16.10.2015 Keine Chance den Krankenhausinfektionen Häufig gestellte Fragen Positionspapiere der „Aktion Saubere Hände“ HYGIENEFACHKRAFT DGKP JOSEF SCHWARZ LKH HARTBERG, LKH WEIZ VORSITZENDER DER ARGE HYGIENEFACHKRÄFTE DER KAGES Aktion Saubere Hände www.aktion-sauberehaende.de | ASH 2008 - 2016 Keine Chance den Krankenhausinfektionen Positionspapiere • Gibt es zu häufig diskutierten Themen • Werden vom wissenschaftlichen Beirat der „Aktion Saubere Hände“ herausgegeben Aktion Saubere Hände www.aktion-sauberehaende.de | ASH 2008 - 2016 1 16.10.2015 Keine Chance den Krankenhausinfektionen Wissenschaftlicher Beirat der ASH Moderation Prof. Dr. C. Wendt, Heidelberg AWMF PD Dr. Pitten, Gießen Bundesverband der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes e.V. PD Dr. Heudorf, Frankfurt Vereinigung der Hygienefachkräfte der Bundesrepublik Deutschland e.V. Herr Gruber, Osnabrück Verbund für angewandte Hygiene Prof. Dr. V. Hingst, Bonn Vertreter der KRINKO Prof. Dr. C. Wendt, Heidelberg Kassenärztliche Vereinigung Bayerns Dr. Lutz Bader, München Klinische Fachvertreter Prof. Dr. C. Spies, Berlin Deutsche Gesellschaft für Infektiologie Prof. Dr. M. Dettenkofer, Freiburg Institut für Med. Mikrobiologie und Krankenhaushygiene, Universität Frankfurt Dr. C. Brandt, Frankfurt Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V. Dr. Gesine Hofinger AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen e.V. (AVG) Thomas Meißner Aktion Saubere Hände www.aktion-sauberehaende.de | ASH 2008 - 2016 Keine Chance den Krankenhausinfektionen Positionspapier „Einreibemethode“ In den meisten Einrichtungen wird die Einreibemethode nach EU Norm 1500 als Standard angesehen und die 6 Bewegungsabfolgen werden gelehrt. Dies ist jedoch eine Prüfnorm und keine Anleitung zur HD. Aus diesem Grund hat die ASH dazu im Oktober 2011 folgendes Positionspapier veröffentlicht (www.aktion-sauberehaende.de): Positionspapier „Einreibemethode“ Herausgeber: Wissenschaftlicher Beirat der „AKTION Saubere Hände“ Verabschiedete Version vom 30.09.2011 Aktion Saubere Hände www.aktion-sauberehaende.de | ASH 2008 - 2016 2 16.10.2015 Keine Chance den Krankenhausinfektionen „Einreibemethode“ • Die Durchführung der hygienischen Händedesinfektion soll eine Übertragung von potentiell pathogenen Erregern verhindern, indem die transiente Hautflora durch ein alkoholisches Händedesinfektionsmittel (HDM) effektiv abgetötet wird. • Neben einer hohen Compliance und dem sicheren Erkennen der Indikationen für eine Händedesinfektion ist eine komplette Einreibung der Hand mit einem HDM ohne Benetzungslücken wichtig. • Es gibt immer wieder Unstimmigkeiten darüber, in wie weit das Einreiben des HDM auf die Hände nach einer festgelegten Bewegungsabfolge erfolgen muss um Benetzungslücken zu vermeiden. Aktion Saubere Hände www.aktion-sauberehaende.de | ASH 2008 - 2016 Keine Chance den Krankenhausinfektionen „Einreibemethode“ In der Richtlinie zur Händehygiene des Robert-Koch Institutes von 2000 wird beschrieben: „Das alkoholische Präparat wird über sämtlich Bereiche der trockenen Hände unter besonderer Berücksichtigung der Innen- und Außenflächen einschließlich der Handgelenke, Fläche zwischen den Fingern, Fingerspitzen, Nagefalze und Daumen eingerieben und für die Dauer der Einwirkzeit feucht gehalten“. 1 Auch das CDC gibt in seinen überarbeiteten Richtlinien von 2002 keine definierte Anleitung, wie das Händedesinfektionsmittel auf den Händen verteilt werden muss: „….apply product to palm of one hand and rub hands together, covering all surfaces of hands and fingers, until hands are dry.“ 2 Die WHO schreibt in ihren Empfehlungen: “Apply a palmful of alcohol-based handrub and cover all surfaces of the hands. Rub hands until dry.” Sie gibt eine Abfolge von Handbewegungen auf der Grundlage der DIN EN 1500 vor. 3 Aktion Saubere Hände www.aktion-sauberehaende.de | ASH 2008 - 2016 3 16.10.2015 Keine Chance den Krankenhausinfektionen „Einreibemethode“ • In vielen Einrichtungen wird die Einreibemethode nach DIN EN 1500 als Grundlage für eine sichere Einreibemethode zur Vermeidung von Benetzungslücken verwendet. • Häufig verbreitet ist die Annahme, dass dies ein klinisch geprüfter Standard zur Einreibung mit einem HDM sei. Die DIN EN 1500 ist jedoch lediglich eine standardisierte Methode zur Prüfung von Händedesinfektionsmitteln: „Chemische Desinfektionsmittel und Antiseptika- Hygienische Händedesinfektion- Prüfverfahren und Anforderungen“. 4 • Kampf und Kollegen habe die DIN EN 1500 hinsichtlich der Vermeidung von Benetzungslücken untersucht. Dabei wurde festgestellt, dass die Euronorm keinen Vorteil in der Vermeidung von Benetzungslücken hat im Vergleich zu anderen Bewegungsabfolgen bzw. der „eigenverantwortlichen Applikation“ von HDM. 5 Aktion Saubere Hände www.aktion-sauberehaende.de | ASH 2008 - 2016 Keine Chance den Krankenhausinfektionen „Einreibemethode“ Zusammenfassung: • Die DIN EN 1500 ist keine Richtlinie zur Einreibemethode von HDM sondern eine Vorgabe zur Standardisierung einer Prüfmethode. • Die Umsetzung einer festgelegten Reihenfolge von Bewegungen scheint in der täglichen Praxis schwierig zu sein. • Der Erfolg der Einreibung hängt darüber hinaus auch von der Menge es verwendeten Händedesinfektionsmittels ab. • Die Vorgabe einer Bewegungsabfolge führt nicht zu einer sicheren Vermeidung von Benetzungslücken. Aktion Saubere Hände www.aktion-sauberehaende.de | ASH 2008 - 2016 4 16.10.2015 Keine Chance den Krankenhausinfektionen Empfehlungen Der wissenschaftliche Beirat der „AKTION Saubere Hände“ empfiehlt: 1. Die Mitarbeiter müssen in der Technik der Händedesinfektion geschult werden (Blaulichtlampe). 2. Ausreichend HDM auf die trockenen Hände geben. Die Hände müssen „nass“ sein. 3. Einreibung des HDM auf der gesamten Hand unter der besonderen Berücksichtigung von Hauptkontaktstellen und Erregerreservoiren (Fingerspitzen und Daumen, Nagelfalz). 4. Die Hände müssen für die Einwirkzeit gemäß Herstellerangaben, mindestens jedoch für 30 Sekunden, feucht gehalten werden. Berlin, 30.09.2011 Dr. Christiane Reichardt Koordination „AKTION Saubere Hände“ Aktion Saubere Hände www.aktion-sauberehaende.de | ASH 2008 - 2016 Keine Chance den Krankenhausinfektionen Aktion Saubere Hände www.aktion-sauberehaende.de | ASH 2008 - 2016 5 16.10.2015 Keine Chance den Krankenhausinfektionen Literatur: (1) Händehygiene. Empfehlungen der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention am Robert-Koch Institut. Bundegesundheitsbl Gesundheitsforsch- Gesundheitsschutz. 2000;43:230-233. (2) Guideline for Hand Hygiene in Health-Care Settings. Recommendations of the Healthcare Infection Control Practices Advisory Committee and the ICPAC/SHEA/APIC/IDSA Hand Hygiene Task Force. MMWR. October 25, 2002 / Vol. 51 / No. RR-16. (3) WHO guidelines on hand hygiene in health care. 1.Hand wash - standards. .Hygiene. 3.Cross infection – prevention and control. 4.Patient care - standards. 5.Health facilities - standards. 6.Guidelines. I.World Health Organization. II.World Alliance for Patient Safety. ISBN 978 92 4 159790 6 (NLM classification: WB 300) © World Health Organization 2009 (4) European standard EN 1500. Chemical disinfectants and antiseptics. Hygienic handrub. Test method and requirements. Brussels, European Committee for Standardization, 1997. (5) Kampf G, Reichel M, Feil Y, Eggerstedt S, Kaulfers PM. Influence of rub-in technique on required application time and hand coverage in hygienic hand disinfection. BMC Infect Dis. 2008 Oct 29;8:149. Aktion Saubere Hände www.aktion-sauberehaende.de | ASH 2008 - 2016 Keine Chance den Krankenhausinfektionen Positionspapier Verträglichkeit von Händedesinfektionsmitteln • • • • Mitarbeiter in der Patientenversorgung haben ein berufsbedingtes Risiko Hautschäden zu erleiden Es gibt viele Ursachen für eine irritative Kontaktdermatitis Feuchtarbeit – häufiges Händewaschen, schlechtes Abtrocknen, Okklusionseffekt in Handschuhen, Umgang mit irritativen Substanzen ohne Handschuhe - ReinigungsDesinfektionsmittel Aktion Saubere Hände www.aktion-sauberehaende.de | ASH 2008 - 2016 6 16.10.2015 Keine Chance den Krankenhausinfektionen Verträglichkeit von Händedesinfektionsmitteln • • • • • • Angst vor Hautschäden reduziert die Compliance Händedesinfektionsmittel werden häufig als einzige Ursache für Hautschäden angesehen – stimmt aber nicht Händedesinfektion ist hautverträglicher als Waschen mit Seife und Wasser Durch Zusatz von rückfettenden Hilfsstoffen ist das irritative Potential reduziert Diese Hilfsstoffe sind fettähnliche Substanzen, die der Haut entzogene Fette ersetzen und dadurch das austrocknen der Hände verhindern 35% der Patienten mit Kontaktdermatitis sind Krankenhausmitarbeiter (Dickel 2002, Schnuch 1998) Aktion Saubere Hände www.aktion-sauberehaende.de | ASH 2008 - 2016 Keine Chance den Krankenhausinfektionen Verträglichkeit von Händedesinfektionsmitteln • • • • • Präventiver Hautschutz – um Schäden vorzubeugen Hautschutz während der Arbeit, aber auch im privaten Bereich (Dienstbeginn, Pausen, vor Feuchtarbeit…) Arbeitgeber stellt Hautschutzprodukte zur Verfügung Waschen mit Wasser und Seife nur bei sichtbarer Verschmutzung In anderen Situationen sollte die hyg. Händedesinfektion durchgeführt werden Aktion Saubere Hände www.aktion-sauberehaende.de | ASH 2008 - 2016 7 16.10.2015 Keine Chance den Krankenhausinfektionen Verträglichkeit von Händedesinfektionsmitteln • • • • • Allergische Reaktionen auf Händedesinfektionsmittel (Alkohol und Zusatzstoffe) sind im Vergleich zu irritativen Reaktionen selten (Dickel 2002, Löffler 2008, Kampf 2003, Schnuch 1998) Mitarbeiter des Gesundheitswesens gehören aber zu den Risikogruppen für allergische Kontaktdermatitis (Flächen- Instrumentendesinfektionsmittel, Latexhandschuhe, Duftstoffe) Einige Händedesinfektionsmittel enthalten noch Farbstoffe und/oder Parfüm. Diese Zusatzstoffe sind für die Wirksamkeit nicht notwendig, durch wiederholte Anwendung kann es aber zu Kontaktallergien kommen (Buckley 2002, Uter 2001) Hautprobleme wirken sich negativ auf die Compliance aus Aktion Saubere Hände www.aktion-sauberehaende.de | ASH 2008 - 2016 Keine Chance den Krankenhausinfektionen Verträglichkeit von Händedesinfektionsmitteln • • • • • Farb- und duftstofffreie Produkte empfohlen Optimale Verträglichkeit der Händehygieneprodukte wichtig Höchste Ansprüche an das Rückfettersystem Auswahl aus mehreren Produkten Bei zusätzlichen desinfizierenden Wirkstoffen ist eine NutzenRisikoabwägung (Verträglichkeit) durchzuführen Aktion Saubere Hände www.aktion-sauberehaende.de | ASH 2008 - 2016 8 16.10.2015 Keine Chance den Krankenhausinfektionen Verträglichkeit von Händedesinfektionsmitteln • • Literatur: Buckley DA, Rycroft RJ, White IR, McFadden JP. Fragrance as an occupational allergen. Occup Med (Lond). (2002) 52: 13-6. Chamorey E, Marcy PY, Dandine M, Veyres P, Negrin N, Vandenbos F, Duval MJ, Lambert S, Mazzoni L, Chapuis V, Bodokh I, Sacleux P. A prospective multicenter study evaluating skin tolerance to standard hand hygiene techniques. Am J Infect Control (2010) Jul 20 epub ahead of print. Dickel H, Kuss O, Schmidt A, Kretz J, Diepgen TL. Importance of irritant contact dermatitis in occupational skin disease. Am J Clin Dermatol. (2002) ;3: 283-9. Kampf G, Löffler H. Dermatological aspects of a successful introduction and continuation of alcohol-based hand rubs for hygienic hand disinfection. J Hosp Infect. (2003) 55:1-7. Kampf G, Löffler H. Prevention of irritant contact dermatitis among health care workers by using evidence-based hand hygiene practices: a review. Industrial health (2007) 45: 645-652. • • • • • Aktion Saubere Hände www.aktion-sauberehaende.de | ASH 2008 - 2016 Keine Chance den Krankenhausinfektionen Verträglichkeit von Händedesinfektionsmitteln • • • • • • • • Kampf G, Löffler H. Prevention of irritant contact dermatitis among health care workers by using evidence-based hand hygiene practices: a review. Industrial health (2007) 45: 645-652 Löffler H Kampf G. Hand disinfection: how irritant are alcohols? J Hosp Infection (2008) 70:44-48 Löffler H, Bruckner T, Diepgen T, Effendy I. Primary prevention in health care employees: a prospective intervention study with a 3-year training period. Contact Dermatitis. (2006) 54:202-9. Schnuch A, Uter W, Geier J, Frosch PJ, Rustemeyer T. Contact allergies in healthcare workers. Results from the IVDK. Acta Derm Venereol. (1998)78:358-63. Slotosch CM, Kampf G, Löffler H. Effects of disinfectants and detergents on skin irritation. Contact Dermatitis. (2007) 57:235-41. Suneja T, Belsito DV. Occupational dermatoses in health care workers evaluated for suspected allergic contact dermatitis. Contact Dermatitis. (2008) 58:285-90. Uter W, Schnuch A, Geier J, Pfahlberg A, Gefeller O; IVDK study group. Information Network of Departments of Dermatology. Association between occupation and contact allergy to the fragrance mix: a multifactorial analysis of national surveillance data. Occup Environ Med. (2001) 58:392-8. Warshaw EM, Schram SE, Maibach HI, Belsito DV, Marks JG Jr, Fowler JF Jr, Rietschel RL, Taylor JS, Mathias CG, DeLeo VA, Zug KA, Sasseville D, Storrs FJ, Pratt MD. Occupation-related contact dermatitis in North American health care workers referred for patch testing: cross-sectional data, 1998 to 2004. Dermatitis. (2008) 19:261-74. Aktion Saubere Hände www.aktion-sauberehaende.de | ASH 2008 - 2016 9 16.10.2015 Keine Chance den Krankenhausinfektionen Positionspapier: Mobile Spender und Kitteltaschenflaschen • • • • Kitteltaschenflaschen sind eine compliancefördernde Maßnahme, wenn keine ausreichende Spenderausstattung möglich ist (technische oder patientengefährdende Gründe) Richtiger Umgang mit Kitteltaschenflaschen (kein Nachfüllen..) Es gibt keine Untersuchungen, ob der Einsatz von Kitteltaschenflaschen die Keimtransmission im Vergleich zu fest montierten Spendern begünstigt Es ist davon auszugehen das bei richtiger Handhabung, nach erfolgter Händedesinfektion, sich keine potentiell pathogene Erreger auf den Händen befinden Aktion Saubere Hände www.aktion-sauberehaende.de | ASH 2008 - 2016 Keine Chance den Krankenhausinfektionen Mobile Spender und Kitteltaschenflaschen • In diesen Positionspapier werden auch Vor- und Nachteile einzelner Spendertypen gegenübergestellt. • (adaptiert nach „WHO Guidelines on Hand Hygiene in Health Care“, 2009 Aktion Saubere Hände www.aktion-sauberehaende.de | ASH 2008 - 2016 10 16.10.2015 Keine Chance den Krankenhausinfektionen Wand- oder bettmontierte Spender Vorteile • • • • • Nachteile Lokalisation bekannt Können als non -touch Systeme verwendet werden standardisiert hinsichtlich Wartung und Wiederauffüllen für Personal und Besucher sichtbar sind für Patienten und Angehörige zugänglich • • • • nicht immer günstig lokalisiert, um eine unmittelbare Verfügbarkeit zu gewährleisten standardisierte Wartung notwendig sind für Patienten und Angehörige zugänglich und könnten als Gefahrenquelle dienen Spritzer auf dem Fußboden Können zu Schäden und Verfärbungen führen Aktion Saubere Hände www.aktion-sauberehaende.de | ASH 2008 - 2016 Keine Chance den Krankenhausinfektionen Mobile Spender mit Dosierpumpen Vorteile • • • gewährleisten unmittelbare Verfügbarkeit niedrigere Kosten sind für Patienten und Angehörige zugänglich Nachteile • • • • • können leicht entfernt werden sind für Patienten und Angehörige zugänglich und könnten als Gefahrenquelle dienen keine non- touch Systeme Aufbereitung der Pumpsysteme nicht standardisiert Aktion Saubere Hände www.aktion-sauberehaende.de | ASH 2008 - 2016 11 16.10.2015 Keine Chance den Krankenhausinfektionen Kitteltaschenflaschen Nachteile Vorteile • • • permanente unmittelbare Verfügbarkeit für das Personal erhöht die wahrgenommene Kompetenz, HD im erforderlichen Umfang ausführen zu können für Patienten und Angehörige nicht zugänglich • • • • • geringe Menge, Logistik zum Nachschub notwendig höhere Kosten höhere Umweltbelastung durch Einmalverwendung Nachfüllen und Aufbereitung ungeklärt Add ons wie Clips sind vom Zulieferer abhängig Aktion Saubere Hände www.aktion-sauberehaende.de | ASH 2008 - 2016 Keine Chance den Krankenhausinfektionen Automatische Wandspender Vorteile • • • • schneller ästhetisch ansprechender non–touch System sind für Patienten und Angehörige zugängig Nachteile • • • • Nicht verwendbar wenn elektronisches System nicht funktioniert nur vorgegebene Mengen werden freigesetzt hohe Wartungskosten Abhängigkeit von Zulieferer Aktion Saubere Hände www.aktion-sauberehaende.de | ASH 2008 - 2016 12 16.10.2015 Keine Chance den Krankenhausinfektionen Positionspapier: Desinfizierbarkeit von medizinischen Untersuchungs-Handschuhen Aus Gründen des Arbeitsschutzes müssen bei der täglichen Arbeit im medizinischen Bereich häufig Handschuhe getragen werden (TRBA 2501). Bei vielen Routineabläufen muss zwischen sogenannten reinen und unreinen Tätigkeiten eine Händedesinfektion durchgeführt werden. Hierbei müssen die Handschuhe abgelegt, eine Händedesinfektion durchgeführt und nach vollständiger Abtrocknung der Hände, frische keimarme Handschuhe angelegt werden. Dies führt zu einer Unterbrechung des Arbeitsflusses, so dass die Compliance mit diesem Ablauf für Mitarbeiter erschwert wird. Zudem sind Schädigungen der Haut möglich, wenn die Handschuhe angezogen werden, solange die Hände noch feucht sind. Aktion Saubere Hände www.aktion-sauberehaende.de | ASH 2008 - 2016 Keine Chance den Krankenhausinfektionen Desinfizierbarkeit von medizinischen Untersuchungs-Handschuhen • In den meisten medizinischen Einrichtungen werden nun vielfach Nitrilstatt Latexhandschuhe eingesetzt. Nitrilhandschuhe zeichnen sich durch eine hohe Chemikalienbeständigkeit aus. • Daher hat sich der wiss. Beirat der ASH entschlossen, folgende Stellungnahme abzugeben: Aktion Saubere Hände www.aktion-sauberehaende.de | ASH 2008 - 2016 13 16.10.2015 Keine Chance den Krankenhausinfektionen Desinfizierbarkeit von medizinischen Untersuchungs-Handschuhen • Wenn Nitrilhandschuhe eingesetzt werden, die nach EU-Normen chemikalienbeständig sind (EN374) und zwischenzeitlich nicht mit Blut, Sekreten oder Exkreten erkennbar kontaminiert wurden, kann • 1. Bei Routinetätigkeiten am selben Patienten, bei denen ein Wechsel von reinen und unreinen Tätigkeiten erforderlich ist, auf den Handschuhwechsel verzichtet werden und stattdessen eine Desinfektion der Handschuhflächen mit einem Händedesinfektionsmittel erfolgen.2 3 • 2. Bei aufeinanderfolgenden Blutabnahmen an verschiedenen Patienten (ohne dass weitere kontaminationsträchtige Tätigkeiten erfolgt sind) eine Handschuhdesinfektion zwischen den Patienten durchgeführt werden. Aktion Saubere Hände www.aktion-sauberehaende.de | ASH 2008 - 2016 Keine Chance den Krankenhausinfektionen Desinfizierbarkeit von medizinischen Untersuchungs-Handschuhen • Eine maximale Tragedauer der Handschuhe von 30 min und maximal 5 Desinfektionen der Handschuhflächen darf jedoch nicht überschritten werden. • Voraussetzungen, die einzuhalten sind: • 1. Die Handschuhe dürfen nicht sichtbar verschmutzt oder defekt sein. • 2. Der Hersteller der Handschuhe und der Hersteller des Händedesinfektionsmittels geben keine gegenteiligen Angaben heraus. Aktion Saubere Hände www.aktion-sauberehaende.de | ASH 2008 - 2016 14 16.10.2015 Keine Chance den Krankenhausinfektionen Desinfizierbarkeit von medizinischen Untersuchungs-Handschuhen • Begründung: • Die heutzutage in der Regel zum Einsatz kommenden Handschuhe aus Nitril haben eine hohe Chemikalienbeständigkeit über einen bestimmten Zeitraum. Dieser Zeitraum ist abhängig von den verwendeten Chemikalien. • Für Alkohole besteht unabhängig von der Art der Alkohole ein Level 4, d.h. eine Beständigkeit von > 120 min. • Für Rückfetter, hier vor allem das Glycerin, besteht eine Beständigkeit von > 480 min (Level 6). • Dadurch kann mit ausreichend großem Sicherheitsbereich eine maximale Tragedauer von bis zu 30 min erfolgen. 4 Katalog Labor- und Chemikalienbedarf Carl Roth GmbH+Co 2000, Seite 276 nach der EN 374 Aktion Saubere Hände www.aktion-sauberehaende.de | ASH 2008 - 2016 Keine Chance den Krankenhausinfektionen Aktion Saubere Hände www.aktion-sauberehaende.de | ASH 2008 - 2016 15
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