Positionspapiere der Aktion Saubere Hände (Josef Schwarz)

16.10.2015
Keine Chance den Krankenhausinfektionen
Häufig gestellte Fragen
Positionspapiere der
„Aktion Saubere Hände“
HYGIENEFACHKRAFT
DGKP JOSEF SCHWARZ
LKH HARTBERG, LKH WEIZ
VORSITZENDER DER ARGE HYGIENEFACHKRÄFTE DER
KAGES
Aktion Saubere Hände
www.aktion-sauberehaende.de | ASH 2008 - 2016
Keine Chance den Krankenhausinfektionen
Positionspapiere
• Gibt es zu häufig diskutierten Themen
• Werden vom wissenschaftlichen Beirat der
„Aktion Saubere Hände“ herausgegeben
Aktion Saubere Hände
www.aktion-sauberehaende.de | ASH 2008 - 2016
1
16.10.2015
Keine Chance den Krankenhausinfektionen
Wissenschaftlicher Beirat der ASH
Moderation
Prof. Dr. C. Wendt, Heidelberg
AWMF
PD Dr. Pitten, Gießen
Bundesverband der Ärztinnen und Ärzte
des Öffentlichen Gesundheitsdienstes
e.V.
PD Dr. Heudorf, Frankfurt
Vereinigung der Hygienefachkräfte der
Bundesrepublik Deutschland e.V.
Herr Gruber, Osnabrück
Verbund für angewandte Hygiene
Prof. Dr. V. Hingst, Bonn
Vertreter der KRINKO
Prof. Dr. C. Wendt, Heidelberg
Kassenärztliche Vereinigung Bayerns
Dr. Lutz Bader, München
Klinische Fachvertreter
Prof. Dr. C. Spies, Berlin
Deutsche Gesellschaft für Infektiologie
Prof. Dr. M. Dettenkofer, Freiburg
Institut für Med. Mikrobiologie und
Krankenhaushygiene, Universität
Frankfurt
Dr. C. Brandt, Frankfurt
Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V.
Dr. Gesine Hofinger
AnbieterVerband qualitätsorientierter
Gesundheitspflegeeinrichtungen e.V.
(AVG)
Thomas Meißner
Aktion Saubere Hände
www.aktion-sauberehaende.de | ASH 2008 - 2016
Keine Chance den Krankenhausinfektionen
Positionspapier
„Einreibemethode“
In den meisten Einrichtungen wird die Einreibemethode nach EU Norm 1500
als Standard angesehen und die 6 Bewegungsabfolgen werden gelehrt.
Dies ist jedoch eine Prüfnorm und keine Anleitung zur HD. Aus diesem Grund
hat die ASH dazu im Oktober 2011 folgendes Positionspapier veröffentlicht
(www.aktion-sauberehaende.de):
Positionspapier „Einreibemethode“
Herausgeber:
Wissenschaftlicher Beirat der „AKTION Saubere Hände“
Verabschiedete Version vom 30.09.2011
Aktion Saubere Hände
www.aktion-sauberehaende.de | ASH 2008 - 2016
2
16.10.2015
Keine Chance den Krankenhausinfektionen
„Einreibemethode“
•
Die Durchführung der hygienischen Händedesinfektion soll eine
Übertragung von potentiell pathogenen Erregern verhindern, indem die
transiente Hautflora durch ein alkoholisches Händedesinfektionsmittel
(HDM) effektiv abgetötet wird.
•
Neben einer hohen Compliance und dem sicheren Erkennen der
Indikationen für eine Händedesinfektion ist eine komplette Einreibung der
Hand mit einem HDM ohne Benetzungslücken wichtig.
•
Es gibt immer wieder Unstimmigkeiten darüber, in wie weit das Einreiben
des HDM auf die Hände nach einer festgelegten Bewegungsabfolge
erfolgen muss um Benetzungslücken zu vermeiden.
Aktion Saubere Hände
www.aktion-sauberehaende.de | ASH 2008 - 2016
Keine Chance den Krankenhausinfektionen
„Einreibemethode“
In der Richtlinie zur Händehygiene des Robert-Koch Institutes von 2000 wird
beschrieben: „Das alkoholische Präparat wird über sämtlich Bereiche der
trockenen Hände unter besonderer Berücksichtigung der Innen- und
Außenflächen einschließlich der Handgelenke, Fläche zwischen den Fingern,
Fingerspitzen, Nagefalze und Daumen eingerieben und für die Dauer der
Einwirkzeit feucht gehalten“. 1
Auch das CDC gibt in seinen überarbeiteten Richtlinien von 2002 keine
definierte Anleitung, wie das Händedesinfektionsmittel auf den Händen verteilt
werden muss: „….apply product to palm of one hand and rub hands together,
covering all surfaces of hands and fingers, until hands are dry.“ 2
Die WHO schreibt in ihren Empfehlungen: “Apply a palmful of alcohol-based
handrub and cover all surfaces of the hands. Rub hands until dry.” Sie gibt eine
Abfolge von Handbewegungen auf der Grundlage der DIN EN 1500 vor. 3
Aktion Saubere Hände
www.aktion-sauberehaende.de | ASH 2008 - 2016
3
16.10.2015
Keine Chance den Krankenhausinfektionen
„Einreibemethode“
• In vielen Einrichtungen wird die Einreibemethode nach DIN EN 1500
als Grundlage für eine sichere Einreibemethode zur Vermeidung von
Benetzungslücken verwendet.
• Häufig verbreitet ist die Annahme, dass dies ein klinisch geprüfter
Standard zur Einreibung mit einem HDM sei. Die DIN EN 1500 ist
jedoch lediglich eine standardisierte Methode zur Prüfung von
Händedesinfektionsmitteln: „Chemische Desinfektionsmittel und
Antiseptika- Hygienische Händedesinfektion- Prüfverfahren und
Anforderungen“. 4
• Kampf und Kollegen habe die DIN EN 1500 hinsichtlich der
Vermeidung von Benetzungslücken untersucht. Dabei wurde
festgestellt, dass die Euronorm keinen Vorteil in der Vermeidung von
Benetzungslücken hat im Vergleich zu anderen Bewegungsabfolgen
bzw. der „eigenverantwortlichen Applikation“ von HDM. 5
Aktion Saubere Hände
www.aktion-sauberehaende.de | ASH 2008 - 2016
Keine Chance den Krankenhausinfektionen
„Einreibemethode“
Zusammenfassung:
• Die DIN EN 1500 ist keine Richtlinie zur Einreibemethode von
HDM sondern eine Vorgabe zur Standardisierung einer
Prüfmethode.
• Die Umsetzung einer festgelegten Reihenfolge von Bewegungen
scheint in der täglichen Praxis schwierig zu sein.
• Der Erfolg der Einreibung hängt darüber hinaus auch von der
Menge es verwendeten Händedesinfektionsmittels ab.
• Die Vorgabe einer Bewegungsabfolge führt nicht zu einer sicheren
Vermeidung von Benetzungslücken.
Aktion Saubere Hände
www.aktion-sauberehaende.de | ASH 2008 - 2016
4
16.10.2015
Keine Chance den Krankenhausinfektionen
Empfehlungen
Der wissenschaftliche Beirat der „AKTION Saubere Hände“ empfiehlt:
1. Die Mitarbeiter müssen in der Technik der Händedesinfektion geschult
werden (Blaulichtlampe).
2. Ausreichend HDM auf die trockenen Hände geben. Die Hände müssen „nass“
sein.
3. Einreibung des HDM auf der gesamten Hand unter der besonderen
Berücksichtigung von Hauptkontaktstellen und Erregerreservoiren
(Fingerspitzen und Daumen, Nagelfalz).
4. Die Hände müssen für die Einwirkzeit gemäß Herstellerangaben, mindestens
jedoch für 30 Sekunden, feucht gehalten werden.
Berlin, 30.09.2011
Dr. Christiane Reichardt
Koordination „AKTION Saubere Hände“
Aktion Saubere Hände
www.aktion-sauberehaende.de | ASH 2008 - 2016
Keine Chance den Krankenhausinfektionen
Aktion Saubere Hände
www.aktion-sauberehaende.de | ASH 2008 - 2016
5
16.10.2015
Keine Chance den Krankenhausinfektionen
Literatur:
(1) Händehygiene. Empfehlungen der Kommission für Krankenhaushygiene und
Infektionsprävention am Robert-Koch Institut. Bundegesundheitsbl
Gesundheitsforsch- Gesundheitsschutz. 2000;43:230-233.
(2) Guideline for Hand Hygiene in Health-Care Settings. Recommendations of the
Healthcare Infection Control Practices Advisory Committee and the
ICPAC/SHEA/APIC/IDSA Hand Hygiene Task Force. MMWR. October 25, 2002 /
Vol. 51 / No. RR-16.
(3) WHO guidelines on hand hygiene in health care. 1.Hand wash - standards.
.Hygiene. 3.Cross infection – prevention and control. 4.Patient care - standards.
5.Health facilities - standards. 6.Guidelines. I.World Health Organization. II.World
Alliance for Patient Safety. ISBN 978 92 4 159790 6 (NLM classification: WB 300)
© World Health Organization 2009
(4) European standard EN 1500. Chemical disinfectants and antiseptics. Hygienic
handrub. Test method and requirements. Brussels, European Committee for
Standardization, 1997.
(5) Kampf G, Reichel M, Feil Y, Eggerstedt S, Kaulfers PM. Influence of rub-in
technique on required application time and hand coverage in hygienic hand
disinfection. BMC Infect Dis. 2008 Oct 29;8:149.
Aktion Saubere Hände
www.aktion-sauberehaende.de | ASH 2008 - 2016
Keine Chance den Krankenhausinfektionen
Positionspapier
Verträglichkeit von Händedesinfektionsmitteln
•
•
•
•
Mitarbeiter in der Patientenversorgung haben ein berufsbedingtes Risiko
Hautschäden zu erleiden
Es gibt viele Ursachen für eine irritative Kontaktdermatitis
Feuchtarbeit – häufiges Händewaschen, schlechtes Abtrocknen,
Okklusionseffekt in Handschuhen,
Umgang mit irritativen Substanzen ohne Handschuhe - ReinigungsDesinfektionsmittel
Aktion Saubere Hände
www.aktion-sauberehaende.de | ASH 2008 - 2016
6
16.10.2015
Keine Chance den Krankenhausinfektionen
Verträglichkeit von Händedesinfektionsmitteln
•
•
•
•
•
•
Angst vor Hautschäden reduziert die Compliance
Händedesinfektionsmittel werden häufig als einzige Ursache für
Hautschäden angesehen – stimmt aber nicht
Händedesinfektion ist hautverträglicher als Waschen mit Seife und Wasser
Durch Zusatz von rückfettenden Hilfsstoffen ist das irritative Potential
reduziert
Diese Hilfsstoffe sind fettähnliche Substanzen, die der Haut entzogene
Fette ersetzen und dadurch das austrocknen der Hände verhindern
35% der Patienten mit Kontaktdermatitis sind Krankenhausmitarbeiter
(Dickel 2002, Schnuch 1998)
Aktion Saubere Hände
www.aktion-sauberehaende.de | ASH 2008 - 2016
Keine Chance den Krankenhausinfektionen
Verträglichkeit von Händedesinfektionsmitteln
•
•
•
•
•
Präventiver Hautschutz – um Schäden vorzubeugen
Hautschutz während der Arbeit, aber auch im privaten Bereich
(Dienstbeginn, Pausen, vor Feuchtarbeit…)
Arbeitgeber stellt Hautschutzprodukte zur Verfügung
Waschen mit Wasser und Seife nur bei sichtbarer Verschmutzung
In anderen Situationen sollte die hyg. Händedesinfektion
durchgeführt werden
Aktion Saubere Hände
www.aktion-sauberehaende.de | ASH 2008 - 2016
7
16.10.2015
Keine Chance den Krankenhausinfektionen
Verträglichkeit von Händedesinfektionsmitteln
•
•
•
•
•
Allergische Reaktionen auf Händedesinfektionsmittel (Alkohol und
Zusatzstoffe) sind im Vergleich zu irritativen Reaktionen selten (Dickel
2002, Löffler 2008, Kampf 2003, Schnuch 1998)
Mitarbeiter des Gesundheitswesens gehören aber zu den Risikogruppen für
allergische Kontaktdermatitis (Flächen- Instrumentendesinfektionsmittel,
Latexhandschuhe, Duftstoffe)
Einige Händedesinfektionsmittel enthalten noch Farbstoffe und/oder
Parfüm.
Diese Zusatzstoffe sind für die Wirksamkeit nicht notwendig, durch
wiederholte Anwendung kann es aber zu Kontaktallergien kommen
(Buckley 2002, Uter 2001)
Hautprobleme wirken sich negativ auf die Compliance aus
Aktion Saubere Hände
www.aktion-sauberehaende.de | ASH 2008 - 2016
Keine Chance den Krankenhausinfektionen
Verträglichkeit von Händedesinfektionsmitteln
•
•
•
•
•
Farb- und duftstofffreie Produkte empfohlen
Optimale Verträglichkeit der Händehygieneprodukte wichtig
Höchste Ansprüche an das Rückfettersystem
Auswahl aus mehreren Produkten
Bei zusätzlichen desinfizierenden Wirkstoffen ist eine NutzenRisikoabwägung (Verträglichkeit) durchzuführen
Aktion Saubere Hände
www.aktion-sauberehaende.de | ASH 2008 - 2016
8
16.10.2015
Keine Chance den Krankenhausinfektionen
Verträglichkeit von Händedesinfektionsmitteln
•
•
Literatur:
Buckley DA, Rycroft RJ, White IR, McFadden JP. Fragrance as an occupational
allergen. Occup Med (Lond). (2002) 52: 13-6.
Chamorey E, Marcy PY, Dandine M, Veyres P, Negrin N, Vandenbos F, Duval MJ,
Lambert S, Mazzoni L, Chapuis V, Bodokh I, Sacleux P. A prospective multicenter study
evaluating skin tolerance to standard hand hygiene techniques. Am J Infect Control
(2010) Jul 20 epub ahead of print.
Dickel H, Kuss O, Schmidt A, Kretz J, Diepgen TL. Importance of irritant contact
dermatitis in occupational skin disease. Am J Clin Dermatol. (2002) ;3: 283-9.
Kampf G, Löffler H. Dermatological aspects of a successful introduction and continuation
of alcohol-based hand rubs for hygienic hand disinfection. J Hosp Infect. (2003) 55:1-7.
Kampf G, Löffler H. Prevention of irritant contact dermatitis among health care workers
by using evidence-based hand hygiene practices: a review. Industrial health (2007) 45:
645-652.
•
•
•
•
•
Aktion Saubere Hände
www.aktion-sauberehaende.de | ASH 2008 - 2016
Keine Chance den Krankenhausinfektionen
Verträglichkeit von Händedesinfektionsmitteln
•
•
•
•
•
•
•
•
Kampf G, Löffler H. Prevention of irritant contact dermatitis among health care workers
by using evidence-based hand hygiene practices: a review. Industrial health (2007) 45: 645-652
Löffler H Kampf G. Hand disinfection: how irritant are alcohols? J Hosp Infection (2008) 70:44-48
Löffler H, Bruckner T, Diepgen T, Effendy I. Primary prevention in health care
employees: a prospective intervention study with a 3-year training period. Contact
Dermatitis. (2006) 54:202-9.
Schnuch A, Uter W, Geier J, Frosch PJ, Rustemeyer T. Contact allergies in healthcare
workers. Results from the IVDK. Acta Derm Venereol. (1998)78:358-63.
Slotosch CM, Kampf G, Löffler H. Effects of disinfectants and detergents on skin
irritation. Contact Dermatitis. (2007) 57:235-41.
Suneja T, Belsito DV. Occupational dermatoses in health care workers evaluated for
suspected allergic contact dermatitis. Contact Dermatitis. (2008) 58:285-90.
Uter W, Schnuch A, Geier J, Pfahlberg A, Gefeller O; IVDK study group. Information
Network of Departments of Dermatology. Association between occupation and contact
allergy to the fragrance mix: a multifactorial analysis of national surveillance data. Occup
Environ Med. (2001) 58:392-8.
Warshaw EM, Schram SE, Maibach HI, Belsito DV, Marks JG Jr, Fowler JF Jr, Rietschel
RL, Taylor JS, Mathias CG, DeLeo VA, Zug KA, Sasseville D, Storrs FJ, Pratt MD.
Occupation-related contact dermatitis in North American health care workers referred for
patch testing: cross-sectional data, 1998 to 2004. Dermatitis. (2008) 19:261-74.
Aktion Saubere Hände
www.aktion-sauberehaende.de | ASH 2008 - 2016
9
16.10.2015
Keine Chance den Krankenhausinfektionen
Positionspapier:
Mobile Spender und Kitteltaschenflaschen
•
•
•
•
Kitteltaschenflaschen sind eine compliancefördernde Maßnahme, wenn
keine ausreichende Spenderausstattung möglich ist (technische oder
patientengefährdende Gründe)
Richtiger Umgang mit Kitteltaschenflaschen (kein Nachfüllen..)
Es gibt keine Untersuchungen, ob der Einsatz von Kitteltaschenflaschen die
Keimtransmission im Vergleich zu fest montierten Spendern begünstigt
Es ist davon auszugehen das bei richtiger Handhabung, nach erfolgter
Händedesinfektion, sich keine potentiell pathogene Erreger auf den Händen
befinden
Aktion Saubere Hände
www.aktion-sauberehaende.de | ASH 2008 - 2016
Keine Chance den Krankenhausinfektionen
Mobile Spender und Kitteltaschenflaschen
•
In diesen Positionspapier werden auch Vor- und Nachteile einzelner
Spendertypen gegenübergestellt.
•
(adaptiert nach „WHO Guidelines on Hand Hygiene in Health Care“, 2009
Aktion Saubere Hände
www.aktion-sauberehaende.de | ASH 2008 - 2016
10
16.10.2015
Keine Chance den Krankenhausinfektionen
Wand- oder bettmontierte Spender
Vorteile
•
•
•
•
•
Nachteile
Lokalisation bekannt
Können als non -touch
Systeme verwendet werden
standardisiert hinsichtlich
Wartung und
Wiederauffüllen
für Personal und Besucher
sichtbar
sind für Patienten und
Angehörige zugänglich
•
•
•
•
nicht immer günstig lokalisiert,
um eine unmittelbare
Verfügbarkeit zu gewährleisten
standardisierte Wartung
notwendig
sind für Patienten und
Angehörige zugänglich und
könnten als Gefahrenquelle
dienen
Spritzer auf dem Fußboden
Können zu Schäden und
Verfärbungen führen
Aktion Saubere Hände
www.aktion-sauberehaende.de | ASH 2008 - 2016
Keine Chance den Krankenhausinfektionen
Mobile Spender mit Dosierpumpen
Vorteile
•
•
•
gewährleisten unmittelbare
Verfügbarkeit
niedrigere Kosten
sind für Patienten und
Angehörige zugänglich
Nachteile
•
•
•
•
•
können leicht entfernt werden
sind für Patienten und
Angehörige zugänglich und
könnten als Gefahrenquelle
dienen
keine non- touch Systeme
Aufbereitung der
Pumpsysteme nicht
standardisiert
Aktion Saubere Hände
www.aktion-sauberehaende.de | ASH 2008 - 2016
11
16.10.2015
Keine Chance den Krankenhausinfektionen
Kitteltaschenflaschen
Nachteile
Vorteile
•
•
•
permanente unmittelbare
Verfügbarkeit für das
Personal
erhöht die
wahrgenommene
Kompetenz, HD im
erforderlichen Umfang
ausführen zu können
für Patienten und
Angehörige nicht zugänglich
•
•
•
•
•
geringe Menge, Logistik zum
Nachschub notwendig
höhere Kosten
höhere Umweltbelastung
durch Einmalverwendung
Nachfüllen und Aufbereitung
ungeklärt
Add ons wie Clips sind vom
Zulieferer abhängig
Aktion Saubere Hände
www.aktion-sauberehaende.de | ASH 2008 - 2016
Keine Chance den Krankenhausinfektionen
Automatische Wandspender
Vorteile
•
•
•
•
schneller
ästhetisch ansprechender
non–touch System
sind für Patienten und
Angehörige zugängig
Nachteile
•
•
•
•
Nicht verwendbar wenn
elektronisches System nicht
funktioniert
nur vorgegebene Mengen
werden freigesetzt
hohe Wartungskosten
Abhängigkeit von Zulieferer
Aktion Saubere Hände
www.aktion-sauberehaende.de | ASH 2008 - 2016
12
16.10.2015
Keine Chance den Krankenhausinfektionen
Positionspapier:
Desinfizierbarkeit von medizinischen
Untersuchungs-Handschuhen
Aus Gründen des Arbeitsschutzes müssen bei der täglichen Arbeit im
medizinischen Bereich häufig Handschuhe getragen werden (TRBA 2501). Bei
vielen Routineabläufen muss zwischen sogenannten reinen und unreinen
Tätigkeiten eine Händedesinfektion durchgeführt werden. Hierbei müssen die
Handschuhe abgelegt, eine Händedesinfektion durchgeführt und nach
vollständiger Abtrocknung der Hände, frische keimarme Handschuhe angelegt
werden. Dies führt zu einer Unterbrechung des Arbeitsflusses, so dass die
Compliance mit diesem Ablauf für Mitarbeiter erschwert wird. Zudem sind
Schädigungen der Haut möglich, wenn die Handschuhe angezogen werden,
solange die Hände noch feucht sind.
Aktion Saubere Hände
www.aktion-sauberehaende.de | ASH 2008 - 2016
Keine Chance den Krankenhausinfektionen
Desinfizierbarkeit von medizinischen
Untersuchungs-Handschuhen
•
In den meisten medizinischen Einrichtungen werden nun vielfach Nitrilstatt Latexhandschuhe eingesetzt. Nitrilhandschuhe zeichnen sich durch
eine hohe Chemikalienbeständigkeit aus.
• Daher hat sich der wiss. Beirat der ASH entschlossen, folgende
Stellungnahme abzugeben:
Aktion Saubere Hände
www.aktion-sauberehaende.de | ASH 2008 - 2016
13
16.10.2015
Keine Chance den Krankenhausinfektionen
Desinfizierbarkeit von medizinischen
Untersuchungs-Handschuhen
• Wenn Nitrilhandschuhe eingesetzt werden, die nach EU-Normen
chemikalienbeständig sind (EN374) und zwischenzeitlich nicht mit Blut,
Sekreten oder Exkreten erkennbar kontaminiert wurden, kann
• 1. Bei Routinetätigkeiten am selben Patienten, bei denen ein Wechsel von
reinen und unreinen Tätigkeiten erforderlich ist, auf den
Handschuhwechsel verzichtet werden und stattdessen eine Desinfektion
der Handschuhflächen mit einem Händedesinfektionsmittel erfolgen.2 3
• 2. Bei aufeinanderfolgenden Blutabnahmen an verschiedenen Patienten
(ohne dass weitere kontaminationsträchtige Tätigkeiten erfolgt sind) eine
Handschuhdesinfektion zwischen den Patienten durchgeführt werden.
Aktion Saubere Hände
www.aktion-sauberehaende.de | ASH 2008 - 2016
Keine Chance den Krankenhausinfektionen
Desinfizierbarkeit von medizinischen
Untersuchungs-Handschuhen
• Eine maximale Tragedauer der Handschuhe von 30 min und maximal 5
Desinfektionen der Handschuhflächen darf jedoch nicht überschritten
werden.
• Voraussetzungen, die einzuhalten sind:
• 1. Die Handschuhe dürfen nicht sichtbar verschmutzt oder defekt sein.
• 2. Der Hersteller der Handschuhe und der Hersteller des
Händedesinfektionsmittels geben keine gegenteiligen Angaben heraus.
Aktion Saubere Hände
www.aktion-sauberehaende.de | ASH 2008 - 2016
14
16.10.2015
Keine Chance den Krankenhausinfektionen
Desinfizierbarkeit von medizinischen
Untersuchungs-Handschuhen
• Begründung:
• Die heutzutage in der Regel zum Einsatz kommenden Handschuhe aus
Nitril haben eine hohe Chemikalienbeständigkeit über einen bestimmten
Zeitraum. Dieser Zeitraum ist abhängig von den verwendeten
Chemikalien.
• Für Alkohole besteht unabhängig von der Art der Alkohole ein Level 4, d.h.
eine Beständigkeit von > 120 min.
• Für Rückfetter, hier vor allem das Glycerin, besteht eine Beständigkeit von
> 480 min (Level 6).
• Dadurch kann mit ausreichend großem Sicherheitsbereich eine maximale
Tragedauer von bis zu 30 min erfolgen.
4 Katalog Labor- und Chemikalienbedarf Carl Roth GmbH+Co 2000, Seite 276 nach der EN 374
Aktion Saubere Hände
www.aktion-sauberehaende.de | ASH 2008 - 2016
Keine Chance den Krankenhausinfektionen
Aktion Saubere Hände
www.aktion-sauberehaende.de | ASH 2008 - 2016
15