Mais: Strategien zur Maisdüngung! 07.04.2016 Bis zur Maisaussaat ist es nicht mehr lange hin. Höchste Zeit sich Gedanken über die Düngestrategie zu machen. Die bedarfsgerechte Ernährung der Pflanzen hat bei den Überlegungen oberste Priorität. In die Planung müssen aber auch die rechtlichen Rahmenbedingungen einfließen, denn am Ende muss die gesamtbetriebliche Nährstoffbilanz stimmen. Gerade die Stickstoff- und Phosphorsalden stellen dabei die kritischen Größen dar. Bei angespannten Bilanzen ist es daher wichtig sich eine möglichst „maßgeschneiderte“ Düngestrategie zu Recht zu legen, dazu zählt auch den effizienten Einsatz der Nährstoffe zu gewährleisten. Nicht vergessen: Grundnährstoffe im Blick behalten!! Um das volle Ertragspotenzial des Standortes auszuschöpfen müssen auch die Grundnährstoffe Kali, Magnesium und Schwefel Berücksichtigung finden. Bei einem Silomaisertrag von 550 dt FM/ha werden durchschnittlich 260 kg K2O, 63 kg MgO und gut 30 kg Schwefel entzogen. Durch eine Güllegabe vor der Saat werden diese Nährstoffe in Teilen ergänzt. Im Regelfall reicht dies allerdings nicht aus. Eine mineralische Ergänzung mit 2,0-2,5 dt Kornkali ist daher in vielen Fällen angeraten. Dort wo keine Gülle zum Einsatz kommt, sollte die Gabe auf ca. 4,5-5 dt/ha Kornkali hochgefahren werden. Die Bodengehalte sind hierbei natürlich zu berücksichtigen. Gülledüngung: Optimierung und Anrechnung Die Nährstoffausbringung und der Hauptstickstoffbedarf des Maises liegen weit auseinander. Der in Wirtschaftsdüngern enthaltene Ammoniumanteil wird durch Mikroorganismen und mit steigenden Bodentemperaturen in auswaschungsgefährdetes Nitrat umgewandelt. Um diesen Prozess zu verlangsamen und den Stickstoff vor Auswaschung zu schützen, sollte die Zugabe eines Nitrifikationshemmstoffes zu org. Düngern als Standardmaßnahme angesehen werden. Hierzu stehen u.a. die Produkte ENTEC FL und Piadin zur Verfügung (Aufwandmengen siehe Tabelle). Wichtig ist eine möglichst homogene Vermischung des org. Düngers mit dem jeweiligen Produkt. Ein Ansaugen über den Bypass des Güllefasses hat sich dabei als praktikable Möglichkeit herausgestellt. Als düngewirksam kann grundsätzlich der Ammoniumanteil (NH4) der org. Dünger für die aktuelle Vegetation angerechnet werden - dies gilt insbesondere für Schweinegülle. Wenn Rindergülle mit viel organisch gebundenem Stickstoff ausgebracht wird, kann auch daraus ein gewisser Anteil angerechnet werden. Hier empfiehlt sich den NH4-Anteil mit dem Faktor 1,4 zu multiplizieren. An der ausgebrachten NMenge über org. Dünger muss sich die mineralische Ergänzung (Unterfuß oder später in den Bestand) orientieren. In Summe sollten dem Maisbestand rund 180-200 kg N über den Vegetationsverlauf zur Verfügung stehen. Der Nmin-Wert zu Vegetationsbeginn ist entsprechend zu berücksichtigen. Aufwandmenge (Einarbeitung Pflug) Aufwandmenge (Einarbeitung Grubber) Aufwandmenge (Strip-Till) ENTEC FL 8 l/ha 6 l/ha 4 l/ha Piadin 7 l/ha 5 l/ha 3 l/ha Produkt Mineralische Ergänzung: Verschiedene Systeme nutzen! Besonders Phosphor spielt für die Maisdüngung eine entscheidende Rolle. Die „klassische“ Unterfußdüngung (5 cm - 5 cm) wird nun durch neue Systeme ergänzt. Hier hat sich mittlerweile eine Saatbanddüngung mit Mikrogranulaten (z.B. Phytavis Microgran P) als hervorragende Alternative erwiesen. Der Vorteil ist hier, das man mit geringeren P-Gaben (ca. 10 kg P/ha) näher ans Korn herankommt und sich so die Effizienz verbessert und die Nährstoffbilanz entlastet. Für Betriebe die mit der P-Bilanz und den Bodengehalten wenig oder keine Probleme haben, können weiterhin auf die bewährte Unterfußdüngung zurückgreifen. Gute Erfahrungen aus pflanzenbaulicher wie auch aus Handlings-Sicht hat es in den vergangenen Jahren mit Terra Mais (23/16 oder 22/23) gegeben. Vorteil hierbei: Der Stickstoff-Anteil liegt überwiegend in stabilisierter Form vor. Ebenso enthalten die Terra Mais Dünger Schwefel, was sich in der Vergangenheit als vorteilhaft in der Unterfußdüngung erwiesen hat. AGRAVIS Raiffeisen AG . Industrieweg 110 . 48155 Münster Pflanzenbau-Vertriebsberatung . Tel. 0251 / 682-2368 (Fax -2816) Dieser Newsletter dient der Information und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Eine Gewähr oder Haftung können wir nicht übernehmen. © AGRAVIS Raiffeisen AG
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