Ballonspacer: Neues Behandlungsverfahren bei irreparablen Schäden der Rotatorenmanschette Die Rotatorenmanschette, eine Muskelgruppe der Schulter, die am Schulterblatt ihren Ursprung hat und sich wie eine Manschette rund um den Oberarmkopf legt, ist für die Beweglichkeit des Armes wichtig. Ist sie geschädigt, verursacht dies Schmerzen und die Beweglichkeit ist eingeschränkt. Die Implantation eines Ballonspacers, ein neues, arthroskopische Behandlungsverfahren, kann die Beweglichkeit der Schulter verbessern und Schmerzen lindern. Seit Juni dieses Jahres wird es an der Klinik für Orthopädie III des St. Franziskus-Hospitals erfolgreich angewendet. Große Risse der Rotatorenmanschette können insbesondere bei degenerativen Vorschäden oft nicht mehr im Rahmen einer Operation verschlossen werden. Auf Dauer kommt zu einem Hochtreten des Oberarmkopfes unter das Schulterdach, die Folge ist eine unphysiologische Belastung des Schultergelenkes mit einer lokalen mechanischen Reizung. Patienten leiden unter starken Schmerzen und einer Bewegungseinschränkung. Langfristig entwickelt sich häufig eine Arthrose welche die Implantation einer Schulterprothese notwendig machen kann. Mit dem InSpace-Ballon genannten Implantat wird nun die therapeutische Lücke zwischen einer Rekonstruktion der Rotatorenmanschette und einer endoprothetischen Versorgung geschlossen. Der operative Eingriff ist sehr schonend, da der Ballon arthroskopisch unter das Schulterdach gebracht und hier mit körperisotoner Kochsalzlösung gefüllt wird. Er wirkt dann wie ein Wasserkissen, das den Abstand zwischen dem Oberarmkopf und dem Schulterdach wiederherstellt. Der Ballon wird vom Körper über einen Zeitraum von einem Jahr vollständig und rückstandsfrei abgebaut. In bisherigen Studien konnte ein dauerhaft positiver Effekt auch nach Auflösung nachgewiesen werden. Das eingebrachte Implantat stellt die physiologische Zentrierung des Schultergelenkes wieder her und ermöglicht es Patienten durch Schmerzreduktion oder häufig gar Schmerzfreiheit die noch intakte Muskulatur aufzutrainieren und so Bewegungsabläufe zu verbessern. Auch für Patienten die aus medizinischen Gründen keine endoprothetische Versorgung der Schulter erhalten können oder diese ablehnen bietet die arthroskopische Implantation eines Inspace-Ballon die Möglichkeit die Funktion der nicht geschädigten Muskulatur an der Schulter zur Kompensation zu stärken was zu einer dauerhaften Besserung der Schmerzen führt. Die Klinik für Orthopädie III - Arthroskopische Chirurgie und Sportraumatologie des St. FraziskusHospitals ist eine der ersten Kliniken im Rheinland, die dieses neue Verfahren zur Behandlung von großen Schäden der Rotatorenmanschette einsetzt. Informationen hierzu gibt es in der Sprechstunde Mittwochs, nach telefonischer Terminvereinbarung unter 0221-5591-1130. Kontakt: Dr. Fabian Ritz, Chefarzt Klinik für Orthopädie III – Arthroskopische Chirurgie und Sporttraumatologie, [email protected], Tel 0221 5591-1131
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