„Automation im Fokus“: Automatisierungstechnik wirkungsvoll ins Bild gesetzt Fotowettbewerb startet (Seite 15) www.yaskawa.eu.com Offizielles Verbandsorgan des Bewegungs talent Industriemeisterverband Deutschland e.V. Verband betrieblicher Führungskräfte www.imv-deutschland.de www.automationspraxis.de die anwenderorientierte Fachzeitschrift für Führungskräfte in der Industrie Nr. 5 / Mai 2015 Studie: Geschäftsmodellinnovationen durch Industrie 4.0 im Maschinen- und Anlagenbau Maschinenbau unterschätzt digitale Umwälzungen Der Maschinen- und Anlagenbau unterschätzt die anstehenden Geschäftsmodell-Umwälzungen der Industrie 4.0, zeigt eine Studie des Fraunhofer IPA mit der Unternehmensberatung Dr. Wieselhuber & Partner. Die Maschinenbauer machen sich zwar durchaus Gedanken zu den neuen Herausforderungen, schauen aber oft nicht weit genug über den Tellerrand. „Dieser Ansatz ist der Versuch, ein übergreifendes Ökosystem aufzubauen – genau das, was wir für die Vernetzung von Daten und Diensten in der Industrie 4.0 brauchen“, so Döbele. Allerdings müsse sich erst noch zeigen, wie diese Plattform von Dritten angenommen wird. „Wirklich disruptiv kann ein Geschäftsmodell erst werden, wenn eine kritische Masse erreicht wird.“ „Industrie 4.0 wirkt sich nicht nur auf das Produkt und seine Fertigung aus, sondern auch auf die Geschäftsmodelle“, betont Prof. Dr.-Ing. Thomas Bauernhansl, der Leiter des Fraunhofer IPA. Dabei würden sich nicht nur bekannte Vertriebswege digital weiterentwickeln, sondern auch völlig neue Formen der Geschäftsabläufe entstehen. Bauernhansl unterscheidet daher zwischen „evolutionären“ und „disruptiven“ Formen von Geschäftsmodellinnovation. Gerade das disruptive Potenzial unterschätzen die Maschinenbauer aber oft noch, zeigt die Studie, für die 30 Unternehmen aus Maschinen- und Anlagenbau sowie aus der IT-Branche interviewt wurden. „Im Fokus steht beim Maschinenbau die digitale Veredelung der jeweiligen Nischenprodukte“, so Anja Schatz, Abteilungsleiterin Auftragsmanagement und Wertschöpfungsnetze am Fraunhofer IPA. „Das große, disruptive Rad wird aber im Bereich neuer plattformorientierter Geschäftsmodelle von soge- Frische Köpfe denken quer INHALT Interview Dr. Thomas Cord, Lenze Automation 2 Branchennews 3 Systemhaus des Monats 4 Robotik: Praxis & Trends 6-7 Montage & Handhabung 8 Moulding Expo 9 Servicerobotik imv aktiv Fotowettbewerb Special: Vision, Sensorik und Messtechnik Identifikation Digitalisierte Produktion Impressum 10 11-14 15 16-19 20 nannten Business Webs gedreht.“ Sie rät Unternehmen daher, nicht bei der reinen digitalen Veredelung ihrer Produkte stehen zu bleiben. Das sieht auch der W & P Experte Dr. Mathias Döbele so. Zwar seien mit einer relativ einfachen digitalen Veredlung der Produkte bedeutende Geschäftsmodellinnovationen möglich: „Dennoch ist es wichtig, dass sich jeder Unternehmer Gedanken über disruptive Innovationen macht, um mögliche Gefahren für die eigene Position einschätzen zu können.“ Als Beispiel für innovative Web-basierte Geschäftsmodelle verweist Döbele auf das Online-Portal eMachine Shop, das die Fertigung von Maschinentei- len ab Losgröße 1 anbietet und dies um zusätzliche digitale Dienste ergänzt, etwa eine kostenlose und einfach zu bedienende CAD-Software. Schatz nennt als Beispiel die vom Landmaschinenkonzern Claas initiierte Plattform Farmnet365. Diese bündelt das Wissen von vielen verschiedenen am landwirtschaftlichen Produktionsprozess beteiligten Firmen und stellt dieses Wissen über intelligente Softwareservices verknüpft auf einer Plattform zur Verfügung: Von der Anbauplanung über das Erntemanagement mit Echtzeitwetter- daten bis zur Futtermitteloptimierung. „Diese Plattform nimmt richtig an Fahrt auf, seit sie sich für weitere Partner geöffnet hat“, berichtet Schatz. Auch die von Siemens angekündigte offene Cloud-Plattform zur Analyse großer Datenmengen in der Industrie, die Dritte über offene Schnittstellen für eigene Dienstleistungen und Analysen nutzen können, ist für die Experten ein Schritt in diese Richtung. Kuka Systems kauft Faude Bildverarbeitung wächst Expertenforum der Automationspraxis am 16. Juni 2015 ABB verstärkt sich mit Gomtec Control auf Rekordkurs Mannlose Fertigung im Mittelstand Mit der Übernahme von Gomtec baut ABB sein Portfolio in Sachen MenschRoboter-Kollaboration (MRK) aus. Gomtecs Leichtbauroboter Roberta ergänzt ABBs Dualarm Yumi und tritt vor allem gegen Kukas Roboter LBR iiwa an. Kuka Systems wiederum hat sich mehrheitlich am Universal-Robots-Partner Faude beteiligt. Die Gärtringer sollen mit ihrem MRKKnowhow das Portfolio der Augsburger im Geschäftsfeld sensitive Robotik und Montage erweitern: Faude hatte sich als umtriebiger Systempartner des dänischen Leichtbauroboterspezialisten einen Namen gemacht und unter anderem mit einer MRKApplikation im VW-Motorenwerk in Salzgitter für Furore gesorgt. Mit 900 Ausstellern aus 31 Nationen bewegt sich die Qualitätssicherungsmesse Control (5. bis 8. Mai 2015) auf Rekordkurs. Der Zuwachs an Ausstellungsflächen ist dabei sowohl auf vergrößerte Stände als auch auf steigende Ausstellerzahlen zurückzuführen. Ein Beispiel dafür ist der stetig wachsende Bereich Bildverarbeitung, der mit rund 250 Firmen vertreten ist – inklusive der europaweiten Branchenorganisation EMVA. Passend dazu gibt es einen Messeführer Bildverarbeitung und Visionsysteme. Stark ist wieder das Rahmenprogramm mit Aussteller-Forum, Workshops (Vision Academy, DGQ) und Sonderschauen/Themenparks (FraunhoferAllianz Vision und IPA sowie Landesnetzwerk Mechatronik). Special: Seiten 16-19 21-23 2 Zudem stellt sich die Frage, wie die als bodenständig bekannten Maschinenbauer auf solche umwälzenden Ideen kommen. „Zur Entwicklung wirklicher Geschäftsmodell-Innovationen ist zwingend notwendig, ein bunt gemischtes Team mit unterschiedlichen Persönlichkeiten und Fachrichtungen zusammen zu stellen“, so Döbele. Unternehmensfremde – oder besser noch branchenfremde – Personen sollten zwingend Teil dieses Teams sein: „Die Elemente einer Geschäftsmodell-Innovation sind nie komplett neu, sondern lediglich eine neue Rekombination im Kontext einer bestimmten Branche. Daher muss man gedanklich in der Lage sein, die vorherrschende Branchenlogik zu durchbrechen.“ Als positives Beispiel führt Schatz BMW ins Feld: Im vom Vorstand initi- www.abb.com/robotics www.kuka-systems.com www.faude.de Industrie 4.0 wirkt sich nicht nur auf das Produkt und seine Fertigung aus, sondern auch auf die Geschäftsmodelle (Bild: Fraunhofer IPA) Kritische Masse erreichen www.control-messe.de Wie man die Fertigung von größeren und komplexeren Frästeilen in kleinen und mittleren Serien optimieren kann, verdeutlicht das Expertenforum „Mannlose Fertigung“ der Automationspraxis am 16. Juni 2015 bei Liebherr-Verzahntechnik in Kempten. Die Vorträge zeigen, dass Geisterschichten – also die mannlose Ausdehnung der Produktionszeit – auch für kleine und mittlere Unternehmen eine Chance zur Produktivitätssteigerung sind: Die Investition rechnet sich meist innerhalb kurzer Zeit und die Implementierung ist einfacher als häufig gedacht. Neben Technologiebeiträgen von Liebherr-Verzahntechnik (Palettensysteme), Soflex (Fertigungssteuerungssoftware), Renishaw (Messtechnik), Burkhardt+Weber (Werkzeugmaschinen), Cgtech (Simulation), TDM Systems (Werkzeugverwaltung), Kuka (CNC & Robotik), Vischer & Bolli (Spanntechnik) und Ro- Fortsetzung auf Seite 23 bot System Products (Roboterperipherie) gibt es auch zwei Anwendervorträge von Allmatic Spannsysteme und Liebherr Aerospace. Zudem besteht nach dem Vortragsteil die Möglichkeit, ein Palettensystem in der Kemptener Fertigung live in Aktion zu erleben. www.automationspraxis.de/ mannlose_fertigung Branche Nr. 5 / Mai 2015 Seite 2 Interview: Dr. Thomas Cord, Geschäftsführer, Lenze Automation „Dass wir jetzt nachgeahmt werden, bestätigt uns“ Wie Lenze den Maschinenbauern hilft, die steigende Softwarekomplexität in den Griff zu bekommen, und was die Hamelner von Mitbewerbern wie Siemens oder B&R unterscheidet, das erläutert Thomas Cord, Geschäftsführer der Lenze Automation, im Gespräch mit der Automationspraxis. AP: Lenzes Business Unit Automation bietet komplette Systemlösungen aus Antriebs- und Steuerungstechnik. Das versprechen große Player wie Siemens, Rockwell, ABB, Yaskawa oder Mitsubishi auch. Was zeichnet Lenze aus? Cord: Wir konzentrieren uns in der Fabrikautomation auf Maschinen, die Bewegungen umsetzen. Dafür haben wir alle notwendigen Produkte: Von der Steuerungstechnik über die Antriebselektronik bis zum Motor und Getriebe. Dabei spielen unsere Produkte möglichst einfach zusammen. Was uns aber wirklich unterscheidet, ist unser LösungsKnowhow. Wir kennen die Maschinen und Applikationen unserer Kunden sehr genau. Große Konzerne sind nicht so nah am Kunden wie wir: Wir konzentrieren uns auf bestimmte Zielbranchen im Maschinenbau und liefern dafür jede Menge spezifischer Funktionen – inklusive der nötigen Software. AP: Auf welche Maschinenbau-Segmente konzentrieren Sie sich? Cord: Consumer Goods ist eine unserer Fokusbranchen, also Produktions-, Verpackungs- und Palettierungssysteme in der Pharma-, Getränke- und Lebensmittelindustrie. Dann wäre da noch die Intralogistik und Automotive-Industrie zu nennen. Unsere Lösungen kommen aber auch in Branchen wie Holz, Glas, Metall und Kunststoff zum Einsatz. All diese Branchen benötigen immer flexiblere Systeme – viele Maschinenbauer integrieren aus diesem Grund Roboter in ihre Maschinen. Das ist zurzeit ein wichtiger Treiber unseres Geschäfts. AP: Nutzen die Maschinenbauer eigene Kinematiken oder integrieren sie fertige Lösungen von Kuka und Co? Cord: Beides hat seine Berechtigung. Am Ende einer Getränke-Abfüllanlage, wenn Bierkisten auf Paletten gestapelt werden, dann verwendet man eher Standardroboter. Aber gerade dort, wo die Maschine sehr flexibel und kompakt sein muss, ist es oft sinnvoller, die Roboterkinematik tief in das Maschinenkonzept zu integrieren. Hier bietet sich unsere Steuerungsplattform an, die alle Maschinenachsen plus die Roboterachsen steuert. AP: Sie betonen stets die Einfachheit Ihrer Automationslösungen. Wie können Sie das gewährleisten? Cord: Bei einer Umfrage des VDMA hat sich gezeigt, dass das größte Problem der Maschinenbauer die steigende Komplexität ist – vor allem bei der Software. Unser Ziel ist es seit Jahren, die Engineering-Prozesse unserer Kunden zu vereinfachen, komplexe Technik beherrschbar zu machen und somit einen Beitrag zur Reduzierung ihrer Entwicklungskosten zu leisten. Wir tun das mit anwendungsorientierten Hardwarelösungen, haben aber auch in unseren Vertriebsorganisationen den Lösungs-Support ausgebaut. Zudem haben wir Software geschaffen, die vorgefertigte Lösungen für standardisierbare Maschinenmodule bereitstellt. Seit 2010 ist Dr. Thomas Cord Geschäftsführer der Lenze Automation. Dieser Geschäftsbereich beschäftigt sich mit kompletten Systemlösungen aus Antriebs- und Steuerungstechnik plus Software. Zuvor war Cord Vorstandsvorsitzender des Verpackungsmaschinen-Automatisierers Elau AP: Spielt die Software bei der Komplexitätsreduktion die Hauptrolle? Cord: Ja. Software ist der dominierende Faktor. Bereits vor mehr als drei Jahren haben wir mit unserem Application-Software-Baukasten Fast darauf reagiert: Wir haben uns dazu die Maschinen unserer Kunden ganz genau angeschaut und diese in Module zerlegt. Dabei haben wir festgestellt, dass sich viele Funktionen in ganz verschiedenen Maschinen wiederfinden. Diese Basis-Funktionen haben wir dann standardisiert und in Technologiemodule umgesetzt. Das Fast-Konzept bietet also vielmehr als nur standardisierte Softwarebausteine: Darin steckt unser Knowhow aus dem Maschinenbau. AP: Was zeichnet FAST aus gegenüber anderen Ansätzen wie B&Rs Mapps? Cord: Wir machen das nun schon drei Jahre, daher haben wir ein sehr breites Angebot. Was unsere Technologiemodule aber vor allem einzigartig macht, ist das tiefe Verständnis der Prozesse im Maschinenbau, das in die Entwicklung eingeflossen ist. Fast 70 Jahre Erfahrung in Motion sind nicht zu kopieren. Dass wir vor drei Jahren mit dem Thema effizientes Software-Engineering begonnen haben, war mutig. Dass wir jetzt nachgeahmt werden, bestätigt uns. AP: Ist der Baukasten fertig? Cord: Er wird stetig ausgebaut. Wir bieten aber bereits heute eine breite Basis von häufig gebrauchten Applikationen aus einem Guss, wie Querschneider oder Wickler. Im vergangenen Jahr haben wir nun die Robotik hinzugefügt, von einfachen Portalen über Delta-Roboter für Pick and Place-Anwendungen bis hin zu komplexen Knickarm-Robotern. Mit unseren Technologiemodulen lassen sich 80 Prozent der Funktionen einer Maschine schnell und einfach umsetzen. AP: Ist es denkbar, dass solche Softwarebausteine eines Tages herstellerübergreifend nutzbar sind und Module verschiedener Hersteller in einer Maschine zusammenarbeiten? Cord: Es ist wichtig, herstellerübergreifende Standards zu etablieren. Man wird zwar sicher nicht in einer Maschine Antriebs- und Steuerungsfunktionen von unterschiedlichen Herstellern mischen. Was ich allerdings sehe, ist, dass sich der Endanwender für den Maschinenbauer mit der jeweils besten Performance entscheidet. Die Maschinen müssen dann entlang einer Produktionslinie miteinander vernetzt werden: Von der Materialzuführung über die Produktion bis zu Verpackung und Palettierung sind oft fünf bis sieben Maschinen beteiligt. Und kein Hersteller kann die ganze Breite abdecken. Also wird es notwendig sein, Maschinen verschiedener Hersteller integrieren zu können – dafür braucht es Standards, wie PLCopen. Editorial Das Internet ändert die Regeln Das Internet hat schon manches etablierte Geschäftsmodell in Bedrängnis gebracht. Davon weiß die Musikindustrie ebenso ein Lied zu singen wie die Filmindustrie – oder kennt von der Generation Youtube noch jemand eine Videothek von innen? Und was ist aus dem Großen Brockhaus geworden? Der Totengräber Wikipedia berichtet: „Am 17. August 2014 wurde der Vertrieb der Brockhaus Enzyklopädie eingestellt.“ Jüngstes Beispiel ist die TaxifahrerZunft, die mit einem dreisten Startup ums Uber-Leben ringt, das mit einer einzigen App gewohnte Wertschöpfungsketten aushebelt. Zukünftig könnte durchaus auch der Maschinenbau in Bedrängnis geraten. Christof Bönsch, Geschäftsführer des Werkzeugherstellers Komet, brachte die Ängste jüngst auf den Punkt: „Es gibt durchaus die Furcht, dass im Silicon Valley langhaarige und ungewaschene Jungs sitzen, die nichts anderes im Sinn haben, als unsere Geschäftsmodelle zu klauen.“ Nun, ganz so langhaarig und ungewaschen sind die Jungs von Google und Amazon nicht, die sich durch Zukäufe von Robotik-Spezialisten daran machen, in etablierte Bereiche der Industrietechnik vorzustoßen. Google soll dabei sogar insgeheim mit dem Apple-Auftragsfertiger Foxconn kooperieren, der einen riesigen Bedarf an Robotik hat. Falls sich da tatsächlich etwas zusammenbraut, können sich die etablierten Industrieroboterhersteller warm anziehen. Dementsprechend tut auch der deutsche Maschinenbau gut daran, sich Gedanken zu machen, wie man mit Hilfe des Internets kreative neue Geschäftsmodelle stricken kann – jenseits dessen, dass man nur sein Kernprodukt digital veredelt, in dem man beispielsweise den Kanal Internet für die Fernwartung von Maschinen nutzt. Vielleicht werden in ein paar Jahren Fertigungskapazitäten eher vermietet anstatt Maschinen klassisch verkauft? Die Webprinzipien „Everything as a Service“ und „Pay per Use“ sind sicher den einen oder anderen Gedanken Wert. Allianz in Baden-Württemberg Musterländle für die Industrie 4.0 AP: Ist das ganzheitliche Denken bei Maschinenbauern und den Endkunden bereits angekommen? Cord: Sicher nicht, das ist ein langer Prozess. Zumal ja eben auch die Endanwender als Maschinenkäufer die Maschine entsprechend spezifizieren müssen. Also auch die Endanwender müssen modular denken. Das ist auch die große Herausforderung bei Industrie 4.0: Diese liegt nicht in der Verbindung eines Sensors mit dem Internet, sondern es geht um das Verständnis, wie modulare, flexible Konzepte ganzheitlich aufgebaut werden können. Da ist noch sehr viel zu tun. Um Baden-Württemberg als Leitanbieter für die Produktion der Zukunft zu etablieren und den Mittelstand auf dem Weg in die Industrie 4.0 mitzunehmen, hat Wirtschaftsminister Nils Schmid die Allianz Industrie 4.0 Baden-Württemberg ins Leben gerufen. „Beim Aufbruch in die Industrie 4.0 hat die Wirtschaft in Baden-Württemberg ausgezeichnete Startvoraussetzungen“, betont Schmid. Vom Maschinen- und Anlagenbau und IT über die Elektrotechnik und Automobilindustrie bis hin zur Sensorik, Mikrosystemtechnik und Mechatronik sei alles vertreten. Mehr als 50 Organisationen haben sich in der Allianz zusammen geschlossen, darunter Industrieverbände, Gewerkschaften, Kammern sowie Hochschulen und Forschungsinstitute. „Ziel ist es vor allem, kleinen und mittleren Unternehmen Orientierung zu geben sowie die Beschäftigten auf ein sich veränderndes Aufgabenspektrum vorzubereiten“, so der Wirtschaftsminister. Auf der Agenda stehen neben Technologieforschungsprojekten in erster Linie regional verteilte Veranstaltungen und Workshops, bei denen BestPractice-Beispiele vorgestellt werden. Eine weitere Arbeitsgruppe kümmert sich um die Entwicklung von spezifischen Qualifizierungsprojekten sowie von Konzepten für die Unterstützung der Mitarbeiter, um die Beschäftigten auf den Wandel in der Arbeitswelt vorzubereiten. Operativ unterstützt wird die Arbeit der Allianz durch eine Koordinierungsstelle beim VDMA Baden-Württemberg. www.lenze.com www.mfw.baden-wuerttemberg.de AP: Sind Standards denn die größte Hürde in die modulare Welt? Cord: Nein. Auch die Wertschöpfungsprozesse im Maschinenbau müssen sich ändern. Eine konsequente Modularisierung ist nur möglich, wenn diese in allen drei mechatronischen Disziplinen – Mechanik, Elektronik, Software – gleichzeitig umgesetzt wird. Heute steht aber oft noch die Mechanik als stärkste Abteilung ganz am Anfang. Anschließend folgt der Schaltschrankbau – bevor zum Schluss noch ein paar Softwerker ran dürfen. Bei konsequenter Modularisierung muss man diese drei Entwicklungsstränge vollständig integrieren. Viele Maschinenbauer arbeiten daher gerade an veränderten Organisationsstrukturen und integrierten Engineering-Prozessen. Armin Barnitzke, stellvertretender Chefredakteur ISSN 1863-401X Herausgeberin: Katja Kohlhammer Verlag: Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH, Ernst-Mey-Straße 8, 70771 Leinfelden-Echterdingen, Germany Geschäftsführer: Peter Dilger Verlagsleiter: Peter Dilger Chefredakteur: Holger Röhr (hr), Phone +49 711 7594-389 Stellv. Chefredakteur: Armin Barnitzke (ab), Phone +49 711 7594-425 Redaktionsassistenz: Gabriele Rüdenauer, Phone +49 711 7594-257, Fax +49 711 7594-1257, E-Mail: [email protected] Layout: Vera Müller, Phone +49 711 7594-422 Anzeigenleitung: Dipl.-Oec. Peter Hamberger, Phone +49 711 7594-360 Auftragsmanagement: Matthias Rath, Phone +49 711 7594-323 Zurzeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 9 vom 1.10.2014 Leserservice: Ute Krämer, Phone +49 711 7594-5850, Fax +49 711 7594-15850, E-Mail: [email protected] Erscheinungsweise: monatlich (mit zwei Doppelnummern). Bestellungen beim Verlag oder beim Buchhandel. Bezugspreis jährlich 48,00 € inkl. Versandkosten und MwSt. (Ausland: 51,00 €); Einzelheft 4,90 € inkl. MwSt. und zzgl. Versandkosten. Sofern die Lieferung nicht für einen bestimmten Zeitraum ausdrücklich bestellt war, läuft das Abonnement bis auf Widerruf. Bezugszeit: Das Abonnement kann erstmals vier Wochen zum Ende des ersten Bezugsjahres gekündigt werden. Nach Ablauf des ersten Jahres gilt eine Kündigungsfrist von jeweils vier Wochen zum Quartalsende. Bei Nichterscheinen aus technischen Gründen oder höherer Gewalt entsteht kein Anspruch auf Ersatz. Ein Teil dieser Auflage enthält „imv intern“, das Verbandsorgan für alle Mitglieder der IMV. Die Mitglieder bezahlen den Bezug im Rahmen ihrer Mitgliedschaft. Auslandsvertretungen: Großbritannien: Jens Smith Partnership, The Court, Long Sutton, Hook, Hampshire RG29 1TA, Phone 1256 862589, Fax 1256 862182, E-Mail: [email protected] Switzerland IFF media ag, Frank Stoll, Technoparkstrasse 3, CH-8406 Winterthur Tel: +41 52 633 08 88, Fax: +41 52 633 08 99, e-mail: [email protected] Bank: Baden-Württembergische Bank Stuttgart, Konto 26 23 887, BLZ 600 501 01; Postbank Stuttgart, Konto 44 689–706, BLZ 600 100 70; Gekennzeichnete Artikel stellen die Meinung des Autors, nicht unbedingt die der Redaktion dar. Für unverlangt eingesandte Manuskripte keine Gewähr. 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Der finnische Fertigungs-Automatisierer Fastems hatte den Issumer Robotik-Spezialisten Pneumotec 2013 übernommen. www.fastems.com/de Lenze stärkt Aftersales Als neuer Geschäftsführer der Lenze Service GmbH in Extertal bildet Hartmut Pleyer nun zusammen mit Harald Müller die Doppelspitze des Aftersales-Bereichs. In dieser Position wird er sämtliche vertriebliche Aktivitäten des Lenze-Service verantworten. Pleyer war zuletzt Geschäftsführer des Deutschlandvertriebs. www.lenze.com/de SSI Schäfer kauft Motum Über eine Mehrheitsbeteiligung baut der Intralogistik-Spezialist SSI Schäfer seine Partnerschaft mit dem belgischen Experten für Fahrerlose Transportsysteme (FTS) Motum aus. Motum verfügt über umfassende Erfahrungen in der Entwicklung kundenspezifischer FTS. Zudem besetzt das Unternehmen eine starke Position bei der Automation von Lagerfahrzeugen, wie automatische Stapler, Schubstapler und Schmalgangstapler. Darüber hinaus nutzen die Belgier eine innovative dezentrale Steuerungstechnik, die unter dem Stichwort Schwarmintelligenz für zukünftige Konzepte eine wichtige Rolle spielen soll. Mit Hilfe der Schwarmintelligenz können Transportsysteme in der Intralogistik mit- und untereinander kommunizieren und sich selbstständig organisieren. www.ssi-schaefer.com Wechsel bei Mitsubishi Bei Mitsubishi Electric wurde Yoji Saito zum Präsidenten und CEO für Europa ernannt. Saito ist bereits seit 32 Jahren in verschiedenen Funktionen für Mitsubishi tätig und war seit 2014 Präsident der deutschen Niederlassung in Ratingen. Diese Position übernimmt nun Yuji Suwa (Bild). Er war zuletzt General Manager of Strategic and Planning im Bereich Living Environment Systems im Headquarter in Japan. www.mitsubishielectric.de führer der Fanuc Deutschland, Bild), Ralf Zeisberger, (CFO bei Fanuc Europe) und Chris Sumner (verantwortlich für das europäische Servicegeschäft) stärken im zwölfköpfigen Board of Directors damit den europäischen Einfluss. Kramm: „Wir können direkter und schneller als bisher europäische Wünsche in die Entwicklung einfließen lassen.“ Dabei wurde mit Kramm erstmals eine gleichzeitig im operativen Vertriebsgeschäft aktive Führungskraft in dieses Gremium berufen. www.fanuc.eu Als Nachfolger von Wolfgang Altmann, der in den Ruhestand tritt, leitet nun Guido Hettwer als Vorsitzender der Geschäftsleitung den Verkaufsbereich Europa Mitte bei Bosch Rexroth. Zuletzt war Hettwer verantwortlich für Vertrieb, Technik und Customizing im Verkaufsbereich Europa Mitte. www.boschrexroth.com Das ausgezeichnete autonome Navigationssystem für die industrielle Fertigung läuft unter anderem auf Kukas Omnimove-Plattform Für seine innovative 3D Sensorproduktfamilie Plug & Automate wurde Isra Vision mit dem Innovationspreis der deutschen Wirtschaft 2015 in der Kategorie mittelständische Unternehmen ausgezeichnet. Bei der 3D Sensorfamilie Plug & Automate ist für Integration und Benutzung keinerlei Expertenwissen mehr notwendig. www.isravision.com Neues Logo zum 100. Schunk baut China aus In einem feierlichen Festakt hat Schunk sein neues China Headquarter in Shanghai eröffnet. Mit der Investition wolle man die Präsenz vor Ort ausbauen und so das Wachstum in China weiter vorantreiben, so der geschäftsführende Gesellschafter Henrik A. Schunk zur Eröffnung. Der neue Standort Innovationspreis für Navigation Innovationspreis für Isra Hettwer leitet Vertrieb Kramm für Europa In das bislang rein japanisch dominierte Board of Directors der Fanuc Europe Corporation in Luxemburg ziehen erstmals drei Europäer ein: Olaf Kramm (Geschäfts- bietet mehr Raum für die wachsende chinesische Belegschaft, mehr Kundennähe sowie mehr Knowhow-Transfer durch das neue Tech-Center mit funktionsfähigen Roboterzellen. Bereits seit 2003 ist Schunk mit einer eigenen Ländergesellschaft in China vertreten. www.schunk.com Zu seinem 100. Firmenjubiläum präsentiert sich Yaskawa mit einem neuen Logo. Gegründet 1915 in Kitakyushu ist die Yaskawa Electric Corporation heute mit mehr als 360 Mrd. Yen (rund 2,8 Mrd. Euro) Jahresumsatz ein führender Hersteller von Servoantrieben, Frequenzumrichtern und Industrierobotern. Die Japaner, die bereits 1969 den Begriff Mechatronik geprägt haben, sind seit 1979 mit einer Tochtergesellschaft in Europa vertreten. www.yaskawa.eu.com Ein autonomes Navigationssystem der Universität Freiburg und des Industriepartners Kuka Roboter hat den diesjährigen Eurobotics Technology Transfer Award gewonnen. Die Software ermöglicht hochgenaues Navigieren in großflächigen Industrieumgebungen und ist auf unterschiedlichen mobilen Plattformen sowie mit verschiedenen Navigations-Sensoren anwendbar. Eine Anwendung der Software ist Kukas Omnimove-Reihe fahrerloser Transportfahrzeuge, die für den Schwerlasttransport von Flugzeugteilen oder Aluminiumblechen konzipiert sind. Der zweite Preis ging an das Team aus Hochschule Osnabrück, Deepfield Robotics (ein Bosch-Start-up) und Amazonen Werke für Bonirob – eine autonome mobile Plattform für die Landwirtschaft. Diese kann sich selbstständig zwischen Feldern bewegen und Pflanzenschutzmittel aufbringen oder Unkrautjäten. Den dritten Platz belegten DLR und Sensodrive mit Vibro Tac. Das ist ein Armband, das ein taktiles Feedback gibt und damit Blinden die Orientierung erleichtern soll. Der Eurobotics Technology Transfer Award wurde bereits zum zwölften Mal vergeben. Der Preis zeichnet Innovationen aus, die erfolgreich in kommerzielle Systeme münden. Der Award wird vom Robotik-Verband Eunited Robotics unterstützt und von ABB, Kuka Roboter, Comau, Güdel und Schunk gesponsort. mehr online unter: www.automationspraxis.de/news www.eu-nited.net/robotics Made by KUKA Industries PLANNING AND ENGINEERING LASER AND ARC WELDING SOLUTIONS MAGNETARC AND FRICTION WELDING SYSTEMS CASTING TECHNOLOGIES AUTOMATED PRODUCTION SOLUTIONS CUSTOMER SERVICES www.kuka-industries.com Systemhaus des Monats Nr. 5 / Mai 2015 Seite 4 Eine besondere Herausforderung war die Konstruktion des Greifwerkzeugs Standard-Automationslösungen für das Be- und Entladen Clevere Drehmaschinen-Automation mit großer Werkstück-Autonomie CNC-Robotik aus Belgien bläst zur Deutschland-Offensive Das Unternehmen Werner Schmid produziert präzise und komplexe Metall- und Kunststoffbauteile. Mit Hilfe eines Sumo-Automationssystems von EGS haben die Fuldaer die Laufzeit einer neuen CNC-Drehmaschine verlängert und zugleich die Qualität der Teile gesteigert. Da man mit den vorhandenen Maschinen die erforderliche Qualität für ein bestimmtes Werkstückspektrum nicht mehr sicher stellen konnte, entschloss sich das Unternehmen, eine neue Drehmaschine anzuschaffen. Da die neue Maschine bestmöglich ausgelastet werden sollte, lag eine Roboterautomation nahe, auch wenn es zu diesem Zeitpunkt im Unternehmen in der mechanischen Fertigung noch keine Roboterautomation gab – lediglich im Kunststoffbereich waren Linearsysteme im Einsatz. In Sachen Drehmaschine fiel die Entscheidung auf eine Stopp Autoturn, die aufgrund der rückseitigen Automationstüre bestens für automatische Beschickung geeignet ist und dabei trotzdem Zugänglichkeit von der Vorderseite zum Rüsten bzw. für manuelle Beschickung bietet. Werkstücke werden in Werkstückträgern im Format 800 x 600 mm bevorratet Spezial-Mehrfach-Greiferwerkzeug zum Einlegen und Entnehmen unter schwierigen Platzverhältnissen im Arbeitsraum der Maschine Steckbrief Branche: Metallbearbeitung Aufgaben der Roboter: Handhabung, Maschinenbeschickung Eingesetzte Roboter: Yaskawa Motoman HP20D Projektdauer: 4 Monate Besonderheiten: große Werkstückautonomie, Maschinenzugänglichkeit, 3fach Palettiersystem Sumo Megaplex Vorteile durch die Automation: personalarme und zuverlässige Auslastung der Maschine, präzise und zuverlässige Bearbeitung, zusätzliche mannlose Schicht Allerdings kristallisierten sich für die Automation einige spezielle Anforderungen heraus. So führten die leichten, aber voluminösen Werkstücke sowie die kurze Bearbeitungszeit schnell zu der Erkenntnis, dass ein großer Werkstückspeicher erforderlich sein würde. Gleichzeitig sollte das Automationssystem so kompakt wie möglich aufgebaut sein und die Beschickung und Entnahme der Teile möglichst einfach erfolgen. Zusätzlich wurde noch ein transportables Bevorratungssystem ins Anforderungsprofil geschrieben, da sowohl der vorherige Arbeitsschritt als auch die Weiterverarbei- tung an einer anderen Stelle der Produktionshalle erfolgen. Nachdem die Fuldaer auf der Messe Turning Days auf die Sumo Systeme von EGS aufmerksam wurden, entpuppte sich das Megaplex-System schnell als optimale Lösung für den Anwendungsfall. Die großen Werkstückträger im Format einer halben Europalette werden auf Bodenrollern gestapelt in das System eingebracht. Es bietet eine Autonomie von zwei Stapeln mit jeweils 1,1 m Stapelhöhe. Durch die pfiffige Nutzung der drei Palettenplätze abwechselnd als Rohteil- bzw. Fertigteilstapel besteht für den Austausch eines Wagens die komplette Laufzeit eines Stapels Zeit. Das reduziert die Personalbindung. Ein sechsachsiger Motoman HP20D mit mehr als 1,7 m Reichweite und 20 kg Traglast von Yaskawa übernimmt das Werkstückhandling. Durch seine kompakten Abmessungen und den schlanken Arm kann er durch die hintere Beladetür in die Maschine eintauchen. Eine besondere Herausforderung war die Konstruktion des Greifwerkzeugs: Da es im Bearbeitungsraum sehr eng zugeht, war ein Doppelgreifer zum beladezeitminimalen Teilewechsel in der Maschinenspindel erforderlich. Zusätzlich brauchte man noch ein drittes Greifmodul, da im Prozess aus dem becherförmigen Rohteil der Boden ausgestochen wird. Diesen muss der Roboter zusammen mit dem Fertigteilring entnehmen. Die Erfahrungen von Paul Wiens, Bereichsleiter Metall bei Schmid, sind bisher ausnahmslos positiv: Durch die Automation wird eine gleichbleibend hohe Qualität erreicht. Die Werkstücke werden nun in einem Arbeitsgang auf Länge gedreht und entgratet. Dabei ist die Rundheit der Fertigteile sogar noch deutlich besser als erwartet, so dass der nachfolgende Richtarbeitsgang mindestens vereinfacht wird, gegebenenfalls sogar entfallen kann. Außerdem kann das System zum Schichtende nochmals gefüllt werden und mannlos ein kompletter Werkstückvorrat bearbeitet werden, was zusätzliche Kapazität schafft. Die Mitarbeiter haben sich schnell in die Bedienung eingearbeitet. Nach und nach werden daher jetzt weitere Werkstückvarianten eingerichtet. Auf Sicht ist angedacht, eventuell noch eine Bohrstation zu integrieren – die Flexibilität des Roboters jedenfalls bietet die Grundlage dafür, solche Prozesse jederzeit mit überschaubarem Aufwand nachrüsten zu können. EGS Automatisierungstechnik GmbH www.egsgmbh.de Mit seinen Automationslösungen für das Be- und Entladen von CNC-Maschinen will Robojob aus Belgien nun auch verstärkt die Zerspanungsindustrie in Deutschland angehen. Schließlich habe man bereits über 75 Automatisierungslösungen in über 40 deutschen Unternehmen installiert, so Geschäftsführer Helmut De Roovere stolz: „Mehrere Unternehmen haben bereits ihre zweite, dritte, vierte und sogar fünfte Anlage gekauft.“ De Roovere kennt die Bedürfnisse der Zerspanungsindustrie gut, schließlich ist er selbst Leiter eines Zerspanungsbetriebs – Aluro CNC in Belgien und hat Robojob 2007 gegründet, um die eigene Fertigung zu automatisieren. Mit Turn-Assist und Mill-Assist können Dreh- und Fräsmaschinen automatisch be- und entladen werden. Besonderes Augenmerk hat man auf die Bedienerfreundlichkeit gelegt. Die Einrichtungszeit für ein neues Teil beträgt weniger als 5 Minuten, bei sich wiederholenden Teilen sogar weniger als 1 Minute. Für die verstärkte Aktivität auf dem deutschen Markt hat man Partnerschaften mit mehreren unabhängigen Händlern von Mazak geschlossen: „Darunter Müfra, Mager & Wedemeyer, Oltrogge und CNC-Wimmers. Vor kurzem haben wir auch mit Georg Noll einen Vertrag abgeschlossen, das ist der größte unabhängige MazakHändler in Europa“, so de Roovere. Robojob BVBA www.robojob.eu Für die Aktivität auf dem deutschen Markt hat Robojob Partnerschaften mit Mazak-Händlern geschlossen Süddeutschland-Vertrieb für Robotik-Standardzellen Cellro erweitert mit Martin Systems sein deutsches Partnernetzwerk Bram de Koning (Cellro, links) und Claus Martin besiegeln die Partnerschaft Über eine Partnerschaft mit Martin Systems erweitert der holländische Automatisierungsspezialist Cellro sein Vertriebsnetzwerk in Deutschland. Martin Systems, ein Ableger des Robotikspezialisten Martin Mechanic, vertritt die Niederländer nun in Süddeutschland. In Norddeutschland übernimmt Cellro Vertrieb und Kundendienst selbst. Cellro konzentriert sich auf modulare und standardisierte Automationslösungen für die Zerspanungsindustrie – von Palettensystemen bis hin zu Roboterzellen. Dazu gehören etwa die schutzzaunlosen Xcelerate-Zellen, die eine automatisierte Be– und Entladung von Werkzeugmaschinen ermöglichen, ohne die Zugänglichkeit zur Maschine zu behindern. Diese Standardlösungen werden in Süddeutschland nun von Martin Systems angeboten Neben Martin Systems kann Cellro einen weiteren Application Partner in seinem Netzwerk willkommen heißen: In Österreich wird das Unternehmen jetzt von Proautomation vertreten. Cellro prüft momentan mögliche weitere Partnerschaften, um sein Netzwerk weiter zu vergrößern. Cellro B.V. www.cellro.com MATERIALFLUSS Wandlungsfähige Maschinenverkettung mittels mobiler Transportroboter MT Robot AG In einer grossen mechanischen Fertigungshalle stehen die Bearbeitungszentren in einer Reihe und liefern kontinuierlich ihren Output. Doch es sind nicht immer die gleichen Teile und nicht immer folgen sie den gleichen Bearbeitungsschritten. Manche müssen zum Härten, manche in die Reinigungsanlage und einige zum nächsten Bearbeitungszentrum. Ein kompliziertes Szenario, bei dem alle Riedstrasse 16 CH-4222 Zwingen Telefon: +41 61 775 20 20 Telefax: +41 61 775 20 21 [email protected] www.mt-robot.com Bearbeitungschritte beliebig miteinander verknüpft werden sollen. Dies wirtschaftlich zu gestalten, stellt jeden Fertigungsplaner vor enorme Herausforderungen. Wer diese Problematiken jedoch löst, kann auf Anforderungen des Marktes schnell und effizient reagieren. Mit dem UNITR stellt die MT Robot AG ein Werkzeug zur Verfügung, das auch als „Schweizer Taschenmesser des Materialflusses“ bezeichnet werden könnte. Innerhalb kürzester Zeit wird der gesamte Materialfluss automatisiert. Unsere Transportroboter arbeiten Hand in Hand. Dreischichtig, 365 Tage. Bei hoher Flexibilität, aber auch wandelbar für neue Aufgaben. UNITR steht für: Flexibel, wandlungsfähig und dadurch besonders effizient. Eine Investition in die Zukunft, welche sich innert kürzester Zeit amortisiert. ROBOT Alle Preise sind Online-Preise -5,5% zzgl. 19% MwSt. und Versand. GARANTIERTE PREISSTABILITÄT BIS 2018! WWW.AUTOSEN.COM Jetzt den neuen Katalog auf www.autosen.com/katalog kostenlos anfordern. Positionssensorik Made in Germany zu Internet-Niedrigpreisen: - Induktive Sensoren ab 9,98€ für Erkennungsaufgaben in Industrie- und Fabrikautomation - Lichtschrankensysteme ab 26,99€ für Fördertechnik, Lebensmittel-, Holz-, und Automobilindustrie uvm. - Sensorleitungen / Kabeldosen ab 5,40€ für nahezu jeden Einsatz – auch in Nassbereichen Jetzt mit 5,5% Sofortrabatt für Onlinebesteller auf www.autosen.com Robotik: Praxis & Trends Nr. 5 / Mai 2015 Seite 6 Deutlich kostengünstiger als eine Bearbeitung auf CNC-Maschinen Im Fokus steht gleichbleibend hohe und reproduzierbare Qualität Roboter entgratet Kurbelwellen Roboter sandstrahlt Medizinteile Grate auf Kurbelwellen können im schlimmsten Fall zu Lagerschäden und Motorausfällen führen und müssen daher nach der CNC-Fertigung effizient entfernt werden. Robotergeführte Entgrat-Anlagen von SHL sind dabei deutlich kostengünstiger als CNC-Maschinen. „Es gibt zwei Konzepte zur Roboterbasierten Entgratung von Kurbelwellen. Das eine ist werkstückgeführt, das andere werkzeuggeführt. Beide Verfahren führen zum gleichen Ergebnis, die Qualität ist dieselbe“, sagt Holger Merkt, Leiter Anwendungstechnik in Böttingen. In der werkzeuggeführten Version ist die Kurbelwelle stationär über Spitzen und Backen in eine Aufnahme gespannt und dann mit Werkzeugen bearbeitet, die der Roboter mit sich führt. Dabei kommt eine mit Druckluft betriebene Spindel zum Einsatz. „Diese hat den Vorteil, dass sie sich frei bewegen kann. Das ist wichtig, weil wir nicht wissen, wo die Grate sitzen“, sagt Merkt. „Durch die Flexibilität der Spindel erreichen wir alle Stellen am Bauteil zuverlässig.“ Weitere Besonderheit: Die Kurbelwelle wird durch eine Achse gedreht, die als siebte Roboterachse direkt angesteuert wird. Somit fährt der Roboter seine Bahn ab und die Kurbelwelle wird zusätzlich bewegt. Das stellt sicher, dass alle Bereiche der Kurbelwelle bearbeitet werden können. Je nach Ausbildung des Grates kommen Fräser für das Grobe und Bürsten für die Nacharbeit zum Einsatz: Der Werkzeugwechsel geschieht vollautomatisch und in Sekundenschnelle. Der Roboter holt sich Fräser oder Bürste je nach Bedarf aus dem Depot. Nach einem Arbeitsgang führt die Messvorrichtung eine automatische Werkzeugbruchkontrolle durch, damit es zu keinen verschleißbedingten Schäden kommt. In der werkstückgeführten Variante bewegt der Roboter die Kurbelwelle zu den jeweiligen Bearbeitungsstationen In der werkzeuggeführten Version ist die Kurbelwelle stationär in eine Aufnahme gespannt, und das Teil wird mit Werkzeugen bearbeitet, die der Roboter mit sich führt Bei der werkstückgeführten Variante nimmt der Roboter das Bauteil auf und führt es zu den verschiedenen Bearbeitungsstationen. Im Vergleich zum werkzeuggeführten Entgraten ist hierfür mehr Arbeitsraum notwendig: Rund 25 statt 7 Quadratmeter. Dafür punkten diese Anlagen bei den Taktzeiten. „Bei Variante eins werden die Werkzeuge in der Prozesszeit gewechselt. Das kostet Zeit. Fest gerüstete Werkzeuge arbeiten schneller“, sagt Merkt. Auch bei der Werkstückführung werden Sekundärgrate mit Fräsen und Bürsten entfernt. Der Roboter spannt auf, holt sich die Kurbelwelle und führt sie an die verschiedenen Arbeitsstationen. Liegen Grate an schwer zugänglichen Stellen oder weisen Besonderheiten auf, kommen Spezialwerkzeuge wie Reinigungswalzbürsten zum Einsatz. Nach jedem Bearbeitungsprozess wird der Greifer automatisch gereinigt. Die Entgratung von Kurbelwellen auf CNC-Maschinen wäre zwar in vielen Fällen möglich und präziser. „Allerdings liegen die Stundensätze um ein Vielfaches höher“, erklärt Merkt. Zudem werde eine derart hohe Präzision bei der Gratentfernung gar nicht gefordert. „Deswegen ist die Entgratung von Kurbelwellen mit einer Roboteranlage viel kostengünstiger.“ SHL Automatisierungstechnik AG www.shl.ag Für medizinische Implantate und Instrumente wird höchste und reproduzierbare Qualität gefordert. Die schweizerische Robofact hat deshalb mit einem ABB-Roboter eine Lösung für das Sandstrahlen von Präzisionsteilen realisiert. „Uns hat eine Medizintechnikfirma kontaktiert, die eine neue Lösung für das Sandstrahlen einiger ihrer Produkte suchte“, erklärt Roland Egli, Geschäftsleiter der Robofact. „Die Maximierung der Prozesssicherheit stand dabei im Vordergrund.“ Bisher wurde der Fertigungsschritt des Sandstrahlens manuell von einem Angestellten ausgeführt. Dies ist jedoch eine anspruchsvolle Aufgabe, die Konzentration und eine ruhige Hand erforderte. Weitere Herausforderung: Die Oberfläche einiger der Werkstücke ist so beschaffen, dass kein Unterschied zwischen einem behandelten und einem unbehandelten Werkstück erkennbar ist. Es lässt sich optisch also nicht kontrollieren, ob die gesamte Oberfläche vom Sandstrahl bestrichen wurde. Auch Differenzen in der Intensität und Dauer des Strahlens bleiben unsichtbar. Gefragt war daher eine Automatisierung dieser Arbeit. „Diese wäre noch vor einigen Jahren an der Komplexität der Rahmenbedingungen gescheitert“, so Egli. Mit einer übergeordneten Steuerung, die auch Variablen wie die Zusammensetzung der Abrasivmittel und den Druck des Luftstroms kontrolliert, sei dies jedoch nun machbar geworden. Die Lösung hat Egli zusammen mit der Sablux Technik realisiert, die ihr Knowhow im Sandstrahlen einbrachte. „Für die Sandstrahlzelle forderte der Endkunde die gleichbleibend hohe, reproduzierbare Qualität des Prozesses – also jedes Werkstück einer Serie über die ganze vorgesehene Bearbeitungsfläche lückenlos mit dem gleichen Druck unter demselben Winkel zu bestrahlen." Faktoren wie Verarbeitungsgeschwindigkeit und Autonomie des Systems, die üblicherweise bei der Automatisierung einen hohen Stellenwert genießen, seien dagegen sekundär gewesen. In der Medizintechnik-Lösung wird der Roboter – ein IRB 140 – durch eine Gummischleuse vom Sandstrahlbereich abgeschirmt. Er lenkt nicht den Sandstrahl, sondern bewegt das Werkstück, nachdem er es von der Zuführung geholt hat. Es kommt also nur ein Teil des Greifers, der die zu bestrahlenden Teile in der programmierten Bewegung in den Sand-LuftStrom führt, in Kontakt mit den Abrasivmitteln. ABB Automation GmbH www.abb.com/robotics Der IRB 140 ist durch eine Gummischleuse vom Sandstrahlbereich abgeschirmt. Damit kommt nur ein Teil des Greifers in Kontakt mit den Abrasivmitteln Werkzeugreste schnell und sicher entfernt Erodiereinheit mit automatischem Vorschub / Perfect Welding / Solar Energy / Perfect Charging DIE PERFEKTE VERBINDUNG IST MÖGLICH. WEIL TPS/i ROBOTICS DIE INTELLIGENTE REVOLUTION VOLLKOMMEN MACHT. TPS/i Robotics – die Vollendung der intelligenten Revolution. Die TPS/i für Roboter ist die perfekte Verbindung zwischen Mensch, Maschine und Produktionsumgebung. Durch höchste Individualisierbarkeit, Verbesserungen vieler Details und vereinfachte Interaktion setzt die TPS/i neue Maßstäbe im Bereich des Roboterschweißens. Das Ergebnis: Beste Schweißqualität, maximale Sicherheit und höchste Effizienz. In Summe die besten Schweißprozesse für alle automatisierten Serienproduktionen. Mehr Informationen finden Sie unter: www.fronius.de Handlingtechs Eromobil entfernt Werkzeugreste schnell und sicher, wenn beim Bohren oder Gewindeschneiden das Werkzeug abbricht. Nun gibt es die Erodiereinheit auch mit automatischem Vorschub. Dieser entlastet das Bedienpersonal – gerade wenn es schnell gehen muss. „Ab welchen Stückzahlen sich der automatische Vorschub lohnt, hängt von den individuellen Voraussetzungen ab“, so Produktmanager Robert Porrmann. In einer Pkw-Motorenfertigung mit relativ kurzen Taktzeiten und hohen Maschinenstundensätzen beispielsweise bleibt gar keine Zeit, einen abgebrochenen Bohrer auf der Maschine aus dem Werkstück zu entfernen. Üblich ist es, solche Werkstücke an einer zentralen Station zu bearbeiten. Eine spezielle Vorbereitung des Werkstückes für das Eromobil ist nicht erforderlich. Man braucht nur eine gerade Führung und eine Kühlmittelversorgung. HandlingTech AutomationsSysteme GmbH www.handlingtech.de Schnell und einfach lassen sich mit dem Eromobil abgebrochene Werkzeuge entfernen Nr. 5 / Mai 2015 Robotik: Praxis & Trends Seite 7 KURZ NOTIERT Palettierer: schnell und sparsam Kawasakis High Speed-Palettier-Roboter der CP-Serie können Traglasten von 180 bis 500 Kilo bei einer Reichweite von 3255 mm bewältigen. Dank des ambitionierten Engineerings punkten die Roboter mit Spitzenwerten in punkto Taktzeit. So kommt der kleine 180er bei einer Traglast von 130 Kilo auf 2050 und der große 500er immer noch auf 1000 Zyklen pro Stunde. Das bescheidene Eigengewicht aller Modelle (ca. 1600 kg) ist das Resultat eines konsequenten Designs und der Beschränkung auf wenige Baugruppen. Über 90 Prozent der Komponenten sind bei der Roboter-Serie identisch. Das vereinfacht die Wartung und spart Platz für Ersatzteile. Die Roboter sind zudem energiesparend: Eine integrierte Hybridfunktion führt die Energie der Bremsvorgänge zurück, was den Strombedarf drastisch senkt – gerade bei den fürs Palettieren typischen, langen Wegen in den Hauptachsen. www.kawasakirobot.de Modularer Gelenkbaukasten spart Kosten UR3 kann als dritte helfende Hand des Werkers eingesetzt werden Auf dem Weg zum 1000-Euro-Roboter Kleiner Leichtbauarm treibt Tisch-Automatisierung voran Mit der nächsten Generation seines Robolink Baukastens geht Igus eine weiteren Schritt in Richtung Lowcost-Robotik. Mit den leichten direkt angetriebenen Gelenkarmen kann ein 4-Achs-Roboter ab 1500 Euro gebaut werden, zukünftig soll sogar die 1000-EuroMarke fallen. Mit dem Modell UR3 erweitert Universal Robots seine Roboterfamilie. „Mit 3 Kilogramm Traglast und einem sehr geringen Platzbedarf ist der UR3 quasi der kleine Bruder der größeren Modelle UR5 und UR10“, berichtet Esben H. Østergaard, CTO und Mitgründer der dänischen Leichtbau-Spezialisten. Während die großen Brüder zum Beispiel für die Be- und Entladung von Maschinen gedacht sind, zielt der UR3 auf leichte Montageaufgaben und automatisierte Werkbankszenarien, wo er in der Tisch-Automatisierung quasi als dritte Hand des Werkers eingesetzt werden kann. „Ein einziger Werker kann mit dem UR3 als eine dritte helBesonders klein und flexibel: Der UR3 soll in der fende Hand das leisten, Tisch-Automatisierung Hand in Hand mit dem was bislang die Aufgabe Menschen arbeiten von zwei Personen war“, erklärt Østergaard. Durch seine kleine Größe sei der oder Schrauben. Der kompakte UR3 der optimale Assistent in der Tischroboter wiegt nur 11 KiloMontage, beim Polieren, Leimen gramm, hat eine Traglast von 3 Kilogramm, eine 360°-Rotation an allen Drehgelenken sowie eine endlose Rotation an der Werkzeugschnittstelle. Durch die endlose Rotation an der Werkzeugschnittstelle kann der Roboter zum Beispiel mit einem ganz normalen Schraubenzieher ausgestattet werden und dann Schrauben festziehen. Der UR3 besitzt 15 justierbare Sicherheitsfunktionen. Eine davon ist der Kraftregler, der die Roboter-Kräfte bei Kontakt begrenzt. Der UR3 hat, wie seine großen Brüder, eine Standard-Kraftregelung von 150 Newton, kann aber so programmiert werden, dass er bereits bei nur 50 Newton automatisch stoppt. Durch seine endlose Rotation an der Die Robolink D-Gelenke sind in drei Größen erhältlich und können mit Verbindungselementen aus Kunststoff oder Aluminium zu Gelenkarmen mit ein bis vier Achsen beliebig kombiniert werden. Dabei wird der Gelenkarm direkt über einen Motor an der Achse angetrieben. Robolink D nutzt dabei ein schmierfreies PRT-Polymer-Rundtischlager, das durch ein Schneckenradgetriebe oder die Schrittmotoren Nema 17 oder 23 angetrieben wird. Mit dem RobolinkD-Baukasten kann man 4-Achs-Roboter zwischen 1500 und 2500 Euro entwickeln Vision und Robotik integriert Mit der Software Easy Vision Picking integriert Denso die Bildverarbeitung erstmals direkt in seine RC8 Roboter-Controller. Das vereinfacht die Umsetzung von Pick&PlaceAufgaben. Zudem kann man so auf einen externen PC verzichten. Easy Vision Picking erkennt die Position der Teile auf der Zuführanlage und gibt die Daten an den Roboter weiter, damit dieser gezielt zugreifen kann. Seine Stärken spielt EVP insbesondere beim Zuführsystem Eyefeeder aus. Hier werden die Teile über einen Schüttgutförderer zugeführt und gelangen so in den Erfassungsbereich des mit EVP verbundenen Kamerasystems. Die Motoren des Eyefeeder werden dabei direkt vom RC8 Controller angetrieben. www.densorobotics-europe.com Zykluszeit um 25 Prozent gesenkt Mit dem Racer 999 hat Comau den vor einem Jahr eingeführten Racer 7–1–4 weiter entwickelt: Der neue Roboter ist schneller, belastbarer und wendiger. Mit 999 mm Reichweite ist er für Anwendungen mit beschränktem Platz geeignet, etwa Montage, Maschinenautomation oder Verpackung. Der Roboter kann sowohl am Boden, als auch an Wand, Decke oder schrägen Flächen montiert werden. Der Racer 999 ist für eine Tragkraft von sieben Kilogramm ausgelegt, kann aber bei einer begrenzten Auslenkung der Achse 5 bis zu zehn Kilogramm stemmen. Die Steuersoftware E-motion optimiert den Bewegungsfluss und senkt die Zykluszeit im Vergleich zum Vorgängermodell um 25 Prozent. www.comau.com Kleinrobotik für den Reinraum Mit dem KR Agilus CR bringt Kuka eine spezielle Variante seiner Kleinroboterserie, die für Reinraumanforderungen in Elektro- und Kunststoffindustrie sowie Pharma und Medizintechnik optimiert wurde. Mit innen liegenden Leitungen und Energiezuführungen ist der Agilus CR für die Produktion in partikelfreien Umgebungen geeignet. Spezielle Oberflächenbehandlungen weisen eine sehr hohe Beständigkeit gegenüber Reinigungsmitteln auf und geben praktisch keine Partikel an den Reinraum ab. Optimierte Gelenke und Dichtungen verhindern, dass Abriebe zum Problem werden. Der KR6 R900 sixx CR entspricht der Reinraumklasse 2. www.kuka-robotics.de www.automationspraxis.de/robotik „Mit der modularen Kombination aus Gelenkarm, Motor und Getriebe entsteht ein individuell konfigurierbares RobotikSystem“, erklärt Produktmanager Martin Raak. Der leichte und flexible Baukasten sei gerade interessant, wenn es um Mensch-Maschine-Kollaboration geht. Durch Fortschritte in der Entwicklung und Fertigung kann man derzeit mit Robolink D einen 4-Achs-Roboter zwischen 1500 und 2500 Euro entwickeln, inklusive Motoren und Leitungen. „Unser Ziel ist es, durch die kontinuierliche Weiterentwicklung des Baukastens die Kosten weiter zu senken, so dass die Konstruktion eines 4-Achs-Roboters ab 1000 Euro schon in naher Zukunft möglich ist“, verspricht Raak. Die Traglasten reichen bis 4 kg – und das bei einem Eigengewicht von nur 5 bis 8 kg. Die Motoren sind mit optionalen handelsüblichen Steuermodulen regelbar. „Künftig ist auch eine günstige und einfache Motorsteuerung über einen Webbrowser denkbar“, gibt Raak einen Ausblick. Igus GmbH, www.igus.de Werkzeugschnittstelle kann der Roboter mit einem ganz normalen Schraubenzieher Schrauben festziehen Universal Robots A/S www.universal-robots.com Montage & Handhabung Nr. 5 / Mai 2015 Seite 8 Taktzeit von 1,9 Sekunden erreicht – Scara-Roboter von Vision-System geführt Flexible Zuführanlage: richtig ins Nest gelegt Für einen Kunden aus dem Bereich der magnetischen Werkstoffe hat Mafu eine flexible Zuführanlage für sechs unterschiedliche Varianten von Stanzteilen konzipiert. Die Aufgabenstellung war eine Herausforderung, wurde aber mit einer realisierten Taktzeit von 1,9 Sekunden gelöst. Auf kleinstem Raum sollen in der Zelle unterschiedlichste Stanzteile lagerichtig zugeführt und sortiert werden, um dann von einem Vision-geführten Scara-Roboter in ein speziell entwickeltes Palettier-System abgelegt zu werden. Zu Beginn des Prozesses werden die Stanzteile manuell in den Teilebunker des Mafu-Feeders geschüttet. Die flexible Zuführlösung für Kleinteile im Schüttgut fördert die Stanzteile auf eine Auswertefläche, die mit einer speziellen Dunkelfeldbeleuchtung zum Erkennen der Teilelage oben/unten ausgestattet ist. Das Vision-System, das auf sechs Teiletypen eingelernt wurde, lokalisiert die Lage und steuert den Scara-Roboter entsprechend an. Mittels eines Vakuumgreifers entnimmt der Roboter das Stanzteil und legt es in eines der eng tolerierten 150 Teilenester der Kunststoffpaletten des Stapelmagazins ab. Das Palettier-System für Kunststoffpaletten haben die Spezialisten für Zuführ- und Entwirr-Technologie sowie Robotik und Bin Picking speziell für diese Aufgabestellung entwickelt und dann auf engstem Raum in die Anlage integriert. Das Palettier-System bietet Platz für insgesamt 60 Kunststoffpaletten – jeweils 30 bestückte und 30 Leerpaletten. Ist eine Palette befüllt, wird diese abgesenkt und gibt den Platz frei für die nächste. Eine neue, leere Kunststoffpalette wird parallel dazu ausgehoben, in die richtige Position gebracht und fixiert. Das Prinzip funktioniert nach dem Paternosterprinzip und kann auf engstem Raum eingesetzt werden. Ist das Stapelmagazin mit vollen Kunststoffpaletten bestückt, stehen diese zur Entnahme bereit. Beim Hochfahren der leeren Kunststoffpaletten werden diese mittels Codierung überprüft, ob die eingelegten Paletten bzw. Nester passend zu den Teilen ausgewählt wurden. Mafu GmbH www.mafu.de Flexible Zuführanlage für sechs Varianten von Stanzteilen: Rechts die Auswertefläche mit einer speziellen Dunkelfeldbeleuchtung zum Erkennen der Teilelage, links das speziell entwickelte Palettier-System Ferromagnetische Teile handhaben Achsen zu Multi-Linear-Lösungen Kompakte Magnetgreifer Wie sich eigene Linearachsen und -motoren zu Multi-Linear-Lösungen für hochdynamische Applikationen mit höchster Präzision kombinieren lassen, verdeutlicht Yaskawa mit einer Demoanlage. Diese kombiniert zwei Linearmotoren und eine Linearachse der SGL-Reihe mit einem rotatorischen Sigma-5-Servomotor auf einer gemeinsamen Magnetbahn. Damit ergeben sich Dualachsbewegungen in Y- und Z-Richtung. Eine magnetische Feder dient als Gewichtsausgleich. Der bis zu 6 m lange Unterbau besteht aus Carbon, das zu Steifigkeit bei geringem Gewicht beiträgt. Die Anwendungsgebiete sind weit gefächert: von der Verpackungsindustrie über Pick&Place- und Handlingaufgaben oder Zuführprozesse bis hin zur CNC-Metallbearbeitung und zum Einsatz bei 2D-/3D-Drucktischen. Die Linearsysteme aus Eschborn umfassen eisenbehaftete und eisenlose Linearmotoren bis über 7500 N Spitzenkraft, Gantry-, Auslegerachsen und Portalachsen sowie Tandemlösungen bis über 15 000 N. Über das reine Achssystem hinaus bieten die Eschborner auch alle weiteren Komponenten für eine Komplettlösung aus einer Hand an: etwa die passenden Servoverstärker, die Steuerung und das Bedienfeld (HMI). Yaskawa Europe GmbH www.yaskawa.eu.com Mit batterielosen Absolut-Encodern Mit der RCP5 bringt IAI eine neue Generation von elektrischen Linear-Aktuatoren mit batterielosen Absolut-Encodern. Die aktuelle Position wird dabei anhand eines fixierten Zahnrads überprüft. Dies erspart eine Stützbatterie zur Datenspeicherung. Der wesentliche Vorteil des batterielosen Absolut-Encoders zeigt sich vor allem nach einer Anlagenabschaltung: Alle Positionsdaten bleiben erhalten. Die aktuelle Position wird sofort wieder eingenommen – ohne Referenzfahrt, auch im Fall eines Not-Aus. Die Linearaktuatoren der RCP5-Serie sind in einer Schlittenund einer Schubstangenausführung verfügbar. www.iai-gmbh.de Flexible Zuführung für Varianten Präzise und hochdynamisch Die Linearachsen und -systeme werden wie alle Geräte im eigenen Haus produziert und sind damit technisch aufeinander abgestimmt KURZ NOTIERT Die Baureihe seiner digital ansteuerbaren Magnetgreifer erweitert Schunk um die besonders kompakten Monopol-Greifer EGM-M. Bereits in der kleinsten Baugröße (26 x 98 mm) eignen sich die Kraftpakete für die Handhabung von Teilen bis 7 kg. Ähnlich wie Saug- Mit den Magnetgreifern EGM lassen greifer können die sich unterschiedliche ferromagnetische Teile im Wechsel handhaben Monopol-Greifer flexibel zu größeren Einheiten kombiniert werden. Wie alle EGM Magnetgreifer arbeiten die Monopol-Greifer mit energieeffizienten Elektropermanentmagneten, die lediglich zum Aktivieren und Deaktivieren für 300 ms einen kurzen Stromimpuls benötigen. Für die Handhabung schwerer und komplexer ferromagnetischer Teile sind die Bipol-Greifer EGM-B konzipiert. Es gibt sie mit einem, zwei oder vier Polpaaren in unterschiedlichen Anordnungen. Mithilfe von Polverlängerungen können sie an das jeweilige Objekt angepasst werden. Da sie die Greifer Schutzklasse IP52 erfüllen, sind sie eine ideale Lösung zur flexiblen Beladung von Werkzeugmaschinen. Die Magnete gibt es in den Polgrößen 30, 50 und 70 mm. Schunk GmbH & Co. KG; www.schunk.com Mit dem flexiblen AC-Feeder reagiert ZBV Automation auf die steigende Variantenvielfalt in der Produktion. „Mit dem AC-Feeder können Kunden mit nur einem Zuführsystem mehrere und unterschiedliche Produkte lagerichtig sortieren und der Fertigungslinie zuführen“, so der ZBV-Geschäftsführer Michael Berse. Dafür sorgt ein innovatives Wirkprinzip, bei dem die Sortierung produktindividuell in Amplitude und Frequenz stufenlos einstellbar ist. Durch die direkte Sortierung aus Schüttgut kann oftmals eine teure Anspendung aus Blister oder Tube vermieden werden. www.zbv-automation.de Ruckfrei und präzise schwenken Röhms Schwenkeinheit RSP-flex mit verriegelter Mittelstellung überzeugt durch Geschwindigkeit sowie ruckfreies und präzises Schwenken. Basis dafür ist die kompakte Bauweise und das innovative Stoßdämpferkonzept. Dieses erlaubt ruckfreies und schnelles Schwenken aus den Endlagen und der Mittelstellung, ohne den Kolbenraum entlüften zu müssen. Innovative Automatisierungswege beschreiten die Sontheimer auch mit dem KunststoffGreifer RRMP, der kundenindividuell innerhalb kurzer Zeit produziert wird und mit anpassbaren Backenformen punktet. Zur passgenauen Herstellung des Greifers wird lediglich ein 3D-Modell des Werkstücks benötigt. Vorteilhaft ist auch das geringe Eigengewicht. www.roehm.biz Drei-Achs-Positioniersystem Mit dem Drei-Achs-Positioniersystem (DAP) bringt Leantechnik eine innovative Neuerung für die Positioniertechnik: Das Positioniersystem passt die Abstände zwischen den Aufnahmepunkten von Bauteilen automatisch an und lässt sich so schnell auf unterschiedliche Abmessungen einstellen. Es kann überall dort eingesetzt werden, wo eine Vielzahl an Produktvarianten zu handhaben ist, etwa im Karosseriebau der Automobilindustrie. Die Wiederholgenauigkeit liegt bei 0,01 mm, die Hubkraft beträgt 3500 N. Beim DAP sind auf drei Achsen montierte Lifgo-Zahnstangengetriebe miteinander synchronisiert. www.leantechnik.com Linear um die Ecke gedacht Für individuelle Gestaltungswünsche bietet Igus neben geradlinigen Linearführungen nun auch gebogene Drylin-Schienen an. Diese basieren auf den bewährten Drylin W-Lineargleitlagern und bieten auch für kurvenförmige Verfahrwege eine kostengünstige Lösung. Die gebogenen Führungsschienen bestehen aus Aluminium und einer widerstandsfähigen hartanodischen Beschichtung. Angepasste Führungsschlitten realisieren Kurvenfahrten ohne Verkanten und Verklemmen. www.igus.de www.automationspraxis.de/robotik Nr. 5 / Mai 2015 Moulding Expo Seite 9 Interview: Ulrich Kromer (Messe-Stuttgart), Ulrich Hermann (Bundesverband MF) „Wir lasten die verfügbare Fläche von 31 500 Quadratmetern komplett aus“ Über die Perspektiven und über die Ausrichtung der neuen Stuttgarter Werkzeug- und Formenbau-Messe Moulding Expo (5. bis 8. Mai 2015) sprechen Messe-Stuttgart-Chef Ulrich Kromer von Baerle und der Präsident des Bundesverbands Modell- und Formenbau, Ulrich Hermann. AP: Die Messelandschaft für die Werkzeug-, Modell- und Formenbaubranche hat sich in den letzten Monaten stark verändert. Welche zukünftige Rolle sehen Sie hier für die Moulding Expo? Hermann: Wir sehen die Moulding Expo als belebendes Element einer extrem dynamischen Branche. Wir sind davon überzeugt, dass sich diejenigen Messeplätze dauerhaft etablieren werden, denen es gelingt, ihr jeweiliges Profil zu schärfen und Ausstellern wie Besuchern attraktive Angebote zu machen. AP: Wieviel Aussteller erwarten Sie? Kromer: Die drei avisierten Messehallen 4, 6 und 8 sind mit über 600 Ausstellern belegt. Wir werden eine komplette Auslastung der verfügbaren Fläche von insgesamt 31 500 Quadratmetern haben. Und was mich besonders freut: Rund ein Drittel aller Anmeldungen kommen aus dem Kernbereich des Metiers, sind also Werkzeugmacher oder Modell- und Formenbauer. Kein Wunder, wir sind hier in Stuttgart in einem Automobil-Cluster und in einem der größten Konsumgütermärkte Europas. Daher gibt es in Süddeutschland auch eine sehr hohe Dichte an Werkzeug-, Modell- und FormenbauBetrieben. Über 20 Prozent der Unternehmen, die im Mai ihre Innovationen zeigen, kommen aber auch aus dem Ausland. Den größten Anteil unter diesen 26 Nationen nehmen Portugal, Italien, die Schweiz, Frankreich und die USA ein. AP: Haben Sie Bedenken, dass die Moulding Expo eine Zuliefermesse für den Werkzeug-, Modell- und Formenbau wird? Wie schafft man es, dass tatsächlich die Kunden der Unternehmen Messe-StuttgartChef Ulrich Kromer (l.) und Ulrich Hermann, Präsident des Bundesverbands Modell- und Formenbau Wir die Wettbewerbsfähigkeit Ihrer Firma. Bearbeitung I Handling I Montage I Prüfung I Robotik T E74C52 H 84 NO L O· www.MartinMechanic.com GIE & AUTOMATION Tel. +49 (0) 66-0 Heißer Schweißer aus der Werkzeug-, Modell- und Formenbaubranche kommen? Hermann: Die Moulding Expo gliedert sich in zwei Ausstellungsbereiche: Es gibt den klassischen Modell-, Formenund Werkzeugbau mit Spritzgieß-, Umform-, Druckguss- und Gießerei-Werkzeugen, Lehren- und Vorrichtungsbau, der sehr anwenderorientiert ist. Und es gibt einen Bereich Hersteller und Systeme für die Branche. Um eine Balance zu finden, von denen Aussteller und Besucher gleichermaßen profitieren, wird es also immer wieder darauf ankommen, möglichst viele Modell-, Formen- und Werkzeugbauer als Aussteller zu gewinnen. Dann kommen auch deren Kunden. Dazu will auch der Bundesverband Modell- und Formenbau mit seinem Gemeinschaftsstand einen Beitrag leisten. Kromer: Die Moulding Expo hat hier einen klaren Themenfokus und ein klares Nutzenversprechen. Der Werkzeug-, Modell- und Formenbauer steht dabei im Mittelpunkt des Messeprogramms – sei es mit begleitenden Fachveranstaltungen wie dem Einkäuferforum Werkzeuge des Bundesverbands Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik sowie den drei Vortragsforen oder mit dem Moulding-ExpoInfostand bei den parallel in der Halle 9 stattfindenden Azubi- und Studientagen. Moulding Expo in Kürze Die Partner: „Von der Branche für die Branche“ lautet die Idee der Moulding Expo. Daher hat die Messe Stuttgart für die inhaltliche Ausprägung die vier wichtigsten Branchenverbände als Partner mit ins Boot geholt: Den Verband Deutscher Werkzeug- und Formenbauer (VDWF), den Bundesverband Modell- und Formenbau (MF), den Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) und den Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken (VDW). Die Hallen: In Halle 4 gibt es einen Schwerpunkt zum Modell- und Prototypenbau. Dort sind auch die additiven Fertigungsverfahren angesiedelt. In Halle 6 trifft man die Werkzeug- und Formenbauer sowie Zulieferer. In Halle 8 finden sich Werkzeugmaschinen, Präzisionswerkzeuge, Spannmittel, aber auch Werkzeugmacher für Umform- oder Stanzwerkzeuge. Das Programm: Zusammen mit Partnern hat die Messe Stuttgart ein umfangreiches Rahmenprogramm auf die Beine gestellt. Die Pyramide fördert die Durchblutung des Gehirns • Die von der Messe Erfurt organisierte Sonderschau Rapid.Area bildet das Thema Generative Fertigungsverfahren ab. • Auf dem 2. Technologietag Hybrider Leichtbau der Landesagentur für Leichtbau Baden-Württemberg können sich die Messebesucher über neueste Trends und Entwicklungen informieren. • Zudem veranstalten die Konradin Zeitschriften mav und Automationspraxis an allen Messetagen ein Technologieforum Werkzeug- und Formenbau (Halle 8, Stand 8A71): Dieses beleuchtet die Themen Simulation/Programmierung (5. Mai), Werkzeugmaschinen sowie Werkzeugund Spanntechnik (6. Mai). Am 7. Mai beleuchten Experten von Fanuc, Kuka, Liebherr und Erowa die Automatisierung. Nachmittags steht die Qualitätssicherung auf dem Programm. Am Freitag (8. Mai) rücken die Oberflächen in den Fokus. www.automationspraxis.de/ technologieforum Dieses Rahmenprogramm und viele weitere Besonderheiten haben wir über die inhaltliche Auseinandersetzung mit den Branchenverbänden erarbeitet. Umso akribischer beschäftigen wir uns auch damit, dass die Veranstaltung gerade die Kunststoffverarbeiter sowie die Blechumformer und die Stanzer aus allen Ländern anzieht – diejenigen also, von denen die Unternehmen der Branche schließlich ihre Aufträge erhalten. Denn der Erfolg wird sich nur dann einstellen, wenn Aussteller und Besucher gleichermaßen zufrieden sind. AP: Welche Rolle spielen Automatisierung und Digitalisierung auf der Moulding Expo? Kromer: Automatisierung bei Losgröße eins ist mit Sicherheit ein sehr großes Thema für viele Werkzeugmacher, um maximale Maschinenauslastung zu erreichen, Kosten zu sparen und dadurch preislich wettbewerbsfähig zu bleiben. Aber auch um mit Themen wie fehlenden Fachkräften umzugehen, sind unter dem Stichwort mannlose Fertigung Handling- und Automatisierungssysteme in den Unternehmen angekommen. Auf der Moulding Expo werden auch interessante Werkzeugkonzepte in vernetzten Systemen zu sehen sein, so zum Beispiel ein Forschungsprojekt der FH Schmalkalden: In einem eingebetteten Diagnosesystem (EDS) eines 2K-Spritzgießwerkzeugs laufen die Daten aus 14 Sensoren zusammen. Solche Systeme zur Überwachung von Prozessparametern können auch zum Gehirn des Werkzeugs werden und Daten der Erstabmusterung, der letzten Änderung, aber auch Schusszahlen oder die Luftfeuchtigkeit bei der Lagerung des Werkzeugs dokumentieren. AP: Und wie stehen Sie zur Rapid.Area der Messe Erfurt und zu der parallelen Messe Control der Schall-Gruppe? Hermann: Sehr positiv. Das Thema Generative Fertigungsverfahren ist in der Branche zwar nicht neu, hat aber weiterhin enormes Entwicklungspotenzial. Und Qualitätssicherung ist ja nicht nur in der Fertigung ein wichtiges Thema, es spielt auch im Modell-, Formen-, Werkzeugund nicht zuletzt im Lehrenbau eine zentrale Rolle. Daher sind beide Veranstaltungen sinnvolle Ergänzungen zur Moulding Expo. Wir hoffen darauf, dass sie genauso wie das von der Landesagentur für Leichtbau BW mitgetragene Schwerpunktthema rund um Gewichtsreduktion – ohne die Elektromobilität übrigens undenkbar ist – dazu beitragen, ein breites Interesse an einem Besuch in Stuttgart Anfang Mai 2015 zu wecken. www.messe-stuttgart.de/ moulding-expo C-Bügelschweißeinheiten in stabiler Bauform für Buckel-Schweißanwendungen und weiterem, flexiblem Einsatz. C-Bügel Schweißeinheit Modularer Baukasten mit flexibler Bügel-Gestaltung. Helu Schweißtechnik GmbH • Seehofstraße 56- 58 • D-64653 Lorsch www.tuenkers.de • [email protected] Weitere Informationen: 9.tuenkers.com Wissen Sie, dass.... - lebensbegleitendes Lernen für uns nicht nur Pflicht, sondern selbstverständlich ist - die Stellung, das Ansehen und das Vorwärtskommen des Meisters in der Industrie Grundlagen unserer Aktivitäten sind - es eine unserer Aufgaben ist, die Interessen des Meisters zu vertreten - wir nicht die geschlossene, sondern die offene Tür sehen, damit unsere Mitglieder einen Schritt voraus sind. Warum zögern Sie noch? Werden Sie Mitglied im Industriemeisterverband Deutschland e.V. Der Verband betrieblicher Führungskräfte. Es lohnt sich. Name, Vorname ................................................. .......... Straße, Hausnr. ........................................................... PLZ, Ort ........................................................... Ausschneiden und im frankierten Umschlag an IMV-Deutschland Geschäftsstelle Dietmar Fey Vor dem Wald 9, 57299 Burbach oder per E-Mail an: [email protected] Servicerobotik Nr. 5 / Mai 2015 Seite 10 Rückblick auf die Expert Days on Service Robotics Kombination aus Leichtbauarm und autonomem Transportroboter Logistik- und Assistenzroboter bringen Servicerobotik in die Praxis Handling und Transport kombiniert „Roboter werden mehr und mehr zum alltäglichen Werkzeug“, freut sich Schunk-Geschäftsführer Henrik A. Schunk zur Eröffnung der achten Expert Days on Service Robotics. So halte nicht nur die MenschRoboter-Kollaboration verstärkt Einzug in die Montagelinien der großen Automobilkonzerne, sondern auch in der Logistik erkenne man zunehmend das Potenzial. Unter dem Motto „Service robotics: Probing new horizons“ präsentierten 17 internationale Referenten zwei Tage lang neue Technologien, Forschungsprojekte und Anwendungen Ein Highlight der Expert Days: Die Premiere des neuen Careobot 4 vom Fraunhofer IPA Das bestätigt Dr. Christian Wurll, Chief Technology Officer bei Grenzebach Automation. Insbesondere beim Transportieren von leichten Waren drängten immer mehr Anbieter auf den Markt. Als Beispiele verweist er auf Adepts Lynx-Systeme, den kanadischen Adam Robot, den Weasel des Logistikriesen SSI Schäfer oder die Systeme der von Grenzebach übernommenen Snox. Auch beim Thema Kommissionieren kommen autonome Fahrzeuge mehr und mehr in Mode. Der Internetriese Amazon hat hier beispielsweise den Spezialisten Kiva geschluckt. Deren Bots bringen Regale zu den Kommissionier-Mitarbeitern, die dann per Pick by Light gesteuert die passenden Waren entnehmen. Wurll: „So sparen sich die Mitarbeiter viele Kilometer Laufstrecke pro Tag.“ Bei Amazon fahren schon Tausende dieser Bots herum. Grenzebach hat mit G-Com ein ähnliches System entwickelt, das unter anderem beim Logistik-Dienstkleister BLG im Einsatz ist, um dort OnlineRücksendungen wieder einzusortieren. Für Wurll steht die Servicerobo- tik daher im Logistik-Umfeld vor einem Boom: „Es wird definitiv mehr Fahrzeuge im Einsatz geben. Ein großer Markt ist zudem die Krankenhaus-Logistik.“ Aber auch bei den großen Automobilkonzernen gibt es nach Einschätzung von Branchenkennern noch großen Nachholbedarf bei der Intralogistik. Weitere Potenziale für die Servicerobotik im Automobilumfeld liegen in der Endmontage. So hat Audi jüngst im Stammwerk Ingolstadt die erste Mensch-Roboter-Kooperation im VW-Konzern realisiert, die in der Endmontage zum Einsatz kommt. Der Roboter Part4you arbeitet dabei ohne Schutzzaun Hand in Hand mit dem Menschen, um ihm die Arbeit zu erleichtern: Er greift in die Materialboxen und reicht dem Mitarbeiter die Kühlmittelausgleichsbehälter zur Montage. Das vermeidet Rückenschäden durch ständiges Bücken. Das werde kein Einzelfall bleiben, ist Christoph Strassmair von der Entwicklung Montage bei Audi überzeugt: „In die immer noch sehr manuell geprägte Montage wird zunehmen der Roboter einziehen.“ Oft wer- den Mitarbeiter und Roboter dabei in Koexistenz arbeiten. Strassmair: „So kann der Roboter monotone Tätigkeiten ohne Wertschöpfung übernehmen, etwa Teile aufs Band setzen. Oder er führt einzelne Prozesse aus, die viel Präzision erfordern – etwa das gleichmäßige Aufbringen von Klebstoff oder Dichtungsmaterial.“ Noch interessanter als die Koexistenz sei aber die echte Kollaboration wie bei Part4you, ist Strassmair überzeugt. „Wenn der Roboter als Handreicher eingesetzt wird, spart sich der Mensch unangenehme Bewegungen und kann sich auf die Montage konzentrieren.“ Den Roboter umgibt dabei eine weiche Schutzhaut mit integrierter Sicherheits Sensorik, um Gefahren auszuschließen. Und die Forschung tüftelt hier schon an den Lösungen von morgen. So hat Prof. Gordon Cheng an der TU München eine multimodale Haut entwickelt, die vier verschiedene Sensoren enthält: Für Temperatur, Kraft, Beschleunigung und kapazitive Näherung. Damit kann man einen Roboterarm sogar im wahrsten Sinne des Wortes wegpusten, wie Chengs Video auf den Expert Days eindrucksvoll zeigte. Diese Haut wird unter anderem im Forschungsprojekt Factory in a Day eingesetzt, um einen Roboter von Universal Robots in einen nachgiebigen Roboterarm zu verwandeln. Zirka 10 000 solcher Sensor-Zellen seien notwendig, um einen Roboter mit feiner Auflösung komplett zu ummanteln, berichtet Cheng. „Wir arbeiten aber an der Massenproduktion und wollen in fünf Jahren MillionenStückzahlen produzieren können.“ www.expertdays.schunk.com VW hat Schunk und Servus Intralogistic als Nominated Supplier für die Produktionslogistik ausgezeichnet. Deren Kombination aus Leichtbauarm und Mobilroboter siegte in der Kategorie Materialhandling: ergonomisch und qualitätsorientiert. Bei Thyssen Krupp ist eine solche Kombination bereits im Einsatz. das Bauteil zusätzlich beispielsweise veredelt oder Prüfprozeduren unterzogen werden. „Verschwenderische Transporte von A nach B können damit zu wertschöpfenden Prozessen werden. Nämlich dann, wenn während der Fahrt Teile vom Knickarmroboter kommissioniert oder veredelt werden“, sagt Christian Beer, Inhaber Schienengeführte intelligente Transportshuttles verfahren die Leichtbauarme inklusive der Trays flexibel zwischen KanbanLager, Kommissionierung sowie den Fertigungsstationen Bei der von Volkswagen prämierten Lösung handelt es sich um ein mobiles Handhabungs- und Transportsystem, das Lager, Fertigung und Montage automatisiert verkettet. Zentrale Elemente sind die Leichtbauarme Powerball Lightweightarm LWA 4P aus Lauffen (die sowohl die Bauteile als auch komplette Trays handhaben können) und die schienengeführten intelligenten Transportshuttles ARC3. Diese Autonomous Robotic Carrier 3 verfahren die Leichtbauarme inklusive der Trays flexibel zwischen Kanban-Lager, Kommissionierung sowie den Fertigungsstationen und versorgen die Roboter mit Energie und Daten. Das System ermöglicht dabei die Integration von Handling- und Transportaufgaben in einen einzigen Prozessschritt. Während des Transports kann und Geschäftsführer der IntralogistikSpezialisten aus dem österreichischen Dornbirn. Im Einsatz ist eine solche Lösung bereits seit Jahren in den Zementprüflaboren von Thyssen Krupp Industrial Solutions. Dabei verkettet ein ARC3-Transportroboter, bestückt mit einem Leichtbau-Roboter Probenvorbereitungsmaschinen und Analysatoren rund um die Uhr und in variabler Abfolge. „Insgesamt sechs Prüflabore in Deutschland, Frankreich und Thailand wurden zwischenzeitlich erfolgreich mit dem System ausgestattet“, berichtet Beer. Schunk GmbH & Co. KG www.schunk.com Servus Intralogistics GmbH www.servus.info Gesicht als international verständliches Kommunikationsinterface Zwei-Arm-Robo aus dem Webshop pi4 treibt weiter die Entwicklung von dem Menschen nachempfundenen Robotern voran. „Wir bieten den Workerbot, den weltweit ersten funktionsfähigen humanoiden Fabrikarbeiter, nun erstmals auch im Webshop an“, unterstreicht Geschäftsführer Matthias Krinke. „Durch Kooperation mit internationalen Leasing- Durch ihre Flexibilität sind die Workerbots universell einsetzbar banken, kann der Roboter für weniger als ein Monatsgehalt geleast werden.“ Der aufgaben- und ortsflexible Roboter sei die Antwort auf die Anforderungen an eine hochflexible Fertigung und damit gelebte Industrie-4.0-Philosophie. Der Workerbot verfügt über eine integrierte Sicherheitstechnik der höchsten Kategorie. Sein Gesicht als international verständliches Kommunikationsinterface lässt Bediener intuitiv den Roboterzustand erkennen, ohne aufwändiges Studium von Bedienungsanleitungen. Das mobile Gerät könne schnell wie ein Springer zu einem neuen Arbeitsplatz gebracht werden. Er verfügt dazu über eine mobile Plattform, in der die komplette Steuerungstechnik integriert ist. Workerbots können mit ihren zwei Armen auch komplexe Bewegungsaufgaben sehr wirkungsvoll ausführen, auch solche, die ein hohes Maß an Vorsicht und Präzision verlangen. pi4_robotics GmbH, www.pi4.de Informationen, Mitteilungen und Verbandsarbeit aktiv Offizielles Organ des Industriemeisterverbandes Deutschland e. V. IMV Velbert-Niederberg IMV Hagen European Industrial Engineer Bundesverdienstkreuz für Heinz-Werner Göersmeier Ausbildung für Meister, Techniker und Ingenieure Ein Teil der Vortragsveranstaltungen der IMV Velbert-Niederberg e.V. wird in der Kooperation mit dem Refa RV Bergisches Land durchgeführt. RefaVorsitzender Michael Leister konnte Richard Fitzgerald für den Februarvortrag gewinnen. Das Thema des Abends war die neue Ausbildung zum European Industrial Engineer (EIE) für Fach- und Führungskräfte. Eine Ausbildung, die den wachsenden Anforderungen in Zeiten der Globalisierung von Geschäftsbeziehungen gerecht wird. Die Ausbildung zum EIE ist schlicht eine Notwendigkeit, die sich aus der demografischen Entwicklung und der Notwendigkeit über Mitarbeiter zu verfügen, die befähigt sind, komplexe Aufgaben zu übernehmen. Herr Fizgerald erläuterte die Erfolgsfaktoren für die Arbeitszufriedenheit. Eine wichtige Rolle spielt da die Anerkennung durch Fortbildung, die kontinuierliche, objektive Leistungsbeurteilung und Kommunikation sowie die Belohnung für Effizienz. Die Arbeitswelt der Zukunft, und diese hat schon begonnen, setzt andere Akzente in der Personalentwicklung als bisher. Schwerpunkte werden sein: Demokratisierung der Führung Flache Hierarchien Mehr Kompetenz auf unteren Ebenen Mehr Führungs- und Sozialkompetenzen · · · Digitalisierung Neue Lernformen über Internet Neue Arbeitsformen: Industrie 4.0 Neurowissenschaftliche Erkenntnisse und deren Umsetzung in Kompetenz Gehirnforschung Bedeutung der Übung /Wiederholung Förderung der Handlungskometenz Damit müssten die Themen Unternehmenskultur, Führung und Mitarbeiterbindung zu den Schwerpunkten der Personalentwicklung zählen. Das bestätigt auch der Hays HR Report 2014/15. Hier wird die Rekrutierung von Fach- und Führungskräften weiterhin im hohen Maße als schwierig eingestuft. Es haben sich auch die Führungsaufgaben in Richtung Mitarbeiterorientierung – weg von den fachlichen Themen – mehr zu einer ausgeprägten Sozialkompetenz gewandelt. In der Führung wird der Schwerpunkt im Managen von Veränderungen in den Vordergrund rücken. Hinzu kommt der Umgang mit der stetig steigenden Komplexität. Was bietet nun die EIE Ausbildung? Die EIE wird als Schnittstellenausbildung für Netzwerker, die abteilungsoder länderübergreifend agieren. Sie beinhaltet technische und Ingenieurthemen, arbeitsrechtliche Kernkompetenzen, psychologische und betriebswirtschaftliche Kernfächer, Sozialtechniken – ausgerichtet auf Europa und international. Herr Fizgerald weiß genau, wovon er da spricht – er ist einer der 10 hochkarätigen Dozenten aus Universität und Industrie. Seine Themen sind Europa und Weltmarkt, Studie Hidden Champions, EU und EZB, Erweiterung der strategischen Planung. Er begleitet auch die Teilnehmer bei der Bearbeitung der Euro-Fallstudie. Die Voraussetzungen für die Ausbildung sind klar abgesteckt – sie wendet sich an alle mit technischer Ausbildung oder betriebswirtschaftlicher Hochschulausbildung; staatl. geprüfter Techniker, Meister in Industrie oder Handwerk und Ingenieure. Die Ausbildungsdauer beträgt 30 Tage, unter bestimmten Voraussetzungen kann diese auf 10 Tage verkürzt werden. Die Ausbildung besteht aus den Modulen: Interkulturelle und soziale Kompetenz Planen, Gestalten, Umsetzen Kostenmanagement und Controlling Produkt und Prozessgestaltung Personal- und Arbeitsorganisation Unternehmen im Markt EU – Wettbewerbsfähigkeit Für alle Module gilt die Regel, dass sie zu je einem Drittel aus Vortrag, Diskussion und Übung bestehen. Die Ausbildung zum European Industrial Engineer endet mit einer eintägigen Prüfung. Die zukunftsorientierte Ausbildung ist sehr flexibel ausgelegt (ab 9 Teilnehmer und nicht ortsgebunden, Module auch einzeln absolvieren) und was die Preisgestaltung betrifft – günstiger als man erwarten würde. · · · · · · · Weitere Infos: [email protected] Andreas Galenski IMV Deutschland Duales Studium ist weiterhin stark gefragt Unternehmen sowie Jugendliche, Hochschulen und Berufsakademien zeigen weiterhin ein großes Interesse am dualen Studium, das eine wissenschaftliche Ausbildung mit Praxisphasen im Unternehmen verknüpft. Dies zeigt die aktuelle Auswertung der Datenbank Ausbildung Plus des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) für das Jahr 2014. Auf der Basis freiwilliger Angaben von Anbietern dualer Studiengänge verzeichnet die Datenbank inzwischen 1505 duale Studiengänge für die Erstausbildung mit rund 95 000 Studierenden. Hierbei zeichnen sich sehr interessante Entwicklungen ab. Der Bereich der praxisintegrierenden Studiengänge ist überproportional gewachsen, er überwiegt inzwischen gegenüber den ausbildungsintegrierenden Modellen. Das breiteste Angebot bieten allerdings weiter die Fachhochschulen mit 1014 Modellen, aber immerhin auch 71 Angebote für ein duales Studium an Universitäten und 188 Studienangebote für die Erstausbildung an Berufsakademien sind in der BIBB-Datenbank erfasst. Die klassische Variante dieser anspruchsvollen Ausbildung ist das ausbildungsintegrierte Studium, das eine Berufsausbildung mit einem Bachelorstudium kombiniert und mit zwei Abschlüssen endet. Ihr sind Fortsetzung auf Seite II C.A.Tompashoff, 2.Bm der Stadt Herdecke, Timo und Evelin Göersmeier, Landrat Dr. Brux und Maren Göersmeier (v.li.) Bild: UvK/Ennepe-Ruhr-Kreis Der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland macht heute seinem Namen wieder alle Ehre. Sie haben sich den Orden für ihr jahrzehntelanges Engagement insbesondere in den Bereichen betriebliche Mitbestimmung und Sport wahrlich und wirklich verdient. Ihre Verdienste um Gesellschaft und Mitmenschen sind vorbildlich. Mit diesen Worten überreichte Landrat Dr. Arnim Brux das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland an Heinz-Werner Göersmeier. Der Name Göersmeier ist eng mit der Geschichte von Westfalia Landtechnik, inzwischen GEA Farm Technologies, verbunden. Der Herdecker war von 1962 bis 2012, von seinem 13 bis 63 Lebensjahr für das Unternehmen tätig. Seiner Ausbildung als Dreher und seiner Fortbildung zum Industriemeister folgte 1982 sein Einstieg in die Betriebsratsarbeit. Zunächst als zweiter, ab Oktober 2006 als erster Vorsitzender. „In dieser Funktion hat Heinz-Werner Göersmeier dazu beigetragen, das Unternehmen erfolgreich weiter zu entwickeln. Mit Blick auf das Machbare suchte er bei Problemen nach konstruktiven Lösungen, ohne dabei seine Position als Anwalt seiner Kollegen aufzugeben. Als 2004/2005 der Standortwechsel von Herdecke nach Bönen anstand, beteiligte er sich entscheidend an der Ausgestaltung des Sozialplans und der Betriebsvereinbarungen“, würdigte Brux die Arbeit des 66-Jährigen. Kein Unbekannter war Göersmeier über mehr als ein Jahrzehnt zudem im Konzernbetriebsrat (1996–2010) und im Aufsichtsrat (1996–2006) der GEA Group. Hier war er im Krisenjahr 2008/2009 am sozialverträglichen Stellenabbau sowie an der Einrichtung einer Transfergesellschaft beteiligt. „Bezeichnend für die Wertschätzung Ihres Einsatzes für das Unternehmen und für Ihre Kollegen: Ihr ehemaliger Arbeitgeber ist es gewesen, der die Vergabe des Verdienstordens an Sie angeregt hat“, würdigte der Landrat Dr. Brux das besondere Verhältnis zwischen Unternehmen und Göersmeier. Auch beim TuS Ende weiß man seit Jahrzehnten, was man an ihm hat. Dort schlug Göersmeier 1985 als Gründungsmitglied der Tennisabteilung erstmals auf. Seit 1999 und bis heute ist er ihr Leiter. Weitere Verantwortung übernahm er 2007 als zweiter Vorsitzender des Gesamtvereins. „Zum einen bestimmen Sie die Geschicke der größten Abteilung des TuS sehr erfolgreich und kümmern sich um den Trainings- und Spielbetrieb von aktuell 25 Mannschaften. Zum anderen engagieren Sie sich, damit 1650 Menschen ein sportliches zuhause haben und in insgesamt 23 Abteilungen in Bewegung kommen können“, so Brux. Abschließend nannte Brux in seiner Laudatio drei weitere Bereiche, in denen Göersmeier sich über Jahre Verdienste erworben hat. Dazu zählen die Arbeit als Verwaltungsratsmitglied und Versichertenältester der BKK Demag-Krauss-Maffei, das Engagement seit 1986 in der Industriemeistervereinigung Hagen und die Zeiten als ehrenamtlicher Richter am Arbeitsgericht Hagen, am Landesarbeitsgericht Hamm und am Finanzgericht Münster. Wir wünschen dem Kollegen Göersmeier für die Zukunft Gesundheit und die Kraft für sein weiteres Engagement. Mai 2015 imv aktiv I Fortsetzung von Seite I knapp 39 % der Angebote zuzuordnen. Daneben finden sich in der BIBB-Datenbank „Ausbildung Plus" mittlerweile zu ca. 50 % andere Formate wie praxisintegrierende Studiengänge, die einen akademischen Abschluss mit geregelten Praxisphasen in Unternehmen verbinden. Die BIBB-Auswertung zeigt außerdem eine Konzentration dualer Studienangebote auf die Wirtschafts- und Ingenieurwissenschaften sowie Informatik. Diese und weitere Ergebnisse finden Sie unter www.ausbildungplus.de. „Ausbildung Plus“ ist ein Projekt des BIBB, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert wird. Kernstück ist eine Datenbank, die bundesweit über duale Studiengänge und Zusatzqualifikationen in der dualen Berufsausbildung informiert. Unternehmen können bundesweit ihre freien Plätze im Rahmen des dualen Studiums auf der Website „Ausbildungs Plus“ veröffentlichen. IMV Deutschland – Serie Zeugnissprache – Leistungsbeurteilung ohne Wert? Das Bundesarbeitsgericht hatte sich mit der Frage auseinanderzusetzen, ob es mittlerweile üblich ist, dass in Zeugnissen eine Beurteilung mit der Notenstufe „gut“ vorgenommen wird, obwohl damit nur eine „normale“ Leistung beschrieben wird. Im zugrundeliegenden Fall war die Klägerin 1 ½ Jahre in einer Zahnarztpraxis im Eingangsbereich als Bürofachkraft beschäftigt. Der Arbeitgeber erteilte ihr nach der Beendigung des Arbeitsverhältnisses ein Arbeitszeugnis, in welchem ihre Leistungen mit der Beschreibung „in der Zusammenarbeit erlebten wir Frau… als…, die die ihr übertragenen Arbeiten zur vollen Zufriedenheit ausführte.“ Die Klägerin wollte eine Abänderung des Zeugnisses dahingehend, dass der Passus lautet „… und die ihr übertragenen Arbeiten stets zu unserer vollen Zufriedenheit ausführte“. Letztere Formulierung entsprach der Beurteilungsstufe „gut“, die vom Arbeitgeber gewählte lediglich der Stufe „befriedigend“. Die Arbeitnehmerin führte in dem Verfahren aus, dass es zum jetzigen Zeitpunkt üblich sei, dass überwiegend „sehr gute“ und „gute“ Zeugnisse durch die Arbeitgeber erteilt würden, auch wenn diese lediglich eine durchschnittliche Arbeitserbringung bescheinigen wollten; dies wurde u. a. durch ein Gutachten der Universität Erlangen-Nürnberg untermauert. Es läge, unter anderem, wohl daran, dass Arbeitgeber Beurteilungen häufig als Gefälligkeitszeugnisse ausstellten. Die Arbeitnehmerin hatte vor dem Arbeitsgericht Berlin und dem Landesarbeitsgericht Berlin-Brandenburg (Entscheidung vom 21.03.2013, 18 Sa 2133/12) noch Erfolg. Ende 2014 entschied das Bundesarbeitsgericht (9 AZR 584/13, 18.11.2014) jedoch, dass es trotz angeblicher Veränderungen in der Zeugnissprache und angeblicher Untersuchungen hierzu an der bisherigen Rechtsprechung festhält: Danach ist der Arbeitgeber bei einer „Normalleistung“ des Arbeitnehmers zu einer Beurteilung entsprechend der Beurteilungsstufe „befriedigend“ verpflichtet. Weicht die Beurteilung im Zeugnis negativ ab, so muss im Falle einer rechtlichen Auseinandersetzung der Arbeitgeber konkrete Umstände darlegen und notfalls beweisen, welche nachweisen, dass der Arbeitnehmer lediglich schlechtere Leistungen als durchschnittlich erbracht habe. Will der Arbeitnehmer eine bessere Beurteilung mit den Notenstufen „gut“ oder „sehr gut“, so muss er vor Gericht darlegen und notfalls beweisen, welche Tatsachen dafür sprechen, dass die Beurteilung für ihn günstiger auszustellen ist, nämlich dass er positiv von einer durchschnittlichen befriedigenden Leistung abwich. Mit dieser Rechtsprechung ist das BAG der Praxis, allzu wohlwollende, der Wahrheit nicht entsprechende Beurteilungen auszustellen, entgegengetreten. Die Leistungsbeurteilung im Zeugnis wäre damit – wenn sie von Arbeitgebern ehrlich und richtig verwendet wird – tatsächlich wieder zu einer echten, ernst zu nehmenden Leistungsbeurteilung geworden. Ledfuß Rechtsanwälte www.ledfuss.de AK Bildung/Detlef-Michael Haarhaus IMV Deutschland bsw LV Nordost Mit Stolz und Freude geschafft Nicht einmal Bayern München schafft jedes Jahr eine Meisterfeier. Hier aber konnten 56 neuen Industriemeistern die Meisterurkunden überreicht werden. Von der IHK Potsdam und dem Ausbildungsverbund Teltow (AVT) wurden 30 IM Metall, 11 IM Elektrotechnik, 13 IM Logistik sowie 2 Meister im Kraftverkehr und 2 Küchenmeister geehrt. Allen war die Freude und der Stolz anzusehen, es nach drei Jahren Fleiß und Ehrgeiz geschafft zu haben. Nicht der Beginn, einzig allein das Durchhaltevermögen wird belohnt, so Christian Behrend, AVT. Dabei galt der Dank auch den Familien und Firmen, die es den neuen Meistern ermöglichten, soweit zu kommen. Professor Pomerenke betonte in seiner Laudatio, dass sich während der Ausbildung gereifte Persönlichkeiten entwickelt haben, die Einfluss auf ihre Umgebung nehmen werden. Die heutige Entscheidung des Bundestages zur Frauenquote konnte eindrucksvoll bestätigt werden: Anne Wichmann, deren Ziel es war, mindestens mit einer vier zu bestehen, hat es nun, mit Unterstützung der II imv aktiv Mai 2015 Der Meister hat einen neuen Bereich übernommen. Es sind insgesamt 48 Mitarbeiter – alles Facharbeiter. Das ist ja wirklich toll – aber… Als sich der Meister die Altersstruktur näher anguckt, wird ihm doch etwas mulmig. 6 Kollegen sind über 60 und schon mehr als 25 Jahre im Unternehmen. 19 Kollegen sind zwischen 50 und 60. Einige davon haben schon im Unternehmen ihre Lehre absolviert. Das bedeutet, dass die Hälfte der Mitarbeiter über 50 ist. Auf Grund dieser Altersstruktur hat das Unternehmen in den letzten Jahren viele Anstrengungen in Sachen Ausbildung unternommen, so dass der Meister 8 Jungfacharbeiter und 2 Azubis im Team hat. Dann gehören noch 13 Mitarbeiter, die zwischen 25 und 40 sind, dazu. Bereits in der ersten Frühstückspau- se spürt der Meister nicht nur an der Sitzordnung, dass die „Luft brennt“. Der Meister fasst für sich einen Beschluss: „Mir sind alle Mitarbeiter gleich wichtig – auch wenn nicht alle gleich sind.“ Schließlich braucht er den jungen ideenreichen Impulsgeber und den vorsichtigen überlegten Bewahrer. Moderne Ausbildung und jahrzehntelange Praxiserfahrung müssen sich ergänzen und nicht widersprechen. Das wird nur gelingen, wenn junge und ältere Mitarbeiter respektvoll und tolerant miteinander umgehen und sich gegenseitig akzeptieren. Der Meister will dafür sorgen, dass sich ältere Mitarbeiter von den jüngeren nicht an die Seite gedrängt fühlen und ihnen gleiche Chancen für Weiterbildung einräumen. Junge Mitarbeiter sollen sich nicht ständig belehrt und bevormundet vorkommen und regelmäßig mit der Bemerkung „Das haben wir schon immer so gemacht“ abgespeist werden. Junge und ältere müssen lernen, die Perspektive des anderen anzuerkennen und nicht als altmodisch bzw. zu modern abzutun. Der Meister wird die ausgeprägte Flapsigkeit einiger junger Mitarbeiter dämpfen und von manchen Älteren mehr Veränderungsbereitschaft einfordern. Das wird ein hartes Stück Führungsarbeit werden – aber es wird sich lohnen. Und alle gemeinsam in die Disko oder die Oper? Nein – das braucht ein leistungsstarkes Team wirklich nicht unbedingt. Ob altersgemischte Teams vorteilhaft gegenüber homogenen Teams sind, ist übrigens wissenschaftlich nicht eindeutig belegt. Aber eigentlich ist das auch egal. Solche Teams gibt es in der Praxis einfach und müssen geführt werden – mit Einfühlungsvermögen und Umsicht. Und wie gehen Sie als Meister mit großen Altersunterschieden Ihrer Mitarbeiter um? Wir freuen uns auf Ihre Erfahrungen. [email protected] IMV Deutschland Berichte auch Du etwas „Meisterliches“ selbst gebildeten Lerngruppe, zur Jahrgangsbesten geschafft. Wir, die IMV, konnten allen Absolventen die herzlichsten Glückwünsche und eine erfolgreiche Zukunft aussprechen. Peter Müller Hallo Meisterkolleginnen, hallo Meisterkollegen! Haben Sie eine kleine Meistergeschichte für uns? Was bestimmt Ihren Alltag? Wie gehen Sie mit den täglichen Herausforderungen um? Aber auch, warum haben Sie sich zur Meisterprüfung entschieden? Oder auch, was war in Ihren Meisterjahren für Sie wichtig? Lassen Sie uns und alle Kolleginnen und Kollegen daran teilhaben. Tauschen Sie sich aus mit Kolleginnen und Kollegen. Wie geht das? Ganz einfach: Sie senden uns ihre Kurzgeschichte zu und wir bilden diese in unserer imv-aktiv ab. Auch gerne mit Foto! Nehmen Sie kurz entschlossen Kontakt auf unter aktiv Offizielles Organ des Industriemeisterverbandes Deutschland e. V. www.imv-deutschland.de Vorsitzender Otto Piehl Am Schenkenfeld 30 97209 Veitshöchheim Tel./Fax IMV 0931/4606738 [email protected] Stellv. Vorsitzende/imv-aktiv Regina Wenzl Am Burggraben 30 85049 Ingolstadt-Gerolfing [email protected] [email protected]. Wir freuen uns, von Ihnen zu hören! Namentlich gekennzeichnete Beiträge stellen die Meinung des Autors, nicht unbedingt des IMV dar. Foto F. Albrecht, Modell Saskia IMV Deutschland Demografischer Wandel und Generation Y fordern Firmen laut einer Studie heraus Zukünftig werden, vor allem durch die demografische Entwicklung, mehr als die Hälfte der Beschäftigten der „Generation Y“ (geboren zwischen 1977 und 1998) angehören. Dieser Personengruppe wird nachgesagt, dass sie ihren Arbeitgeber besonders kritisch auswählt, wobei gesellschaftliche und soziale Aktivitäten eines Unternehmens dabei ein wichtiger Faktor sind, um als attraktiver Arbeitgeber zu gelten. Die Hälfte der befragten Geschäftsführer und Personalleiter schätzen dieses Enga- gement als „sehr wichtig“ ein, so lautet das Ergebnis einer aktuellen Studie von Deloitte. Im Vorjahr waren es lediglich nur 26 Prozent. Allerdings sind die meisten Unternehmen für diese Anforderungen noch nicht gerüstet, denn immerhin 60 Prozent der Befragten gaben an, dass kein Programm zur Messung und Steigerung des gesellschaftlichen Engagements in ihren Unternehmen vorhanden ist. Laut den Verfassern der Studie erwarten außerdem die „Generation Y" von Infokasten Industriemeistertag ihrem Arbeitgeber eine hohe Flexibilität und lege großen Wert auf individuelle Entwicklung und Förderung. Nur wenn das gegeben ist, sind junge Mitarbeiter bereit, sich stark für ihre Firma einzusetzen und hohe Leistung zu erbringen. Weltweit haben 3300 Geschäftsführer und Personalleiter aus 106 Ländern an der Studie teilgenommen. Weitere Informationen unter www2.deloitte.com/de/de AK Bildung/Detlef-Michael Haarhaus IMV Duisburg Der Stoff, aus dem die Teddys sind Mitglieder des IMV erhalten bei Anmeldung über die IMV 15 % Rabatt. Anmeldungen über geschaeftsstelle@ imv-deutschland.de Teddybären, ganz besonders die mit dem Knopf im Ohr, kennt jeder. Doch was wäre geschehen, wenn Richard Steiff, der Erfinder des Teddybären, 1902 keinen Plüsch für seinen Teddy gehabt hätte? Aber da gab es ja die von Reinhard Schulte 1901 gegründete Firma in Duisburg, heute in Fachkreisen „das Mekka der Bärenmacher aus aller Welt“. Diese Webmanufaktur war das Besichtigungsziel einer Gruppe der IMV Duisburg. Aber woher kommen die Garne, die hier verarbeitet werden und was geschieht mit ihnen weiter? Das Alpaca Edelhaar und Mohair-Webpelze sind wesentliche Bestandteile zur Gestaltung von hochwertigen Teddybären. Alpacas, eine in den Anden vorkommende Kamelart, liefert das Alpaca-Haar, auch „Gold der Inkas“ genannt. Es gehört wegen seiner außerordentlichen Eigenschaften zu den erlesensten Textilrohstoffen, die die Natur zu bieten hat. Es zeichnet sich durch besondere Feinheit aus, sein Vlies ist extrem lang und außergewöhnlich weich. Nur beste Rohware in unverfälschten Naturfarben eignet sich für die Spinnereien, von denen Steiff Schulte die Alpaca-Garne bezieht und weiterverarbeitet. Ein weiteres edles Naturprodukt sind die Haare der Angoraziege, Mohair genannt. Diese Naturfaser ist die spezifisch leichteste Textilfaser. Sie ist sehr langlebig, von Natur aus flammenhemmend und behält ihren edlen seidigen Glanz über viele Jahre. Der Name Angora bezieht sich auf die türkische Stadt Ankara, früher Angora genannt. Der Ausdruck Mohair entstammt der arabischen Sprache, in der er einen Stoff aus Haaren bezeichnet. Nach einer kurzen Einleitung ging es zunächst in die Schärerei. Hier werden die von den Spinnereien angelieferten Spulen, diese wiegen etwa 2,5 kg, sind klein und handlich, aber für große Webmaschinen ungeeignet, zu einer großen Spule aufgewickelt (geschärt). Diese Großspulen wiegen 400 kg und sind webmaschinentaug- IMV Deutschland Verbundprojekt mint.online IMV Deutschland steigt mit seinem Arbeitskreis Bildung in das vom BMBF geförderte Verbundprojekt „mint.online“ ein Bilder:Willi Amelunxen lich. Bis zu 6000 Fäden liegen nebeneinander auf einem sogenannten Webbaum. Alle Fäden hintereinander geknotet ergäben eine Gesamtlänge von 10,2 Millionen Metern. Danach ging es in die Weberei. 20 rund 30 Jahre alte Webstühle verrichten hier mit einer großen Geräuschkulisse ihre Arbeit. Es werden immer zwei Gewebe gleichzeitig produziert. Man nennt diese Ober- und Unterware. Nach dem Webvorgang wird der Stoff in der Mitte durchgeschnitten und am Webstuhl separat aufgewickelt. Damit ist die Arbeit aber noch nicht getan. Erst in der Färberei und Ausrüstung bekommt der Stoff sein eigentliches Aussehen. Zunächst durchläuft der Stoff aber eine erste Qualitätskontrolle. In großen Färbebottichen drehen sich große Haspeln und ziehen den Stoff durch ein mit Farbstoffen versetztes Wasserbad. Steiff Schulte hat sich darauf spezialisiert, Mohairplüsch bereits ab 30 m zu färben und kann so besonderen Kundenwünschen gerecht werden. Derzeit gibt es Rezepturen für über 6000 verschiedene Farben. Die Stoffe werden ständig auf Formaldehyd, Farb- und Speichelechtheit geprüft und sind ökologisch absolut unbedenklich und völlig sicher für Kinderhände und -münder. Nachdem der Stoff gewebt ist und die gewünschte Farbe erhalten hat, beginnt in der Ausrüstung die sehr intensive Detailarbeit. Nun wird auch der Begriff Webmanufaktur deutlich. Über 20 verschiedene, meist manuelle Arbeitsschritte, machen den Mohair zum „Original Schulte Mohair“. Dies wissen auch bekannte Modelabels zu schätzen. Mit speziell für die Firma Steiff Schulte gebauten Maschinen können auch besonders trendige Oberflächenstrukturen erzeugt werden. Nur Mitarbeiter, die die Maschinen und den Stoff genau kennen, ihr Handwerk über viele Jahre vervollkommnen, können so hochwertige Mohairstoffe fertigen. Ist der Feinschliff erfolgt, gelangt die Fertigware zur abschließenden Qualitätsprüfung. Über eine Lichttafel wird jeder Meter begutachtet und kontrolliert, damit nur einwandfreie Stoffe das Haus verlassen. Was uns während der ganzen Besichtigung auch beeindruckt hat, ist das gute Betriebsklima, das bei der Schulte Webmanufaktur herrscht. Abschließend konnten im Shop noch Stoffe preisreduziert erworben werden. Karol Makiola Am 23. September 2014 kam es zum ersten Sondierungsgespräch in der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg im Institut für Pädagogik, Kompetenzbereich Anerkennung. Seitens der Uni Oldenburg waren die wissenschaftlichen Mitarbeiter Dr. phil. Wolfgang Müskens, Diplom-Ökonomin Anja Eilers-Schoof und Diplom-Pädagogin Sonja Lübben sowie als Leiter des Arbeitsreis Bildung vom Industriemeisterverband Deutschland Detlef-Michael Haarhaus beim Gespräch anwesend. Nach einer kurzen Vorstellungsphase wurden die aktuellen Modellvorhaben zur Anrechnung beruflicher Kompetenzen auf Hochschulgänge vorgestellt. Zu den neuen Modellvorhaben gehören Credicare für Pflegewissenschaften, „Aufstieg durch Bildung“ – PUG Verbundprojekt „Aufbau berufsbegleitender Studienangebote in Pflege- und Gesundheitswissenschaften" und „Aufstieg durch Bildung“ – „mint.online“. Für uns als IMV Deutschland ist eigentlich nur das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Projekt „mint.online“ interessant. Hierzu bot als IMV Deutschland-Repräsentant Detlef-Michael Haarhaus die Mithilfe und Kooperation an und verfasste am 25. September ein Letter of Intent (Absichtserklärung): Zielsetzung Im globalisierten Wettbewerb sind qualifizierte Fach- und Führungskräfte ein entscheidender Erfolgsfaktor für Unternehmen. Mit dem technologischen Fortschritt steigen auch die Anforderungen an Fach- und Führungskräfte. Um sie an das Unternehmen binden zu können, ist ein breites Angebot an Weiterbildungsund Aufstiegsmöglichkeiten unabdingbar. Um aber gleichzeitig dem Fachkräftemangel entgegenwirken zu können, sind die Zeitfenster für diese Angebote eng. Aus diesem Grunde ist der Industriemeisterverband sehr an einer Anrechnung beruflich erworbener Kompetenzen auf Studienleistungen interessiert, die zu einer Verkürzung von Studienzeiten führt. In dem Ankom-Projekt „Qualifikationsverbund Nord-West“ wurde 2008 in Oldenburg die pauschale Anrechnung des/r „Gepr. Industriemeister/ in Elektrotechnik/ Mechatronik“ auf den berufsbegleitenden, wirtschaftswissenschaftlichen Bachelor-Studiengang „Business Administration in mittelständischen Unternehmen“ erprobt. Nach der Erprobungsphase wurde die pauschale Anrechnung in dem Studiengang verbindlich eingerichtet und führt bis heute zu einer Verkürzung des Studiums durch die Anrechnung beruflich erworbener Kompetenzen. Aus Sicht des Industriemeisterverbands wäre es wünschenswert, eine Fortsetzung auf Seite IV Mai 2015 imv aktiv III Fortsetzung von Seite III Übertragbarkeit dieser Ergebnisse auf Studiengänge innerhalb des „mint.online“-Verbunds prüfen zu lassen. IMV Hannover Jahreshauptversammlung 2015 Detlef Michael Haarhaus, Helmut Podauke, Claus Rüdiger Kern, Wolfgang Mrugralla (v. li.) Absichtserklärung Zusammen mit dem Querschnittsbereich „Kompetenzerfassung und Anrechnung“ des Projekts „mint.online – Etablierung berufsbegleitender Studiengänge in MINT-Fächern (Phase 2)“ beabsichtigt der Industriemeisterverband Deutschland e.V., Anrechnungs- und Verzahnungsmöglichkeiten mit Studiengängen im mint.online-Verbund zu erkunden. Der Industriemeisterverband stellt (soweit möglich) dafür alle notwendigen Informationen über und alle benötigten Materialien aus der Industriemeister-Fortbildung zur Verfügung. Am 27. März 2015 erfolgte die offizielle Bestätigung von der Projektleiterin mint.online“ Dr. rer. pol. Marlen Arnold, dass die zweite Projektphase „mint.online“ vom BMBF bewilligt wurde. Zusätzlich wurde die Aufnahme des AK Bildung in Person von Detlef-Michael Haarhaus als ideeller Kooperationspartner im Verbundprojekt „mint.online“ bewilligt. AK Bildung/Detlef-Michael Haarhaus Und schon 49 mal, denn am 12. September 2015 wird im Restaurant Bischhofsholer Damm gefeiert, da wird die IMV Hannover 50 Jahre jung. Nach der allgemeinen Durchführung der Tagesordnungspunkte wurde die Kasse durch Swen OfferHeckmann für das Jubiläumsfest als ausreichend gefüllt dargestellt. Die Entlastung des Vorstandes entsprach der Satzung. Die erschienen Jubilare Claus-Rüdiger Kern und Wolfgang Mrugalla erhielten die Ehrennadeln. Ein ganz seltenes Jubiläum sind die 50 Jahre des Gründungsmitglieds Helmut Podauke. Der „Alte“ ist auch der neue 1. Vorsitzende Claus-Rüdiger Kern und als neuer Kassenrevisor wurde Heiko Sturm gewählt. Den Anwesenden wurden über Kurzvorträge die interessantesten Vorträge und Be- sichtigungen wieder in Erinnerung gebracht, so z. B. 3D-Drucker, Orgelbau Hillebrand, Läufer & Gutenberg und das Weltkulturerbe „FagusWerk“ in Alfeld an der Leine. Die IMV Hannover ist mit einigen sehr motivierten Prüfern bei der IHK Hannover in vielen Berufen sehr gut vertreten. Der anwesende Landesvorsitzende IMV Nordwest Detlef Michael Haarhaus berichtete Erfreuliches über die gute Arbeit mit den niedersächsischen Universitäten und Fachschulen. Bei den anstehenden Vorträgen und Besichtigungen für das Jahr 2015 werden sicherlich viele Mitglieder der IMV Hannover mit dem Ausbilderverband und deren Gäste wieder diverse Neuigkeiten erfahren. Bernhard Paschke imv-aktiv Mai 07.05.2015 Stammtisch Gaststätte „Am Stern“ Duisburg 07.05.2015 IMV-Treff Hagen offen Betriebsbesichtigung Würzburg 27.05.2015 Vorstandssitzung Duisburg 28.05.2015 Refa- Thema siehe: www.imvvelbert-niederberg.de Velbert 04.06.2015 IMV-Treff Hagen 13.06.2015 IMV Deutschland -Delegiertenversammlung in Köln Köln 20.06.2015 LV NRW, Seminar Arbeitsschutz u. Arbeitsrecht Köln offen Vortrag, KBA Würzburg Würzburg 24.06.2015 Vorstandssitzung Duisburg 25.06.2015 Refa- Thema siehe: www.imvvelbert-niederberg.de Velbert Juni Kontakt zu den IMV-Verbänden: www.imv-deutschland.de/organisation IMV-Meldung in der Automationspraxis Eine weitere Meldung des Industriemeisterverbandes Deutschland e. V. finden Sie auf Seite 9. IMV Deutschland Multitasking – der Anfang vom Ende? Der an der RWTH Aachen lehrende Psychologe Iring Koch hat veröffentlicht, dass er glaubt, dass es sich bei Multitasking um einen modernen Mythos handelt: „Multitasking im strengen Sinne – man erledigt mehr als eine Aufgabe gleichzeitig und störungsfrei – gibt es wohl nicht.“ Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt Kommunikationswissenschaftler Clifford Nass von der Stanford University. Er testete selbsterklärte Multitasker darauf, was sie denn nun besser könnten als andere. Er fand nichts. Im Gegenteil: Nass und Kollegen veröffentlichten vor kurzem im Fachmagazin „Proceedings of the National Academy of Sciences“, dass sich eifrige Multitasker, also Personen, die überdurchschnittlich viele Medien gleichzeitig konsumieren, als ziemlich unkonzentrierte Zeitgenossen erwiesen. Ein weiteres Medium veröffentlichte, Multitasking würde dumm machen, – langfristig sogar den IQ senken. Und es gäbe keinen Unterschied zwischen männlichen und weiblichen Multitaskern. Beide wären gleich schlecht darin. Wir von der imv aktiv Redaktion haben uns gefragt, wie man auf derart gewagte Thesen kommt und ob sie am Ende sogar damit Recht haben. Somit begann unser eigener Feldversuch. Wir wollten es selbst ausprobieren und sehen, wie nah die Thesen an unserer Realität dran sind. Zunächst einmal erschien uns das Faktum neu, dass man zum Multitasking eigentlich zwei Gehirne bräuchte. Alles andere wäre ein bloßes Hin- IV imv aktiv Mai 2015 tereinander abarbeiten. Katharina Jochum von Qontis schrieb in der NZZ, dass „der Begriff Multitasking aus dem technischen Bereich stammt und die Fähigkeit eines Betriebssystems beschreibt, das mehre Aufgaben nebeneinander ausführt". Dies stimme jedoch nur, wenn ein Computer mehrere Prozessoren besäße. In Anlehnung an den menschlichen Körper heißt das also, dass unser Gehirn zwischen verschiedenen Aufgaben hinund her-switcht, nie aber etwas Ungewohntes, nicht Alltägliches, parallel ausführen kann. „Echtes Multitasking funktioniert nur bei Tätigkeiten, bei denen wir viel Routine haben.“ Ich begann zu überlegen. Spontan fiel mir eine Situation vom Morgen ein. Ein Kollege hatte mir eine What’s App-Nachricht geschickt. Ich saß gerade im Auto auf dem Weg zur Arbeit und hörte mein Handy „aufploppen“. Ich sah die Message, drückte sie weg und legte das Handy zurück an seinen Platz in der Mittelkonsole. Am späten Nachmittag traf ich meinen Kollegen persönlich. Er fragte mich, warum ich ihm nicht geantwortet hätte. Ich entschuldigte mich. Ich hatte es schlichtweg vergessen. Um ehrlich zu sein, ich hatte es eigentlich gar nicht richtig registriert am Morgen. Ich erklärte ihm, dass ich während der Autofahrt nicht auf dem Mobiltelefon tippen könne. Das lenke mich zu sehr vom Fahren ab. Er sah mich an und sagte: „Aber du bist doch eine Frau. Ich dachte, ihr könnt zwei oder mehr Sachen gleichzeitig tun.“ Dieser „Zwischenfall“ hatte mir gleich zwei Dinge aufgezeigt: Ja, ich bin eine Frau. Und nein, trotzdem kann ich zwei Tätigkeiten nicht automatisch gleichzeitig tun. Es macht also keinen Unterschied, ob männlich oder weiblich. Ich war nicht in der Lage, Auto zu fahren und zeitgleich Nachrichten zu schreiben. Im Übrigen auch nicht zu telefonieren oder mich intensiv mit Mitfahrern zu unterhalten. Mag sein, dass das nicht bei jeder Frau so ist, bei mir stimmt in diesem Falle aber die These vom „Hintereinander abarbeiten“. Meinem männlichen Arbeitskollegen geht es da ähnlich. Er sah meinen entschuldigenden Blick und erklärte mir daraufhin, dass er beinahe einmal einen Reitunfall gebaut hätte, weil er seiner Freundin unbedingt noch eine Nachricht mit einem speziellen Smiley schicken wollte. Voll konzentriert suchte er nach dem Emoticon und lockerte dabei die Zügel. Erst das Losgaloppieren des Pferdes brachte ihn zurück „in die richtige Spur“. Seither lässt er das Schreiben gleichzeitig mit anderen Tätigkeiten bleiben. Mein Test über einen Tag verteilt ergibt: Auch bei anderen Arbeiten kann ich mich niemals auf zwei Sachen gleichzeitig konzentrieren. Ich zappe zwar zwischen den Aufgaben hin und her, oftmals hatte ich aber das Gefühl, dass ich viel länger für alles brauche. Die durchgeführten Messungen haben den Zeitverbrauch entsprechend aufgezeigt. Das bestätigt die Forschungen von Koch und Nass und dem Forschungsteam der Universität Stanford, dass sich chronische Multitasker leichter ablenken lassen und deshalb mehr Zeit für zwei Aufgaben benötigen als andere. Dabei traten Multitasker gegen Personen an, die es bevorzugen, Aufgaben nacheinander zu erledigen. Letztere Gruppe schnitt deutlich besser ab. „Multitaskern falle es schwerer, ihre Gedanken zu sortieren und relevante von irrelevanten Informationen zu unterscheiden. Wenn wir versuchen, zwei Dinge gleichzeitig zu erledigen, fehlt es dem Gehirn an Kapazität, um beide Aufgaben erfolgreich zu erledigen.“ Doch gerade in der Generation der iMan, also der Smart-Produkte-Nutzer, muss alles am besten gleichzeitig geschehen. Nebenher in der Vorlesung E-Mails zu beantworten, mit dem Kopf gesenkt zu Boden blickend zum Einkaufen zu gehen – pardon: auf das Smartphone blickend –, oder eben noch die neuesten News als Podcast abrufen, während man eigentlich längst schon über der Hausarbeit für die Uni sitzt, ist heute beinahe selbstverständlich geworden. Darunter leidet die Aufmerksamkeit für die Umwelt und somit die Aufmerksamkeit für das Wesentliche. Dies hat langfristig Auswirkungen auf die Konzentrationsfähigkeit. Und somit auch auf die Intelligenz. Die University of London hat herausgefunden, dass der IQ eines Probanden während den Multitasking-Aufgaben um etwa gleich viel sinkt, wie wenn die Probanden eine Nacht Schlaf ausgelassen oder Marihuana konsumiert hätten. Eine Redaktionskollegin: „Ja, ich springe sehr oft und sehr intensiv zwischen verschiedenen Aufgaben hin und her; ich schreibe einen Artikel und exzerpiere nebenbei ein Buch; ich schreibe meine E-Mails immer dann, wenn ich esse oder mir die neuesten Radiobeiträge auf B5 anhö- re; ich kann nicht mehr Mediathek sehen, ohne nebenbei zu putzen oder aber eine Runde „Candy Crush“ zu spielen. Dadurch dümmer geworden bin ich aber gewiss nicht. Ich habe ganz im Gegenteil das Gefühl, ich nutze meine Zeit effektiver. Unkonzentriert fühle ich mich eigentlich auch nicht. Immer wenn es darum geht, etwas auswendig zu lernen, schaffe ich das binnen kürzester Zeit. Wäre ich unkonzentriert, wäre das wohl kaum möglich. Auch finde ich mich in meinen parallel zu bearbeitenden Aufgaben schnell zurecht. Was ich zugeben muss, vielleicht tue ich all diese Dinge nicht wirklich parallel, sondern ,irgendwie nacheinander'. Schließlich schreibe ich nicht mit der linken Hand an einer Hausarbeit und zeitgleich mit der rechtem am neuesten Blogeintrag. Im Endeffekt wird es wohl darauf hinauslaufen, dass man Dinge prinzipiell hintereinander tut. Außer es handelt sich um etwas sehr Banales, wie nebenher singen, pfeifen, Fingernägel kauen.“ Mein Fazit zum Thema Multitasking also: Es mögen viele Studien gemacht werden und ebenso viele verschiedene Ergebnisse zu betrachten sein. Der Mensch aber ist und bleibt ein Individuum. Was für mich gilt, gilt nicht für meine Nachbarin, meine Mutter, meinen Bruder, meine Freunde. Man sollte einfach alles einmal ausprobieren, also Dinge bewusst nacheinander abarbeiten. Aber auch Dinge „gleichzeitig“ tun. Und wobei man sich besser fühlt, das ist dann die Gangart auf dem Weg zu all seinen gesteckten Zielen. Vanessa Schweinshaupt Nr. 5 / Mai 2015 Fotowettbewerb Seite 15 MZ04 Fotowettbewerb: Automation im Fokus Zur Motek 2015 ruft die Automationspraxis zum Fotowettbewerb „Automation im Fokus“ auf: Gesucht werden Fotos, die die Automatisierungstechnik mit all ihren Aspekten wirkungsvoll ins Bild setzen. Das kann ein Blick ins technische Detail ebenso sein wie Aufnahmen, die Dynamik oder Präzision visualisieren. Auf dieser Seite präsentieren wir erste ausgewählte Fotos. Weitere folgen in den nächsten Ausgaben. Im September können die eingereichten Aufnahmen im Internet bewertet werden. Eine Präsentation der besten Fotos und die Siegerehrung finden dann Anfang Oktober auf der Motek statt. www.automationspraxis.de/ fotowettbewerb Haben auch Sie ein schönes AutomationsFoto? Dann her damit. Anwender wie Anbieter können gleichermaßen am Fotowettbewerb teilnehmen. Bitte senden Sie entsprechende Vorschläge an: [email protected] Roboter als Kollege: Vor vier Jahrzehnten stellte ABB den ersten von Mikroprozessoren gesteuerten Roboter vor. Jetzt setzt man mit dem zweiarmigen Industrieroboter erneut einen Meilenstein: Yumi lässt die direkte Zusammenarbeit von Menschen und Robotern Wirklichkeit werden. Mit Yumi werden die Automatisierungsmöglichkeiten in industriellen Prozessen fundamental erweitert. Ein neues Kapitel für Roboter als Mitarbeiter wird eröffnet. ABB Automation GmbH www.abb.com/robotics Mobiles Kommissionierlager: Grenzebachs G-Com basiert auf der Grundidee eines mobilen Kommissionierlagers. Im Unterschied zu herkömmlichen Lageranwendungen werden hierbei die Regale vollautomatisch zu einer Pick-Station gebracht. Die Transportfahrzeuge mit niedriger Bauhöhe unterfahren die mobilen Warenträger, heben diese an und transportieren sie auf einem von der IT Lösung Flottenmanager festgelegten Weg zum Pickplatz. Der erste Kunde, die BLG Handelslogistik, hat die dynamische und skalierbare Kommissionierlösung G-Com schon im Einsatz. Mit insgesamt 800 Regalen und 75 Carrys wird an 5 Pickstationen kommissioniert. Grenzebach Maschinenbau GmbH www.grenzebach.com Extrem schnell und kompakt Intelligente Kabelführung durch hohles Handgelenk Im Herz der Zelle: Hinter der Glasscheibe, im Herzen der designprämierten Robax-SRZ Standardroboterzelle von Handlingtech Automations-Systeme agiert ein auf das Werkstückgewicht angepasster Roboter (hier: Fanuc) mit Greifer (hier: Schunk). Großer Arbeitsbereich durch kompakte Bauform Handlingtech Automations-Systeme GmbH www.handlingtech.de NACHI Europe GmbH Hohe Produktivität dank kurzer Zykluszeiten Bischofstraße 99 47809 Krefeld Tel. 02151-650460 Fax 02151-6504690 www.nachi.de www.nachirobotics.eu Special: Vision, Sensorik und Messtechnik Nr. 5 / Mai 2015 Seite 16 Industrie-PCs sind und bleiben die am häufigsten eingesetzte Plattform für Bildverarbeitungssysteme Für jede Anforderung das richtige Bildverarbeitungssystem Aufgrund der großen Bandbreite der am Markt erhältlichen Bildverarbeitungssysteme stehen Anwender vor der Herausforderung, aus einem großen Angebot die optimale Lösung auszuwählen: Von der kompakten Smart Kamera bis zum flexiblen PC-System. Intelligente Kameras und Kompakt-PCs verfügen zwar nicht über die Flexibilität und Leistungsfähigkeit PC-gestützter Systeme, doch oft reicht ihre Funktionalität aus Intelligente Kameras: Hier sind Sensor, Prozessor und I/O in einem einzigen, kompakten Gehäuse untergebracht, das oft nicht größer als eine Standardkamera ist. Diese Produkte existieren in 2D- und 3D-Ausführungen und verfügen über intuitive Benutzeroberflächen, die in kurzer Zeit erlernt werden können. Der wesentliche Vorteil intelligenter Kameras sind die kompakte, hoch integrierte Bauform und die einfache Kommunikation der Ergebnisse. Eingesetzt werden sie daher vor allem in Applikationen, bei denen alle Ergebnisse aus einem Kamerabild mit geringem Rechenaufwand extrahiert werden können. Produktbeispiele sind die intelligenten 2D-Kameras der In-Sight-Serie von Cognex, die BoaModelle von Teledyne Dalsa sowie die intelligenten 3D-Sensoren Gocator von LMI Technologies. VISION & SENSORIK IN KÜRZE Barcodeleser mit Anschlussvielfalt Datalogics Barcodeleser der 2K-Serie bieten nicht nur kompakte Abmessungen, sondern auch zahlreiche Anschlussmöglichkeiten: Die Laser-Scanner für geringen Leseabstand haben Profinet, Ethernet/IP und Ethernet TCP/ IP Kommunikationsprotokolle quasi onboard. Dadurch sind keine externen Anschlussboxen mehr nötig. Die DS2100N und DS2400N wurden speziell für Anwendungen im Bereich der automatischen Warenlager und Kommissioniersysteme entwickelt. www.datalogic.com Die Mittelklasse: Kompakt- und Embedded-PC-Systeme vereinen den Prozessor, industrielle Kommunikationsschnittstellen und die Anschlussmöglichkeit für eine oder mehrere Kameras in einem kompakten Industriegehäuse. Die robusten Gehäuse dieser Geräte verfügen meist über eine optimierte Wärmeableitung und können daher schnelle Prozessoren nutzen, die den gleichzeitigen Betrieb mehrerer Kameras ermöglichen. Auch Kompaktsysteme verfügen in der Regel über komfortable Benutzeroberflächen, die sowohl das Livebild als auch die Ergebnisse darstellen. Bekannte Vertreter sind die Industrierechner der GEVA- und der Vision Appliances-Serien von Teledyne Dalsa, die EOS- und Matrix-Rechner von Adlink sowie die kompakten Rechnersysteme der CVS Image Station-Serie von Stemmer Imaging. Industrie-PC-Systeme: Der größte Teil aller Bildverarbeitungssysteme arbeitet immer noch auf Basis von Industrie-PCs in robusten 19“-Gehäusen. Ihre offene Busarchitektur ermöglicht die Zusammenstellung maßgeschneiderter Systeme für den oberen Leistungsbereich. Bei der Bedienersoftware ist ebenfalls die volle Bandbreite verfügbar, von der komfortablen grafischen Benutzeroberfläche bis zur Programmierbibliothek, mit der eigene Applikationen flexibel erstellt werden können. Anwender profitieren hier neben der Flexibilität auch davon, dass die Leistungssteigerungen der PC-Technik ständig einfließen und die Preise sinken. Nach oben sind der Leistungsfähigkeit nahezu keine Grenzen gesetzt. Stemmer Imaging GmbH www.stemmer-imaging.de Kamera nimmt von Linien-Laser projiziertes Profil auf Kolbenmontage geprüft Multifunktionaler Vision-Sensor NIETEN OHNE NIET Turcks Vision- und Barcode-Sensoren Ivu Plus Gen2 erkennen zwölf verschiedene 1Dund 2D-Barcodes und eignen sich damit für Track-and-Trace-Applikationen. Im Modus mit geringer Auflösung erreichen die Geräte sehr schnelle Leseraten, etwa zur Erkennung von 2D-Barcodes. Für schnellere Produktwechsel speichern die Vision-Sensoren bis zu 30 Inspektionsprogramme ab. Dank seines robusten IP67-Gehäuses ist der iVu für Einsatz unter rauen Bedingungen geeignet, egal ob sich das Display direkt am Sensor befindet oder die Variante mit abgesetztem Display eingesetzt wird. www.turck.com Verbindungstechnik für Bleche TOX®-Rund-Punkt 2D-Code-Leserate verbessert TOX®-Monitoring-Netzwerk Für das möglichst schnelle und sichere Lesen von 2D-Matrix- und schwierigen DPMCodes in Produktion und Logistik hat Cognex die Powergrid Technologie entwickelt. Dank eines texturbasierten Lokalisierungsalgorithmus können 2D-Matrix- und direkt markierte DPM-Codes extrem schnell erkannt, exakt lokalisiert und die Decodierung erheblich beschleunigt werden, selbst wenn sie beschädigt oder verdeckt sind oder Suchmuster, Taktmuster oder Ruhezone fehlen. Die Powergrid Technologie ist auf allen X-Modellen der stationären Barcode-Lesegeräte der Dataman 300 Serie verfügbar. www.cognex.com 3D-System entnimmt Rohlinge TOX® PRESSOTECHNIK GmbH & Co. KG Riedstraße 4 D-88250 Weingarten Tel. 0751 5007-0 Fax 0751 52391 www.tox-de.com Das stationäre 3D-Bildverarbeitungssystem SKG500 hat Wente/Thiedig speziell für den roboterbasierten Griff in die Kiste in der Automobilindustrie entwickelt. Das System ermöglicht eine bauteilschonende Entnahme von Bremsscheiben- und Reibringrohlingen aus Schwergutbehältern. Es wird dazu direkt über der Entnahmesituation aufgebaut, die Aufnahme- und Auswertezeit erfolgt parallel zum Bauteilhandling. Eine intelligente Flächenbeleuchtung ist integriert. Basis des Systems ist die Smart Kamera VCSBC6211RH von Vision Components. Diese Platinenkamera zeichnet sich durch einen geringen Formfaktor, hohe Leistungsfähigkeit und geringe Stromaufnahme aus. www.vision-components.com mehr online unter: www.automationspraxis.de/vision Mit einem optischen Prüfverfahren von Framos sichert der Motorsägenhersteller Stihl die Qualität in seiner Kolben-Produktion. Konkret geht es um den Sicherungsring, der den Kolbenbolzen in Position hält. In den gängigen Montageverfahren werden diese Sicherheitsringe automatisch eingeschossen. Dabei können aber Fehler auftreten. Das bisher verwendete Prüfverfahren, das sich eines mechanischen Tasters bedient, hat sich auf Dauer als nicht zuverlässig genug erwiesen. Daher hat sich Stihl nach Alternativen umgesehen. Da bei klassischen optischen Verfahren aber ebenfalls ein zu hohes Fehlerpotenzial bestand (Umgebungsbeleuchtung), machte sich Stihl zusammen mit den Bildverarbeitungsexperten auf die Suche nach einem verfeinerten Verfahren. Dazu wurde eine strukturierte Lichtquelle über dem Endlager des Rings installiert. Ein Linien-Laser projiziert sein Licht auf den Ring und seine Umgebung. „Das dabei erzeugte Profil wird mit der Kamera und einem telezentrischen Objektiv aufgenommen. Im Abgleich mit dem typischen Linienprofil lässt sich genau feststellen, ob der Ring richtig positioniert ist“, so Dr. Simon Che’Rose, Leiter der Entwicklung. Das Ergebnis wird an die SPS weitergegeben. Da auf der Montageanlage Kolbentypen unterschiedlicher Aus- Der optische Aufbau wurde so konzipiert, dass sämtliche Varianten ohne Umrüstvorgang inspiziert werden können führung und Geometrie montiert werden, hat man den optischen Aufbau so konzipiert, dass sämtliche Varianten ohne Umrüstvorgang inspiziert werden können. Für das telezentrische Verfahren haben sich die Experten entschieden, weil die Kolben immer etwas Spiel haben. Zum Einsatz kommt ein Linienlaser der Klasse 1. Für ihn sprechen die Augensicherheit sowie die unkomplizierte Nutzung und Wartung. Die eingesetzte Kamera verfügt über eine Gigabit-Ethernet-Schnittstelle. Che’Rose: „Wir haben uns für eine Kamera mit Megapixel-Auflösung von Smartek Vision entschieden. Diese Auflösung reicht für die gewünschte Qualität aus.“ Che’Rose ist mit dem Ergebnis der Pionierarbeit zufrieden: „Wir können eine sichere Erkennung gewährleisten, die trotz unterschiedlicher Umgebungslichtbedingungen kontinuierlich gleichmäßig verlässliche Ergebnisse liefert. Und dies trotz des vorhandenen Spiels bei der Kolbenhalterung und trotz verschiedener Oberflächen und Geometrien bei Kolben und Ringen.“ Framos GmbH www.framos.com Nr. 5 / Mai 2015 Special: Vision, Sensorik und Messtechnike Seite 17 Software vereint die Flexibilität von Robotern mit der Prüfgenauigkeit der Bildverarbeitung Lichtschnittsensor prüft Stoßfänger Der Machine Vision Spezialist Attentra kombiniert optische Erkennungssysteme mit Robotik, beispielsweise zur Inspektion von KFZ-Baugruppen. Mit auf der Roboterhand: Lichtschnittsensoren von Leuze Electronic. Auf Basis der hauseigenen Robot Vision Center-Software realisieren die Tübinger Bildverarbeitungssysteme für Qualitätssicherung und Automation. Ein Beispiel sind die flexiblen Inpektionssysteme, die man für die Stoßfänger-Produktion bei Rehau realisiert hat, sagt Christian Vollrath, einer der drei Geschäftsführer. „Hier muss unter anderem kontrolliert werden, ob ein integrierter Druckschlauchsensor korrekt verlegt ist. Dazu scannen wir das Profil mit einem LPS Lichtschnittsensor.“ Die Lichtschnittsensoren basieren auf dem Prinzip der Triangulation und vermessen ein Höhenprofil entlang einer Lichtlinie. „Das Triangulationsprinzip nutzen wir, wenn zur Inspektion Objekte dreidimensional erfasst werden müssen“, erzählt Vollrath. Der Roboter übernimmt dabei die exakte Positionierung der Kameras oder der 2D/3D-Sensoren sowie der Beleuchtungssysteme. Die Robot Vision Center-Software führt anschließend den Prüfablauf aus, der unterschiedliche Inspektionen enthalten kann. So lassen sich ohne Umrüsten, individuelle Prüfaufgaben auch bei häufigem Typenwechsel schnell und mit minimalem Aufwand realisieren. „Die robotergesteuerte Kamerapositionierung erlaubt es, die Anzahl der erforderlichen Kameras und Sensoren stark zu verringern. Und das System bleibt flexibel, selbst wenn sich am Bauteil oder an den Prüfpositionen etwas ändert“, ergänzt Vollrath. Bei der Einbaukontrolle der Druck- schlauchsensoren vermessen die Lichtschnittsensoren präzise die Tiefe des im Kunststoffschaum verlegten Schlauchs. Dazu bewegt der Roboter den Sensor über das Bauteil. Ein zusätzlicher Encoder im Sensor erlaubt die Aufnahme von 3D-Bildern. „Wir verwenden hier die High Resolution-Ausührung der Lichtschnittsensoren, die uns Detektionen im Zehntelbereich ermöglichen“, erklärt Vollrath, der neben der kompakten Bauweise und dem günstigen Preis-/Leistungsverhältnis der LPS Senoren deren Halcon Interface schätzt. „Es ermöglicht die einfache Erfassung von äquidistanten 3D-Daten mit den Lichtschnittsensoren und das Einlesen der kalibrierten 3D-Daten direkt mit der Software Halcon.“ Kameras, Beleuchtungen und Lichtschnittsensor LPS 36 befinden sich an der Roboterhand Leuze Electronic GmbH + Co. KG www.leuze.com Auswahl über die Anwendung, nicht über die technischen Daten Prinzip Plug & Automate mit Innovationspreis ausgezeichnet Intuitive Online-Produktberatung Kistengriff schnell betriebsbereit Mit einem neuen Tool erleichtert der Online-Shop Autosen die Auswahl der passenden Sensoren im Internet. Die virtuelle Produktberatung erfolgt dabei über die Anwendung, nicht über die technischen Daten: Der Nutzer wird Schritt für Schritt durch die Anwendung geführt, immer von einfachen Erklärungen und Veranschaulichungen begleitet – bis hin zur Bestellung und Lieferung innerhalb von 24 Stunden. „Die Online-Produktberatung war der nächste logische Schritt nach der Einführung unseres Produktvergleichs, über den Kunden die Kompatibilität unserer im Marktvergleich bis zu 50 Prozent günstigeren Sensoren prüfen können“, so Philipp Boehmert, Gesamtverantwortlicher für den Bereich Marketing und Vertrieb. So werde man nun beiden Nutzergruppen gerecht – denjenigen, die vom Produkt ausgehen und denjenigen, die von der Anwendung her suchen. Der Online-Händler verkauft unter eigenem Label induktive und optische Sensoren etablierter Hersteller zu be- sonders günstigem Preis. Dabei listet der Webshop nur die Produkte, die für den Anwender relevant sind. Autosen wurde 2011 von Gerd Marhofer als Joint Venture mit Ifm Electronic gegründet. Isra Visions 3D Robot Vision-Sensor Shapescan 3D gibt es nun in einer verbesserten Variante. Auch komplexeste Teilegeometrien lassen sich damit für den Griff in die Kiste sicher und schnell erfassen. Der Clou: Das System ist in wenigen Stunden betriebsbereit und benötigt kein Expertenwissen. Das überzeugte auch die Jury des Innovationspreises der deutschen In wenigen Stunden betriebsWirtschaft, die die Darmstädter bereit: Der automatisierte Griff in für die 3D-Sensorproduktfamilie die Kiste mit Plug & Automate Plug & Automate auszeichnete. Die schnelle Inbetriebnahme wurde bereits in mehreren Projekten in der Praxis erfolgreich unter Beweis gestellt. Das vorkalibrierte Messfeld und die Konfiguration über die übersichtliche grafische Benutzeroberfläche erlauben den schnellen Start ohne Unterstützung durch Spezialisten. Ein weiterer Grund für die schnelle Inbetriebnahme ist das einfache Einteachen beliebiger Objekte mittels 3D CAD-Daten. Ein neuer Algorithmus verbessert die Objekterkennung. Der Sensor wird stationär über dem Behälter befestigt. Er nutzt ein Stereomessverfahren zur effizienten Generierung einer 3D-Punktewolke, um für den Roboter via Mehrlinienprojektion die Lage und die Orientierung der Objekte im Raum zu erkennen. Autosen GmbH www.autosen.com Isra Vision AG, www.isravision.com Control Halle 3, Stand 3212 Der Kunde hat die Wahl: Entweder er tritt in Kontakt mit einem Autosen-Experten oder er findet über das Beratungstool den passenden Sensor Sonderschau Berührungslose Messtechnik Roboterbasiertes Messen und einfaches Programmieren Die Control-Sonderschau Berührungslose Messtechnik der Fraunhofer Allianz Vision zeigt eine Vielzahl zukunftsweisender Technologien zur berührungslosen Messund Prüftechnik. Darunter sind auch Beispiele für roboterbasiertes Messen oder die einfache Programmierung von Bildverarbeitungsanwendungen. Mit XRob hat Profactor einen flexiblen und mobilen Inspektionsroboter für den Einsatz an der Montagelinie entwickelt. Die Inspektion erfolgt mit einem Streifenlichtsensor, der zunächst die 3D-Punktewolke eines IO-Bauteils als Referenzmodell in die Datenbank aufnimmt. Der Roboter lässt sich innerhalb weniger Minuten für neue Prüfaufgaben konfigurieren und ist besonders für die Prüfung von Bauteilen in kleinen Stückzahlen oder für variantenreiche Produktionsprozesse geeignet. Für die vollautomatische Mehrfachmessung von Schneidkanten in der Fertigung hat Alicona Imaging das Messmodul Multiedge-Measurement konzipiert. In Kombination mit einem 6-Achs-Roboter, der die 3D-Positionierung des Messsystems übernimmt, kann eine komplexe Messreihenfolge zur Überprüfung verschiedener Schneidkantenparameter konfiguriert werden. Sowohl die einmalige Auswertung aller Schneidkanten auf einem Bohrer als auch die Qualitätssicherung einer gesamten Charge, bei der in einem Messdurchlauf ein Parameter gleich an mehreren Werkzeugen gemessen wird, ist möglich. Durch die EchtzeitAuswertung werden mangelhafte Prüflinge frühzeitig erkannt. Zur einfachen Entwicklung von Machine Vision-Anwendungen hat Impuls Imaging mit der Software n-Vision ein System zur grafischen Entwicklung von Vision-Anwendungen entwickelt. Ohne spezielles Bildverarbeitungsspezialwissen kann der Anwender damit Vision-Aufgaben lösen. Die Entwicklung erfolgt grafisch nach dem Datenflussprinzip. Auch Rauscher hat eine Bildverarbeitungssoftware mit grafischer Entwicklungsumgebung im Gepäck. Mit dem Matrox Design Assistant in der Version 4 können Bildverarbeitungsanwendungen ohne Programmierung entwickelt werden. Mit einem Flussdiagramm, das Schritt für Schritt aufgebaut wird, lassen sich Bildverarbeitungs-Applikationen erzeugen, indem fertige Aktionsblöcke in das Diagramm eingefügt und interaktiv konfiguriert werden. Auch Multi-KameraProjekte können erzeugt werden, da das Flussdiagramm Aufnahmen von mehreren Kameras verwalten kann. Das integrierte Roboter-Interface sorgt für eine direkte Ansteuerung von Robotern der führenden Hersteller. Sonderschau Berührungslose Messtechnik www.vision.fraunhofer.de Control Halle 1, Stand 1602 FAST BUT SERIOUS Die neue USB 3 uEye CP Unglaublich schnell, unglaublich zuverlässig, unglaubliche Sensoren USB 3.0 PLUG & PLAY BILDSPEICHER PIXELVORVERARBEITUNG TRIGGER & FLASH SCHRAUBSTECKER GPIOs SOFTWARE SUITE Erfahren Sie mehr über die neue Generation USB 3 uEye CP unter www.ids-imaging.de/usb3 Flexible 3D-Positionierung des Messsystems mithilfe der Alicona-Messrobotik Beilagenhinweis: Dieser Ausgabe liegt ein Prospekt folgender Firma bei: Fritz Schäfer GmbH, Neunkirchen. www.ids-imaging.de Wir bitten unsere Leser um Beachtung. 0001583437_000005.indd 1 17.03.15 09:39 Special: Vision, Sensorik und Messtechnik Nr. 5 / Mai 2015 Seite 18 Delta-Roboter legt Wendeschneidplatten in hochauflösendes optisches Messsystem Messen im Schnelltakt In der Produktion von HartmetallWendeschneidplatten setzt Ceratizit Austria am Standort Reutte auf eine automatisierte Messzelle von Blum-Novotest. Das Besondere: Die Anlage misst die Platten auf wenige Mikrometer genau – bei einer Taktzeit von unter vier Sekunden. MasterPLUS mit Multispannungseingang SERIE 39 MasterINTERFACE Die Wendeschneidplatten werden in unterschiedlichen Werkzeugen eingesetzt, unter anderem in den bewährten Eck- und Nutfräsern Maximill 211. Die Produktreihe ist ein großer Erfolg, dementsprechend wird pro Jahr eine große Zahl Wendeschneidplatten hergestellt. „Zur Messung der vielen Platten haben wir bis vor einem Jahr eine bestehende, automatisierte Messanlage genutzt, die jedoch bereits 2011 an ihre Kapazitätsgrenzen gelangte“, berichtet Daniel Scheiber, Qualitätsbeauftragter der Produktionslinie Pressen. „Deshalb suchten wir nach einer neuen Messzelle, die zum einen sehr kurze Taktzeiten erreicht, und zum anderen möglichst kompakt sein sollte.“ Auf einer Fachmesse für Qualitätssicherung erlebten die Tiroler das flexible Messund Automatisierungskonzept BMK zum ersten Mal. Bei Ceratizit gab es für das BMK 3 zwei Herausforderungen: Die sehr kurze Taktzeit und die hohe Messgenauigkeit beziehungsweise zu messende Geometrie. Denn an den Wendeschneidplatten gibt es keine ebene Fläche, die Schneiden sind bombiert. So lassen sie sich mit herkömmlichen Methoden nur sehr schlecht messen – vor allem nicht in der geforderten Genauigkeit. Die Spezialisten erkannten sehr schnell, dass sie ein hochauflösendes optisches Messsystem einsetzen müssen. Kamerasysteme hatten sie bisher nur zur Lage- oder Geometrieerkennung genutzt, nicht zum Messen im Mikrometerbereich. Die geforderte Taktzeit von 3,5 Sekunden veranlasste die Messtechniker dazu, statt eines herkömmlichen Roboterarms einen sehr schnellen Delta-Roboter einzusetzen, wie er sonst bei Pick&Place-Anwendungen in der Verpackungstechnik zum Einsatz kommt. Der Roboter entnimmt die Platten von einer Trans- Comet 6 16M und T-Scan Für den Transport der Wendeschneidplatten kommt ein extrem schneller Delta-Roboter mit Rapid PrototypingVakuumgreifer zum Einsatz portpalette und setzt sie in eine Vorrichtung auf dem Hochgeschwindigkeits-Rundtisch. Dieser schwenkt die Wendeschneidplatte unter die Kamera, wo sie µm-genau vermessen wird. Schließlich legt der Roboter die Wendeschneidplatte in einer 10er Box ab. Die Messzelle bietet den Tirolern dabei messbare Vorteile: Auf der Hälfte des Platzes misst das BMK 40 Prozent mehr Wendeschneidplatten pro Stunde als die alte Anlage. Und das bei einer vorher nicht zu erreichenden Genauigkeit. Jetzt kann Ceratizit alle Features der Wendeschneidplatte messen. Zudem können die Tiroler die Anlage praktisch mannlos fahren. Der Bediener schaut nur ab und zu vorbei, um leere Verpackungsboxen nachzufüllen. Blum-Novotest GmbH www.blum-novotest.com Control Halle 3, Stand 3406 Rundheit und Durchmesser mikrometergenau erfassen Optische Mikrometer vermessen Metallstempel in der Produktion In einer vollautomatischen Messanlage erfassen optische Mikrometer der Serie Optocontrol 2600 von Micro-Epsilon Rundheit und den Durchmesser von geschliffenen Edelstahl-Metallstempeln mikrometergenau. High-End-Sensor für mobile und automatisierte Einsätze 3D-Erfassung automatisiert Mit dem High-End-Sensor Comet 6 16M eröffnet Steinbichler neue Perspektiven in der 3D-Digitalisierung. Der modular aufgebaute Streifenlichtprojektions-Sensor zeichnet sich durch eine extrem lichtstarke LED und eine innovative Projektionsoptik aus. Die 3D ILC – intelligent light control – Funktionalität erlaubt eine Anpassung der projizierten Lichtmenge an die Objektoberfläche; unerwünschte Effekte wie Überstrahlungen werden so reduziert. Der High-End-Scanner T-Scan wiederum eignet sich für die handgeführte und die automatisierte 3D-Datenerfassung. Bei wiederkehrenden Messaufgaben sorgt die Roboter-basierte Sensorführung des T-Scan Laserscanners für größtmögliche Effizienz und Datenqualität. Die Messgenauigkeit wird unabhängig von der Robotergenauigkeit durch das optische Trackingsystem sichergestellt. Zulassungen (Details auf Anfrage) Mit Push-In - Klemmen, für schnelles Anschließen ohne Werkzeug! • Ausführungen mit elektromechanischem Relais (EMR) oder mit Solid-State-Relais (SSR) • Betriebsspannung (24…240) V AC/DC • 6,2 mm schmal, für Tragschiene DIN EN 60715 TH35 • Versionen mit Push-In - Klemmen erweiterbar mit Doppelklemme „Push-In“, Typ 093.62 MADE IN EUROPE www.finder.de Steinbichler Optotechnik GmbH www.steinbichler.de, Control Halle 5, Stand 5304 Themenpark: Netzwerken sichert Qualität Mechatronik bereichert In Zusammenarbeit mit dem Messeveranstalter Schall ist das Landesnetzwerk Mechatronik Baden-Württemberg auch 2015 auf der Control mit einem Themenpark präsent. Der Themenpark Mechatronik mit dem Motto „Netzwerken sichert Qualität“ bietet Besuchern die Möglichkeit, sich über Zukunftsvisionen und Lösungen der Netzwerkmitglieder zu informieren. Aussteller sind unter anderem Nerling (Reinräume, Messräume), Flexim (Durchflussmessung), Merz (3D Vermessung), Tedos (technische Dokumentation), M+W Advanced Applications GmbH (SAP-Software) und Design Engineering (Kennzeichungstechnik). „Uns war es wichtig, eine Plattform für Mitglieder zu schaffen – aber vor allem auch die Messe mit dem wichtigen Bereich der Mechatronik zu ergänzen“, sagt Martin Späth, beim Landesnetzwerk Mechatronik für die Geschäftsstelle und Themenpark-Messeorganisation zuständig. Dabei sollen sowohl die Möglichkeiten dargestellt werden, die die Mitglieder des Mechatronik-Netzwerks bieten, aber auch die Vorteile, die das Netzwerk durch die Nutzung von Synergien haben kann. Landesnetzwerk Mechatronik Baden-Württemberg www.mechatronik-bw.de; Control Halle 7, Stand 7514 Dabei werden Rundheit und Durchmesser an drei Positionen mit einer Messgenauigkeit von +/-2 µm vermessen. Die Rundheit wird über zwei Schwerpunkte, die durch eine Gerade verbunden sind, hochgenau optisch ermittelt. Es gibt drei Rundläufe mit hochgenauer Kanten- und Durchmesservermessung. Diese werden kundenseitig über einen Encoder zur passenden Winkelposition zugeordnet. Anschließend wird der Rundlauf bzw. die Biegung des Stempels errechnet. Das optische Mikrometer Optocontrol 2600 bietet hierzu ein Multisegmentprogramm, das beide Aufgaben zeitgleich lösen kann. Das Fremdlicht kann auf Grund der telezentrischen Optik und optischen Filter vernachlässigt werden. Optocontrol 2600 ist ein telezentrisches optisches Mikrometer mit integrierter hochauflösender CCD-Kamera zum Messen von geometrischen Größen. LED-Technik und das Fehlen mechanischer Bauelemente sorgen für eine lange Lebensdauer. Micro-Epsilon Messtechnik GmbH & Co. KG www.micro-epsilon.de Control Halle 1, Stand 1304 Berührungslos und dreidimensional vermessen Desktop-Scanner für kleine Bauteile GOMs kompakter optischer TischScanner Atos Scanport wurde für die Messung und Inspektion kleiner Bauteile entwickelt, beispielsweise Gussund Kunststoffteile sowie Prototypen und Elektroden mit einem Durchmesser von bis zu 200 mm. Der Desktop-Scanner verfügt über eine 3+3-Kinematik mit drei manuellen sowie drei motorisierten Achsen. Die automatisierten Rotations-, Schwenk- sowie Linearachsen vereinfachen gerade wiederkehrende Messaufgaben. Die Bewegungen von Lift und Drehtisch sowie die Neigungswinkel werden ohne Programmierung mit der Software Motion Replay aufgezeichnet und bei erneuten Messungen eines typgleichen Bauteils einfach wieder abgerufen. Kern des Atos Scanport ist ein optischer 3D-Scanner, mit dem Bauteile berührungslos vermessen werden. Der Desktop-Scanner ist mit verschiedenen Software-Paketen erhältlich. Die Funktionen reichen von einfachen 3D-Scan-Aufgaben für 3D-Printing, Reverse Engineering und Rapid Prototyping bis hin zur umfassenden Form- und Maßanalyse von Bauteilen. GOM Gesellschaft für Optische Messtechnik mbH www.gom.com Control Halle 3, Stand 3330 Der Desktop-Scanner Atos Scanport wurde für die Messung und Inspektion kleiner Bauteile entwickelt Nr. 5 / Mai 2015 Special: Vision, Sensorik und Messtechnik Seite 19 Vollautomatisierte Messung und Werkstückzuführung per Roboter Automatisierte Messplätze beschleunigen Qualitätssicherung Automatisierte Qualitätssicherung bietet nicht nur schnellere Prüfprozesse, sondern reduziert auch den Einfluss des Bedieners. Mahr bietet daher per Roboter beladene Messsysteme, die sämtliche relevanten Merkmale eines Werkstückes automatisiert messen und Messdaten gebündelt dokumentieren. Die Göttinger haben beispielsweise eine fertigungsnahe 100-ProzentKontrolle einer Welle an vier miteinander verketteten Messplätzen realisiert. Ein zentral positionierter Roboter führt das Werkstück den Messplätzen mit einer Positioniergenauigkeit von +/- 0,05 mm zu. Gemessen werden dimensionelle Maße, Konturmerkmale, Form- und Lagetoleranzen sowie Rauheitskennwerte. Im Einsatz sind dazu der Kontur- und Rauheitsmessplatz Marsurf CNC modular, der Formmessplatz Marform MMQ 400, der Wellenmessplatz Marshaft Scope plus sowie eine kundenspezifische Mehrstellenmesslösung von Marsolution. Der Roboterarm entnimmt das zu messende Werkstück einem Magazin und führt es nacheinander den Messplätzen zu. Abschließend platziert der Roboterarm das Werkstück wieder in einem Magazin. Sollten Toleranzen überschritten sein, ist eine im Closed-Loop erfolgte Korrektur der Bearbeitungsmaschinen möglich. Die an vier Messplätzen ermittelten Messergebnisse werden zentral in einer Datei gesammelt und gemeinsam statistisch ausgewertet. Mahr GmbH www.mahr.de Control Halle 3, Stand 3102 Fertigungsnahe Kontrolle einer Welle an vier miteinander verketteten Messplätzen. Ein zentral positionierter Sechsachs-Roboter führt das Werkstück den Messplätzen zu Prüfsoftware ermöglicht einfache Hinterlegung der Prüfpläne Kardanwellen automatisiert prüfen Für einen Automobilzulieferer entwickelte Vogt Ultrasonics eine vollautomatische zerstörungsfreie Prüfanlage für Kardangelenkwellen. Zentrum der Anlage ist das flexibel einsetzbare ProIine Ultraschallprüfsystem. Dessen Prüfsoftware ermöglicht eine einfache Hinterlegung der Prüfpläne für die jeweiligen Gelenkwellen im System. Die Prüfteile werden von dem kundenseitig bereits vorhandenen Roboter eingelegt und über ein pneumatisches System in das Wasserbecken und in Prüfposition gebracht. Das korrekte Einlegen der Gelenkwellen überwacht ein optischer Sensor. Für die Prüfung der Bauteile verwendet das System eine Punkteinschallung mit Ultraschall. Die Prüfsoftware Prolineplus übermittelt der SPS des Kun- densystems das Prüfergebnis für eine sofortige Bauteilsortierung. Nach der Prüfung erfolgt eine automatisierte IO/NIO-Farbmarkierung der Bauteile. Die Kardangelenkwellen-Prüfanlage lässt sich auch im semi-manuellen Betrieb nutzen. Dies ermöglicht ein mittels Lichtvorhang gesicherter Zugang. Im manuellen Betrieb wird nach Einlegen eines Bauteils durch einen Bediener der Prüfablaufplan über die Kontrollfunktion des Lichtvorhangs gestartet und überwacht. Eine Ampel am System zeigt den automatischen oder manuellen Betriebsmodus sowie Betriebsstörungen in der Gesamtanlage an. Für die Prüfung der Bauteile verwendet das System eine Punkteinschallung mit Ultraschall Vogt Ultrasonics GmbH www.vogt-ultrasonics.de Control Halle 1, Stand 1220 Prüfmodul für Inline-100-%-Kontrolle mit vielen Sonderfunktionen Schüttgut diverser Geometrien automatisch verarbeiten Dichtheitsprüfung mit kurzem Takt Roboterstation prüft und sortiert Zeltwangers kompakte und modulare Dichtheitsprüfanlage lässt sich individuell an unterschiedliche Prüfsituationen anpassen und enthält schon als Grundeinheit viele Sonderfunktionen. Vereinzeln, prüfen und sortieren von Schüttgut-Bauteilen – das sind die Aufgaben einer roboterbasierten Prüfstation, die Neupro Solutions für einen Kunden aus der Elektronikbranche entwickelt hat. „Mit kurzen Taktzeiten lässt sich unsere modulare Dichtheitsprüfanlage mit Schiebeschlitten zur Qualitätssicherung ideal in eine Hundertprozentkontrolle einbinden“, betonen die Dusslinger. Anwender prüfen damit Getriebegehäuse für Lkw sowie Gehäusedeckel oder Zylinderköpfe genauso wie Kunststoffteile für die Medizintechnik auf Risse, Lunker oder andere ungewollte Ereignisse. Zur Dichtheitsprüfung können Verfahren wie Überdruck, Unterdruck, Differenzdruck sowie Massefluss und andere angewandt werden. Die geschickte Konstruktion des Volumenverdrängers hält das Volumen für die Prüfmedien so gering wie möglich, was der Taktzeit zugute kommt. Der Schiebeschlitten der Dichtheitsprüfanlage lässt sich sowohl manuell als auch automatisiert durch Roboter beladen Der Schiebeschlitten ermöglicht sowohl eine frontale manuelle Beladung als auch die automatische Beladung durch Handling-Einheiten oder Roboter, da der Schlitten in der ausgefahrenen Position von vier Seiten frei zugänglich ist. Zur Standardausrüstung gehören ein Grundgestell mit Schutzumhausung und Lichtvorhang, die Tischplatte mit Schlitten, ein Niederhalter mit Träger- und Adapterplatte sowie ein Dichtheitsprüfgerät. Nur die Bauteil berührenden Elemente werden individuell an die Prüfteile angepasst. Das reduziert die Lieferzeit der modularen Anlage um bis zu 40 Prozent. Zeltwanger Automation GmbH www.zeltwanger.de Control Halle 1, Stand 1718 unseres Kunden“, erklärt der Geschäftsführer Michael Neumaier. Die zu prüfenden Kunststoffteile haben 19 unterschiedliche Bauformen. Geprüft und gemessen werden unter anderem Die Anlage vereinzelt, prüft und sortiert 100 % des Wareneingangs an Schüttgutteilen mit einem Sechsachs-Roboter M ould ing Halle 4 E xpo 2015 / Stand C42 Robot Compact 80 Wurde bei dem Hersteller von Messgeräten der Wareneingang an Kunststoffbauteilen vorher zeitintensiv, aber nur stichprobenartig per Hand und Auge geprüft, vereinzelt, prüft und sortiert die neue Anlage heute 100 % des Wareneingangs an Schüttgutteilen mit einem Sechsachs-Roboter. „Dass jedes Bauteil geprüft wird, ist ein entscheidender Fortschritt. Dieses Plus an Qualität und Nachhaltigkeit bei zugleich geringeren Kosten stärkt die Marktposition die Kontur, eventuell vorhandene Abrisse oder Brüche und ob sich beim Spritzen sogenannte Fließhäute gebildet haben. Das optische System der Prüfstation erkennt außerdem Schriften und Stempel, selbst Kratzer auf der Oberfläche eines Bauteils. Die Prüf- und Messdaten werden gespeichert und stehen für statistische Auswertungen zur Verfügung. Neupro Solutions GmbH www.neupro-Solutions.com Der leistungsfähige BeladeRoboter zum attraktiven Preis. Bis zu 80 kg Transfergewicht. Gemischte und exible Magazinbelegung mit EROWA ITS Haltern bis UPC 320 Paletten. Bedient eine oder zwei Bearbeitungsmaschinen. www.erowa.com Identifikation Nr. 5 / Mai 2015 Seite 20 Automatisierte ID-Verfolgung mit Vision-Systemen 2D-Codeleser steuern automatische Roboterlackierung Rosta stellt Federelemente zur Maschinendämpfung her. Um die Gummifedersysteme zum Korrosionsschutz in hohen Stückzahlen perfekt lackieren zu können, haben die Schweizer mit Hilfe von Robotec Solutions die Anlage automatisiert. Cognex Vision-Systeme erkennen die 2D-Codes an den Gehängewagen und ermöglichen so die vollautomatische Programmsteuerung der Lackierroboter. Bis Ende 2013 wurden die Gummifederelemente via Linear-Portal vorgrundiert und per Hand endlackiert. Seit Anfang 2014 haben die Schweizer die Lackieranlage auf vollautomatischen Betrieb umgestellt. Das Robotec-Team hat es geschafft, die Anlage in nur rund drei Wochen während des Jahreswechsels zu modernisieren. Im wahrsten Sinne des Wortes wegweisend war dabei die Einführung des Vision-Systems: Denn mit einem Dataman 8100 Wireless Handheld-Lesegerät und zwei stationären Codelesern Dataman 50S ordnet die Lackierrechts: Die 2D-Codes der Gehängewagen liest der Dataman 8100 selbst auf eine Distanz von rund 1 m zuverlässig Ein Dataman 50S liefert der Anlagensteuerung per Lesen des 2D-Codes die Informationen zur produktspezifischen Auswahl des Lackierprogramms Motion Control Drives Cognex Germany www.cognex.com 3-Achsen-Lasersystem Mit RFID zustandsorientiert warten Rückverfolgung mit Markierung Überlegene Antriebslösungen mit höchster Präzision, hohem Wirkungsgrad, schnellen Lieferzeiten. Telefon +49 8136 66-0 [email protected] www.sumitomodrive.com Möglich wurde dies durch die Codierung der Gehängewagen mit robusten 2D-Codes und der Gummifederelemente mit 1D-Codes auf den jeweiligen Produktdatenblättern. Als erster Schritt in der Codelese-Kette werden die Gehängewagen mit den daran angebrachten Produkten mit Hilfe des Dataman 8100 verheiratet. Die Verbindung von Produkt- und Gehängewagen-Code liefert der Anlagensteuerung die Information, welches Produkt sich an welcher Stelle in der Prozesskette befindet. Ein kurzer Schuss auf den 1D-Code des Produktdatenblatts genügt, um im Anschluss gleich mehrere 2D-Codes der Gehängewagen mit dem Handheld einzulesen. Dank der großen Reichweite der Dataman 8100 Wireless können die Mitarbeiter entlang der gesamten rund 20 m langen Förderbahn die Monitoring von Spritzgießwerkzeugen einfach präzise. Ihr Wettbewerbsvorteil: Antriebstechnik von Sumitomo Drive Technologies. anlage automatisch die auf der Gehängebahn fahrenden Federelemente den Lackierprogrammen zu. Für den vollautomatischen Lackierprozess arbeiten in der Lackierkabine zwei Knick-Arm Lackierroboter. Das Lackieren erfolgt mit elektrostatisch aufgeladenem Aqualack. Trifft der mit bis zu 100 Kilovolt ionisierte Lack auf die über das Gehänge geerdeten Federelemente, schmiegt er sich als Schutzschicht hermetisch dicht an deren Oberflächen an. Damit die Robotersteuerung immer genau weiß, welcher Federtyp sich vor der Sprühdüse der Lackierroboter befindet, müssen die Produkte über den gesamten Lackierprozess identifizierbar und nachverfolgbar sein. 2D-Codes per Hand einlesen. So verschaffen sie sich einen Zeitpuffer und können während des Durchlaufs der bereits gescannten Gehänge am Anlageneingang bereits wieder neue Produkte aufhängen. Zudem kann der Dataman 8100 über eine Distanz von gut einem Meter die ca. 2 x 2 cm großen Klebeetiketten mit den 2D-Codes der Gehängewagen lesen. Die integrierten Dekodier-Algorythmen erlauben ein schnelles und sicheres Lesen der 2D-Codes. Die große Lesedistanz wird ermöglicht durch die extrem schnell fokussierbare spezielle Flüssiglinsen-Optik. Ist die Zuordnung von Gehängen und Produkten erfolgt, werden kurz vor dem Eintritt in die Lackierkammer im Abstand von ca. 1,5 m zwei stationäre Dataman 50S Codelesegeräte aktiv. Das erste prüft per Lesen des 2D-Codes, ob dem Gehänge ein Produkt zugewiesen wurde. Es triggert das Öffnen und Schließen der Bahnweiche für den Weitertransport in die Lackierkabine. Der zweite Dataman 50S liest erneut den 2D-Code und gibt die produktspezifische Programminformation an die Roboter- bzw. Lackieranlagensteuerung weiter. Mit ihrer geringen Baugröße können diese Codelesegeräte auch in engsten Umgebungen integriert werden, was beim Einbau in die Bestandsanlage bei Rosta eine wichtige Rolle spielte. Beim Durchfahren der Lackierkabine werden die 2D-Codes der Gehänge von einer Abdeckung vor Verschmutzungen durch den Lacksprühnebel geschützt. Je nach Größe durchlaufen 20 000 bis 30 000 Teile pro Woche die modernisierte Anlage. Hinter Mold-ID steht ein autarkes System, das jederzeit an allen Maschinen ohne deren Hersteller und ohne Eingriff in die Steuerung weltweit nachrüstbar ist Mit Mould ID ermöglicht Balluff die zustandsorientierte Wartung von Spritzgießwerkzeugen. Ein robuster RFIDDatenträger speichert neben der Werkzeugidentität die aktuelle Schusszahl und werkzeugspezifische Prozessparameter ab. Bei modernen Pkw gehört es heute zum Standard, dass das Fahrzeug signalisiert, wenn ein Service ansteht – in Abhängigkeit von Fahrstil und Nutzungsverhalten und nicht rein anhand des Kilometerstands. Auch Formen und Werkzeuge für die Herstellung von Kunststoffteilen müssen regelmäßig gewartet werden – allerdings hängt die Regelmäßigkeit der Inspektion hier oft von den Erfahrungswerten der einzelnen Mitarbeiter oder auch von handschriftlichen Notizen ab. So werden die Inspektion und Wartung häufig erst dann durchgeführt, wenn die produzierten Teile nicht mehr die geforderten Qualitätsstandards erfüllen oder das Werkzeug seinen Dienst versagt. Abhilfe verspricht Mould-ID. Mittels Industrial RFID macht es den Einsatz von Spritzgießwerkzeugen rückverfolgbar und unterstützt so die zustandsorientierte Wartung. Das Besondere: Hinter Mold-ID steht ein autarkes System, das jederzeit an allen Maschinen ohne Eingriff in die Steuerung nachrüstbar ist. Ein robuster RFID-Datenträger an jedem Werkzeug speichert dazu neben der Werkzeugidentität die aktuelle Schusszahl sowie verschiedene werkzeugspezifische Prozessparameter ab und liefert so die objektive Datenbasis für eine zustandsorientierte Instandhaltung. Als Schusszähler dient ein an der Maschine montierter induktiver oder optischer Sensor. Die Daten können via Smartphone oder über einen mobilen RFID Reader abgerufen werden. Für den Werker an der Maschine gibt es eine direkte Rückmeldung über den aktuellen Status des Werkzeugs per Smartlight. Die Grenzwerte für Warnung oder Wartung sind individuell für jedes Werkzeug einstellbar. Der besondere Clou: Durch LAN, WLAN oder Powerline können alle Mold-ID-Systeme per Webservices mit der Leitebene, einem ERP bzw. MES-System verbunden werden. Mould-ID ist damit ein anschauliches Praxisbeispiel dafür, wie Industrie 4.0 auf einfache Weise ganz pragmatisch Einzug in die Produktion hält. Balluff GmbH www.balluff.com Zusammen mit Keyence hat der Montage- und Prüfmaschinenbauer SIM Automation den SIM-Marker zur Rückverfolgbarkeit und Markierung entwickelt. Das automatisierte 3-Achsen-Lasersystem markiert Produkte vollautomatisch zum Beispiel mit Barcode, DMC-Code bzw. Serien- und Chargennummerierung. Auch die Beschriftung im Klartext ist möglich. Die mit dem SIM-Marker laserbaren Materialien reichen von Papier, Kunststoff und Glas bis hin zu Keramik und Metall. Je nach Anwendungsbedarf stehen 3 Laservarianten zur Verfügung. Besonders hervorzuheben ist die variable Brennpunkthöhe (± 21 mm). Eine integrierte Leistungsüberwachung garantiert zudem eine konstante Qualität der Markierung. SIM Automation GmbH www.sim-automation.de Der SIM-Marker ist in der Standardausstattung oder mit optionalem Zubehör erhältlich Nr. 5 / Mai 2015 Digitalisierte Produktion Seite 21 Qualitätsregelkreise verkürzt und Korrekturen durch das Anlagenpersonal vereinfacht Modifikation eines Arbeitsplans verändert Anlagenverhalten Karosseriebau: Software lernt mit Im ERP-System die Arbeitsabläufe einer Maschine umplanen Um die Flexibilität auch in Hochpräzisionsanwendungen zu steigern, haben Wissenschaftler des Fraunhofer-Instituts für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU intelligente Software-Assistenzsysteme entwickelt. Diese verkürzen Qualitätsregelkreise und vereinfachen Korrekturen durch das Anlagenpersonal. Bauteil ist aber ein instabiles Gebilde. Daher müssen Mitarbeiter die Spannelemente der Vorrichtung exakt justieren. Der Prozess ist komplex und der Erfolg maßgeblich abhängig von der Erfahrung des Mitarbeiters. Bei jedem Wechsel auf ein neues Modell dauert es zum Teil mehrere Monate, bei Geometrieabweichungen modellgleicher Baugruppen noch mehrere Minuten, bis die Anlagen wieder optimal eingestellt sind. Die- Um einzelne Elemente, etwa eine Tür oder ein Seitenteil eines Pkws, zusammenzubauen, werden die Bauteile in typenspezifische Vorrichtungen eingespannt. Hier zählt Genauigkeit im Zehntelmillimeter-Bereich, damit das Spaltmaß am Automobil exakt mit den Vorgaben übereinstimmt. Das noch nicht fest verschweißte Mit intelligenten Software-Assistenzsystemen soll der Mitarbeiter bei der Justage im Karosseriebau unterstützt werden ser langwierige Qualitätskreis, die händische Nachjustage und die damit verbundenen Produktionsunterbrechungen kosten viel Zeit. Am Fraunhofer IWU wurde gemeinsam mit Partnern aus der Industrie ein Prototyp für ein Software-Assistenzsystem zur automatischen Justage von Karosseriebauvorrichtungen entwickelt. Der bisher erfahrungsbasierte Justageprozess soll von einem intelligenten IT-System übernommen werden. Die Software beobachtet zunächst die Stellmaßnahmen des Mitarbeiters und legt eine Datenbank zu den optimalen Einstellungen an. Nach derzeit ca. 30 Beispieldatensätzen unterbreitet das System dann einen Justagevorschlag. Gekoppelt ist der Justage-Assistent an eine weitere Neuentwicklung: Elektromechanische Justageachsen ersetzen die manuellen Stellelemente. Mittels Knopfdruck werden die vorgeschlagenen Korrekturen direkt auf die Spannvorrichtung übertragen. Das Gesamtsystem ermöglicht einen kürzeren Qualitätsregelkreis und soll nicht nur bei modellgleichen Bauteilen zum Einsatz kommen, sondern auch den Zeitaufwand zum Einrichten bei einem Modellwechsel signifikant verkürzen. Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU www.iwu.fraunhofer.de Software sorgt für Transparenz im Testgeschehen Sicherer Blick in die Zukunft Das Prüfen von Baugruppen und Produkten in der Qualitätskontrolle nur auf eine schlichte Ja-NeinEntscheidung zu begrenzen, wäre ein großes Versäumnis, betont der Messsystem-Spezialist MCD Elektronik. Denn die Prüfeinrichtungen liefern eine Fülle nützlicher Daten. Mit dem MCD Datenmanager kann man Trends aus der Datenfülle herausschälen. prüfung von Kontaktstiften. Dabei wird geprüft, ob die Kontaktstifte eines Prüflings verbogen sind. Hierzu wird der Abstand der Stiftspitze zu einem Referenzpunkt mittels Bildverarbeitung vermessen und der Wert in der Datenbank gespeichert. Die Auswertung der Datenbank mit dem Datenmanager während der Inbetriebnahme war sehr hilfreich. Mit Hilfe der statistischen Auswertung konnte die erreichte Genauigkeit ana- lysiert werden. Die Trendanalyse hingegen war hilfreich bei der Ermittlung und Überprüfung der Stabilität der Werte. Das frühzeitige Erkennen über weglaufende Werte war bei der Inbetriebnahme ein wichtiges Kriterium, um die Stabilität der mechanischen Kontaktierung des Prüflings zu gewährleisten. MCD Elektronik GmbH www.mcd-elektronik.de Zusammen mit der Universität Bielefeld treibt Harting im Rahmen des Forschungsprojekts Fleximon die Flexibilisierung von Fertigungsabläufen voran. Einzigartig ist dabei der Ansatz, einen Arbeitsplan auf Basis der Geschäftsprozess-Norm BPMN 2 (Business Process Model and Notation) direkt für die Steuerung der Arbeitsabläufe einer Maschine zu nutzen. Erste Module beinhalten die Prozesse Schrauben, Prägen und Prüfen. Wesentlich ist, dass diese Module im Fertigungsprozess anpassungsfähig sind, so dass beispielsweise Änderungen im Arbeitsplan für die Herstellung eines Produktes sich auf der Produktionsebene direkt nachvollziehen lassen. Neu ist der stärkere modulare Aufbau der Zellen auf Basis von Komponenten mit standardisierten Anhand der Fleximon-Anlage wird demonstriert, wie die Modifikation eines Arbeitsplans im ERP-System zur Veränderung des Anlagenverhaltens führt, ohne dass dafür explizit eine Programmierung notwendig ist. Das Verbundprojekt Fleximon – Flexibles Montagekonzept durch autonome mechatronische Fertigungskomponenten – ist Bestandteil des Spitzenclusters für Intelligente Technische Systeme it’s OWL. Kern des Projekts sind konfigurierbare autonome Fertigungsmodule, die mit Plug&Produce-Fähigkeiten, eigener Steuerung und einer zentralen, modulunabhängigen MenschMaschine-Schnittstelle ausgestattet sind. „Wir schaffen damit die Voraussetzungen für ein wirkliches Plug&Produce“, erläutert Dr. Volker Franke, Geschäftsführer Applied Technologies in Espelkamp. Das Verbundprojekt Fleximon – Flexibles Montagekonzept durch autonome mechatronische Fertigungskomponenten – ist Bestandteil des Spitzenclusters it’s OWL Schnittstellen des Han-Modular Steckverbindersystems. Eine erweiterte Maschinen-Visualisierung lässt eine bessere direkte Steuerung zu. Die Gesamtanlage ist nun über Infrastrukturboxen angeschlossen, die die Verbindungen zu den Lebensadern Power, Signal, Daten und Druckluft zur Verfügung stellen und den Energiestrom überwachen. Auch diese basieren auf dem HanModular Steckverbindersystem und der Smart Power Network Unit. Harting KGaA www.harting.com „Die Daten aus der Qualitätskontrolle sind wertvolles Material für jeden Fertigungsverantwortlichen“, sagt Christian Schmidt, bei MCD für das Softwareproduktmanagement verantwortlich. Denn wenn man rechtzeitig Veränderungen erkenne – etwa das langsame Wegdriften von Messwerten – dann erlaube die Extrapolation solcher Trends Hinweise auf ungünstige Entwicklungen. Allerdings fallen beim Testen Unmengen an Daten an. Viele rücken der Datenflut mit selbst erstellten ExcelCharts auf den Leib. Die Auswertungen hängen aber stark vom Talent des Erstellers ab und bieten stets nur eine rückwärtsgewandte Sicht. Software errechnet über Algorithmen eine Trendkennzahl Hier hilft der Datenmanager. Neben der Verfügbarkeit aktueller Messdaten bietet dessen Trendanalyse einen Blick in die Zukunft. Dazu errechnet die Software über statistische Algorithmen eine Trendkennzahl, die die Entwicklung des Fertigungs- oder Prüfprozesses aufzeigt. „Die Trendanalyse macht ein frühzeitiges Reagieren durch Korrekturen am Fertigungsprozess oder an der Prüfeinrichtung vor einem Ausfall des Prüflings möglich“, so Schmidt. Gute Erfahrungen gab es beispielsweise bei der optischen Taumelkreis- SMARTER PRODUCT USABILITY SO GUT WAR ABSICHERUNG NOCH NIE. SICHERHEITSLASERSCANNER RSL 400 Mit zwei autarken Schutzfunktionen, 8,25 m Reichweite und einem Winkelbereich von 270° setzt der RSL 400 neue Standards in der Sicherheitssensorik. Rolf Brunner, easy handling. www.leuze.de Technical Head of Product Center Safety Persönliche Einladung zum Expertenforum Mannlose Fertigung am 16. Juni 2015 von 09:00 bis 17:00 Uhr Liebherr-Verzahntechnik, Kempten Teilnehmer: Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme. Programm und Anmeldung unter www.automationspraxis.de/mannlose_fertigung oder per Mail: [email protected] l SAVE THE DATE Forum Mannlose Fertigung 16. Juni 2015 Nr. 5 / Mai 2015 Digitalisierte Produktion Die Auftragsmanager Seite 23 Fortsetzung von Seite 1 ierten Think Tank Projekt i waren bewusst wenige Rahmenbedingungen vorgegeben. Das Team musste keine Rücksicht darauf nehmen, was BMW heute ausmacht. Das Entwickelte musste aber überall einsetzbar sein, um den Konzern für die Zukunft zu befähigen. Perspektivenwechsel, Querdenken und Iterationsschleifen waren ausdrücklich erwünscht. Schatz: „Im Ergebnis entstand der i3, das erste Serien-Elektrofahrzeug von BMW. Sowohl die klassische BMW Fahrzeugarchitektur als auch die eigenen Wertschöpfungsanteile wurden grundlegend infrage gestellt, und es wurden systematisch von Beginn an Kooperationspartner in das Ökosystem der Wertschöpfung aufgenommen.“ Wirklich in der Breite angekommen, ist ein solches systematisches Herangehen an Geschäftsmodell-Innovationen aber noch nicht. „Maschinenund Anlagenbauer machen sich zwar durchaus Gedanken zu den neuen Herausforderungen, schauen aber oft nicht weit genug über den Tellerrand“, so Döbele. Die IT hingegen verstehe sich durchaus als systematischer Treiber der Geschäftsmodellentwicklung in Richtung produzierende Unternehmen. Das hat Folgen: „Die klassische Branchengrenze verschiebt sich zur IT. Regelbrüche und Markteintritte Dritter werden wahrscheinlicher“, sagt Döbele. Amazon und Google kommen Werden also künftig schlagkräftige Internet-Riesen wie Google und Amazon den etablierten Produktionstechnik-Herstellern das Leben schwer machen? Schatz hält das für wahrscheinlich: „Einige Indizien deuten darauf hin, dass die ganz Großen mitspielen werden – auch wenn diese Einschätzung von vielen Seiten noch belächelt wird.“ Auch Döbele hält es für durchaus denkbar, dass sich große IT oder Internet-Unternehmen stärker in Rich- tung produktionstechnischer Anwendungen orientieren. „Dabei werden sie aber kaum in enge Nischen vordringen, in denen einzelne Maschinenbauer heute eine weltweite Spitzenposition einnehmen. Es ist sehr viel wahrscheinlicher, dass sie sich auf Plattformen konzentrieren werden, wo sie ihre Softwarekompetenz ausspielen können.“ Das sei zum Beispiel bei Robotern der Fall, da ein klassischer Industrieroboter eine hoch standardisierte Einheit ist, die erst durch die individuelle Applikationssoftware ihre Funktion erhält. Im Bereich der engen Nischen sei es dagegen denkbar, dass sich kleine neue Player hervortun und als Regelbrecher die bisherige Ordnung auf den Kopf stellen. „Für diese kleinen Player wird der Markteintritt deutlich einfacher, da zum Beispiel mit Payper-use-Ansätzen keine großen Investitionen in Maschinen oder IT-Systeme mehr notwendig sind.“ Geht doch! Erfolgsfaktor Prozessoptimierung www.ipa.fraunhofer.de www.wieselhuber.de Grundlage für Zustandsüberwachung oder Energiedatenmanagement sowie Big Data Analysen Siemens baut offene Industrie-Cloud Siemens will eine offene CloudPlattform für die Analyse großer Datenmengen in der Industrie aufbauen. Diese bildet nicht nur die Grundlage für eigene Services in den Bereichen vorausschauende Wartung, Asset- und Energiedatenmanagement, sondern auch externe Maschinenbauer können die offene Infrastruktur für Datenanalysen nutzen. „Mit dem Aufbau der neuen CloudPlattform treiben wir die Digitalisierung der Automatisierung entschieden voran. Leistungsfähige Services für die Analyse von Daten aus der Industrie sind ein wichtiger Bestandteil unserer Digital-Enterprise-Strategie“, erklärt Klaus Helmrich, Mitglied des Vorstands. Die Cloud-Plattform baut die datenbasierten Dienste, so genannte Plant Data Services, weiter aus. Dabei werden Maschinen- und Anlagendaten kontinuierlich erfasst und analysiert. Beim Service Asset Analytics beispielsweise soll ein kontinuierliches Online-Monitoring die Verfügbarkeit von Maschinen und Anlagen erhöhen, indem durch intelligente Mustererkennung oder Simulation dro- Die offene CloudPlattform für die Analyse großer Datenmengen bildet die Grundlage für datenbasierte Services, wie sie Siemens etwa in den Bereichen vorausschauende Instandhaltung, Assetund Energiedatenmanagement anbietet hende Störungen im Voraus erkannt werden. Der Energiedaten-Service Energy Analytics unterstützt Anlagenbetreiber wiederum, versteckte Energiesparpotenziale zu heben. Das wird nun um die Plant Cloud Services ergänzt. Es soll dabei eine offene IT-Plattform entstehen, auf die auch Maschinenbauer über offene Schnittstellen zugreifen und sie für eigene Dienstleistungen und Analysen nutzen können – beispielsweise zur Online-Überwachung von verteilten Werkzeugmaschinen, Robotern oder Kompressoren und Pumpen. Die Industrie-Cloud-Plattform soll da- bei Technologien der SAP Hana Cloud Platform nutzen, die auf der in-memory-Technologie von SAP basiert. Für ein hohes Maß an Sicherheit sorgen verschlüsselte Kommunikation, der Einsatz moderner Cyber-SecurityTechnologien sowie die Nutzung von zertifizierten Datenzentren. Die offene Cloud-Plattform für die Industrie ist aktuell in der Pilotphase und soll im Laufe des Jahres schrittweise weiteren Kundengruppen zugänglich gemacht werden. Siemens AG www.siemens.com Brückenschlag zwischen Sensorik und Internet Sensoren via Smartphones und Tablets bedienen Mit Smartbridge von Pepperl + Fuchs können mobile Geräte wie Smartphones und Tablets für Parametrisierung, Diagnose und Wartung von Sensoren genutzt werden – ganz ohne zeitaufwändige Verdrahtung oder Installation. Das System besteht aus einem Adapter und einer App für Smartphones und Tablet-PCs. Der Smartbridge-Adapter ist in das Stromversorgungskabel des Sensors eingeschleift und wird darüber auch mit Energie versorgt. Parallel zur IOLink-Kommunikation mit dem Controller wird damit eine drahtlose Verbindung zu mobilen Geräten hergestellt. Auf diesen läuft die SmartbridgeApp, die marktübliche Smartphones und Tablet-PCs (Android und iOS) zu bequemen Betriebs- und Anzeigegeräten für industrielle Sensoren verwandelt – ohne Eingriffe in die Steuerungssoftware. Abhängig von der Art der Applikation können die Adapter als temporäre oder permanente Nachrüstung in die Stromversorgung des Sensors eingebaut werden und auch eine Speicherkarte enthalten. Diese kann Sensordaten über längere Zeiträume aufzeichnen. Die Adapter besitzen auch eine USB-Schnittstelle zum Auslesen der aufgezeichneten Daten. Die Anwendungen der Smartbridge reichen vom Justieren von Parametern, über das Auslesen und Abrufen von Einstellungen und das Anzeigen der gemessenen Werte bis zum Aufzeichnen der Messwerte und Diagnosedaten über längere Zeiträume. Zusätzliche Möglichkeiten eröffnen Der SmartbridgeAdapter ist in die Stromversorgungsverkabelung des Sensors eingeschleift und baut eine drahtlose Bluetooth-Verbindung zu mobilen Geräten auf sich, wenn das mobile Gerät via WLAN oder Mobilfunk mit dem Internet verbunden werden kann. ams Die ERP-Lösung Prozesse verstehen. Transparenz gestalten. Pepperl + Fuchs GmbH www.pepperl-fuchs.com www.ams-erp.com Epson Spider Von Epson erfunden: ein einzigartiger SCARA-Roboter mit 450°-Arbeitsbereich. Epson SCARA-Roboter Schneller auf den Punkt mit 4 Achsen, einer von 300 Varianten unserer SCARAs. ALLE FÜR MEHR: PRODUKTIVITÄT! Für nahezu alle Anwendungen die richtige Lösung: In der Epson Roboterfamilie finden Sie garantiert „Ihren“ perfekten Partner für wirtschaftliche Automatisierung. Die Roboter sind in verschiedenen Reinraum- und Schutzklassen erhältlich. Epson Steuerung Die Epson Steuerung RC700 ist universell als stand-alone oder integriertes System einsetzbar. ENGINEERED FOR BUSINESS www.epson.de/robots Epson 6-Achs-Roboter Flexibel, wendig und platzsparend – für komplexe Bewegungsabläufe.
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