Verstopfung und Darmträgheit bei Kindern und Jugendlichen Ratgeber für Betroffene und Eltern Von Verstopfung spricht man bei weniger als 3 Stuhlentleerungen in 1 Woche, und/oder hartem oder schmerzhaftem Stuhlgang oder gelegentliche Entleerung großer Stuhlmen-gen. Halten die Beschwerden länger als 2 Monate an, spricht man von chronischer Verstopfung. Zusätzlich können Beschwerden wie Bauchschmerzen, Blähungen, Übelkeit, Erbrechen oder Appetitmangel auftreten. Trinken Flüssigkeit im Darm weichtharten Stuhlgang auf und erleichtert den Darmtransport. Idealerweise sollte man altersentsprechend reichlich trinken, zu jeder Mahlzeit, über den Tag verteilt und abends. Geeignet: • Wasser, Tee oder evtl. sehr stark verdünnte Fruchtsäfte. Fenchel-, Anis- oder Kümmel-Tee, gezielt gegen Bauch- schmerzen und/oder Blähungen geben Ungeeignet: • gesüßte Getränke wie z.B. Softdrinks, Eistees oder Limonaden Tipp: Morgens ein Glas Wasser, naturbelassener Orangenoder Apfelsaft – nüchtern, evtl. sogar kalt getrunken – unterstützt die morgendliche Stuhlentleerung. Essen Geeignet: • Eine verdauungsfördernde Ernährung beinhaltet eine ausge- wogene Mischkost mit Ballaststoffen. • Ballaststoffreich sind vollkorngetreidehaltige Nahrungs mittel, Gemüse (vor allem Rohkost), Obst, Kartoffeln und Hülsenfrüchte. • Empfehlenswert ist es, pro Tag 5 Portionen Gemüse und Obst – vorwiegend roh – zu essen (1 Portion = 1 Handvoll – beachte: Kinderhand/Erwachsenenhand). • Ballaststoffreiche Ernährung enthält Quellstoffe, die erst durch eine reichliche Trinkmenge optimal wirken. Milchsäu rebakterien in naturbelassenem Joghurt, Molke, Kefir oder auch Sauerkraut oder Brottrunk unterstützen die Darmtätigkeit. Ungeeignet: • Häufiger Verzehr von Süßigkeiten, Schokoaufstrich, Fastfood oder Fertiggerichten. • Auch zuviel Milch, Kakao und milchhaltige Drinks können eine Verstopfung fördern. Tipps: • Ein geregelter Tagesablauf, gemeinsame Familienessen zu festen Zeiten und eine ruhige Mahlzeitenatmosphäre ermöglichen körperliches Wohlbefinden. Ruhe und Zeit bei den Mahlzeiten verhindern z.B. ungenügendes Kauen und/oder hastiges Schlingen. • Ein Kind sollte nie zum Essen oder Trinken gezwungen werden. • Die Portion „erlaubtes Süßes“ kann gut als Abschluss der Hauptmahlzeit gegeben werden. • Essenspausen von 3-5 Stunden (altersabhängig) einhalten • Regelmäßige Bewegung, besonders Sport, bringt den Darm auf Trab, Stundenlanges Sitzen vor Computer, Spielkonsole oder Fernsehen macht den Darm träge. • Ab etwa 3 Jahren sollte regelmäßig nach den Hauptmahl- zeiten ein Toilettengang von ca. 5 Min. eintrainiert werden. • Kleinen Kindern helfen ein Kinder-Toilettensitz und/oder eine Fußstütze vor der Toilette Bei hartnäckiger und/oder anhaltender Verstopfung empfehlen wir, Ihr Kind dem Kinderarzt vorzustellen. Kontakt Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein gGmbH Kemperhof Kinder- und Jugendmedizin Koblenzer Straße 115-155 56073 Koblenz Fly_KJM_Darm_1502 St. Elisabeth Mayen Kinder- und Jugendmedizin Siegfriedstraße 20+22 56727 Mayen Ihre Ansprechpartnerin: Standort Kemperhof: Rosemarie Herbertz, Ernährungsberaterin, Kinderkrankenschwester Telefon: 02 61 499-2625 fa m i l nsta rk . d e ie
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