Schweinekurse im Keller - Landwirtschaftskammer Schleswig

Markt 25
■ BAUERNBLATT | 9. Januar 2016
Erzeuger über die eingelagerten
Rapsmengen fällt derzeit verhalten
aus. Die Erzeuger setzten auf weitere Preissteigerungen. Ziel dabei
ist das Erreichen der 400-€/t-Marke.
Was ist
realistisch?
Die Leitfrucht unter den Ölsaaten ist die Sojabohne. In der
EU wird sie kaum angebaut. In
Deutschland gibt es im süddeutschen Raum eine geringe Anbaufläche. Der Hauptproduzent der
weltweit geernteten 318 Mio. t
Sojabohnen sind die USA mit
106 Mio. t, gefolgt von Brasilien
mit 100 Mio. t und Argentinien
mit 57 Mio. t. Diese drei großen
Produzenten bestimmen letztlich
mit ihrem Angebot den Sojaboh-
nenmarkt. Von der Nachfrageseite her dominiert China mit einem
Importvolumen von 80 Mio. t den
Weltmarkt. Angesichts des großen Sojabohnenangebotes 2015
(2014 281 Mio. t) steht der Sojabohnenmarkt unter Druck, und
er erhöht sich derzeit noch durch
den Regierungswechsel in Argentinien. Denn die neue Regierung
hat eine Reduzierung des Exportzolls angekündigt. Somit dürften
größeren Mengen der hohen Lagerbestände in Argentinien auf
den Weltmarkt drängen. China
als größter Importeur hat bereits
Kaufinteresse angemeldet. Folglich dürfte der Sojabohnenmarkt
weltweit eher schwach tendieren
und kaum als Unterstützung für
den Rapsmarkt wirken, eher dürften schwächere Signale auch den
Rapsmarkt mit nach unten ziehen. Allerdings steht dieser Entwicklung das begrenzte Rapsangebot entgegen.
Vom Palmölmarkt kommen für
den Rapsmarkt unterstützende Impulse. Beeinflusst durch das El-Nino-Wetterphänomen wird eine
geringere Palmölernte in Indonesien und Malaysia erwartet, die Preise für Palmöl steigen in der Tendenz. Getrübt wird diese Entwicklung durch die schwächere Biodieselnachfrage; die Beimischung
ist leicht zurückgegangen. Damit
schwindet die Marge der Ölmühlen. In diese Richtung wirkt auch
der Rapsschrotmarkt.
Am Rapsmarkt spricht die knappe Angebotslage für einen stabilen bis steigenden Markt, gebremst wird die Euphorie durch
den übervollen Sojabohnenmarkt
sowie den niedrigeren Absatz im
Biodieselbereich. Viele Marktbeteiligte sehen einen weiter stabilen bis festen Rapsmarkt, das Erreichen der 400-€/t-Marke wird zumindest nicht ausgeschlossen.
FAZIT
Die Aussichten für höhere
Erzeugerpreise am Weizenmarkt sind sehr verhalten. Die
Aussichten für den Rapsmarkt
sind wesentlich vielversprechender.
Bernd Irps
Landwirtschaftskammer
Tel.: 0 43 31-94 53 221
[email protected]
Schlachtrinder gefragt
Schweinekurse im Keller
Schweinehaltende Betriebe werden das Jahr 2015 in schlechter Erinnerung behalten. Kaum kostendeckende Kurse in der Schweinemast und ruinöse Erzeugerpreise
in der Ferkelerzeugung kennzeichnen die Preisverläufe für Mastschweine und Ferkel. Ein weiter
wachsendes Schweineangebot in
Deutschland und in der EU und
ein rückläufiger Schweinefleischverzehr sorgen für ein Preisniveau
für Schlachtschweine im Jahr 2015,
das unter dem Niveau der vergangenen fünf Jahre geblieben ist.
Die Exporte konnten zwar gesteigert werden, dies jedoch nur aufgrund der niedrigen Inlandspreise und durch Unterstützung durch
den schwachen Eurokurs. Der Exporthandel leidet nach wie vor unter dem Einfuhrstopp für Schweinefleisch aus der EU nach Russland. Während auf Erzeugerebene
die Kurse in diesem Jahr deutlich reduziert worden sind, sind die Verbraucherpreise für Schweinefleisch
im Lebensmittelhandel gestiegen.
Entsprechend hört man derzeit wenig Klagen der Schlachtereien und
des Fleischhandels über zu geringen Handelsspannen.
Ein wachsendes Schweineangebot in Deutschland und in der EU und ein rückläufiger Schweinefleischverzehr sorgten 2015 für ein Preisniveau für Schlachtschweine, dass unter dem Niveau der letzten fünf Jahre geblieben ist.
den vergangenen Jahren, mit einem Preisabschlag. Anfang Januar
sorgten Hauspreise der Schlachtbetriebe dafür, dass der Vereinigungspreis unter die Marke von
1,30 €/kg SG abrutschte. Im Februar stabilisierte sich der Handel etwas. Einige Mitgliedstaaten der
Angebot gestiegen,
EU setzten durch, dass eine private
Verbrauch rückläufig
Lagerhaltung (PLH) durchgeführt
Im Schlachtschweinehandel be- wurde. Dabei erhalten Besitzer von
gann das Jahr 2015, wie so oft in Kühlhäusern von der EU Zuschüsse,
wenn sie Schweinefleisch für einige Monate einlagern. Dies sorgte
dafür, dass der Angebotsdruck im
Fleischhandel vorübergehend eingedämmt wurde. Dazu kamen Gerüchte über eine mögliche Wiederaufnahme von Lieferungen von
Schweinefleisch einiger EU-Staaten nach Russland. Der Vereinigungspreis erholte sich von Ende
Januar mit 1,28 €/kg SG auf 1,43 €/
kg SG Ende Februar. Trotz der lau-
fenden PLH, konnte sich dieser Kurs
nicht behaupten. Die Notierung fiel
im März auf 1,40 €/kg SG zurück.
Zu Beginn der Grillsaison zogen
die Kurse wieder an. Mitte April
wurde kurzfristig die Marke von
1,50 €/kg SG erreicht. Mit Schwankungen lag dann die Notierung
bis zum Ferienbeginn bei etwa
1,45 €/kg SG. Vor allem die Sommerferien in Nordrhein-Westfalen
sorgen jährlich für eine spürbar re-
Markt
Wie sind die Aussichten
für 2016?
In der EU war schätzungsweise
bis zum Jahresende 2015 eine Gesamtschlachtmenge von 262,5 Mio.
Schweinen erzeugt worden. Dies
sind im Vergleich zu 2014 rund 9
Mio. Schweine mehr (+3,7 %). Besonders Spanien hatte 2015 die
Produktion deutlich erhöht. In
Deutschland erwartete man, dass
die Marke von 60 Mio. Schweinen
Abbildung 1: Die Schweinepreise lagen zuletzt deutlich unter den Preislinien der Vorjahre.
Schlachtschweine E
2,00
1,90
2012
1,80
Euro/kg SG
duzierte Inlandsnachfrage. Die Auslagerungen aus der PLH ergänzten
zudem das anfallende Schweinefleischangebot. Bis Anfang September blieb der Preis bei etwa
1,40 €/kg SG. Zum Ende der Ferienzeit sorgten die rückkehrenden Urlauber noch einmal für eine Nachfragesteigerung. Dabei sorgten die
laufenden Ernte- und Feldarbeiten
dafür, dass Schweine oftmals etwas
später zur Vermarktung angemeldet wurden. Von Mitte September
bis Ende Oktober konnte sich die
Notierung bei 1,42 €/kg SG behaupten. Dann setzte bis Mitte November ein Preisrutsch auf 1,25 €/kg SG
ein. Ursache für diesen Preisrückgang auf ein Fünfjahrestief ist unter anderem die Veröffentlichung
einer Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO), die vor einem
übermäßigen Verzehr von verarbeiteten Fleischprodukten warnte.
Obwohl viele dieser dort erhobenen Thesen mittlerweile relativiert wurden und die Fleischnachfrage kaum reduziert wurde, haben
viele Schlachtbetriebe diese Vorlage gerne aufgenommen und sie als
Begründung für Preisabschläge genutzt. Doch auch das EU-weit umfangreiche Schweineangebot sorgte im Herbst 2015 für Preisdruck,
zumal auch im Drittlandexport
Schwierigkeiten auftraten. So wurden bislang viele Lieferungen Richtung China über Hongkong abgewickelt. China hat jedoch die Lieferströme geändert und will die Ware
jetzt direkt einführen. Dazu sind jedoch spezielle Zertifikate notwendig, über die nur wenige Schlachthöfe in der EU verfügen. Diese Entwicklung hat das Fleischangebot
in der EU deutlich erhöht. Hierzulande wurde vor allem aus den exportorientierten Ländern wie Spanien, den Niederlanden und Belgien günstiges Schweinefleisch angeboten. Die dänischen Schlachthöfe
verfügten dagegen über die notwendigen Bescheinigungen und
konnten China direkt beliefern. Die
Kurse blieben im Schweinehandel
in Dänemark entsprechend stabil.
BAUERNBLATT | 9. Januar 2016 ■
2013
1,70
1,60
2014
1,50
2011
1,40
2015
1,30
1,20
Jan Febr März April Mai Juni
Juli Aug Sept Okt Nov Dez
Abbildung 2: Mastferkel sind derzeit so günstig wie seit vier
Jahren nicht mehr.
70,00
Ferkel 28 kg, 200er Partie
65,00
2013
60,00
Euro/Ferkel
26
55,00
2012
2011
50,00
45,00
2014
40,00
2015
35,00
30,00
25,00
Jan. Febr. Mrz Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.
erreicht wird. Das ist ein Plus von
1,5 % zur Menge 2014. Der Export nahm zwar größere Mengen
ab, dies jedoch nur auf relativ geringer Preisbasis. Diese hohen Angebotsmengen werden auch jetzt
Anfang des Jahres in der EU noch
Bestand haben. Denn in vielen
Ländern zeichnen sich rückläufige
Schlachtmengen ab, da die Sauenbestände in vielen Regionen aufgrund der nicht ausreichenden Ferkelpreise, reduziert werden: So hat
sich alleine in Deutschland die Zahl
der Zuchtsauen im laufenden Jahr
um 2,7 % verringert. EU-weit sind
die Sauenbestände um 0,4 % zurückgegangen. Es gibt jedoch auch
noch Länder wie Spanien, wo die
Sauenhaltung noch ausgedehnt
wird. Sollte die Expansion der Produktion dort weiter anhalten,
könnte Spanien größter Schweineproduzent in Europa werden und
damit Deutschland auf Platz zwei
verdrängen. Um die Überproduktion der EU herabzusetzen, bedarf
es somit Exporte auf den Welt-
durch den Verkaufserlös gedeckt
wurden, so konnten in der Ferkelproduktion die variablen Spezialkosten im 2015 nicht bezahlt werden. Zuletzt fehlten über 20 €/Ferkel um die Vollkostendeckung zu
erreichen. Auch hier wurden Ende
des Jahres die niedrigsten Erlöse
der vergangenen fünf Jahre erzielt.
Im Verlauf des Jahres 2015 stiegen
die Ferkelkurse nur im Frühjahr
kurz über die Marke von 50 €/Ferkel. Meist wurde deutlich weniger
als 40 €/kg SG für ein 28 kg Ferkel
erlöst. Diese schwierige Erlössituation hält jetzt schon seit Jahren an.
Die geforderten Gruppengrößen
steigen ständig. Nur bei sehr guten
biologischen Leistungen und einem
straffen Kostenmanagement ist die
Ferkelproduktion hierzulande noch
wirtschaftlich. Dies führt dazu, dass
die Sauenbestände in Schleswig
Holstein ständig reduziert werden.
Im letzten Jahr sind sowohl die Anzahl der sauenhaltenden Betriebe
als auch die Anzahl der Zuchtsauen erneut gesunken. Dagegen nehmen die Ferkelimporte ständig zu.
Aus Dänemark wurden bis Oktober 2015 rund 9 Mio. Ferkel (+11 %
gegenüber 2014) nach Deutschland importiert. Die Ferkelimporte
aus den Niederlanden gingen dagegen etwas zurück und lagen bei
rund 3,2 Mio. Stück (-4,8 % gegenüber Vorjahr).
Schlachtrinderkurse
gut behauptet
Im Gegensatz zur Entwicklung
im Schweinebereich lagen die Notierungen für Schlachtrinder 2015
im Mittel der Vorjahre. Die Notierungen für Jungbullen lagen im
abgelaufenen Jahr im Mittel über
dem Schnitt der Jahre 2013 und
2014, konnten jedoch nicht das Rekordniveau des Jahres 2012 übertreffen. 2015 zeigte sich über weite Strecken eine rege Nachfrage
der Schlachtereien. Zum Jahresende
hatten die Jungbullenkurse durchaus noch etwas Luft nach oben. Die
Kurse für Schlachtkühe zeigten in
diesem Jahr eine saisonübliche Entwicklung. Gefragt blieb das relativ
günstige Kuhfleisch vor allem in den
Sommermonaten. Da konnten auch
2015 die höchsten Preise erlöst werden. Die Preislinie 2014 wurde überschritten. Im Mittel blieben die Kurse für Schlachtkühe jedoch unter
den Rekordmarken der Jahre 2012
Ferkelproduktion nicht
und 2013.
kostendeckend
Nachdem die RindfleischerzeuWar man in der Schweinemast im gung über Jahre zurückgegangen
abgelaufenen Jahr froh, wenn die ist, zeigte sich im Jahr 2014 erstKosten für das Ferkel und das Futter mals wieder eine leichte Erholung,
markt. Da zeichnet sich jedoch im
neuen Jahr ein etwas reduzierter
Bedarf der Hauptimporteure China, Japan und Südkorea ab, da in
diesen Ländern die Eigenproduktion steigt. Nur der günstige Eurokurs könnte hier helfen noch ausreichend Mengen unterzubringen.
Die EU-Kommission geht somit in
ihrer Prognose für das erste Quartal 2016 von einer eher schwächeren Preisentwicklung in den meisten EU-Ländern aus. Erst ab dem
zweiten Quartal könnte sich eine
Preiserholung der Erzeugerpreise am Schweinemarkt zeigen. Was
jedoch zum Jahresbeginn helfen
könnte die Preisentwicklung zu
stabilisieren, ist die beschlossene
erneute Einführung einer privaten
Lagerhaltung für Schweinefleisch.
Markt 27
■ BAUERNBLATT | 9. Januar 2016
dies auch mit Blick auf das Ende
der Milchquote Anfang 2015. In
Deutschland stiegen die Rinderschlachtungen um etwa 2 %. Auch
im ersten Halbjahr 2015 stieg die
Rindfleischproduktion nochmals
um etwa 1,5 %. Dies erhöhte Angebot traf jedoch auf einen aufnahmefähigen Markt. Auch wenn derzeit noch nicht die Preise aus dem
Winter 2012/13 gezahlt werden,
zeigte sich eine früh einsetzende
anziehende stabilere Kursentwicklung 2015. Die Kurse gaben in den
Sommermonaten wohl etwas nach,
im Vergleich zu vielen Vorjahren ist
diese Preisdelle jedoch relativ klein
ausgefallen. Der Absatz an gehobenen Metzger- und Premiumqualitäten steigt stetig an, der gesamte Pro-Kopf-Verzehr an Rindfleisch
geht jedoch leicht zurück. Trotz einer stabilen Nachfrage halten sich
die Preisaufschläge für hochwertige Im Gegensatz zur Entwicklung im Schweinebereich liegen die Notierungen
Jungbullenqualitäten und schweren für Schlachtrinder im laufenden Jahr im Mittel der Vorjahre.
Schlachtfärsen somit in Grenzen.
Fotos: Isa-Maria Kuhn
Erhöhtes
Schlachtrinderangebot
Abbildung 3: Die Jungbullenkurse können sich im Jahr 2015
gut behaupten.
Euro/kg SG
Euro/kg SG
Weltweit zeigt sich ein um etwa
Jungbullen O3
1,2 % geringeres Angebot an Rind4,00
fleisch. Nach dem Exportstopp
durch Russland und durch die
3,80
schlechtere wirtschaftliche Lage
2012
vieler Importländer ist jedoch auch
3,60
hier der Wettbewerb härter geworden. Dennoch konnten deut2015
sche Schlachtbetriebe 2014 die Ex3,40
2013
porte in EU-Drittländer um 11 %
erhöhen. Für 2015 sollte sich diese
3,20
2014
Zahl nochmals um etwa 2 % erhöhen. Dies vor allem aufgrund ge3,00
steigerter Lieferungen nach Hongkong und China. Während in den
vergangenen fünf Jahren in den
2,80
Haupterzeugerländern der Welt Jan.
Mrz
Mai
Juli
Sep.
Nov.
Nord- und Südamerika und EU - die
Produktion rückläufig war, ist Indien zum viertgrößten Rindfleische- Abbildung 4: Besonders in den Sommermonaten sind
xporteur aufgestiegen. Dies auch Schlachtkühe gesucht und erzielen die höchsten Preise.
als Folge der deutlichen Aufstockung der Milchviehherden in IndiSchlachtkühe O3
en. Da der Inlandsabsatz, aufgrund
der dort eher vegetarischen Ernäh3,40
2012
rung, sehr gering ist, wird das Rind2013
fleisch meist im Export abgesetzt.
3,20
2015
Auch wenn die Qualitäten eher un3,00
terdurchschnittlich sind, hilft hier
2014
die Nähe zu den asiatischen Ab2,80
satzmärkten.
Aufgrund der Ende des Jahres
2,60
deutlich gestiegenen Rindfleischkurse werden derzeit die Herden
2,40
in den USA wieder aufgestockt.
Auch in Südamerika werden wieder
2,20
mehr Rinder gehalten. Wegen der
schwachen Entwicklung der Lande2,00
währung sieht man in Brasilien eiJan.
Mrz
Mai
Juli
Sep.
Nov.
ner deutlichen Ausweitung der Ex-
porte entgegen. Diese erhöhten
Liefermengen treffen bislang auf
einen aufnahmefähigen Markt, so
sollten die Einfuhren Richtung China weiter steigen. Auch im Umfeld
der EU zeigte sich zuletzt wieder
mehr Nachfrage. Norwegen hat
2015 umfangreiche Mengen aus
der EU aufgenommen, da die Inlandsproduktion nicht für den Bedarf ausreichte. Während diese Lieferungen mittlerweile abgeschlossen sind, kam aus der Türkei eine
neue Anfrage. Derzeit liefern Polen und andere osteuropäische Länder Rinderhälften, die geschächtet
und gefroren sein müssen. Dadurch
konnte deutsches Rindfleisch an die
Abnehmer, vor allem in Südeuropa, geliefert werden, die bislang
durch Polen bedient wurden. Trotz
der zuletzt etwas festeren Preisentwicklung im Schlachtrinderhandel, ist eine lukrative Rindermast
auch weiterhin nur bei überdurchschnittlichen Leistungen möglich.
Auch wenn derzeit das globale
Rindfleischangebot wieder etwas
steigt, kann man mittel- und langfristig durchaus gute Absatzmöglichkeiten auf dem Weltmarkt für
Rindfleisch sehen, auch wenn es immer wieder zu Preisschwankungen
kommen kann.
Feste Markt- und
Preistendenz für 2016
Die Rinderbestände im Jahr
2016 EU-weit sollten sich auf dem
etwas erhöhten Niveau des Jahres 2015 dagegen knapp behaupten. In Deutschland könnte die
Schlachtrinderproduktion etwas
zurückgehen, in anderen Ländern
wie zum Beispiel Frankreich, England oder Polen könnten sie weiter wachsen. Die Nachfrage nach
Rindfleisch sollte dagegen weiter
ansteigen. Vor allem durch höhere Nutz- und Zuchtviehlieferungen könnten die EU-Rinderexporte
wieder etwas ansteigen, während
mit reduzierten Rindfleischimporten aus Südamerika gerechnet
wird. Dies könnte 2016 zu stabilen
bis leichten erhöhten Jungbullenkursen führen. Die Notierungen
für Schlachtkühe sollten sich dagegen nur wenig verändern. Die erhöhten Milchkuhbestände sollten
für ein ausreichendes Schlachtkuhangebot sorgen, sodass auch leicht
schwächere Preisentwicklungen
möglich sind.
Karsten Hoeck
Landwirtschaftskammer
Tel.: 0 43 31-94 53-222
[email protected]