Begleittext - Martin-Luther

Konfirmandengabe 2016
(Über-) Lebenshilfe für Jugendliche in Brasilien
Goldmedaille für Friedensprojekt Educar Pela Paz
Begleittext zur PowerPoint Präsentation
 Bitte beachten Sie, dass bei einigen Folien kleine Animationselemente angelegt
sind, die mehrere Eingabebefehle erfordern, bis der Gesamtinhalt aufgebaut ist.
Es sind die Folien Nr. 3, 4, 10, 19, 20, 21 – im nachfolgenden Text gekennzeichnet
mit „roten“ Überschriften und einem Pfeil  an den Stellen, die einen weiteren
Eingabebefehl erfordern.
Folie 1: Konfirmandengabe 2016
(Über-) Lebenshilfe für Jugendliche in Brasilien – Goldmedaille für Friedensprojekt
Educar Pela Paz – ist das Thema der Konfirmandengabe 2016 des Martin-LutherVereins in Bayern.
Educar Pela Paz ist Portugiesisch - die Sprache, die in Brasilien gesprochen wird und bedeutet: Erziehung für den Frieden.
Warum wir beim Martin-Luther-Verein der Meinung sind, dass dieses Projekt eine
Goldmedaille verdient hat? In Brasilien, vor allem in den großen Städten, gibt es viel
Gewalt. Wir finden es toll, dass ein evangelischer Pfarrer Jugendliche für den Frieden
erzieht.
Im Sommer 2016 finden in Rio de Janeiro die Olympischen Spiele statt. Viele
Medaillen werden da an die Sportler vergeben. Das Projekt Educar Pela Paz hat
auch eine Goldmedaille verdient und wir wollen es euch vorstellen.
Folie 2: Mc Natan
Das ist Natan Feirrera Lousada. Mit 16 gewann er in Rio das Ostras einen
Musikwettbewerb. Das war vor fünf Jahren. Heute nennt er sich Mc Natan und ist im
Raum Rio ein bekannter Rapper und Hip-Hoper.
Gemeinsam mit anderen setzt er sich für das Friedensprojekt Educar Pela Paz ein.
Das Foto zeigt ihn mit zwei Schülerinnen bei einem Einsatz in einer Schule.
Wir werden gleich noch mehr von Mc Natan und dem Friedensprojekt hören.
Doch zuvor schauen wir uns ein wenig in der Heimat von Mc Natan um.
Impuls an Konfirmanden: Was fällt dir eigentlich als erstes ein, wenn du an
Brasilien denkst…? (evtl. Fußball, Karneval, Samba, Copacabana…)
Folie 3: Bei Brasilien denken Menschen an…
 1 Viele Menschen denken bei Brasilien vor allem an Fußball
 2 Karneval in Rio
 3 Sambatanzen
 4 an den berühmten Strand in Rio de Janeiro, die Copacabana
 5 an den Zuckerhut oder die Christusstatue – die zwei Wahrzeichen von Rio de
Janeiro
Doch Brasilien ist mehr als nur Fußball und Karneval…!
MLV in Bayern – Autorin: Heike Gröschel-Pickel – Februar 2016
Folie 4: Brasilien – Land und Leute 1
1 Sicher weißt du, wo Brasilien liegt.
 2 Brasilien ist das größte Land in Südamerika und das fünftgrößte Land der Erde.
Im Nordosten und Osten grenzt es an den Atlantik. Im Süden, Westen und
Nordwesten hat Brasilien10 Nachbarländer, darunter z.B. Argentinien, Bolivien, Peru,
Kolumbien und Venezuela.
Was schätzt du, wie groß Brasilien ist, im Vergleich zu Deutschland? Brasilien ist
etwa 24-mal so groß wie Deutschland – hat aber nur 2,5-mal mehr Einwohner.
Im Verhältnis leben in diesem großen südamerikanischen Land also viel weniger
Menschen, als im viel kleineren Deutschland.
 3 So wie Deutschland verschiedene Bundesländer hat, ist auch Brasilien in
verschiedene Bundesstaaten aufgeteilt.
 4 Die Stadt Rio das Ostras, wo Mc Natans Musikkarriere und das Friedensprojekt
von Pfarrer Francisco begonnen haben, ist im Bundesstaat Rio de Janeiro, etwa 150
Kilometer von der Stadt Rio de Janeiro entfernt.
Rio das Ostras hat ca. 120.000 Einwohner (~ vgl. mit Würzburg, Fürth) und ist in
Brasilien eher eine kleine Stadt. Die Stadt Rio de Janeiro hat ca. 6,5 Millionen
Einwohner (+ vgl. Berlin: 3,5 Millionen); im Großraum Rio de Janeiro leben 12
Millionen Menschen.
 5 Das ist die Flagge von Brasilien. Die Bedeutung der Farben und Formen kannst
du ja mal im Internet nachlesen, wenn es dich interessiert. Nur kurz so viel: Die
weißen Sterne in dem blauen Kreis stehen für die 27 Bundesstaaten Brasiliens.
Folie 5: Brasilien – Land und Leute 2
Wie sieht es in Brasilien aus?
Die Landschaft in Brasilien ist sehr unterschiedlich. Im Norden, im Amazonasgebiet,
gibt es Regenwälder. Im Nordosten gibt es auch trockene, steppenartige Regionen.
An der Atlantikküste sind tolle Strände. Und im Süden gibt es Hochebenen und
Gebirge.
Folie 6: Brasilien – Land und Leute 3
Die Natur in Brasilien ist wunderschön – es gibt riesige Wasserfälle und eine bunte
Pflanzen- und Tierwelt. Wie z.B. der Riesentukan, den manche auch als
Nationalvogel Brasiliens bezeichnen, der Nasenbär und viele Papageienarten.
Folie 7: Brasilien – Land und Leute 4
Welche Menschen leben in Brasilien?
Ursprünglich gab es vier Bevölkerungsgruppen in Brasilien, die heute jedoch alle
untereinander vermischt sind.
Die vier Bevölkerungsgruppen waren:
1. Portugiesen – die früheren Herrscher (Kolonialherren) im Land.
2. Afrikaner, die als Sklaven nach Brasilien gebracht wurden.
3. Verschiedene Einwanderergruppen – hauptsächlich aus Europa (Italiener,
Deutsche, Spanier, …) und Asien.
4. Einheimische Volksgruppen (Indigene): die Tupi und Guarani
Etwa die Hälfte der Brasilianer bezeichnet sich als Weiße, 43 Prozent sehen sich als
Mischlinge, 6 Prozent bezeichnen sich als Schwarze und 0,7 Prozent als Indigene.
MLV in Bayern – Autorin: Heike Gröschel-Pickel – Februar 2016
Die Lebenserwartung ist relativ gut: Brasilianer werden durchschnittlich 74 Jahre alt
(im Vergleich: Deutsche 80 Jahre).
Berühmte BrasilianerInnen (kl. Fotos in der Mitte): z.B. Supermodel Geselle
Bündchen, früherer Fußballstar Pelé
Folie 8: Brasilien – Land und Leute 5
Wie wohnen die Menschen in Brasilien? Je nachdem ob Stadt oder Land, ob
Brasiliens Norden oder Süden, ob arm oder reich, wohnen die Menschen in Brasilien
sehr unterschiedlich.
Auf den Bilder siehst du links oben Hochhäuser in Sao Paulo, die größte Stadt
Brasiliens (20 Millionen Einwohner), einen kleinen Bauernhof im Süden Brasiliens,
das Haus einer Indigenen-Familie und eine Favela (Armenviertel) in Rio de Janeiro.
Folie 9: Brasilien – Geschichte
Die ersten Bewohner Brasiliens waren Indianerstämme.
Um 1500 wurde Brasilien von portugiesischen Seefahrern entdeckt und vom
portugiesischen König in Besitz genommen.
Ab dem 16. Jahrhundert wanderten die ersten Europäer in Brasilien ein, vor allem
Portugiesen. Sie bauten Handelsgesellschaften und Plantagen auf und beuteten die
Bodenschätze des Landes aus. In dieser Zeit wurden auch die ersten Sklaven aus
Afrika als Arbeitskräfte nach Brasilien geholt.
1822 wurde Brasilien ein freies, unabhängiges Land. Zuerst war es noch ein
Königreich, etwa 65 Jahre später wurde der König gestürzt und eine Republik
gegründet.
Im 19. und 20. Jahrhundert wanderten auch viele Deutsche in Brasilien ein. Sie
haben sich vor allem im Süden des Landes angesiedelt.
Im 20. Jahrhundert regierten verschiedene Präsidenten das Land; 1964 übernahm
das Militär für 15 Jahre die Macht.
2011 wurde Dilma Rousseff als erste Frau Präsidentin von Brasilien und ist bis heute
im Amt.
Folie 10: Brasilien – heute
 1 Brasilien ist kein Entwicklungsland, sondern gehört durch seine wachsende
Wirtschaft heute zu den sogenannten Schwellenländern (gemeinsam mit Russland,
China, Indien und Südafrika).
 2 Auch wenn es Brasilien wirtschaftlich gut geht, gibt es eine große, soziale
Ungleichheit: Armut und Reichtum liegen in Brasilien dicht beieinander.
 3 Wo arme und reiche Menschen aufeinander treffen, vor allem in Großstädten
wie Rio de Janeiro oder São Paulo, wird diese Ungleichheit sichtbar. Sie führt zu
Unruhen – Menschen protestieren gegen schlechte Schulbildung oder
Gesundheitsversorgung, mangelnde Strom- oder Wasserversorgung, zu wenig
öffentliche Verkehrsmittel.
 4 Auf der Suche nach Arbeit ziehen die Menschen vom Land in die Städte, oft
vergeblich – und landen in sog. Favelas, Armenvierteln (Foto).
 5 Dort lauern weitere Gefahren: Gewalt, Bandenkriege und Drogenkriminalität.
Die Mordrate in Brasilien ist erschreckend hoch.
MLV in Bayern – Autorin: Heike Gröschel-Pickel – Februar 2016
Folie 11: Brasilien – Religion und Kirche
Brasilien ist ein christliches Land. Die meisten Christen sind katholisch (vor 20
Jahren noch 90 Prozent, heute ca. 65 Prozent), ca. 22 Prozent gehören zu
evangelischen Kirchen.
Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Brasilien (IECLB) ist eine kleine
Minderheitenkirche – zu ihr gehören nur etwa 0,5 Prozent der Bevölkerung (etwa
800.000 Menschen).
Viele Brasilianer besuchen auch christliche Freikirchen.
Buddhisten, Juden, Muslime oder Hindus gibt es in Brasilien auch, aber wenige.
Fotos:
oben v. li. n. re:
Musikalische Begleitung im Gottesdienst in Sao Luis
Logo der Evang.-Luth. Kirche von Brasilien (IECLB)
Kindergottesdienst in Joinville
Lutherische Kirche in der Hauptstadt Brasilia
Unten li: Katholische Kathedrale in Sao Paulo
Unten re: Pfarrersehepaar Sossmeier in Joinville
Folie 12: Educar Pela Paz - Beginn
Aber nun zurück zum Friedensprojekt Educar Pela Paz. Alles beginnt im zentralen
Stadtpark von Rio das Ostras. Jugendliche treffen sich dort und üben Hip-Hop und
Streetdance. Pfarrer Francisco Soares dos Santos (kl. Bild rechts) von der
evangelischen Gemeinde schaut regelmäßig im Park vorbei. Er unterhält sich mit den
Jungs und kann sie für sein Friedensprojekt begeistern. Einer von ihnen ist Natan.
Folie 13: Educar Pela Paz – Mc Natan 1
Seitdem geht der Rapper gemeinsam mit Pfarrer Francisco und anderen in Schulen
und „erzählt“ den Jugendlichen mit seiner Musik vom Frieden. Er macht seinen
jungen Zuhörern Mut, ihre Träume zu leben: „Setzt euch ein Ziel und versucht es zu
erreichen! Drogen und Gewalt ist keine Lösung! Frieden ist der bessere Weg!“
Folie 14: Gefährliches Leben
Mc Natan weiß aus eigener Erfahrung: In Rio das Ostras gibt es viel Gewalt; wie in
allen großen Städten Brasiliens. Vor allem in den Favelas.
Die Gewalt hat viele Gesichter: Gewalt in den Familien; Drogenbanden, die sich
gegenseitig auf den Straßen bekriegen; Drogenbosse, die über die Bewohner der
Favelas herrschen. Selbst die Militärpolizei, die für Ordnung sorgen soll, wütet in den
Armenvierteln oft mit roher Gewalt.
Folie 15: In die Gewalt hineingeboren…
Jugendliche, die hier aufwachsen, erleben keine normale Kindheit.
Sie werden in die Gewalt hineingeboren und wachsen mit Gewalt auf.
Sie denken: Gewalt ist der einzige Weg, um Streit und Probleme zu lösen oder Frust
los zu werden. Doch Gewalt zieht immer neue Gewalt nach sich.
Und viele Jugendliche bezahlen das mit ihrem Leben.
Folie 16: Für den Frieden erziehen
Mit seinem Projekt Educar Pela Paz will Pfarrer Francisco Jugendlichen helfen, in
Frieden zu (über-)leben. Er und seine Mitarbeiter-Teams besuchen Schulklassen und
MLV in Bayern – Autorin: Heike Gröschel-Pickel – Februar 2016
Favelas und bieten verschiedene Aktivitäten an:
Musik (Rap, Hip-Hop), Tanz (Streetdance), Kunst (Graffiti) und Theater.
Folie 17: Informationen zum Projekt
Sie reden mit den Schülern über Gewalt und Angst, über Frieden und Liebe.
Sie erklären, dass Drogen schädlich sind und wie man von ihnen los kommt.
Sie trainieren mit den Jugendlichen, wie man Streit gewaltfrei löst.
Gemeinsam überlegen sie, wie Klassenzimmer, Schulen, Straßen und Plätze in ihren
Stadtvierteln zu „Friedenszonen“ werden.
Die Jugendlichen lernen, wie wichtig Gemeinschaft ist: alle gewinnen, wenn einer
sich um den anderen kümmert. In Gruppen ziehen sie los und verteilen gespendete
Lebensmittel und Kleidung an Bedürftige.
Folie 18: Educar Pela Paz – Mc Natan 2
Pfarrer Francisco hofft, dass die Jugendlichen dabei so gute Erfahrungen machen
wie Mc Natan vor fünf Jahren. Der beschreibt es so: „Das Projekt hat mein Leben
verändert. Ich habe durch die Musik gelernt, dass es ein Leben ohne Drogen und
Gewalt gibt. Gott gibt mir die Kraft, Probleme zu überwinden und Konflikte friedlich zu
lösen.“
Folie 19: Mit Leidenschaft für den Frieden!
1 Im August werden in Rio de Janeiro die Olympischen Spiele stattfinden.
Das südamerikanische Land wird sich wieder von seiner besten Seite zu zeigen.
Von den Problemen der Menschen in den Favelas wird kaum die Rede sein.
Von ihrem Kampf gegen Armut, mangelnde Schulbildung der Kinder oder schlechte
medizinische Versorgung. Von ihrer Angst vor Gewalt.
 2 „Lebe deine Leidenschaft“, lautet das Motto der Olympischen Spiele 2016.
 3 Leidenschaft ist auch bei Pfarrer Francisco im Spiel, wenn es um sein Projekt
Educar Pela Paz geht. Das Projekt läuft sehr erfolgreich in Rio das Ostras.
Auch in Niterói (Stadtteil von Rio de Janeiro), wo Francisco jetzt als Pfarrer arbeitet,
will er Educar Pela Paz in die Schulen und Favelas bringen.
 4 Wir finden: Dieses wichtige Projekt - Jugendliche in Brasilien für den Frieden
erziehen - hat eine Goldmedaille verdient!
Folie 20: Educar Pela Paz – Zukunft und Danke 1
1 Mit deiner Konfirmandenspende für das Projekt Educar Pela Paz hilfst du mit,
 2 dass Pfarrer Francisco und Mc Natan noch viele Jugendliche für den Frieden
gewinnen können!
Die Teams arbeiten freiwillig; doch für die Einsätze in den Schulen brauchen sie
Material; und das kostet Geld.
 3 Pfarrer Francisco würde auch gerne ein kleines Grundstück kaufen:
„Wir brauchen dringend einen Ort, wo wir uns treffen und unsere Aktivitäten planen
können.“
 4 Pfarrer Francisco und Mc Natan danken dir für deine Unterstützung!
MLV in Bayern – Autorin: Heike Gröschel-Pickel – Februar 2016
Folie 21: Info zum MLV und Danke 2
Auch der Martin-Luther-Verein sagt „Danke“ für deine Konfirmandengabe.
Jedes Jahr unterstützt der MLV mit seiner Konfirmandengabe ein Projekt für
Jugendliche in einer seiner Partnerkirchen – in diesem Jahr für Jugendliche in
Brasilien.
Der Martin-Luther-Verein (kurz: MLV) hilft kleinen evangelischen Gemeinden und
Kirchen in der ganzen Welt – vor allem in Brasilien, El Salvador, Südafrika und in der
Ukraine.
 1 Der MLV hilft den Menschen, dass sie eine Gemeinde aufbauen und als
Gemeinschaft zusammen kommen können.
 2 Er hilft bei sozialen und diakonischen Projekten mit Kindern, Jugendlichen oder
bedürftigen Menschen in diesen Gemeinden (wie beim Projekt Educar Pela Paz).
 3 Er hilft bei der Ausbildung und Weiterbildung von Mitarbeitenden.
 4 Und er hilft auch bei Katastrophen (Sturmschäden, Überschwemmungen…).
Folie 22: Wege der Spendenübermittlung
s. Infotafeln auf Folie 22
MLV in Bayern – Autorin: Heike Gröschel-Pickel – Februar 2016