts nicht nachgelassen haben, um ihre Idee eines flächendeckenden unabhängigen Seenotrettungsdienstes an Deutschlands Küsten zu verwirklichen. In einer Zeit, in der Seenot als unabwendbares Schicksal galt, in der die wenigsten Menschen das Meer schon einmal mit eigenen Augen gesehen hatten und Deutschland noch politisch zersplittert war, ist es engagierten Bürgern von der Küste – und aus dem Binnenland! – durch unbeirrbare Entschlossenheit und Tatkraft gelungen, ein gesamtdeutsches Seenotrettungswerk aus der Taufe zu heben. Es entstand nicht etwa als ein „von oben verordneter Apparat“, sondern als eine der ersten deutschen Bürgerinitiativen im eigentlichen Sinn des Wortes. Für die Einsätze selbst galt und gilt es auch heute immer wieder, mutige und erfahrene Seenotretter zu finden, die bereit sind, ungeachtet der Gefahr für das eigene Leben hinauszufahren, wenn Menschen auf See in höchster Not auf Hilfe hoffen. Den Besatzungen der DGzRS – von einst wie von jetzt – zollen wir Respekt und Anerkennung für ihre Leistungen, und wir verneigen uns vor den 45 tapferen Seenotrettern, die seit Gründung unserer Gesellschaft im Einsatz auf See geblieben sind. JAHRESBERICHT 2014 DEUTSCHE GESELLSCHAFT ZUR RETTUNG SCHIFFBRÜCHIGER 5 Die DGzRS mit ihren Rettungseinheiten und qualifizierten, zu jeder Zeit einsatzbereiten Mannschaften genießt national wie international allseits hohes Ansehen. Unser Seenotrettungsdienst zählt zu den modernsten seiner Art weltweit. Die ständig verbesserte Technik und immer umfassendere Ausbildung unserer Besatzungen hat ein immer breiteres Einsatzspektrum ermöglicht. Trotz erhöhter Sicherheitsstandards in der Schifffahrt werden die Anforderungen an die Seenotretter der Zukunft weiter wachsen. Stillstand bedeutet Rückschritt, und so schreitet auch im Jubiläumsjahr die Modernisierung unserer Rettungsflotte mit der Indienststellung zweier neuer Rettungseinheiten konsequent voran. 2015 schaut die Welt der Seenotretter nach Deutschland. Erst zum zweiten Mal in ihrer Geschichte ist die DGzRS Gastgeber der internationalen Konferenz der Seenotrettungsdienste weltweit. Für Ende Mai/Anfang Juni erwarten wir den Besuch rund 400 Kongressteilnehmer und zahlreicher Rettungsboote unserer ausländischen Schwesterorganisationen, die in Bremerhaven zu besichtigen sein werden – ein Ereignis, das so bald nicht wieder zu erleben ist. Den Auftakt der Jubiläumsfeierlichkeiten bildet unmittelbar zuvor, am 29. Mai 2015, dem 150. Geburtstag der DGzRS, ein Festakt in Bremen in Anwesenheit unseres Schirmherrn, des Bundespräsidenten. Nicht zuletzt würdigt die Bundesrepublik Deutschland das Jubiläum der Seenotretter mit der Herausgabe eines Sonderpostwertzeichens im Wert von 62 Cent und einer Zehn-Euro-Gedenkmünze. Bei aller Rückschau auf 150 Jahre Seenotretter-Geschichte wollen wir ein zweites Jubiläum keinesfalls vergessen: die Wiedervereinigung vor 25 Jahren. Der Zusammenschluss der Seenotretter aus Ost und West gilt als eine der gelungensten Aktionen der Deutschen Einheit. Die DGzRS war in den vergangenen 150 Jahren auch immer ein Abbild der deutschen Geschichte. Doch nicht zuletzt in schwierigen Zeiten hat die Bevölkerung den Seenotrettern stets die Treue gehalten. Unser aufrichtiger Dank gilt an dieser Stelle all unseren Freunden und Förderern im ganzen Land. Wenn wir heute mit Stolz auf die Leistungen der Seenotretter in den zurückliegenden 150 Jahren verweisen können, dann dürfen auch alle, die an Land durch ihre Spenden dies erst ermöglicht haben, stolz sein auf diese Erfolge. Allein Ihre Unterstützung ermöglicht, dass den Seenotrettern auch künftig für ihre schweren und nicht selten gefahrvollen Einsätze ein Höchstmaß an Sicherheit sowie alle Möglichkeiten der modernen Technik gegeben sind. Trotz aller technischen Entwicklung aber ist uns allen, die wir im Jahr 2015 für die Seenotretter tätig sind, genauso klar wie den Gründervätern der DGzRS: Im Mittelpunkt unserer Arbeit steht nach wie vor der Mensch. Entscheidend für den erfolgreichen Einsatz auf See bleiben auch zukünftig Mut, Selbstlosigkeit und uneingeschränkte Einsatzbereitschaft sowie das Bewusstsein, dass die Rettung Schiffbrüchiger auch in modernen Zeiten eine große humanitäre Herausforderung für uns alle ist. Für Vorstand und Geschäftsführung Michael Schroiff stellvertretender Vorsitzer Gerhard Harder Vorsitzer Ingo Kramer stellvertretender Vorsitzer 5 6 BLICK NACH ACHTERN. VOLLE KRAFT VORAUS ! Unsere Vision t Wir bewahren das Leben aller Menschen, die an den deutschen Küsten von Nord- und Ostsee in Seenot geraten, rund um die Uhr und bei jedem Wetter. t Wir helfen weltweit bei Gefahr für Leib und Leben an Bord deutscher Schiffe. t Wir organisieren und realisieren einen der professionellsten und modernsten Seenotrettungsdienste der Welt anhand von drei Leitgedanken: 1. Freiwillig Die Rettung von Menschenleben aus Seenot unter Einsatz des eigenen Lebens erfolgt freiwillig. Freiwillige – ehrenamtlich engagierte Seenotretter – bilden die weit überwiegende Mehrheit und das Rückgrat der Seenotretter. 2. Unabhängig Alle Maßnahmen orientieren sich an einem einzigen Ziel: der möglichst effektiven und schnellen Rettung von Menschenleben aus Seenot. Weder die öffentliche Hand noch einzelne Geldgeber beeinflussen unsere Entscheidungsfindung. 3. Spendenfinanziert Wir verwenden ausschließlich freiwillige Zuwendungen für unsere Arbeit. Wir verzichten zur Wahrung unserer Unabhängigkeit bewusst auf die Inanspruchnahme öffentlicher Gelder. t Wir verstehen unsere Arbeit als Bürgerinitiative, die Bürgermut und Bürgersinn verbindet: den Bürgermut derer, die rausfahren, wenn alle anderen froh sind, einen schützenden Hafen erreicht zu haben, mit dem Bürgersinn all derer, die das mit ihrem Engagement an Land möglich machen. t Wir teilen unsere Erfahrungen, Innovationen und Ideen mit denen anderer Seenotrettungsdienste auf der ganzen Welt, um die zunehmenden klima- und verkehrsbedingten Herausforderungen auf See zu meistern. Unsere Strategie Die DGzRS mit ihren Rettungseinheiten und qualifizierten, zu jeder Zeit einsatzbereiten Mannschaften zählt zu den modernsten Seenotrettungsdiensten seiner Art weltweit. Die ständig verbesserte Technik und immer umfassendere Ausbildung unserer Besatzungen hat ein immer breiteres Einsatzspektrum ermöglicht. Trotz erhöhter Sicherheitsstandards in der Schifffahrt werden die Anforderungen an die Seenotretter der Zukunft weiter wachsen. Stillstand bedeutet Rückschritt, und so schreitet auch im Jubiläumsjahr die Modernisierung unserer Rettungsflotte mit der Indienststellung zweier neuer Rettungseinheiten konsequent voran. Trotz aller technischen Entwicklung aber ist uns allen, die wir im Jahr 2015 für die Seenotretter tätig sind, genauso klar wie den Gründervätern der DGzRS: Im Mittelpunkt unserer Arbeit steht nach wie vor der Mensch. Entscheidend für den erfolgreichen Einsatz auf See bleiben auch zukünftig Mut, Selbstlosigkeit und uneingeschränkte Einsatzbereitschaft sowie das Bewusstsein, dass die Rettung Schiffbrüchiger ungeachtet der Gefahr für das eigene Leben auch in modernen Zeiten eine große humanitäre Herausforderung für uns alle ist. JAHRESBERICHT 2014 DEUTSCHE GESELLSCHAFT ZUR RETTUNG SCHIFFBRÜCHIGER 7 Unsere Struktur und unsere Governance Die DGzRS beruht allseits auf Freiwilligkeit: auf der Freiwilligkeit der Seenotretter zum Einsatz rund um die Uhr und bei jedem Wetter sowie auf der Finanzierung ausschließlich durch Spenden und freiwillige Beiträge aus allen Teilen der Bevölkerung im ganzen Land. Unsere Gemeinnützigkeit wird regelmäßig vom Finanzamt überprüft, Wirtschaftsprüfer erteilen jährlich ein entsprechendes Testat, und wir unterziehen uns einer sorgfältigen internen Revision. Zusätzlich haben wir seit dem vergangenen Jahr einen Beirat gewählt, der den Vorstand berät und zugleich die Verwendung der Vereinsmittel überprüft und kontrolliert. STRUKTUR UND GOVERNANCE DER DEUTSCHEN GESELLSCHAFT ZUR RETTUNG SCHIFFBRÜCHIGER (DGzRS) Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger DGzRS Wahl Beschlussfassendes Gremium 78 Ordentliche Mitglieder Wahl Ehrenamtlicher Beirat* Ehrenamtlicher Vorstand Hauptamtliche Geschäftsführung 5 Mitglieder 3 Mitglieder 2 Mitglieder Freiwillige auf See Fest angestellte Besatzungsmitglieder Ehrenamtliche Mitarbeiter an Land Mitarbeiter in der Zentrale in Bremen mehr als 850 rund 180 Mitarbeiter mehr als 550 99 Mitarbeiter FINANZIERUNG DURCH REGELMÄSSIGE FÖRDERER UND SPENDER *Beratung des Vorstands, Prüfung und Kontrolle der Verwendung der Vereinsmittel 7 8 BLICK NACH ACHTERN. VOLLE KRAFT VORAUS ! VOM RUDERRETTUNGSBOOT ZUM SEENOTRETTUNGSKREUZER Die Rettung Schiffbrüchiger war nicht immer selbstverständlich. Noch bis ins 19. Jahrhundert hinein wird Seenot vielerorts als unabwendbares Schicksal angesehen. Zwar sind einzelne Hilfeleistungen mutiger Küstenbewohner aus allen Zeiten überliefert. Verbreitet ist hingegen die fatalistische Ansicht, dass wer sich auf See begibt, sein Leben in Gottes Hände legt. Mit einfachen Booten durch die Brandung zu stoßen, um Schiffbrüchige von gestrandeten Schiffen zu retten, hält man seinerzeit für unmöglich. Zudem herrscht noch das jahrhundertealte Strandrecht, alles in Besitz zu nehmen, was das Meer an Land spült – ein willkommener Nebenerwerb für die überwiegend in bescheidenen Verhältnissen lebende Küstenbevölkerung. Erst allmählich setzen sich humanitäre Gedanken durch. Vom maritim geprägten Großbritannien gehen vor über 200 Jahren erste Impulse aus, Rettungsboote zu bauen und durch lokale Vereine zu finanzieren. Dort und in den Niederlanden entstehen schließlich 1824 private nationale Seenotrettungsgesellschaften. In Deutschland entwickelt sich Vergleichbares aufgrund der staatlichen Zersplitterung erst später. Unsere Geschichte in bewegten Bildern: www otretter.de/ seen h ist orie JAHRESBERICHT 2014 DEUTSCHE GESELLSCHAFT ZUR RETTUNG SCHIFFBRÜCHIGER 9 9 10 VOLLE KRAFT VORAUS ! BLICK NACH ACHTERN. Deshalb geht hiermit an alle der ernste Ruf, sich an diesem Werke der Wohlthaätigkeit nach Kraäften zu betheiligen.“ .. .. Adolph Bermpohl, einer der Gründerväter der DGzRS 1865 JAHRESBERICHT 2014 11 DEUTSCHE GESELLSCHAFT ZUR RETTUNG SCHIFFBRÜCHIGER In ihrer ersten Satzung bat die DGzRS ihre Förderer um einen Jahresbeitrag von mindestens ½ preußischen Courant-Thaler. Ein paar Beispielspenden aus der Gründungszeit: AM ZIEL: GRÜNDUNG EINES DEUTSCHEN SEENOTRETTUNGSWERKS Gründung der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) am 29. Mai 1865 in Kiel. Sitz der DGzRS wird Bremen, ihr erster Vorsitzer der Bremer Kaufmann Konsul Hermann Henrich Meier. Damit sind die Verfechter eines einheitlichen, unabhängigen deutschen Seenotrettungswerks am Ziel. In den Jahren zuvor hatten Adolph Bermpohl und • Ertrag eines Concerts in Danzig: 217,60 • Ihre Majestät Königin Augusta von Preußen: 100,• Spar- und Leihkasse in Rendsburg: 40,• Herr Gutsbesitzer Busch in Gr. Masson: 38,• Frau R. Duncklenberg in Elberfeld: 25,• Ein bremischer Freund der Gesellschaft: 1.110,- Carl Kuhlmay nach schweren Schiffsunglücken an der Nordseeküste ein solches Rettungswerk gefordert. Bereits 1861 gründete Georg Breusing in Emden den ersten deutschen regionalen Verein zur Rettung Schiffbrüchiger. Weitere folgten entlang der Küste. Für ihren Zusammenschluss setzte sich maßgeblich Dr. Arwed Emminghaus ein. 11 12 BLICK NACH ACHTERN. VOLLE KRAFT VORAUS ! 1890 2015 kämpfen acht oder zehn Ruderer in offenen Booten allein mit ihrer Muskelkraft oft stundenlang gegen Sturm und Kälte an. können die Seenotretter dank leistungsfähiger Maschinen ihre Kräfte für die eigentliche Rettungsarbeit nutzen. MIT MUSKELKRAFT UND WIND: RUDERRETTUNGSBOOTE IM EINSATZ Bereits 25 Jahre nach ihrer Gründung verfügt die DGzRS über rund 90 Rettungsstationen an der Nord- und Ostseeküste. Diese sind mit einfachen Raketenapparaten, Hosenbojen und offenen Ruderbooten ausgestattet. Pferdegespanne transportieren die in festen Rettungsschuppen an Land stationierten Boote zum Strand. Auf See treiben die Seenotretter sie mit der eigenen Muskelkraft und der Hilfe des Windes an. Die Einsätze für die Schiffbrüchigen sind gleichermaßen beschwerlich und gefährlich. JAHRESBERICHT 2014 DEUTSCHE GESELLSCHAFT ZUR RETTUNG SCHIFFBRÜCHIGER 13 Es war eine schwere Arbeit, das Rettungsboot in der aufgeregten See vorwärts zu bringen. 1890 Vormann der Station Borkum 13 14 BLICK NACH ACHTERN. VOLLE KRAFT VORAUS ! MOTORKRAFT ERSETZT MUSKELKRAFT Die Motorisierung der Rettungsflotte beginnt: Als erstes Motorrettungsbot der DGzRS kommt 1911 die OBERINSPECTOR PFEIFER in Fahrt. Bereits 1913 verfügen die Seenotretter über 14 motorisierte Rettungsboote. Der Erste Weltkrieg stoppt zunächst die weitere Motorisierung. Nach dem Krieg baut die DGzRS halbgedeckte Motorrettungsboote mit raumsparenden und robusten Dieselaggregaten, die nach und nach die älteren Rettungsboote ersetzen. Mit Muskelkraft waren für wenige Seemeilen oft stundenlange Anstrengungen erforderlich. Die Motorkraft erweitert den Aktionsradius der Rettungsflotte erheblich. Die Seenotretter gelangen schneller und sicherer zum Einsatzort. JAHRESBERICHT 2014 DEUTSCHE GESELLSCHAFT ZUR RETTUNG SCHIFFBRÜCHIGER 15 Boot und Motor bewährten sich in schwerer See vorzüglich. Vormann der Station Laboe 1911 15 16 BLICK NACH ACHTERN. VOLLE KRAFT VORAUS ! Rettungsboot " Lübeck", Rettungsboot " Lübeck" für Seenotleitung Bremen … 1945 Bordfunker AUS EINER „FUNKBUDE“ ENTWICKELT SICH DIE SEENOTLEITUNG BREMEN Die neutrale Rolle der Seenotretter im Zweiten Weltkrieg unter dem Schutz der Genfer Konvention trägt erheblich dazu bei, dass der Wiederaufbau der DGzRS bereits ab 1945 von den Besatzungsmächten unterstützt wird. 40 Stationen in der Deutschen Bucht und der Westlichen Ostsee setzen ihre Arbeit fort. 14 eigene Seenotfunkstationen an der Küste dienen als Relais- stationen zwischen der vorübergehenden Einsatzleitung in Cuxhaven und der Rettungsflotte. Bereits 1952 sichern drei Funker eine Rund-um-die-UhrPräsenz im kleinen Funkraum unter dem Dach der neuen Hauptverwaltung in Bremen. Daraus entwickelt sich die SEENOTLEITUNG BREMEN (MRCC = Maritime Rescue Co-ordination Centre). JAHRESBERICHT 2014 DEUTSCHE GESELLSCHAFT ZUR RETTUNG SCHIFFBRÜCHIGER 17 Nur zwei Mal in ihrer Geschichte – nach den beiden Weltkriegen, als die Leistungsfähigkeit des Seenotrettungsdienstes gefährdet war – hat die DGzRS den Staat vorübergehend um Geld gebeten. So erhielten die Seenotretter für den ersten in Serie gebauten modernen Seenotrettungskreuzer mit Tochterboot in den 1950er Jahren einmalig 600.000 Deutsche Mark aus dem Bundeshaushalt. 1957 führte der freiwillige Verzicht auf weitere staatliche Gelder zu einem überwältigen Echo. 17 18 BLICK NACH ACHTERN. VOLLE KRAFT VORAUS ! Fahre Schiff, Du tapf'rer Retter, durch der Sturme boses Wetter … Theodor Heuss, Bundespräsident und DGzRS-Schirmherr 1949 – 1959 1957 JAHRESBERICHT 2014 DEUTSCHE GESELLSCHAFT ZUR RETTUNG SCHIFFBRÜCHIGER 19 1957 Anforderungen an den modernen Seenotrettungskreuzer: • doppelt so schnell wie bisherige Motorrettungsboote • selbstaufrichtend • unbegrenzt hochseetauglich • problemlos im Flachwasser einsetzbar BIS HEUTE PRÄGEND: DER ERSTE MODERNE SEENOTRETTUNGSKREUZER THEODOR HEUSS 2015 Medizin an Bord: • Sauerstoffkoffer • Notfallrucksack • Automatischer externer Defibrillator • Virtueller Notarzt auf See In Anwesenheit des Schirmherrn der Seenotretter, Bundespräsident Theodor Heuss, wird am 12. Februar ein Seenotrettungskreuzer auf dessen Namen getauft. Mit der Indienststellung der THEODOR HEUSS beginnt eine neue, wegweisende Ära im Bau moderner, vielseitig einsetzbarer Rettungsboote. Sie ist der erste in Serie gebaute Seenotrettungskreuzer mit Tochterboot. 19 20 BLICK NACH ACHTERN. VOLLE KRAFT VORAUS ! Unter dem roten Hansekreuz sind wir nach 45 Jahren Trennung wieder vereint. 1990 Wolfgang Rätzer, Vormann der Station Warnemünde WIEDERVEREINIGUNG DER SEENOTRETTER AUS OST UND WEST Die DGzRS übernimmt wieder die Arbeit auf zunächst elf Stationen entlang der Küste Mecklenburg-Vorpommerns. Heute sind es 17. Am 27. November 1990 taufen die Seenotretter einen neuen 23-Meter-Seenotrettungskreuzer auf den Namen VORMANN JANTZEN. Er wird in Warnemünde stationiert – nur wenige Meter vom ehemaligen Wohnhaus des Lotsenkommandeurs und Namensgebers Stephan Jantzen entfernt. Jantzen war seit 1866 maßgeblich am Aufbau der ersten DGzRS-Rettungsstation an der mecklenburgischen Küste in Warnemünde beteiligt. JAHRESBERICHT 2014 DEUTSCHE GESELLSCHAFT ZUR RETTUNG SCHIFFBRÜCHIGER 21 Innerhalb von nur vier Jahren gelingt es, die Technik zwischen Poel und Ueckermünde an den Standard in der Deutschen Bucht und der Westlichen Ostsee anzugleichen. Größter Gewinn sind die motivierten Besatzungen mit ihrer Erfahrung und Revierkenntnis. 21 22 BLICK NACH ACHTERN. VOLLE KRAFT VORAUS ! SEIT 150 JAHREN … JAHRESBERICHT 2014 DEUTSCHE GESELLSCHAFT ZUR RETTUNG SCHIFFBRÜCHIGER … IM EINSATZ! 23 23 25 23 BLICK NACH ACHTERN. VOLLE KRAFT VORAUS ! 1854 Am 6. November 1854 strandet die Bark „Johanne“ im schweren Herbststurm vor Spiekeroog. Die „Johanne“ ist ein voll besetztes Auswandererschiff aus Bremerhaven. Mehr als 200 Menschen vorwiegend aus Süddeutschland wollen mit ihr die „Neue Welt“ erreichen. 84 Menschen ertrinken in der tosenden See. 1861 1861 Unter Führung des Oberzollinspektors Georg Breusing gründet sich in Emden am 2. März 1861 der „Verein zur Rettung Schiffbrüchiger an der ostfriesischen Küste“. 1875 1855 60 70 1875 Erstmals werden Sammelbüchsen „in der Form kleiner, geschmackvoller Böte“ erwähnt. Bis heute stehen die Sammelschiffchen landauf, landab als Symbol für den selbstlosen Einsatz der Seenotretter und die Unabhängigkeit der DGzRS. 1.240 Sammelschiffchen verschickt die DGzRS allein im ersten Jahr. Die meisten bleiben in Küstennähe, aber je 25 gehen nach Bayern und Hessen sowie sogar zwölf nach Österreich. Mehr als 60.000 Stück werden bis heute hergestellt. Derzeit sind rund 14.000 im Einsatz. 80 1911 1890 25 Jahre nach ihrer Gründung verfügt die DGzRS zwischen Borkum und Memel über 111 Rettungsstationen. Mehr als 1.000 freiwillige Rettungsmänner stehen zur Verfügung. 58 Bezirksvereine und 255 ehrenamtliche Vertreterschaften im ganzen Land mit insgesamt fast 49.000 fördernden Mitgliedern existieren. 90 Eine technische Revolution: Das erste Motorrettungsboot, die OBERINSPECTOR PFEIFER, geht in Laboe in Dienst. Bereits im ersten Jahr rettet sie zwölf Menschen aus Seenot. Schon zwei Jahre später verfügt die DGzRS über acht offene Neubauten und sechs nachgerüstete Boote mit Motor. Die HAMBURG, Baujahr 1925, gehörte zu den ersten gedeckten Rettungseinheiten. 1930 Motorrettungsboot OBERINSPECTOR PFEIFER im Einsatz auf der Kieler Förde 1900 10 1930 1865 1860 Am 10. September 1860 läuft die Brigg „Alliance“ auf das gefürchtete Borkum-Riff auf und sinkt. 20 1927 wird international festgelegt, im Sprechfunk „Mayday“ (frz. m’aidez! = helft mir!) als Notruf zu verwenden. 1930 erhält das erste DGzRS-Boot ein Funkgerät. Arwed Emminghaus, geboren in Thüringen, ist überzeugt: Ein einheitlicher Seenotrettungsdienst an allen deutschen Küsten erhält größeren Zuspruch und mehr Spenden als viele kleine regionale Vereine. 1933 1890 Ruderrettungsboot 1930 Raupenschlepper mit Motorrettungsboot auf Bootswagen 1860 Tief bewegt von derartigen Schiffskatastrophen, prangert der Navigationslehrer Adolph Bermpohl aus Vegesack bei Bremen die Teilnahmslosigkeit der Bevölkerung angesichts des unermesslichen Leids Schiffbrüchiger an. Am 20. November 1860 erscheint sein „Aufruf zu Beiträgen für die Errichtung von Rettungsstationen auf den deutschen Inseln der Nordsee“. 1861 Kleinere Motorrettungsboote werden mit Raupenschleppern über den Strand zu Wasser gebracht (l.) oder gleiten über eine Slipanlage aus dem Rettungsschuppen direkt in ihr Element. In der schwierigen Phase der 1930er Jahre und des Zweiten Weltkriegs bewahrt die DGzRS ihre Eigenständigkeit, soweit es die Verhältnisse zulassen. JAHRESBERICHT 2014 25 DEUTSCHE GESELLSCHAFT ZUR RETTUNG SCHIFFBRÜCHIGER 1945 Unter Leitung ihres Vorsitzers Konsul Hermann Helms und ihres Inspektors Kapitän John Schumacher führt die DGzRS ihre Arbeit in der Deutschen Bucht und der Westlichen Ostsee auf 40 Stationen fort. Die DDR dagegen organisiert Seenotrettung staatlich. 70 Stationen zwischen Lübeck und Memel gehen verloren. 1965 100 Jahre DGzRS: Der Seenotrettungskreuzer ARWED EMMINGHAUS wird in Dienst gestellt. Das Bild zeigt ihn am Wrack der „Njandoma“, gestrandet am 2. Weihnachtstag 1968 auf dem berüchtigten Scharhörnriff/ Elbmündung. 1969–75 Kleinere Seenotrettungskreuzer und 20 eigenständige, sieben bis zwölf Meter lange Seenotrettungsboote lösen die letzten Motorrettungsboote aus dem Zweiten Weltkrieg ab. Ab 1975 gehen drei große 44-MeterSeenotrettungskreuzer in Dienst. Ausgestattet mit allen Rettungsmitteln, die man sich seinerzeit vorstellen kann, sichern sie von Seepositionen aus die Großschifffahrtswege. 1965 Vorsitzer Hermann Helms (l.) im Gespräch mit Inspektor John Schumacher 40 50 60 24 70 1987 Die letzte Reise der THEODOR HEUSS • 1.530 Kilometer Wasserstraßen von Bremen-Vegesack bis Nürnberg • 265 Kilometer mit mehr als 40 Ortsdurchfahrten in Bayern • „Fallen Anker“ auf Position 48° 07’ Nord, 11° 38’ Ost im Deutschen Museum 80 Weiterbildung ist ein ständiges Thema. Auch unter extremen Bedingungen müssen die Seenotretter reibungslos zusammenarbeiten. SAR-Sicherheit, Seemannschaft und Navigation, Technik, medizinische Notfallversorgung, Koordinierung und Kommunikation stehen auf dem Lehrplan der eigenen Ausbildungsstation der DGzRS. 1990 1996 2000 2015 2010 1999 Die DGzRS übernimmt die Rund-um-die-Uhr-Hörwache auf dem internationalen UKW-Sprechfunk-Not- und Anrufkanal 16. Besonders wichtig ist dies für die Kleinschifffahrt (Fischkutter, Küstenmotorschiffe, Freizeitschifffahrt), die nicht unter die Ausrüstungspflicht mit Satellitenfunk fällt. 1939 Während des Krieges sind die Seenotretter unter dem Schutz der Genfer Konvention „für Freund und Feind“ verstärkt im Einsatz. Die Rettungsboote werden mit deutlich sichtbaren roten Kreuzen gekennzeichnet. 1982 1953/1957 Der Versuchs-Seenotrettungskreuzer BREMEN mit Tochterboot ist Vorläufer des ersten Serienbaus THEODOR HEUSS, der in Anwesenheit des Bundespräsidenten getauft wird. In einer Vereinbarung mit dem Bundesminister für Verkehr wird die Zuständigkeit der DGzRS für den maritimen Such- und Rettungsdienst festgestellt und gesichert. Die Rettungsflotte wird einige Jahre später mit dem Schriftzug SAR (Search and Rescue) am Bug gekennzeichnet. 1999 SEENOTLEITUNG BREMEN mit Seenotküstenfunkstelle BREMEN RESCUE RADIO 2015 und in Zukunft Trotz aller Technik: Im Mittelpunkt steht nach wie vor der Mensch. Wichtigste Voraussetzung bleibt die ständige Bereitschaft erfahrener Seenotretter zum selbstlosen und aufopferungsvollen Einsatz. 26 BLICK NACH ACHTERN. VOLLE KRAFT VORAUS ! 60/30/2 Die Model(l)maße der Seenotretter Eine Flotte von rund 60 Rettungseinheiten, die jeweils durchschnittlich 30 Jahre im täglichen Einsatz sind, erfordert rein rechnerisch jedes Jahr die Indienststellung 2 neuer Schiffe. 9,5-/10,1-Meter-Klasse für die zahlreichen Freiwilligen-Stationen Neue 20-Meter-Klasse für küstennahe Gewässer mit geringem Tiefgang und schnellem, flachgehenden Arbeitsboot JAHRESBERICHT 2014 DEUTSCHE GESELLSCHAFT ZUR RETTUNG SCHIFFBRÜCHIGER 27 27 36,5- Stand Neuer 36,5-Meter-Seenotrettungskreuzer Maßstab 1 : 500 5m Neue Rettungseinheiten ersetzen nach und nach ältere Schiffstypen. Bewährte 23,3-Meter-Klasse BERND JOCHAM 28 BLICK NACH ACHTERN. VOLLE KRAFT VORAUS ! JAHRESBERICHT 2014 DEUTSCHE GESELLSCHAFT ZUR RETTUNG SCHIFFBRÜCHIGER 29 Erste Seenotrettungskreuzer einer neuen 28-Meter-Klasse tLeistungsfähige Nachfolger der bewährten 27,5-Meter-Seenotrettungskreuzer tSofort einsatzbereit, rund um die Uhr mit vier Seenotrettern besetzt t Ausgerüstet mit Tochterboot, Feuerlöschanlage und Bordhospital t 24 Knoten (ca. 45 km/h) schnell, dank 2 x 1.958 PS Geplante Indienststellungen: 2015 Amrum 2017 Laboe 2018 N.N. 29 30 BLICK NACH ACHTERN. VOLLE KRAFT VORAUS LAGEBERICHT 2014 ! Blick in die SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS in den 1980er Jahren JAHRESBERICHT 2014 DEUTSCHE GESELLSCHAFT ZUR RETTUNG SCHIFFBRÜCHIGER 31 Lagebericht der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) 1 Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger im Überblick 1.1 Geschäftstätigkeit und Zweck der Gesellschaft Die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) ist einer der modernsten Seenotrettungsdienste der Welt. Finanziert ausschließlich durch Spenden und freiwillige Zuwendungen. Die Seenotretter sind an der deutschen Nord- und Ostseeküste jeden Tag 24 Stunden mit einer Flotte von 60 Seenotrettungskreuzern und Seenotrettungsbooten einsatzbereit. 180 fest angestellte und mehr als 850 ehrenamtlich engagierte Besatzungsmitglieder sind auf See (bei den Seenotrettern „Freiwillige“ genannt) sowie mehr als 550 ehrenamtliche Bürgerinnen und Bürger sind an Land im ehrenamtlichen Einsatz für die DGzRS aktiv. 1.2 Strategische Ausrichtung Ein leistungsstarker Rettungsdienst setzt qualifiziertes Personal und modernste Technik voraus – und kostet viel Geld. Im Gegensatz zu vielen anderen Hilfsorganisationen ergeben sich die Kosten für die Arbeit der Seenotretter weniger situationsbedingt (z. B. Hungersnöte oder Naturkatastrophen), sondern zwangsläufig und kontinuierlich. Die DGzRS muss stets für den extremen Notfall gerüstet sein. Unser „Projekt“ ist Rettung aus Seenot – das ganze Jahr, bei jedem Wetter. Zunehmender Seeverkehr, häufigere, intensivere Schlechtwetterperioden und wachsende Aufgaben bestimmen die Arbeit der Seenotretter in der Zukunft. Große Herausforderungen liegen vor der DGzRS, darunter der Ersatz der sechs 27,5-Meter-Seenotrettungskreuzer durch entsprechende Neubauten. Allein dies wird deutlich über 70 Mio. Euro kosten. Dazu sind die ersten drei Schiffe der neuen 28-Meter-Klasse bestellt. Sie werden ab 2015 abgeliefert. Die ständige Verjüngung der Rettungsflotte ist wichtig, um die der DGzRS anvertrauten Mittel so effizient wie möglich einzusetzen. Die DGzRS hat sich mit sparsamster Haushaltsführung und nautischem Weitblick entsprechend vorbereitet. Doch die angesparten Mittel der Bootserneuerungsrücklage allein genügen nicht, um den hohen technischen Standard zu halten. Vielmehr ist die DGzRS Jahr für Jahr auf die vielen, auch kleinen Beiträge aus dem ganzen Land angewiesen, um ihren Besatzungen stets die zuverlässigste und sicherste Technik für ihre mitunter gefahrvollen Einsätze an die Hand zu geben. 1.3 Rechtlicher Status Die DGzRS ist ein rechtsfähiger Verein kraft staatlicher Verleihung. Das entspricht dem eingetragenen Verein, der jedoch erst mit Inkrafttreten des Bürgerlichen Gesetzbuches im Jahr 1900 eingeführt wurde. Die 1865 gegründete DGzRS führt deshalb auch nicht den Zusatz „e. V.“ und ist nicht im Vereinsregister eingetragen, in ihrer Struktur aber einem eingetragenen Verein vergleichbar und als gemeinnützig anerkannt. 1.4Organe Organe der Gesellschaft sind die Mitgliederversammlung, der Vorstand und der Beirat. Die Mitgliederversammlung ist das oberste Organ der Gesellschaft. Zur Ausübung des Stimmrechts sind die ordentlichen Mitglieder berechtigt. Die DGzRS wird durch ihren ehrenamtlich tätigen Vorstand vertreten. Derzeit wird der Vorstand aus Vorsitzer Gerhard Harder und seinen beiden Stellvertretern Ingo Kramer und Michael Schroiff gebildet. Die hauptamtliche Geschäftsleitung in der Zentrale in Bremen wird von den beiden Geschäftsführern Kapitän Udo Helge Fox und Nicolaus Stadeler wahrgenommen. 31 32 LAGEBERICHT 2014 2 Aufgaben, Grundlagen und internationale Einbindung 2.1 Aufgaben der DGzRS t Rettung von Menschenleben aus Seenot und deren medizinische Erstversorgung t Koordinierung aller Maßnahmen im Seenotfall und bei Hilfeleistungen innerhalb des deutschen SAR (Search and Rescue)-Bereichs t Überwachung der UKW-Kanäle 16 und 70 (DSC) und der Grenzwelle 2.187,5 kHz (DSC) für Not- und Sicherheitszwecke sowie Durchführung des Not-, Dringlichkeits- und Sicherheitsfunkverkehrs im deutschen SAR-Bereich t Durchführung von Sicherungsaufgaben für gefährdete Schiffe und deren Besatzungen t Hilfe bei der Befreiung von Besatzungen von See- und Luftfahrzeugen aus unmittelbarer Gefahr t Transport von Kranken und Verletzten einschließlich Gewährung von erweiterter Erster Hilfe und Erstversorgung von Unfallpatienten t Durchführung jeglicher Tätigkeiten, die drohende Not- und Unglücksfälle zu verhüten helfen t Unterstützung deutscher Schiffe oder deutscher Besatzungen bei Notfällen im Ausland t Unterstützung der Feuerwehren bei der Brandbekämpfung im Rahmen der Möglichkeiten t Unterstützung des Havariekommandos bei komplexen Schadenslagen t Pflege und Förderung des Gedankens des selbstlosen Einsatzes zur Rettung von Menschenleben aus Seenot und gefährlichen Situationen im nationalen und internationalen Bereich. t Förderung von Wissenschaft und Forschung auf dem Gebiet der Seenotrettung im Wege der Durchführung eigener und Förderung von Forschungsvorhaben Dritter 2.2 Nationale Gesetze und Verordnungen sowie internationale Abkommen Innerhalb der Bundesrepublik Deutschland ergänzt der SAR-Einsatzplan der DGzRS diese Bestimmungen mit dem Ziel, die Sicherheit auf See weiter zu erhöhen und die Durchführung von Such- und Rettungsaufgaben bei Seenotfällen von See- und Luftfahrzeugen in den vom Bundesministerium für Verkehr festgelegten Seegebieten der Bundesrepublik Deutschland zu erleichtern. Der SAR-Dienst auf See, der in der Bundesrepublik Deutschland der DGzRS vom damaligen Bundesministerium für Verkehr (BMV), jetzt Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI), übertragen wurde, beinhaltet: t Durchführung des Such- und Rettungsdienstes auf See (Vereinbarung BMV, 11. März 1982) t Koordinierung des Such- und Rettungsdienstes auf See durch die SEENOTLEITUNG BREMEN (MRCC: Maritime Rescue Co-ordination Centre), (Vereinbarung BMV, 11. März 1982) JAHRESBERICHT 2014 DEUTSCHE GESELLSCHAFT ZUR RETTUNG SCHIFFBRÜCHIGER 33 t Überwachung der UKW-Kanäle und der Grenzwelle für Not- und Sicherheitszwecke sowie die Durchführung des Not-, Dringlichkeits- und Sicherheitsfunkverkehrs auf UKW und Grenzwelle im deutschen SAR-Bereich. (Übertragung durch das BMV vom 7. November 1996) t Unterstützung des militärischen SAR-Dienstes bei SAR-Einsätzen für Luftfahrzeuge sowie die Wahrnehmung der Aufgaben einer Bereichssuchstelle (Verfügung BMV, 8. August 1953, Verwaltungsvereinbarung. BMV/BMVg, Bundesministerium der Verteidigung, September 1969) t Evakuierung von Schwerkranken und Schwerverletzten an Bord von Schiffen auf See sowie die Veranlassung sofortiger medizinischer Hilfe (Briefwechselvereinbarung BMV/DGzRS, 16./21. Januar 1996) t Vereinbarung mit dem Havariekommando über die Zusammenarbeit mit dem BMV/BW t Mitwirkung beim verkehrsbezogenen Feuerschutz im Küstenbereich im Rahmen rettungsdienstlicher und technischer Möglichkeiten (Briefwechselvereinbarung BMV, Mai 1987) t Auftrag im Sinne der Genfer Konvention (Der Bundeskanzler, 18. März 1964) Einbindung in die Organisationsstruktur der SAR-Dienste der Bundesrepublik Deutschland: UNO INTERNATIONALE SCHIFFAHRT IMO MARITIMER SAR-DIENST ICAO Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) INTERNATIONALE LUFTFAHRT AERONAUTISCHER SAR-DIENST DGzRS Bundesministerium der Verteidigung (BMVg) MRCC Bremen RCC Glücksburg/Münster gegenseitige Unterstützung SAR-Einsatzmittel der DGzRS SAR-Einsatzmittel der Marine 33 34 LAGEBERICHT 2014 Die internationalen Grundlagen werden gebildet durch: 3 t Internationales Übereinkommen von 1974/1979 zum Schutz des menschlichen Lebens auf See (SOLAS) t Internationales Übereinkommen von 1979 über den Such- und Rettungsdienst auf See (SOLAS) t IAMSAR-Manual Volume I-III t Übereinkommen Nr. 164 der International Labour Organization (ILO) über den Gesundheitsschutz und die medizinische Betreuung von Seeleuten (IAO-ÜE; ILO Nr. 164, 8. Oktober 1987) t Genfer Konvention von 1949 t Brüsseler Übereinkommen von 1910 Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage 3.1Ertragslage Die DGzRS finanziert ihre gesamte Arbeit ausschließlich durch freiwillige Zuwendungen – ohne jegliche staatliche Zuschüsse oder andere öffentliche Gelder zu beanspruchen. Vielmehr stellen die Förderer und Spender aus dem ganzen Land mit ihren Zuwendungen sicher, dass die DGzRS ihre vielfältigen Aufgaben unabhängig und eigenverantwortlich erfüllen kann. Die eigentlichen Sammlungserlöse der DGzRS lagen 2014 nahezu auf dem hohen Vorjahresniveau und erreichten die Summe von 20,4 Millionen Euro (Vorjahr: 20,6 Millionen Euro). Der leichte Rückgang um rund ein Prozent basiert im Wesentlichen auf leicht geringeren Mitgliedsbeiträgen und Spenden sowie ebenfalls leicht rückläufigen Schiffsabgaben. Deutlich höheren Erträgen aus Stiftungszuweisungen in Höhe von 2,3 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahreswert von 1,1 Millionen Euro standen geringere Erträge aus Nachlässen – die wie jedes Jahr im Voraus schwer abzuschätzen sind – in Höhe von insgesamt sehr guten 12,0 Millionen Euro (Vorjahr: 13,1 Millionen Euro) gegenüber. Addiert man noch die Beträge der in Vorjahren zugeflossenen längerfristig gebundenen Spenden für z. B. den Neubau von Schiffen in Höhe von nahezu unverändert 1,7 Millionen Euro, resultiert daraus ein erneut starker Spendenertrag des Geschäftsjahrs 2014 auf Vorjahresniveau von insgesamt 36,4 Millionen Euro (Vorjahr: 36,5 Millionen Euro). Weitere Zuflüsse wie die Erträge aus der Vermietung von Grundstücken waren mit 1,2 Millionen Euro 2014 nahezu konstant zum Vorjahr. Rückläufig waren die sonstigen betrieblichen Erträge in Höhe von 0,6 Millionen Euro (Vorjahr: 3,0 Millionen Euro), die im Vorjahr durch besondere Einmaleffekte besonders hoch ausfielen. Ebenso wie die Erträge aus anderen Wertpapieren des Finanzanlagevermögens des Jahres 2014 in Höhe von 0,2 Millionen Euro (Vorjahr: 0,4 Millionen Euro) trugen die sonstigen Zinsen und ähnliche Erträge weitere 0,2 Millionen Euro (Vorjahr: 0,3 Millionen Euro) zum Gesamtertrag bei. JAHRESBERICHT 2014 DEUTSCHE GESELLSCHAFT ZUR RETTUNG SCHIFFBRÜCHIGER 35 Insgesamt erzielte die DGzRS im Jahr 2014 einen Gesamtertrag über alle Ertragsarten von 38,6 Millionen Euro, ein Rückgang um 2,8 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahreswert von 41,4 Millionen Euro, der durch die sehr erfolgreiche Spendenaktion „Reetdach gegen Reeperbahn“ sowie weitere Einmalerträge geprägt war. Rund 0,1 Millionen Euro wurden in die Ergebnisrücklage eingestellt (Vorjahr: knapp 0,2 Millionen Euro). Die Bootserneuerungsrücklage erhielt 2014 keine Dotierung (Vorjahr: Einstellung von 3,3 Millionen Euro). Die Aufwendungen 2014 erreichten insgesamt den Betrag von 38,5 Millionen Euro (Vorjahr: 37,9 Millionen Euro) und setzen sich aus den drei Positionen Personalaufwand, sonstige betriebliche Aufwendungen und Abschreibungen zusammen. Der Personalaufwand für die 279 fest angestellten Mitarbeiter (Vorjahr: 275 Mitarbeiter) in Höhe von insgesamt rund 21,0 Millionen Euro (Vorjahr: 19,8 Millionen Euro) setzt sich aus Heuern und Gehältern (15,8 Millionen Euro, Vorjahr: 15,2 Millionen Euro) und den dazugehörigen Sozialabgaben und Aufwendungen für Altersversorgung (5,2 Millionen Euro, Vorjahr: 4,6 Millionen Euro) zusammen. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen, die wesentlich durch die Bunkerkosten und die Werftaufenthalte der Seenotrettungskreuzer und -boote dominiert werden, enthalten zusätzlich auch noch die Kosten für Forschung und Entwicklung sowie die Erprobung neuer Typklassen und Schiffsneubauten. Außerordentliche Werftzeiten einzelner Seenotrettungskreuzer zur notwendigen Instandhaltung hatten insbesondere im vorherigen Geschäftsjahr 2013 zu erhöhten Aufwendungen geführt. Weitere Positionen sind die Kosten für Werbung und Öffentlichkeitsarbeit zur Einwerbung von Spendengeldern sowie die Aufwendungen für die Verwaltung der Gesellschaft. Insgesamt sanken die sonstigen betrieblichen Aufwendungen auf 12,4 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2014 (Vorjahr: 13,2 Millionen Euro). Die Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens stabilisierten sich mit 5,1 Millionen Euro auf Vorjahresniveau (Vorjahr: rund 5,0 Millionen Euro). Insgesamt erwirtschaftete die DGzRS einen Jahresüberschuss von 0,1 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2014, der in die Ergebnisrücklage der Gesellschaft eingestellt wurde. 3.2Finanzlage Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit im Geschäftsjahr 2014 in Höhe von 5,4 Millionen Euro (Vorjahr: 0,8 Millionen Euro) war im Wesentlichen durch zwei gegenläufige Effekt geprägt. Der Jahresüberschuss in Höhe von 0,1 Millionen Euro (Vorjahr: 3,5 Millionen Euro) wurde durch einen ebenfalls auf geringe 0,2 Millionen Euro reduzierten Gewinn aus Abgängen von Gegenständen des Anlagevermögens (Vorjahr: 2,5 Millionen Euro) sowie einen positiven Effekt in Höhe von knapp 5,1 Millionen Euro durch die Abnahme der sonstigen Vermögensgegenstände sowie anderer Aktiva in Höhe von 1,7 Millionen Euro gegenüber einer Zunahme im Vorjahr (3,4 Millionen Euro) deutlich überkompensiert. Der negative Cashflow aus der Investitionstätigkeit in Höhe von 5,6 Millionen Euro (Vorjahr: minus 2,6 Millionen Euro) war im Wesentlichen geprägt durch die Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen insbesondere für neue Schiffe, deren Bau sowie die Entwicklung neuer Bootsklassen in Höhe von insgesamt 5,4 Millionen Euro (Vorjahr: 11,3 Millionen Euro). Wesentlichen Einfluss auf den Cashflow aus der Investitionstätigkeit hatte im vergangenen Jahr der positive Saldo aus den Ein- und Auszahlungen des Finanzanlagevermögens, der im Geschäftsjahr 2013 6,5 Millionen Euro ausmachte und im Jahr 2014 minus 1,3 Millionen Euro betrug. 35 36 LAGEBERICHT 2014 Der gestiegene Finanzmittelbestand der Gesellschaft zum Bilanzstichtag in Höhe von insgesamt 22,6 Millionen Euro (Vorjahr: 21,5 Millionen Euro) setzt sich aus den Wertpapieren des Anlagevermögens in Höhe von 16,1 Millionen Euro (Vorjahr: 14,7 Millionen Euro) sowie der Summe aus Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten in Höhe von 6,5 Millionen Euro (Vorjahr: 6,8 Millionen Euro) zusammen. 3.3Vermögenslage Die Bilanzsumme der Gesellschaft betrug zum Ende des vergangenen Berichtsjahrs 82,9 Millionen Euro und lag damit nahezu auf dem Vorjahresniveau in Höhe von 83,2 Millionen Euro. Wesentliche Veränderungen zeigten sich in den Sachanlagen bei den Seenotrettungskreuzern und -booten mit dem absolut größten Anlagewert von 26,3 Millionen Euro (Vorjahr: 30,4 Millionen Euro) sowie bei den geleisteten Anzahlungen und Anlagen im Bau, die 2014 mit 12,1 Millionen Euro den Vorjahreswert von 7,4 Millionen Euro erneut deutlich übertrafen. Nahezu unverändert waren die beiden dominierenden Sachanlagepositionen Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten in Höhe von 10,5 Millionen Euro (Vorjahr: 10,7 Millionen Euro), die die Stationen der Seenotretter und die Anlageimmobilien repräsentieren, sowie unverändert andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung in Höhe von 1,5 Millionen Euro. In Summe stiegen die Sachanlagen im Geschäftsjahr 2014 auf einen Wert von 50,3 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr in Höhe von 50,0 Millionen Euro. Die Zunahme der Finanzanlagen (Wertpapiere des Anlagevermögens) um 1,3 Millionen Euro auf 16,1 Millionen Euro repräsentiert nahezu komplett den Anstieg des Anlagevermögens, sodass das Anlagevermögen auf 66,4 Millionen Euro anstieg (Vorjahreswert: 64,8 Millionen Euro). Quasi unveränderte Vorratswerte, bedingt durch die Festbewertung von Betriebsstoffen und Ersatzteilen, reduzieren die Veränderungen im Umlaufvermögen auf die Nachlassforderungen und Immobilienbewertungen der sonstigen Vermögensgegenstände, die mit 8,7 Millionen Euro 2014 unter dem Vorjahreswert von 10,4 Millionen Euro lagen. Kassenbestand und die Guthaben bei Banken in Höhe von gut 6,5 Millionen Euro lagen nahezu unverändert auf dem Vorjahresniveau von rund 6,8 Millionen Euro. Das um 0,1 Millionen Euro gestiegene Eigenkapital der Gesellschaft zum Bilanzstichtag in Höhe von 64,1 Millionen Euro (Vorjahr: 64,0 Millionen Euro) repräsentiert erneut eine grundsolide und gegenüber Vorjahr (76,9 Prozent) leicht verbesserte Eigenkapitalquote von 77,3 Prozent – Grundvoraussetzung, für die komplett aus eigenen Mitteln und in bar zu bezahlenden Entwicklungen neuer Typklassen und der im Bau befindlichen neuen Schiffe. Ein Bestand von 60 Einsatzschiffen, die jeweils 30 Jahre im täglichen Einsatz sind, erfordert im Durchschnitt jedes Jahr die Indienststellung von 2 neuen Schiffen. Die längerfristig gebundenen Spenden reduzierten sich um rund 1,7 Millionen Euro auf 14,2 Millionen Euro, während die Rückstellungen nahezu unverändert knapp 2,0 Millionen Euro betrugen. Die leicht höheren Verbindlichkeiten von 1,6 Millionen Euro (Vorjahr: gut 1,2 Millionen Euro) beschließen die Passivseite. JAHRESBERICHT 2014 DEUTSCHE GESELLSCHAFT ZUR RETTUNG SCHIFFBRÜCHIGER 37 3.4Investitionen Die Gesellschaft investierte netto 5,2 Millionen Euro in Sachanlagen (Vorjahr: 8,8 Millionen Euro). Wesentliche Investitionen betrafen die Anschaffung sowie die Entwicklung und den Bau neuer Seenotrettungskreuzer und -boote in Höhe von 5,4 Millionen Euro (Vorjahr: 11,3 Millionen Euro) inklusive kleinerer Investitionen in den Stationsausbau. 4Mitarbeiter 4.1 Fest angestellte Mitarbeiter Zum Bilanzstichtag am 31. Dezember 2014 betrug die Anzahl der fest angestellten Mitarbeiter der Gesellschaft 279 Personen (Vorjahr: 275 Personen), von denen 180 Seenotretter (Vorjahr: 177 Seenotretter) auf den SAR-Einheiten im Rettungsdienst tätig waren. 4.2 Bürgerliches Engagement Zusätzlich waren 857 freiwillige Besatzungsmitglieder 2014 für die Seenotretter im ehrenamtlichen Einsatz (Vorjahr: 847 Personen), um die ständige Einsatzfähigkeit der 40 Seenotrettungsboote zu gewährleisten. Davon leisteten 304 Freiwillige (Vorjahr: 302 Freiwillige) ihren ehrenamtlichen Dienst an der Nordseeküste und 553 Freiwillige (Vorjahr: 545 Freiwillige) an der Ostseeküste. Bürgerliches Engagement hat bei den Seenotrettern herausragende Bedeutung. An Land engagierten sich 2014 weitere 582 (Vorjahr: 592) Bürgerinnen und Bürger „von der Waterkant bis zum Alpenrand“ ehrenamtlich für das Rettungswerk. Ohne ihre wichtige Hilfe wäre der erfolgreiche Einsatz der Seenotretter an der Küste undenkbar. 5 Chancen und Risiken 5.1Risikomanagement Alle operativen und strategischen Entscheidungen erfolgen stets auch unter Risikogesichtspunkten. So wird zum Beispiel für die Planung von Schiffsneubauten in alternativen Szenarien untersucht, wie sich verschiedene Ertragsituationen auf den Geschäftsverlauf auswirken können. Durch Beschreibung von Chancen und Risiken werden alternative Entwicklungen verdeutlicht und die Diskussion über notwendige Maßnahmen vorangetrieben. Im Jahresverlauf informiert das Berichts- und Controllingsystem kontinuierlich alle verantwortlichen Entscheidungsträger zum tatsächlichen Geschäftsverlauf. 5.2 Interne Revision Die DGzRS wird vom Finanzamt regelmäßig auf ihre Gemeinnützigkeit überprüft, Wirtschaftsprüfer erteilen jährlich ein entsprechendes Testat, und die Gesellschaft unterzieht sich einer sorgfältigen internen Revision. 5.3Betriebsrisiken Ein leistungsstarker Rettungsdienst setzt qualifiziertes Personal und modernste Technik voraus. Die DGzRS muss stets für den extremen Notfall gerüstet sein – das ganze Jahr, bei jedem Wetter. Trotz aller technischen Entwicklungen gilt das Hauptaugenmerk der DGzRS heute wie damals den Seenotrettern und ihrer Sicherheit an Bord als wichtigste Grundlage für den erfolgreichen Einsatz. 37 38 LAGEBERICHT 2014 5.3.1IT-Risiken Eine störungsfreie Kommunikation und permanente Verfügbarkeit aller IT-Systeme und Kommunikationsverbindungen sind für die Einsatzfähigkeit rund um die Uhr und das an jedem Tag im Jahr Grundvoraussetzung. Durch den umfassenden Einsatz von IT-Systemen bestehen Risiken durch unbefugten Zugriff sowie die mangelnde Verfügbarkeit der Systeme in Folge von Betriebsstörungen und Katastrophen. Dem Risiko eines unbefugten Zugriffs auf die Systeme begegnet die DGzRS durch den Einsatz von Virenscannern und Firewall-Systemen. Die IT-Sicherheit wird zusätzlich durch die definierte und restriktive Vergabe von Zugriffsberechtigungen auf Systeme und Informationen sowie durch die Erstellung von Datensicherungen erhöht. Dazu werden im Rahmen gesellschaftsweit gültiger Standards die am Markt bewährten technischen Mittel eingesetzt. Mit einer redundanten Auslegung der IT-Infrastrukturen sichert sich die DGzRS gegen Risiken ab, die im Störungsoder Katastrophenfall entstehen könnten. 5.3.2Energiepreise Die volatile Lage auf den Rohstoffmärkten hat die DGzRS auch im zurückliegenden Jahr vor Herausforderungen gestellt. Die Preise für Rohöl (in USD) und dessen Folgeprodukte sind im vergangenen Jahr weltweit stark gesunken. Die Währungskursentwicklung des Euro gegenüber dem US-Dollar war jedoch ebenfalls stark rückläufig. Politische Konflikte im Nahen Osten und konjunkturelle Schwankungen können einen erheblichen Einfluss auf die Energiepreise haben. Um die Auswirkungen von Energiepreisschwankungen zu reduzieren, investiert die Gesellschaft gezielt in Modernisierungen und Maßnahmen zur Reduktion des Energieverbrauchs der eingesetzten Technik an Bord der Seenotrettungskreuzer und -boote sowie auch an Land. 5.4 Finanzwirtschaftliche Risiken Finanzwirtschaftliche Risiken betreffen Forderungsausfälle, Zinsrisiken sowie das Liquiditätsrisiko. Ferner können sich Risikopositionen aus der Anlagestrategie (zur Risikobegrenzung vgl. 5.4.3 Anlagepolitik) und der Verfügbarkeit von Spendengeldern ergeben. 5.4.1Zinsrisiken Aus der steigenden Volatilität von Zinssätzen sowie aus dem absolut niedrigen Zinsniveau entstehen der DGzRS Ertragschwankungen auf der Einnahmenseite. 5.4.2Liquiditätsrisiko Aufgrund der Unvorhersehbarkeit des jährlichen Spendenaufkommens kommt es im Laufe der Jahre zu großen Schwankungen in der Kapitalzufuhr der DGzRS. Wenn die Gesellschaft nicht über ausreichend Liquidität verfügt, kann hieraus eine bedrohliche Situation entstehen – entweder wegen der Verzögerung der Investitionen in die Erneuerung der Rettungsflotte oder des Unterhalts der bestehenden Rettungsflotte mangels der Verfügbarkeit von Kreditmitteln. 5.4.3Anlagepolitik Fehlerhafte Anlagestrategien können zum Verlust finanzieller Vermögenswerte führen. Die DGzRS verfolgt hinsichtlich der Investitionen des Finanzmittelbestands eine konservative Anlagepolitik. Die Anlage freier Liquidität erfolgt nur bei erstklassigen europäischen Finanzinstituten in Geldmarktprodukten unter Beachtung der Regeln länderspezifischer Sicherungseinrichtungen und der Bonität der Vertragspartner. Mögliche Ausfallrisiken werden ergänzend durch die Aufteilung der Anlage freier Liquidität bei verschiedenen Vertragsparteien sichergestellt. Die Gesellschaft hat für sich eigene Anlagerichtlinien und Benchmark-Kriterien definiert, die fester Bestandteil der Vermögensverwaltungsverträge mit den ausgewählten Vermögensverwaltern sind. JAHRESBERICHT 2014 DEUTSCHE GESELLSCHAFT ZUR RETTUNG SCHIFFBRÜCHIGER 39 6Nachtragsbericht In dem Zeitraum zwischen dem Bilanzstichtag am 31. Dezember 2014 und dem heutigen Tag der Aufstellung des Jahresabschlusses der Gesellschaft sind keine Ereignisse von berichtenswerter Bedeutung eingetreten. 7Prognosebericht Das Geschäftsjahr 2014 war ein relativ ertragstarkes Jahr in der Geschichte der DGzRS. Der höhere Personalaufwand wird die Gesellschaft jedoch auch zukünftig belasten, denn eine kontinuierliche Kompensation durch in gleichem Betrag sinkende sonstige betriebliche Aufwendungen wie 2014 ist nicht zu erwarten. Ebenso sind weiterhin sinkende Zinserträge und Erträge aus Wertpapieren des Finanzanlagevermögens zu erwarten. Die insgesamt stabile Liquiditätssituation sowie die weitere Stärkung der Eigenkapitalausstattung der Gesellschaft lassen jedoch keinerlei Rückschlüsse und Prognosen auf zukünftige Jahre und deren Ertragsentwicklung zu. Bremen, den 9. März 2015 Der Vorstand 39 40 BLICK NACH ACHTERN. VOLLE KRAFT VORAUS ! Spende im Einsatz JAHRESBERICHT 2014 DEUTSCHE GESELLSCHAFT ZUR RETTUNG SCHIFFBRÜCHIGER 41 41 42 BLICK NACH ACHTERN. ABSCHLUSS VOLLE KRAFT2014 VORAUS ! SEENOTRETT R E D E H ER WOC 29. Mai 2015 150. Geburtstag der DGzRS in Bremen 30. und 31. Mai 2015 Jubiläumsveranstaltungen in Bremerhaven 30. Mai bis 2. Juni 2015 MMS – Messe für maritime Sicherheit in Bremerhaven 1. bis 4. Juni 2015 World Maritime Rescue Congress in Bremerhaven www.150-jahre-seenotretter.de JAHRESBERICHT 2014 DEUTSCHE GESELLSCHAFT ZUR RETTUNG SCHIFFBRÜCHIGER 43 43 GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG FÜR DIE ZEIT VOM 1. JANUAR BIS 31. DEZEMBER 2014 in Tsd. Euro 1. Erträge aus dem Spendenverbrauch des Geschäftsjahres Erträge aus Sammlungen + Mitgliedsbeiträge und Spenden + Sammelschiffchen + Schiffsabgaben + Bußgelder Erträge aus Stiftungszuweisungen Erträge aus Nachlässen = im Geschäftsjahr zugeflossene Spenden + Verbrauch in Vorjahren zugeflossener längerfristig gebundener Spenden – noch nicht verbrauchter Spendenzufluss des Geschäftsjahres 2. Erträge aus der Vermietung von Grundstücken 3. Sonstige betriebliche Erträge + Erträge aus Abgang des Sach- und Finanzanlagevermögens + Erträge aus der Weiterbelastung an Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) Grenzwelle + Erträge aus Verkauf von Plaketten, Wimpeln u. ä. + Skontoerträge + Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen + Übrige Erträge 4. Personalaufwand Heuern und Gehälter – davon Heuern (177 Personen, 335 Freiwillige) – davon Gehälter (98 Festangestellte Land) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung – davon soziale Abgaben Heuer – davon soziale Abgaben Land – Berufsgenossenschaftsbeiträge – Freiwillige soziale Aufwendungen – davon für Altersversorgung 5. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen 6. Sonstige betriebliche Aufwendungen – davon Grundstücksaufwendungen – davon Aufwendungen für den Rettungsdienst (lfd.Betriebs- und Instandhaltungsaufwendungen) – davon Verwaltungs- und Werbeaufwendungen – davon Nachlassaufwendungen – davon Buchverluste aus Abgang von Wertpapieren 7. Erträge aus anderen Wertpapieren des Finanzanlagevermögens 8. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge + Bankzinsen + Zinsen und Dividenden 9. Jahresüberschuss 10. Einstellung in die Bootserneuerungsrücklage 11. Einstellung in die Ergebnisrücklage 12. Bilanzgewinn 2014 2013 20.368,5 20.599,2 [ 17.781,1 ] [ 945,7 ] [ 1.479,1 ] [ 393,3 ] 1.092,8 13.117,5 34.809,5 [ 17.671,0 ] [ 928,1 ] [ 1.344,0 ] [ 425,4 ] 2.286,2 12.045,4 34.700,2 1.687,0 0,0 36.387,2 1.165,8 629,5 [ 250,0 ] 1.684,2 0,0 36.493,7 1.145,5 2.966,4 [ 2.564,7 ] [ 0,0 ] [ 4,1 ] [ 20,6 ] [ 5,1 ] [ 349,7 ] [ 155,7 ] [ 10,3 ] [ 21,6 ] [ 63,4 ] [ 150,7 ] 15.788,1 15.216,9 [ 10.075,6 ] [ 5.141,3 ] 5.169,6 4.562,7 [ 1.932,0 ] [ 875,6 ] [ 336,8 ] [ 6,1 ] [ 1.412,2 ] 5.140,4 12.436,4 4.951,6 13.162,7 [ 922,2 ] [ 10.394,3 ] [ 5.393,8 ] [ 1.997,5 ] [ 947,9 ] [ 368,4 ] [ 47,9 ] [ 1.807,9 ] [ 1.430,7 ] [ 5.767,3 ] [ 4.368,9 ] [ 822,5 ] [ 47,0 ] 215,5 236,3 [ 23,9 ] [ 212,4 ] 99,8 0 – 99,8 0,0 [ 7.193,3 ] [ 4.258,9 ] [ 735,1 ] [ 53,2 ] 432,7 326,9 [ 23,7 ] [ 303,2 ] 3.471,3 – 3.300,0 – 171,3 0,0 44 ABSCHLUSS 2014 BILANZ ZUM 31. DEZEMBER 2014 in Tsd. Euro 31.12.2014 31.12.2013 10,3 3,3 50.280,7 49.983,0 10.461,0 10.719,6 Aktiva Anlagevermögen Immaterielle Vermögensgegenstände EDV-Software Sachanlagen Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken + davon Betriebsgebäude [ 6.915,1 ] [ 7.085,3 ] + davon Anlagegebäude [ 3.545,9 ] [ 3.634,3 ] Seenotrettungskreuzer und -boote Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 26.253,8 30.355,3 1.458,5 1.465,1 12.107,4 7.443,0 16.070,6 14.748,1 66.361,6 64.734,4 1.263,6 1.249,1 1.182,7 1.141,8 80,9 107,2 8.734,2 10.423,3 Finanzanlagen Wertpapiere des Anlagevermögens Umlaufvermögen Vorräte Betriebsstoffe und Ersatzteile Verkaufsartikel Sonstige Vermögensgegenstände + davon Nachlassforderungen + davon an Grundstücksverwaltungen + davon Sonstige Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten [ 7.466,0 ] [ 6.362,4 ] [ 38,7 ] [ 3.422,0 ] [ 1.229,5 ] [ 638,9 ] 6.557,8 6.780,1 82.917,2 83.186,9 JAHRESBERICHT 2014 DEUTSCHE GESELLSCHAFT ZUR RETTUNG SCHIFFBRÜCHIGER 45 45 31.12.2014 in Tsd. Euro 31.12.2013 Passiva Eigenkapital Gründungsfonds 1.300,0 1.300,0 Bootserneuerungsrücklage 32.800,0 32.800,0 Ergebnisrücklage 30.006,0 29.906,2 64.106,0 64.006,2 Noch nicht verbrauchte Spendenmittel Noch nicht satzungsgemäß verwendete Spenden Längerfristig gebundene Spenden Verbindlichkeiten aus bedingt rückzahlungspflichtigen Spenden 0,00 0,0 14.213,1 15.863,5 14.213,1 15.863,5 1.046,6 89,0 1.948,3 1.987,6 Rückstellungen Sonstige Rückstellungen – davon für Jahresabschluss und Prüfung [ 45,0 ] [ 45,0 ] [ 1.037,2 ] [ 1.061,6 ] – davon für Pflichtteilsansprüche u. Rechtsstreitigkeiten in Nachlassangelegenheiten [ 762,4 ] [ 762,4 ] – davon für Resturlaub / Sonstige [ 103,7 ] [ 118,6 ] – davon für ausstehende Rechnungen 1.948,3 1.987,6 772,8 516,0 Verbindlichkeiten Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Sonstige Verbindlichkeiten – davon aus Steuern und Sozialversicherung – davon Mietsicherungsbeträge – davon Sonstige 830,4 724,6 [ 402,0 ] [ 302,6 ] [ 42,4 ] [ 10,1 ] [ 386,0 ] [ 411,9 ] 1.603,2 1.240,6 82.917,2 83.186,9 46 ABSCHLUSS 2014 Bei dem vorstehenden Jahresabschluss handelt es sich um eine für Veröffentlichungszwecke verkürzte Fassung. Zu dem vollständigen Jahresabschluss wurde der folgende, hier analog § 328 Abs. 1 Satz 3 HGB im Wortlaut wiedergegebene Bestätigungsvermerk erteilt: Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers An die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger: Wir haben den Jahresabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang – unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht der Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2014 geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts, die auf der Grundlage der deutschen handelsrechtlichen Vorschriften für Kapitalgesellschaften erfolgten, liegen in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und über den Lagebericht abzugeben. Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Gesellschaft sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet. Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft. Der Lagebericht steht in Einklang mit dem Jahresabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Bremen, den 9. März 2015 Hansaberatung GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft ppa. Burkhardt Kuß Claus Krusemeyer Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer JAHRESBERICHT 2014 DEUTSCHE GESELLSCHAFT ZUR RETTUNG SCHIFFBRÜCHIGER 47 HAUPTAMTLICHE ORGANISATION Geschäftsführer: Kapitän Udo Helge Fox Nicolaus Stadeler Zentrale: Telefon: + 49 (0)421 • 53 707 0 Postadresse: Hermann-Helms-Haus Werderstraße 2 28199 Bremen Rettungsdienst und Inspektion: Telefon: + 49 (0)421 • 53 707 410 Telefax: + 49 (0)421 • 53 707 490 Internet: www.seenotretter.de Finanzen: Telefon: + 49 (0)421 • 53 707 510 Telefax: + 49 (0)421 • 53 707 590 E-Mail: [email protected] Spendenkonto: Sparkasse Bremen BLZ: 290 501 01 • Konto: 107 2016 BIC: SBREDE22 • IBAN: DE36 2905 0101 0001 0720 16 IMPRESSUM DGzRS – Die Seenotretter Werderstraße 2 28199 Bremen Herausgeber Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger, Bremen Redaktion DGzRS, Bremen PvF Investor Relations, Eschborn Gestaltung und Satz Ligaturas, Berlin Produktion Druckerei Arnold, Großbeeren Fotos Titel: Per Kasch@SeverinWendeler Umschlag: Bernd Jocham (Schiffsskizzen) Seite 2: DGzRS Seite 4: DGzRS Seite 8/9: Peter Neumann, www.ypscollection.de Seite 10/11: DGzRS Seite 12/13: DGzRS Seite 14/15: DGzRS Seite 16/17: DGzRS Seite 18/19: DGzRS Seite 20/21: DGzRS Seite 22: DGzRS Seite 23/24: DGzRS, Sven Junge (Seite 24 unten rechts), Peter Neumann, www.ypscollection.de (Seite 24 unten Mitte) Seite 25: Per Kasch@SeverinWendeler Seite 26/27: DGzRS, Per Kasch@SeverinWendeler, Peter Neumann, www.ypscollection.de (Seite 26 oben) Seite 28/29: Per Kasch@SeverinWendeler Seite 30: DGzRS Seite 40/41: Peter Neumann, www.ypscollection.de 48 BLICK NACH ACHTERN. www.seenotretter.de VOLLE KRAFT VORAUS !
© Copyright 2024 ExpyDoc