WIR September /Oktober / November 2015 Informationen der Evangelischen Kirchengemeinde Ruppichteroth Darf man die Suppe segnen? Diakonie Reifeprüfung in Herchen Piratenabenteuer Basmati-Reis: Bericht Foto: famveldman, fotolia.de des Eine-Welt-Marktes Reife Sp ende na kt ion. Altkleidersammlung für Bethel „Sammelt die übrigen Brocken auf das nichts umkomme“ Joh. 6, 12 Vom 04. bis 11. November 2015 findet wieder die Altkleidersammlung für Bethel statt. Was kann in die Kleidersammlung: Gut erhaltene Kleidung und Wäsche, Schuhe, Handtaschen, Plüschtiere, Pelze und Federbetten - jeweils gut verpackt (Schuhe bitte paarweise bündeln). Nicht in die Kleidersammlung gehören: Lumpen, nasse, stark verschmutzte oder stark beschädigte Wäsche und Kleidung, Textilreste, abgetragene Schuhe, Einzelschuhe, Gummistiefel, Skischuhe, Klein- und Elektrogeräte. Abgabestellen: Ruppichteroth: Garage – Gemeindehaus Arche, Burgstraße 8 Hänscheid: Familie Rolf Stein, Lange Gasse 25 Oeleroth: Familie Horst Stöcker, Sonnenhang 75 Kammerich: Familie Werner Wirths, Dorfstraße 30 Fotos: epd bild Für Ihre Unterstützung danken Ihnen die von Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel 2|3 Inhalt 4 5 6 7 14 8 10 14 20 17 18 20 26 22 Titelthema Reife 24 Dienstagsfrauen in Hamburg Den Kinderglauben bewahren Tiere in der Bibel: das Schaf Darf man die Suppe segnen? Evangelische Gottesdienste in den Altenheimen Diakonie Nachrichten aus dem Bodelschwingh-Gymnasium Herchen mit Internat Wir sind reif für die Kirche Sommerferienprogramm Piratenabenteuer in der Aggerkaribik Lesewanderung im Ferienpass 26 Buchempfehlungen 28 Die Kinderseite 30 Basmati-Reis – bio und fair vom Saatkorn bis zur Reife Eine-Welt-Markt 32 Gottesdienste und regelmäßige Veranstaltungen 34 Aus unserer Gemeinde Kontaktdaten Impressum Titelt hema. Titelthema: Reife Auch Kinder reifen zu Jugendlichen, zu jungen Erwachsenen, als Abiturient legt man gar die „Reifeprüfung“ ab, auch dazu finden Sie einen Artikel in der vorliegenden Ausgabe (s.S.14). Reife ist ein umfangreiches Thema. Auch in der Bibel finden wir es: Anfangs, als ich noch ein Kind war, da redete ich wie ein Kind, ich fühlte und dachte wie ein Kind. Dann aber wurde ich zum Mann und legte die kindlichen Vorstellungen ab. (1. Korinther 13, 11) Direkt nach dem hohen Lied der Liebe spricht der Apostel Paulus von der Reife, vom Erkennen, dass als wir Kind waren, die Welt noch anders aussah, dass erst mit zunehmendem Alter auch wir Christen erkennen können, was der Glaube bzw. in diesem Bibelzitat die Liebe untereinander- wirklich für uns bedeutet. Für Vieles muss man erst eine gewisse Lebenserfahrung erlangt haben, um es besser einschätzen zu können für uns persönlich bewerten und damit einordnen zu können. Dies kennen wir alle, die Gewissheit, das Leben geht weiter, egal, was gerade im persönlichen Umfeld geschehen ist. Reife geht vielfach auch mit mehr Gelassenheit einher, viele werden mit zunehmendem Alter ruhiger und besonnener. Eine reife Frucht schmeckt uns besser als eine unreife. Sie ist süss und gut verdaulich. Reife Überlegungen bringen uns eher an unser Ziel als unausgegorene. In diesem Sinne, lesen Sie selbst... ho Foto: Lotz Das Wort Reife wurde abgeleitet von einem Verb aus dem Althochdeutschen das „abpflücken, ernten“ bedeutete. Nun werden Sie denken, das passt zum Herbst, zum Erntedankfest. Doch der „Herbst des Lebens“ eine Zeit, in der man gereift ist, an Lebenserfahrungen reich und erfahren ist, auch dies passt zu unserem Titelthema. Viele Mit-Christen leben in Altenheimen und freuen sich über die Gottesdienste dort (s.Artikel S.8). R uhig und besonnen E ingehüllt in meinen Glauben I n Zufriedenheit mit mir und den Anderen F rei von Urteilen und Vorurteilen E rlebe und genieße ich das Leben.Danke, Gott. Dagmar Hohn 4|5 Monat sspr uch S eptemb er 2015. Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht ins Himmelreich kommen. Den Kinderglauben bewahren Foto: Lehmann Matthäus 18,3 In einer Welt, in der alles immer vorwärts gehen soll, ist Umkehren nicht eingeplant. Rückwärtsgewandt wird mit Rückschritt gleichgesetzt. Rückschritt ist eben nicht Fortschritt. Ebenso bedeutet alt werden oft, kindisch, infantil sein. Demenz als großes Schreckgespenst für die Gesellschaft. Der Film „Honig im Kopf“ thematisiert dieses Problem. Es wird gezeigt: Kinder gehen anders mit Krankheit, Leben und Tod um. Unbeschwert, nicht belastet von allen möglichen Wenn und Aber, sondern einfach und voller Zuneigung und Vertrauen. Im Verlauf des Lebens ändert sich das, Erwachsene raten dazu, nicht zu gutgläubig zu sein. Enttäuschtes Vertrauen lässt vorsichtig und misstrauisch werden. Eigene schlechte Erfahrungen und große und kleine Betrügereien bestimmen den Ab- schied von der Kindheit. Das Grundvertrauen von Kindern bekommt Risse. Die Vertreibung aus dem Paradies passiert mit dem Älterwerden ein weiteres Mal. Ich bin froh, dass ich meinen Klein-KinderGlauben nicht verloren habe. Natürlich gehören zu meinem Leben auch Fragen, Zweifel und Enttäuschungen. Klar hadere ich auch mit meinem Gott. Aber mein Urvertrauen zu einem begleitenden, schützenden und liebenden Gott ist nie so erschüttert worden, dass ich Gott misstraut hätte. So kann ich immer noch vom Reich Gottes träumen und versuchen, bereits jetzt einen Lichtstrahl aus dem Himmelreich auf der Erde zu entdecken und anderen zu zeigen. Es ist schön, auch als Erwachsener als Kind Gottes geborgen zu sein. Carmen Jäger D i e Bib el e rk l är t. Tiere in der Bibel: Das Schaf Die biblischen Menschen erleben Schafe im engen Miteinander durchweg positiv. Schafe gelten als gutmütig und dienen als Sinnbild für Geduld. Symbolisch stehen sie oft für den Menschen, der es nicht böse meint, aber auf Hilfe und Leitung angewiesen ist. Von Jesus wird berichtet, dass er Mitleid hat mit den vielen Menschen, die seine Nähe suchen, „denn sie waren verschmachtet und zerstreut wie die Schafe, die keinen Hirten haben“ (Mt. 9,36). Der Prophet Jesaja beschreibt menschliches Irren mit den Worten: „Wir gingen alle in die Irre wie Schafe, ein jeder sah auf seinen Weg“ (Jes. 53,6). Entsprechend vergleicht die Bibel das Verhältnis zwischen Mensch und Gott mit dem Verhältnis zwischen Schaf und Hirte am eindrücklichsten wohl in Psalm 23: „Der HERR ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln. Er weidet mich auf einer grünen Aue und führet mich zum frischen Wasser. Er erquicket meine Seele. Er führet mich auf rechter Straße um seines Namens willen. Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich“ (Ps. 23,1-4). Jesus vergleicht sein Aufsuchen von sündigen Menschen mit einem Hirten, der „dem verlorenen Schaf nach geht, bis er es findet“ (Lukas 15,4). Im Johannesevangelium sagt Jesus: „Ich bin der gute Hirte und kenne die Meinen, und niemand wird sie aus meiner Hand reißen“ (Joh. 10,14.28). Jesus geht im Kampf für die Menschen bis zum Äußersten: „Der gute Hirte lässt sein Leben für die Schafe“ (Joh. 10,11). Schließlich opfert sich Jesus sogar für seine irrenden Menschen und stirbt am Kreuz. Deshalb sagt Johannes der Täufer von ihm: „Das ist Gottes Lamm, das der Welt Sünde trägt!“ (Joh. 1,29). Manchmal werden Pfarrerinnen und Pas toren als „Hirten“ bezeichnet, die ihre Gemeindeglieder als „Schäfchen“ leiten. Das Wort „Pastor“ kommt nämlich aus dem Lateinischen und bedeutet „Hirte“. Reinhard Ellsel Grafik: Maren Amini Das Schaf gehört neben Ziege und Hund zu den ältesten Haustieren. Entsprechend alt ist der Beruf des Schafhirten. Schafe liefern Wolle und Fleisch, Milch und Dung. In der Geschichte Israels wird die Schafhaltung von Anfang an erwähnt. Schon für den Nomaden Abraham galt der Rat: Geh sorgfältig mit deiner Schafherde um. Schafe geben dir Nahrung und Kleidung und dienen als Handelsgut. Im Weisheitsbuch der Sprüche hat dieser Rat seinen schriftlichen Niederschlag gefunden (Spr, 27,23-27). Auch dient das Schaf wegen seiner Reinheit, die ihm vom Menschen zugeschrieben wird, als Opfertier - im Gegensatz zur Ziege oder dem Hund. 6|7 R el i g i on f ü r Einsteiger. Nach verbreiteter Auffassung segnen Protestanten ausschließlich Menschen, Katholiken darüber hinaus auch allerlei Dinge. Das ist nicht ganz korrekt. Denn bereits beim Tischgebet beten beide Konfessionen unterschiedslos: „Herr, segne diese Gaben...“ Aber geht es um Häuser, neue Autos, Fabriken, Altenheime, Feld, Wald und Flur - holen die Katholiken eindeutig weiter aus und anempfehlen alles der Fürsorge Gottes. Der Sinn des Segens ist über die Konfessionsgrenzen hinweg gleich: Nicht die unmittelbar Handelnden - also Pfarrerinnen und Pfarrer im Gottesdienst, Eltern und Kinder beim Tischgebet - stehen im Zentrum des Geschehens. Sie segnen nicht aus eigener Vollmacht, sondern sie bitten um den Segen Gottes: „Es segne und behüte euch Gott, Vater, Sohn und Heiliger Geist.“ Das Segensgebet ist keine Beschwörung und kein magisches Ritual. Es werden keine geheimen Kräfte übertragen, keine Abwehrzauber freigesetzt, sondern Mensch und Welt werden Gott anvertraut. Da es nicht um Zauber und Magie geht, sondern darum, das Leben religiös zu deuten, kann die Geste bescheiden sein. Schon Worte wie „Ade“ und „Adieu“ signalisieren: Ich empfehle dich Gottes Schutz an. Eltern zeichnen ihren Kindern ein Kreuz auf die Stirn, wenn sie das Haus verlassen, um zur Schule zu gehen oder mit Foto: epd bild Darf man die Suppe segnen? Freunden einen Ausflug zu machen. In der evangelischen Kirche ist der Reisesegen wiederentdeckt worden. Zu Beginn der Urlaubssaison stellen Kirchengemeinden die Reisenden unter den Schutz Gottes besser gesagt: sie bitten diesen darum. Eine ganz besondere Bedeutung hat der Segen bei Taufe, Konfirmation oder Trauung. Er bittet um göttlichen Beistand für eine neue Lebensetappe. Auch hier gilt: Nicht die Geistlichen sind die Herren des Geschehens, sondern der, um dessen Zuwendung sie bitten. Deshalb hat es mit Recht immer wieder zu heftigen Debatten geführt, wenn Kirchenvertreter meinten, Gottes Zuwendung für homosexuelle Paare blockieren zu dürfen, indem sie den Segen verweigerten. Da hatten moralische Ordnungsvorstellungen mehr Gewicht als die unzweifelhafte Zusage Gottes, seine Gnade jedem zuteil werden zu lassen, der sich danach sehnt. Eduard Kopp Aus: „chrismon“, das evangelische Monatsmagazin der Evangelischen Kirche. www.chrismon.de Aus u ns e re r G emeinde. Evangelische Gottesdienste in den Altenheimen Nach dem Ausscheiden von Frau Siepermann hat Prädikant Axel Röhrbein auf Bitten von Herrn Drawz und Herrn Pfarrer Neuhaus die Organisation und Durchführung von Gottesdiensten in Haus Tusculum in Broscheid und im Seniorenheim Haus Bröleck bis auf weiteres übernommen. Der Redaktionskreis hat Herrn Röhrbein gebeten, seine Eindrücke zu schildern: Die Gottesdienstfeiern finden in beiden Häusern monatlich statt. Den Wünschen der Einrichtungen entsprechend treffen wir uns in Bröleck jeweils am Donnerstagmorgen um 10.30 Uhr im Gemeinschaftsraum (Teilnehmer 15 – 20 Personen). Im Haus Tusculum steht uns die im vergangenen Herbst eingeweihte schöne Kapelle am Waldrand (wirklich ein Schmuckstück in jeder Beziehung) zur Verfügung; dort versammeln wir uns am Mittwochnachmittag um 16.30 Uhr (Teilnehmer 30 – 35 Personen). Vom Dachreiter der Kapelle können wir sogar mit einer Kirchenglocke zum Gottesdienst läuten; in Bröleck „läute“ ich (manchmal) vom Handy aus mit den aufgenommenen Glocken der Evangelischen Kirche in Ruppichteroth. Die liturgische Form ist schlicht, ökumenisch ausgerichtet, und sie ist der Aufnahmefähigkeit und den vertrauten „Vorkenntnissen“ der gemischtkonfes- sionellen Gemeinde angepasst (Alter der Besucher und Besucherinnen liegt zwischen ca. 55 – 98 Jahren) Jahren. Wir feiern, was mir sehr wichtig ist, immer das Heilige Abendmahl (Intinctio). Das Thema der Gottesdienste orientiert sich an den in zeitlicher Nähe zu den vereinbarten Terminen liegenden Festtagen, oder ich suche in den Monaten ohne Festbezug einen für die alten Menschen interessanten Schwerpunkt aus. Hierzu bereite ich immer ein Liedblatt in großer Schrift mit einem Bild (bewusst auch zum Mitnehmen und zur Erinnerung gedacht) vor. Für den Herbst steht zu z. B. das Thema „Erntedank“ an, für den November natürlich auch das „Gedenken der Verstorbenen“. Froh bin ich darüber, dass es zur Freude aller Feiernden und zur Verstärkung der gottesdienstlichen Atmosphäre immer möglich ist, eine musikalische Begleitung der Gottesdienste zu haben. So ist Herr Güth als Organist und Kantor regelmäßig dabei und begleitet uns gerne auf der elektronischen Orgel. In beiden Häusern wird das Gottesdienstangebot von den Einrichtungsträgern sowie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sehr begrüßt; die Begleitung der alten Menschen und die Foto: epd bild 8|9 jeweiligen Wohnorten besucht und ehrenamtlich oder hauptamtlich aktiv mit gearbeitet haben. Sie warten auf uns! Wir dürfen sie nicht vergessen und sie, die sie sich im (hohen) Alter oft einsam und verlassen fühlen, auf der letzten Wegstrecke ihres Lebens nicht allein lassen. Darum ist es gut, wenn wir zu ihnen gehen, wenn „die Kirche“ regelmäßig mit Wort und Sakrament „ins Haus“ kommt. Vielen Heimbewohnern tut dies an Leib und Seele gut, und ihre große Freude hierüber und ihre Dankbarkeit für unseren Dienst bringen sie auch immer wieder durch Worte und Gesten deutlich zum Ausdruck. Vorbereitung der Feiern erfolgt in beiden Altenhilfeeinrichtungen verlässlich und gewissenhaft. Man freut sich über das kontinuierliche Angebot, über das Vorhandensein vertrauter Ansprechpartner der Kirchengemeinde und über die Möglichkeiten, auf einen längeren Zeitraum bezogen planen zu können. Herr Güth und ich werden in beiden Häusern als „Gottesdienstteam“ immer sehr freundlich aufgenommen. Wir haben uns alle „gut aneinander gewöhnt.“ Seelsorge in den Altenhilfeeinrichtungen ist wichtig! Hier leben u. a. Menschen, die sich oftmals ein Leben lang treu zu Kirche und Gemeinde gehalten, regelmäßig die Gottesdienste an ihren Axel Röhrbein Aus u ns e re r G emeinde. Diakonie Foto: Lehmann Ein weites Betätigungsfeld tut sich auf 10 | 11 V or dem Hintergrund gesellschaftlicher und politischer Entwicklungen wird unser Kirchenkreis „An Sieg und Rhein“ in den nächsten fünf Jahren an der Schärfung des diakonischen Profiles unter Schwerpunktsetzung 1.„Flucht, Migration und Zusammenleben“ 2.„Inklusion“ arbeiten wollen. Wie sieht unser diakonisches Profil in Ruppichteroth aus? Was könnten die Schwerpunkte für unsere Arbeit in Ruppichteroth sein? Mit diesen Fragen hat sich sowohl das Presbyterium als auch der Diakonieausschuss in naher Zukunft auseinander zu setzen. Zu bedenken sind dabei sowohl Fragen nach dem finanziellen Spielraum unserer Gemeinde als auch nach der Anzahl der freiwilligen Ehrenamtlichen, die bereit sind, sich in einem dieser Bereiche zu engagieren. Einen kleinen Einblick in mögliche Betätigungsfelder, die in unserer Gemeinde eventuell in den nächsten Monaten und Aus u ns e re r G emeinde. Jahren in den Fokus kommen könnten, zeigen die nachfolgenden Ausführungen: Aktive und attraktive Bildungs- und Vernetzungsarbeit für ältere Mitmenschen Mit dem Aufbau des Cafés Alte Schule hat sich dank des Engagements mehrerer Ehrenamtlicher und Dank der finanziellen Unterstützung unserer Kirchengemeinde mittlerweile sowohl ein Treffpunkt für Mitmenschen der Generation 50+ gebildet, als auch eine Plattform für kurzweilige Vorträge und Kurse von meist heimischen Referenten. Konkrete Hilfe für Flüchtlinge Foto: Regina Schippers Bereits jetzt engagieren sich schon evangelische Mitchristen bei der Betreuung und Eingliederung von Flüchtlingen. Die Kirchengemeinde stellt Räumlichkeiten für den Sprachunterricht zur Verfügung. Kollektenmittel werden dem Arbeitskreis Flüchtlingshilfe zur Verfügung gestellt. Weitere Unterstützungen werden in Aussicht gestellt, binden die Kirchengemeinde jedoch für weitere Jahre, nicht nur bezüglich der Finanzen, sondern auch bezüglich der Raumfrage. Mit zunehmenden Flüchtlingszahlen wird die Flüchtlingsarbeit immer bedeutender und unentbehrlicher. Mitten im Leben Zahlreiche Mitmenschen über 50 machen sich heute schon Gedanken, wie es möglich werden könnte, den Lebensabend in Ruppichteroth zu verbringen. Die Kinder haben das Haus verlassen. Wer pflegt den Garten? Wer kauft ein? Wer bringt mich zum Arzt oder in die Klinik wenn der Lebenspartner nicht mehr da ist, und ich nicht mehr kann? Auch in kirchlichen Kreisen waren diese Fragen häufiger zu hören. Der RheinSieg-Kreis, die Freiwilligen-Agentur und die „kivi e.V.“ rufen zum Start des Gesundheitsprojektes „Mitten im Leben – MiL“ auf. Inwiefern kann sich hier auch die Kirchengemeinde einbringen? Die bislang in der Gemeinde ehrenamtlich tätigen Personen sind bereits in zahlreichen Gruppen, Kreisen und Ausschüssen vertreten. Wer wäre bereit, hier mitzuarbeiten? Diakonie vor Ort Ältere Mitbürger erinnern sich noch an die Zeiten als unsere Gemeindeschwester Gertrud Jabs mit ihrem hellen VW-Käfer zu den Kranken und Bedürftigen in unserer Gemeinde fuhr und Pflegeleistungen sowie Rat und Tat in die Haushalte trug. Die Gemeindeschwestern wurden mittlerweile durch private Pflegedienste ersetzt. Auch diakonische Pflegedienststationen gibt es in unserer Nachbarschaft. Der Verband der Diakoniestationen an der Agger und in Windeck kann sich auch vorstellen, 12 | 13 in unserer Gemeinde tätig zu werden und der Kirchengemeinde zu einem diakonischen Profil zu verhelfen. Diese Leistungen sind natürlich nicht kostenfrei zu haben. Das Presbyterium hat hier die schwierige Aufgabe der Abwägung zwischen finanziellen, diakonischen und Aufgaben einer zukünftsfähigen Gemeindeentwicklung. Allgemeine diakonische Arbeit (regelmäßige Besuche, Krankenbesuche, Seelsorge) Es gibt einen aktiven Besuchsdienstkreis, der ältere Menschen anlässlich ihres Geburtstages gerne zu Hause besucht und in regelmäßigen Abständen auch ins Gemeindehaus zur gemeinsamen Geburtstagsfeier einlädt. Einen Teil der erforderlichen Krankenbesuche und der seelsorgerlichen Gespräche kann unser Pfarrer übernehmen. Ist der Bedarf damit gedeckt? Werden noch mehr Ehrenamtliche benötigt, die auch seelsorgeriche Aufgaben wahrnehmen? Gottesdienste Gottesdienste sind öffentlich. Gottesdienste sind ein Angebot an Menschen, die Welt, das eigene und das Leben der Mitmenschen mit anderen Augen zu sehen. Zu den Menschen, die dieses Angebot gerne annehmen, die aber aus Alters- und Gesundheitsgründen nicht mehr teilnehmen kön- nen, gehören die Altenheimbewohner. Das Presbyterium und Pfarrer Neuhaus haben vorübergehend eine gute Möglichkeit gefunden, die Gottesdienste in den Altenheimen sicherzustellen. Prädikant Axel Röhrbein aus Troisdorf nimmt bereits seit einem Jahr diese Aufgabe wahr. (siehe Bericht) Mitwirkung in sozialen oder diakonienahen Organisationen Könnte man sich noch mehr bei „der Tafel“ oder im Ökumenischen Diakonieverein engagieren? Unsere Kirchengemeinde ist offen für derartige Fragestellungen. Gerne würde sie die wertvolle Arbeit derartiger Vereine intensiver unterstützen. Meist wird dieser Gemeindebrief genutzt, um über erfolgte Projekte und Veranstaltungen der Kirchengemeinde oder um Beschlüsse und Entscheidungen des Presbyteriums zu berichten. Dieses Mal ist es anders. Berichte gut funktionierender Gemeindearbeit und noch ungelöste Fragestellungen aus dem diakonischen Bereich zeigen die Herausforderungen, denen sich nicht nur das Presbyterium zu stellen hat. Jedes Gemeindeglied ist aufgerufen, sich zu engagieren und im Rahmen seiner Möglichkeiten an einer menschenwürdigenden Umwelt mitzuwirken. rg Na chge f rag t. Reifeprüfung Bericht einer Internatsschülerin des Bodelschwingh-Gymnasiums Fotos: Bodelschwingh-Gymn. 14 | 15 Im Internat des evangelischen Bodelschwingh-Gymnasiums Herchen werden Schülerinnen und Schüler durch die Evangelische Kirche im Rheinland besonders gefördert. Ein Erfahrungsbericht der Abiturientin Helin O. Meine Schwester und ich hatten ab dem Sommer 2012 durch ein Stipendium der evangelischen Kirche im Rheinland die Chance, das Bodelschwingh-Gymnasium Windeck-Herchen und das der Schule angeschlossene Internat zu besuchen. Da es ein langer Wunsch von mir gewesen war, aus familiären Gründen ein Internat zu besuchen, meine Mutter jedoch finanziell nicht in der Lage gewesen wäre einen Internatsaufenthalt für mich und meine Schwester zu ermöglichen, war ich sehr glücklich als ich erfuhr, dass dieser Wunsch in Erfüllung ging. So konnte meine Schwester bereits 2014 ihre Schullaufbahn erfolgreich mit dem Abitur abschließen. Ich habe in diesem Frühjahr ebenfalls mein Abitur erfolgreich abgeschlossen. Während der drei Jahre, die ich im Internat verbringen durfte, habe ich einzigartige Erfahrungen gemacht, die ich nicht missen möchte. Zwischen den Schülern im Internat, aber auch in der Schule, erlebte ich eine sehr starke und hilfsbereite Gemeinschaft. Das Internat ist ein Ort der Begegnung unterschiedlicher Charaktere und internationaler Kulturen. Vielfältige Begegnungen zwischen den aus vielen Nationen kommenden Schülerinnen und Schülern haben mich positiv geprägt und ich bin froh, dass der Kontakt zwischen den Kulturen im Internat durch die Schule und die Erzieherinnen und Erzieher so gefördert wird. Die diversen abwechslungsreichen Aktionen am Wochenende ermöglichten es uns zudem, uns gegenseitig als Internatler besser kennen zu lernen, ein Gruppengefühl zu entwickeln und Freundschaften zu schließen, die auch die Internatszeit überdauern werden. Gerne erinnere ich mich auch an das umfangreiche Sport-Angebot und die sportlichen Aktivitäten an Wochenenden, wie beispielsweise Klettern, Tretboot fahren, Minigolf-und Fußballspiel. Jedoch auch gemeinsame Fernsehabende, vor allem während der FußballWeltmeisterschaft, waren jedes Mal eine großartige Erfahrung, die das Gemein- Na chge f rag t. schaftsgefühl gestärkt haben und ein freundschaftliches Klima förderten. Durch den Aufenthalt im Internat, die Einbeziehung der Internatler bei Entscheidungen der Neuregelungen für das Internatsleben und die Interaktion mit den Personen unterschiedlichen Alters und unterschiedlicher Kulturen wurde die Selbstständigkeit, Selbstsicherheit und auch die Hilfsbereitschaft der Internatler gefördert. So habe ich beispielsweise Nachhilfe von anderen Internatlern erhalten und habe später anderen Schülern Nachhilfe gegeben. Weitere Unterstützung habe ich von den Internatserziehern erhalten, die mir weit über Schulhürden hinaus mit der Förderung meiner Selbstständigkeit zur Seite standen. Sie ermunterten mich zum Beispiel nicht nur neben der Schule auch meinen Führerschein zu machen, sondern fuhren mich zur Bahnhaltestelle hin und holten mich auch ab. Sie waren zudem über ihre Berufsverpflichtung hinaus tatkräftig für mich da. So erlebte ich durch die Erzieherinnen und Erzieher nicht nur eine Förderung in meinem schulischen Bereich, sondern auch eine Förderung, die mein gesamtes Leben betraf. Außerdem hat mir auch immer die landschaftliche Lage des Internates gefallen. Mir als Stadtkind hat die Ruhe auf dem Land sehr gut getan. So konnte ich mich oft besser auf meine Schularbeit konzentrieren. Ich erinnere mich gerne an die Zeit im Internat und in der Schule, an meine Mitschüler und Mitschülerinnen, an die engagierten Erzieher und an das Lehrpersonal zurück. Erneut bedanke ich mich mit einem herzlichem Gruß bei jedem Einzelnen, der mich auf meinem Weg in dieser Zeit begleitet hat und dafür, dass es mir durch das Stipendium ermöglicht wurde, mein Abitur zu absolvieren und in den letzten drei Jahren einzigartige Lebenserfahrungen im Internat zu sammeln, die für mein weiteres Leben wichtig und wertvoll sind. Ki rche n - Wi e dereint r itt von S oph i a . 16 | 17 „Wir sind reif für die Kirche!“ Was ist genau passiert? Sophia und Sokrates nennen wir unsere zwei Schleiereulen. Viele Jahre wohnen sie schon bei uns oben im Kirchturm im Eulenkasten. Doch letztes Jahr gab es Probleme: In ihrem Eulenkasten machte sich der Waldkauz aus der Hirschbitze breit und ließ die Schleiereulen nach der Winterpause nicht brüten. Wie zwischenzeitlich die Vogelfreunde und NaBu-Verbündeten von Ruppichteroth bei der Reinigung der verschiedenen Eulenbrutkästen herausfanden, konnten der Waldkauz und seine Frau wegen eines Hornissenschwarms nicht in ihre vertraute Brutstätte und hatte sich deshalb für 2014 unseren evangelischen Kirchturm ausgesucht. Nun ist es also wieder wie früher. Der Waldkauz nistet wieder auf der Hirschbitze, und Sophia hat mit ihrem Mann das vertraute Zuhause in unserer Kirche. Zwei Foto: Klaus Blei Vor mehr als einem Jahr ist Sophia mit ihrem Mann aus unserer Kirche ausgetreten, denn sie fühlte sich nicht mehr wohl. Doch nach vielen andersartigen Erfahrungen kehrt sie nun zurück und ist froh samt Ehemann wieder dort zu sein, wo doch eigentlich ihre Wurzeln hinreichen, wo alles vertraut ist, wo man Heimat empfinden kann, wann immer man will. (evtl. drei) Kinder hat sie großgezogen. Wer im Juli d.J. so gegen 22.45 Uhr mal an der Kirche vorbeifuhr, konnte für wenige Tage immer zur gleichen Zeit das Ein- und Ausfliegen der Jung-Eulen beobachten. Doch Sophia hat ihre Kinder zum Weiterreisen ermutigt. Aber im nächsten Jahr wird sie mit ihrem Mann wieder für Familienglück sorgen: Sie ist reif für die Kirche, und aus der will sie sich nicht vertreiben lassen!!! - Vorbildlich - oder? hn Aus u ns e re r G emeinde. Sommerferienprogramm Wasserschmuggelspiele im Wald, Prinzessinnen im Gemeindehaus, Wilde Kerle auf Schatzsuche und Kinder im Kletterwald- beim Ferienprogramm unserer Kirchengemeinde in den Sommerferien war einiges los. So war ein Walderlebnistag trotz der großen Hitze kein Problem für die Kinder. Mit großer Begeisterung bauten sie Hütten, spielten Spiele und schmuggelten Wasser in ihr Lager. Dieser Tag hat sehr viel Spaß gemacht, und wir danken unseren jugendlichen Mitarbeitenden für ihr Engagement sowie Familie Geldsetzer, deren Wald wir wieder nutzen durften. An der Eisdiele hielt die Kutsche an, so dass jede Prinzessin ein „Prinzessinneneis“ erhielt bevor es zurück in die Arche ging. An einem anderen Tag schlugen zwanzig Mädchenherzen höher als sie als Prinzessinnen verkleidet in einem Planwagen von Guido Kaltenbach durch Ruppichteroth kutschiert wurden. Zwei prächtige Schimmel zogen den Wagen, Musik erklang und „Mädchen lieben es, Prinzessin zu sein“, sagt Dorothee Overhaus. Der Prinzessinnentag war ihre Idee. Sie wollte es zwölf Mädchen ermöglichen, einmal einen Tag lang Prinzessin zu sein. Es kamen aber so viele Anmeldungen, dass gar nicht alle Fotos: J.-Nicolas Ottersbach die Prinzessinnen winkten den Passanten fröhlich zu. 18 | 19 Dieser besondere Tag ließ bei den Mädchen bereits am Dienstag morgen Begeisterung erkennen als sie nach und nach in der Arche eintrafen, einige bereits im Prinzessinnengewand. und zum krönenden Abschluss gab es Wald-Pizza. Auf Grund der Waldbrandgefahr wurde die Wald-Pizza allerdings nicht über dem Lagerfeuer, sondern im Ofen gebacken. Fotos: Regina Schippers mitmachen konnten -und das- obwohl die Teilnehmerinnenzahl bereits um die Hälfte erhöht worden war. Außer Spielen und Tänzen stand auch die Verzierung des eigenen Kostüms auf dem Programm. Die Arche war gefüllt von rosa Stoffen, glitzernden Steinen und Perlen, aus denen jedes der 4-7jährigen Mädchen sein eigenes Diadem bastelte sowie das Festgewand verschönerte. Das engagierte Mitarbeitenden-Team unterstützte die Mädchen tatkräftig. Nach einem besonderen Mittagsmenü stand Schminken und Basteln auf dem Programm. Der Höhepunkt war dann die bereits erwähnte Kutschfahrt mit Herrn Kaltenbach. Unser besonderer Dank gilt Dorothee Overhaus, die diesen Tag liebevoll vorbereitet hat, allen Mitarbeitenden sowie den Eltern, die sich im Vorfeld und im Hintergrund um die Verpflegung und die Verkleidungen gekümmert haben. Ohne euch wäre so ein schöner Tag nicht möglich gewesen. Am Donnerstag waren dann die Wilden Kerle unterwegs. Jungs im Alter von 4-7 Jahren begaben sich auf Schatzsuche. Robin Hood und der Sheriff von Nottingham waren auch dabei. Alle hatten viel Freude Ein weiteres Highlight war der Ausflug in den Kletterwald! Im Kletterwald Hennef ging es nach einer Einweisung los: 1-2-3 waren alle auf den Bäumen! Besonders wagemutige Kinder trauten sich die anspruchsvolleren Touren zu, die anderen absolvierten den Anfänger-Parcours. Am Ende waren sich alle einig: „Wir haben Neues ausprobieren können. Unsere Gruppe hat gut zusammengearbeitet“ sowie „gerne nächstes Jahr wieder“. rs Aus u ns e re r G emeinde. Unser Piratenabenteuer in der Aggerkaribik Ahoi! Ruppichterother Kinder hielten den gefürchteten Piraten „John Hinkebein“ in Schach und suchten den verlorenen Schatz von Kapitän Flint Ich, Kapitän Ruppi, machte mich mit einer bunten Schar an Kindern und Jugendlichen aus Ruppichteroth und Umgebung in der dritten Sommerferienwoche auf den Weg an die Aggertalsperre. Bei der Ankunft stellte sich uns der berüchtigte Pirat John Hinkebein in den Weg und wollte uns den Zutritt verwehren. Mit lautem Piratengeheule schlugen wir ihn in die Flucht und gingen an Bord unseres Freizeithauses. Dann erfuhren die neuen Crewmitglieder zwischen 7 und 15 Jahren, dass wir auf der Suche nach dem verlorenen Schatz von Kapitän Flint waren. Nachdem die Kojen bezogen waren und der erste Hunger gestillt war, folgte die Piraten-Aufnahmeprüfung, bei der Geschicklichkeit, Koordination und Schnelligkeit gefragt war - ein „echter Pirat“ darf ja nicht beim ersten Sturm über Bord gehen und muss mit den anderen im Team zusammenarbeiten können. Dies stellte für „unsere Piratenanwärter“ aber kein Problem dar – lässig balancierten sie auf einem schmalen Brett, schnell verstanden sie wie eine Transportkette funktioniert und transportierten Lebensmittel und Wasser ins Boot, so dass die Fahrt losgehen konnte. Bei unsere Kaperfahrt durch die „Aggerkaribik“ hielten wir immer die Augen auf nach Schatzkarten-Teilen. So fanden wir ein Stück bei der Nachtwanderung im Wald, ein anderes erbeuteten wir von einem Piraten. 20 | 21 morgens und abends traf sich die Mannschaft im „Krähennest“ und es gab Neuigkeiten aus dem Logbuch „Bibel“. Hier fanden wir heraus, dass der Glaube an Gott auch wie eine große Schatzsuche ist, bei der wir immer neue Schätze entdecken und heben können. Die Mitarbeiter erzählten von den Schätzen, die sie hierbei schon entdeckt hatten, und jeden Tag gab es eine kleine Erinnerung hieran – einen Edelstein, eine Feder, einen Anker und anderes, die jedes Kind in einer selbst gestalteten Schatzkiste aufbewahren konnte. Zu diesen Mannschaftstreffen gehörten natürlich auch Piratenlieder und Spiele. Kreuzfahrt. Insgesamt acht abwechslungsreiche Tage verbrachten wir mit achtzehn mutigen Mädchen und Jungen aus Ruppichteroth und Umgebung an der Aggertalsperre. Und am Ende fanden wir ihn tatsächlich: Den verlorenen Schatz des Kapitän Flint und wir waren überglücklich. Da keine Zeit für Rauben und Plündern war, mussten Schmuck und Kleidung selbst gebastelt werden, und natürlich gestalteten wir Piraten auch unsere eigenen Flaggen. Immer wieder gingen wir an Land und erkundeten die Umgebung, machten eine Rallye, eine Kanutour, bauten Hütten im Fotos: Regina Schippers Wald, sammelten Holz, machten Lagerfeuer, Grillten mit Stöcken und veranstalteten eine Piraten-Olympiade. Besonders begeistert hat unsere Kids die abendliche Um aus so vielen jungen und unerfahrenen Landratten eine tollkühne Crew zu formen, mussten meine älteren Weggefährten und ich ganz schön zupacken und auf Zack sein. Aber Regina Schulz, Nina Zikelli, Marcel Kellers, Maximilian Müller; Christian Pabst, Niko Massong, Tabea Steiniger und Laura Geldsetzer sind ja keine Leichtmatrosen sondern echte Haudegen. Ihnen gilt mein besonderer Dank! Und jetzt freue ich mich schon darauf, euch alle am „Hafen“ in Ruppichteroth wieder zu treffen. Ihr wisst ja, wo die Arche ankert – dort bin ich oft zu finden. Euer Kapitän Ruppi Aus u ns e re r G emeinde. Im Ferienpass waren wir auch dieses Jahr mit unserer Lesewanderung vertreten Fotos: L. Neuber Mit 14 Kindern sind wir am 6. Juli bei schönem Sommerwetter zur unserer 3-stündigen Runde gestartet. Die 1. Station war der ehemalige Märchenwald in Stein. In märchenhafter Atmosphäre wurde hier das dicke Märchenbuch ausgepackt und vorgelesen. Am Waldrand entlang ging die Wanderung nach Krahwinkel. Zwischen Eseln, Pferden und selbst gebackenem Kuchen, hörten die Kinder der Geschichte vom Lügenbeutel zu. Der Lügenbeutel hat alle Lügen eingefangen. Jetzt konnten die Menschen nur noch die Wahrheit sagen; die Wahrheit jedoch ist oft unglaubwürdiger als die Lüge .... Unter schattigen Bäumen, auf unserem Rückweg durch den Wald, hörten die Kinder den Fabeln vom Steppenwolf und dem schlauen Elefanten zu. In Velken wurden die beiden letzten Geschichten vorgelesen, bevor wir unsere Rückreise über den alten Steinerweg nach Ruppichteroth antraten. Vielen Dank den Familien Geldsetzer, Honerlage und Struck für die liebevolle Bewirtung. Wir hoffen, alle Kinder hatten schöne Ferien und freuen uns auf Eure Besuche in der Bücherei. Für das Büchereiteam, Sigrid Altwicker. Fotos: L. Neuber 22 | 23 Aus u ns e re r G emeinde. Dienstagsfrauen in Hamburg Das Wochenende von A-Z A Alter Elbtunnel – interessant, wie damals die Menschen die Flußunterquerung mit Fahrstühlen gebaut haben. B Bahnfahren kann schwierig werden, wenn der Zug völlig überfüllt ist. Wie gut, dass wir die Notsitze ergattert haben und pünktlich nach Hause gekommen sind. J Ja; auf der Reeperbahn muss man in Hamburg auch mal gewesen sein – wie gut, dass wir im beschaulichen Ruppichteroth wohnen. K Kramersamtstuben, in denen die Witwen der Kaufleute in engen Gassen gewohnt haben. Sie konnten sich einen Kaffee fast von Fenster zu Fenster reichen. C Cocktails zum Ausklang schöner Tage. D Das Hotel war so richtig zum Wohlfühlen. E Essen konnten wir definitiv genug von Herzbonbons, über Fischbrötchen, Pannfisch, Labskaus bis hin zu Eis und vielem mehr. F Fischmarkt, das heißt sehr früh aufstehen; Fischbrötchen und Kaffee zum Frühstück, großer Markttrubel mit vielen Marktschreiern… G Gaby hat sich wieder einmal als tolle Reiseführerin erwiesen. Wir haben sie schon für nächstes Jahr gebucht. L Lichter- und Musikshow bei einem Gläschen Sekt war ein tolles Erlebnis während unserer Überraschungstour. M Michelbesichtigung mit einem schönen Orgelkonzert und einer kleinen Andacht – sehr beeindruckend. N Neun muntere Dienstagsfrauen, die ein schönes Wochenende miteinander verbracht haben. O On Tour bei Sonnenschein am Hafen entlang. P Pause machen bei einer leckeren Latte. H Heiße Ecke: Ein Musical über Hamburg mit vielen humorvollen Einlagen. Q Querulanten hatten wir keine dabei. Wir waren eine tolle Truppe, die viel Spaß miteinander hatte. I Ins Bett ging es immer erst reichlich spät. R Rundfahrt auf der Alster in den Sonnenuntergang hinein – sehr schön! Fotos: Gaby Ketelsen 24 | 25 S Schnell gingen 3 erlebnisreiche Tage vorbei. X -mal wurde noch ein Kaffee getrunken…alte Kaffeetanten! T Taxi-Abholdienst mit Hugo – das wünschen wir uns häufiger. Y Yachthafen gab es keinen, aber bei der Hafenrundfahrt an den dicken Containerschiffen vorbei hatten wir – trotz Regenviel Spaß. U Unser Fazit: Im nächsten Jahr fahren wir wieder weg! Wer kommt noch mit? V Viel haben wir an diesem Wochenende über Gott und die Welt geredet. W Wetter war recht ok. Z Zu unseren Treffen am 1. Dienstag im Monat sind alle Frauen herzlich eingeladen. Infos zu den Dienstagsfrauen gibt es bei Petra Neuhaus (Tel.: 02295/5168) Aus u ns e re r Bücherei. Unsere Buchtipps Agnès Ledig Kurz bevor das Glück beginnt dtv Taschenbuch Die 20jährige Julie, alleinerziehende Mutter des dreijährigen Lulu, hatte es bisher nicht leicht im Leben. Alleinerziehend mit einem abgebrochenen Biologie-Studium muss sie als schlechtbezahlte Kassiererin im Supermarkt ihren Lebensunterhalt bestreiten. Eines Tages steht plötzlich der 51-jährige Paul an Ihrer Kasse. Von seiner Frau verlassen, völlig überfordert mit dem Einkauf im Supermarkt ist er von der liebenswürdigen Art der Kassiererin beeindruckt und spendiert ihr ein Mittagessen. Als er von Julies Lebensumständen erfährt, lädt er sie und die Tochter spontan dazu ein, ihn in sein Strandhaus in die Bretagne zu begleiten. Zunächst ist Julie skeptisch, sagt dann aber zu. Auch Pauls Sohn Jerôme fährt mit in diesen Urlaub. Nach anfänglichen Schwierigkeiten verbringen die vier miteinander einen wunderschönen Urlaub am Meer, die Idylle findet jedoch ein jähes Ende, als es auf der Rückfaht aus der Bretagne zu einem tragischen Unfall kommt. 26 | 27 Marie Sabine Roger Heute beginnt der Rest des Lebens Berlin: Atlantik Verlag Der Roman beginnt mit den Vorbereitungen zu Mortys 36. Geburtstag. Jener Tag, der laut Familienfluch der letzte seines Lebens sein wird. Schließlich sind nachweislich seit mehr als dreihundert Jahren alle Männer der Familie Decime an ihrem 36. Geburtstag gestorben. Entsprechend hat Morty seine Beamtenstelle aufgegeben, die Wohnung gekündigt und sich herausgeputzt, um in aller Seelenruhe, im extra gekauften Anzug, auf sein Ableben zu warten. Die von Sigrid Altwicker vorgestellten Romane sind selbstverständlich im Bestand der ökumenischen Bücherei vorhanden Doch erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Das Wunder geschieht und Morty stirbt nicht... Doch was nun? Morty stellt fest, dass er überhaupt keinen Plan für sein weiteres Leben hat. Bisher war ja alles vorausbestimmt. Jetzt muss er neu lernen, was es heißt, zu leben. sa und zu den folgenden Öffnungszeiten: So 10:30 - 12:00, Di 16:00 - 17:30 Uhr dort ausleihbar. Ki nde rs e ite. „Wo kommt denn die Musik her?“, fragt Flo. Das Krokodil zeigt nach oben. „Das ist die Orgel. Siehst du die Wand mit den Schornsteinen? Das sind die Pfeifen. Da kommen die Töne raus. Dazu braucht man viel Luft. Deshalb gibt es im Bauch der Orgel ein riesiges Gebläse. Früher mussten Kinder einen Blasebalg bedienen, damit der Orgel nicht die Luft ausgeht. Heute gibt es dafür eine Maschine.“ Die beiden klettern auf die Empore. So nennt man den Balkon, auf dem die Orgel steht. Die beiden schleichen sich hinter die Orgelspielerin. Sie sitzt auf einer Bank. Ihre Finger fliegen über die Tasten. Sogar die Füße tanzen. Zwischendurch drückt sie auf bunte Knöpfe. Dann verändert sich der Klang. Erst klingt die Musik wie ein Sturm, der durch die Straßen fegt. Dann hört es sich an, als würden Vögel singen. „Kann ich auch spielen lernen?“, fragt Flo. „Na klar“, sagt die Organistin und hebt das Kind auf die Bank. 28 | 29 E i ne-Welt - Markt. Basmati-Reis Reis ist eine der ältesten Kulturpflanzen und wichtigstes Grundnahrungsmittel für etwa die Hälfte der Weltbevölkerung. Ursprünglich in Asien schon vor Jahrtausenden kultiviert, hat er sich bis heute über alle Kontinente ausgebreitet. Basmati – auf Deutsch: „Der mit dem Duft“ – gilt als eine der besten von vielen tausend Reissorten. Er zeichnet sich durch einzigartig aromatischen Geschmack und leichten Duft aus und erzielt hohe Preise sowohl auf dem Weltmarkt, als auch in den Erzeugerländern. Echter Basmati muss in bestimmten Regionen Indiens und Pakistans am Fuße des Himalaya gewachsen sein, wo er seit über tausend Jahren meist von Kleinbauern kultiviert wird und für sie zum Festessen gehört. Reis, in der Übersetzung aus Sanskrit: „Erhalter der Menschheit“, gilt in Asien als heilig und wird als Gottesgabe mit Ehrfurcht behandelt. Harte Arbeit steckt im Reisanbau von der Aussaat bis zur Reife, die die Bauern mit größter Sorgfalt verrichten. bio und fair vom Saatkorn bis zur Reife Es muss ein Schlag ins Gesicht dieser Bauern gewesen sein, als vor einigen Jahren die US-Firma RiceTec 22 ihre traditionellen Basmati-Sorten mit amerikanischem Reis kreuzte und sich den neuen Reis samt dem Namen Basmati patentieren ließ. Nun hätten sie Lizenzgebühren zahlen müssen, um ihren echten Basmati exportieren zu dürfen. Die Bauern wehrten sich und bekamen Unterstützung von der indischen Wissenschaftlerin Vandana Shiva, Trägerin des alternativen Nobelpreises .Sie hat die Stiftung Navdanya – auf Deutsch: „Neun Samen“ – gegründet, die es sich zur Aufgabe macht, die Artenvielfalt traditioneller, regional angepasster Reissorten durch den Aufbau von Samenbanken zu erhalten, die Unabhängigkeit der Bauern von gentechnisch verändertem Saatgut, künstlichem Dünger und Pestiziden zu bewahren und weltweit gegen Patente auf Pflanzen, die 30 | 31 26 In Deutschland wird der Bio-Basmati dann nur noch gereinigt und verpackt. Übrigens hat die Zeitschrift ÖKO-TEST den Basmati, den die GEPA von Navdanya bezieht, mit „sehr gut“ bewertet. „Biopiraterie“, vorzugehen. Der Protest war erfolgreich, und schließlich wurde das Patent auf Basmati zurückgezogen. Auch die GEPA, die deutsche Fair-Handelsgesellschaft, deren Gesellschafter unter anderem „Brot für die Welt“ und die evangelischen Jugendverbände sind, schloss sich den Bemühungen von Navdanya an und ist bis heute den indischen Kleinbauern am Himalaya ein verlässlicher Partner bei der Direktvermarktung von Basmati-Reis. Von der GEPA bekommen sie höhere Preise als auf dem Weltmarkt, dazu Aufschläge für den biologischen Anbau ohne Gentechnik. Außerdem importiert die GEPA nicht den lediglich gedroschenen Rohreis, auf dem nur geringe Einfuhrzölle liegen, sondern lässt den Reis bereits im Erzeugerland weiterverarbeiten. Zwar müssen nun wesentlich höhere Zölle gezahlt werden, dafür können aber die Reisproduzenten an der Wertschöpfung ihrer Produkte teilhaben. Bei den erfahrenen Bauern am Himalaya ist der echte Basmati in guten Händen vom Saatkorn bis zur Reife. Für die faire Vermarktung und Bezahlung sorgen Läden wie der Eine-Welt-Markt in Ruppichteroth und ihre Kunden. Zum ökumenischen Kirchfest am 13. September 2015 bieten wir wieder an einem Verkaufsstand vor dem katholischen Pfarrheim Waren aus dem Fairen Handel an, natürlich auch Basmati-Reis. Auf Ihren Besuch freut sich das Team vom R e gelmäßi ge Veranst a ltungen. Sie sind herzlich eingeladen zu unseren Gottesdiensten und Veranstaltungen. Gottesdienste Angebote für Mütter und Kinder Ruppichteroth Sonntag 10:00 Uhr MutterKindKreis Dienstag ab 09:45 Uhr Info: Monika Gabriel, Tel. 901875 Winterscheid 1. Samstag im Monat 17:30 Uhr in der katholischen Kirche Der Kindergottesdienst findet Sonntags um 10:00 Uhr im Dachgeschoss der Arche statt! (Ruppichteroth, Burgstraße 8) Angebote für Frauen Die Dienstagsfrauen 1. Dienstag im Monat um 19:45 Uhr Info: Petra Neuhaus, Tel. 5168 Frauenhilfe Ruppichteroth 14-tägig, Dienstag um 15:00 Uhr Info: Katharina Zelgy, Tel. 2659 Abendkreis der Frauenhilfe 3-wöchentlich, Donnerstag 15:00 Uhr Info: Karin Stöcker, Tel. 5683 Info: Wolfram HochKrieg (02295 909779) oder Susanne Geldsetzer (02295 1239) Angebote für Kinder und Jugendliche Alle Veranstaltungen finden, wenn nicht anders angegeben, in der Arche (Ruppichteroth, Burgstraße 8) statt. Die Rasselbande, 4-7 Jahre Donnerstag 16:00 bis 17:30 Uhr im Fuchsbau Info: Dorothee Overhaus, Tel. 9085328 Jungschargruppe ab 8 Jahren Donnerstag 16:00 bis 17:30 Uhr 32 | 33 Jungschargruppe ab 10 Jahren Freitag 16:30 bis 18:00 Uhr in den Jugendräumen der Alten Schule Info: Regina Schippers, Tel. 901884 Musik und Gesang Kirchenband „Rock my Soul“ Kirchenband „Rock my Soul“ Junior Info: Donata Bohlscheid, Tel. 9299566 Posaunenkreis Dienstag 19:00 Uhr Info: Martin Pfeiffer, Tel. 2873 Weitere Angebote Gemeindefrühstück 1. Samstag im Monat 09:00 Uhr Info: Monika Zindler EineWeltMarkt So 11:00 - 12:00 Uhr, Mi 10:00 - 12:00 Uhr Info: Ursel Stein, Tel. 1296 Ökumenische Bücherei in der Mucher Straße So 10:30 - 12:00 Uhr, Di 16:00 - 17:30 Uhr Info: Sigrid Altwicker, Tel. 1964 Kirchenchor Donnerstag 18:00 bis 19:30 Uhr Info: Werner Konzack, Tel. 1245 Ökumenisches Friedensgebet in der kath. Kirche in Winterscheid 1. Montag im Monat 19:00 Uhr Info: Raimar Zelgy, Tel. 2659 Posaunen-Schnupperkurs Termine nach Absprache Info: Martin Pfeiffer, Tel. 2873 MS Selbsthilfegruppe Alle 3 Wochen mittwochs 19:30 Uhr Info: Uwe Stommel, Tel. 902118 Gitarrenkurs für Jugendliche Anfänger: Donnerstag 17:45 - 18:30 Uhr Fortgeschrittene: Dienstag 19:00 - 19:45 Uhr Info: Regina Schippers, Tel. 901884 Aktiv mit Krebs Freitag 16:00 Uhr Info: S. WeinbergerDiehl, Tel. 02243 912923 Angebote für Senioren Gemeindecafé Alte Schule 14-tägig Mittwoch 15:00 Uhr Info: Sybille Mühlpfordt, Tel. 6612 Stammtisch für pflegende Angehörige jeden 3. Freitag im Monat 15:30-17:00 Uhr in der Alten Schule Info: Petra Kraffczyk, Tel. 909235 Foto: epd bild Aus u ns e re r G emeinde. Hier stehen im gedruckten Gemeindebrief die Taufen, Trauungen und Beisetzungen. Aus Gründen des Datenschutzes können wir Ihnen diese in der Online-Version leider nicht zur Verfügung stellen. 34 | 35 Wir si nd f ü r Sie d a. Pfarrer Presbyter Hans-Wilhelm Neuhaus Zum Sperber 21 53809 Ruppichteroth Tel. 02295 5168 [email protected] Hartmut Drawz Rolf H. Geldsetzer Damaris Hänscheid Günter Henkel Ulrich Mackensen Martin Pfeiffer Iris Schlamm Helmut Strieder Küsterin Monika Gabriel Tel. 02295 901875 [email protected] Jugendleiterin 02295 5533 02295 1239 02295 6197 02295 2421 02247 300086 02295 2873 02295 1720 02295 909364 WIR Impressum WIR wird herausgegeben von der Evange- Regina Schippers Tel 02295 901884 Mobil 015755985176 regina.schippers @ev-kirche-ruppichteroth.de lischen Kirchengemeinde Ruppichteroth. Redaktionskreis Sigrid Altwicker (sa), Christina Altwicker (ca), Rolf Helmut Geldsetzer (rg), Dagmar Hohn (ho), Hans-Wilhelm Neuhaus (hn) - verant- Gemeindeamt der Evangelischen Kirchengemeinde Ruppichteroth wortlich i.S.d.P.-, Regina Schippers (rs), Druck: Gemeindebriefdruckerei; Burgstraße 8 53809 Ruppichteroth Telefon: 02295 5214 Telefax: 02295 1922 Auflage: 2.000 Öffnungszeiten: Mo., Mi., Fr.: 09:00 - 11:30 Uhr Do.: 16:00 - 18:00 Uhr Foto: Lotz [email protected] [email protected] www.evangelische-kirche-ruppichteroth.de Stilles Reifen Alles fügt sich und erfüllt sich, mußt es nur erwarten können und dem Werden deines Glückes Jahr und Felder reichlich gönnen. Bis du eines Tages jenen reifen Duft der Körner spürest und dich aufmachst und die Ernte in die tiefen Speicher führest. Christian Morgenstern (1871 - 1914) Foto: Okapia
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