Ausprobiert: Cardo »scala rider PACKTALK«

BUNTES
Ausprobiert: Cardo
»scala rider PACKTALK«
Mit freundlicher Genehmigung
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Digitale Kommunikation
hält überall Einzug, so auch
beim Motorradfahren. Wir hatten
das Vergnügen, Cardos neuem
Kommunikationssystem »scala rider
PACKTALK« genauer auf den
Zahn fühlen zu können.
D
ie Installation am Helm erscheint zunächst simpel,
birgt aber Tücken, denn
kann das Hauptgerät noch einfach seitlich an den Helm geklipst oder verklebt werden, so
bedarf die Anbringung des Mikrofons und der Lautsprecher
Präzision und Geduld. Bei uns
erfolgte die Montage zweier
Systeme bei einem Shoei »Hornet DS« und dessen Nachfolgemodell »Hornet ADV«.
Erste Tests nach der Montage
zeigten, dass der Betrieb der
Geräte nicht trivial, aber durchaus erlernbar ist, zumal die
Bedienungsanleitung sehr ausführlich und praxisnah gestaltet
wurde. Mit Smartphone via App
bzw. Computer lässt sich das
Packtalk sehr gut konfigurieren
und voreinstellen, was mit den
drei Tasten und der Wählwalze
am Gerät selbst nur schwerlich
und zeitaufwendig möglich ist.
Als Neuheit bietet der scala rider zwei Kommunikationskanäle an, einmal das bekannte
Bluetooth und neu: DMC. Damit können bis zu zehn Personen in einer Gruppe miteinander sprechen und sich dynamisch
in der Gruppe an- und abmelden.
Ein erster Fahrtest erfolgt zunächst solo auf einer Suzuki
V-Strom 1000. Dabei fällt positiv auf, dass das Hören von
Musik über eine Bluetooth-Verbindung zum Handy problemlos funktioniert. Sehr gut
gefällt die automatische Lautstärkenregulierung, welche die
Musiklautstärke an die Umgebungsgeräusche des Mikrofons
anpasst, was ebenfalls beim
Das »scala rider
PACKTALK«
kann seitlich
an den Helm
geklipst, wie
hier beim Shoei
Hornet DS, oder
verklebt werden.
Kommunikationstest überzeugt.
Auch Anrufe können komfortabel angenommen werden,
allerdings fällt das Telefonieren ab 80 km/h aufwärts durch
Wind- und Nebengeräusche
sehr schwer – es empfiehlt sich,
entweder langsamer zu fahren
oder ganz anzuhalten. Nicht
überzeugen kann uns die Radio-Funktion, da Sender selten
klar empfangen werden können und sich die Senderwahl
am Gerät als schwierig herausstellt. In der Königsdisziplin, der
Verständigung von Bike zu Bike
via Bluetooth, können wir hingegen keine Schwächen entlar-
ven. Als Testmaschinen mussten
hier eine Kawasaki W800 Cafe
Style und eine Yamaha MT07
Moto Cage herhalten. Im Landstraßenbetrieb ist eine klare und
deutliche Kommunikation möglich. Erst auf der Autobahn ab
circa 120 km/h stellen sich erste
Qualitätseinbußen ein, wobei
auf der nackten MT07 ab 150
km/h keine saubere Verständigung mit dem Gesprächspartner
mehr möglich ist. Als Maximalabstand zwischen Sender und
Empfänger lässt sich die Angabe
von Cardo mit circa 1,5 Kilometern ohne Hindernisse bestätigen, als ebenso korrekt erweist
sich die Akkulaufzeit von über
acht Stunden.
Alles in allem muss man sich
fragen, ob man während des
Motorradfahrens immer noch
kommunizieren will. Wird diese Frage bejaht, bietet Cardo
mit dem »scala rider PACKTALK« ein umfassendes Kommunikationsgerät, was zwar
Schwächen beim Radioempfang hat, aber ansonsten gut
funktioniert und keine derzeit
technische Möglichkeit auslässt. Preis Doppelset: 529,95
Euro. Bezug: Fachhandel, Import: www.cardosystems.com.
TH
Indian-Summer
F
ür die heiße Jahreszeit bietet der Motorradhersteller Indian eine eigene Kollektion von
T-Shirts im Retro-Look an. Die Kollektion legt
Wert auf authentische Motive, so wird beispielsweise an Burt Munro erinnert, der 1967 auf einer
umgebauten Indian Scout mehrere Geschwindigkeitsrekorde auf dem Salzsee von Bonneville
aufstellte. Auch die Damen können ihre Markenverbundenheit mit dem Ladies Shirt zeigen.
Preis: ab 35 Euro, Bezug: indianmotorcycle.de
9/2015 Motorradfahrer 45