MSD Akademie Schweinemarkt 2016 Was kommt auf Ferkelerzeuger und Mäster zu? Februar 2016 Dr. Albert Hortmann-Scholten Schlachtschweine Stückzahlen in Deutschland Ca. + 17 Mio. Schweine in 15 Jahren PLH vom 4. bis 21. Januar 2016 !! (Brüsseler Hilfspaket 500 Mio. € vom 15.10.15) - Beihilfesätze +20% je nach Dauer 210-305 €/t - Neu „Einlagerung von frischen Speck“ - Mastferkel ab 20 kg Mengen, Zeiträume noch nicht festgelegt! - Befürworter sind Belgien, NL, u. FR - Aufstockung der EU Absatzförderung um 30 Mio. € - EU- Verhandlungen mit RUS zur Marktöffnung werden wieder aufgenommen; aber keine bilateralen Abkommen - Quelle: age vom 25.01.16 Prognose Bruttoeigenerzeugung von Schweinen in ausgewählten EU-Ländern 2016 + Quelle: AMI, EU-Prognoseausschuss -2,2-25,8 SchleswigHolstein -0,4 -5,4 MecklenburgVorpommern Niedersachsen -2,8 -1,6 -11,9 4,9 Brandenburg 8,0 -11,1 Nordrhein-Westfalen -3,7 -3,4 -10,3-5,2 Saarland -40,0-3,8 Sachsen-Anhalt Thüringen -7,5-10,8 Sachsen -3,7 -7,3 Hessen -2,3 -1,0 Vor allem im Süden gingen die Sauenund Mastbestände spürbar zurück. Auch im Osten gibt es deutliche Abstockungen. RheinlandPfalz Bayern BadenWürttemberg -6,4 -6,8 -3,7 -2,9 Viehzählung: Veränderung 11/2014 zu 11/2015 Sauen, % Mastschweine, % Quelle: Statistisches Bundesamt, SUS 1/2016 Schweinefleisch SVG in % in Deutschland und der EU Deutsche Ausfuhren von Schweinefleisch Welt Produktion für Schweinefleisch (Prognose) Fleisch-Pro-Kopf-Verbrauch Entwicklung ASP Ausbrüche im Baltikum + PL Stand: 23.04.2015 EU-Schweinefleischexporte sind wichtig für viele Schwellenländer Aufgaben Exportförderung Betreuung von Zulassungs- bzw. Listungsverfahren Führung und fortlaufende Aktualisierung von Betriebslisten Bearbeitung von Beanstandungen Begleitung von Inspektionen bzw. Audits durch Drittlandsbehörden sowie von Überprüfungen durch die zuständigen Landesbehörden Koordinierung der Verterinärgruppen Export des Bundes und der Länder Betreuung von Pränotifizierungsverfahren Quelle: BMEL Personelle Ausstattung Bund 2016 BMEL 324: 1 RL 7 Referenten (davon 3 Abordnungen) 1 gD 1 mD BVL 106: 7 Referenten (Tierärzte) 4 gD (Sachbearbeiter) Quelle: BMEL Schwerpunktländer 2016 Mögliche Marktöffnungen im Jahr 2016: Mexiko – Schweinefleisch China – Schweinefleischerzeugnisse Taiwan – Schweinefleisch Hongkong – Rindfleisch Quelle: BMEL Inspektionen geplant 2016 Japan – wärmebehandeltes Geflügelfleisch China – Schweinefleisch (Febr. 2016) China – Schweinefleischerzeugnisse (1. HJ 2016) Direkte Veterinärverhandlungen möglich bzw. geplant 2016 Mai 2016: OIE-Generalversammlung China – technische Gespräche (1. HJ und 2. HJ 2016) Hongkong – technische Gespräche (1. HJ 2016) Taiwan – technische Gespräche (1. HJ 2016) Quelle: BMEL Wöchentliche Schweinepreise intern. Länder 2013 - 2016 EU, USA, Brasilien, Kanada DG AGRI C3 21. Januar 2016 Strukturen und Marktanteile im LEH, der Schlachtbranche und der Landwirtschaft (Stand: Nov. 2015) Ca. 300.000 Landwirte davon 25.700 Betriebe mit 27,5 Mio. Schw. in 9.600 Betriebe mit 1,9 Mio. Zuchtschweine (Stand: Stat. BA Nov. 2015) Viehhandelsunternehmen über 3.000 Marktanteile Schlachtunternehmen in Deutschland TOP 4 : > 60 % TOP 10: > 70 % Marktanteile des LEH in Deutschland TOP 3 : > 85 % TOP 10: > 95 % Die 10 größten Schlachtunternehmen für Schweine Spannenauswitung afz Branchenbarometer vom 25.11.15 ● Der Gewinn ist super, dank der guten Materialpreise ● Niedrige Rohstoffkosten kommen dem Ertrag zugute ● Umsatzkurve zeigt bei knapp 60 Prozent der Betriebe nach oben !! Betäubungsfreies Kastraktionsverbot ab 2019 oder auf Druck des LEH früher? Alternative Ebermast??? Wie viel Eberfleisch verträgt der Markt? Marktsignale zur Akzeptanz von Eberfleisch Vermarktungswege von Schweinefleisch in DE in 2015 20% Metzgerhandwerk: Klare Ablehnung 20% Gastronomie: Geruch + Faserstruktur Wachsende Vorbehalte Fleischwarenindustrie: zunehmende Skepsis Verarbeitungs- + 30% Export: differenzierte Reaktionen 30% LEH + Discount: keine klare Positionierung Fettqualität „Tierwohlbonus 1,50 € aber kein Eberfleisch in der Auslage“ NL-Brancheninsider: Schweinepreis wäre ohne Masteber 5-7 Cent höher Verbraucher/Handel/Industrie sehen Eberfleisch zunehmend kritisch • Eberfleisch entspricht nicht den Spezifikationen • Mangelhafte Erkennung von „Geruchsabweichern“ am Schlachtband !!!! • Dunkelziffer „Schlupfrate“ 0,5 -1,0 % ? Quelle: Agrarjournal „Boerderij“ 2014 Trend zu weniger Fleisch ??? Ernährungsstil Anteil an der deutschen Bevölkerung (befragt: 1.174 Personen unter 18 Jahre) Vegetarier/Veganer Flexitarier 3,7 % (darunter 0,3 % Veganer) 11,6 % Reduktionswillige Fleischesser Unbekümmerte Fleischesser 9,5 % 75,1 % (darunter 2,0 %, die zukünftig mehr Fleisch essen wollen) Quellen: Studien Universität Göttingen und Hohenheim Ernährungsstil Quelle: Cordts et al. 2013 FORSA Umfrage Januar 2015 Anteil an der deutschen Bevölkerung (befragt: 1.174 Personen unter 18 Jahre) Vegetarier/Veganer 4,0 % (darunter ~ 0,4 % Veganer) Quelle: famila-Prospekt, Woche 31/2015 Quelle: famila-Prospekt, Woche 31/2015 Veganer müssen Vitamin B12 ergänzen Veganer müssen Vitamin B12 über angereicherte Lebensmittel, Nahrungsergänzungen oder angereicherter Zahncreme zuführen Vitamin B12 ist praktisch ausschließlich in tierische Lebensmitteln enthalten. Ein Vitamin B12-Mangel ist bei Veganern häufig festzustellen. Schweinefleischverbrauch in Deutschland und der EU In kg pro Kopf Quelle: AMI (ZMP) und eigene Berechnungen, LWK Nds. FB 3.1 Quelle: shz.de Thema des Vortrages/ Inhalt der Folie Dr. Albert Hortmann-Scholten Ab-Hof-Preisnotierung für Qualitätsferkel Jahres-Ø ab 1991 39 € Deutsche Ferkelimporte EU-Wettbewerbsverzerrung durch fehlende Umsetzung der Gruppenhaltung von Sauen Trächtige Sauen müssen in Europa seit dem 1. Januar 2013 in Gruppengehalten werden (Richtlinie 2008/120/EG). Nicht alle EU-Mitgliedsländer sind der Umstellung pünktlich nachgekommen, so dass die Europäische Kommission am 24. September 2015 beschlossen hat, die eingeleiteten Vertragsverletzungsverfahren gegen Finnland, Slowenien, Griechenland, Belgien und Portugal aufrecht zu erhalten. Quelle: EU-Kommission Sept. 2015 Deutsche Ferkelimporte Vermarktungstategie 4 x D – Schweinefleisch EU Herkunftssicherung von frischem Fleisch ab 01.04.15 Deutsche Geburt Deutsche Aufzucht Deutsche Schlachtung Schlachtort Haltung der letzten 4 Monate Keine Geburtsurkunde Deutsche Zerlegung (Futter??) für Ferkel Gefordert durch Drittländer wie Korea, China aber auch einige dt. Discounter! Ferkelpreise: NL – Nord-West – Dänemark Produktionskosten für 28 kg-Ferkel in Abhängigkeit vom Leistungsniveau bei aktuellen Futterpreisen (Januar 2016) verkaufte Ferkel / Sau & Jahr 24 25 28 29 30 31 32 Gebäude: Gebäudekosten/Sau 294,30 298,46 311,40 316,10 319,79 324,42 328,11 Arbeit Arbeitskosten/Sau 198,62 202,18 213,27 217,29 220,45 224,41 227,57 variable Kosten Direktkosten/Sau 1.130,00 1.150,00 1.170,00 1.190,00 1.210,00 1.230,00 1.250,00 Vollkosten/Sau 1.622,91 1.642,91 1.662,91 1.682,91 1.702,91 1.722,91 1.742,91 Produktionskosten/Ferkel 67,62 65,72 59,39 58,03 56,76 55,58 54,47 erforderl. 25 kg-Notierung netto Gewichtszuschlag minus 3,00 € 59,62 57,72 51,39 50,03 48,76 47,58 46,47 Impfzuschlag minus 1,50 € Mengenzuschlag minus 3,50 € 3 Wochenrhythmus, 4 Wochen Säugezeit Stand: 27.01.2016 Was tun in Tiefpreisphasen? • Das Leistungsniveau ist entscheidend. • Nicht an den falschen Stellen sparen! • Überalterung des Bestandes verhindern. • Hygiene nicht vernachlässigen. • Impfprogramme konsequent fortsetzen. • Endo-Ektoparasitenbekämpfung beibehalten. Frühindikatoren dt. Ferkelmarkt 2016 Sauenzählung Mai DE – 2,7 % Nov -4,0%; EU – 0,4 % Entwicklung der biologischen Leistungen in der Ferkelerzeugung +0,3 bis + 0,7 F/S/J Sauenfutterabsatz 1. - 3 Q 15 - 2 bis - 3 % Jungsauenabsatz (dt. Zuchtgesellschaften) - 2 bis - 3% Spermaverkäufe (Nordt. BG – 6 % im Süden < -10%) Schweinemastfutter 1. Halbjahr + 2 % Sauenschlachtung in DE (DVO) kumuliert in 2015 + 6,0 % Fazit: Wachstum mit Grenzen =====> Die Zeichen stehen auf Konsolidierung Ökonomisch hat sich das Chancen/Risikoverhältnis für Wachstums-/ Erweiterungs- Investitionen erheblich verschlechtert! Schwachstellenanalyse/Verbesserung Produktionstechnik Maßnahmen zur Verbesserung des Tierwohls Aufbau integrierter Beratungssysteme z.B. mit der Übermittlung von Organbefunden aus der Schlachtung im Vergleich
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