Hauptversammlung 2016 – Gegenanträge und

Hauptversammlung 2016
Gegenanträge und Wahlvorschläge von Aktionären
Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,
Nachfolgend finden Sie alle zugänglich zu machenden Gegenanträge und
Wahlvorschläge von Aktionären i. S. d. §§ 126, 127 Aktiengesetz zu den Punkten
der Tagesordnung der Hauptversammlung der Daimler AG am 6. April 2016.
Die folgenden Anträge sind in der zeitlichen Reihenfolge des Eingangs bei der
Gesellschaft aufgelistet.
Stimmabgabe bzw. Weisungen zu Anträgen von Aktionären
Auch wenn Sie nicht persönlich oder durch einen anderen Bevollmächtigten als ein
Kreditinstitut, eine Aktionärsvereinigung oder eine gleichgestellte Person oder
Institution an der Hauptversammlung teilnehmen, können Sie Gegenanträge von
Aktionären unterstützen, indem Sie in der Briefwahl-/Weisungsmaske in unserem
e-service für Aktionäre oder auf ihrem Antwortbogen bei den entsprechenden
Tagesordnungspunkten mit »Nein«, d. h. gegen den Vorschlag der Verwaltung
stimmen bzw. entsprechende Weisung erteilen.
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Herr Eckhard Kuhla, Syke
Zu Punkt 3 der Tagesordnung:
Die Mitglieder des Vorstands werden nicht entlastet.
Begründung:
Daimler handelt in seiner derzeitigen Personalpolitik grundgesetzeswidrig. In den
Zielvereinbarungen der leitenden Führungskräfte sind klar definierte Ziele enthalten, wie viele
Frauen zum Jahresende befördert werden müssen, damit eine angestrebte Anzahl von
weiblichen Führungskräften erreicht wird. Wie Herr Porth in seinem Interview im Spiegel vom
18.07.2012 bestätigt hat, werden zudem Führungskräfte, die nicht genügend Frauen
befördern, mit Gehaltseinbußen sanktioniert. Dadurch werden bei Daimler in großer Zahl zum
Teil völlig ungeeignete Frauen auf Führungspositionen befördert, die sie in keinster Weise
auch nur annähernd ausfüllen können. Ferner hat Daimler ein Global Diversity Office
aufgebaut, das - ohne betriebswirtschaftlichen Mehrwert zu generieren - Budgets vergeudet.
Die Tatsache, dass Menschen nur aufgrund ihres Geschlechts bevorzugt behandelt werden,
ist ein Verstoß gegen Artikel 3 Absatz 3 des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland,
der folgendes besagt: ,,Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung,
seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen
oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden."
Die seitens des Vorstands angestrebte Zielquote von 20% Frauen in Führungspositionen bis
2020 führt dazu, dass nicht die besten Mitarbeiter bei Beförderungen berücksichtigt werden.
Das ist eine klare Aussetzung des Leistungsprinzips. Dies - zusammen mit der Schaffung
eines wertschöpfungsfreien Global Diversity Office - ist ein Verstoß gegen §93 Aktiengesetz
,,Sorgfaltspflicht und Verantwortlichkeit der Vorstandsmitglieder".
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Herr Paul Russmann, Stuttgart
Zu Punkt 3 der Tagesordnung:
Die Mitglieder des Vorstands werden nicht entlastet.
Begründung:
Laut dem Geschäftsbericht 2015 engagiert sich die Daimler AG unter anderem „seit
Langem in der Flüchtlingshilfe. Seit 2013 haben wir in Zusammenarbeit mit ‚Luftfahrt ohne
Grenzen e. V.‘ bereits drei Konvois mit Hilfsgütern für syrische Flüchtlingslager in die Türkei
und zwei Hilfsflüge in den Nordirak geschickt. Der Stadt Stuttgart stellen wir für drei Jahre
jeweils 100.000 € für einen Welcome-Fonds zur Verfügung. Mit weiteren 100.000 €
unterstützen wir Projekte für Flüchtlinge der Bürgerstiftung Sindelfingen. 1 Mio. € haben wir
für die Flüchtlingshilfe des Vereins »Bild hilft e. V. – Ein Herz für Kinder« gespendet. Daneben
finanzieren wir Deutschkurse für Flüchtlinge, bieten Lebensmittelspenden aus den DaimlerKantinen an und stellen Hilfsorganisationen eine »Helferflotte« aus Mercedes-Benz
Fahrzeugen zur Verfügung.“
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Kein Wort dagegen verliert die Daimler AG in ihrem Geschäftsbericht 2015 über die Lieferung
von Militär-Unimogs und Panzertransporten. Zu den Empfängern von Militär-Unimogs und
Panzertransportern über das Daimler-Werk Wörth, zähl(t)en in den letzten Jahren unter
anderem Ägypten, Abu Dhabi, Algerien, Angola, Irak, Israel, Jordanien, Katar, Kuwait, Libyen,
Marokko, Oman, Pakistan, Saudi-Arabien, Syrien, Tunesien, Türkei und die Vereinigten
Arabischen Emirate – Länder, in denen Menschenrechte mit Füßen getreten werden und die
in Krisen- und Kriegsgebieten liegen.
Auch auf der offiziellen Webseite der Daimler AG finden sich keine Hinweise auf die
Rüstungsproduktion und den Rüstungsexport des Konzerns. Wer über die
„menschenverachtende Rüstungsproduktion“ (IG Metall Stuttgart, September 2014) des
Sterns mehr erfahren möchte, muss sich einer weithin unbekannten Quelle bedienen:
http://www.mb-military-vehicles.com.
Befürchtet der Vorstand mit einer Veröffentlichung der Lieferung von Militärgütern im
Geschäftsbericht und auf der Webseite unseres Unternehmens einen Reputationsschaden?
Mit dem Export von militärischen Nutzfahrzeugen verstieß die Daimler AG nach Ansicht der
Kritischen Aktionäre Daimler (Arndtstr. 31, 70197 Stuttgart, Tel: 0711-608396,
www.kritischeaktionaere.de) auch im Geschäftsjahr 2015 gegen die Intentionen der „Guten
Unternehmensführung“ („Corporate Governance“) und gegen die „Unternehmenssozialverantwortung“ (CSR) sowie gegen die Intention des „Global Compact“.
Dass die Lieferung von Rüstungsgütern junge Menschen davon abhalten kann, sich für einen
Arbeitsplatz in unserem Unternehmen zu bewerben, zeigen Anfragen wie zum Beispiel diese
an die Kritischen Aktionäre vom März 2016:
„Ich bin aktuell auf der Suche nach einem neuen Job und habe auch Daimler in die engere
Auswahl genommen. Was mir gar nicht gefällt ist die Produktion der ‚Mercedes-Benz Defence
Vehicles‘. Mit diesen wurden in der Vergangenheit wohl sehr zweifelhafte Geschäfte gemacht.
Mich würde interessieren, wie sich das Unternehmen dazu aktuell und in der Zukunft
positioniert. Ist ein Komplettausstieg geplant?“
Wer Imageschäden für unser Unternehmen vermeiden, Fluchtursachen bekämpfen und die
Menschenrechte achten will, muss den Export von Militär-Unimogs und Panzertransportern
ächten.
Nach dem von den Kritischen Aktionären geforderten und vollzogenen Ausstieg aus den
Daimler-Rüstungsschmieden EADS und Rolls Royce-Power-Systems ist es an der Zeit, auch
aus dem Geschäft mit der Produktion und dem Export von Militärfahrzeugen auszusteigen.
Bei den produzierten militärischen Nutzfahrzeugen geht es um weniger als ein Prozent der
gesamten Nutzfahrzeugproduktion des Konzerns. So wäre es ein leichtes für die Daimler AG,
den nächsten Schritt zu tun. Insbesondere wenn es um die Lieferungen von Militärfahrzeugen
in Krisen- und Kriegsgebiete geht.
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Herr Wilm Diedrich Müller, Neuenburg
Zu Punkt 4 der Tagesordnung:
Personen, ferner und unwichtiger habe ich hiermit zu Tagesordnungspunkt Nummer
vier beantragt, dass keinem Mitglied des Aufsichtsrates der oben genannten Firma
Daimler für das Geschäftsjahr 2015 Entlastung erteilt wird.
Begründung:
Ich begründete diesen unerfreulichen Antrag damit, dass die oben genannte Firma
Daimler es in dem Geschäftsjahr 2015 versäumt hat, die oben genannte Firma
Europäische gewaltfrei und deswegen zu vernichten, weil dieselbe Firma
Europäische deswegen eine kriminelle Vereinigung ist, weil ich von der letzten Wahl
zum "Europäischen Parlament" -völlig willkürlich- ausgeschlossen wurde, denselben
Ausschluss ordnungsgemäß beanstandete, woraufhin dieselbe Wahl nicht etwa diesmal ordnungsgemäß- wiederholt wurde, sondern ich durch das zwangsweise
Wegnehmen meiner Firma Diedrich Müller, welche meine wirtschaftliche
Existenzgrundlage darstellt, dahingehend eingeschüchtert wurde, ja niemals wieder
-offenbar gefälschte- Wahlen zu beanstanden.
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Frau Beate Winkler-Pedernera, Stade
Zu Punkt 3 der Tagesordnung:
Die Mitglieder des Vorstands werden nicht entlastet.
Begründung:
Die Daimler AG schafft Fluchtursachen, denn sie trägt dazu bei, dass 180.000 Menschen im
Südsudan vergiftet werden und ihnen die Lebensgrundlage entzogen wird.
„Werden Gebiete und Regionen durch die Zerstörung oder Veränderung der Umwelt
unbewohnbar und können nicht mehr bewirtschaftet werden, ist Migration oftmals die einzige
Möglichkeit für die Menschen“. www.aktion-deutschland-hilft.de
Das Engagement unseres Unternehmens in der Flüchtlingskrise in allen Ehren, es bekommt
einen bitteren Beigeschmack, wenn man bedenkt, dass wir gleichzeitig über unseren Sponsor
und Zulieferer PETRONAS selber zu Fluchtursachen beitragen.
Hochaktuell berichtete am 8. März 2016 die Süddeutsche Zeitung unter dem Titel
„PETRONAS‘ schmierige Geschäfte setzen Daimler unter Druck“ über Umweltverschmutzungen im Südsudan. In der Nähe eines Ölfördergebietes im Südsudan müssen die
Menschen verschmutztes Wasser trinken. Studien legten einen Zusammenhang zu
PETRONAS nahe. Diese Vermutung wurden durch eine am selben Tag ausgestrahlte
Reportsendung der ARD unter dem Titel „Umweltkatastrophe im Südsudan - Daimler-Sponsor
unter Verdacht“ bestätigt und konkretisiert. Hydrogeologische Untersuchungen der
Menschenrechts- und Hilfsorganisation Hoffnungszeichen, Sign of Hope e.V.
https://www.hoffnungszeichen.de/informieren/laender-projekte/suedsudan haben gezeigt,
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dass die Verschmutzungen im südsudanesischen Ölfeld Thar Jath ihren Weg ins Trinkwasser
gefunden haben. Haaranalysen von Bewohnern umliegender Dörfer zeigen eine gefährlich
hohe Blei-Belastung. Ein entsprechendes Gutachten hat laut Report der forensische
Toxikologe Professor Fritz Pragst vom Rechtsmedizinischen Institut der Berliner Charité
erstellt. Laut BR 24 gibt es Hinweise auf Missbildungen bei Säuglingen, deren Eltern mit dem
schwermetallbelasteten Wasser in Berührung kamen.
Aus diesen Berichten geht hervor, dass der Titelsponsor PETRONAS unseres Formel-1Rennstalls durch unsachgemäße Entsorgung von Abfällen aus der Ölproduktion Leben und
Gesundheit der Menschen einer ganzen Region aufs Spiel setzt.
Die Zusammenarbeit zwischen Daimler und PETRONAS begann bereits 2009. PETRONAS ist
mit 68 % größter Anteilseigner des im Südsudans tätigen Ölkonsortiums SPOC. Am
22.12.2009 gab PETRONAS den Abschluss eines Sponsoringvertrages mit unserm Haus in
der Formel 1 bekannt. Unserem Vorstand hätten bereits vor Abschluss dieses Vertrages
Zweifel an einer Partnerschaft kommen müssen. Zwei Wochen zuvor berichtete CNN über
Umweltverschmutzungen durch PETRONAS im Südsudan.
Im März 2010 hat sich Hoffnungszeichen e.V. den Vorstand über die Zustände informiert.
Anstatt die Zusammenarbeit mit PETRONAS zu kündigen oder bei dem Zulieferer
(Schmiermittel und Treibstoffe in der Formel 1) und Sponsor auf die Einhaltung von
Umweltstandards zu drängen, weitete der Vorstand die Zusammenarbeit mit PETRONAS
sogar auf die Deutsche Tourenwagenmeisterschaft aus.
Schockierend ist zudem, dass Daimler weiterhin an dem Partner festhält, obwohl bei einem
gemeinsamen Gespräch im November 2015 der Hilfsorganisation Hoffnungszeichen e.V.
offen gedroht wurde: „Wenn Sie weiter publizieren ohne es dem Ministerium vorzulegen,
dann wird es als Akt gegen den Südsudan und als eine Bedrohung gegen die Sicherheit des
Landes gesehen“. Daimlermitarbeiter schritten zumindest nicht offen ein, die
Zusammenarbeit wurde aufrechterhalten. Gerade diese Tage werben die Formel 1 Fahrer
wieder plakativ mit PETRONAS. Die Drohung der südsudanesischen Regierung ist laut
Rücksprache mit dem Auswärtigen Amt sehr ernstzunehmen. Hoffnungszeichen e.V. zog
daraufhin alle Auslandsmitarbeiter aus den Kliniken und Projekten im Südsudan ab.
Unserem Vorstand ist seit langen Jahren das in eklatanter Weise umweltverletzende,
skrupellose Verhalten von PETRONAS bekannt. Es ist bekannt, dass Menschen im Südsudan
durch PETRONAS vergiftet werden. Zudem sind ihm die Drohungen gegen Hoffnungszeichen
e.V. bekannt. Trotzdem ist PETRONAS immer noch Sponsoringpartner unseres Hauses und
profitiert von unserer Marke. Leider beschmutzt er damit den Ruf von Daimler.
Durch die Fortführung der Zusammenarbeit mit PETRONAS verstößt unser Vorstand
wesentliche Ziele: das „Nachhaltigkeitsprogramm 2010 bis 2020“, die Prinzipien
„Menschenrechte“ und „Umwelt“ des Global Compacts sowie „Corporate Social
Responsibility“.
Es kann daher keine Entlastung für die Mitglieder des Vorstandes geben.
Das ehemalige Vorstandsmitglied Frau Hohmann-Dennhardt formulierte diese
Grundsätze sehr deutlich: „Die Umwelt für die heutige und für die künftigen
Generationen zu schützen und alle geltenden Regeln und Gesetze einzuhalten, ist
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ein Grundanliegen von Daimler und seinen Partnern“ und „wir folgen der Erkenntnis,
dass kein Geschäftsabschluss es wert ist, den Ruf unseres Unternehmens aufs Spiel
zu setzen. Gleiches erwarten wir von unseren Partnern.“ www.daimler.com
Zu Punkt 4 der Tagesordnung:
Die Mitglieder des Aufsichtsrats werden nicht entlastet.
Begründung:
Die Gewinnmaximierung des Unternehmens durch die steigende Nutzung von
Arbeitnehmerüberlassungen und besonders durch Fremdvergaben wird durch den
Aufsichtsrat weiterhin unterstützt und dem Vorstand nicht untersagt.
Durch massiven öffentlichen Druck und rechtliche Klarstellungen mussten im letzten
Geschäftsjahr einige Werkverträge in Leiharbeitsverträge überführt werden. Einige Mitarbeiter
hatten sich sogar das Privileg, zur Stammbelegschaft zu gehören, rechtlich erkämpft.
Die Übernahmekriterien sind jedoch unklar und intransparent.
Fremdvergabe steigt in allen Werken und führt zu Unmut bei den Betroffenen. Anhand eines
Beispiels will ich das verdeutlichen, denn der Umgang mit dem ausgelagerten Bereich der
ehemaligen Daimlermitarbeiter bei ISS-Facilities zeigt viele der Fallstricke der Fremdvergabe.
Im Oktober 2006 verkaufte die Daimler AG ihre damalige Dienstleistungstochter DEBEOS
GmbH an das Dienstleistungsunternehmen ISS Facilities Services GmbH. Die Beschäftigen
arbeiten weiterhin an demselben Arbeitsplatz und führten dieselben Tätigkeiten aus, die als
Fremdvergabe einer Arbeitnehmerüberlassung eher entsprechen als einem Werkvertrag. Die
Personen verloren jegliche Ansprüche der Stammbelegschaft, wie Erhöhung der
Betriebsrente, Gehaltserhöhungen, Gewinnbeteiligungen, das Recht auf innerbetriebliche
Bewerbungen ... . Der Arbeitsplatz wurde nur für einen 10-jährigen Zeitraum in einem
Rahmenvertrag gesichert. Nun wird Ende 2016 auch diese letzte Sicherheit auslaufen. Bereits
in den letzten Geschäftsjahren wurden 22 langjährige Mitarbeiter mittels Betriebsschließungen gekündigt, weiteren wurde ein Aufhebungsvertrag nahegelegt. Werden die
restlichen der ca. 160 langjährigen Mitarbeiter nach 2016 auf der Straße stehen?
Vor 18 Monaten wurde der Status der Mitarbeiter weiter eingeschränkt. Der Werksausweis
wurde zum Fremdfirmenausweis. Der Mitarbeiterparkplatz ist seither verboten. Die
Daimleradressen und der Zugang zum Intranet wurden gesperrt. Es durfte kein direkter
Kontakt mehr zu Daimlermitarbeitern aufgenommen werden. Dies ist für Menschen, die an
der Pforte, am Besucherempfang, im Objekt / Office Support, in der Entsorgung und im
technischen Service rund um die Uhr mit Daimlermitarbeitern zu tun haben eine widersinnige
Arbeitsplatzbeschreibung und eine menschliche Tragödie. Daimlermitarbeiter meiden den
Kontakt zu ISS-Mitarbeitern absichtlich, da ihnen sonst Abmahnungen drohen. Es kann nicht
sein, dass Kernbereiche wie diese ausgelagert werden.
Bereits in den letzten Hauptversammlungen forderte ich als Kritische Aktionärin Daimler,
(Arndtstr. 31, 70197 Stuttgart, Tel: 0711-608396, www.kritischeaktionaere.de) den Vorstand
dazu auf, die Strategie der Fremdvergabe zu überdenken, denn es ist unethisch, dass sich die
Geschäftsleitung nicht für alle Mitarbeiter verantwortlich fühlt. Herr Zetsche antwortete mir
auf die Nachfragen in früheren Hauptversammlungen lapidar: „Zu Fremdfirmen nehmen wir
keine Stellung!“
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Offen und wiederholt hat sich der Vorstand zur Erhöhung der Fremdvergabe bekannt. Der
Vorstand behauptete, die steigende Tendenz diene vor allem dazu, die Stammbelegschaft zu
schützen. Wenn ein zunehmender Teil der Mitarbeiterschaft quasi als Unterklasse für die
Stammbelegschaft die Risiken tragen muss, dient es zwar der Profitorientierung, es aber
ethisch zu nennen wäre zynisch! Selbst die Stammbelegschaft ist nicht von dieser Maßnahme
angetan, denn die Fremdvergabe ist auch ein Instrument, um Druck auf ihre Löhne und
Arbeitsbedingungen zu machen. Die ständige Drohung steht im Raum, selbst durch andere
günstigere Bewerber ersetzt zu werden.
Dieses Verhalten steht im Widerspruch zu den eigenen hohen Standards im Bereich Integrität
und Social Responsibility.
Trotz Kenntnis derartiger Missstände hat der Aufsichtsrat diese Gebaren des Vorstandes
nicht unterbunden.
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Herr Jürgen Grässlin, Freiburg
Zu Punkt 3 der Tagesordnung:
Die Mitglieder des Vorstands werden nicht entlastet.
Begründung:
Der Tod blieb auch im Geschäftsjahr 2015 ein Meister aus Wörth, Molsheim (Frankreich),
Portland (USA) und Mannheim. Denn trotz massiver Kritik von Aktionärinnen und Aktionären
werden zahlreiche Militärfahrzeuge in diesen Daimler-Werken produziert und Motoren aus
dem Daimler-Werk in Mannheim zugeliefert.
In der Militärversion sind Mercedes-Benz-Fahrzeuge (MB) weltweit gefragt. Mit ihnen
verrichteten Militärs, Sicherheitskräfte und Guerillaeinheiten auch im Geschäftsjahr 2015 ihr
Geschäft bei Kriegen und Bürgerkriegen.
Besonders problematisch sind der Verkauf von und die Werbung für MB-Fahrzeuge, siehe
www.mb-military-vehicles.com. Im 48-seitigen Werbekatalog wird für das "riesige
Produktportfolio" geworben und der Einsatz von Mercedes-Militärfahrzeugen in
asymmetrischen Konflikten bei aktuellen Militärszenarien beschrieben.
Dementsprechend wirbt der Daimler-Konzern auch auf Rüstungsmessen für den Verkauf von
Militärfahrzeugen, u.a. im Nahen und Mittleren Osten wiederholt geschehen bei der
Rüstungsmesse IDEX in den Vereinigten Arabischen Emiraten.
Am MB-Messestand wurde bei der IDEX im Februar 2015 u.a. mit den Broschüren „Ready for
Future Operations“, „Special Chassis. Ready for Future Operations“, „Special Chassis.
Unlimited“ und „G-Class. Military vehicles“ für den Kauf von MB-Militärfahrzeugen geworben.
Die in den Verkaufsbroschüren verwendete Werbesprache verrät, dass ausschließlich
Profitdenken die Geschäftspolitik der Daimler AG bestimmt.
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Wer weiß, mit welcher Hemmungslosigkeit der Daimler-Vorstand unter Führung von Dr.
Dieter Zetsche in den vergangenen Jahren kriegführende und menschenrechtsverletzende
Staaten – darunter auch astreine Diktaturen – mit MB-Fahrzeugen hochgerüstet hat, muss
mit Erschrecken bilanzieren: Die Beschlüsse der Daimler AG zur „Guten Unternehmensführung“ („Corporate Governance“), zur Unternehmenssozialverantwortung“ (CSR) und zum
„Global Compact“ sind nichtig. Die imageträchtige Mitgliedschaft im „Global Compact“ der
Vereinten Nationen verkommt angesichts der erschreckenden Faktenlage zu purer
Heuchelei.
Im Ergebnis standen bzw. stehen Mercedes-Militärfahrzeuge zur Verfügung für den Einsatz
auf den Schlachtfeldern im Irak-Krieg, im Russland-Georgien-Krieg, im Libyen-Krieg, im
Afghanistan-Krieg, im Syrien-Krieg und zurzeit im türkischen Bürgerkrieg - auf Seiten der
türkischen Armee im Einsatz gegen Kurdinnen und Kurden.
Skrupellos wirbt Mercedes für den Verkauf des militärischen G-Wagon mit dem Slogan
„Combat proven“. Was 'im Kampf erprobt' realiter bedeutet, ist aufgrund der Recherchen des
RüstungsInformationsBüros (www.rib-ev.de) bekannt: Mercedes-Militärfahrzeuge werden
eingesetzt zum Panzertransport, zum Truppen- und Materialtransport an die Front sowie zum
Abtransport von Leichen getöteter Kombattanten und Zivilisten. Wer MB-Fahrzeuge
exportiert, der weiß, dass mit ihnen schwerste Menschenrechtsverletzungen verübt werden
und dass Menschen aus ihrer Heimat fliehen müssen. Wer Militärfahrzeuge exportiert, der
erntet Flüchtlinge - genau das ist im Jahr 2015 in dramatischer Weise geschehen.
Der Kampagne „Aktion Aufschrei – Stoppt den Waffenhandel!“ (www.aufschreiwaffenhandel.de) und der Deutschen Friedensgesellschaft – Vereinigte
KriegsdienstgegnerInnen (www.dfg-vk.de) liegen Beweise vor, wonach allein Unimogs in der
Militärversion in einer Stückzahl von mehr als 150.000 weltweit an über 80 Armeen verkauft
wurden. Zu den Unimog-Empfängerländern zählten auch Ägypten, Algerien, Indonesien, der
Irak, Kuwait, Libyen, Pakistan, Saudi-Arabien, Syrien, die Türkei u.v.a.m. (publiziert im
„Schwarzbuch Waffenhandel. Wie Deutschland am Krieg verdient“, Heyne-Verlag, S. 294 ff.).
Solange der Daimler-Vorstand unter Führung von Dr. Zetsche an seiner hemmungslosen
Verkaufs- und Exportpolitik von Militärfahrzeugen festhält, kann ihm keine Entlastung erteilt
werden. Vielmehr muss der Vorstand dafür verantwortlich gemacht werden, dass Kunden
Fahrzeuge von rüstungsfreien Autokonzernen erwerben und ihr Geld anderswo ethisch
verantwortungsvoll investieren.
Einer Umfrage im Auftrag der Stiftung Warentest und der Verbraucherzentrale Bremen
zufolge (http://www.test.de/Umfrage-zu-ethisch-oekologischen -Geldanlagen-Was-Anlegernwichtig-ist-4654401-0/) spielen ethische Aspekte bei der Suche nach einer politisch
korrekten Geldanlage eine entscheidende Rolle.
Auch die Verbraucherbefragung seitens des Meinungsforschungsinstituts Forsa ergab ein
klares Bild: „Waffen und Rüstung haben bei ethisch-ökologischen Geldanlagen nichts zu
suchen.“ Wer zivile Mercedes-Fahrzeuge kauft, der kauft noch immer bei einem Produzenten
von Rüstungsgütern. Wer in Daimler investiert, der investiert noch immer in Militärgeschäfte.
Wir Kritischen AktionärInnen Daimler (KAD, Arndstraße 31, 70197 Stuttgart, Tel.: 0711608396, www.kritischeaktionaere.de) fordern den Ausstieg aus der Produktion und dem
Export von MB-Militärfahrzeugen – aus ethischen, moralischen und wirtschaftlichen Gründen.
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